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Gibts einen Zusammenhang zwischen Ökumene und Verhütung?


Falk

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Hallo Erich,

 

hast Du die Adresse?

 

(Allerdings glaube ich nicht so recht daran, dass er antwortet -

ich hatte mich mit diesen Fragen auch schon mal an unseren Bischof gewandt, doch der antwortete auch nicht.)

 

Aber einen Versuch wär's mal wert.

 

Gruß

Falk

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Lieber Falk,

 

>>Wären sie mir aber wirklich bewusst geworden, wenn ich nur die "nachkonziliaren" Texte gelesen hätte? <<

 

Das weiß ich nicht. Ich weiß aber, daß Du Dich dann nicht vollständig und richtig über die r.k. Kirche  informiert hättest. Denn das II. Vaticanum hat ja die Tradition und Lehre dieser Kirche bis dato nicht aufgehoben, sondern weiterentwickelt. Das ist etwas ganz anderes. Um die Lehre der Kirche richtig zu verstehen, kann man sich nicht bestimmte Dinge rauspicken. Ich schreibe mir ja deshalb hier die Finger wund, um klarzustellen, daß es eben nicht um eine Aufhebung des Anspruches der Einen Kirche geht - und schon gar nicht um das Glattbügeln vorhandener Unterschiede.

 

Daß manche wohlmeinende Ökumeniker über das Ziel hinausschießen, ist eine andere Frage.Die heißen aber nicht JP II, Ratzinger oder Kasper, sondern eher Küng, Greinacher usw. Wesentlich ist aber die Lehre der Kirche und nicht die Diskussion an den Lehrstühlen. Nachdenken kann man schließlich über vieles - und sollte es vielleicht auch.

 

Was den Beitritt zu katholischen Kirche angeht, so sollte er nicht erfolgen, um sich das Heil zu sichern, sondern aus Liebe zu Christus und seiner Wahrheit. Alles andere wäre ein Kuhhandel, der auf dem Trugschluß beruht, man könne Gott zu etwas verpflichten. Wer aber erkennt, daß die Wahrheit in der r.k. Kirche im Geist Christi vorhanden ist, wird wohl kaum anders könne, als dazuzugehören. Das Heil kannste Dir damit allerdings nicht erkaufen - das wird Dir von Gott geschenkt :)

 

Lieben Gruß

 

Thomas

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Lieber Thomas,

 

ich habe schon verstanden, was Du mir sagen willst.

 

>>Ich schreibe mir ja deshalb hier die Finger wund, um klarzustellen, daß es eben nicht um eine Aufhebung des Anspruches der Einen Kirche geht - und schon gar nicht um das Glattbügeln vorhandener Unterschiede. <<

 

Danke für die "wunden Finger"! :-)

 

>>Daß manche wohlmeinende Ökumeniker über das Ziel hinausschießen, ist eine andere Frage.Die heißen aber nicht ....Kasper, sondern eher Küng, Greinacher usw. <<

 

 

Du wirst mir nicht verübeln, wenn ich da etwas skeptischer bin als Du.

 

Nachfolgend die Gründe für meine Skepsis und viele Grüße

 

Falk

 

____________________________________________

 

 

Aus dem Interview mit der Badischen Zeitung vom 17.02.01:

 

BZ:

Bis zum Konzil galt das Konzept der „Rückkehrökumene“. Was heißt dies konkret?

 

Kasper:

Gemeint ist, dass die anderen Christen in den Schoß der katholischen Kirche als der wahren Kirche zurückkehren müssen. Dieses Konzept wurde durch das Konzil überwunden.

 

 

Aus dem Interview mit dem Spiegel vom 26.03.01:

 

SPIEGEL:

Wird es nach Ihrer Überzeugung denn irgendwann mal eine einzige christliche Kirche geben?

 

Kasper:

Ja Gott, ob es die eine allchristliche Kirche geben wird, das bezweifle ich. Was es hoffentlich geben wird, ist eine wie auch immer geartete Einheit in der Vielfalt, in der die Kirchen ihre unterschiedlichen Traditionen und Theologien in die eine Kirche einbringen können, aber sicher keine uniformierte Einheitskirche.

