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Angst im Glauben


Flo77

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Ich würde diese Diskussion gerne noch mal "ausgraben". Woher kommt diese Angst/Furcht vor Gott? Ist das ein verzerrtes Gottesbild, das daraus entsteht, dass wir negative Lebenserfahrungen (z.B. mit den Eltern) in Gott hineinprojizieren?

Oder ist das doch irgendwie theologisch verständlich.

Man lese nur mal Jesu Rede vom Endgericht oder die Gleichnisse Jesu vom königlichen Hochzeitsmahl, vom reichen Mann und vom armen Lazarus, von den klugen und den törichten Jungfrauen, von den bösen Winzern,...

Da bekomme ich schon Angst vor Gott.

Ihr nicht?

Die Angst vor Gott kommt deswegen, weil, positiv gedeutet - wir, gemäß einem Psalm Davids, nur wenig niedriger gemacht wurden als Gott selbst und, wer auf der guten Seite bleiben will, bemerkt, dass wir ein riesiges beinahe allmächtiges Potential haben. Die Angst vor Gott ist so gesehen die Angst vor sich selbst.

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Trotzdem habe ich bisher erlebt, dass Angst vor Gott nicht unbedingt positives bewirkt, um es vorsichtig zu formulieren. Sie kann der Anfang von etwas Gutem sein, wenn sie dazu führt, sich auf Gott einzulassen und nach Gott zu fragen, das habe ich auch schon erlebt. Aber dauerhaft wirkt sich das -immer nur die mir bekannten Situationen meinend, ich bin mir durchaus dessen bewusst, hier nichts allgemeingültiges sagen zu können- ja eher dahingehend aus, dass eine Gottesbeziehung "gelähmt" wird und ein freies Ja-Sagen zu Gott quasi kaum noch möglich ist.

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Trotzdem habe ich bisher erlebt, dass Angst vor Gott nicht unbedingt positives bewirkt, um es vorsichtig zu formulieren. Sie kann der Anfang von etwas Gutem sein, wenn sie dazu führt, sich auf Gott einzulassen und nach Gott zu fragen, das habe ich auch schon erlebt. Aber dauerhaft wirkt sich das -immer nur die mir bekannten Situationen meinend, ich bin mir durchaus dessen bewusst, hier nichts allgemeingültiges sagen zu können- ja eher dahingehend aus, dass eine Gottesbeziehung "gelähmt" wird und ein freies Ja-Sagen zu Gott quasi kaum noch möglich ist.

Bestes Beispiel im Jahre 2017: Martin Luther, der Häresiarch. Getrieben von Angst suchte er den "barmherzigen Gott" und fand nur seinen eigenen Abgott vor.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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OT: Kirchenspaltung und Häresie hin oder her. Ich glaube nicht, dass Luther einen Abgott vorfand. Sicher, auch Luther hat sich geirrt, das tun Menschen. Luther hat ja schließlich auch nie Unfehlbarkeit beansprucht. Aber ich würde Luther jetzt nicht komplett absprechen, dass es ihm um Gott ging.

 

Und jetzt wieder on Topic. Es gibt ja nicht nur solche Geschichten. Das fängt ja auch schon mit den Problemen an, die sich ergeben, wenn ich mich aus Furcht an etwas halte, statt es aus Liebe zu Gott oder meinem Nächsten zu tun.

Zum einen wird das spätestens bei sehr einschneidenden Entscheidungen, die einem sehr viel Verzicht abverlangen, schwierig, wenn man sie nicht aus Freiheit, sondern eben doch wieder aus Furcht getroffen hat. Entweder man hält sie nicht durch. Oder man hält sie zwar schon durch, aber es zehrt extrem an einem. Man hadert mit Gott, der einem das verboten hat. Statt sich in Freiheit dafür entscheiden zu können, aus Liebe zu Gott zu verzichten.

