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War Bruder Roger Schutz von Taize katholisch?


Der Zöllner

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Könnt ihr Frère Roger nicht einfach in Frieden ruhen lassen? Das letzte, was er gewollt hat, war, daß man auch noch zwei Jahre nach seinem Tod sich über seine Konfession streitet.

 

traurige Grüße

lumie

 

In der Tat. Das nervt.

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Es ist z.B. auch heute schon möglich, dass Protestanten unter bestimmten Voraussetzungen an der katholischen Eucharistie (einschließlich Kommunionempfang) teilnehmen (

bearbeitet von Der Zöllner
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Zitat Alice:

" Es ist z.B. auch heute schon möglich, dass Protestanten unter bestimmten Voraussetzungen an der katholischen Eucharistie (einschließlich Kommunionempfang) teilnehmen (Kasper selbst weist in seinen Vorträgen immer wieder darauf hin). Ich nehm's, wie er's sagt - und wenn Du da unbedingt etwas hineingrübeln und hineingeheimnissen musst, dann ist das Dein Problem. Ich jedenfalls werde mich von Dir nicht interpretieren lassen."

 

Dass auch anderen Christen die hl. Kommunion - allerdings unter sehr engen Voraussetzungen - erlaubt gespendet werden darf, hat hier niemand in Abrede gestellt. Ich selbst hatte anfangs darauf hingewiesen und geschrieben, dass deshalb der Hinweis auf den Kommunionempfang aus der Hand Kradinal Ratzingers kein Beweis dafür ist, dass Bruder Roger römisch-katholisch war.

 

Mir geht es nunmehr allein noch um die Beantwortung, wann (d.h. unter welchen Voraussetzungen) ein nachweislich oder angeblich nicht-katholischer Christ erlaubt nach katholischem Ritus beerdigt werden darf. Diese Frage ist (aus meiner Sicht) leider noch nicht kompetent beantwortet worden.

 

I.Ü. geht es mit hier nicht darum, über Bruder Rogers Konfession zu streiten, sondern nunmehr allein um die Beantwortung der vorgenannten Frage. Ein Schaden für das Andenken Bruder Rogers oder gar die Ökumene ist für mich nicht erkennbar.

 

Der Zöllner

ein "

" eingefügt.
bearbeitet von Elima
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Mir geht es nunmehr allein noch um die Beantwortung, wann (d.h. unter welchen Voraussetzungen) ein nachweislich oder angeblich nicht-katholischer Christ erlaubt nach katholischem Ritus beerdigt werden darf. Diese Frage ist (aus meiner Sicht) leider noch nicht kompetent beantwortet worden.

 

Meine Güte: CIC, can 1183, § 3

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Hallo Alice!

 

Vielen Dank für die prompte Reaktion! Ist es Dir möglich, den Wortlaut der Vorschrift mitzuteilen (eventuell auch die Vorschriften im systematischen Zusammenhang der Norm)? Das wäre hilfreich!

 

Mit Dank im Voraus,

 

Der Zöllner

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Ist es Dir möglich, den Wortlaut der Vorschrift mitzuteilen (eventuell auch die Vorschriften im systematischen Zusammenhang der Norm)?

 

Möglich schon, ich tu's aber nicht. Offensichtlich hast Du ja einen Internetzugang, also such's Dir selbst heraus. Hättest Du sowieso tun können. Ich bin hier doch nicht im Kleinstkindergarten!

bearbeitet von Alice
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Hallo Alice!

 

Ich fänd' es interessanter, wenn Du selbst uns die Lösung des Rätsels präsentierst! Oder hast Du Angst vor der Antwort?

 

Der Zöllner

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Hallo Alice!

 

Ich fänd' es interessanter, wenn Du selbst uns die Lösung des Rätsels präsentierst! Oder hast Du Angst vor der Antwort?

 

Der Zöllner

 

Nö, aber im Augenblick die Schnauze gestrichen voll von Sturköpfen. Ich will Dir gerne den vermeintlichen Triumph lassen, bevor ich Dir noch was zum Partikularrecht erzähle.

