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Eucharistie und Mahlgemeinschaft


Werner001

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So, jetzt noch ein Versuch:

 

Warum glaubst mir schon wieder Unkatholizität unterstellen zu dürfen. Ich habe oben deutlich geschrieben, dass der Hinweis auf Jesus Christus wahr billig und Recht ist. Und eine solche Dtaildebatte wird, auch wenn sie Dir als Geschacher erscheint, unvermeidlich sein.

 

Ich glaube das nicht und habe Dir auch keine "Unkatholizität" unterstellt. Ich bin nur vollkommen ratlos, wie man über entscheidende Glaubensfragen reden soll, ohne Jesus Christus als Mittelpunkt und Ziel unseres Weges in den Blick zu nehmen.

 

Da sich aber beide Kirchen in ihren abweichenden Lehren auf Jesus Christus berufen, wird damit für die unvermeidliche Detaildebatte nichts zu gewinnen sein.

 

In der Detaildebatte ist, wie man unschwer sehen kann, bereits jetzt nichts zu gewinnen. Deshalb ist mir ja gerade unverständlich, daß der von Ratzinger in DI (im ersten Teil) vorgelegte Entwurf, diese Detaildebatte zu überwinden, so wenig Widerhall findet. Ratzinger entwickelt den ökumenischen Gedanken konsequent nach vorn (zeitlich und sprituell) und lehnt daher jede Statik der Positionen ab. An Stelle der Detaildebatte setzt er Christus als gemeinsames Ziel - und die Aufforderung, aus den gegenwärtig getrennten Positionen zu diesem Ziel aufzubrechen. Hier erscheint erscheint die Einheit nicht als Ergebnis menschlicher Verhandlungen, sondern als Konsequenz der Bewegung auf Christus hin - auf diesem Weg, den Ratzinger in dem Bild der "pilgernden Kirche" illustriert, schauen wir nicht auf das Trennende, sondern auf Christus als den, der uns die Einheit schenkt in dem Maße, wie wir ihm näherkommen. Ich halte das für einen faszinierenden Gedanken; die kalte Ablehung, mit der er von verschiedenen Seiten vom Tisch gewischt wird, tut mir - im wahrsten Sinne des Wortes - in der Seele weh.

 

Ganz aktuell hat Papst Benedikt für diesen Weg ja eine spannende Landkarte vorgelegt und eine neue Straße geebnet, die ja so notwendig ist, da die Trennung in der Eucharistie zur Zeit eben nicht in einer Detaildebatte überwunden werden kann: in der Enzyklika steht neben der Eucharistie als Garant der Gottesliebe gleichberechtigt die Caritas, die Diakonie. Der Glaube, die Kirche, manifestiert sich nicht nur in der Feier (Liturgia) der Eucharistie, sondern genauso (!) in der Tat, der Diakonie, die dadurch nicht nur der Euchjaristie gleichgestellt, sondern ihr gleichsam einverleibt wird. Damit eröffnet sich ein Weg, in einer diakonischen Ökumene Christus näherzukommen. Und aus dieser Nähe kann, nein wird, ja muss, die eucharistische Ökumene wachsen.

 

Wenn wir schon sonst nicht zusammenkommen, könnten wir gemeinsam darum beten, daß das gelingt. Damit die Blinden sehen, die Tauben hören, die Aussätzigen rein werden und den Armen die frohe Botschaft verkündet wird.

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So, jetzt noch ein Versuch:

 

 

Warum glaubst mir schon wieder Unkatholizität unterstellen zu dürfen. Ich habe oben deutlich geschrieben, dass der Hinweis auf Jesus Christus wahr billig und Recht ist. Und eine solche Dtaildebatte wird, auch wenn sie Dir als Geschacher erscheint, unvermeidlich sein.

 

Ich glaube das nicht und habe Dir auch keine "Unkatholizität" unterstellt. Ich bin nur vollkommen ratlos, wie man über entscheidende Glaubensfragen reden soll, ohne Jesus Christus als Mittelpunkt und Ziel unseres Weges in den Blick zu nehmen.

 

Da sich aber beide Kirchen in ihren abweichenden Lehren auf Jesus Christus berufen, wird damit für die unvermeidliche Detaildebatte nichts zu gewinnen sein.

 

In der Detaildebatte ist, wie man unschwer sehen kann, bereits jetzt nichts zu gewinnen. Deshalb ist mir ja gerade unverständlich, daß der von Ratzinger in DI (im ersten Teil) vorgelegte Entwurf, diese Detaildebatte zu überwinden, so wenig Widerhall findet. Ratzinger entwickelt den ökumenischen Gedanken konsequent nach vorn (zeitlich und sprituell) und lehnt daher jede Statik der Positionen ab. An Stelle der Detaildebatte setzt er Christus als gemeinsames Ziel - und die Aufforderung, aus den gegenwärtig getrennten Positionen zu diesem Ziel aufzubrechen. Hier erscheint erscheint die Einheit nicht als Ergebnis menschlicher Verhandlungen, sondern als Konsequenz der Bewegung auf Christus hin - auf diesem Weg, den Ratzinger in dem Bild der "pilgernden Kirche" illustriert, schauen wir nicht auf das Trennende, sondern auf Christus als den, der uns die Einheit schenkt in dem Maße, wie wir ihm näherkommen. Ich halte das für einen faszinierenden Gedanken; die kalte Ablehung, mit der er von verschiedenen Seiten vom Tisch gewischt wird, tut mir - im wahrsten Sinne des Wortes - in der Seele weh.