Zum anderen würde ich für mich persönlich auch sagen: Wenn ich das Gebot, Gott und meinen Nächsten zu lieben, nicht erfülle, dann ist das die Wurzelsünde. Und solange ich mich vor Gott fürchte, lerne ich nicht, das zu tun. Da ich eben Gebote aus Furcht erfülle und nicht weil ich diese Haltung verinnerlicht hätte. Erst wo ich mich in Freiheit, also ohne Furcht, für die Liebe zu Gott und dem Nächsten entscheiden kann, kann ich wirklich lernen, dieses Gebot zu erfüllen. Und alles andere ist schließlich doch nur Windhauch. Wenn ich alle Regeln und Gebote minutiös und exakt erfüllen würde und hätte die Liebe nicht, so wäre das alles komplett sinnlos.

 

Und zum anderen passt dieser Furchtgedanke nicht dazu, dass wir doch an Gott als liebenden Vater glauben. Klar, auch ein liebender Vater kann und muss erziehen und strafen. Aber dass ich mich fürchte, dass mein liebender Vater mich für immer verstößt, das kann doch nicht sein.

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Das ist tiefenpsychologischer Unsinn. Wenn ich sowas lesen will greife ich zu Drewermann.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Ich sehe, du hast editiert. Du hast den Hinweis zu Drewermann hinzugefügt. Ich komme ja aus dem fundamentalistischen katholischen Umfeld. Über Drewermann kann man nicht spotten, der bringt alles viel zu persönlich betroffen hervor, und das, was er so schreibt, kann man sehr schwer abtun. Wenn Drewermann schrieb, schrieb er eigentlich gegen mich. Wahrscheinlich hat mich sein Schwert durchschnitten, und ich habe es überlebt.

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Ich würde diese Diskussion gerne noch mal "ausgraben". Woher kommt diese Angst/Furcht vor Gott?

Das hat mehrere Gründe. Einer den ich "ausgraben" will ist das schlechte Gottesbild und die Meinung, dass Gott es mit dem, was ER fügt, nicht gut mit uns meint. Da wird in den ersten Büchern der Bibel schon darüber geschrieben, wie z.B. der Widersacher das Gottesbild zu verzerren suchte, in dem er sagte: Gott enthält euch etwas vor- eßt von der verbotenen Frucht, und ihr werdet wie Gott.

 

Die Versuchung und das Schlechtmachen Gottes kann man auch heute auf vielen Ebenen finden. Vor allem jene, die sich als "Atheisten" ausgeben führen die Leid- Frage als Argument an, dass es wohl keinen Gott geben könne bzw. dass man "Angst " vor Gott haben müsse.

 

Das Wort "Angst" hängt sehr eng mit dem Begriff "eng" zusammen. Angst macht, was einengt. Und die einseitige Sicht auf Gott die ihn z.B. als eine Art Polizist oder nur als Richter sieht, die trägt dazu bei ein "enges" Gottesbild zu haben- und damit auch Angst.

bearbeitet von Mariamante
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Die Menschen hatten immer Angst vor ihren Göttern, aus allen möglichen Gründen ("mir grauset vor der Götter Neide").

Ich halte es eine der wichtigsten Errungenschaften des Christentums, die Angst im Grunde überwunden zu haben.

Im Grunde deshalb, weil es jahrhundertelang beim Auftreffen auf Kulturen mit Götterangst diese sozusagen inkulturiert hat und recht lange brauchte, da wieder zu den Ursprüngen zurückzufinden.

Luther hat das, denke ich, erkannt und den Versuch eienr solchen Rückkehr unternommen.

Dabei unterliegen Kleriker immer einer starken Versuchung, die Angst vor den Göttern zu schüren, denn wer Mittler zwischen den Menschen und den Göttern ist, der hat mit furchterregenden Göttern mehr Einfluss als mit lieben Göttern.

 

Aber ich musste nie Angst vor meinem Vater haben, warum sollte ich also Angst vor einem Gott haben, den ich Vater nennen darf.

 

Werner

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Die Menschen hatten immer Angst vor ihren Göttern, aus allen möglichen Gründen ("mir grauset vor der Götter Neide").

Ich halte es eine der wichtigsten Errungenschaften des Christentums, die Angst im Grunde überwunden zu haben.

Im Grunde deshalb, weil es jahrhundertelang beim Auftreffen auf Kulturen mit Götterangst diese sozusagen inkulturiert hat und recht lange brauchte, da wieder zu den Ursprüngen zurückzufinden.

