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Diskussion Zölibat - Splitt aus Thread


Gast Claudia

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Du stellst ja selbst gewisse Werte über den der Sexualität, z.B. die eheliche Gemeinschaft. Warum dann nicht auch das sexfreie Leben?

Hallo Markus,

 

die Frage, warum und wozu das gut oder sinnvoll ist, wurde nach wie vor nicht vernünftig beantwortet. Insofern... warum denn nun Leben ohne Sex?

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Also ehrlich: wenn ich NUR Sex ohne Liebe erfahren hätte, etwa wie beim One-night-stand,

Ein ONS kann genausoviel Liebe beinhalten wie ein "ehelicher Akt" Lieblosigkeit. Echt. Aber das ist kein Thema für dieses Board. :blink: )

bearbeitet von lissie
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Und welcher Mensch, der unfreiwillig aufgrund von Lebensumständen (gesundheitlicher oder auch nur sozialer Art) auf Sex verzichten muß, würde an diesem Umstand nicht jederzeit gerne etwas ändern?

 

"Es hat etwas Beschämendes, Mensch gewesen zu sein, ohne das Menschlichste kennengelernt zu haben". (Hier ist tatsächlich nichts anderes gemeint als Sex!)

Du gehst doch nicht hin und lässt einen Menschen, der aufgrund gesundheitlicher oder sozialer Probleme "niemanden abkriegt", das Menschlichste kennenlernen. Das ist Deine Scham. Und noch viel mehr ..

 

Wenn die Zitate von einem stammten, der zölibatär lebt, dann könnte man ihm keine Heuchelei vorwerfen. Dir schon.

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Also ehrlich: wenn ich NUR Sex ohne Liebe erfahren hätte, etwa wie beim One-night-stand,

Ein ONS kann genausoviel Liebe beinhalten wie ein "ehelicher Akt" Lieblosigkeit. Echt. Aber das ist kein Thema für dieses Board. :) )

Ich bin nicht sicher, ob wir über dieselbe Sache reden, Lissie, aber mit dem letzten Satz hast Du wohl recht... :blink:

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Also bei allem Respekt für eine funktionierende Beziehung... Sex ist nicht DAS Menschlichste, auch wenn er dazu gehört... :blink:

Erotik aber ist eines von "DEM Menschlichsten".

 

"Frühlings Erwachen" handelt übrigens von der mörderischen und krankhaften Unterdrückung jugendlicher, pubertärer Sexualität seitens der "Erwachsenen" in einer konservativ-katholischen Epoche. Da hat das Zitat seine Berechtigung. Man muß es im Kontext lesen, auch wenn es zu dem Thema hier m.E. auch passt.

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... wenn man das, was zum Mannsein, resp. Frausein eigentlich unbedingt dazugehört, überhaupt nie kennengelernt hat.

Genau hier liegt der Kern: ich sehe den Vollzug der Sexualität nicht als den Kern des Menschseins an, genauso wenig wie der Mensch zum Menschen wird, weil er Hunger hat.

 

Du stellst ja selbst gewisse Werte über den der Sexualität, z.B. die eheliche Gemeinschaft. Warum dann nicht auch das sexfreie Leben?

Das verstehe ich nicht. Die "eheliche" Gemeinschaft (die ich übrigens überhaupt nicht über irgendetwas stelle) beinhaltet auch körperliche Liebe.

 

So wie Mutterliebe auch körperliche Nähe zu einem Kind (etwas sehr, sehr Sinnliches übrigens) beinhaltet. Ich könnte nicht sagen, daß ich eines über das andere stelle: Eines bedingt das andere.

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die Frage, warum und wozu das gut oder sinnvoll ist, wurde nach wie vor nicht vernünftig beantwortet. Insofern... warum denn nun Leben ohne Sex?

Da muss ich passen, denn ich lebe nicht zölibatär.

 

Ich nehme nur zur Kenntnis, dass manch anderer mit einer anderen Lebensform als meiner auch glücklich zu werden scheint bzw. auch nicht mehr Probleme hat als vielleicht ich in meiner Ehe :blink:

 

Eine gewisse Zeit lang hätte es mein Weg werden können, aber damals hat die Frage nach Zölibat für mich keine große Rolle gespielt - die Frage für mich war, ob ich im Kloster ein Leben mit Gott finden würde, das ich annehmen könnte.

