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Küng und der Papst


Gabriele

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Küng hatte selbst um dieses Gespräch gebeten.

Ja, seit etwa 25 Jahren. Um so bemerkenswerter, dass er es jetzt bekommt.

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Erstaunlich fand ich eine Äußerung Küng's , wonach Ratzinger eher

liberal gewesen sein soll, bevor er sich entschloß, innerhalb der

Kath. Kirche Karriere zu machen.

 

Soweit ich weiß, gab es keinen wirklichen Umbruch in Ratzingers Denken. Ihm geht es um das Herausarbeiten des Wesentlichen, und das bringt mal konservative, mal rebellische Forderungen.

 

Demnach drängt sich mir die Frage auf, ob seine Haltung zu Themen

wie Sexualität oder Schwangerschaftsabbruch et cetera pp aus seinem

natürlichen theologischen Verständnis heraus resultierten, oder ob's

mehr der Ton ist, den man dort wünscht, wenn man weiter kommen

möchte.

 

Ich glaub schon, dass es ihm gefällt, Karriere zu machen, aber ich glaube nicht, dass er sich dafür verdrehen würde.

 

Mein Respekt allerdings gilt Küng dafür, daß er dem Gespräch nicht

auswich, obgleich er aus verständlichen Gründen jegliche Kommunikation

hätte ignorieren können.

 

Küng hatte doch ums Gespräch gebeten, wie ich hörte, schrieb er Ratzinger kürzlich nach seiner Papstwahl. Vorher wollte Küng nur mit JPII reden, der wollte abr nicht.

bearbeitet von Kirisiyana
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Erstaunlich fand ich eine Äußerung Küng's , wonach Ratzinger eher

liberal gewesen sein soll, bevor er sich entschloß, innerhalb der

Kath. Kirche Karriere zu machen.

 

Soweit ich weiß, gab es keinen wirklichen Umbruch in Ratzingers Denken. Ihm geht es um das Herausarbeiten des Wesentlichen, und das bringt mal konservative, mal rebellische Forderungen.

 

Demnach drängt sich mir die Frage auf, ob seine Haltung zu Themen

wie Sexualität oder Schwangerschaftsabbruch et cetera pp aus seinem

natürlichen theologischen Verständnis heraus resultierten, oder ob's

mehr der Ton ist, den man dort wünscht, wenn man weiter kommen

möchte.

 

Ich glaub schon, dass es ihm gefällt, Karriere zu machen, aber ich glaube nicht, dass er sich dafür verdrehen würde.

 

Mein Respekt allerdings gilt Küng dafür, daß er dem Gespräch nicht

auswich, obgleich er aus verständlichen Gründen jegliche Kommunikation

hätte ignorieren können.

 

Küng hatte doch ums Gespräch gebeten, wie ich hörte, schrieb er Ratzinger kürzlich nach seiner Papstwahl. Vorher wollte Küng nur mit JPII reden, der wollte abr nicht.

Das Ratzinger sich nicht großartig verbiegt , stelle ich deshalb in Frage,

wenn in den hiesigen Tageszeitungen zu lesen war, daß Monsingneur

Cardinale incognito Details aus der letzten Papst- Wahl ausgeplaudert

hat, die kein ganz so gutes Licht auf die Strukturen im Vatikan werfen.

 

Das Küng selbst um ein Gespräch mit dem Papst bat, macht ihn dennoch

nicht unsymphatischer sondern eher das Gegenteil davon. Ich bin zwar

nicht christlich orientiert, aber ein solches Verhalten wirkt auf mich

um einiges christlicher.

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Interessante Frage!

 

Ich habe kürzlich mal gelesen, daß Hans Küng und Ratzinger Kommilitonen

gewesen sein sollen. Verifizieren konnte ich's bislang noch nicht.

 

Erstaunlich fand ich eine Äußerung Küng's , wonach Ratzinger eher

liberal gewesen sein soll, bevor er sich entschloß, innerhalb der

Kath. Kirche Karriere zu machen.