Luther hat das, denke ich, erkannt und den Versuch eienr solchen Rückkehr unternommen.

Kleine Info eines ehemaligen Lutheraners (und in der Hoffnung, daß man dem Außenseiter ausnahmsweise diesen Zwischenruf gestattet): Nein hat Luther nicht. Jeder Lutheraner lernt in Luthers "Kleinem Kathechismus" gleich am Anfang über ...

 

Das Erste Gebot

Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

Was ist das?

Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.

 

Und so beginnt jede Erklärung der weiteren Gebote mit den Worten:

 

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß ...

 

Um dann den ganzen Abschitt zu schließen mit diesen Worten ..

 

Was sagt nun Gott zu diesen Geboten allen?

 

Er sagt so: Ich der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott. der an denen, die mich hassen, die Sünde der Väter heimsucht bis zu den Kindern im dritten und vierten Glied; aber denen, die mich lieben und meine Gebote halten, tue ich wohl bis in tausend Glied.

Was ist das?

Gott droht zu strafen alle, die diese Gebote übertreten; darum sollen wir uns fürchten vor seinem Zorn und nicht gegen seine Gebote handeln. Er verheißt aber Gnade und alles Gute allen, die diese Gebote halten; darum sollen wir ihn auch lieben und vertrauen und gerne tun nach seinen Geboten.

 

Ich denke, das ist eindeutig.

bearbeitet von Marcellinus
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Dabei unterliegen Kleriker immer einer starken Versuchung, die Angst vor den Göttern zu schüren, denn wer Mittler zwischen den Menschen und den Göttern ist, der hat mit furchterregenden Göttern mehr Einfluss als mit lieben Göttern.

 

Dieses Pseudoargument ist mir von Atheisten und Kirchenfeinden hinlänglich bekannt: Diese einseitigen Scheuklappenspezialisten sehen in der Kirche eine Art Mafia und in den Priestern Leute, die NUR Machtansprüche haben, die Menschen indoktrinieren und beherrschen wollen- und eines der geeigneten Instrumente ist z.B. die Beichte. Eine derart verengte Sicht halte ich für tw. wahnhaft - tw. Projektive Verwirrung- und tw. eine Vorurteilskampagne die voraus setzt, dass es der Kirche und den Priestern nicht darum geht, einen Auftrag zu erfüllen ( das Evangelium zu verkünden, den Menschen das Heil durch die Verwaltung der Sakramente zu vermitteln) sondern MACHT auszuüben, über andere zu herrschen.

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Ich denke, das ist eindeutig.

Nur für jene, die nicht mit- denken, die nicht differenzieren und die mit dem Bildungsstand von heute über den Bildungsstand von Menschen vor 500 und 1500 Jahren herziehen. Wenn von einem "zürnenden Gott" von einem "eifersüchtigen Gott" die Rede ist, dann sollte der mit Verstand und Kritikfähigkeit ausgestattete Leser so weit unterscheiden können (und das lässt sich aus anderen Stellen der gleichen Bibel entnehmen) dass Gottes "Eifersucht" oder "Zorn" nicht mit unserer zu vergleichen ist. Wenn Gott als "eifersüchtig" beschrieben ist, dann geht es ihm nicht darum, dass etwa ein anderer Gott Konkurrent werden könnte- sondern es geht um das Heil des Menschen- dass nämlich z.B. der Gott Mammon und die anderen Götter den Menschen zerstören. Und der "Zorn" Gottes ist kein haltloses Wüten- sondern die Ablehnung des Bösen und dessen, was den Menschen zerstört.

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Einen Glauben ohne Angst kann ich mir so wenig vorstellen, wie ein Leben ohne Angst.

Und mit Angst meine ich tatsächlich Angst, also nicht die Furcht vor etwas Konkretem, sondern ein bedrückendes Gefühl angesichts einer universellen Unabwägbarkeit.

Ich halte diese Angst für eine Grundvoraussetzung des menschlichen Lebens. Kommt eben darauf an, was man damit macht.

 

Das großspurige Abstreiten dieser Angst halte ich für reine Angeberei - normalerweise sogar vor sich selbst. Eine Art Verdrängung. Manchmal ist das angesagt. Irgendwann gilt: "Augen zu und durch!". Wer das nicht beherrscht, wird zum angskontrollierten armen Tropf.