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Lieber Falk,

 

>>hast Du die Adresse? <<

 

ich werde mal forschen

 

>>Allerdings glaube ich nicht so recht daran, dass er antwortet -

ich hatte mich mit diesen Fragen auch schon mal an unseren Bischof gewandt, doch der antwortete auch nicht.<<

 

sollen wir mal einen bundesweiten Test machen? Ich bin dabei!

 

Lieben Gruß

Erich

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Lieber Falk - bei einzelnen Sätzen ohne Zusammenhang tu ich mich immer schwer - ist das Interview irgendwo im Netz zugänglich? (Ich hab mal eins mit Kasper in unserer Tageszeitung, der Rheinischen Post, gelesen (da hab ich Dir damals auch was draus zitiert), da konnte ich jedes Wort unterschreiben.

 

Dein Bischof antwortet Dir nicht - das ist ja ein tolles Ding! Wer ist das - das interessiert mich. Haste mal Deinen Pastor gebeten, den zuständigen Prälaten nach einer Antwort zu fragen.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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Zitat von ThomasBloemer am 21:56 - 16.Mai.2001

Lieber Falk - bei einzelnen Sätzen ohne Zusammenhang tu ich mich immer schwer - ist das Interview irgendwo im Netz zugänglich?

 

Hallo Thomas,

 

versuche es einmal mit:

 

http://www.paperazzi.de/

 

das ist eine Artikelsuchmaschine.

 

Viel Erfolg und Gruß

 

Pedrino

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Lieber Steffen,

 

"Lieber Olli,

vollständig ausklammern können wir die Frage der Wahrheit leider nicht. Man muß nur lernen, sie unabhängig davon zu sehen, wer jetzt in den Himmel kommt."

 

Mit der Wahrheit ist es so eine Sache, jeder glaubt sie zu haben.

 

"Ich will daher nicht die Unterschiede übertünchen.

Ich werde auch jeden, der es hören will, darauf hinweisen, daß es die Fülle der Sakramente nur in der kath. Kirche gibt. Allerdings kommt hier meine Auffassung von der Mission als wesentliches Vorleben der Glaubensinhalte ins Spiel. Ich würde also nicht jemandem rechthaberisch meine Meinung präsentieren, sondern zeigen: Schau her, so kann man aufrichtig und gut leben. Wenn Du das auch willst, dann hör zu...

Auch finde ich, daß man einen anderen nur dann vernünftig ermahnen kann, wenn man ein sehr gutes verhältnis zu ihm pflegt. "

 

Das sehe ich auch so... daß Mission am besten durch Vorleben erfolgt, ist vollkommen richtig. Nur sind die meisten Unterschiede zwischen den Konfessionen ja gerade nicht in der Gestaltung des alltäglichen Lebens zu suchen, sondern in den Mittelpunkten der Gottesdienste, vor allem in der Auffassung der Eucharistie und der Sakramente Beichte und Priesterweihe, etc. Wenn es bei der ökumenischen Frage wirklich nur darum ginge "aufrichtig und gut" zu leben, kann ich nicht nachvollziehen, warum die Unterschiede eben nicht am Leben festgemacht werden, sondern an sakralen Details.

 

"Dann kann man sich auch mal was mehr erlauben.

Daher halte ich das Gespräch, den Dialog mit den anderen Religionen für absolut notwendig.

Kommunikation setzt Kommunikationsbereitschaft voraus, und das bedeutet zunächst einmal, den anderen in seiner subj. Wahrheit zu respektieren, genauso, wie Thomas es schon geschrieben hat. "

 

Das sehe ich auch so, nur in den Konzilien, auf die sich viele Katholiken berufen, steht meines Wissens der Begriff "subjektive Wahrheit" nicht. Sondern so wird zum Beispiel in "Mystici Corporis Christi" von Pius XII.

 

(".... die nicht zur sichtbaren Gemeinschaft der katholischen Kirche gehören, ...

laden Wir mit liebendem Herzen ein, ...

sich aus einer Lage zu befreien, in der sie des eigenen ewigen Heiles nicht sicher sein können...

....entbehren sie doch so vieler göttlicher Gaben und Hilfen, deren man sich nur in der katholischen Kirche erfreuen kann.