 

Demnach drängt sich mir die Frage auf, ob seine Haltung zu Themen

wie Sexualität oder Schwangerschaftsabbruch et cetera pp aus seinem

natürlichen theologischen Verständnis heraus resultierten, oder ob's

mehr der Ton ist, den man dort wünscht, wenn man weiter kommen

möchte.

 

Mein Respekt allerdings gilt Küng dafür, daß er dem Gespräch nicht

auswich, obgleich er aus verständlichen Gründen jegliche Kommunikation

hätte ignorieren können.

Sie waren nicht Komilitonen den Küng hat am Germanicum in Rom studiert. Aber sie waren gemeinsam Professoren in Thübingen, wohin Küng Ratzinger geholt hat.

 

Nach den, auch in Thübingen recht turbulenten Ereignissen des 68er Jahres, ist Ratzinger von dort weggegangen und hat sich einer konservativen Sicht zu gewandt.

 

Ich bin kein Ratzinger Fan, aber ich schätze die Intellektualität und Redlichkeit des Theologen Ratzinger viel zu hoch ein, als dass ich ihm einen Schwenk aus Karriererücksichtigen unterstellen würde.

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Nach den, auch in Thübingen recht turbulenten Ereignissen des 68er Jahres, ist Ratzinger von dort weggegangen und hat sich einer konservativen Sicht zu gewandt.

kein Wunder, denn dort haben Wandalen gehaust

 

Ratzinger lehrte gerade zwei Jahre in Tübingen, als die Sprengkraft der Studentenbewegung Ende der sechziger Jahre auf ihn prallte - und er Abschied nahm von einer zu liberalen, zu toleranten Theologie, die ihren Ausdruck seiner Meinung nach unter anderem darin fand, dass Studenten das Kreuz Jesu Christi als sado-masochistisches Artefakt bezeichneten. Sie schmissen Tomaten und entrissen Professoren die Mikrofone, sprengten Seminare und Vorlesungen.

 

Ratzinger war schockiert über die Vorgänge. Er verließ Tübingen binnen eines Jahres und gab auch seinem Denken eine neue, konservativere Richtung.

Spiegel Artikel 26.9.05

bearbeitet von tomlo
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Das Ratzinger sich nicht großartig verbiegt , stelle ich deshalb in Frage,

wenn in den hiesigen Tageszeitungen zu lesen war, daß Monsingneur

Cardinale incognito Details aus der letzten Papst- Wahl ausgeplaudert

hat, die kein ganz so gutes Licht auf die Strukturen im Vatikan werfen.

 

Hm, inwiefern ist es denn dem just gewählten Papst persönlich anzulasten, dass da einer geschriebene oder ungeschriebene Gesetze im Vatikan ignoriert - verstehe ich nicht?

 

Das Küng selbst um ein Gespräch mit dem Papst bat, macht ihn dennoch nicht unsymphatischer sondern eher das Gegenteil davon. Ich bin zwar nicht christlich orientiert, aber ein solches Verhalten wirkt auf mich

um einiges christlicher.

 

Absolut! Mir ist der Küng auch gar nicht unsympathisch.

"Um einiges christlicher" als was eigentlich?

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Nach den, auch in Thübingen recht turbulenten Ereignissen des 68er Jahres, ist Ratzinger von dort weggegangen und hat sich einer konservativen Sicht zu gewandt.

kein Wunder, denn dort haben Wandalen gehaust

Warst Du dort?

 

 

Ratzinger ...

 

Bitte mit Quellenangabe!

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kein Wunder, denn dort haben Wandalen gehaust
Warst Du dort?

 

das weiss doch jeder :lol:

 

Ratzinger ...

 

Bitte mit Quellenangabe!

