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Rücktritt des BaWü-Sozialministers Renner


kurwenal56

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Unter der Überschrift "Schwäbische Maultaschen" berichtet heute die Süddeutsche Zeitung folgendes:

 

"Die Geschichte spielte sich im Juli vergangenen Jahres ab, Renner war gerade wenige Monate im Amt, als er die Schirmherrschaft über die Homosexuellen-Parade Christopher Street Day übernahm. Es folgen wütende Briefe aus dem katholischen Milieu der CDU und aus den Kirchen. In dieser Zeit fiel auch ein Treffen der CDU mit Vertretern der Kirche, bei dem über die Familienpolitik gesprochen werden sollte. Dabei geriet Renner mit zwei Bischöfen aneinander, die ihn wegen seiner Schirmherrschaft kritisierten. Es entwickelte sich ein heftiger Wortwechsel, in dessen Verlauf Renner den katholischen Bischof vom Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, angefahren haben soll: "Fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen", bevor er die Familienpolitik der CDU kritisiere. Renner sagt, er habe darauf hingewiesen, die Kirche solle zulassen, dass ihre Priester Kinder zeugen."

 

Im Kommentar auf Seite 4 heißt es dann so:

 

"Kirche entlässt einen Minister"

 

... Das war eine ziemlich dumme Bemerkung. Renner musste sich von den Kirchen zuvor auch wüste Vorwürfe anhören, weil er die Schirmherrschaft über eine Homosexuellen-Parade übernommen hatte. Diese maßlosen Vorwürfe der Kirchen empfanden seltsamerweise nur wenige als Skandal."

 

Dann wird Oettinger in Bezug auf die Kirche Führungsschwäche attestiert. Es heißt weiter "Der beleidigte Bischof weigerte sich, ein öffentliches Zeichen der Versöhnung zu geben, ..."

 

Ich möchte hier nicht die Thematik der Schirmherrschaft über den Christopher-Street-Day ansprechen, sondern mir geht es eigentlich um die zugrundeliegende Beziehung zwischen Staat und Kirche. Wie kann es angehen, dass ein Minister etwas sagt, was sehr viele (gemäß Umfragen) genau so denken, und er dann zurücktreten muss, nur weil man in der CDU-Führung Angst hat, es könnte vielleicht bei der Wahl deswegen Probleme geben. Vielleicht wäre es gerade umgekehrt!

 

Die Kirche mischt sich wie selbstverständlich beim Staat ein, lässt aber nicht zu, dass auch an sie Anfragen - besonders wenn man Unglaubwürdig auf grund des eigenen innerkirchlichen Verhaltens wird - gestellt werden.

 

Der Bischof wird geschildert, dass er nicht - trotz Aussprache - ein Zeichen der Versöhnung gibt, das wäre doch seine Aufgabe als Pontifex - Brückenbauer.

 

Nachgerade abstrus wird die Beziehung Kirche-Staat wenn ein Bischof von Regensburg allen Gläubigen unter Androhung innerkirchlicher Disziplinar- und Strafmaßnahmen untersagt, den vom Staat gewährten Rechtsschutz durch Gerichte in Anspruch zu nehmen. Das stört den Staat offensichtlich nicht, wenn die Kirche sich anmaßt in dieser Weise in den Staat einzugreifen.

 

Das scheint mir viel grundsätzlicher Diskussionsbedarf.

bearbeitet von kurwenal56
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Nur ein paar Informationen zum Hintergrund, damit die Dimensionen richtig klar werden.

 

Das Motto des letzjährigen Stuttgarter CSD war "Familie heute", dabei wurde darauf hingewiesen, daß es neben der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie auch andere Familien gibt, auf dem Plakt waren symbolisch dargestellt Vater-Mutter-Kind - Alleinerziehende - Homosexuelle Paare mit Kindern

 

Der Bischof regte sich (pflichtgemäß) über das Motto auf und warf den CSD-Veranstaltern vor, sie würden "den Familienbegriff neu definieren wollen"

 

Renner wurde auf üble Weise für seine Übernahme der Schirmherrschaft angefeindet, und sagte in diesem Zusammenhang zum Bischof, "er solle erst mal seinen Priestern erlauben, Kinder zu zeugen", bevor er sich über die Familien von andern Leuten aufrege.