Möchten sie also eintreten in den Kreis der katholischen Einheit... ")

 

eben nicht von gleichberechtigen subjektiven und anerkennenswerten Wahrheiten gesprochen, sondern eben von der "Befreiung aus einer heilsmäßig unsicheren Lage" (was meinem Rettungsboot-Beispiel ja nun nicht so fern ist). Natürlich bin ich mir im klaren, daß viele Katholiken dies inzwischen als überholt betrachten. Aber dennoch kann man nicht sagen, daß diese "Rettungs"-Idee nun auf einem Mißverständnis meinerseits beruht, sondern diese Idee hat auch nachweisbar katholische Tradition (der sich natürlich viele Katholiken glücklicherweise weniger als früher verpflichtet fühlen).

 

liebe Grüße

 

Olli

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Hallo Thomas,

 

hier erst mal die Adressen unter denen Du die vollständigen Interviews mit Kardinal Kasper findest:

 

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten...lan.3514756.htm

 

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,124570,00.html

 

Die Sache mit der Frage an den Bischof muss ich vielleicht etwas genauer erläutern, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

Es handelt sich zunächst um den Bischof Rudolf Müller aus Görlitz.

 

Meinen Brief mit den betreffenden Fragen hatte ich am 17.06.96 an ihn geschickt.

Mit Datum vom 28.06.96 bestätigte er den Erhalt und fügte an:

 

"...Zu Ihrem Problem bezüglich des heutigen Verständnisses von Ökumene wäre vieles zu sagen.

Leider reicht mir dazu im Augenblick nicht die Zeit. Darum sollen diese Zeilen nur ein Zwischenbescheid sein. Eine ausführliche Erklärung erhalten Sie, wenn ich im Urlaub bin."

 

Nachdem ich dann 2 Jahre auf diese ausführliche Erklärung gewartet hatte, schrieb ich am 04.10.98 an unseren Alt-Bischof.

Er bestätigte den Erhalt mit Datum vom 30.10.98 und informierte mich, dass er mit dem amtierenden Bischof gesprochen habe:

 

"...Er lässt sagen, dass Sie von ihm bald eine Antwort erwarten dürfen. Halten Sie ihm zugute, dass er mit Arbeit sehr überlastet ist. ..."

 

 

Es vergingen wieder fast 2 Jahre, da kam der Bischof in unsere Gemeinde (25.06.00).

Ich sprach ihn nach der Messe auf die immer noch ausstehende Antwort an.

Er meinte, dass er mich nicht vergessen habe, aber dass ihm noch nichts richtiges als Antwort eingefallen sei.

Ich könne ihn ja mal in Görlitz besuchen, so dass wir über die Fragen ein Gespräch führen könnten.

 

Nach dem Erscheinen der Erklärung "Dominus Iesus" schrieb ich dem Bischof am 06.09.00 noch einmal und erwähnte, dass diese Erklärung bereits viele meiner Fragen geklärt habe.

 

Er bestätigte den Erhalt mit Datum vom 19.09.00 und fügte an:

 

"Auf mein Gesprächsangebot werde ich später noch einmal zurückkommen, im Augenblick habe ich einen sehr besetzten Terminkalender."

 

Und das ist der letzte Stand der Dinge.

 

Viele Grüße

Falk

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>>Eine ausführliche Erklärung erhalten Sie, wenn ich im Urlaub bin." <<

 

Vermutlich hat der seitdem noch keinen Urlaub gemacht

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Hallo Thomas,

 

>>Vermutlich hat der seitdem noch keinen Urlaub gemacht <<

 

Bei dem seit nunmehr 5 Jahren unentwegt besetzten Terminkalender und dieser Überlastung mit Arbeit kein Wunder, oder?

Bloß gut, dass ich kein Bischof bin! ;-)

 

Gruß

Falk

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Zitat von Falk am 15:09 - 17.Mai.2001

Hallo Thomas,

 

>>Vermutlich hat der seitdem noch keinen Urlaub gemacht <<

 

Bei dem seit nunmehr 5 Jahren unentwegt besetzten Terminkalender und dieser Überlastung mit Arbeit kein Wunder, oder?

Bloß gut, dass ich kein Bischof bin! ;-)

 

Gruß

Falk

 

Na ihr,

 

wißt ihr nicht, in der "Beamtenhirarchie" ist die "mangelnde Zeit" eine allgemeine Ausrede dafür,  dass der Betreffende kein Interesse daran hat, gestellte Fragen zu beantworten.

