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Ihr Atheisten, was macht ihr hier?


Cabral

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Es ist alles nur ein Wort- und Bild-Spiel. Was bedeuten schon die Worte und die Bilder. Und doch sind sie unser EIN und ALLES. Die einen nenenn es Glauben, die anderen haben eine andere Bezeichnung, z.B REALITÄT oder TAT.

bearbeitet von Einsteinchen
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Nur wie kann man sich mit seinem Glauben den Lebensunterhalt verdienen? Wie kann ich mein Leben hervorzaubern, mein Brot, wovon lebe ich? Jetzt gerade von einem Glas Milch und Bob Dylan, und einer ungeheuren Erregung, aber das bringt mich noch ins Grab. Dann ist`s Sense mit mir.

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Ich finde die Frage berechtigt, neige aber auch dazu, sie einmal so zu beantworten, dass ich danach nur noch darauf verweisen muss. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass sich meine Motivation gewandelt hat, insofern wäre das vielleicht etwas voreilig.

 

Ich bin hier, weil ich es eine faszinierende Herausforderung finde, über weltanschaulich-philosophische Fragen zu diskutieren, vorzugsweise mit intelligenten Menschen und vorzugsweise mit Menschen, die nicht meiner Meinung sind. Sonst artet dies in ein sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und sich in wechselseitig in seiner Meinung bestätigen hinaus, und das ist sowohl langweilig als auch unbefriedigend, daher habe ich mich allmählich aus allen atheistischen Foren (mit einer Ausnahme) zurückgezogen. Ich möchte aber, dass meine Auffassung "gegen den Strich" gebürstet wird, nur so kann ich meine Argumentation verbessern und vor allem ändern - wobei es wohl selbstverständlich ist, dass ich auch meine Meinung ändere, wenn ich meine Argumente ändere.

 

Ich hatte ursprünglich vier Ziele:

  • Zu zeigen, dass Atheismus nach internen Kriterien logisch konsistent ist.
  • Zu zeigen, dass Atheismus nach externen Kriterien logisch konsistent ist, d. h. also mit der Realität in Einklang zu bringen ist.
  • Zu zeigen, dass christlicher Theismus nach externen Kriterien nicht haltbar ist, d. h. nicht mit der Realität in Einklang zu bringen ist.
  • Zu zeigen, dass christlicher Theismus nach seinen internen Kriterien nicht haltbar ist.

Ausreichend für meine Zwecke ist es, die beiden ersten Ziele zu erreichen und zu demonstrieren, dass der Atheismus nicht so schnell verschwinden wird, dass "wir alle" lernen müssen, damit zu leben. :blink: Kurz, es geht darum, dass der Atheismus weder bösartig noch dumm ist, d. h. jemand kann Atheist sein, nicht weil er blind, dumm, unwissend, unwillig, unerfahren etc. ist (ein doch noch recht häufig geäußerter Vorwurf, von dem sich allerdings inzwischen die Mehrheit der Christen distanziert, der aber früher einmal dazu geführt hat, dass Atheisten wegen ihrer Dummheit und ihrer Böswilligkeit ermordet worden sind - um ein Rückfall in diese Zeiten unmöglich zu machen, muss der Atheismus auf eine intelligente Weise verteidigt werden).

 

Die beiden letzten Ziele sind ehrgeiziger und schwerer zu erreichen, ich halte sie nicht für unbedingt erreichbar. Aber hinter ihnen steht ein weiteres Meta-Ziel, welches ich für sehr, sehr wichtig halte, und welches ich einfach mal als Behauptung in den Raum stellen möchte, zunächst ohne es zu begründen:

 

Man kann sich in menschlichen Konfliktfällen entweder durch die Anwendung einer bestimmten Vernunft oder durch Gewalt einigen, wobei Vernunft und Gewalt zwei entgegengesetzte Pole sind, je mehr man sich zu dem einen orienitiert, umso mehr entfernt man sich von dem anderen. Kurz formuliert: Wo die Vernunft aufhört, beginnt die Gewalt.

