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Vatikan - Predigten, Ansprachen, Reden


Axel

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Franciscus non papa
Man darf gespannt sein, welches Thema in den Osterpredigten behandelt wird. Ich hoffe, es geht um die Auferstehung.

 

 

ach? ich dachte karfreitag gehts um den erlösungstod... aber ich kann mich da auch irren.

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Das hier ist interessant:

Gott ist tot, und wir haben ihn getötet: (...) Wir haben ihn getötet, in dem wir ihn ins Gehäuse veralteter Denkgewohnheiten einschlossen, indem wir ihn in eine Frömmigkeit verbannten, die wirklichkeitslos war und immer mehr zu devotionellen Phrase und zur archäologischen Kostbarkeit wurde; wir haben ihn getötet durch die Zweideutigkeit unseres Lebens, die ihn selbst verdunkelte, denn was könnte Gott fragwürdiger machen in dieser Welt als die Fragwürdigkeit des Glaubens und der Liebe seiner Gläubigen?

 

Von wem stammen siese Sätze wohl?

Guckst du nach!

B)

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Franciscus non papa
Wir haben ihn getötet, in dem wir ihn ins Gehäuse veralteter Denkgewohnheiten einschlossen,

 

Von wem stammen siese Sätze wohl?

Guckst du nach!

B)

 

 

das sagte gerade der richtige!

bearbeitet von Oestemer
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Wenn ihr den Windows Media Player habt, könnt ihr folgende Clips anschauen.

 

Gerade in einem italienischen Benedikt-Forum entdeckt. B)

 

 

http://www.venuskaio.de/BenePiano.wmv

 

http://venuskaio.de/Benedetto.wmv

 

Bei dem zweiten hat mich zuerst die Musik und der Titel etwas gestört.

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in einem italienischen Benedikt-Forum entdeckt. ;)

So etwas gibt's?

:lol::D

Die Adresse venuskaio ist eine Manga-HP

Ferienstimmung

 

Buh!

Lust auf grusligen Urlaub? XD Ich glaub ich würd gerne mal eine Geschichte über so einen schaurigen Urlaub zeichnen.

"Horror auf Hawaii"... "Der Kettensegenmörder von Mallorca"... "Das unfassbare Ding auf Madeira"..."Blutspuren auf der Acropolis"...

:lol:B)

bearbeitet von sophia
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in einem italienischen Benedikt-Forum entdeckt. ;)

So etwas gibt's?

:lol::D

Die Adresse venuskaio ist eine Manga-HP

Ferienstimmung

 

Buh!

Lust auf grusligen Urlaub? XD Ich glaub ich würd gerne mal eine Geschichte über so einen schaurigen Urlaub zeichnen.

"Horror auf Hawaii"... "Der Kettensegenmörder von Mallorca"... "Das unfassbare Ding auf Madeira"..."Blutspuren auf der Acropolis"...

:lol:B)

 

 

Das ist der Link zum betreffenden Forum.

http://freeforumzone.leonardo.it/viewdiscu...x?f=65482&idc=3

 

Das Forum nennt sich Papa Ratzinger Forum. :) Du siehst: Alles in Ordnung

 

 

Und hier ist der entsprechende Thread dazu:

http://freeforumzone.leonardo.it/viewmessa...?f=65482&idd=22

 

 

Du siehst: Nix mit gruseligem Urlaub, und sonstigen schaurigen Mallorca- Geschichten :lol:

bearbeitet von Monika
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19/04/2006 11.18.17

 

Vatikan: Generalaudienz am Tag des 1jährigen Amtsjubiläums

 

"Wie schnell die Zeit vergeht...", das sagte heute Papst Benedikt XVI bei der Generalaudienz vor über 50.000 Pilgern auf dem Petersplatz. Heute vor genau einem Jahr war Kardinal Ratzinger zum Papst gewählt worden. In für ihn völlig unerwarteter Weise hätten ihn die Kardinäle zum Nachfolger des geliebten und betrauerten großen Papst Johannes Paul II. gewählt. Er erinnere sich mit Bewegung an den ersten Eindruck, als er zum ersten Mal auf die Loggia getreten sei. Er bewahre diese Erinnerung im Geist und im Herzen!Der Papst dankte den Gläubigen für ihr Gebet Die Gläubigen sollten weiter für ihn beten, damit er ein gütiger und entschlossener Hirte seiner Kirche sein könne. In seiner Katechese legte Benedikt XVI. die Ostergeschehnisse aus und erinnerte an den Auftrag der Kirche, die Osterbotschaft auf der ganzen Welt zu verkünden!

 

 

Auf deutsch sagte der Papst: Liebe Brüder und Schwestern! Seit einem Jahr darf ich der Kirche Gottes als Nachfolger des heiligen Apostels Petrus dienen. Wenn sich heute meine Wahl durch die im Konklave versammelten Kardinäle bereits einmal jährt – wie schnell die Zeit vergeht! –, weiß ich sehr gut, daß ich das mir anvertraute Amt niemals alleine, sondern nur mit der Hilfe Gottes und unter dem Schutz Seiner Heiligen tragen konnte und kann. Und dabei, liebe Freunde, ist mir eure Nähe, die sich in so vielen Formen manifestiert, und euer Gebet, das ihr mir täglich schenkt, eine unerläßliche Stütze! Dafür danke ich euch von ganzem Herzen.

Im Evangelium hören wir von der Berufung des Petrus zum Hirten des neuen Volkes Gottes. Wer hätte gedacht, welch großes Werk sich im Laufe der Jahrhunderte aus der kleinen Schar der Apostel entwickelt hat. Die Jünger haben wirklich den Auftrag Christi erfüllt und seine Frohbotschaft „bis an die Grenzen der Erde“ getragen; und sie bleiben auch heute dieser Sendung treu! Dabei sind sie selbst ganz getragen vom zentralen Geheimnis des christlichen Glaubens: der österlichen Botschaft vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi, der das Böse und den Tod endgültig besiegt hat. Wir Christen wissen, daß uns die alljährliche Osterfeier hinüberführt zu jenem ewigen Fest, das jede menschliche Zeit übersteigt.

 

Mit herzlicher österlicher Freude grüße ich die zahlreichen Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache, es sind immer sehr viele, daher kann ich immer nur eine zufällige Auswahl nennen, besonders die Teilnehmer der Jugenddiözesanwallfahrt Regensburg, die Bundespolizeiseelsorge in Bayern, die Diözesanräte aus Rottenburg-Stuttgart mit ihrem Bischof und die vielen anderen größeren und kleineren Gruppen. Die Freude des auferstandenen Herrn Jesus Christus erfülle eure Herzen und mache euer Leben hell. Euch allen wünsche ich einen glücklichen und gesegneten Tag!

(rv 190406 mc)

 

 

 

(Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...olo.asp?c=75307 )

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Hier gibt's die Enzyklka in besserer Formatierung. Man sollte eben immer auch die heiligste Quelle zurückgreifen. B)

 

Das Thema bleibt aktuell.

