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Fraktionsbildung in den Glaubensgesprächen?


Martin

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Deine Reaktion ist jedoch aber bezeichnend für die Art und Weise, wie hier in den GG von Dir diskutiert wird: Den "Konservativen" wird Vergangenheitsglorifizierung unterstellt, welche man dann mit leichter Hand von sich weisen kann. Anschließend kann man "zur Tagesordnung übergehen".

 

Der Kulturkampf gegen die katholische Kirche (und gegen das Christentum im allgemeinen), welcher in dieser Enzyklika sicherlich auch gemeint gewesen ist, läuft heute, wenn auch in subtilerer Weise, ebenfalls ab. Mosaiksteinchen: die "Causa Buttiglione", Abschaffung des Religionsunterrichtes in Berlin, Rechtsbruch bei der Erteilung des Religionsunterrichtes in anderen Bundesländern, Instrumentalisierung der Religionsgemeinschaften in "Nationalen Ethikräten", Medienkampagnen gegen einzelne Predigtaussagen von Kardinälen, Zulassung der Zeugen Jehovas als KöR bis hin zum fehlenden Gottesbezug in der Europäischen Verfassung. (to be completed)

Vielleicht wird den "Konservativen" hier wirklich ab und zu Vergangenheitsglorifizierung unterstellt.... das habe ich gestern meinem Firmpaten auch, als der die Wiedereinführung der tridentinischen Messe forderte und meinte, die jungen Priester wären es ja, die die traditionelle Liturgie nicht mehr hochhalten würden. Ich habe ihn dann darauf aufmerksam gemacht, dass hier bei uns einmal wöchentlich eine solche Messe abgehalten wird.... im Übrigen von einem jungen Priester wieder eingeführt!

 

Was Raphael hier beschreibt, tritt als Problem wirklich häufig auf: Die Kirche sieht sich vieler Angriffe ausgesetzt und sicherlich steht sie mittlerweile auch anders im Licht der Öffentlichkeit. In einem Zeitalter, in welchem die Kameras auf das Sterbebett eines Papstes gerichtet sind, in welchem dem neugewählten Papst e-mails geschrieben werden können, ein internationaler Austausch von Glaubensfragen stattfindet, in einem solchem Zeitalter steht die Religion auch in einem anderen, öffentlichen und zur Verantwortlichkeit mahnenden Licht. Die Abschaffung des Religionsunterrichtes ist eine Sache, Medienkampagnen eine Weitere. Dennoch finde ich eine übergreifende Ethikdiskussion begrüssenswert. Gerade in Deutschland, wo nach jüngsten Aussagen im Westen über 60% an Gott glauben (im Osten unter 30%) ist ein Diskurs im rein kirchlichen Rahmen ausserordentlich schwierig. Die zunehmende Säkularisation der Staaten kann für religiöse Menschen zur existentiellen Diskriminierung oder Bedrohung werden, so wenn man das Verbot religiöser Zeichen an französischen Schulen oder das Verbot religiöser Feiertage in der jüngsten Zeit ansieht.

 

Diese Fragen und Problemstellungen treten auf und man kann sie auch nicht hinwegwischen.

Problematisch wird es hingegen, wenn hier im Forum einem Christ von einem anderen Christen unterstellt wird, dass seine Einstellung ein Zeichen dafür sei, wie es mit der christlichen und katholischen Kirche bergab geht, oder dass dieser direkt oder indirekt mit dafür verantwortlich sei. Eine solche Beschuldigung ist mir hier im Forum schon mehrfach begegnet und ich bin jedesmal darüber entsetzt. Es geht mir nicht um persönliche Angriffe gegen mich, sondern es geht darum, dass Menschen aus ihrer persönlichen Einstellung heraus für übergreifende Probleme der Kirche verantwortlich gemacht werden.