 

Auch ein geistlicher Würdenträger ist nur ein Mensch mit den ihm anhaftenden Charaktereigenschaften. Standesdenken und Überheblichkeit sind solche Eigenschaften.

 

Gruß Pedrino

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Zitat von Falk am 21:07 - 16.Mai.2001

 

 

Aus dem Interview mit der Badischen Zeitung vom 17.02.01:

 

BZ:

Bis zum Konzil galt das Konzept der „Rückkehrökumene“. Was heißt dies konkret?

 

Kasper:

Gemeint ist, dass die anderen Christen in den Schoß der katholischen Kirche als der wahren Kirche zurückkehren müssen. Dieses Konzept wurde durch das Konzil überwunden.

 

 

Aus dem Interview mit dem Spiegel vom 26.03.01:

 

SPIEGEL:

Wird es nach Ihrer Überzeugung denn irgendwann mal eine einzige christliche Kirche geben?

 

Kasper:

Ja Gott, ob es die eine allchristliche Kirche geben wird, das bezweifle ich. Was es hoffentlich geben wird, ist eine wie auch immer geartete Einheit in der Vielfalt, in der die Kirchen ihre unterschiedlichen Traditionen und Theologien in die eine Kirche einbringen können, aber sicher keine uniformierte Einheitskirche.

 


 

Lieber Falk, danke für die Internet-Adressen - habe mir die Sache natürlich mal angesehen.

 

Ein kleiner Schelm bist Du schon, denn das erste Zitat ist ja nicht vollständig - komplett heißt es:

 

>>Gemeint ist, dass die anderen Christen in den Schoß der katholischen Kirche als der wahren Kirche zurückkehren müssen. Dieses Konzept wurde durch das Konzil überwunden. Es geht in der Ökumene nicht um ein Zurück, sondern um einen gemeinsamen Weg nach vorne auf Jesus Christus hin.<<

 

 

Na, dann liest sich das schon eher so, wie ich es beim Fingerwundschreiben verstanden hatte.Daraus ist meiner Meinung nach keine Absage an den Anspruch der Einen Kirche abzuleiten. Mir hättet allerdings das Wort "weiterentwickelt" besser gefallen als das mißverständliche "überwunden".

 

Bezüglich "Gaben und Gecshenke" sagt Kasper: "Katholische und evangelische Christen sind sich einig in grundlegenden Wahrheiten des Bekenntnisses zu Jesus Christus. Sie sollen davon gemeinsam Zeugnis geben in

einer Welt, welche davon immer weniger weiß. Als Katholiken haben wir von unseren evangelischen Schwestern und Brüdern vieles gelernt über die Bedeutung des Wortes

Gottes in der Heiligen Schrift. Die Evangelischen machen derzeit die Erfahrung, dass das Wort nicht genügt, sondern dass es auch der Zeichen und Symbole bedarf. So lernen sie

von unserer liturgischen Praxis."

 

Auch damit habe ich kein Problem - die Bedeutung des biblischen Wortes ist ja nicht etwas, was die Protestanten zur katholischen "Wahrheit" zufügen, sie gehört natürlich zur Wahrheit der katholischen Kirche. Die Protestanten haben daran Teil und können durchaus unseren Blick wieder auf diese Wahrheit lenken, die in der katholischen Kirche wirklich eine Zeitlsng aus dem Fokus geraten war, obwohl sie natürlich stets vorhanden war. Die "Zeichen und Symbole" sind ja nur ein Beispiel - zum unterschiedlichen Amts-und Sakramentenverständnis einschließlich Eucharistie sagt Kasper ja an anderer Stelle was.

 

Die Sache mit der Einheit in der Vielfalt finde ich auch schwach - hier fehlt mir die Eine Kirche im Eine Geist zumindest als heilsgeschichtlicher Entwurf nach vorn. Da Kasper Dominus Iesus inhaltlich nicht abschwächt, verstehe ich sein "wie auch immer geartet" in Bezug auf Einheit in der Vielfalt zwar so, daß er sich dabei einen "wie auch immer gearteten" Primat der katholischen Kirche vorstellen kann - das weiß ich aber nur, weil ich die Stellung des Vatikans ebenso kenne wie andere Aussagen Kaspers, in denen er das Thema nicht so verwaschen formuliert.