Aber Verdrängung kann und darf nicht das einzige Konzept bleiben.

 

Weder von der Zukunft noch von Gott gibt es sicheres Wissen. Wie das alles ausgeht, wissen wir auch nicht. Religionen greifen diese Angst auf und versuchen Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

 

Die Möglichkeit, dass alles mal ganz rasch böse endet, wird z.B. in der Sintflutgeschichte aufgegriffen. Oder auch in der Geschichte von Sodom und Gomorrha. Oder beim plötzlichen Absterben der Erstgeburt Ägyptens. Oder beim Untergang Jerusalems. Oder bei den Höllenvorstellungen Jesu.

 

Ein Konzept gegen die Angst ist hier regelmäßig: Die Katastrophen sind die Konsequenz moralisch schlechten Handelns - inklusive des Unglaubens, der auch als moralisch schlecht gewertet wird. Aha. "Du kannst was tun: Leben gut!"

Psalm 1 drückt das ausführlich aus: Der Weg der Frevler führt in den Abgrund. Der Weg des Gerechten ist wie eine blühende Landschaft am Ufer eines Baches.

Oder das Magnificat: Gott stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die niedrigen.

 

Es wäre ja schön, wenn es sich so verhielte. Die Geschichte Hiobs durchkreuzt dieses Konzept. Hiob HAT gut und gottesfürchtig gelebt - und gerät trotzdem in ein katastrophales Leiden. Das Gute ist nicht mehr Lohn guter Lebensführung. Und die Katastrophe ist nicht die Konsequenz schlechter Lebensführung.

Das ganze, nette Konzept wider die Angst ist damit ad absurdum geführt.

 

Noch krasser bei Jesus: Super gelebt. Aber was ist die Folge? Auch dem denkbar besten Menschen droht Justizverbrechen, Verspottung, Geißelung und Tod.

Gutes Leben als eine Wegweisung zu einem guten Schicksal? Wenn man nur bis Karfreitag schaut, ist dieses Konzept nun wirklich ad absurdum.

 

Aber weiter schauen, als bis Karfreitag, ist real unmöglich. Ostern ist nicht nachweisbar. Und das lässt uns im Ungewissen und erzeugt die oben beschriebene Angst.

Womöglich belässt es Gott beim Karfreitag?

Oder noch schlimmer: Gott verarscht uns und lacht sich den Ast ab über unsere naiven Versuche. Im Tode knipst er dann das Licht aus. Oder noch schlimmer: Er gleicht dem Gotte Tertullians und Augustini - und quält die Masse der Verstorbenen in der Hölle, unentrinnbar, irreversibel auf immer und ewig.

 

Wir können nicht WISSEN, ob Gott wirklich gut ist, ob der ein Herz für die Niedrigen, die Gefallenen, die Geplagten und die Verstorbenen hat. Hat er nicht seinen eigenen Sohn am Kreuze hängen lassen? Hat er nicht Millionen von Juden gnadenlos in die Hand ihrer Quäler und Mörder ausgeliefert? Hat er nicht den Menschen so geschaffen, dass er leiden kann und dem Tod ausgeliefert ist?

Volkers Frage kommt mir: "Wer sagt Dir, dass Gott Dich nach dem Tode besser behandelt, als er es jetzt tut?" Wenn man so anschaut, was er mit Milliarden von Menschen sichtbar vor unseren Augen treibt, finde ich Volkers Frage mehr, als berechtigt.

 

Die meisten Gottesvorstellungen sind angsterweckend. Wir sind ihm ausgeliefert - und wissen nicht einmal genau, wie er ist. Ganze Bataillone von Strafgöttern sind Ausdruck dieser Angst. Sowohl in der Bibel, als auch weltweit. Und auch in der profanen Welt ... nur dass dort das Schicksal oder die "Zwangsläufigkeit der Natur" (Kausalität) bzw. der unberechenbare Zufall diese angsterweckende Rolle übernehmen.

 

Die Religionen finden seit jeher Wege, mit dieser Angst zu leben, ohne die Hoffnung und den Optimismus zu verlieren.