 

:angry:

bearbeitet von Alice
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Mir geht es nunmehr allein noch um die Beantwortung, wann (d.h. unter welchen Voraussetzungen) ein nachweislich oder angeblich nicht-katholischer Christ erlaubt nach katholischem Ritus beerdigt werden darf. Diese Frage ist (aus meiner Sicht) leider noch nicht kompetent beantwortet worden.

 

 

 

Meine Gegenfrage lautet: Warum sollte er nicht so begraben werden dürfen. Das Beerdigungsritual ist doch kein Sakrament.

 

Ich habe vor vielen Jahren die Aufgabe gehabt, die Beerdigung eines sehr angesehenen Bürgers zu organsieren, der vor Jahren aus der Kirche ausgetreten und o.r.B. war.

 

Ich habe einen Priester aufgesucht, der ein sehr anerkanntes soziales Institut betrieben hat und habe ihm angeboten, als Ersatz für Kranz- und Blumenspenden Spenden für seine Einrichtung zu erbitten, samt Kontonummer auf der Pate. Gegenleistung: Katholische Beerdigung.

Wir haben uns geeinigt und waren beide zufrieden. :angry:

bearbeitet von wolfgang E.
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Mir geht es nunmehr allein noch um die Beantwortung, wann (d.h. unter welchen Voraussetzungen) ein nachweislich oder angeblich nicht-katholischer Christ erlaubt nach katholischem Ritus beerdigt werden darf. Diese Frage ist (aus meiner Sicht) leider noch nicht kompetent beantwortet worden.

 

 

 

Meine Gegenfrage lautet: Warum sollte er nicht so begraben werden dürfen. Das Beerdigungsritual ist doch kein Sakrament.

 

Ich habe vor vielen Jahren die Aufgabe gehabt, die Beerdigung eines sehr angesehenen Bürgers zu organsieren, der vor Jahren aus der Kirche ausgetreten und o.r.B. war.

 

Ich habe einen Priester aufgesucht, der ein sehr anerkanntes soziales Institut betrieben hat und habe ihm angeboten, als Ersatz für Kranz- und Blumenspenden Spenden für seine Einrichtung zu erbitten, samt Kontonummer auf der Pate. Gegenleistung: Katholische Beerdigung.

Wir haben uns geeinigt und waren beide zufrieden. :angry:

 

 

 

Das hatten wir doch schon einmal durch. So etwas scheint nun wirklich kein Problem zu sein. Die Predigten, die ich mir zu solchen Anlässen über das anonyme Christentum des Verstorbenen anhören musste, sind zahllos (es schien manchmal das einzig Richtige zu sein).

 

Dann ist Roger Schutz viel glaubwürdiger. Und wenn die Kommunität damit einverstanden war, sehe ich keinen Grund, das immer wieder neu zu diskutieren.

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Es mag unglaublich klingen, aber es gibt Menschen, denen das ganze Konfessionshickhack schlicht an allen Körperteilen vorbei geht. So würde ich Roger Schutz einschätzen. Der wollte einfach Spiritualität, eine Beziehung zu Jesus und Jugendlichen etwas geben, was sonst kaum jemand in dieser Weise geben kann.

 

Kann man das nicht einfach so stehen lassen?

Wenn ich mir die theologischen Ergüsse vom Pfarrer von Ars anschaue, graust mich auch (und zwar viel mehr, als bei Roger Schutz). Aber das war einfach nicht sein Zentrum und ist gewiss nicht der angemessene Zugang, um seine Verdienste zu würdigen. Solches geschieht doch nur, wenn man künstlich von außen versucht, den Pfarrer von Ars zu etwas zu machen, was er nicht war (und damit von dem ablenkt, was er Menschen geschenkt hat): Einen wegweisenden Theologen.

 

Bei Roger Schutz ist es in gewisser Weise umgekehrt, wie bei den Pharisäern, betreffs derer Jesus geraten hat, sich zwar an ihren Worten, nicht aber an ihren Taten zu orientieren.