 

Der Grund, warum daraus nichts wurde, war übrigens nicht das "Erwachen" meines Trieblebens.

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Das verstehe ich nicht. Die "eheliche" Gemeinschaft (die ich übrigens überhaupt nicht über irgendetwas stelle) beinhaltet auch körperliche Liebe.

Tut mir leid, dass ich mich unklar ausgedrückt hatte.

 

Du hattest geschrieben:

Daß es tragische Fälle gibt, in denen "es" eben nicht mehr möglich ist und wo man selbstverständlich immer noch glückliche und erfüllende andere Dinge des Lebens geniessen kann, ist überhaupt kein Beweis dafür, daß es sich nicht um eine ganz elementare Triebkraft und Dimension des Daseins handelt.

 

Daraus hatte ich geschlossen, dass man in solch einem Fall doch bei seinem Ehepartner bleiben soll, auch wenn "es" nicht mehr geht. Also steht die Ehe höher als der körperliche Vollzug (was ich ja richtig finde!).

 

Markus

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die Frage, warum und wozu das gut oder sinnvoll ist, wurde nach wie vor nicht vernünftig beantwortet. Insofern... warum denn nun Leben ohne Sex?

Da muss ich passen, denn ich lebe nicht zölibatär.

 

Ich nehme nur zur Kenntnis, dass manch anderer mit einer anderen Lebensform als meiner auch glücklich zu werden scheint bzw. auch nicht mehr Probleme hat als vielleicht ich in meiner Ehe :blink:

Es gibt ja nicht nur Ehe und Zölibat.

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Das verstehe ich nicht. Die "eheliche" Gemeinschaft (die ich übrigens überhaupt nicht über irgendetwas stelle) beinhaltet auch körperliche Liebe.

Tut mir leid, dass ich mich unklar ausgedrückt hatte.

 

Du hattest geschrieben:

Daß es tragische Fälle gibt, in denen "es" eben nicht mehr möglich ist und wo man selbstverständlich immer noch glückliche und erfüllende andere Dinge des Lebens geniessen kann, ist überhaupt kein Beweis dafür, daß es sich nicht um eine ganz elementare Triebkraft und Dimension des Daseins handelt.

 

Daraus hatte ich geschlossen, dass man in solch einem Fall doch bei seinem Ehepartner bleiben soll, auch wenn "es" nicht mehr geht. Also steht die Ehe höher als der körperliche Vollzug (was ich ja richtig finde!).

Natürlich steht die Treue höher. Ich werde doch auch eine Freundschaft, bei der mir gemeinsame Gespräche sehr wichtig waren, nicht aufgeben, wenn der Freund die Stimme verliert. (Man findet dann eben andere Wege zur Kommunikation)

 

Das ist aber doch kein Argument dagegen, die Stiumme für gute Gespräche unter Freunden zu verwenden, solange man sie hat, die Stimme. :blink:

bearbeitet von lissie
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Ich werde doch auch eine Freundschaft, bei der mir gemeinsame Gespräche sehr wichtig waren, nicht aufgeben, wenn der Freund die Stimme verliert. (Man findet dann eben andere Wege zur Kommunikation)

 

Das ist aber doch kein Argument dagegen, die Stiumme für gute Gespräche unter Freunden zu verwenden, solange man sie hat, die Stimme.  :blink:

Natürlich richtig. Aber es relativiert gleichzeitig den Wert der Stimme, denn es geht ja auch ohne. Viele Freunde verstehen sich ganz ohne Worte.

 

Das gleiche gilt aus meiner Sicht für ein gelungenes Leben und Sex.

 

Markus

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Ich werde doch auch eine Freundschaft, bei der mir gemeinsame Gespräche sehr wichtig waren, nicht aufgeben, wenn der Freund die Stimme verliert. (Man findet dann eben andere Wege zur Kommunikation)

 

Das ist aber doch kein Argument dagegen, die Stiumme für gute Gespräche unter Freunden zu verwenden, solange man sie hat, die Stimme.   :blink:

Natürlich richtig. Aber es relativiert gleichzeitig den Wert der Stimme, denn es geht ja auch ohne. Viele Freunde verstehen sich ganz ohne Worte.

 

Das gleiche gilt aus meiner Sicht für ein gelungenes Leben und Sex.