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28/05/2006 19.03.30

 

 

 

Dokument: Papstrede Auschwitz

 

 

 

Das Wort zu ergreifen, an diesem Ort des Schreckens, der Anhäufung des Verbrechens gegen Gott und gegen den Menschen, dem in der Geschichte nichts entgegensteht, ist nahezu unmöglich – und ist besonders schwierig und belastet für einen Christen, für einen Papst, der aus Deutschland stammt. An einem Ort wie diesem werden meinen Wort weniger, am Ende bleibt nur ein bestürztes Schweigen – ein Schweigen, dass ein inneres Rufen zu Gott ist: Warum, Herr, hast du geschwiegen? Warum hast du dies alles zugelassen? Und in dieser Haltung des Schweigens, das uns tief verneigen lässt in unserem Innersten vor der unzähligen Schar jener, die gelitten haben und in den Tod geschockt wurden; dieses Schweigen, darüber hinaus, werde dann mit anderer Stimme eine Bitte um Verzeihung und der Versöhnung, ein Ruf zum lebendigen Gott, dass er niemals mehr zulassen möge ein solches Verbrechen.

 

Vor 27 Jahren, am 7. Juni 1979, war hier Papst Johannes Paul II; er sagte damals: „Ich bin heute hierher gekommen als Pilger. Man weiß, wie viele Male ich mich hier aufgehalten habe… Wie viele Male! Und viele Male bin ich hinab gestiegen in die Todeszelle von Maximilian Kolbe und habe ich angehalten vor der Mauer des Vernichtens und bin zwischen den Trümmern der Verbrennungsöfen von Birkenau gewandelt. Nie könnte ich nicht hierher kommen als Papst.“ Johannes Paul II. stand hier als Sohn eben dieses Volkes, das neben dem hebräischen Volk, so sehr leiden musste an diesem Ort, und im Verlauf des Krieges. „Es sind 6 Millionen Polen, die ihr Leben lassen mussten während des Zweiten Weltkriegs. Ein Fünftel der Nation“, so erinnerte der Papst. Hier erhob er die ehrbare Mahnung zum Respekt vor den Menschenrechten und den Rechten der Nationen, welches vor ihm auch schon seine Vorgänger Johannes XXIII. und Paul VI. getan haben, und er fügte hinzu: „Der Sohn der Nation verkündet diese Worte, die in ihrer weit zurückliegenden Geschichte und auch jüngst von anderen eine Vielzahl von Leiden aufgebürdet bekommen hat. Er sagt dies nicht um anzuklagen, sondern um zu erinnern. Er spricht im Namen aller Nationen, in den gegen Gesetze verstoßen wird und diese vergessen werden.

 

Papst Johannes Paul II. war hier wie ein Sohn des polnischen Volkes. Ich bin heute hier als ein Sohn des deutschen Volkes, und genau deshalb muss und kann ich sagen mit ihm: Nie könnte ich nicht hierher kommen. Ich musste kommen. Es war und es ist eine Pflicht angesichts der Wahrheit und des Rechts all jener, die gelitten haben, eine Pflicht vor Gott, hier zu sein als Nachfolger von Johannes Paul II. und als Sohn des deutschen Volkes – Sohn eben dessen Volkes, von dem eine Gruppe von Verbrechern die Führungsgewalt durch falsche Versprechen erhalten haben, im Namen des Größenwahns, des Wiedererlangens nationaler Ehre und Bedeutung, unter der Voraussicht des Gutseins und mit der Stärke des Terrors und der Einschüchterung, so dass unser Volk gebraucht und missbraucht werden konnte als Werkzeug zugunsten ihrer Zerstörungssucht und Herrschaft. Ja, nie hätte ich nicht hierher kommen können. Am 7. Juni 1979 war ich hier als Erzbischof von München-Freising unter zahlreichen Bischöfen, die den Papst begleitet haben, die dieses gehört haben und mit ihm gebetet haben. Im Jahr 1980 bin ich wiederum hierher an diesen Ort des Schreckens gekommen, zusammen mit einer Abordnung deutscher Bischöfe, erschüttert aufgrund des Übels und dankbar für die Tatsache, dass über diesen Schatten der Stern der Versöhnung aufgegangen ist. Und wieder ist dies das Ziel, weshalb ich mich heute hier aufhalte: um die Gnade der Versöhnung anzuflehen – vor allem von Gott, der allein es vermag, unserer Herzen zu öffnen und zu reinigen; von den Menschen, die hier gelitten haben, und schließlich die Gnade der Versöhnung für all die, die in dieser Stunde unserer Geschichte, auf neue Weise leiden unter der Macht des Hasses und unter der aufgehetzten Gewalt des Hasses.

 

Wie viele Fragen bedrängen uns an diesem Ort! Immer wieder von neuem erwächst die Frage: Wo warst du Gott in diesen Tagen? Warum hat Er geschwiegen? Wie konnte er zulassen dieses Auswuchs an Zerstörung, diesen Triumph des Bösen? Rufen wir uns die Wort aus Psalm 44 in Erinnerung, die Trauer des leidenden Israels: „…du hast uns verstoßen an den Ort der Schakale und uns bedeckt mit Finsternis… Um deinetwillen werden wir getötet Tag für Tag, behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat. Wach auf! Warum schläfst du, Herr? Erwache, verstoß nicht für immer! Warum verbirgst du dein Gesicht, vergisst unsere Not und Bedrängnis? Unsere Seele ist in den Staub hinabgebeugt, unser Leib liegt am Boden. Steh auf und hilf uns! In deiner Huld erlöse uns!“ (Psalm 44,20.23-27). Dieser Ruf der Angst, den das leidende Volk Israel zu Gott erhebt in einer Zeit der höchsten Ungerechtigkeit, ist zugleich der Ruf nach Hilfe all jener, die im Laufe der Geschichte – gestern, heute und morgen – leiden für die Liebe Gottes, für die Liebe nach der Wahrheit und des Guten, und dies sind viele, auch heute.