Ich halte manche theologische Gedanken von Roger Schutz für ziemlich naiv. Seine theologischen Worte sind seine schwächeren. Aber seine spirituellen Gedanken und Taten, seine Liebenswürdigkeit und Offenheit, die gelebte Tiefe seiner Beziehung zum lebendigen Gott, seine Fähigkeit, Jugendliche nicht nur anzusprechen, sondern ihnen sogar ein Stück Weg hin zu Jesus zu ebnen, halte ich sogar für außergewöhnlich.

 

Ich weigere mich, auf die Schwächen eines Menschen zu schauen, darauf herumzureiten und dann zu behaupten: "So isser!" Das ist für mich unterstes Stammtischniveau (das an den allermeisten Stammtischen übrigens bei Weitem überboten wird). Schutz hat Taize zu einer Quelle gemacht. Und was stört's, wenn in der Fassung des Quellbrunnens ein paar Splitter abgebrochen und ein paar Farbkleckse falsch angebracht sind.

bearbeitet von Mecky
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Es mag unglaublich klingen, aber es gibt Menschen, denen das ganze Konfessionshickhack schlicht an allen Körperteilen vorbei geht. So würde ich Roger Schutz einschätzen. Der wollte einfach Spiritualität, eine Beziehung zu Jesus und Jugendlichen etwas geben, was sonst kaum jemand in dieser Weise geben kann.

 

Kann man das nicht einfach so stehen lassen?

 

Nein, tut mir sehr leid. Und zwar weil Schutz nicht irgendjemand ist sondern der Gründer einer Klostergemeinschaft, an deren religiöser Praxis sich sehr viele Menschen orientieren. Wenn ihm seine kirchenpolitische Bedeutung selbst nicht bewusst war, dann war er noch tausend Mal naiver als Du ihn in theologischer Hinsicht (kann ich nicht beurteilen) siehst.

 

Wenn für ihn persönlich die kirchentrennenden Probleme nicht existierten, dann ist das ja schön für ihn, aber was sagt das all denen, die darunter leiden, sich mühsam damit abfinden, dass wir von der Einheit am Tisch des Herrn eben noch weit entfernt sind? Deren Leid hat er in keiner Weise mitgetragen, es vielmehr verschlimmert, weil er so tat, als könne man das römisch-katholische Eucharistieverständnis in jeder Beziehung teilen und dabei trotzdem Protestant bleiben.

 

Bei Roger Schutz ist es in gewisser Weise umgekehrt, wie bei den Pharisäern, betreffs derer Jesus geraten hat, sich zwar an ihren Worten, nicht aber an ihren Taten zu orientieren.

 

An was denn für Taten?

 

Was ist das denn für ein Protestant, der, obwohl ordinierter Pfarrer, keine Abendmahlsfeier mehr leitet? Hätte er sich dann nicht in den Laienstand versetzen lassen sollen (weiß nicht, ob die reformierte Kirche sowas vorsieht, aber ihm wäre sicherlich was eingefallen, wenn er gewollt hätte).

 

Was ist das für ein protestantischer Laie, der an keiner Abendmahlsfeier mehr teilnimmt und in dessen Kloster, dem er als Prior vorsteht und das mehrheitlich aus protestantischen Brüdern besteht, keine Abendmahlsfeier mehr stattfindet? In dem übrig gebliebene Gaben von außerhalb des Klosters gefeierten Abendmahlsfeiern als Alternative zur Kommunion für Katholiken verteilt werden, eine Praxis, die dem protestantischen Abendmahlsverständnis völlig widerspricht?

 

Für Katholiken mag das akzeptabel sein, für mich als Protestantin ist das eine ganz bittere Pille. Der altkatholische Bischof Joachim Vobbe hat mir dazu noch das "Tröstlichste" gesagt, nämlich dass die evangelischen Kirchen vielleicht zuwenig Interesse und Unterstützung für Taizé aufgebracht und dadurch seine "Katholisierung" indirekt gefördert haben. Ja, vielleicht war es so. Deswegen hätte sich ein Wolfgang Huber dann auch nicht noch an der Beerdigungsfeier beteiligen müssen.