 

siehe meinen O-Beitrag

bearbeitet von tomlo
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Noch was von Radio Vatikan:

 

27/09/2005 14.22.56

 

 

 

D: Hünermann, Küng-Audienz ist Hoffnungszeichen

 

 

 

Der Kirchenkritiker Hans Küng beim Papst - das hat viele Beobachter erstaunt. Der emeritierte Tübinger Dogmatiker Peter Hünermann kennt sowohl Hans Küng als auch Joseph Ratzinger - Papst Benedikt XVI. - seit Jahrzehnten. Er sagte uns: "Ich weiß, dass Hans Küng ihm nach der Wahl geschrieben und um ein Gespräch gebeten hat. Und ich hatte bereits vor seiner Emeritierung den Eindruck, dass Hans Küng sehr daran interessiert war, eine ausgestreckte Hand gegenüber der kirchlichen Autorität zu demonstrieren. Sein Buch über das Glaubensbekenntnis, das er in dieser Zeit publiziert hat, ging denke ich in diese Richtung. Dass jetzt Papst Benedikt darauf eingegangen ist, das halte ich für eine ausgesprochen frohe Nachricht! Hier in Tübingen ist diese Nachricht sowohl in akademischen Kreisen als auch in der Bevölkerung mit großer Freude aufgenommen worden."

 

Hünermann hält Hans Küng für einen Theologen, dessen besonders Talent im Aufzeigen drängender Probleme der katholischen Kirche heute liegt. Probleme, die rasch einer Lösung bedürfen, auch wenn die Kirche die Lösungsansätze von Küng nicht übernehmen muss, betont Hünermann. Er hofft,

 

"dass man in der Glaubenskongregation nochmal die Verfahrensordnungen überprüft und vielleicht auch noch einmal differenziert - dass solche Unterscheidungen möglich werden und man die wechselseitige Respektierung der legitimen Anliegen betont, auch wenn man etwa konkrete Lösungsvorschläge, die auf den Tisch gelegt werden, zurückweist - etwas auf die Art. Ich glaube, dass das im Sinn einer Fortbildung einer Dialogkultur in der Kirche, wie sie Paul VI. in seiner Enzyklika "Ecclesiam suam" betont hat, in unserer Zeit wirklich ein sehr guter Schritt wäre."

(rv 27.09.05 gs)

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Und außerhalb des Schoßes der Kirche steht ein Küng m.E. nicht. Schließlich wird doch das Herz geprüft und nicht welche Glaubensartikel man unterschreiben kann?

na fein, dann steht ja auch die Pius-Brüderschaft nicht ausserhalb der Mutter-Kirche, wenn sie die Dokumente des V2 ablehnt :ph34r:

Klar,

 

ich habe täglich mit Bischöfen zu tun, die Herr Küng geweiht hat...

 

 

Vieleicht hast Du noch nicht begriffen, das die Kirche einen klaren Rechtsrahmen hat. Danach darf Herr Küng zwar nicht mehr lehren, aber nach wie vor sein Priesteramt ausüben.

Das gilt zumindest für die Bischöfe der Piusbrüder sowie die von ihnen geweihten Priestern nicht.

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Gott sei Dank ist es recht irrelevant was Du für Häresien hältst. Küng ist, entgegen der Meinung der Fundis, die ihn  einfach nicht mögen und deshalb auch nicht verstehen, nie aus der Kirche ausgeschlossen worden. Er ist Priester der hl. katholischen Kirche mit allen Rechten, Pflichten und Vollmachten. Er braucht also auch nicht zurückkehren, weil er den Schoss der Kirche nie verlassen hat.

Tatsache ist, wer Dogmen und gültige Lehrmeinungen anzweifelt und den heiligen Vater beleidigt, der kann kein Katholik sein. In ihm ist der Geist des Unfriedens und der Spalterei.

 

Im übrigen habe ich auch nicht geschrieben, dass Herr Küng exkommuniziert wurde oder seinen klerikalen Stand verloren hat.

aha - daraus lerne ich: küng ist zwar priester, darf z.b. die eucharistie feiern, aber er ist KEIN katholik....

 

sorry, so einen unfug hab ich selbst hier nur selten gelesen...