 

Meiner Meinung nach ist das was Renner sagte

1. nichts beleidigendes, und schon gar nichts was einen Rücktritt rechtfertigen würde

2. völlig richtig.

 

Mich würde mal interessieren, ob diejenigen, die prinzipiell mit der Lehre der Kirche zum Thema HS übereinstimmen, in den Worten Renners wirklich ein so schlimmes Vergehen sehen, daß ein Politiker dadurch untragbar wird.

 

(insbesondere, da Kirchenleute mit ihrer Wortwahl oft viel weniger zimperlich sind, ohne daß das irgendwlche Konmsequenzen hätte. Gilt da "Geben ist seliger denn nehmen"??)

 

Werner

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In welcher Weise hat denn Bischof Fürst Renner "auf üble Weise für seine Übernahme der Schirmherrschaft angefeindet" und "wüste Vorwürfe" geäußert? Dazu sollten wir hier Quellen und Zitate haben, damit wir das relativ zueinander betrachten können?

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Also... ich finde:

 

1. ist es (stimmt!) die Meinung vieler, was Renner nur laut ausgesprochen hat

2. darf er sich aber nicht derart im Ton vergreifen, es kommt darauf an, WIE man etwas sagt, und solche Sprüche sind einfach nicht das, was man von einem Politiker erwartet....sowas darf einfach nicht passieren.

3. sehe ich pers. überhaupt keinen Grund für einen Rücktritt und finde das total lächerlich.

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1. ist es (stimmt!) die Meinung vieler, was Renner nur laut ausgesprochen hat

 

Wie? Es ist die Meinung vieler, dass Bischof Gebhard Fürst erst einmal Kinder zeugen sollte, bevor er sich in politische Belange einmischt?

 

Das hat er nämlich gefordert und das wurde auch nirgens in den Medien angezweifelt. Nur Renner selbst hat das später geleugnet.

 

Wie ist das mit Angela Merkel? Ist die auch inkompetent, weil sie keine Kinder hat? Und Guido Westerwelle soll auch erst mal ein paar Damen schwängern?

 

Ich halte es für absolut untolerierbar, wenn jemand, der SOZIAL-Minister ist, einem ganz konkreten Menschen vorwirft, dass er keine Kinder habe.

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Franciscus non papa
1. ist es (stimmt!) die Meinung vieler, was Renner nur laut ausgesprochen hat

 

Wie? Es ist die Meinung vieler, dass Bischof Gebhard Fürst erst einmal Kinder zeugen sollte, bevor er sich in politische Belange einmischt?

 

Das hat er nämlich gefordert und das wurde auch nirgens in den Medien angezweifelt. Nur Renner selbst hat das später geleugnet.

 

Wie ist das mit Angela Merkel? Ist die auch inkompetent, weil sie keine Kinder hat? Und Guido Westerwelle soll auch erst mal ein paar Damen schwängern?

 

Ich halte es für absolut untolerierbar, wenn jemand, der SOZIAL-Minister ist, einem ganz konkreten Menschen vorwirft, dass er keine Kinder habe.

 

hm, soweit ich es übersehe ging es nicht um den herrn bischof persönlich sondern darum, dass die kirche ihren priestern erlauben solle.... das ist wohl keine besonders geniale äusserung gewesen, aber ganz sicher kein grund, den rücktritt des ministers zu fordern.

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hm, soweit ich es übersehe ging es nicht um den herrn bischof persönlich sondern darum, dass die kirche ihren priestern erlauben solle.... das ist wohl keine besonders geniale äusserung gewesen, aber ganz sicher kein grund, den rücktritt des ministers zu fordern.