Damit machst Du aber alles, was nicht unbedingt lebensnotwendig ist, zu einer Lapalie. Eine Stimme, die man hat, auch benutzen zu dürfen, finde ich schon sehr wichtig. Ein Leben so ganz ohne Sex ist ein wenig wie ein Leben im Dauerschweigen trotz vorhandener Stimme.

 

Keine Frage, auch ohne Stimme kann man leben. (Und hoffentlich auch nicht allzu schlecht). Auch ohne funktionale Beine kann man leben. (Und hoffentlich auch das nicht allzu schlecht).

 

Aber es ist doch schade, wenn jemand, der eine Stimme hat und laufen kann, sein Leben lang schweigt und sich in den Rollstuhl setzt.

 

Die Betonung liegt auf dem "lebenslang". Mit Phasen der Enthaltsamkeit aus spirituellen Zwecken hätte ich keine Probleme. Ich kannte einen Regisseur, der hat in der Probenphase auch immer "zölibatär" gelebt. Aber doch nicht immer.

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Was etwas wert ist, das kostet auch etwas.

Möchte mir erlauben über einige Aspekte der "Enthaltsamkeit," den Sinn von einem "Leben wie die Engel im Himmel" anzuschneiden:

 

Es gibt sicher verschiedene Berufungen. Und wenn Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat, dann ist die eheliche Gemeinschaft ein christlicher Wert. Aber für den gläubigen Menschen der aus der Kraft des Geistes lebt, ist auch Jungfräulichkeit und keusches Leben ein hoher Wert.

 

Nach meinem Wissen wurden nicht nur im christlichen Kulturkreis die Jungfräulichkeit und Enthaltsamkeit als hoher Wert angesehen. Es mag sein, dass die Enthaltsamkeit eine Mühe und ein Opfer ist. Aber manche haben auch hier die Erfahrung gemacht: Je größer die Mühe, umso höher der Lohn, je mehr Anstrengung, umso größere Fruchtbarkeit.

 

Es geht jedoch im Versuch, wie "die Engel" zu leben nicht nur um die Beschneidung von Trieben. Meines Erachtens geht es auch um tiefe Erfahrung geistlicher Freude. Und es ist nun mal so: Um tiefe, geistliche Freude zu erfahren,muss man auch bereit sein andere Freuden zu verlassen. Konkret: Die aus Liebe zu Gott gelebte Enthaltsamkeit, Keuschheit ist nicht ein Verzicht der weh tut, sondern ein Opfer das Frucht bringen kann und zu einer tieferen Freude führt.

 

Wenn Jesus im Hinblick auf die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen sagt: "Wer es fassenkann, der fasse es", dann braucht es gewiß eine übernatürliche Denkweise. Wer nicht glaubt, dass die tiefe, geistige Vereinigung mit Gott beglückender ist als jede körperliche Vereinigung, der wird Keuschheit und Enthaltsamkeit kaum als Wert sehen und verstehen können.

 

Wer als Ordensmann oder Priester wirklich ehelos und keusch lebt, der gibt meines Erachtens ein wunderbares Zeugnis dafür, dass es eine höhere Liebe gibt als die Irdische. Dieses Glaubenszeugnis als Odensmann, Ordensfrau und Priester ist für jene, die sich der Liebe Gottes noch nicht geöffnet haben unverständnis und ein Ärgernis. Für jene aber, die durch Gottes Gnade etwas von der unio mystica mit Gott erahnen durften ist dieses Leben ein Stück "Himmelreich auf Erden", engelgelcher Wandel - denn wie Jesus im Evangelium sagt, wird im Himmel nicht "gefreit" sondern dort leben die Menschen "wie die Engel".

bearbeitet von Mariamante
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Die aus Liebe zu Gott gelebte Enthaltsamkeit, Keuschheit ist nicht ein Verzicht der weh tut, sondern ein Opfer das Frucht bringen kann und zu einer tieferen Freude führt.

Es gibt aber Früchte, die recht sauer sind. Und warum sind sie sauer? Damit man sie gar nicht oder nur in Maßen genießt.

 

Um es mit Heinrich Heine zu sagen:

 

Himmlisch wars, wenn ich bezwang

Meine sündige Begier,

Aber wenns mir nicht gelang,

Hatt ich doch ein groß Pläsier

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Die aus Liebe zu Gott gelebte Enthaltsamkeit, Keuschheit ist nicht ein Verzicht der weh tut, sondern ein Opfer das Frucht bringen kann und zu einer tieferen Freude führt. 

