Jump to content

Sollten Kinder...


overkott

Recommended Posts

Für 17-jährige bestimmt, für jüngere wird es knapp.

Knapp für was?

Was sollte in den 16, 17 oder mehr Jahren passieren, Deiner Meinung nach?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwei Kommentare zu Taufe und Erstkommunion / Firmung:

 

Wenn Thomas schreibt, dass er sein Kind schnell nach der Geburt taufen lässt, weil er es liebt - dem kann ich nur in vollem Umfang zustimmen. Nicht nur wird dem Kind möglichst schnell das mit dem Sakrament verbundene Heilswirken geschenkt, sondern durch die Eingliederung in die Kirche wird es auch in eine Glaubensgemeinschaft aufgenommen, welches es vom ersten Augenblick an trägt - vor allem durch das Gebet. Allein wenn tagtäglich Millionen Christen für die Kirche beten, schließt das alle ihre Glieder mit ein; das ist eine Kraft, die nicht unterschätzt werden darf, und ich würde niemals meinem Kind diese Kraft-Gemeinschaft vorenthalten, bis es selbst eine Entscheidung zu treffen in der Lage ist.

 

Zweitens sind die Gründe, weshalb Kinder in höherem Alter zu Erstkommunion oder Firmung gehen, oftmals nicht sehr verschieden von denen bei der Taufe; es "gehört eben dazu". Man sieht es z.B. immer wieder in den Gottesdiensten nach dem Weißen Sonntag, wenn die Zahl der anwesenden Kinder plötzlich wieder auf ein "Normalmaß" schrumpft.

 

Mein eigener Glaube mit all seinen Höhen und Tiefen, Freuden und Krisen, hat sich erst mit 20-25 Jahren herausgebildet, davor war vieles Autoritätsglauben ohne große Tiefe. Ich war aber Heil-froh, dass ich die Initiationssakramente komplett hatte und bin mir sicher, dass mir auch das über meine Krisen hinweggeholfen hat.

 

Bei den Orthodoxen Kirchen werden die drei Initiationssakramente übrigens gleichzeitig kurz nach der Geburt gespendet (wie früher in der Katholischen Kirche auch); selbst gegen diese Praxis, wo den Kindern überhaupt keine eigene Entscheidung eingeräumt wird, kann man keine großen Einwände erheben. In meinen Gesprächen mit orthodoxen Christen hat es nur Kopfschütteln hervorgerufen, weshalb man 16 Jahre damit warten soll, einen Christen durch das Sakrament des Heiligen Geistes gegen die Widernisse dieser Welt zusätzlich zu wappnen. Steht die eigene bewusste Entscheidung über dem durch Gott versprochenen sakramentalen Heil? (So etwa deren Argumentation).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwei Kommentare zu Taufe und Erstkommunion / Firmung:

 

Wenn Thomas schreibt, dass er sein Kind schnell nach der Geburt taufen lässt, weil er es liebt - dem kann ich nur in vollem Umfang zustimmen. Nicht nur wird dem Kind möglichst schnell das mit dem Sakrament verbundene Heilswirken geschenkt, sondern durch die Eingliederung in die Kirche wird es auch in eine Glaubensgemeinschaft aufgenommen, welches es vom ersten Augenblick an trägt - vor allem durch das Gebet. Allein wenn tagtäglich Millionen Christen für die Kirche beten, schließt das alle ihre Glieder mit ein; das ist eine Kraft, die nicht unterschätzt werden darf, und ich würde niemals meinem Kind diese Kraft-Gemeinschaft vorenthalten, bis es selbst eine Entscheidung zu treffen in der Lage ist.

 

Zweitens sind die Gründe, weshalb Kinder in höherem Alter zu Erstkommunion oder Firmung gehen, oftmals nicht sehr verschieden von denen bei der Taufe; es "gehört eben dazu". Man sieht es z.B. immer wieder in den Gottesdiensten nach dem Weißen Sonntag, wenn die Zahl der anwesenden Kinder plötzlich wieder auf ein "Normalmaß" schrumpft.

 

Mein eigener Glaube mit all seinen Höhen und Tiefen, Freuden und Krisen, hat sich erst mit 20-25 Jahren herausgebildet, davor war vieles Autoritätsglauben ohne große Tiefe. Ich war aber Heil-froh, dass ich die Initiationssakramente komplett hatte und bin mir sicher, dass mir auch das über meine Krisen hinweggeholfen hat.