 

Wir können das Geheimnis Gottes nicht ergründen – wir sehen lediglich Fragmente und wir täten falsch daran, wenn wir uns zu Richter über Gott und die Geschichte machen würden. Wir verteidigen, in einem solchen Fall, nicht den Menschen, sondern wir wirken nur mit an seiner Zerstörung. Nein – in aller Entschiedenheit, wir müssen verbleiben im demütigen, aber eindringlichen Ruf zu Gott: Wach auf! Vergiss nicht deine Schöpfung, den Menschen! Und unser Ruf zu Gott muss zugleich ein Ruf sein, der auch in unsere eigenen Herzen eindringt, damit in uns die verborgene Gegenwart Gottes erwacht wird – damit dieses sein Vermögen, das Er unseren Herzen anvertraut hat, nicht bedeckt oder sogar erstickt wird in uns durch den Schlamm unseres Egoismus, der Furcht vor den Menschen, der Indifferenz und des Opportunismus. Stoßen wir diesen Ruf vor Gott aus, richten wir diesen auch an unser eigenes Herz, gerade auch in dieser unserer gegenwärtigen Stunde, in der neues Unglück droht, in der erneut in den Herzen der Menschen neue dunkle Stärken zu erwachsen scheinen: auf der einen Seite, der Missbrauch des Gottesnamens für die Rechtfertigung einer blinden Gewalt gegenüber unschuldiger Menschen; auf der anderen Seite, der Zynismus, der Gott nicht kennt und der den Glauben an ihn verhöhnt. Wir rufen zu Gott, damit er die Menschen zur Umkehr treibt, so dass sie erkenne, dass Gewalt keinen Frieden schafft, sondern nur weiter Gewalt hervorbringt – eine Spirale der Zerstörung, in der alle am Ende nur Schuldige sein können. Der Gott, an den wir glauben, ist ein Gott des Verstandes – des einen Verstandes, aber, was sicherlich nicht die neutrale Mathematik des Universums ist, sondern was eine einzige Sache ist mit Liebe, mit dem Guten. Wir bitten Gott und wir rufen zu den Menschen, damit dieser Verstand, der Verstand der Liebe und der Erinnerung an die Kraft der Versöhnung und des Friedens den drohenden Umständen des Irrationalen gegenüber überlegen sei, und auch des falschen Verstandes, welcher von Gott gelöst ist.

 

Der Ort, an dem wir uns befinden, ist ein Ort der Erinnerung. Die Vergangenheit ist nicht einfach nur Vergangenheit. Es betrifft auch uns und zeigt uns die Wege, die wir nicht nehmen oder nehmen sollen. Wie Johannes Paul II. habe ich den langen Weg der Steine zurückgelegt, welche, in verschiedenen Sprachen, an die Opfer dieses Ortes erinnern: es sind Steine in weißrussisch, tschechisch, deutsch, französisch, griechisch, hebräisch, kroatisch, italienisch, jiddisch, ungarisch, niederländisch, norwegisch, polnisch, russisch, slowakisch, serbisch, ukrainisch, jüdisch-spanisch, englisch. Alle diese Gedenksteine erzählen von menschlichem Leiden, sie lassen uns den Zynismus erahnen von solcher Macht, wie Menschen behandelt wurden wie einfaches Material, wie Personen, in denen doch das Bildnis Gottes erstrahlte. Einige der Steine laden uns zu einer besonderen Erinnerung ein. Es sind die in hebräischer Sprache abgefassten Steine. Die Mächtigen des Dritten Reiches wollten das hebräische Volk in seiner Gesamtheit niederdrücken, sie wollten es auslöschen aus der Liste der Völker auf Erden. Es sind die Worte aus dem Psalm: „Um deinetwillen werden wir getötet Tag für Tag, behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat“ – sie bewahrheiten sich auf schrecklichste Weise. Schließlich zielten die kriminellen Gewalthaber mit der Vernichtung dieses Volkes darauf ab, diesen Gott zu töten, der Abraham gerufen hatte, der auf dem Sinai die Orientierungskriterien einer Menschheit ausgesprochen hatte, die gültig bleiben für alle Zeiten. Wenn dieses Volk, einfach durch seine Existenz, ein Zeugnis darstellt für eben diesen Gott, der gesprochen hat zu den Menschen und der Sorge trägt für dieses, eben dieser Gott müsste schließlich tot sein und die Herrschaft hinge nur vom Menschen ab – eben von diesen selbst, die sich für die Starken hielten, die sich bekanntermaßen der Welt bemächtigen wollten. Mit der Zerstörung Israels wollten sie schließlich auch die Wurzel herausreißen, aus welcher der christliche Glaube erwächst, diesen ersetzen durch einen selbst gemachten Glauben, den Glauben an die Herrschaft des Menschen, der Stärke.

 

Das ist auch der Stein in polnischer Sprache: In einer ersten Phase und darüber hinaus wollte man die kulturelle Elite beseitigen und so das Volk als autonomes geschichtliches Subjekt auszulöschen, um es so zu erniedrigen, in dem Maße, wie es angedauert hat zu existieren, zu einem Volk von Sklaven. Ein anderer Stein, der uns zu einer besonderen Reflexion einlädt, ist der in der Schrift der Sinti und Roma niedergeschriebene Stein. Auch hier wollte man ein ganzes Volk verschwinden lassen, das inmitten anderer Völker als Emigranten lebte. Es wurde aufgezählt unter den unnützen Elementen der universalen Geschichte, in einer Ideologie, in welcher nur die Nützlichkeit zählen durfte; der ganze Rest, nach ihren Konzepten, wurde eingestuft als „lebensunwertes Leben“. Dann ist da der Stein in russisch, der heraufbeschwört eine immense Anzahl der geopferten Lebens unter den russischen Soldaten in der Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Terror-Regime; und zugleich, aber, lässt es uns reflektieren die zweifache Tragik in ihrer Mission: zu befreien die Völker von einer Diktatur, sollten sie auch dazu dienen, die gleiche Völker wieder einer neuen Diktatur zu unterwerfen, die des Stalin und der Ideologie des Kommunismus. Auch viele andere Steine in den verschieden europäischen Sprachen erzählen uns vom Leiden der Menschen auf dem ganzen Kontinent, berühren sie doch zutiefst unser Herz, wenn wir nicht nur Erinnerung halten wollen an die Todesopfer in allgemeiner Weise, aber dagegen sehen wir die Gesichter der einzelnen Personen, die hier ihr Ende gefunden haben im Dunkel des Terrors. Ich habe es vernommen als eine innere Verpflichtung, mich auch auf besondere Weise am Stein aufzuhalten, welcher in deutscher Sprache abgefasst ist. Von ihm aus erwächst in uns das Gesicht von Edith Stein, Theresia Benedikta vom Kreuz: als Jüdin und Deutsche ermordet, zusammen mit der Schwester, im Schrecken der Nacht des deutschen- nationalsozialistischen Konzentrationslagers; als Christin und Jüdin, entschieden zu sterben zusammen mit ihrem Volk und für ihr Volk. Die Deutschen, die deportiert wurden nach Auschwitz-Birkenau und die hier gestorben sind, wurden angesehen als „Abschaum der Nation“. Heute aber erinnern wir uns an sie mit Dankbarkeit als Zeugen für die Wahrheit und des Guten, und auch in unserem Volk sind sie nicht vergessen. Wir danken all diesen Personen, weil sie sich nicht der Macht des Bösen unterworfen haben und jetzt ein Licht darstellen in dunkler Nacht. Mit tiefem Respekt und Dankbarkeit verneigen wir uns vor all denen, die wie die drei jungen Männer im Angesicht der babylonischen Bedrohung, gesagt haben: „Wenn überhaupt jemand, so kann nur unser Gott, den wir verehren, uns erretten. Und wenn er es auch nicht tun sollte, sollst du, König, wissen: Auch dann verehren wir deine Götter nicht und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet hast“ (Dan 3,17).