Es gibt aber Früchte, die recht sauer sind. Und warum sind sie sauer? Damit man sie gar nicht oder nur in Maßen genießt.

 

Um es mit Heinrich Heine zu sagen:

 

Himmlisch wars, wenn ich bezwang

Meine sündige Begier,

Aber wenns mir nicht gelang,

Hatt ich doch ein groß Pläsier

Die Trauben sind eh sauer- meinte der Fuchs als er sie nicht erreichen konnte, und tröstete sich so.

 

Manche meinen Zölibat, Keuschheit etc. wären sauer, weil sie sie nicht erreichen können.

 

Für jene, die berufen sind zum Ehestand ist dies der Weg ihre Erfüllung zu finden. Es gibt aber auch andere Wege. Manche Künstler, Denker, Wissenschaftler haben sich z.b. mit einer derartigen Hingabe, Intensität einer Aufgabe gewidmet, dass sie sich für eine Partnerschaft nicht entscheiden wollten.

 

Man sollte seiner Berufung folgen- was immer einem andere raten mögen.

In der heutigen Zeit, wo Medien den Menschen stark beeinflußen und fast manipulieren braucht es sicher Charakterstärke, um seinen Weg zu finden und zu gehen.

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Also bei allem Respekt für eine funktionierende Beziehung... Sex ist nicht DAS Menschlichste, auch wenn er dazu gehört... :blink:

Erotik aber ist eines von "DEM Menschlichsten".

Der Eber dagegen ist der Meinung, das Sex und Erotik etwas sehr Schweinisches sind. Sozusagen der allerschweinischste Schweinskram.

bearbeitet von Mecky
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Die Trauben sind eh sauer- meinte der Fuchs als er sie nicht erreichen konnte, und tröstete sich so.

 

Manche meinen Zölibat, Keuschheit etc. wären sauer, weil sie sie nicht erreichen können.

Ich sprach nicht von Trauben, sondern von Früchten. Ob der Zölibat dann gerade zu den Trauben gehört, wage ich zu bezweifeln.

Manche Künstler, Denker, Wissenschaftler haben sich z.b. mit einer derartigen Hingabe, Intensität einer Aufgabe gewidmet, dass sie sich für eine Partnerschaft nicht entscheiden wollten.
Wohl wahr und ich habe persöniche Bekannte im wissenschaftlichen Bereich, die im freigewählten Zölibat leben. Die Betonung liegt allerdings auf "freigewählt". Die meisten sind gute Künstler und Wissenschaftler ohne je einen Gedanken auf zölibatäre Einsamkeit zu verschwenden. Im Gegenteil, der überwiegende Teil der mir bekannten Künstler und Wissenschaftler lebt die Sexualität in allen Formen aus.
Man sollte seiner Berufung folgen- was immer einem andere raten mögen.

Ganz meine Meinung, aber es steht niemandem zu, einen Menschen an seiner Berufung zu hindern, nur weil er nicht zölibatär leben kann. Auch nicht der Papstclique im Vatikan.

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Die Trauben sind eh sauer- meinte der Fuchs als er sie nicht erreichen konnte, und tröstete sich so.

 

Manche meinen Zölibat, Keuschheit etc. wären sauer, weil sie sie nicht erreichen können.

Ich sprach nicht von Trauben, sondern von Früchten. Ob der Zölibat dann gerade zu den Trauben gehört, wage ich zu bezweifeln.

Manche Künstler, Denker, Wissenschaftler haben sich z.b. mit einer derartigen Hingabe, Intensität einer Aufgabe gewidmet, dass sie sich für eine Partnerschaft nicht entscheiden wollten.
Wohl wahr und ich habe persöniche Bekannte im wissenschaftlichen Bereich, die im freigewählten Zölibat leben. Die Betonung liegt allerdings auf "freigewählt". Die meisten sind gute Künstler und Wissenschaftler ohne je einen Gedanken auf zölibatäre Einsamkeit zu verschwenden. Im Gegenteil, der überwiegende Teil der mir bekannten Künstler und Wissenschaftler lebt die Sexualität in allen Formen aus.
Man sollte seiner Berufung folgen- was immer einem andere raten mögen.

Ganz meine Meinung, aber es steht niemandem zu, einen Menschen an seiner Berufung zu hindern, nur weil er nicht zölibatär leben kann. Auch nicht der Papstclique im Vatikan.