 

Bei den Orthodoxen Kirchen werden die drei Initiationssakramente übrigens gleichzeitig kurz nach der Geburt gespendet (wie früher in der Katholischen Kirche auch); selbst gegen diese Praxis, wo den Kindern überhaupt keine eigene Entscheidung eingeräumt wird, kann man keine großen Einwände erheben. In meinen Gesprächen mit orthodoxen Christen hat es nur Kopfschütteln hervorgerufen, weshalb man 16 Jahre damit warten soll, einen Christen durch das Sakrament des Heiligen Geistes gegen die Widernisse dieser Welt zusätzlich zu wappnen. Steht die eigene bewusste Entscheidung über dem durch Gott versprochenen sakramentalen Heil? (So etwa deren Argumentation).

Klingt einleuchtend. Auch ich bin sozusagen ein Traditions-Tauf-Erstkommunions-Firmkind ohne tiefe (Er)kenntnis und ich möchte mich anschließen, wenn Du da sagst:

Ich war aber Heil-froh, dass ich die Initiationssakramente komplett hatte und bin mir sicher, dass mir auch das über meine Krisen hinweggeholfen hat.

:blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Darf ich mir erlauben- weil es gut zum Thema passt- eine Predigt von Pfr. Dr. Markus Plöbst hier einzufügen:

 

Kindertaufe

 

In alten Kirchen befinden sich links und rechts vom Eingang die Taufbecken, oder es gibt, in südlichen Ländern unmittelbar vor der Kirche ein Baptisterium, eine Taufkapelle. Die Menschen wurden dort getauft, und nach diesem Ereignis augenscheinlich in weißen Kleidern in die Gemeinschaft der Gläubigen hineingeführt. Daraus sieht man schon, dass die Taufe keine Privatveranstaltung eines einzelnen oder einer Familie ist. Heute werden selten Erwachsene getauft. Vielleicht sieht man daran noch besser, dass dieses Kind von Anfang an zu uns gehört und wir auch verpflichtet sind, diesem Kind Glaubenszeugen zu sein. Mein zweiter Gedanke bezieht sich auf die Kindestaufe. Die hohe Kindersterblichkeit spielte seinerzeit eine große Rolle in diesem Zusammenhang. Warum also heute kleine Kinder taufen? „Die können sich das nicht aussuchen, ob sie getauft werden sollen, sie sollen sich selbst entscheiden“ hört man immer wieder. Dieses oft genannte Argument steht der Tatsache gegenüber, dass ein kleines Kind sich auch weder Eltern noch Kultur noch Sprache noch Namen noch politische Zugehörigkeit der Eltern usw. aussuchen kann. Gute Eltern geben ihren Kindern eben etwas mit auf ihrem Lebensweg, von Anfang an. Der Glaube ist ein Geschenk an ihr Kind. Umgekehrt kann er dieses Geschenk auch wieder weglegen, den Glauben ablegen. Es ist aber eine mögliche Vorgabe. Sie schenken dem Kind alles, ihre ganze Liebe und ganz bewusst auch die Gemeinschaft der Gläubigen, damit es weiß, wo es hingehört. Das sind die Wurzeln, die ein Kind hat und aus denen heraus ein erwachsener Baum schöpfen kann. Sie können den Baum natürlich- um bei diesem Bild zu bleiben- fünf Jahre lang im Blumentopf haben, und dann erst irgendwo einsetzen, aber sie wissen selbst, wie absurd so etwas ist. Jeder Mensch braucht Wurzeln, und die Wurzeln sind bei dem kleinen Kind die Gemeinschaft derer, die für ihn mitbeten, für ihn mitdenken. Wenn sie einem Kind erst mit zehn Jahren die deutsche Sprache beibringen, dann wird das Kind einen Akzent haben. Bringen wir schon unseren Kindern bei, wie wir beten, wie wir glauben. Das Sakrament selbst hat seine Bedeutung und Kraft aus sich heraus- wie auch bei der Eheschließung, der Priesterweihe, der Firmung, der Krankensalbung. Es ist die Berührung mit Gott, bewusst oder unbewusst. Bei jedem Sakrament öffnet sich ein Stück des Himmels, und die Gnade Gottes kommt auf uns herab. Natürlich, das ist ein Glaubensakt, deshalb sind wir ja in der Kirche, weil wir Gläubige sind und nicht einfach religiös Interessierte. (Dr. Markus Plöbst, Predigt 10.1.99 Bad Aussee)

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...