 

Aus diesem Grund ist die Förderung der Vernunft mein wichtigstes Ziel, allerdings kann man niemanden dazu zwingen, vernünftig zu sein, das wäre so selbst-widersprüchlich wie "Saufen gegen den Alkoholismus". Aber wie kann man Menschen davon überzeugen, vernünftig zu sein? Um das zu lernen ist kaum ein Gebiet so geeignet wie das Gebiet der Religion, wo es eine "partialisierte (teilweise) Vernunft" gibt (und kaum so etwas wie die totale Unvernunft, außer vielleicht bei einigen wenigen fanatisierten Individuen). Die "Partialisierung" zeigt sich darin, dass in religiösen Diskussionen oft die Vernunft benutzt wird, um die Vernunft zu untergraben, sie herabzusetzen, ohne sich über die Konsequenzen dieser Denkweise im Klaren zu sein. Dabei werden dazu oft "vernünftige" Argumente benutzt, ohne zu sehen, dass man sich dabei quais den Boden unter den Füßen wegzieht.

 

Wie kommt es dazu? Was sind die Konsequenzen? Außerdem - das ist die Frage, die sich mir stellt - kann man die Vernunft mit den Mitteln der Vernunft verteidigen? Oder ist das ein sinnloses Unterfangen? Ist es unvernünftig, vernünftig zu sein? Welche Rolle spielen dabei die Emotionen? Ich lerne dabei mehr, wenn ich mich mit Leuten auseinandersetze, die anderer Meinung sind als ich.

 

Inzwischen ist noch etwas hinzugekommen: Es reicht nicht, einfach nur den Theismus zu demontieren, um den Atheismus zu etablieren. Das habe ich in den letzten beiden Jahren in den Diskussionen hier gelernt, es ist einer der wesentlichen Punkte, wo sich meine Meinung völlig geändert hat (neben einigen anderen). Der Atheismus wird solange keine akzeptable Alternative sein, wie er die Frage nach den moralischen Alternativen und die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht vernünftig beantwortet hat, in dieser Frage stehe ich auch für mich selbst erst am Anfang der Diskussion und sehe großen Lernbedarf bei mir. Ich bin aber inzwischen sehr zuversichtlich, dass sich auch dieses Problem zufriedenstellend lösen lässt.

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Kurz formuliert: Wo die Vernunft aufhört, beginnt die Gewalt.

 

Diesen Satz möchte ich so nicht stehen lassen, weil Vernunft und Gewalt keine Gegensätze sind, sondern Vernunft und Unvernunft sowie Gewalt und Frieden. Es gibt gewalttätige Menschen, die es durchaus als vernünftig ansehen, Gewalt anzuwenden und auch ganz unvernünftige Menschen, die völlig friedlich sind.

 

Grüße

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Am kuriostesten finde ich immer noch, wie 4 Atheisten in einem katholischen Board die absoluten postingmeister sind *ggg* :)

Die haben offenbar viel Zeit und / oder brauchen etwas geistiges Training zum Fithalten, um anderswo dieses Manko auszugleichen...:blink: Oder sie fühlen sich einfach irre wohl hier...:)

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Kurz formuliert: Wo die Vernunft aufhört, beginnt die Gewalt.

 

Diesen Satz möchte ich so nicht stehen lassen, weil Vernunft und Gewalt keine Gegensätze sind, sondern Vernunft und Unvernunft sowie Gewalt und Frieden. Es gibt gewalttätige Menschen, die es durchaus als vernünftig ansehen, Gewalt anzuwenden und auch ganz unvernünftige Menschen, die völlig friedlich sind.

*unterschreib*

 

Es gibt Menschen, die im Namen einer obskuren Liebe morden, oder Menschen, die die Verunft so groß geschwungen vor sich her tragen, daß sie darüber alle Menschlichkeit vergessen.

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Wo die Vernunft aufhört, beginnt die Gewalt.

 

Das ist der alte Aberglaube der Aufklärung, daß der Mensch automatisch gut handeln würde, wenn er nur von seiner Vernunft gebrauch machen würde bzw. das Gute mit seiner Vernunft erkennen würde.

 

Gewalt ist zunächst neutral.

Ein Vater der die Hand seines Kindes von der Herdplatte wegreißt oder die Tür eintritt um sein Kind aus einem brennenden Zimmer zu retten, hat Gewalt angewendet!

Gewalt ist der Vollzug des Willens über Widerstände hinweg.

Negativ ist die Gewalt, wenn sie dem Vollzug des eigenen Willen aus niederen Motiven herauß dient, und dabei den Willen eines anderen verletzt.