Nach dem, was im Kirchenrecht weiterhin gültig ist, wäre Küng längst exkommuniziert und seines Klerikerstandes enthoben. Es ist eine Gnade der Kirche, dass er sein Amt noch hat, nichts weiter. Er könnte es jederzweit verlieren, ohne das dabei der Boden des CIC verlassen werden würde. Das sollten einige mal bedenken, wenn sie die Kirche wegen Strafmaßnahmen kritisieren. Jeder, der mit einer solchen belegt wird muss sich vorher einiges zu schulden kommen lassen. Oft führen jahrelange gravierende Verstöße gegen die Lehre nicht zu solchen Maßnahmen. Wer aber wie Küng seine antikatholischen Thesen permanent über den Äther funkt, der darf sich nun wirklich nicht wundern. Hätte er seine Thesen einfach nur seinen Studenten gelehrt, dann wäre ihm vermutlich nie die Lehrerlaubnis entzogen, siehe das Beispiel von Gotthold Hasenhüttl, dem erst die Erlaubnis entzogen wurde, als er öffentlich im Fernsehen und gegen ausdrücklich vorhergehendes Verbot des Papstes eine Interzelebration abhielt.

Das der Mann ein offensichtlicher Apostat oder gar Atheist ist, hat vorher nie jemanden gestört, obwohl das seit Jahren bekannt war.

Nun ja,

 

Du schreibst, was man anch dem Kirchenrecht machen könnte, aber es ist nicht geschehen. Insofern ein wesentlciher Unterchied zwischen dem Umgang mit den Piusbrüdern und Herrn Küng,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Nach den, auch in Thübingen recht turbulenten Ereignissen des 68er Jahres, ist Ratzinger von dort weggegangen und hat sich einer konservativen Sicht zu gewandt.

kein Wunder, denn dort haben Wandalen gehaust

 

Ratzinger lehrte gerade zwei Jahre in Tübingen, als die Sprengkraft der Studentenbewegung Ende der sechziger Jahre auf ihn prallte - und er Abschied nahm von einer zu liberalen, zu toleranten Theologie, die ihren Ausdruck seiner Meinung nach unter anderem darin fand, dass Studenten das Kreuz Jesu Christi als sado-masochistisches Artefakt bezeichneten. Sie schmissen Tomaten und entrissen Professoren die Mikrofone, sprengten Seminare und Vorlesungen.

 

Ratzinger war schockiert über die Vorgänge. Er verließ Tübingen binnen eines Jahres und gab auch seinem Denken eine neue, konservativere Richtung.

Spiegel Artikel 26.9.05

Genau,

 

schublade auf, wandalen rein, causa finita.

 

Du warst dabei und weißt es sicher ganz genau.

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So, ich ahbe das Thema jetzt aufgearbeitet, das aus Zeitgründen liegen blieb, mich aber interessierte.

 

Was ist denn über haupt geschehen? Der Papst hat Herrn Küng zu einem Gespräch empfangen. Damit hat er Größe bewiesen. Zudem hat er Küngs Enagement im Gespräch der Religionen gewürdigt. Der Papst ist nicht so kleinkariert, einen Menschen, einen Theologen und Priester allein nach seiner Verwurzelung im christlichen Dogma zu beurteilen. Genausp wenig stellte er hier die durchaus zu kritisierenden menschlichen Qualitäten Küngs in den Vordergrund. Nein, er würdigt sein Engagement, ohne die Differenzen kleinzureden.

 

Es war von Anfang an klar, dass Küng nicht von seinen Thesen abrückt und auch, dass der Papst ihm dies zur Wiedererlangung seiner Lehrerlaubnis ersparen würde. Insofern war der Rahmen des Gesprächs abgesteckt und Ziel des Gespräches konnte nicht sein, in diesen Fragen irgendetwas zu ändern. Daraus allerdings zu schließen, man habe nicht über Wesentliches geredet, halte ich für verfehlt. Küng ist in einem Gebiet unterwegs, dass nicht direkt die Lehre der Kirche angreift und tut dort etwas, was man aus kirchlicher Sicht begrüßt. Das mag zwar nicht Prio 1 für den Papst sein, aber es ist auf der gleichen Linie, die schon Johannes Paul II. in Richtung Dialog zwischen den Religionen gegangen ist.