 

In einem Punkt gebe ich Dir Recht: In beiden Interviews mangelt es Kasper manchmal an Eindeutigkeit - er versteckt sich dann sozusagen (vermutlich mit Rücksicht auf seine protestantischen Gesprächspartner) hinter diplomatischen Nebelkerzen. Weil ich das Kirchenverständnis der r.k. Kirche halbwegs kenne, macht mich das nicht irre - ehrlich, ich glaube nicht, daß der ernsthaft im Sinn hat, den Anspruch der Einen Kirche in der apostolischen Sukzession aufzugeben.

Allerdings sollte der Herr Kardinal berücksichtigen, daß der Spiegel von vielen Menschen (ja fast ausschließlich)  gelesen wird, die von den Hintergründen des Kirchenverständnisses wenig oder keine Ahnung haben. Die können das leicht falsch verstehen - das sollte nicht sein.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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Guten Tag,

 

"Bezüglich "Gaben und Geschenke" sagt Kasper: "Katholische und evangelische Christen sind sich einig in grundlegenden Wahrheiten des Bekenntnisses zu Jesus Christus. Sie sollen davon gemeinsam Zeugnis geben in einer Welt, welche davon immer weniger weiß. Als Katholiken haben wir von unseren evangelischen Schwestern und Brüdern vieles gelernt über die Bedeutung des Wortes Gottes in der Heiligen Schrift. Die Evangelischen machen derzeit die Erfahrung, dass das Wort nicht genügt, sondern dass es auch der Zeichen und Symbole bedarf. So lernen sie

von unserer liturgischen Praxis."

 

Das ist eine Äußerung, mit der ich mich auch identifizieren kann.

 

vielen Dank

 

Olli

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Lieber Thomas,

 

ich bewundere immer wieder Deine Fähigkeit, einander völlig widersprechende Aussagen als kontinuierliche Weiterentwicklung ein und desselben Standpunktes erscheinen zu lassen.

 

>>Ein kleiner Schelm bist Du schon, denn das erste Zitat ist ja nicht vollständig ...<<

 

Ob Schelm oder nicht, der von mir weggelassene Satz ist ja auch keine Antwort mehr auf die gestellte Frage nach der Bedeutung  der bis zum Konzil gültigen Rückkehrökumene.

 

Wer die Antwort auch mit der Ergänzung über die jetzige Sichtweise liest, muss unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass Ökumene früher in eine der heutigen völlig entgegengesetzte Richtung verlaufen ist.

Denn "vorwärts" ist nun mal nicht die Weiterentwicklung von "rückwärts", sondern das genaue Gegenteil davon.

Nebenbei wird damit auch noch suggeriert, dass die Kirche früher in der Ökumene nicht "auf Christus hin" ausgerichtet gewesen wäre.

 

>>Gemeint ist, dass die anderen Christen in den Schoß der katholischen Kirche als der wahren Kirche zurückkehren müssen.<<

 

Das also verstand man unter Rückkehr-Ökumene.

 

Es gibt eine wahre Kirche, die römisch-katholische, und diese ist der Leib Christi.

"Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche." (Kol 1,18)

Also sind "Haupt und Glieder  gleichsam eine mystische Person." (Thomas v. Aquin, KKK Nr. 795)

Rückkehr-Ökumene, forderte dazu auf, in den Leib Christi, die Kirche, zurückzukehren.

 

Sie war als viel mehr "auf Christus hin" orientiert als die neue Ökumene mit ihrer verschwommenen Vorstellung über eine "wie auch immer geartete Einheit", in die alle Kirchen sogar noch ihre Theologien (früher hätte man "Irrlehren" gesagt) einbringen sollen.

 

Wie unglaubwürdig die These "kein Zurück" dann wirklich ist, zeigt sich an den Äußerungen Kaspers über den päpstlichen Primat.

Da will man dann plötzlich doch zurückgehen, denn

>>als "Orientierungsrahmen" gilt die Praxis des ersten Jahrtausends.<<

 

Olli hat Kasper schon richtig verstanden, denn von den neuen Ökumene-Katholiken kann man wirklich nicht viel mehr lernen als ein paar "Zeichen und Symbole".