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Genauso unvernünftig ist völlig gewaltfreie Erziehung.

 

Wobei sich der Begriff der Gewalt nicht nur auf körperliche Züchtigung anwenden läßt, aber das vergessen die Befürworter immer gerne.

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Am kuriostesten finde ich immer noch, wie 4 Atheisten in einem katholischen Board die absoluten postingmeister sind *ggg* :)

Die haben offenbar viel Zeit und / oder brauchen etwas geistiges Training zum Fithalten, um anderswo dieses Manko auszugleichen...:blink: Oder sie fühlen sich einfach irre wohl hier...:P

Sie fühlen sich wohl hier. :)

 

 

Um vielleicht mal noch ergänzend etwas klarzustellen: Ich hatte nie vor, mich irgendwann fest in einem katholischen Forum niederzulassen. Hätte man mich vor einigen Jahren gefragt, ob ich mir mich als Dauerschreiber in einem katholischen oder christlichen Forum vorstellen könne, hätte ich vermutlich laut losgelacht.

 

Hinsichtlich der Motive für die Auseinandersetzung mit dem Christentum, kann ich mich Cano und Stefan anschließen, vielleicht noch ergänzend zufügen, daß ich das Christentum in seinen negativen Ausprägungen noch für präsent genug halte, um mich damit auseinaderzusetzen (und um auch aktiv etwas gegen kirchliche Vorrechtsstellungen zu unternehmen!!), aber all diese Gründe hätten mich eher in die Foren des IBKA oder anderen Gegenströmungen geführt.

 

Als ich vor Jahren (vermutlich über die Suchmaschine) hierherkam, hatte ich sicher bestenfalls die Absicht, ein oder zwei Postings loszulassen und dann wieder das Weite zu suchen.

 

 

Aaaaber: Man bliebt hier irgendwie hängen. Man wächst hier fest. :P Man gewöhnt sich an die eigentümliche Mischung zwischen Pesonen mit Meinungen, die man mit größtem Vergnügen verabscheut, von intelligeten, vernünftigen Personen mit einer dennoch diamteral entgegengesetzten Weltanschauung und einem kleinen Anteil von Leuten, die einem aus der Seele sprechen. Und es ist genau diese Mischung, die mich hier hält. Die Mischung von Raphaels, Svens und Stefans. Ich möchte weder ausschließlich mit trollartigen Fundis, noch ausschließlich mit gescheiten Katholiken, geschweige denn ausschließlich mit weltanschaulicher Verwandtschaft diskutieren.

 

Von der erstaunlichen Fülle von Freaks und Originalen und Leuten, die man gar nicht so recht einordnen kann, mal ganz abgesehen.

 

Das Geheimnis von mykath scheint mir die Mischung zu sein.

bearbeitet von lissie
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Am kuriostesten finde ich immer noch, wie 4 Atheisten in einem katholischen Board die absoluten postingmeister sind *ggg* :D

Die haben offenbar viel Zeit und / oder brauchen etwas geistiges Training zum Fithalten, um anderswo dieses Manko auszugleichen...:( Oder sie fühlen sich einfach irre wohl hier...:P

Sie fühlen sich wohl hier. :D

 

 

Himmelherrgott was machen wir bloß falsch :blink::) jetzt fühlen sich auch schon die Atheisten bei uns wohl. Zustände sind das...

 

Aaaaber: Man bliebt hier irgendwie hängen. Man wächst hier fest.
Ja, ich weiß. Die Wege des Herrn sind unergründlich :D

 

Man gewöhnt sich an die eigentümliche Mischung zwischen Pesonen mit Meinungen, die man mit größtem Vergnügen verabscheut, von intelligeten, vernünftigen Personen mit einer dennoch diamteral entgegengesetzten Weltanschauung und einem kleinen Anteil von Leuten, die einem aus der Seele sprechen.

 

Klein, KLEIN?, du sprichst von einem kleinen Teil?! :) Was sollen dann hier erst die Christen sagen? Unserer liegt dann im subatomaren Bereich oder wie? Aber ich hab das ja schon immer irgendwie befürchtet.. :P

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Wo die Vernunft aufhört, beginnt die Gewalt.