Ja, in diesen Steinen verbirgt sich das Schicksal zahlreicher Menschen. Sie rufen unsere Erinnerung hervor, rütteln unsere Herzen auf. Sie wollen nicht in uns den Hass provozieren: sie zeigen uns vielmehr wie schrecklich die Werke des Hasses sind. Wir wollen unseren Geist dahinlenken, das Böse als Böses zu erkennen und es zu lassen; wir wollen in uns wachrütteln den Mut zum Guten, die Widerstandsfähigkeit gegen das Böse. Wir wollen uns hinwenden zu den Gefühlen, welche ihren Ausdruck finden in den Worten, sie Sophokles auf die Lippen des Antigonos legte, angesichts allen Hasses, der sie umgab: „Ich bin nicht hier um zusammen zu hassen, sondern um zusammen zu lieben.“

 

Dank sei Gott, mit der Reinigung der Erinnerung, zu der uns dieser Ort des Schreckens führt, wachsen rundherum um diesen eine Vielzahl von Initiativen, die eine Begrenzung des Bösen und eine Stärke zum Guten erreichen wollen. Ein wenig ist es her, dass ich das Zentrum für den Dialog und des Gebets segnen konnte. In unmittelbarer Nachbarschaft führen die Karmeliterschwestern ein verborgenes Leben, die sich vereint haben im Mysterium des Kreuzes und uns erinnern an den Glauben der Christen, der bestärkt, dass Gott selbst hinab gestiegen ist in das Inferno des Leidens und mit uns zusammen gelitten hat. Bei Auschwitz gibt es das Zentrum des Hl. Maximilian Kolbe und das internationale Bildungs-Zentrum zu Auschwitz und dem Holocaust. Da gibt es auch das internationale Haus für die Begegnung der Jugendlichen. Im alten Gebetshaus gibt es das hebräische Zentrum. Schließlich ist man dabei, eine Akademie für die Menschenrechte dort aufzubauen. So können wir hoffen, dass dieser Ort des Schreckens Anregung gibt zum Wachsen einer konstruktiven Reflexion, und die Erinnerung hilft, dem Bösen zu widerstehen und den Triumph der Liebe zu ermöglichen.

 

Die Menschheit hat im Angesicht von Auschwitz-Birkenau eine „finstere Schlucht“. Ich möchte aber, gerade an diesem Ort, schließen mit einem Gebet des Vertrauens – mit einem Psalm Israels, der zusammen mit uns auch ein Gebet der Christenheit ist: „Der Herr ist meine Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit“ (Psalm 23, 1-4.6).

 

 

 

(Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...olo.asp?c=80627 )

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Hier gibt's die Enzyklka in besserer Formatierung. Man sollte eben immer auch die heiligste Quelle zurückgreifen. :huh:

 

Einzelexemplare der päpstlichen Enzykliken kann man auch kostenlos über die Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz erhalten unter http://www.dbk.de.

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28/05/2006 19.03.30

 

 

 

Dokument: Papstrede Auschwitz [ ... ]

 

 

 

Frage: Welche Dokumente dürfen wir jetzt eigentlich im Volltext hier ins Forum reinstellen, oder war das ein Versehen aus Begeisterung?

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Dokumente von Radia Vatican dürfen wir reinstellen - die haben das genehmigt.

 

Ich gahe auch davon aus, daß die Papstrede als Presseinformaiton herausgegeben und deshalb genutzt werden kann.

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Dokumente von Radia Vatican dürfen wir reinstellen - die haben das genehmigt.
danke für die Info!

 

 

 

aber warum nicht einfach ein Link, das würde doch den Server entlasten - schließlich handelt es sich doch immer noch um den privaten Geldbeutel von Rolf, oder?

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28/05/2006 19.03.30

 

 

 

Dokument: Papstrede Auschwitz [ ... ]

 

 

 

Frage: Welche Dokumente dürfen wir jetzt eigentlich im Volltext hier ins Forum reinstellen, oder war das ein Versehen aus Begeisterung?

 

 

Alles was auf dieser Seite geschrieben steht, dürfen wir als Volltext auch übernehmen.

 

 

http://www.radio-vatikan.de/

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Papst Benedikt XVI. hat einen sofortigen Waffenstillstand im Libanon gefordert. Beim Angelusgebet in Castelgandolfo appellierte er an die internationale Gemeinschaft, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um dies zu erreichen. An die Hilfsorganisationen wandte er sich mit der dringenden Bitte, ihre Unterstützung zu intensivieren: „In diesem Moment kann ich meine Gedanken nicht von der immer schwerwiegenderen und tragischeren Situation im Nahen Osten abwenden. Hunderte von Toten, unzählige Verletzte, eine große Masse von Obdachlosen und Flüchtlingen, zerstörte Häuser, Städte und Infrastrukturen, während in den Herzen vieler der Hass und der Wunsch nach Rache zu wachsen scheinen. Diese Fakten zeigen, dass man Gereichtigkeit, eine neue Ordnung und einen authentischen Frieden nicht mit Gewaltmitteln erreichen kann. Es zeigt sich erneut, dass die Stimme der Kirche gleichzeitig prophetisch und realistisch ist, wenn sie angesichts von Kriegen und Konflikten den Weg der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Liebe und der Freiheit aufzeigt. Auch heute muss die Menschheit diesen Weg beschreiten, um den erwünschten Frieden zu erringen. Im Namen Gottes wende ich mich an alle Verantwortlichen dieser Gewaltspirale, damit umgehend auf allen Seiten die Waffen niedergelegt werden. Die Regierungen und die internationalen Institutionen fordere ich auf, keine Mühe zu scheuen, um diesen nötigen Waffenstillstand herbeizuführen, damit durch den Dialog ein dauerhaftes und stabiles Zusammenleben aller Völker des Nahen Ostens erreicht werden kann. Die Menschen guten Willens bitte ich, ihre Hilfslieferungen für die betroffenen Bevölkerungen zu intensivieren.“

Auf Deutsch sagte der Papst nach dem Angelus: "Gerne grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher hier in Castelgandolfo. Der Krieg im Nahen Osten und seine Grausamkeiten überschatten diesen Sommer. Um so stärker wird unsere Sehnsucht nach Frieden. Beten wir zu Jesus Christus, dem Fürsten des Friedens, daß die Verhärtung der Herzen aufhört und die Waffen endlich schweigen! Mit dem Wunsch, daß alle, die sich Christen nennen, Zeugen für die Liebe Christi unter den Menschen seien, erbitte ich euch allen eine frohmachende, erholsame und stärkende Urlaubszeit!"

 

(rv 30.07.06 bg)

 

 

 

 

Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...olo.asp?c=89244

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Weihnachtspredigt des Papstes

 

 

Liebe Brüder und Schwestern!