 

Viele Grüße

Falk

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Zitat von Falk am 12:44 - 18.Mai.2001

 

ich bewundere immer wieder Deine Fähigkeit, einander völlig widersprechende Aussagen als kontinuierliche Weiterentwicklung ein und desselben Standpunktes erscheinen zu lassen.

 

Lieber Falk - so bewundernswrt ist das gar nicht. Man muß die verschiedenen Aussagen dazu nur im Zusammenhang betrachten (und das auch wollen).

 


Zitat von Falk am 12:44 - 18.Mai.2001

 

Wer die Antwort auch mit der Ergänzung über die jetzige Sichtweise liest, muss unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass Ökumene früher in eine der heutigen völlig entgegengesetzte Richtung verlaufen ist.


 

Nein, damals hat es gar keine Ökumene gegeben.Das ist der Punkt. Weil man nämlich nur das Trennende und nicht das Gemeinsame in den Blick genommen hat. Insofern war Ökumene in dieser Interpretation im Grunde der Übertritt einzelner Christen. Dabei geriet aus dem Blick, daß auch in den anderen Konfessionen das Bekenntnis zu Christus Gemeinschaft stiftet, die zwar nicht mit der der Einen Kirche als "Leib Christi" zu vergleichen ist, aber dennoch durch den Einen Geist in dem Maße gestiftet ist, in der er angenommen wird.

 
Zitat von Falk am 12:44 - 18.Mai.2001

 

>>Gemeint ist, dass die anderen Christen in den Schoß der katholischen Kirche als der wahren Kirche zurückkehren müssen.<<

 

Das also verstand man unter Rückkehr-Ökumene.

 

Es gibt eine wahre Kirche, die römisch-katholische, und diese ist der Leib Christi.

"Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche." (Kol 1,18)

Also sind "Haupt und Glieder  gleichsam eine mystische Person." (Thomas v. Aquin, KKK Nr. 795)

 

Richtig. Dennoch ist Christus, wie DI zu Recht betont, nicht auf diese sichtbare Kirche zu begrenzen.

 
Zitat von Falk am 12:44 - 18.Mai.2001

 

Sie war als viel mehr "auf Christus hin" orientiert als die neue Ökumene mit ihrer verschwommenen Vorstellung über eine "wie auch immer geartete Einheit", in die alle Kirchen sogar noch ihre Theologien (früher hätte man "Irrlehren" gesagt) einbringen sollen.

 

Das kannst Du höchstens aus den isolierten Aussagen Kaspers herauslesen, wenn Du alle anderen Stellungnahmen der Kirche ignorierst. Und selbst Kasper ha in den mir bekannten Aussagen niemals gefordert, daß die anderen Konfessionen das in die "Einheit" einbringen sollen, was uns trennt. Die Betonung des biblischen Wortes möchtest Du ja wohl nicht als ernsthaft als "Irrlehre" bezeichnen, oder?

 

Wenn Du sagst, daß die "Rückkehr-Ökumene" im vorkonziliaren Verständnis stärker auf Christus hin orientiert war als die heutige, die von einem Entwurf nach vor ausgeht, unterstellst Du, daß die römisch katholische Kirche auf ihrem Weg durch die Geschichte sich von Christus wegbewegt. Mein Vertrauen in den Heiligen Geist sagt mir dagegen, daß das nicht der Fall ist. Wenn diese Kirche tatsächlich die von Christus gestiftete Eine Kirche ist, darf ich getrost glauben, daß er sie - trotz aller menschlichen Fehler, die in ihr gemacht werden - in der richtigen Richtung hält.