 

Das ist der alte Aberglaube der Aufklärung, daß der Mensch automatisch gut handeln würde, wenn er nur von seiner Vernunft gebrauch machen würde bzw. das Gute mit seiner Vernunft erkennen würde.

Zumal der streng Begründete Atheismus keine Werte liefert, da die Naturwissenschaft nicht fähig ist, Wertungen zu machen. Der Bereich Moral und Ethik muß dann also aus einer anderen Quelle aufgefüllt werden. Oder Werte gehen verloren.

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Ich bin zwar kein Atheist, sondern ein, ich weiß nicht ob es diese Bezeichnung gibt, aber es gibt sie, weil ich es sage, hypothetischer Theist, und zwar ein hypothetischer Christ. Ich fabuliere und erleide mir mein Paradies selbst mit anderer Hilfe zusammen. Da verbünde ich mich schon mal mit dem Teufel der Volkssagen und schneide mir selbst den Lebensfaden ab und verfall in Verzweiflung, aber bringe mich nicht um, denn Selbstmord ist Todsünde und man kommt in die Hölle, außer man bereut im letzten Sekündchen.

bearbeitet von Einsteinchen
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Wo die Vernunft aufhört, beginnt die Gewalt.

 

Das ist der alte Aberglaube der Aufklärung, daß der Mensch automatisch gut handeln würde, wenn er nur von seiner Vernunft gebrauch machen würde bzw. das Gute mit seiner Vernunft erkennen würde.

Zumal der streng Begründete Atheismus keine Werte liefert, da die Naturwissenschaft nicht fähig ist, Wertungen zu machen. Der Bereich Moral und Ethik muß dann also aus einer anderen Quelle aufgefüllt werden. Oder Werte gehen verloren.

Dass der Atheismus keine Werte liefert, weil die Wissenschaft nicht fähig sei, Wertungen zu machen ist ein non sequitur - Atheismus ist nicht identisch mit der Naturwissenschaft, sondern mit einer naturalistischen Philosophie und Weltanschauung, die natürlich unter anderem auf der Wissenschaft beruht (weil diese ebenfalls naturalistisch ist). Wissenschaft ist kein Atheismus und Atheismus ist keine Wissenschaft.

 

Außerdem ist es natürlich ebenso falsch, zu behaupten, die Wissenschaft könne keine Werte liefern - die Idee der "wertfreien Wissenschaft" ist eigentlich seit einem Jahrhundert tot. Aber das nur am Rande.

 

Zu behaupten, der Atheismus könne keine Werte liefern, ist eine besondere Form der Ignoranz - denn die Chinesen, seit Jahrtausenden Atheisten, haben wohl keine Werte? Die Buddhisten, die Atheisten oder Agnostiker sind, haben die keine Werte? Die Menschen, die vor dem Christentum gelebt haben, hatten die keine Werte? Die Epikuräer, Sokratiker, die frühen Materialisten wie z. B. Demokrit, hatten die keine Werte und keine Moral? Die Mehrheit der heutigen Moralphilosophen, die Atheisten sind, was Lehren die eigentlich? Dass es keine Werte und keine Moral gibt? Oder vielmehr, dass man Werte und Moral auch ohne jede Religion und ohne jeden Gottesbezug haben kann?

 

Wer war für unsere moderne Gesellschaft der einflussreichste Moralphilosoph? Das war nicht Jesus, sondern der atheistische Moralphilosoph Adam Smith, der wesentliche Teile seiner Moralphilosophie von David Hume übernommen hatte, einem der bedeutendsten Kritiker der christlichen Religion in Europa.

bearbeitet von Volker
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Atheismus ist mehr als reines Nichtglauben von Glaubenswahrheiten.

 

Ich würde z.B. jemanden, der aus purer Idifferenz und Trägheit nicht glaubt, gar nicht unbedingt als Atheisten bezeichnen. ODer jedenfalls seine Weltanschauung nicht als Atheismus.

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Zumal der streng Begründete Atheismus keine Werte liefert, da die Naturwissenschaft nicht fähig ist, Wertungen zu machen.

Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen, bzw. die eierlegende Wollmilchsau "Gott" mit dem modularen Weltbild der Atheisten. Bei Euch kommt alles aus einer Quelle: Gott hat die Welt erschaffen, sich eine Moral dafür ausgedacht, einen Heilsplan geschmiedet, er dient christlichen Künstlern als Inspiration, Euren Heiligen als Vorbild und und und .... All das muss der Atheismus nicht leisten.