 

Ich wehre mich - und ich denke zu Recht - gegen die Behauptung, die Kirche sei dem Untergang geweiht, oder schon gestorben. Die Kirche lebt, aber sie lebt in uns und durch uns. Wir haben die Aufgabe und die Pflicht, Kirche zu einem lebendigen Wesen zu machen. Sie besteht nicht in jahrhunderte alten Mauern, nicht in Regeln, nicht in Dogmen. Sicherlich machen gerade kirchliche Richtlinien und Formulierungen von Glaubensaussagen einen wesentlichen Anteil aus. Dennoch können sie nicht bestehen, wenn sie nicht gelebt werden. Glauben leben, bedeutet ihn in sich aufzunehmen und zu einem Teil des Lebens zu machen. Dazu gehört für mich als Katholikin das tiefe Vertrauen in das Gebet, den würdigen Empfang der heiligen Eucharistie und ebenso Vertrauen in die anderen Sakramente, aber auch in die Kirche und in die Gläubigen, die sie ausmachen.

Kirche lebt: In den etwa hundertfünfzig Menschen im gestrigen Abendgottesdienst (obgleich draussen 32° C waren). Hundertfünfzig Menschen, die zusammen gebetet und gesungen haben, die der Predigt zuhörten und lachten, nickten oder hinterher diskutierten. Hundertfünfzig Menschen, die miteinander Eucharistie gefeiert haben. Davon vielleicht zwanzig, dreissig Menschen, die zu anderen Glaubengemeinschaften gehören.

Kirche lebt: Auch in meinen christlichen Geschwistern, die nicht meiner Kirche angehören, aber in denen ich den Glauben an Jesus Christus und an einen lebendigen Gott spüren kann.

Kirche lebt: In meinen unerfahrenen, das Vaterunser nicht beherrschenden Firmlingen, die eifrig und mit guten Ideen einen Gottesdienst planen. Die Fragen stellen und sagen: Das kann ich annehmen, dass verstehe ich nicht, das kann ich so nicht akzeptieren.

Kirche lebt: In den Kindern, die zum Vaterunser nach vorne gelaufen kommen, oft noch auf dem Arm des Vaters oder der Mutter und den Pfarrer bei der Hand nehmen.

Kirche lebt: In den Obdachlosen, die zu den Gottesdiensten in die Kirche kommen und mit uns zusammen feiern.

 

Die Kirche lebt in uns und unserem Glauben und Handeln. Deswegen können Differenzen zu einer "reinen" Lehre auftreten. Aber die christliche Religion wurde von einem Menschen gestiftet und wird von Menschen gelebt. Ich bin der Ansicht, dass man akzeptieren sollte, dass in jedem Menschen der Geist Gottes anders lebt und wirkt. Aber auch, dass der eine dann nicht weniger wert ist als der andere. Im Zentrum sollte nur eines stehen: Die Liebe und der Glaube an Gott, den Vater Jesu Christi, den er zu uns gesandt hat, um die Menschen zu erlösen.

bearbeitet von Katta
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wird das dann unter Umständen Konsequenzen

armselig solche Druhungen. Willst Du mich nach all den Jahren hier noch damit erschrecken?? Martin, lieber Martin -> Küsschen!

Aber nicht doch, Erich. Nicht erschrecken. Konsequenzen aufzeigen. Das, von dem ich andeutungsweise gesprochen habe, kann keinen Schrecken hervorrufen, denn es wird eine ganz berechenbare und nachvollziehbare Angelegenheit werden.

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Das, von dem ich andeutungsweise gesprochen habe, kann keinen Schrecken hervorrufen, denn es wird eine ganz berechenbare und nachvollziehbare Angelegenheit werden.

Du hast eine zu hohe Meinung von Dir selbst, lieber Martin. Die Konsequenzen, die Du mir hier androhst, werden auch nur Tat gewordene Martin-Moral sein - so arm oder so reich, wie halt Du, Martin selbst bist.

Aber ist schon schön Macht über andere zu haben, gelle :)

Nun sei glücklich und danke dem Herrn, dass er Dich zum Wächter bestellt hat :lol::)

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Du hast eine zu hohe Meinung von Dir selbst, lieber Martin. Die Konsequenzen, die Du mir hier androhst, werden auch nur Tat gewordene Martin-Moral sein - so arm oder so reich, wie halt Du, Martin selbst bist.

Das ist jetzt ernsthaft unqualifiziert.

Aber ist schon schön Macht über andere zu haben, gelle  :)

Nun sei glücklich und danke dem Herrn, dass er Dich zum Wächter bestellt hat :lol:  :)

Und das unverschämt. Es zeigt, warum Martin Moderator ist und Du nicht.