 

 

Soeben haben wir im Evangelium das Wort gehört, das die Engel in der Heiligen Nacht zu den Hirten gesagt haben und das die Kirche uns nun zuruft: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, Christus, der Herr. Und dies soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt“ (Lk 2, 11f). Nichts Wunderbares, nichts Außergewöhnliches und Großartiges wird den Hirten als Zeichen gegeben. Nur ein Kind werden sie sehen, das wie Menschenkinder der mütterlichen Fürsorge bedarf und in Windeln gewickelt ist; ein Kind, das im Stall geboren wurde und deshalb statt in einer Wiege in einer Futterkrippe liegt. Das Zeichen Gottes ist das Kind, in seiner Hilfsbedürftigkeit und Armut. Nur mit dem Herzen werden die Hirten sehen können, daß in diesem Kind die Verheißung des Propheten Jesaja wahr geworden ist, die wir in der ersten Lesung gehört haben: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft“ (Jes 9, 5). Auch uns ist kein anderes Zeichen gegeben. Auch uns lädt der Engel Gottes durch die Botschaft des Evangeliums ein, uns mit dem Herzen auf den Weg zu machen und das Kind zu sehen, das in der Krippe liegt.

 

Gottes Zeichen ist das Einfache. Gottes Zeichen ist das Kind. Gottes Zeichen ist es, daß er sich für uns klein macht. Das ist die Weise, wie er herrscht. Er kommt nicht mit äußerer Macht und Größe. Er kommt als Kind – unbewehrt und unserer Hilfe bedürftig. Er will uns nicht mit Macht überwältigen. Er nimmt uns unsere Furcht vor seiner Größe. Er bittet um unsere Liebe: Darum wird er Kind. Nichts anderes will er von uns als unsere Liebe, durch die wir von selber lernen, in seine Gesinnungen, in sein Denken und Wollen einzutreten – mit ihm mitzulieben und mit ihm auch die Demut des Verzichts zu erlernen, die zum Wesen der Liebe gehört. Gott hat sich klein gemacht, damit wir ihn verstehen, ihn annehmen, ihn lieben können. Die Kirchenväter lasen in ihrer griechischen Übersetzung des Alten Testaments ein Wort des Propheten Jesaja, das dann auch Paulus zitiert, um zu zeigen, wie die neuen Wege Gottes im Alten Testament schon vorhergesagt waren. „Gott hat sein Wort kurz gemacht, es abgekürzt“, hieß es da (vgl. Jes 10, 23; Röm 9,28). Sie verstanden dies in einem doppelten Sinn. Der Sohn selbst ist das Wort, der Logos; das ewige Wort hat sich klein gemacht – so klein, daß es in eine Krippe paßte. Es hat sich zum Kind gemacht, damit uns das Wort faßbar werde. So lehrt er uns, die Kleinen zu lieben. So lehrt er uns, die Schwachen zu lieben. So lehrt er uns die Ehrfurcht vor den Kindern. Das Kind von Bethlehem lenkt unseren Blick auf all die leidenden und mißbrauchten Kinder in der Welt, die geborenen wie die ungeborenen. Auf die Kinder, die als Soldaten in eine Welt der Gewalt hineingeführt werden; auf die Kinder, die betteln müssen; auf die Kinder, die darben und hungern; auf die Kinder, die keine Liebe erfahren. In ihnen allen ruft das Kind von Bethlehem uns an, ruft Gott uns an, der sich klein gemacht hat. Wir beten an diesem Tag darum, daß das Leuchten der Liebe Gottes all diese Kinder berühre, und wir bitten ihn darum, daß er uns helfe, das Unsrige zu tun, damit den Kindern ihre Würde wird; damit allen das Licht der Liebe aufgehe, das der Mensch noch mehr braucht als die materiellen Dinge, die zum Leben nötig sind.

 

Damit sind wir bei der zweiten Bedeutung angekommen, die die Väter in dem Satz gefunden haben: „Gott hat sein Wort kurz gemacht.“ Das Wort, das Gott uns in den Büchern der Heiligen Schrift mitteilt, war lang geworden im Lauf der Zeit. Lang und unübersichtlich nicht für die einfachen, des Lesens unkundigen Menschen, sondern sogar noch mehr für die Schriftkenner, die Gelehrten, die sich zusehends in den Einzelheiten und ihren Problemen verfingen und den Blick aufs Ganze kaum noch finden konnten. Jesus hat das Wort „kurz gemacht“ – uns seine tiefste Einfachheit und Einheit wieder gezeigt. Alles, was Gesetz und Propheten uns lehren, so sagt er uns, ist vereinigt in dem einen Wort: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit all deinen Gedanken... Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt 22, 37 – 40). Das ist alles – der ganze Glaube ist bezogen auf diesen einen Gott und Menschen umfassenden Akt der Liebe. Aber sofort steigen wieder Fragen auf: Wie sollen wir Gott lieben mit unseren Gedanken, wenn wir ihn mit unserem Denken kaum finden können? Mit unserem Herzen und unserer Seele, wenn dieses Herz ihn nur von weitem ahnt und so viel Widersprüchliches wahrnimmt in der Welt, das uns sein Gesicht verhüllt? Da greifen nun die beiden Weisen ineinander, wie Gott sein Wort „kurz gemacht“ hat. Er ist nicht mehr weit entfernt. Er ist nicht mehr unbekannt. Er ist für unser Herz nicht mehr unerreichlich. Er hat sich zum Kind gemacht für uns und damit alle Zweideutigkeiten verscheucht. Er hat sich zu unserem Nächsten gemacht und so auch das Bild des Menschen wiederhergestellt, der uns so oft gar nicht liebenswürdig erscheint. Gott hat sich für uns zum Geschenk gemacht. Sich selbst. Er nimmt sich Zeit für uns. Er, der Ewige, der oberhalb der Zeit steht, hat Zeit angenommen, unsere Zeit zu sich hinaufgezogen. Weihnachten ist das Fest der Geschenke geworden, um Gott nachzuahmen, der sich uns selber geschenkt hat. Lassen wir unser Herz, unsere Seele, unsere Gedanken davon berühren. Vergessen wir über den vielen Geschenken, die wir kaufen und die wir empfangen, nicht das eigentliche Geschenk: einander etwas von uns selber zu schenken. Einander unsere Zeit zu schenken. Unsere Zeit für Gott zu öffnen. So löst sich die Hektik. So wird Freude, so wird Fest. Und denken wir bei den festlichen Mahlzeiten dieser Tage an das Wort des Herrn: Wenn du ein Mahl gibst, so lade nicht die ein, die dich wieder einladen, sondern lade die ein, die von niemand eingeladen werden und die dich nicht einladen können (vgl. Lk 14, 12 – 14). Und das bedeutet doch auch: Wenn du an Weihnachten schenkst, schenke nicht nur denen, die dir wiederschenken, sondern schenke denen, denen niemand schenkt und die dir nichts dafür zurückgeben können. So hat es Gott selber gemacht: Er lädt uns zu seinem Hochzeitsmahl, für das wir nichts zu geben vermögen, das wir nur mit Freude empfangen können. Ahmen wir ihn nach. Lieben wir Gott und von ihm her den Menschen, um dann von den Menschen her wieder Gott neu zu entdecken.