 

Nein, das ist die Aussage, die Herr Renner im Nachgang aus seiner Unverschämtheit gemacht hat und die sicher viel Zustimmung auch unter Katholiken finden kann. Er hat aber in Wirklichkeit gesagt: "Fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen" und zwar direkt auf den Bischof bezogen.

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Franciscus non papa
Na ja die CDU will eben keine stimmen verlieren

 

 

ob sie nicht wegen dieser geschichte am ende mehr stimmen verlieren wird, als wenn sie dem druck des bischofs widerstanden hätte, sei mal dahingestellt.

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1. ist es (stimmt!) die Meinung vieler, was Renner nur laut ausgesprochen hat

 

Wie? Es ist die Meinung vieler, dass Bischof Gebhard Fürst erst einmal Kinder zeugen sollte, bevor er sich in politische Belange einmischt?

 

Das hat er nämlich gefordert und das wurde auch nirgens in den Medien angezweifelt. Nur Renner selbst hat das später geleugnet.

 

Wie ist das mit Angela Merkel? Ist die auch inkompetent, weil sie keine Kinder hat? Und Guido Westerwelle soll auch erst mal ein paar Damen schwängern?

 

Ich halte es für absolut untolerierbar, wenn jemand, der SOZIAL-Minister ist, einem ganz konkreten Menschen vorwirft, dass er keine Kinder habe.

Der Unterschied zwischen Angela Merkel und Guido Westerwelle auf der einen und Bischof Fürst auf der anderen Seite ist, daß weder Merkel noch Westerwelle der Menschheit vorschreiben wollen, wer sich "Familie" nennen darf und wer nicht.

 

Fürst wollte genau das tun, und daher ist Renners Replik vollkommen richtig.

 

Werner

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Er hat aber in Wirklichkeit gesagt: "Fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen" und zwar direkt auf den Bischof bezogen.

Oh, du warst dabei? Dann erzähl doch mal bitte was Weihbischof Renz im Vorfeld gesagt hat und mit welchen Worten genau Fürst dazwischen ist!

 

Werner

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Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob die Aufregung um das Zitat nur ein Vorwand ist, um Herrn Renner abzuschießen. Die Sache wäre dann eindeutig in der BaWü-CDU zu verorten.

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Oh, du warst dabei? Dann erzähl doch mal bitte was Weihbischof Renz im Vorfeld gesagt hat und mit welchen Worten genau Fürst dazwischen ist!

 

Werner

 

Nein, ich war nicht dabei aber ich kann lesen und ich finde keine Quelle, die die Authenzität des Satzes mit dem Kinderzeugen in Frage stellt (das hatte ich auch schon geschrieben). Ich habe aber schon angefragt, ob irgendjemand eine halbwegs gesicherte Quelle mit den Äußerungen von Renz und Fürst angeben kann. Ich habe im übrigen keine Ahnung, wieso du so agressiv daher kommst B)

 

Viele Grüße

 

Stefan

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Er hat aber in Wirklichkeit gesagt: "Fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen" und zwar direkt auf den Bischof bezogen.

Oh, du warst dabei? Dann erzähl doch mal bitte was Weihbischof Renz im Vorfeld gesagt hat und mit welchen Worten genau Fürst dazwischen ist!

 

Werner

In verschlafenen schwäbischen Kleinstädtchen werden inzwischen offen schwule Männer zu Bürgermeistern gewählt, und alte Mütterchen antworten den erstaunten aus Stuttgart angereisten Reportern auf die Frage, ob sie das nicht störe, daß der Bürgermeister schwul sei, mit den Worten "deees isch doch mir wurscht, der isch der beschde für des Amt!"

 

Man muss ja ganz klar sehen, daß Renner von seinen eigenen Parteifreunden weggemobbt wurde, 7 Monate lang hat sein Disput mit dem Bischof keine Sau interessiert, erst jetzt zum Wahlkampfauftakt zogen es die Rechtsaussen der CDU aus dem Mottenkiste.