 

M.E. ging es hier weder um Signale noch um Konzessionen an einen 'progressiven' Katholizismus. Gemeinsamkeiten und Differenzen in den Positionen treten aber dann doch letztendlich zu Tage. Wenn Benedikt einen solchen Stil mit Leuten Pflegt, die nicht der ganzen Lehre folgen wollen (vielleicht auch können), dann ist das ein deutlicher Stilwechsel und einer den ich begrüße. Man muss nicht alles schlucken aber man braucht auch nicht zu verdammen.

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Nach dem, was im Kirchenrecht weiterhin gültig ist, wäre Küng längst exkommuniziert und seines Klerikerstandes enthoben. Es ist eine Gnade der Kirche, dass er sein Amt noch hat, nichts weiter. Er könnte es jederzweit verlieren, ohne das dabei der Boden des CIC verlassen werden würde. Das sollten einige mal bedenken, wenn sie die Kirche wegen Strafmaßnahmen kritisieren. Jeder, der mit einer solchen belegt wird muss sich vorher einiges zu schulden kommen lassen. Oft führen jahrelange gravierende Verstöße gegen die Lehre nicht zu solchen Maßnahmen. Wer aber wie Küng seine antikatholischen Thesen permanent über den Äther funkt, der darf sich nun wirklich nicht wundern. Hätte er seine Thesen einfach nur seinen Studenten gelehrt, dann wäre ihm vermutlich nie die Lehrerlaubnis entzogen, siehe das Beispiel von Gotthold Hasenhüttl, dem erst die Erlaubnis entzogen wurde, als er öffentlich im Fernsehen und gegen ausdrücklich vorhergehendes Verbot des Papstes eine Interzelebration abhielt.

Das der Mann ein offensichtlicher Apostat oder gar Atheist ist, hat vorher nie jemanden gestört, obwohl das seit Jahren bekannt war.

Nun ja,

 

Du schreibst, was man anch dem Kirchenrecht machen könnte, aber es ist nicht geschehen. Insofern ein wesentlciher Unterchied zwischen dem Umgang mit den Piusbrüdern und Herrn Küng,

 

viele Grüße,

 

Matthias

Nichts mehr und nichts weniger wollte ich auch sagen.

 

Was die Piusbrüder angeht, so darf man mit Fug und Recht behaupten, dass wohl selten eine so widersprüchliche Papierflut aus dem Vatikan gekommen ist. Es gibt ja durchaus Äußerungen, wonach lediglich die Bischöfe exkommuniziert sind, entgegen dem Dekret Ecclesia Dei, wonach jeder exkommuniziert ist, der zu diesem schismatischen Akt seine Zustimmung gegeben hat. Wobei auch wieder zu prüfen wäre, worin denn eine solche Zustimmung besteht? Man könnte ja schon meinen, die bestünde in dem Besuch einer Messe, in der ein Pius-Bischof seine bischöfliche Gewalt (Firmung) ausübt. Solche Besucher sind aber laut Glaubenskongregation nicht exkommuniziert. Das ganze ist mehr als verwirrend, ein wenig Klarheit währe wünschenswert.

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Nach den, auch in Thübingen recht turbulenten Ereignissen des 68er Jahres, ist Ratzinger von dort weggegangen und hat sich einer konservativen Sicht zu gewandt.

kein Wunder, denn dort haben Wandalen gehaust

 

Ratzinger lehrte gerade zwei Jahre in Tübingen, als die Sprengkraft der Studentenbewegung Ende der sechziger Jahre auf ihn prallte - und er Abschied nahm von einer zu liberalen, zu toleranten Theologie, die ihren Ausdruck seiner Meinung nach unter anderem darin fand, dass Studenten das Kreuz Jesu Christi als sado-masochistisches Artefakt bezeichneten. Sie schmissen Tomaten und entrissen Professoren die Mikrofone, sprengten Seminare und Vorlesungen.

 

Ratzinger war schockiert über die Vorgänge. Er verließ Tübingen binnen eines Jahres und gab auch seinem Denken eine neue, konservativere Richtung.

Spiegel Artikel 26.9.05

Genau,

 

schublade auf, wandalen rein, causa finita.