Dieser Glaube wird durch die bisherige Erfahrung bestätigt: ich kann mich an keine offizielle Aussage aus Rom erinnern, in der irgendein wesentlicher Teil dessen, was die Grundpfeiler unseres Glaubens ausmacht, von der Eucharistie über das Bußsakrament bis zum Amtsverständnis, ernsthaft in Sachen Ökumene zur Diskussion gestellt worden wäre.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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Hallo Thomas,

 

Du schreibst:

 

>>Wenn Du sagst, daß die "Rückkehr-Ökumene" im vorkonziliaren Verständnis stärker auf Christus hin orientiert war als die heutige, die von einem Entwurf nach vor ausgeht, unterstellst Du, daß die römisch katholische Kirche auf ihrem Weg durch die Geschichte sich von Christus wegbewegt. <<

 

Wenn Du, was die Ökumene betrifft, nun vom umgekehrten Fall ausgehst, dann unterstellst Du damit eigentlich genau dasselbe, nur dass sich die Kirche dieser Sicht folgend fast 2000 Jahre lang von Christus wegbewegt hätte und erst in den letzten 40 Jahren in die umgekehrte Richtung, also "auf Christus hin" bewegen würde.

 

"Geschichte der katholischen Kirche", Verlag Styria Graz Wien Köln, 1986:

"Johannes XXIII. ... gab den bis dahin stets vertretenen Grundsatz auf, daß die Einheit der Kirche nur durch die Rückkehr der nichtkatholischen Christen zur katholischen Kirche bewerkstelligt werden könnte." (S.440)

 

War die katholische Kirche also "bis dahin stets" in der falschen Richtung unterwegs? Wohl kaum!

 

 

Wenn man nämlich wirklich "getrost glauben darf, daß er sie - trotz aller menschlichen Fehler, die in ihr gemacht werden - in der richtigen Richtung hält", dann kann ich mir den seit 40 Jahren vollzogenen Kurswechsel nur als vorübergehende Erscheinung erklären.

Und vorübergehende Bewegungen von Christus weg (wie z.B. den Arianismus) haben die Grundbewegung der Kirche in die richtige Richtung nicht verhindern, sondern höchstens etwas aufhalten können.

 

Vielleicht so ähnlich, als wenn man eine Steigung nicht beim ersten Anlauf schafft und dann noch mal kurz zurücksetzt, um neuen Schwung zu nehmen.

 

 

Starker Tobak ist ja nun allerdings Deine Äußerung:

 

>>Nein, damals hat es gar keine Ökumene gegeben.Das ist der Punkt. Weil man nämlich nur das Trennende und nicht das Gemeinsame in den Blick genommen hat. Insofern war Ökumene in dieser Interpretation im Grunde der Übertritt einzelner Christen. Dabei geriet aus dem Blick, daß auch in den anderen Konfessionen das Bekenntnis zu Christus Gemeinschaft stiftet, die zwar nicht mit der der Einen Kirche als "Leib Christi" zu vergleichen ist, aber dennoch durch den Einen Geist in dem Maße gestiftet ist, in der er angenommen wird. <<

 

Du weist mich immer darauf hin Texte im Zusammenhang zu lesen, das solltest Du bei den "vorkonziliaren" dann vielleicht auch mal tun.

 

Es wurde keineswegs n u r das Trennende in den Blick genommen. Im Gegensatz zu heute wurde es aber eben a u c h in den Blick genommen.

 

Du erinnerst Dich z.B. an das Algermissen-Zitat über die Neuapostolischen:

 

"...dass sich in der Neuapostolischen Gemeinde eine Gruppe ehrlich suchender Menschen zusammengefunden hat, die manche grundlegenden christlichen Wahrheiten besitzt,

in anderen Punkten aber die Wahrheit, die sie ahnt, mit einer Fülle von Irrtum und Dunkelheit umnebelt. ..."

 

Du erinnerst Dich vielleicht an die ebenfalls schon zitierten Aussagen Papst Pius XII. in "Mystici Corporis Christi" über alle,

".... die nicht zur sichtbaren Gemeinschaft der katholischen Kirche gehören".

Er erkennt an, dass

"sie auch aus einem unbewussten Sehnen und Wünschen heraus schon in einer Beziehung stehen zum Mystischen Leib des Erlösers."

 

 

Klar war aber auch, dass es außerhalb der Kirche kein Heil gibt, und am Dogma "Extra ecclesiam nulla salus" gab's natürlich nichts zu deuteln.

 

Deshalb konnten zwar die "irrenden Brüder" auch i n anderen Glaubensgemeinschaften das Heil erlangen, nie aber d u r c h diese Gemeinschaften, sondern nur durch die katholische Kirche, deren unsichtbare Grenzen von daher weiterreichen als die sichtbaren.