 

Bischof Fürst hätte nun Größe beweissen können und sich entsprechend in der Debatte äussern können, aber die Versuchung, einen Politiker loszuwerden, den man nicht ausstehen kann und dabei noch dem liberalen Landesvater eins reinzuwürgen war wohl zu groß.

 

Werner

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Oh, du warst dabei? Dann erzähl doch mal bitte was Weihbischof Renz im Vorfeld gesagt hat und mit welchen Worten genau Fürst dazwischen ist!

 

Werner

 

Nein, ich war nicht dabei aber ich kann lesen und ich finde keine Quelle, die die Authenzität des Satzes mit dem Kinderzeugen in Frage stellt (das hatte ich auch schon geschrieben). Ich habe aber schon angefragt, ob irgendjemand eine halbwegs gesicherte Quelle mit den Äußerungen von Renz und Fürst angeben kann. Ich habe im übrigen keine Ahnung, wieso du so agressiv daher kommst B)

 

Viele Grüße

 

Stefan

Tut mir leid, ich rege mich ziemlich über die Sache auf.

Beide Zitate werden von unabhängiger Seite weder bestätigt noch dementiert, die Bischöfe, die das klären könnten, hüllen sich in Schweigen, und da glaube ich einfach mal Renner mehr als seinen "lieben Parteifreunden" die schon lange versuchen in abzuschiessen und denne dabei jedes Mittel Recht zu sein scheint und von denen das andere Zitat stammt.

 

Werner

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[...]

Bischof Fürst hätte nun Größe beweissen können und sich entsprechend in der Debatte äussern können, aber die Versuchung, einen Politiker loszuwerden, den man nicht ausstehen kann und dabei noch dem liberalen Landesvater eins reinzuwürgen war wohl zu groß.

 

Werner

 

Also Bischof Fürst hatte sich im SWR geäußert (als die Sache hochkam) und gesagt, dass sein Verhältnis zu Renner wieder bereinigt sei. Ich kann also nicht feststellen, wo er sich nicht geäußert hätte.

 

Stefan

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[...]

Bischof Fürst hätte nun Größe beweissen können und sich entsprechend in der Debatte äussern können, aber die Versuchung, einen Politiker loszuwerden, den man nicht ausstehen kann und dabei noch dem liberalen Landesvater eins reinzuwürgen war wohl zu groß.

 

Werner

 

Also Bischof Fürst hatte sich im SWR geäußert (als die Sache hochkam) und gesagt, dass sein Verhältnis zu Renner wieder bereinigt sei. Ich kann also nicht feststellen, wo er sich nicht geäußert hätte.

 

Stefan

Keiner der beiden Bischöfe hat sich zu dem Zitat geäussert. Sie könnten Renner zu Hilfe kommen und seine Version bestätigen, oder sie könnten seinen Partei"freunden" zu Hilfe kommen und deren Version bestätigen.

Solange sie das nicht tun, glaube ich eher Renner als den Intriganten.

 

Werner

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Es heißt weiter "Der beleidigte Bischof weigerte sich, ein öffentliches Zeichen der Versöhnung zu geben, ..."

...Der Bischof wird geschildert, dass er nicht - trotz Aussprache - ein Zeichen der Versöhnung gibt, das wäre doch seine Aufgabe als Pontifex - Brückenbauer.

 

Dafür hätte ich gerne einen Beleg, der über eine Behauptung hinausgeht.

 

Nach den mir bekannten Presseartikeln hat Bischof Fürst sich gewundert, daß die Sache hochkochte, und festgestellt, es habe sich mit Herrn Renner ausgeprochen und damit sei es gut.