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OneAndOnlySon
Was ist das denn für ein Protestant, der, obwohl ordinierter Pfarrer, keine Abendmahlsfeier mehr leitet? Hätte er sich dann nicht in den Laienstand versetzen lassen sollen (weiß nicht, ob die reformierte Kirche sowas vorsieht, aber ihm wäre sicherlich was eingefallen, wenn er gewollt hätte).

 

Was ist das für ein protestantischer Laie, der an keiner Abendmahlsfeier mehr teilnimmt und in dessen Kloster, dem er als Prior vorsteht und das mehrheitlich aus protestantischen Brüdern besteht, keine Abendmahlsfeier mehr stattfindet? In dem übrig gebliebene Gaben von außerhalb des Klosters gefeierten Abendmahlsfeiern als Alternative zur Kommunion für Katholiken verteilt werden, eine Praxis, die dem protestantischen Abendmahlsverständnis völlig widerspricht?

 

Für Katholiken mag das akzeptabel sein, für mich als Protestantin ist das eine ganz bittere Pille. Der altkatholische Bischof Joachim Vobbe hat mir dazu noch das "Tröstlichste" gesagt, nämlich dass die evangelischen Kirchen vielleicht zuwenig Interesse und Unterstützung für Taizé aufgebracht und dadurch seine "Katholisierung" indirekt gefördert haben. Ja, vielleicht war es so. Deswegen hätte sich ein Wolfgang Huber dann auch nicht noch an der Beerdigungsfeier beteiligen müssen.

Ich dachte bisher immer, aus protestantischer Sicht wäre auch eine katholische Eucharistiefeier eine Abendmahlsfeier. Wenn man als protestantischer Christ also an einer katholischen Eucharistiefeier teilnimmt, nimmt man doch am Abendmahl teil, oder?
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Ich dachte bisher immer, aus protestantischer Sicht wäre auch eine katholische Eucharistiefeier eine Abendmahlsfeier. Wenn man als protestantischer Christ also an einer katholischen Eucharistiefeier teilnimmt, nimmt man doch am Abendmahl teil, oder?

 

Aus protestantischer Sicht ist eine katholische Eucharistiefeier eine Abendmahlsfeier, bei der nicht alle zur Kommunion eingeladen sind.

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Ist es Dir möglich, den Wortlaut der Vorschrift mitzuteilen (eventuell auch die Vorschriften im systematischen Zusammenhang der Norm)?

 

Möglich schon, ich tu's aber nicht. Offensichtlich hast Du ja einen Internetzugang, also such's Dir selbst heraus. Hättest Du sowieso tun können. Ich bin hier doch nicht im Kleinstkindergarten!

Für alle Kleinstkinder und alle, die nicht im Internet suchen wollen, hier der Bezugstext aus dem CIC von 1983:

 

Can 1183 § 3:

Getauften, die einer nichtkatholischen Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft zugezählt werden, kann das kirchliche Begräbnis nach klugem Ermessen des Ortsordinarius gewährt werden, wenn nicht ihr gegenteiliger Wille feststeht, und unter der Voraussetzung, dass ein eigener Amtsträger nicht erreicht werden kann.

Anscheinend waren alle protestantischen Pastoren im Umkreis von Taize im August 2005 auf Urlaub! :angry:

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Anscheinend waren alle protestantischen Pastoren im Umkreis von Taize im August 2005 auf Urlaub! :angry:

 

Nö. In klugem Ermessen haben sie den Wunsch von Frere Roger respektiert. :D

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Aus protestantischer Sicht ist eine katholische Eucharistiefeier eine Abendmahlsfeier, bei der nicht alle zur Kommunion eingeladen sind.

Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich kenne durchaus Protestanten, die den katholischen Standpunkt zwar nicht teilen (sonst wären sie ja katholisch), aber durchaus nachvollziehen können und respektieren.

 

Im übrigen ist das eigene Verständnis nicht die Brille, durch die man die Feier der anderen Konfession sehen sollte: wenn ich an einer evangelischen Abendmahlfeier teilnehme, dann nehme ich nicht an einer ungültigen Mess-Simulation teil, sondern an der Feier eines Sakramentes einer anderen Glaubensgemeinschaft, mit der ich zwar nicht das Verständnis dieses Sakramentes gemeinsam habe, aber den Glauben an den, mit dem, durch den und für den es gefeiert wird. Ich habe in diesem Sinne teil an der Nachfolge des Herrn, die dadurch ausgedrückt wird, auch wenn ich einen anderen Weg bevorzuge.