Und der Tun-Ergehens-Zusammenhang ist glücklicherweise nur ein Konzept von vielen anderen.

Hier nur kurz ein anderes Konzept, das ich nur andeuten möchte:

Die Verkündigung einer frohen Botschaft

von einem Gott, den man als "Vater" bezeichnet

(keineswegs nur im NT).

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Aber weiter schauen, als bis Karfreitag, ist real unmöglich. Ostern ist nicht nachweisbar.

Das halte ich für eine äußerst verkürzte, pessimistische Sichtweise. Wer selbst Auferstehung aus Sünde und Unglauben erlebt hat, wer von einem dunklen, hoffnungslosen Leben zur Erfahrung des LEBENDIGEN Gottes gelangt ist, der hat sehr wohl im eigenen Leben Auferstehung erfahren. Und genau die Erfahrung des LEBENDIGEN GOTTES hat den Heiligen- von Ignatius von Antiochien über Polykarp, Thomas Morus bis Maximilian Kolbe auch im Angesicht des irdischen Todes nicht vor Angst schlottern und beben lassen. Die Menschen, die mit Gott ernsthaft in einer tiefen Verbundenheit leben haben eine existentielle Erfahrung von "Auferstehung", von ewigem Leben schon hier und jetzt. Daher sehe ich die vagen Aussagen eher als Symptome fehlender Gotteserfahrungen. Wer auf Gott vertraut wird sicher auch "Angst" haben- z.B. die Angst, Gott zu beleidigen - aber vor den Widrigkeiten des Lebens ständig zu zittern und in einer Ur- Angst zu leben ist m.E. eher die Folge mangelnden Gottvertrauens.

bearbeitet von Mariamante
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Wir können nicht WISSEN, ob Gott wirklich gut ist, ob der ein Herz für die Niedrigen, die Gefallenen, die Geplagten und die Verstorbenen hat. Hat er nicht seinen eigenen Sohn am Kreuze hängen lassen? Hat er nicht Millionen von Juden gnadenlos in die Hand ihrer Quäler und Mörder ausgeliefert? Hat er nicht den Menschen so geschaffen, dass er leiden kann und dem Tod ausgeliefert ist?

 

Was für eigenartige Äußerungen. Wer keine Beziehung zu Gott hat, der kann sicher solche komischen Aussagen machen. Wer JESUS CHRISTUS liebt, aus einer innigen Beziehung zu Gott lebt, für den ist es GEWISS dass Gott gut ist- allerdings nicht im Sinne einer oberflächlichen, affenhaften Gutheit. Und dass Gott ein Herz für die Niedrigen hat kann ein Christ schon allein daraus sehen, dass der göttliche Heiland Menschennatur annahm, und all die Leiden die dieses irdische Leben ausmachen mit und und für uns tragen wollte. Wer das Leid nur als Plage ansieht und nicht glauben kann, dass es einen tieferen Sinn hat in Bezug auf die ewige Seligkeit hin- der wird an der Leidfrage sicher komplett scheitern. Ein gläubiger Mensch, der glaubt dass Gott ein wenig weiter sieht als wir und weiser ist als wir- auch in seiner "Güte und Liebe" der wird nicht in solche glaubenszerstörerischen Fragen stürzen und sein Leben im Taumel ständiger Infragestellungen vergeugen.

bearbeitet von Mariamante
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Die meisten Gottesvorstellungen sind angsterweckend. Wir sind ihm ausgeliefert - und wissen nicht einmal genau, wie er ist.

 

Schade, dass du den christlichen Glauben noch nicht kennen gelernt hast- sonst würdest du dich darin freuen, dass Christus uns aus der Enge der angsterweckenden Gottesvorstellungen befreien will.

 

Da wir nicht einmal genau wissen wer wir selbst sind - könntest du genau so darüber empört sein, dass wir uns selbst ausgeliefert sind. Das ist doch hanebüchen.

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Das ist doch hanebüchen.

 

Entschuldigung, wann darf man denn den Ausdruck "hanebüchen" verwenden? Der ist so lustig. Den möchte ich auch einmal verwenden.