Hoffentlich geraten wir nicht auf Seitenweg bezüglich der Thematik, wenn wir über den Zölibat nachdenken. Aber da die meisten Orden den Zölibat als Bedingung voraussetzen, passt es noch zum Thema Klostereintritt.

 

So viel ich weiss, wird niemande gezwungen Priester zu werden. Die Priesteramtskandidaten wissen also, was auf sie zukommt.

 

Wenn jemand ein Haus baut, und die Mittel reichen nicht - dann wäre es klüger, das zu lassen.

 

Wenn jemand Chemie oder Mathematik oder sonst ein Spezialfach studieren will, aber er bringt nicht die erforderlichen Voraussetzungen mit- warum sollte er das studieren?

 

 

Derzeit ist das kath. Priestertum mit dem Zölibat verbunden. Das scheint für manche eine "harte" Voraussetzung. Aber ich meine: Warum sollte die Kirche von Priestern, die "ein alter Christus" sein sollen nicht auch Strengeres verlangen. Die Verantwortung ist sehr groß - und wir brauchen keine Weichlinge als Priester oder Menschen, die so etwas wie Selbst- Verleugnung, Selbstüberwindung nicht kennen- sondern starke Männer die fähig sind zu Verzicht und Hingabe.

 

Sogar ein Antichrist wie Nietzsche respektierte den (gelebten) Zölibat, und sah darin eine Schule der geistlichen Stärkung. Ich bin daher der Meinung, dass es gut ist, dass an Priester diese doch hohe Forderung bzw. Voraussetzung geknüpft ist. Es gibt in der kath.Kirche genügend andere geistliche Wege (z.B. als Diakon, Religionslehrer usw.) wo man als Verheirateter Gott dienen kann. Der Priester aber sollte frei sein für Gott, frei sein für alle Menschen. Als Verheirateter hat man Familienpflichten und ist an diese gebunden. Ich finde es sehr gut, wenn man als Priester und als spiritueller Mensch, der Gott dienen und vielen Menschen dienen soll frei ist von Familienpflichten. Es mag sein, dass man so gewisse familiäre Freuden nicht erlebt-aber wenn man der Priesterberufung oder Ordensberufung wirklih folgt, dann wird man dort genau so seine tiefe Erfüllung finden wie in einer guten Ehe .... beides ist wunderbar.

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Der Eber dagegen ist der Meinung, das Sex und Erotik etwas sehr Schweinisches sind. Sozusagen der allerschweinischste Schweinskram.

Ich hab das Gefühl, dieser Meinung MUSS man irgendwie sein, wenn man dieser Kirche angehört... ich bin echt immer wieder irritiert, daß ansonsten logisch und rational denkende Leute den Zölibat verteidigen, als wäre das völlig in Ordnung, daß die Kirche von ihren Dienern sowas fordert... :blink: Oder die Sexualmoral als völlig gerechtfertigt hinstellen...

 

Das ist etwas, was ich echt nicht verstehen kann... zumal noch immer kein vernünftiger Grund dafür genannt wurde... sowas wie *man kann dann BESSER...* ist rein subjektiv, macht die Arbeit der Geistlichen anderer Religionen kleiner und hat immernoch nicht erklärt, wieso Gott das gut finden sollte.

 

Mir kommt grad so der Gedanke, daß Leute, die das enthaltsame Leben wirklich leben, vielleicht stolz drauf sind, sich im Griff zu haben. Kann man ja - GUT oder RICHTIG oder VERNÜNFTIG ist es deswegen noch lange nicht.

bearbeitet von Claudia
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Der Eber dagegen ist der Meinung, das Sex und Erotik etwas sehr Schweinisches sind. Sozusagen der allerschweinischste Schweinskram.

Ich hab das Gefühl, dieser Meinung MUSS man irgendwie sein, wenn man dieser Kirche angehört... ich bin echt immer wieder irritiert, daß ansonsten logisch und rational denkende Leute den Zölibat verteidigen, als wäre das völlig in Ordnung, daß die Kirche von ihren Dienern sowas fordert... :blink: Oder die Sexualmoral als völlig gerechtfertigt hinstellen...

 

Das ist etwas, was ich echt nicht verstehen kann...

Fasse es, wer es fassen kann.

 

Nicht nur beim Zölibat, sondern bei sehr vielem anderen in der Kirche werden Menschen, nicht übernatürlich denken fassungslos sein.