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Aus protestantischer Sicht ist eine katholische Eucharistiefeier eine Abendmahlsfeier, bei der nicht alle zur Kommunion eingeladen sind.

Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich kenne durchaus Protestanten, die den katholischen Standpunkt zwar nicht teilen (sonst wären sie ja katholisch), aber durchaus nachvollziehen können und respektieren.

 

Im übrigen ist das eigene Verständnis nicht die Brille, durch die man die Feier der anderen Konfession sehen sollte: wenn ich an einer evangelischen Abendmahlfeier teilnehme, dann nehme ich nicht an einer ungültigen Mess-Simulation teil, sondern an der Feier eines Sakramentes einer anderen Glaubensgemeinschaft, mit der ich zwar nicht das Verständnis dieses Sakramentes gemeinsam habe, aber den Glauben an den, mit dem, durch den und für den es gefeiert wird. Ich habe in diesem Sinne teil an der Nachfolge des Herrn, die dadurch ausgedrückt wird, auch wenn ich einen anderen Weg bevorzuge.

 

 

 

Das hast du sehr schön formuliert, Thomas.

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Aus protestantischer Sicht ist eine katholische Eucharistiefeier eine Abendmahlsfeier, bei der nicht alle zur Kommunion eingeladen sind.

Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich kenne durchaus Protestanten, die den katholischen Standpunkt zwar nicht teilen (sonst wären sie ja katholisch), aber durchaus nachvollziehen können und respektieren.

 

 

 

Du meinst in dem Sinne, dass diese Protestanten an keine Wandlung glauben, ja? Klar gibt es die, aber die (mehrheitlich soweit ich weiß immer noch evangelischen) Brüder von Taize gehören sicher nicht dazu, sonst würden sie ja nicht täglich die Heilige Messe feiern. (Diesen Satz von mir musst Du schon aus dem Kontext der Postings verstehen, anderswo hätte ich das nicht so verallgemeinert).

 

Du sagst hier, dass man katholisch ist, wenn man das katholische Verständnis teilt. Hast Du denn eine Meinung über Roger Schutz' Konfession bzw. die derjenigen Brüder dort, die offenbar mit päpstlichem Segen regelmäßig an der Messe incl. Kommunion teilnehmen, aber nicht konvertieren?

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Aus protestantischer Sicht ist eine katholische Eucharistiefeier eine Abendmahlsfeier, bei der nicht alle zur Kommunion eingeladen sind.

Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich kenne durchaus Protestanten, die den katholischen Standpunkt zwar nicht teilen (sonst wären sie ja katholisch), aber durchaus nachvollziehen können und respektieren.

 

 

 

Du meinst in dem Sinne, dass diese Protestanten an keine Wandlung glauben, ja?

Du sagst hier, dass man katholisch ist, wenn man das katholische Verständnis teilt.

 

Zunächst mal in dem Sinne, wie ich oben meine eigene Haltung beschrieben habe:

 

wenn ich an einer evangelischen Abendmahlfeier teilnehme, dann nehme ich nicht an einer ungültigen Mess-Simulation teil, sondern an der Feier eines Sakramentes einer anderen Glaubensgemeinschaft, mit der ich zwar nicht das Verständnis dieses Sakramentes gemeinsam habe, aber den Glauben an den, mit dem, durch den und für den es gefeiert wird. Ich habe in diesem Sinne teil an der Nachfolge des Herrn, die dadurch ausgedrückt wird, auch wenn ich einen anderen Weg bevorzuge.

 

Du sagst hier, dass man katholisch ist, wenn man das katholische Verständnis teilt.

 

Nee, das sage ich nicht. Ich sage (und das ist katholische Lehre), dass ein Christ, der das katholische Verständnis teilt, zum Kommunion gehen kann.