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Entschuldigung, wann darf man denn den Ausdruck "hanebüchen" verwenden? Der ist so lustig. Den möchte ich auch einmal verwenden.

Gibt´s denn eine Vorschrift, nach der man den Ausdruck "hanebüchen" verwenden kann und darf? Habe den Ausdruck das erste Mal von einem deutschen Priester gehört, der damit sagen wollte, dass etwas so eigenartig ist, dass einem die Haare zu Berge stehen. Bei Wiki steht:

 

Als hanebüchen (auch hagebüchen, von mittelhochdeutsch: hagenbüechin)[1] bezeichnet man eine Handlung, die als unglaublich angesehen werden kann und die einem gewissermaßen die Haare zu Berge stehen lässt.

 

NB: Ich fand den Ausdruck auch lustig und nicht allzu hart - daher wandte ich ihn an.

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Die meisten Gottesvorstellungen sind angsterweckend. Wir sind ihm ausgeliefert - und wissen nicht einmal genau, wie er ist.

 

Schade, dass du den christlichen Glauben noch nicht kennen gelernt hast- sonst würdest du dich darin freuen, dass Christus uns aus der Enge der angsterweckenden Gottesvorstellungen befreien will.

 

Da wir nicht einmal genau wissen wer wir selbst sind - könntest du genau so darüber empört sein, dass wir uns selbst ausgeliefert sind. Das ist doch hanebüchen.

 

Jesus hat versucht, uns von angsterweckenden Gottesvorstellungen zu befreien. Es gibt bei ihm sogar Bestrebungen, sich Gott anzuvertrauen.

Aber damit unterstreicht er sogar, wie angsterweckend Gottesbilder sein können. Ich halte das Vertrauen Jesu in seinen Vater für eine seiner größten Leistungen.

 

Damit steht er im Widerspruch zu den angsterweckenden Vorstellungen seiner Zeitgenossen. Er weicht zum Beispiel den Tun-Ergehens-Zusammenhang auf. Und das hat man ihm übel genommen.

 

Dass wir uns selbst ausgeliefert sind, ist natürlich auch angsterweckend. Süchtige können ein Lied davon singen. Dies nimmt der Angst vor Gott und Göttern aber nicht hinweg - im Gegenteil! Diese Grundängste arbeiten vielmehr Hand in Hand.

Ein angsterweckender Gott, von dem man nicht weiß, wie er ist, was er fordert, was er beabsichtigt und wie er uns behandeln wird,

trifft dann auf arme Wesen, die sich nicht einmal selbst unter Kontrolle haben.

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Entschuldigung, wann darf man denn den Ausdruck "hanebüchen" verwenden? Der ist so lustig. Den möchte ich auch einmal verwenden.

Gibt´s denn eine Vorschrift, nach der man den Ausdruck "hanebüchen" verwenden kann und darf? Habe den Ausdruck das erste Mal von einem deutschen Priester gehört, der damit sagen wollte, dass etwas so eigenartig ist, dass einem die Haare zu Berge stehen. Bei Wiki steht:

 

Als hanebüchen (auch hagebüchen, von mittelhochdeutsch: hagenbüechin)[1] bezeichnet man eine Handlung, die als unglaublich angesehen werden kann und die einem gewissermaßen die Haare zu Berge stehen lässt.

 

NB: Ich fand den Ausdruck auch lustig und nicht allzu hart - daher wandte ich ihn an.

 

Danke für die Antwort. Ich bin eben ein von der Sprache faszinierter Mensch. Und wenn man predigen und den Glauben verkünden will (als Laie) muss man sich um die Kunst der Rhetorik kümmern. Das war zur Zeit des Augustinus noch Pflichtfach als Studierter.

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Dies nimmt der Angst vor Gott und Göttern aber nicht hinweg - im Gegenteil! Diese Grundängste arbeiten vielmehr Hand in Hand. Ein angsterweckender Gott, von dem man nicht weiß, wie er ist, was er fordert, was er beabsichtigt und wie er uns behandeln wird, trifft dann auf arme Wesen, die sich nicht einmal selbst unter Kontrolle haben.