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Und das unverschämt. Es zeigt, warum Martin Moderator ist und Du nicht.

Ja, Martin ist der bessere Mensch - ich weiß :) Und nun? :lol:

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Aber ist schon schön Macht über andere zu haben, gelle :lol:

Selbstverständlich haben Moderatoren Macht über andere. Das ist so. Schön ist das allerdings nur, wenn man selbst das Gefühl hat, diese Macht zu ihrem ursprünglichen Zweck nutzen zu können: Dass der Laden hier im Forum läuft. Dass gute Diskussionen zustande kommen und dass die User sich wohlfühlen und was mitnehmen.

 

Es gibt auch eine Macht der Nichtmoderatoren. Z.B. die Macht, den Moderatoren die Arbeit schwer oder sogar unmöglich zu machen. Ebenso wie die Moderatorenmacht kann die Normalusermacht genutzt oder missbraucht werden.

 

Die Normalusermacht (ich meine sie nun im besten Sinne) ist übrigens die größte: Gute Postings zu bringen, die anderen weiter helfen.

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Erich ist halt ein Kampfschaf und hat nur Angst, dass er hier zum Lämmchen dressiert werden soll. :lol:

An einer ernsthaften Diskussion hat sowieso keiner Interesse... also, was soll's...

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Erich ist halt ein Kampfschaf und hat nur Angst, dass er hier zum Lämmchen dressiert werden soll.  :lol:

An einer ernsthaften Diskussion hat sowieso keiner Interesse... also, was soll's...

Das glaube ich absolut nicht.

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@ helmut

 

<<„Christen sind für den Kampf geboren.“ >>

 

und schaffen sich einen hasenstall?

 

kopfschüttel

AFAIK ist der "Hasenstall" nicht Erich's Schöpfung ... :lol:

 

GsJC

Raphael

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Erich ist halt ein Kampfschaf und hat nur Angst, dass er hier zum Lämmchen dressiert werden soll.  :lol:

An einer ernsthaften Diskussion hat sowieso keiner Interesse... also, was soll's...

Das glaube ich absolut nicht.

Dann lies dir das vorstehende doch mal durch....

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Vielleicht wird den "Konservativen" hier wirklich ab und zu Vergangenheitsglorifizierung unterstellt.... das habe ich gestern meinem Firmpaten auch, als der die Wiedereinführung der tridentinischen Messe forderte ...

Ich glaube nicht einmal, dass die Wiedereinführung der tridentinischen Messe zu dem Vorwurf einer Vergangenheitsglorifizierung berechtigt. Schwieriger ist allerdings die Argumentation mit dem "Zeitgeist". Da ist man dann wirklich ganz dicht bei einer Vergangenheitsglorifizierung.

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@ helmut

 

<<Sowas nennt die aktuelle Psychologie 'Wagenburgmentalität': "Ich bin von Feinden/Andersdenkenden ...) umgeben und muß mich davor schützen". >>

Die "Wagenburgmentalität" ist lediglich ein ideologischer Kampfbegriff, der gerne benutzt wird, um Prinzipientreue und Glaubensfestigkeit zu diffamieren. :lol:

 

Tatsache ist, daß das libertinär-progressistische Lager in der RKK die Glaubensdarstellung in der Öffentlichkeit insgesamt deformiert und verunklart. Der Öffentlichkeit vorzuspiegeln, die katholische Kirche würde selber nicht wissen, was sie denn eigentlich glaubt, ist das Gegenteil dessen, was JESUS CHRISTUS den Christen als Missionsauftrag mit auf den Weg gegeben hat.

 

GsJC

Raphael

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Erich ist halt ein Kampfschaf und hat nur Angst, dass er hier zum Lämmchen dressiert werden soll.   :lol:

An einer ernsthaften Diskussion hat sowieso keiner Interesse... also, was soll's...

Das glaube ich absolut nicht.

Dann lies dir das vorstehende doch mal durch....

Auch wenn dort wirklich nirgends ein wirklicher Diskussionswille zu sehen wäre, würde das nicht bedeuten, dass er nicht bei vielen vorhanden wäre.