 

Gerade was einen Ordenseintritt z.b. einer hübschen jungen Frau betrifft die sich einen Habit anlegt werden sich viele sagen:

 

Wie kann eine so schöne junge Frau sich in ein Kloster einsperren- vielleicht noch dazu in eines mit Klausur.

 

Die Frage ist: Besteht das Glück des Menschen darin, dieses Leben zu genießen in Saus und Braus- auszukosten inallen Bereichen - oder sind wir vielmehr Pilger zum ewigen Lebenbei Gott? Ist dieses Leben als eine ARt "Vorschule" oder als Advent zu sehen? Sind wir hier Pilger oder Gäste?

 

Erinere mich an eine Anekdote- wo ein Reisender in ein strenges Kloster kam und fragte, wieso denn da so wenig Möbel seien. Darauf fragte der Klostermann:; Und wo sind ihre Möbel? Der Reisende sagte. Ich bin hier nur auf Durchreise. der Mönch erwiderte: Ich auch.

 

Menschen, die aus dieser übernatürlichen Sichtweise leben, und ihr Glück mehr in der inneren Verbindung mit Gott sehen, schon sehr "jenseitsbezogen" leben, können für Menschen die das Leben in Fülle genießen wollen (und Jesus sagte doch auch, dass er gekommen sei un das Leben "in Fülle" zu bringen) und eher auf das Irdische konzentriert sind (ohne es in allem mit Gott zu verbinden) auch unverständlich sein.

 

 

Die Kirche verkündet auch das Reich Gottes. Zölibat ist eines der stärksten "Zeichen" für das Reich Gottes, für die Kraft des Übernatürlichen- und wird daher anecken.

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So viel ich weiss, wird niemande gezwungen Priester zu werden. Die Priesteramtskandidaten wissen also, was auf sie zukommt.

Ja - die in dieser EINEN Kirche müssen damit leben, wenn sie Gott und den Menschen dienen wollen. Warum akzeptieren sie es? Weil ihnen der Dienst am Menschen wichtig ist und sie keine andere Chance haben, das sonst zu verwirklichen. Dann nehmen sie es halt auf sich.

 

Warum aber - mal ne Frage konkret an Dich - würdest Du es sicher für völlig absurd halten, daß man beispielsweise Ärzten nicht gestattet, eine Familie zu haben? Deren Job hält sie auch sehr in Trab, es gibt Nacht- und 24h- Dienste, und das schränkt jeden Arzt im Hinblick auf Familie stark ein. Trotzdem würde jeder sagen: Arzt kann Familie haben - klar!

Aber ich meine: Warum sollte die Kirche von Priestern, die "ein alter Christus" sein sollen nicht auch Strengeres verlangen.

Weil es Menschen sind, die genauso ein Bedürfnis nach Nähe, Bindung, Familie und Sex haben. Weil es unmenschlich ist, ihnen das zu verwähren.

Der Priester aber sollte frei sein für Gott, frei sein für alle Menschen.

Ich halte es für unbefriedigend und sogar für seinen Job kontraproduktiv, wenn er jeden Tag über Liebe und sowas nachdenken muß, diese predigen, sie aber selbst nicht leben darf. Und er soll anderen Ratschläge geben (!) diesbezüglich, überleg das doch mal!

Es mag sein, dass man so gewisse familiäre Freuden nicht erlebt-aber wenn man der Priesterberufung oder Ordensberufung wirklih folgt, dann wird man dort genau so seine tiefe Erfüllung finden wie in einer guten Ehe .... beides ist wunderbar.

Woher weißt Du das so genau...?

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Fasse es, wer es fassen kann.

 

Nicht nur beim Zölibat, sondern bei sehr vielem anderen in der Kirche werden Menschen, nicht übernatürlich denken fassungslos sein.

Hallo Peter,

Fassen können es nur Leute, die ihre Ratio ausschalten, wenn das Thema auf´n Tisch kommt. Und das ist nicht eben was Gutes, worauf man stolz sein sollte...

 

Die Kirche hat eine lange und unrühmliche Tradition darin, Dinge einfach zu verlangen oder zu behaupten, ohne vernünftige Begründung. Das heute noch mit so einem Satz rechtfertigen zu wollen... hm...:blink:

Die Frage ist: Besteht das Glück des Menschen darin, dieses Leben zu genießen in Saus und Braus- auszukosten inallen Bereichen - oder sind wir vielmehr Pilger zum ewigen Lebenbei Gott? Ist dieses Leben als eine ARt "Vorschule" oder als Advent zu sehen? Sind wir hier Pilger oder Gäste?