 

Ganz aktuell hat Papst Benedikt für diesen Weg ja eine spannende Landkarte vorgelegt und eine neue Straße geebnet, die ja so notwendig ist, da die Trennung in der Eucharistie zur Zeit eben nicht in einer Detaildebatte überwunden werden kann: in der Enzyklika steht neben der Eucharistie als Garant der Gottesliebe gleichberechtigt die Caritas, die Diakonie. Der Glaube, die Kirche, manifestiert sich nicht nur in der Feier (Liturgia) der Eucharistie, sondern genauso (!) in der Tat, der Diakonie, die dadurch nicht nur der Euchjaristie gleichgestellt, sondern ihr gleichsam einverleibt wird. Damit eröffnet sich ein Weg, in einer diakonischen Ökumene Christus näherzukommen. Und aus dieser Nähe kann, nein wird, ja muss, die eucharistische Ökumene wachsen.

 

Wenn wir schon sonst nicht zusammenkommen, könnten wir gemeinsam darum beten, daß das gelingt. Damit die Blinden sehen, die Tauben hören, die Aussätzigen rein werden und den Armen die frohe Botschaft verkündet wird.

 

Wenn Du aus der juengsten Enzyklika eine spannende Landkarte entnehmen willst, warum nicht das:

Denn in der Kommunion werde ich mit dem Herrn vereint wie alle anderen Kommunikanten: ,,Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib, denn wir alle haben teil an dem einen Brot’’, sagt der heilige Paulus (1 Kor 10, 17). Die Vereinigung mit Christus ist zugleich eine Vereinigung mit allen anderen, denen er sich schenkt. Ich kann Christus nicht allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinschaft mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen. Die Kommunion zieht mich aus mir heraus zu ihm hin und damit zugleich in die Einheit mit allen Christen. Wir werden ,,ein Leib’’, eine ineinander verschmolzene Existenz. Gottesliebe und Nächstenliebe sind nun wirklich vereint: Der fleischgewordene Gott zieht uns alle an sich.

 

Wenn man diese Worte der Enzyklika liest und sie fuer gut und wahr haelt, dann ist die Ablehnung einer Kommuniongemeinschaft doch umso mehr, nur als eine schlimme Ausschliessung und Ausgrenzung zu verstehen.

Ich kann Christus nicht allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinschaft mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen.[/quote]

Wenn ich dieses Wort als wahr annehme und dennoch denen die Mahlgemeinschaft verweigere, die wie wir glauben Jesu Leib und Blut zu empfangen, dann spreche ich damit den anderskonfessionellen Glaubensgeschwistern ab, dass sie zu der Gemeinschaft gehoeren, mit allen die die Seinigen geworden sind oder werden sollen.

Dies aus einer Enzyklika herauszulesen, die sich mit der Liebe beschaeftigt erscheint mir voellig unangemessen und als eine Herabsetzung aller derer, die zwar ausserhalb der katholischen Kirche aber eben auch Christus in den Mittelpunkt des Lebens stellen und die Seinigen sein wollen und von Herzen glauben es zu sein.

 

Und eines kann ich leider nicht umhin noch einmal zu sagen (bitte beziehe es nicht auf Dich persoenlich): Die Aufrufe zum frommen Gebet um die Einheit sind viel zu oft nur der Vorwand nichts Konkretes fuer die Einheit tun zu miessen, weil man sich im status quo so wunderbar eingerichtet hat.

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Hallo,

 

die EKD steht seit 1988 durch die "Meissner-Erklärung" in Abendmahlsgemeinschaft mit der anglikanischen Kirche. Leider findet man dazu recht wenig im Internet, ich habe das auch erst jetzt anläßlich des z.Z. stattfindenden Treffens zwischen der Leitung der beiden Kirchen erfahren.

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"Meissner-Erklärung"
?

Guckst du hier

Deine Kölner Emminenz hat nichts mit zu tun!

B)

 

Werner

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"Meissner-Erklärung"
?

Guckst du hier

Deine Kölner Emminenz hat nichts mit zu tun!

:lol:

 

Werner

Ach so. Keine "Meissner-Erklärung" sondern eine "Meissener Erklärung", oder noch präziser:

"Eine gemeinsame Feststellung 18. März 1988, Meißen"

(Ich bin auch erst mal ein bisschen zusammengezuckt. Was so ein kleiner Buchstaben doch alles bewirken kann! B) )

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.........

Bei einem Vortrag an der Universität Würzburg erklärte Frau Jepsen, (protestantische Hamburger Landesbischöfin Einfügung von mir) daß sie „endlich“ erleben wolle, daß konfessionsverschiedene Ehepaare auch in katholischen Kirchen nicht mehr abgewiesen würden, wenn sie dort an der Kommunion teilnehmen wollten. In diesem Zusammenhang sagte Frau Jepsen, daß Jesus „zwölf total verschiedene Jünger gehabt“ habe, nicht nur einen oder zwei. Dazu vier Evangelisten – „das macht schon 16 verschiedene Sichtweisen auf Jesus“.

 

Quelle

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