 

Ich kann die Debatten über das angebliche "nicht eingeladen sein" eigentlich gar nicht verstehen, weil es mr völlig unverständlich ist, warum jemand, der an ein Sakrament nicht glaubt, begehren könnte, es zu empfangen.

 

Hast Du denn eine Meinung über Roger Schutz' Konfession bzw. die derjenigen Brüder dort, die offenbar mit päpstlichem Segen regelmäßig an der Messe incl. Kommunion teilnehmen, aber nicht konvertieren?

 

Soweit ich Taizé kenne (bin nie dort gewesen, aber manchen von Frere Roger gelesen und kenne viele, da da waren), habe ich natürlich eine Meinung.

 

Ich glaube, dass man Taizè nicht zerreden sollte, und ich bin überzeugt, dass die in diesem Thread aufgestellte Hypothese, Frere Roger sei die konfessionelle Trennung sozusagen Wurscht gewesen, grundfalsch ist. Ich glaube vielmehr, dass niemand den Skandal der Trennung der Christen ernster genommen hat als dieser außergewöhnliche Mensch.

 

Nach meinem Verständnis hat er die einzige richtige Antwort darauf gefunden: die des Gebetes nämlich. Taize ist keine Akademie, keine Schmiede theologischer Spitzfindigkeiten, und schon gar kein Platz für ökumenische "Verhandlungen". Taize ist ein Ort, an dem Jesus Christus im Mittelpunkt steht - also derjenige, den wir nicht nur gemeinsam als Sohn Gottes bekennen, sondern vor allem derjenige, der allein die Trennung zwischen uns überwinden kann.

 

Der besondere Charakter dieses (ich wage diesen durch Gschichterln, Kitsch und sonstiges gefährdeten Begriff) Gnadenortes ist, nach meiner Einschätzung, Frucht des Gebetes.

 

Vor einigen Jahren habe ich im Radio den (begeisterten) Bericht eines Priesters von seinem Taizé Besuch gehört. Zwei Worte, die Frere Roger diesem Priester zum Abschied sagte, sind mir im Gedächtnis geblieben: "Vergiss Taize!"

 

Was wollte er wohl damit sagen? Taize ist kein theologisches Konzept und kein Modell, dass wir mir nix dir nix in den Alltag unserer Gemeinden einführen können. Es ist - ich wiederhole mich - ein Gnadenort, eine Seelentankstelle, an der wir uns Kraft holen können, an dem der Geist Gottes als Frucht des Gebetes etwas vom Seinem Reich aufscheinen lässt, das in unseren Alltag hineinleuchten kann. Ein Blick nach vorn sozusagen, ein Auftrag, mit dem Beten nicht aufzuhören.

 

Mir sagt das viel - ich bin fest davon überzeugt, dass man die Einheit nicht herbeiverhandeln, herbeidiskutieren oder herbeiaktionieren kann. Man kann sie nur herbeibeten (für diesen Ansatz habe ich mal in den GG heftige Prügel bezogen - ich hab ihn, nachdem einige meine Einladung zu diesem Gebet empört abgelehnt hatten, eigentlich nie mehr verfolgt). Taize ist für mich ein beeindruckendes Zeichen der Frucht des Gebetes. Nicht mehr, und nicht weniger.

 

Am Ende lässt sich das Geheimnis von Tauzé und seinem Gründer nicht in zwei, aber in fünf Worten zusammenfassen: "Laudate omnes gentes, laudate dominum." Wenn wir das hinkriegen würden, könnten wir uns die theologischen Debatten sparen. (Und insofern sollen wir Taizé natürlich nicht vergessen!)

 

Der hier mehrfach erkennbare Ansatz, dem Geheimnis von Frere Roger mit Instrumenten aus der Theologie, dem Kirchenrecht und dem Katechismus auf die Spur zu kommen, gleicht da eher dem lustigen Versuch, die Tiefe von Beethovens Missa Solemnis mit einem Oszillographen zu erkunden. Man wird auf diese Weise nichts verstehen könne.

 

Frohe Pfingsten.

bearbeitet von ThomasB.
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"Laudate omnes gentes, laudate dominum."
ja, ja.

 

Danke Thomas, danke sehr.

 

Dir, und allen, frohe Pfingsten.