 

Er ist immer da. Bei vielen. Manchmal sichtbar, manchmal verschüttet.

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@ Mecky

 

Hinzufügen könnte man noch das Absprechen des Glaubens  ("Häretiker...").

Arianer als Arianer zu bezeichnen ist nicht das Absprechen eines Glaubens, sondern das Zusprechen eines Glaubens, der allerdings dem katholischen Glauben nicht mehr entspricht, Herr Theologe! :lol:

 

GsJC

Raphael

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@ Mecky

 

Hinzufügen könnte man noch das Absprechen des Glaubens  ("Häretiker...").

Arianer als Arianer zu bezeichnen ist nicht das Absprechen eines Glaubens, sondern das Zusprechen eines Glaubens, der allerdings dem katholischen Glauben nicht mehr entspricht, Herr Theologe! :lol:

 

GsJC

Raphael

Ach, rutscht mir doch den Buckel runter!

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@ Mecky

 

Keine Erhöhung des eigenen Glaubens über den Glauben anderer. Weder persönlich, noch pauschal. (s.o.).

Vor einem Feind zurückzuschrecken oder zu schweigen, wenn Behauptungen in die Welt gesetzt werden, die der Wahrheit widersprechen, ist das Verhalten eines Menschen, der entweder charakterlos ist oder das bezweifelt, was er zu glauben angibt.“ „Diese Verhaltensweise begünstigt nur die Feinde des Glaubens. Denn nichts ermutigt die Bösewichte mehr als der Mangel an Mut von Seiten der Guten.“ „Christen sind für den Kampf geboren.“ „Die Hauptelemente dieser Pflicht bestehen darin, die katholische Lehre offen und ohne Entschuldigungen zu bekennen und bis zum Äußersten unserer Kräfte zu verbreiten.“

 

Papst Leo XIII, in seiner Enzyklika „Sapientiae Christianae“ aus dem Jahre 1890.

Nicht schlecht, aber nur eine unvollständige Teilwahrheit.

 

Mit diesen Zitaten, nimmt man sie isoliert und alleine, könnte man nämlich sehr Unchristliches rechtfertigen: Hexenverbrennung, Schwertermission, Religionskriege ...

Diese Verbindung bedarf IMHO einer genaueren Erläuterung: Wie kommst Du von der Enzyklika "Sapientiae Christianae" zur Hexenverbrennungen, Schwertermissionen, Religionskriegen etc.?

 

Schon aus dem zitierten Teilchen der Enzyklika geht eindeutig hervor, daß derlei Dinge damit weder gemeint gewesen waren noch das selbige gerechtfertigt werden sollen!

 

GsJC

Raphael

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@ Katta

 

@ Mecky

 

Hinzufügen könnte man noch das Absprechen des Glaubens  ("Häretiker...").

Arianer als Arianer zu bezeichnen ist nicht das Absprechen eines Glaubens, sondern das Zusprechen eines Glaubens, der allerdings dem katholischen Glauben nicht mehr entspricht, Herr Theologe! :)

 

GsJC

Raphael

Ach, rutscht mir doch den Buckel runter!

Bauchnäbel sind deutlich interessantere Körperteile als Buckel .... :lol:

 

GsJC

Raphael

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An einer ernsthaften Diskussion hat sowieso keiner Interesse... also, was soll's...

Katta, Du bist auch so ein vorbildlicher Mensch: nie sagt er unbegründet Böses über andere.... - es sei denn er wird auf den Schlips getreten, dann aber....

Du solltest mir dankbar sein, denn Durch meine "Zutaten" bekommst Du wenigstens ab und zu mal die Möglichkeit Dampf abzulassen. :):lol:

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@ lara

 

Erich ist halt ein Kampfschaf und hat nur Angst, dass er hier zum Lämmchen dressiert werden soll.  :lol:

Da überschätzt Du die Durchsetzungskraft derjenigen, welche sich hier als Kuschelchristen ausgeben! :)

 

GsJC

Raphael

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Irgendwie wird es doch gelingen, hier eine Schlammschlacht zu entfesseln.

nur wenn Du Deinen Schlamm mit den anderen teilst :lol::):)

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Gast
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