 

Wenn jetzt bestimmte Kreise in der Union den Minister abgeschossen haben, sollte man das nicht der Kirche oder dem Bischof anlasten.

bearbeitet von ThomasBloemer
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Es heißt weiter "Der beleidigte Bischof weigerte sich, ein öffentliches Zeichen der Versöhnung zu geben, ..."

...Der Bischof wird geschildert, dass er nicht - trotz Aussprache - ein Zeichen der Versöhnung gibt, das wäre doch seine Aufgabe als Pontifex - Brückenbauer.

 

Dafür hätte ich gerne einen Beleg, der über eine Behauptung hinausgeht.

 

Nach den mir bekannten Presseartikeln hat Bischof Fürst sich gewundefrt, daß die Sache hochkochte, und festgestellt, es habe sich mit Herrn Renner ausgeprochen und damit sei es gut.

 

Wenn jetzt bestimmte Kreise in der Union den Minister abgeschossen haben, sollte man das nicht der Kirche oder dem Bischof anlasten.

Das mit dem fehlenden öffentlichen Zeichen bemerkte auch die Stuttgarter Zeitung. Öttinger und Renner hatten sich ja extra in den Amtssitz des Bischofs begeben um sich nochmal zu entschuldigen (obwohl ja angeblich der Bischof nach eigenen Worten gar nicht beleidigt war)

 

Die vor der Tür wartenden Journalisten registrierten sehr wohl aufmerksam, daß der Bischof die Beiden nicht zur Tür begleitete, wie das wohl nach der Etikette üblich wäre und sich dort für alle sichtbar von ihnen verabschiedete, sondern daß Ministerpräsident und Minister von irgendwelchen Bediensteten "vor die Tür gesetzt" wurden.

 

Werner

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Das mit dem fehlenden öffentlichen Zeichen bemerkte auch die Stuttgarter Zeitung. Öttinger und Renner hatten sich ja extra in den Amtssitz des Bischofs begeben um sich nochmal zu entschuldigen (obwohl ja angeblich der Bischof nach eigenen Worten gar nicht beleidigt war)

 

Die vor der Tür wartenden Journalisten registrierten sehr wohl aufmerksam, daß der Bischof die Beiden nicht zur Tür begleitete, wie das wohl nach der Etikette üblich wäre und sich dort für alle sichtbar von ihnen verabschiedete, sondern daß Ministerpräsident und Minister von irgendwelchen Bediensteten "vor die Tür gesetzt" wurden.

 

Werner

 

Echt? Wenn ich also mal einen Termin bei meinem Bischof haben sollte, muss der mich danach bis zur Haustür bringen, sonst verstößt er gegen die Etikette? Das ist ja kein Staatsbesuch oder ähnliches gewesen, sondern nur ein ganz normales Gespräch.

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Mir scheint, das ist ein internes Problem der CDU. Und ein Führungsproblem von Öttinger. Ich finde, dass man Bischof Fürst hier keinen Vorwurf machen kann. Offenbar hat Renner irgendetwas gesagt, worüber Fürst beleidigt war. Das darf Fürst. Fürst hat offenbar ansonsten kein Aufhebens davon gemacht. Er hat sich allerdings geweigert, für ein Versöhnungsphoto zu posieren. Wenn er es gemacht hätte, hätte man ihm Wahlwerbung für die CDU vorwerfen können.

 

Renner hat schon mal eine pikante Äußerung gemacht (er sagte vor der Presse, Bush gehöre "abgeschossen") - das darf man nicht als Minister, zumindest nicht, wennn an nicht fest im Sattel sitzt.