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Aus den Boardregeln von F&A:

F&A soll einen Platz für nicht-polemische Diskussionen bieten. Hier soll Möglichkeit zu einer ungestörten, sachlichen und inhaltlichen Auseinandersetzung sein. Das Lächerlichmachen andersdenkender Autoren, persönliche und beleidigende Angriffe werden nicht geduldet.

 

Und da meine Duldsamkeit durch meine schwere Erkältung heute sowieso eingeschränkt ist, such dir bitte ein Forum, Erich, in dem Häme und beissender Zynismus als sachliche Diskussion zählt, hier ist das jedenfalls nicht der Fall.

Weitere derartige Dinge lösch ich dann unkommentiert.

 

Werner

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http://www.taize.fr/en_article2496.html?lang=de

 

Frère Roger hat mehrmals erklärt und noch in seinem letzten Buch geschrieben, daß er in sich selbst seinen reformierten Glauben und die katholische Tradition versöhnt habe, ohne mit jemandem zu brechen.

welch ein Spagat! Aber sich nur nicht festlegen!!

Du hättest ihn ja selber danach fragen können, als Du in Taizé warst. Oder hast Du ihn da gar nicht angetroffen? Erzähl doch mal, Erich, von Taizé. Gern unter Beachtung der Boardregeln.
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Aus den Boardregeln von F&A:
F&A soll einen Platz für nicht-polemische Diskussionen bieten. Hier soll Möglichkeit zu einer ungestörten, sachlichen und inhaltlichen Auseinandersetzung sein. Das Lächerlichmachen andersdenkender Autoren, persönliche und beleidigende Angriffe werden nicht geduldet.

 

Und da meine Duldsamkeit durch meine schwere Erkältung heute sowieso eingeschränkt ist, such dir bitte ein Forum, Erich, in dem Häme und beissender Zynismus als sachliche Diskussion zählt, hier ist das jedenfalls nicht der Fall.

Weitere derartige Dinge lösch ich dann unkommentiert.

 

Werner

Gute Besserung wg. Deiner Erkältung - aber frag ich mich doch, was an der Feststellung, dass Moslems auch ihren Gott verehren und deshalb auch "Laudate omnes Gentes" frohen Herzens singen könnten, so zynisch und löschenswert ist.

Passt Dir diese Wahrheit nicht - oder die Konsequenz aus der Aussage vom Thomas. Ich jedenfalls frage Dich und auch Thomas, was uns noch von den Moslems unterscheidet, wenn alle theologischen Debatten beendet wären, wenn alle Welt dieses Lied sinden würde??

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OneAndOnlySon
Gute Besserung wg. Deiner Erkältung - aber frag ich mich doch, was an der Feststellung, dass Moslems auch ihren Gott verehren und deshalb auch "Laudate omnes Gentes" frohen Herzens singen könnten, so zynisch und löschenswert ist.

Passt Dir diese Wahrheit nicht - oder die Konsequenz aus der Aussage vom Thomas. Ich jedenfalls frage Dich und auch Thomas, was uns noch von den Moslems unterscheidet, wenn alle theologischen Debatten beendet wären, wenn alle Welt dieses Lied sinden würde??

Es ist völlig unerheblich, was uns von den Moslems unterscheidet. Das hat mit Taizé nichts zu tun und mit dem Christentum auch nicht. Vielleicht behagt dir Taizé so wenig, weil es dort eben nicht um Abgrenzung, sondern um Versöhnung geht. Versöhnung ist aber nun mal nicht gleichbedeutend mit Gleichmacherei. Wenn ich mich nach einem Streit mit meiner Freundin versöhne, bleibe ich ich und sie bleibt sie. Genau darum geht es in Taizé. Und deshalb können wir, Evangelische und Katholische und Orthodoxe, dort auch gemeinsam singen "Lobt den Herrn alle Völker". Mit allen christlichen Konfessionen gemeinsam singen wir dort auch "Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau' ich und fürcht' mich nicht." Mit Christus müssen wir uns weder vor der Zukunft, noch vor der Ökumene oder einer angeblich aufziehenden Welteinheitsreligion fürchten.

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