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Zunächst müßte man hier klären, ob Atheismus eine Ablehnung von Religion meint oder eine Ablehnung von Gottheiten.

Ich gehe hier mal von ersterem aus, denn die meisten Atheisten lehnen jeden religiösen Glauben ab.

 

Zu behaupten, der Atheismus könne keine Werte liefern, ist eine besondere Form der Ignoranz - denn die Chinesen, seit Jahrtausenden Atheisten, haben wohl keine Werte?

 

Die Chinesen sind keine Atheisten. Die Chinesen haben ihre eigenen Mythologien und Religionen. Die Chinesen sind auch ein recht abergläubiges Volk. In China gab es schon immer Buddhismus und Taoismus.

Maßgeblich beeinflußt wird die chinesiche Kultur durch den Konfuzinanismus, der ebenfalls transzendente Elemente enthält und sich im Alltag mit buddhistischen und taoistischen Elementen harmonisch vermischt.

 

Die Buddhisten, die Atheisten oder Agnostiker sind, haben die keine Werte?

 

Der Buddhismus ist eine Religion. Ziel des Menschen ist es, seine wahre Natur zu erkennen und sich durch Meditation etc. zu befreien.

 

Die Menschen, die vor dem Christentum gelebt haben, hatten die keine Werte? Die Epikuräer, Sokratiker, die frühen Materialisten wie z. B. Demokrit, hatten die keine Werte und keine Moral?

 

Das waren alles noch Metaphysiker. Mit Metaphysik kann man auch Werte begründen, genauso wie mit Religion.

 

Die Mehrheit der heutigen Moralphilosophen, die Atheisten sind, was Lehren die eigentlich?

 

Es gibt nur wenig Moralphilosophen die auf einer nichtreligiösen oder nicht-metaphysischen Basis arbeiten. Das was ich da zB. von Seiten der analytischen Philosophie gelesen habe wirkt recht konstruiert. Da ist mir Quine schon lieber, der ist wenigstens konsequent und versucht nicht doch irgendeine Moral aus dem Hut zu zaubern, bei ihm ergibt sich der Wert eines Menschen aus der Summe seiner chemischen Bestandteile und Ruhe ist.

 

Dass es keine Werte und keine Moral gibt? Oder vielmehr, dass man Werte und Moral auch ohne jede Religion und ohne jeden Gottesbezug haben kann?

 

Man kann als Atheist keinen Grund angeben, der von einem Menschen ein ethisches Verhalten fordert ohne auf einen Nutzen für die Allgemeinheit oder auf das Eigeninteresse zu verweisen. Ersteres ist zu wenig intuitiv um zu greifen, zweiteres kann sowohl zum Nutzen des anderen als auch zum Schaden des Anderen führen. Im Grunde ist es als atheistischer Denker besser zum Thema Ethik zu schweigen und darauf zu hoffen, daß die Menschen weiterhin an ein Gewissen glauben.

 

Wer war für unsere moderne Gesellschaft der einflussreichste Moralphilosoph? Das war nicht Jesus, sondern der atheistische Moralphilosoph Adam Smith, der wesentliche Teile seiner Moralphilosophie von David Hume übernommen hatte, einem der bedeutendsten Kritiker der christlichen Religion in Europa.

 

Eine gewagte Behauptung, das Abendland und unsere Ethik ist wesentlich vom Christentum geprägt und bestimmt nicht von Adam Smith!

 

Was Adam Smith an Moralregeln aufstellt, kann er nicht begründen, er fordert im Grunde die selben Dinge, die von der christlichen Ethik her bereits bekannt sind zB. "Mitgefühl mit dem anderen", kann aber nicht begründen, warum der Einzelne dieses "Mitgefühl" überhaupt haben soll (außer in der Hinsicht das es der Gesellschaft nützlich sei oder es eben selbstverständlich sei, daß eine Gesellschaft Mitgefühl benötigt!). Aber warum soll der Einzelne in einer konkreten Situation, in der er keine Sanktion von der Gesellschaft fürchten muß, einen Menschen nicht töten, wenn ihm dies von Vorteil ist? Etwa, deswegen nicht, weil dieses Verhalten, wenn es von allen übenrommen würde, zur Destablisierung der Gesellschaft und damit vielleicht auch zum Aussterben der Gattung Mensch führen könnte? Ich glaube kaum, und die Wirklichkeit zeigt dies ja auch, daß ein Mensch sich in seinem Handeln nach solchen Vernunfts- und Gesellschaftsprinzipien orientieren würde!