 

So öffnet sich schließlich noch eine dritte Bedeutung des Satzes vom kurz und klein gewordenen Wort. Den Hirten war gesagt worden, daß sie das Kind in einer Krippe finden würden, in dem Futtertrog für die Tiere, die die eigentlichen Bewohner des Stalles waren. Aus Jesaja (1, 3) haben die Väter herausgelesen, daß an der Krippe zu Bethlehem Ochs und Esel standen. Aus dem Text des Propheten haben sie zugleich herausgelesen, daß damit Juden und Heiden versinnbildet seien – also die ganze Menschheit, die je auf ihre Weise des Heilands bedarf: des Gottes, der sich zum Kind gemacht hat. Der Mensch braucht zum Leben das Brot, die Frucht der Erde und seiner Arbeit. Aber er lebt nicht vom Brot allein. Er braucht Nahrung für seine Seele – er braucht Sinn, der sein Leben füllt. So ist den Vätern der Futtertrog der Tiere zum Sinnbild für den Altar geworden, auf dem das Brot liegt, das Christus selber ist: die wahre Nahrung unserer Herzen. Und noch einmal sehen wir, wie klein er sich gemacht hat: In der demütigen Gestalt der Hostie, eines Stückchens Brot, gibt er sich uns selbst.

 

Von alledem spricht das Zeichen, das den Hirten gegeben wurde und das uns gegeben wird: das Kind, das uns geschenkt wurde; das Kind, in dem Gott für uns klein geworden ist. Bitten wir den Herrn, daß er uns schenkt, in dieser Nacht mit der Einfalt der Hirten auf die Krippe zu schauen und so die Freude zu empfangen, mit der sie nach Hause gingen (vgl. Lk 2, 20). Bitten wir ihn, daß er uns die Demut und den Glauben schenkt, womit der heilige Josef auf das Kind hinschaute, das Maria vom Heiligen Geist empfangen hatte. Bitten wir, daß er uns schenkt, es mit der Liebe anzusehen, mit der Maria auf es hingeblickt hat. Und bitten wir, daß so das Licht, das die Hirten sahen, auch uns erleuchte und daß sich in aller Welt erfülle, was die Engel in der Heiligen Nacht gesungen haben: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Amen.

 

 

 

Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...lo.asp?c=109854

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Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Segen „Urbi et Orbi“ an Weihnachten 2006

 

 

„Salvator noster natus est in mundo“ (Missale Romanum)

 

„Heute ist uns der Heiland geboren!“ Heute nacht haben wir erneut in unseren Kirchen diese Botschaft vernommen, die trotz des Laufs der Jahrhunderte unverändert ihre Frische behält. Es ist eine himmlische Botschaft, die uns dazu einlädt, keine Furcht zu haben, da „eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll“ (Lk 2, 10), aufgebrochen ist. Es ist eine Botschaft der Hoffnung, weil sie bekannt macht, daß in jener Nacht vor über zweitausend Jahren „in der Stadt Davids der Retter geboren wurde; er ist der Messias, der Herr“ (Lk 2, 11). Damals erging diese Botschaft an die Hirten auf den Feldern und Hügeln von Bethlehem; heute richtet sie der Engel von Weihnachten erneut an uns, allesamt Bewohner dieser unserer Welt: „Der Heiland ist geboren; er ist für euch geboren! Kommt, kommt, um ihn anzubeten!“

 

Aber hat ein „Heiland“ noch Wert und Bedeutung für den Menschen des dritten Jahrtausends? Ist noch ein „Erlöser“ für den Menschen notwendig, der den Mond und den Mars erreicht hat und sich auf die Eroberung des Universums vorbereitet? Für den Menschen, der ohne Grenzen die Geheimnisse der Natur erforscht und sogar in der Lage ist, die wunderbaren Codes des menschlichen Genoms zu entschlüsseln? Braucht noch einen Erlöser der Mensch, der die interaktive Kommunikation erfunden hat, der im virtuellen Raum des Internets surft und der dank der modernsten und fortgeschrittensten Technologien der Massenmedien aus der Erde, diesem großen gemeinsamen Haus, schon ein kleines globales Dorf gemacht hat? Dieser Mensch des einundzwanzigsten Jahrhunderts tritt als souveräner und sich selbst genügender Schöpfer des eigenen Schicksals auf, als begeisterter Macher unbestrittener Erfolge.

 

So scheint es, aber so ist es nicht. Immer noch sterben Menschen an Hunger und Durst, an Krankheit und aus Armut in dieser Zeit des Überflusses und des maßlosen Konsumismus. Immer noch gibt es Menschen, die versklavt, ausgebeutet und in ihrer Würde verletzt werden; immer noch gibt es Menschen, die aufgrund von Rasse und Religion Opfer des Hasses werden und die durch Intoleranz und Diskriminierung, durch politische Einmischung und physische oder moralische Zwänge am freien Bekenntnis ihres Glaubens gehindert werden. Es gibt Menschen, die erleben müssen, wie sie selbst und ihre Lieben, insbesondere die Kinder, durch Waffen, durch Terrorismus und durch jede Art von Gewalt gemartert werden in einer Zeit, in der alle den Fortschritt, die Solidarität und den Frieden für alle Menschen fordern und verkünden. Und was soll man von denen sagen, die keine Hoffnung haben und gezwungen sind, das eigene Haus und die eigene Heimat zu verlassen, um anderswo menschenwürdige Lebensbedingungen zu suchen? Was soll man tun, um denen zu helfen, die von leichtfertigen Glückspropheten getäuscht werden, die in brüchigen Beziehungen leben und nicht fähig sind, beständige Verantwortung für die eigene Gegenwart und die eigene Zukunft zu übernehmen, und so im Tunnel der Einsamkeit wandern und oft als Sklaven von Alkohol und Drogen enden? Was soll man von denen denken, die den Tod wählen in der Meinung, dabei dem Leben zu huldigen?

 

Wie könnte man überhören, daß eben aus dem Innersten dieser Menschheit, die sich freut und zugleich verzweifelt ist, ein qualvoller Hilfeschrei emporsteigt? Es ist Weihnachten: Heute kommt „das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1, 9), in die Welt. „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (ebd., 1, 14), verkündet der Evangelist Johannes. Heute, ja heute, kommt Christus erneut „in sein Eigentum“, und denen, die ihn aufnehmen, gibt er „Macht, Kinder Gottes zu werden“; er bietet also die Chance, die Herrlichkeit Gottes zu sehen und die Freude der Liebe zu teilen, die zu Bethlehem für uns Fleisch geworden ist. Heute, auch heute, „ist uns der Heiland geboren“, denn er weiß, daß wir Ihn brauchen. Trotz aller Formen des Fortschritts ist der Mensch doch das geblieben, was er immer war: eine Freiheit, die zwischen Gut und Böse, zwischen Leben und Tod hin- und hergerissen ist. Und genau da, in seinem Inneren, in dem, was die Bibel das „Herz“ nennt, muß er immer „erlöst“ werden. Und in der heutigen postmodernen Zeit hat er vielleicht noch mehr einen Erlöser nötig, denn die Gesellschaft, in der er lebt, ist vielschichtiger und die Bedrohungen für seine persönliche und moralische Unversehrtheit sind heimtückischer geworden. Wer kann ihn da verteidigen, wenn nicht Er, der ihn so sehr liebt, daß Er am Kreuz Seinen eingeborenen Sohn als Erlöser der Welt hingegeben hat?