 

Du warst dabei und weißt es sicher ganz genau.

na hör mal, selbst wenn es der antikatholische Spiegel schreibt, dann muss was dran sein. Oder willst du die Vorkommnise bestreiten?

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Ich bestreite weder, dass es in Tübingen während der 68er ruhig zu ging, noch dass Herr Küng eine Seele von Mensch wäre, der niemandem etwas Böses will.

Mir geht es nur um die Bewertung. Wenn dann jedes Wort dieses Zeit und jedes Tun von Herrn Küng seit dieser Zeit unter der Rubrik Wandalismus subsummiert wird, dann machst Du Dir das zu einfach. (Was ich übrigens dem Spiegel auch vorwerfe).

Mir sind alle Weltbilder zutiefst suspekt, die alles auf holzschnitartige Modelle reduzieren können. Der Papst hat bewiesen, dass er als Intelektueller dies nicht tut.

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Das gilt zumindest für die Bischöfe der Piusbrüder sowie die von ihnen geweihten Priestern nicht.

die Weihe ist aber nach wie vor gültig

Das wäre auch die weihe von Herrn Küng, wenn man ihn exkommunizieren und suspendieren würde. Auch wenn er laiisiert wäre, wäre es nicht anders.

Insofern sind in diesem Punkt die Piusbrüder keinesfalls schlechter gestellt als Herr Küng.

 

Die Gültigkeit der Weihe sagt aber nichts darüber, ob sie erlaubt ist. Und wer gegen die Weisung des Vatikan unerlaubt Bischöfe weiht, dokumentiert einen sehr grundsätzlichen Bruch mit der Kirche.

 

Im Vergleich von Herrn Küng und den Piusbrüdern muss man sagen, beide lehren abweichend von der Kirche und beide werden dies wohl auch kaum zurücknehmen. Eine verbotene Bischofsweihe hat darüber hinaus noch eine eigene Qualität.

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Das gilt zumindest für die Bischöfe der Piusbrüder sowie die von ihnen geweihten Priestern nicht.

die Weihe ist aber nach wie vor gültig

Das wäre auch die weihe von Herrn Küng, wenn man ihn exkommunizieren und suspendieren würde. Auch wenn er laiisiert wäre, wäre es nicht anders.

Insofern sind in diesem Punkt die Piusbrüder keinesfalls schlechter gestellt als Herr Küng.

 

Die Gültigkeit der Weihe sagt aber nichts darüber, ob sie erlaubt ist. Und wer gegen die Weisung des Vatikan unerlaubt Bischöfe weiht, dokumentiert einen sehr grundsätzlichen Bruch mit der Kirche.

 

Im Vergleich von Herrn Küng und den Piusbrüdern muss man sagen, beide lehren abweichend von der Kirche und beide werden dies wohl auch kaum zurücknehmen. Eine verbotene Bischofsweihe hat darüber hinaus noch eine eigene Qualität.

der eigentliche Grund für Exkommunikation von Bischof Lefebre war nur die verbotene Bischofsweihe aber nicht deren Lehre

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Das gilt zumindest für die Bischöfe der Piusbrüder sowie die von ihnen geweihten Priestern nicht.

die Weihe ist aber nach wie vor gültig

Das wäre auch die weihe von Herrn Küng, wenn man ihn exkommunizieren und suspendieren würde. Auch wenn er laiisiert wäre, wäre es nicht anders.

Insofern sind in diesem Punkt die Piusbrüder keinesfalls schlechter gestellt als Herr Küng.

 

Die Gültigkeit der Weihe sagt aber nichts darüber, ob sie erlaubt ist. Und wer gegen die Weisung des Vatikan unerlaubt Bischöfe weiht, dokumentiert einen sehr grundsätzlichen Bruch mit der Kirche.

 

Im Vergleich von Herrn Küng und den Piusbrüdern muss man sagen, beide lehren abweichend von der Kirche und beide werden dies wohl auch kaum zurücknehmen. Eine verbotene Bischofsweihe hat darüber hinaus noch eine eigene Qualität.

der eigentliche Grund für Exkommunikation von Bischof Lefebre war nur die verbotene Bischofsweihe aber nicht deren Lehre

Und Küng ist gar nicht exkomuniziert...