 

Steht nicht in irgend einer Schrift der Bibel des NT, dass die Liebe die Angst austreibt? Wenn dem so ist- vielleicht fehlt es an Liebe- ich meine: Nicht an Eigenliebe (die ja mit Angst verbindet und verbunden ist, da man Angst hat, dass von seinem Ego etwas abgeschnitten wird) sondern an der Liebe zu Gott. Diese Liebe befreit dann von Angst, wenn wir an die Liebe Gottes zu uns glauben- wider allen äußeren Anschein des Gegenteiles.

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Sollte es in der Bibel stehen, so ist es dennoch zumindest sehr unglücklich formuliert.

Auf dem Ölberg überfallen Jesus "Furcht und Angst". (Markusversion).

Wodurch Jesus Furcht und Angst überwindet, wird nicht erzählt, sondern nur, dass er Furcht und Angst hatte, sich von seinen Jüngern entfernte, betete und den Willen Gottes über die eigene Angst stellte.

Das ist naheliegender als "die Liebe überwindet die Angst".

In diesem Falle war es eher das Vertrauen darauf, dass Gott es schon richtig fügen wird.

Was ihn zu diesem Entschluss der Lebensübergabe bewogen hat? So genau wird das nicht erzählt. Auch meine Deutung mit dem Vertrauen ist ein Elaborat von Mecky, nicht eine Aussage der Bibel. Auf diese Weise kann ich die Bibelstelle verstehen. Das sagt nichts darüber aus, ob es auch wirklich so war und wie Jesus seine Angst tatsächlich überwunden hat. Es könnte sogar sein, - und auch dies ist prima vorstellbar - dass Jesus die Angst überhaupt nicht besiegt und vertrieben hat. Dass die Angst ihn bis zu seinem Tode begleitet hat, obwohl er seine Handlungen nicht von der Angst diktieren ließ.

 

Über Jesu Innenleben wird in den Evangelien nur holzschnittartig erzählt. Ob Jesus nicht so viel rausgelassen hat? Oder ob er gar kein aktives Innenleben hatte? Ob er sich geniert hat? Oder ob die Augen- und Ohrenzeugen seine Offenbarungen nicht verstanden und nicht weitererzählt haben?

 

Überliefert ist uns lediglich ein Satz, den Jesus bei der Stillung des Seesturmes gesagt haben soll: "Was habt ihr denn solche Angst? Habt ihr denn keinen Glauben?"

Hier ist nicht die Liebe als Gegenmittel zur Angst angesprochen, sondern der Glaube.

Kann man daraus schließen, dass der Glaube für Jesus das Rezept gegen die Angst war? (Wenn er tatsächlich so was gesagt haben sollte. Das ist ja auch nicht geklärt.)

 

"Diese Liebe befreit dann von Angst, wenn wir an die Liebe Gottes zu uns glauben- wider allen äußeren Anschein des Gegenteiles."

Ein Mariamantesatz. Nicht schlecht. Klingt sehr nachvollziehbar. Aber es ist eben ein Mariamantesatz. Er gibt Zeugnis davon, dass Du gute Erfahrung mit diesem Glauben gemacht hast. Immerhin: Man sollte ihn in die Bibel aufnehmen. Dort wäre er eine klare Aussage. Neben vielen biblischen Aussagen, denen diese Klarheit fehlt. Allerdings könnte man auch diesen Deinen Satz noch ausbauen.

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Kann man vor Gott wirklich Angst haben?

 

ja. ich mußte Angst haben. as Kind. vor Gott.

 

 

"Peter", hat sie mir gesagt:

 

"Gott sieht's,

Gott hört's,

Gott straft's."

 

Zitat meiner Mutter (Gott hab' sie selig).

 

nun,

später habe ich dann gemerkt,

dass diese ganze Sache doch nicht vielleicht so ganz einfach ist. Eher etwas komplexer,

mit "jenem höheren Wesen, das wir verehren".

 

:78:

bearbeitet von Petrus
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Schatzi,

 

Deinen "schreib-flash" gönne ich Dir.

 

von ganzem Herzen.

 

----

 

editiert:

 

und, dass Du uns mit "G'schichterln" (schreibt man das so?) weiterhin gern verwöhnen möchtest -

darum bitte ich doch.

bearbeitet von Petrus
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