 

„Salvator noster“, Christus ist der Erlöser auch des Menschen von heute. Wer läßt diese Botschaft der Hoffnung auf glaubhafte Weise an allen Enden der Erde erklingen? Wer setzt sich dafür ein, daß das umfassende Wohl des Menschen, das die Bedingung des Friedens ist, in der Achtung der Würde eines jeden Mannes und einer jeden Frau anerkannt, geschützt und gefördert wird? Wer hilft zu verstehen, daß es mit gutem Willen, mit Vernunft und Mäßigung möglich ist, eine Verschärfung der Kontroversen zu verhindern und diese vielmehr einer gerechten Lösung zuzuführen? Mit großer Sorge denke ich an diesem Festtag an den Nahen Osten, der von unzähligen und schweren Krisen und Konflikten betroffen ist. Ich hoffe, daß sich im Respekt der unveräußerlichen Rechte der Völker dieser Region Perspektiven für einen gerechten und dauerhaften Frieden eröffnen. In die Hände des Göttlichen Kindes lege ich die Zeichen der Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern, die wir in diesen Tagen vernehmen durften, und die Hoffnung auf weitere ermutigende Entwicklungen. Ich vertraue darauf, daß nach den vielen Opfern, Zerstörungen und Ungewißheiten der Libanon in demokratischer Ordnung fortlebt und vorankommt und im Dialog mit den Kulturen und Religionen für die anderen offen ist. Einen Appell richte ich an diejenigen, die das Schicksal des Irak in Händen haben, daß die grausame Gewalt, die das Land mit Blut überzieht, ein Ende nehme und einem jeden Bewohner ein normales Leben gewährleistet werde. Ich rufe zu Gott, damit die kämpfenden Parteien auf Sri Lanka dem tiefen Verlangen der Volksgruppen nach einer Zukunft in Brüderlichkeit und Solidarität Gehör schenken; daß in Darfur und überall in Afrika den bruderkriegsartigen Konflikten ein Ende gesetzt wird und die offenen Wunden im Fleisch jenes Kontinents schnell geheilt werden, daß sich die Prozesse der Versöhnung, der Demokratisierung und der Entwicklung stabilisieren. Das Göttliche Kind, der Fürst des Friedens, gebe, daß jene Spannungsherde ausgetilgt werden, die in anderen Teilen der Welt, in Europa und in Lateinamerika die Zukunft unsicher machen.

 

„Salvator noster“: das ist unsere Hoffnung; das ist die Botschaft, die die Kirche auch am heutigen Weihnachtsfest erklingen läßt. Mit der Menschwerdung, so sagt es das Zweite Vatikanische Konzil, hat sich der Sohn Gottes gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt (vgl. Gaudium et spes, 22). Weil die Geburt des Hauptes auch die Geburt des Leibes ist, wie der heilige Papst Leo der Große bemerkte, können wir daher sagen, daß zu Bethlehem das Volk der Christen, der mystische Leib Christi, geboren wurde, in dem jedes Glied auf innige Weise und in einer umfassenden Solidarität mit dem anderen verbunden ist. Unser Heiland ist für alle geboren. Das sollen wir nicht nur mit unseren Worten, sondern auch mit unserem ganzen Leben verkünden. So legen wir vor der Welt Zeugnis von Gemeinschaften ab, die geeint und zugleich offen sind, in denen Brüderlichkeit und Vergebung, Aufnahmebereitschaft und gegenseitiger Dienst, Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe herrschen.

 

Eine Gemeinschaft, die von Christus erlöst ist: das ist das wahre Wesen der Kirche, die sich aus Seinem Wort und aus Seinem eucharistischen Leib nährt. Nur wenn sie das Geschenk, das sie empfangen hat, als solches wiederentdeckt, kann die Kirche allen Menschen Christus, den Erlöser, bezeugen; das tut sie mit Begeisterung und Leidenschaft, in voller Achtung vor jeder kulturellen und religiösen Tradition; das tut sie mit Freude, da sie weiß, daß Er, den sie verkündet, nichts wegnimmt, was wirklich menschlich ist, sondern es zur Vollendung führt. In Wahrheit kommt Christus, um allein das Böse zu vernichten, allein die Sünde; das andere, alles andere erhebt Er und vervollkommnet Er. Christus erlöst uns nicht von unserem Menschsein, sondern durch das Menschsein, er erlöst uns nicht von der Welt, sondern er ist in die Welt gekommen, damit die Welt durch ihn gerettet wird (vgl. Joh 3, 17).

 

Liebe Brüder und Schwestern, wo immer ihr euch befindet, möge euch diese Botschaft der Freude und der Hoffnung erreichen: Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden, er wurde von der Jungfrau Maria geboren und wird heute in der Kirche neu geboren. Er ist es, der allen die Liebe des himmlischen Vaters bringt. Er ist der Erlöser der Welt! Fürchtet euch nicht, öffnet Ihm euer Herz, nehmt Ihn auf, damit Sein Reich der Liebe und des Friedens das gemeinsame Erbe aller werde. Gesegnete Weihnachten!

 

 

 

Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...lo.asp?c=109861

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Parallel zur Diskussion im Thread aus der Arena: "Jetzt spinnen sie" (Computerspiele, und Medien allgemein) hier eine Rede des derzeitigen Papstes Benedikt:

 

 

41. WELTTAG DER SOZIALEN KOMMUNIKATIONSMITTEL Thema: „Kinder und Soziale Kommunikationsmittel: eine Herausforderung für die Erziehung“ 20. Mai 2007 Botschaft Papst Benedikts XVI. (*)

 

 

 