 

Gruß

Sam

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Was Adam Smith an Moralregeln aufstellt kann er nicht begründen

Na und? Die christliche Moral kann man auch nicht letztbegründen.

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Eine gewagte Behauptung, das Abendland und unsere Ethik ist wesentlich vom Christentum geprägt und bestimmt nicht von Adam Smith!

 

Was Adam Smith an Moralregeln aufstellt kann er nicht begründen, er fordert im Grunde die selben Dinge, die von der christlichen Ethik her bereits bekannt sind zB. "Mitgefühl mit dem anderen", kann aber nicht begründen, warum der Einzelne dieses "Mitgefühl" überhaupt haben soll (außer in der Hinsicht das es der Gesellschaft nützlich sei oder es eben selbstverständlich sei, daß eine Gesellschaft Mitgefühl benötigt!). Aber warum soll der Einzelne in einer konkreten Situation, in der er keine Sanktion von der Gesellschaft fürchten muß, einen Menschen nicht töten, wenn ihm ides von Vorteil ist? Etwa, deswegen nicht, weil dieses Verhalten, wenn es von allen übenrommen würde, zur Destablisierung der Gesellschaft und damit vielleicht auch zum Aussterben der Gattung Mensch führen könnte? Ich glaube kaum, und die Wirklichkeit zeigt dies ja auch, daß ein Mensch sich in seinem Handeln nach solchen Vernunfts- und Gesellschaftsprinzipien orientieren würde!

 

Gruß

Sam

Die Diskussion um Rodion muß jetzt aber nicht schon wieder geführt werden! :blink:

 

SCNR

Raphael

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Die Diskussion um Rodion muß jetzt aber nicht schon wieder geführt werden!  :blink:

Doch, der gute Raskolnikow kam mir durchaus auch wieder in den Sinn :P . Mal sehen, wie sich das hier noch entwickelt ...

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Doch, der gute Raskolnikow kam  mir durchaus auch wieder in den Sinn  :blink: .

Ich finde das Thema wurde mit Fred Krueger zeitgemässer behandelt. Ohne diese russische Grübelmentalität wirkt das auch viel spritziger.

bearbeitet von Stefan
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@ Inge

 

Die Diskussion um Rodion muß jetzt aber nicht schon wieder geführt werden!  :blink:

Doch, der gute Raskolnikow kam mir durchaus auch wieder in den Sinn :P . Mal sehen, wie sich das hier noch entwickelt ...

Stephanus hatte 'mal einen schönes Posting zu Stereotypen veröffentlicht: hier!

 

Stereotypen scheinen wie die Pawlow'sche Glocke zu funktionieren! :)

 

GsJC

Raphael

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Na und? Die christliche Moral kann man auch nicht letztbegründen.

 

Der Mensch besitzt laut christlicher Vorstellung eine unsterbliche Seele - man vergeht sich daher nicht nur an einem Blutkreislauf.

Die moralische Gesetze sind Werte an sich.

Man muß diese nicht letztbegründen, wenn man sie als gegeben akzeptiert - sei dies aus religiösen oder metaphysischen Gründen.

Wenn man aber nicht-religiös argumentieren will, dann muß man entwder auf Werte an sich verzichten oder sie anderweitig begründen oder eben, wie ich bereist schrieb, gar nicht viel darüber reden, damit die Leute weiter mit ihrem Gewissen arbeiten und dieses gar nicht erst hinterfragen. Letzteres entspricht in etwa der Situation in der modernen Gesellschaft. Allerdings wird mit der Zeit doch die Hinterfragung der Werte vorranschreiten.

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@ Stefan

 

Doch, der gute Raskolnikow kam  mir durchaus auch wieder in den Sinn  :blink: .

Ich finde das Thema wurde mit Fred Krueger zeitgemässer behandelt. Ohne diese russische Grübelmentalität wirkt das auch viel spritziger.

Das war mir jetzt aber schon länger klar, daß Du im falschen Film lebst ..... :P

 

GsJC

Raphael

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