 

usw. usw.

 

so dreht man sich im Kreis und es scheint, jeder habe seine Lieblingsapostaten.

 

Nun ja.

Unser benediktinischer Mitdiskutant hat schon sehr richtig gesagt, dass die Äußerungen des Vatikans bzgl. der Piusbrüder nicht eindeutig sind und man eigentlich nicht weiß, wer nun alles exkommuniziert ist. Jedenfalls kann man dennoch festhalten, dass sich die Brüder nicht als Teil der derzeit esxistierenden katholischen Kirche unter dem derzeitigen Papst fühlen. Und letztendlich haben ist die formale Trennung der Gruppe ja auch von beiden Seiten unstrittig.

Herr Küng steht mit Kernthesen nicht auf dem Boden der katholischen Lehre und darf deshalb nicht lehren. Allerdings ist er werder aus der Kirche ausgeschlossen noch seines Amtes enthoben.

 

Und diese Tatsachen sind nicht diskussionswürdig. Ebensowenig lässt sich darüber diskutieren, dass eine Kirchentrennung weiter vom Zentrum weg ist als eine Strafmaßnahme gegenüber einem verbleibenden Kirchenmitglied. Und das war letzendlich der Aufhänger der Diskussion.

 

Ob Herr Küng eigentlich viel kirchlicher wäre, als es die Sachlage nahelegt oder ob die Piusbrüder im Grunde viel katholischer sind als der Papst, möchte ich in diesem Zusammnhang gar nicht klären. Hat sowieso keinen Sinn, die Argumente sind hinreichend bekannt.

 

Der Papst hat sich mit beiden Seiten getroffen, ohne dass sich der Status Quo geändert habe. Es gibt sowohl an die Piusbrüder als auch an Herrn Küng klare Forderungen seitens des Vatikans, denn sich weder die einen noch der andere beugen will.

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Ich schließe mich der Meinung einiger hier an, dass das Treffen zwischen Benedikt und Küng eine Überraschende Tatsache ist mit der wahrscheinlich niemand so schnell gerechnet hätte. Aber dennoch sollte sie nicht zu vorschnellen Fantasien verleiten lassen, denn eine Zusammenarbeit oder ähnliches wird es nicht geben. Dieser Treffen kann wohl eher als gegenseitigen Respektbeweis angesehen werden, da nach meinen Informationen konkrete Glaubensinhalte oder theologische Fragen nicht zum Inhalt dieses Treffens gehörten.

 

Ich glaube auch nicht das eine Annäherung der Positionen geben wird, aber durch dieses Treffen dürften Sie sich vielleicht menschlich wieder ein kleines Stück nähergekommen sein.

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die frage ist jetzt einfach wird man lieblich weiterplaudsen oder wird sich etwas ändern

nach meiner Einschätzung wird wohl das erstere der Fall sein

...und das gilt wohl in beiden Richtungen, leider!

 

Und wenn ihr mein "leider" nicht versteht oder verstehen wollt: Jesus Christus hat gebetet, dass alle eins seien.

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Menschliche Dinge brauchen ihre Zeit. In einem Disput, bei dem beide Seiten von der Richtigkeit ihrer Argumente überzeugt sind, kann es Jahrhunderte dauern, bis sie sich wieder einigen (siehe Rechtfertigungslehre).

 

Worauf es demnach erst einmal ankommt, ist den ersten Schritt auf dem Weg einer Einigung zu gehen. Dann den zweiten. Langsam und vorsichtig, damit die zerstörerische Explosionskraft nicht wieder geweckt wird. Es MUSS also langsam gehen. Und es MUSS angefangen werden. Und man darf NICHT AUFHÖREN weiter kleine Schritte zu gehen.

 

Der Anfang scheint mir jetzt gemacht; wenn die beiden lang genug gesund und am Leben bleiben, kann da noch was passieren. Mir scheint dieser erste Schritt jedenfalls kein Zeichen dafür zu sein, dass keiner von beiden mehr als Höflichkeiten will - eher im Gegenteil.

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