Für die allermeisten Menschen ist es irgendwas dazwischen, und jeder muß seinen Weg selbst finden. Was mich stört, ist, so einen Verzicht auf natürliche menschliche Bedürfnisse als gut, richtig, toll, bewundernswert hinzustellen, was es aber nicht ist.

Erinere mich an eine Anekdote- wo ein Reisender in ein strenges Kloster kam und fragte, wieso denn da so wenig Möbel seien. Darauf fragte der Klostermann:; Und wo sind ihre Möbel? Der Reisende sagte. Ich bin hier nur auf Durchreise. der Mönch erwiderte: Ich auch.

Wie gering muß man sein irdisches Leben schätzen, um so etwas zu sagen?

Die Kirche verkündet auch das Reich Gottes. Zölibat ist eines der stärksten "Zeichen"  für das Reich Gottes, für die Kraft des Übernatürlichen- und wird daher anecken.

Begründe das bitte etwas rationaler. Mit Begründungen, die einfach nur Behauptungen sind, kann ich nichts anfangen, tut mir Leid...:)

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Ich kann dir aus Zeitgründen leider nur einen Brocken "hinwerfen":

Warum aber - mal ne Frage konkret an Dich - würdest Du es sicher für völlig absurd halten, daß man beispielsweise Ärzten nicht gestattet, eine Familie zu haben?

Arzt ist ein Beruf. Noch dazu ein weltlicher.

Priester eine Berufung, eine geistliche.

 

Abgesehen davon gibt es immer noch das Diakonat für die, die Familie haben wollen.

Und nicht nur im Christentum ist das so. In vielen Religionen gibt es zölibatäre Lebensformen.

 

macht die Arbeit der Geistlichen anderer Religionen kleiner

Quellen?

 

und hat immernoch nicht erklärt, wieso Gott das gut finden sollte.[....] [...]. Aber dafür bitte nicht die eine vergessen: warum sollte Gott das wollen? [...]

Warum sollte Gott es *gefallen*, wenn ein Mensch für ihn ein Leben voller Entsagungen führt? Gefällt Gott die absolute Entsagung um seinetwillen? Will er die Liebe eines Menschen in vollem Umfang beherrschen?

[...]

Wieder: warum sollte Gott das gefallen? Reicht ihm dreimal täglich Gebet nicht? Warum ist für ihn diese absolute Unterwürfigkeit und der Verzicht auf natürliche Bedürfnisse positiv?

[...] Also. Warum also sollte es Gott gefallen, dieses Leben NICHT zu führen?

Und nochmal....:

Ich schrieb: "Wenn du mich fragst, ist es Gott sch..ß egal, ob du zu ihm im Nonnenhabit oder als Mutter von fünf Kindern Zugang findest. "

 

Es geht da nicht um "wie gefalle ich Gott am besten". Das wäre in jeder Hinsicht Selbstversklavung und keine Gottesbeziehung. Sondern um: Was ist mein, für mich geeigneter Weg, um eine Beziehung zu Gott zu leben. Für den einen ist das Mutter sein, für den anderen Nonne sein. Der Mensch ist nunmal verschieden.

 

Warum ist das so schwierig zu fassen???

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Der Eber dagegen ist der Meinung, das Sex und Erotik etwas sehr Schweinisches sind. Sozusagen der allerschweinischste Schweinskram.

Ich hab das Gefühl, dieser Meinung MUSS man irgendwie sein, wenn man dieser Kirche angehört... ich bin echt immer wieder irritiert, daß ansonsten logisch und rational denkende Leute den Zölibat verteidigen, als wäre das völlig in Ordnung, daß die Kirche von ihren Dienern sowas fordert... :blink: Oder die Sexualmoral als völlig gerechtfertigt hinstellen...

Im Moment geht es mir nur um Gerechtigkeit für Schweine. Die haben ein Recht auf tierische, ja schweinische Sexualität und Erotik. Die Bezeichnung von Sex und Erotik als das Allermenschlichste ist von Schweineperspektive aus gesehen eine schwere Missachtung ihrer schweinischen Veranlagungen.

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