Liebe Brüder und Schwestern!1. Das Thema des 41. Welttags der Sozialen Kommunikationsmittel „Kinder und Soziale Kommunikationsmittel: eine Herausforderung für die Erziehung“, lädt uns dazu ein, über zwei miteinander verbundene Themen von großer Bedeutung nachzudenken: Die Erziehung der Kindern ist das eine; das andere – vielleicht weniger offenkundige, aber nicht weniger wichtige – ist die Erziehung der Medien.Die komplexen Herausforderungen, denen die Erziehung heute begegnen muß, stehen oft in Verbindung mit dem zunehmenden Einfluß der Medien in unserer Welt. Als Aspekt des Phänomens der Globalisierung – und begünstigt durch die schnelle technologische Entwicklung – prägen die Medien die kulturelle Umwelt (cf. Papst Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Die schnelle Entwicklung, 3). In der Tat gibt es Stimmen, die sagen, daß der Einfluß der Medien im Erziehungsprozeß dem von Schule, Kirche und – vielleicht sogar – Familie gleichkommt. „Für viele Menschen entspricht die Wirklichkeit dem, was die Medien als wirklich ausgeben“ (Päpstlicher Rat für die Sozialen Kommunikationsmittel, Aetatis Novae, 4).2. Das Verhältnis von Kindern, Medien und Erziehung kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: der Erziehung der Kindern durch die Medien und der Erziehung der Kindern dazu, den Medien angemessen zu begegnen. Es ergibt sich eine Art Reziprozität, die auf die Verantwortung der Medien-Wirtschaft und auf die Notwendigkeit aktiver, kritischer Beteiligung von Lesern, Zuschauern und Zuhörern hinweist. In diesem Rahmen ist die Einübung des angemessenen Umgangs mit den Medien von wesentlicher Bedeutung für die kulturelle, moralische und geistliche Entwicklung der Kinder.Wie wird das Gemeinwohl geschützt und gefördert? Kinder zur Unterscheidungsfähigkeit in der Nutzung der Medien zu erziehen ist die Verantwortung von Eltern, Kirche und Schule. Die Rolle der Eltern ist von vorrangiger Bedeutung. Sie haben das Recht und die Pflicht, die kluge Nutzung der Medien sicherzustellen, indem sie das Gewissen ihrer Kinder bilden, um zu gesunden und objektiven Urteilen zu kommen, die sie dann bei der Wahl oder Zurückweisung verfügbarer Programme leiten (cf. Papst Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Familiaris Consortio, 76). Dabei sollten die Eltern Ermutigung und Hilfe von den Schulen und Pfarreien erhalten, um sicherzustellen, daß dieser schwierige, wenn auch lohnende Aspekt der Elternschaft von einer größeren Gemeinschaft unterstützt wird.Medienerziehung sollte positiv sein. Wenn man Kindern das, was ästhetisch und moralisch herausragend ist, vermittelt, hilft man ihnen, Wertschätzung, Klugheit und Urteilsvermögen zu entwickeln. Hier ist es wichtig, den fundamentalen Wert des Vorbilds der Eltern zu erkennen und den Nutzen, junge Menschen in die klassische Jugendliteratur für Kinder, die schönen Künste und wertvolle Musik einzuführen. Während populäre Literatur stets ihren Platz im Kulturleben haben wird, sollte der Versuchung zur Sensationalisierung an Lernorten nicht passiv nachgegeben werden. Schönheit, eine Art Spiegel des Göttlichen, inspiriert und belebt Herz und Geist junger Menschen, während Häßlichkeit und Vulgarität eine erniedrigende Wirkung auf Einstellungen und Verhalten haben. Wie Erziehung im allgemeinen so erfordert Medien-Erziehung eine Heranbildung zur Ausübung von Freiheit. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sehr oft wird Freiheit als unablässige Suche nach Vergnügen und neuen Erfahrungen dargestellt. Aber das ist eine Verdammung, keine Befreiung! Wahre Freiheit könnte niemals den einzelnen – besonders das Kind – zu einer unersättlichen Suche nach Neuigkeiten verurteilen. Im Licht der Wahrheit wird echte Freiheit als endgültige Antwort auf Gottes „Ja“ zur Menschheit erfahren, das uns dazu beruft, nicht unüberlegt, sondern aus freiem Willen all das, was gut, wahr und schön ist, zu wählen. So führen die Eltern ihre Kinder in die tiefe Freude des Lebens ein, wenn sie als Hüter dieser Freiheit ihren Kindern schrittweise größere Freiheit einräumen (cf. Ansprache an das Fünfte Welt-Familien-Treffen, Valencia, 8. Juli 2006).3. Der von Herzen kommende Wunsch von Eltern und Lehrern, die Kinder nach den Werten des Schönen, Wahren und Guten zu erziehen, kann von der Medien-Wirtschaft nur in dem Maß unterstützt werden, in dem sie die grundlegende Menschenwürde, den wahren Wert von Ehe und Familienleben sowie die positiven Errungenschaften und Ziele der Menschheit fördert. Daher wird die Notwendigkeit, daß die Medien effektiver Bildung und ethischen Standards verpflichtet sind, nicht nur von Eltern und Lehrern mit besonderem Interesse und sogar Nachdruck gesehen, sondern auch von allen, die einen Sinn für gesellschaftliche Verantwortung haben.Obwohl festzustellen ist, daß viele Menschen, die in den Medien tätig sind, den Wunsch haben, zu tun, was richtig ist (cf. Päpstlicher Rat für die Sozialen Kommunikationsmittel, Ethik in der Sozialen Kommunikation, 4), müssen wir ebenfalls feststellen, daß die in den Medien Tätigen besonderem psychologischen Druck und ethischen Dilemmata (cf. Aetatis Novae, 19) ausgesetzt sind, weil gelegentlich der wirtschaftliche Wettbewerb Medienschaffende zu niedrigeren Standards drängt. Jeder Trend, Programme – einschließlich Filme und Video-Spiele – zu produzieren, die im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichen und antisoziales Verhalten oder die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellen, ist eine Perversion – um so abstoßender, wenn diese Programme für Kinder oder Jugendliche gemacht werden. Wie kann man diese „Unterhaltung“ den zahllosen jungen Menschen erklären, die unter Gewalt, Ausbeutung und Mißbrauch leiden? Diesbezüglich würde jeder gut daran tun, über den Gegensatz zwischen Christus – der „die Kinder in seine Arme nahm, ihnen die Hände auflegte und sie segnete“ (Mk 10, 16) – und demjenigen nachzudenken, der „einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt“ und für den es besser wäre, „man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen“ (Lk 17, 2). Ich appelliere erneut an die Verantwortlichen der Medien-Wirtschaft, die Produzenten anzuleiten und zu ermutigen, das Gemeinwohl zu schützen, die Wahrheit zu bekräftigen, die Menschenwürde jedes einzelnen zu verteidigen und die Achtung vor den Bedürfnissen der Familie zu fördern.Die Kirche selbst ist im Licht der Heilsbotschaft, die ihr anvertraut ist, auch eine Lehrerin der Menschlichkeit und begrüßt die Möglichkeit, Eltern, Erziehern, Medienschaffenden und jungen Menschen Hilfe anbieten zu können. Die Pfarrei- und Schulprogramme der Kirche sollten heute in der Medienerziehung führend sein. Vor allem hegt die Kirche den Wunsch, eine Sicht der Würde des Menschen zu verbreiten, die zentral ist für jede richtige menschliche Kommunikation. „Ich sehe mit Christus und kann dem anderen mehr geben als die äußerlich notwendigen Dinge: den Blick der Liebe, den er braucht“ (Deus caritas est, 18). Aus dem Vatikan, am 24. Januar 2007, Fest des hl. Franz von Sales.BENEDICTUS XVI

 

 

(Quelle: http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=114211 )

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