 

Die neue Konzilsthese, andere Kirchen und Gemeinschaften seien also solche selber "Mittel des Heiles", ist damit ja auch völlig unvereinbar, selbst wenn man die Sache durch den in der Öffentlichkeit heute meist verschwiegenen Satz etwas abzufedern suchte, wonach sich "deren Wirksamkeit von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der Gnade und Wahrheit herleitet."

 

("KIRCHENLEXIKON

Christliche Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften im Überblick;

S.u.K.-W.Tröger, Unionverlag Berlin, 1988":

 

S.210: >>... Das Konzil unterstrich, der Heilige Geist habe die getrennten Kirchen und Gemeinschaften als Mittel des Heiles gebraucht (UR 3), und

widersprach damit ausdrücklich Festlegungen noch in der Enzyklika "Mystici corporis Christi". ...<&lt

 

 

Klar und deutlich ist dagegen die traditionelle Lehre der Kirche:

 

>>Die meisten Menschen, die in einer Irrlehre aufgewachsen sind, meinen, sie seien in der wahren Kirche. Diese irren nicht aus Haß, sondern gleichsam aus Liebe zu Gott. Wer ein gottesfürchtiges Leben führt, hat Gottesliebe und diese ist für ihn eine Begierdetaufe und versetzt ihn in die wahre Kirche.

 

Ein solcher wird also selig werden, nicht etwa durch den Irrtum, sondern durch seine Zugehörigkeit zur Kirche (Bellarmin).<< (Katechismus v. Spirago, S. 197)

 

 

Deshalb kennt Pius XII. ebenso wie seine Vorgänger keinen anderen Weg zur Ökumene als den in "Mystici Corporis Christi" beschriebenen:

 

"A l l e jene u n d jeden e i n z e l n e n von ihnen laden Wir mit liebendem Herzen ein, den inneren Antrieben der göttlichen Gnade freiwillig und freudig zu entsprechen und sich aus einer Lage zu befreien, in der sie des eigenen ewigen Heiles nicht sicher sein können...

 

Möchten sie also eintreten in den Kreis der katholischen Einheit und alle, mit uns in der gleichen Gemeinschaft des Leibes Christi geeint, an das eine Haupt sich wenden in ruhmreicher Liebesverbundenheit."

 

Und Pius XI. ersehnt sich in "Mortalium animos":

 

"Möchte doch das, was so vielen Unserer Vorgänger noch nicht zuteil wurde , sich für Uns glücklich ereignen:

dass Wir mit väterlicher Gesinnung die Söhne umarmen dürfen, die zu Unserem Schmerz durch ein unheilvolles Zerwürfnis von Uns getrennt wurden.

Möge Gott ... Uns erhören, wenn Wir innig beten, dass Er a l l e Irrenden zur Einheit der Kirche gnädig führen wolle."

 

Von wegen allso keine Ökumene und nur die Rückkehr einzelner!

 

Allerdings keine "wie auch immer geartete Einheit" in einem über die bestehende wahre Kirche hinausgehenden Rahmen, die vielleicht noch zusätzlich von dem Zweifel Kaspers ausging:

 

>>Ja Gott, ob es die eine allchristliche Kirche geben wird, das bezweifle ich. <<

 

Eine wirklich katholische und sogar Vatikanum 2-konforme Antwort auf die Frage des SPIEGEL-Reporters

 

>>Wird es nach Ihrer Überzeugung denn irgendwann mal eine einzige christliche Kirche geben?<<

 

hätte gelautet:

 

Die eine und einzige Kirche Christi gibt es bereits seit 2000 Jahren, sie ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.

 

Viele Grüße

Falk

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Hallo Falk,

 

kanst Du Dir einen Begriff vorstellen, der irgendwie verdeutlicht, daß es eine Gemeinschaft aller Christen, gleich welcher Konfesion gibt?

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Hallo Steffen,

 

eine die Christen aller Konfessionen verbindende Gemeinsamkeit ist sicher der Glaube an Jesus Christus als Sohn Gottes und natürlich die Taufe.

 

Ob man bei diesem kleinsten gemeinsamen Nenner allerdings schon von "Gemeinschaft" sprechen kann, wage ich zu bezweifeln.

 

Gruß

Falk

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