 

Ein Kommentator in der Südwestpresse sagte dazu, Renner sei ein "Sympatischer Zeitgenosse", der sich "um eine deutliche Meinungsäußerung nicht drücke ...", allerdings schränkte er ein: Von einem Minister [müsse] jedoch [...] erwartet werden, dass er eben nicht daherredet, wie ihm gerade der Sinn steht, sondern dass er Zeitpunkt und Wirkung seiner Worte zu taxieren [wissen müsse]". Er schließt mit den Worten: "Es ist vermutlich sogar im Interesse der künftigen Verwendbarkeit des vorlauten Ministers, jetzt rasch die Segel zu streichen." Ich denke, aus diesem Aspekt muss man die Sache betrachten. Mit Schwulenthemen hat die ganze Sache eher wenig bis nichts zu tun.

bearbeitet von Sokrates
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Es gibt eine Presseerklärung des Bistums. Daraus:

 

Bischof Dr. Gebhard Fürst erklärte, dass die Angelegenheit durch die Entschuldigung des Ministers für ihn persönlich bereinigt sei. Er habe dies auch gegenüber dem Ministerpräsidenten bei einem Zusammentreffen vor einigen Wochen erklärt.

 

So stand es auch in den Zeitungen (und zwar vor dem Rücktritt). Ich weiß wirklich nicht, was dem Bischof vorzuwerfen wäre.

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Die vor der Tür wartenden Journalisten registrierten sehr wohl aufmerksam, daß der Bischof die Beiden nicht zur Tür begleitete, wie das wohl nach der Etikette üblich wäre und sich dort für alle sichtbar von ihnen verabschiedete, sondern daß Ministerpräsident und Minister von irgendwelchen Bediensteten "vor die Tür gesetzt" wurden.

Werner

Ich habe gerade Prof. Trelawney dazu befragt. Sie meinte, dass das - abgesehen vom Grimm - das schlimmste aller Zeichen ist. Sie wusste schon vorher, dass das mit dem Rücktritt des Ministers enden würde... B)

 

Davon abgesehen: Kennt sich jemand in den Interna der dortigen CDU genügend aus? Wer/Welcher Flügel intrigiert da gegen wen?

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Es gibt eine Presseerklärung des Bistums. Daraus:

 

Bischof Dr. Gebhard Fürst erklärte, dass die Angelegenheit durch die Entschuldigung des Ministers für ihn persönlich bereinigt sei. Er habe dies auch gegenüber dem Ministerpräsidenten bei einem Zusammentreffen vor einigen Wochen erklärt.

 

So stand es auch in den Zeitungen (und zwar vor dem Rücktritt). Ich weiß wirklich nicht, was dem Bischof vorzuwerfen wäre.

 

 

In diesem Fall (Renners Rücktretung) wohl nichts. Das ist eindeutig CDU-Sache.

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Die vor der Tür wartenden Journalisten registrierten sehr wohl aufmerksam, daß der Bischof die Beiden nicht zur Tür begleitete, wie das wohl nach der Etikette üblich wäre und sich dort für alle sichtbar von ihnen verabschiedete, sondern daß Ministerpräsident und Minister von irgendwelchen Bediensteten "vor die Tür gesetzt" wurden.

Werner

Ich habe gerade Prof. Trelawney dazu befragt. Sie meinte, dass das - abgesehen vom Grimm - das schlimmste aller Zeichen ist. Sie wusste schon vorher, dass das mit dem Rücktritt des Ministers enden würde... B)

 

Davon abgesehen: Kennt sich jemand in den Interna der dortigen CDU genügend aus? Wer/Welcher Flügel intrigiert da gegen wen?

Da intrigiert der konservative Flügel, der unter Teufel das Sagen hatte, gegen den liberalen Flügel, der jetzt mit Öttinger den MP stellt und dessen Aushängeschild Renner war.

 

Die Kommentatoren hier im Lande sehen das meistens als Ohrfeige für Öttinger, der einem Teil der CDU viel zu liberal ist (der hat sogar ein Grußwort zum letzjährigen CSD geschickt, das ist vielen sauer aufgestossen)

 

Wortführer der Konservativen ist Fraktionschef Mappus (der z. Zt. auch Schlagzeilen macht, er ist zwar nicht mit einem Bischof überkreuz, dafür ermittelt gegen ihn die Staatsanwaltschaft)

 

Werner

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