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Kicken in der Kirche kucken


OneAndOnlySon

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So wie ich auch, wenn ich bei einem Kumpel im Wohnzimmer sitze mich anders benehme als bei meiner Großmutter, und nochmal anders als daheim in meinem eigenem wenn mein Kumpel zu Besuch ist oder meine Großmutter.

Und meine (sehr temperamentvolle) Großmutter hat bei Fußball-Übertragungen immer besonders laut geschrieen! Als Gerd Müller 1974 das 2:1 gegen Holland reinmachte, ist mir fast das Trommelfell geplatzt. :huh:

Dafür hätt mein Vater meine Großmutter mal fast umgebracht während ner Fußballübertragung :lol:

 

Meine Großmutter konnte nur noch sehr wenig sehen, sie daher beim Fernsehen nicht alles mitgekriegt und immer wieder nachgefragt "was passiert jetzt, wer hat das gesagt" usw.

 

So auch während eines "wichtigen" Länderspiels, so daß mein Vater eh schon etwas genervt war... Dann fiel ein Tor, und meine Oma, in freudigem Tonfall "oh, ein Tor, schön".

Leider war es ein Tor für die Gegner.

 

Mein Vater darauf, in schon ziemlich genervten Tonfall "das war kein Tor für uns sondern für die anderen!"

 

Darauf meine Oma, nach kurzem Nachdenken, "Ach, jetzt sind die von so weit hergekommen, jetzt gönn denen doch auch ein Tor!"

 

Nur der kurz darauf folgende Ausgleichstreffer hat Schlimmeres verhindert.... ;)

 

Werner

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So eine Art Gefälle gibt es natürlich. Natürlich gibt es da individuelle Unterschiede. Für mich wäre zum Beispiel ein Konzert auch nichtklassischer Musik in Ordnung, solange die Leute sich ordentlich benehmen und klar ist, daß es eine Kirche ist mit allen Konsequenzen...Solange es Musik ist, bei der man noch davon ausgehen kann, daß sie auch zur Ehre Gottes gespielt wird....Lordi müssten wohl leider draußen bleiben :huh: Und solange der Eintritt zur Kostendeckung dient und nicht dem Gewinnmachen, wäre das, wenn auch schon mit leichten Bauchschmerzen, in Ordnung. Gut fand ich, wie das in meiner früheren evangelischen Gemeinde gehandhabt wurde. Es fanden mehrmals im Jahr Konzerte von der Kantorei statt, unter Beteiligung von Gastmusikern und Sängern, und es wurde dannach um eine Spende für die Kantorei gebeten, um Geld für den Chor, für Noten und das nächste Konzert zu haben.

 

Fußball muß aber wirklich nicht in der Kirche stattfinden. Für ein Konzert ist die Akustik wichtig, und Bach oder eine Barockmesse machen einfach mehr Sinn in einer Kirche, und die Atmosphäre stimmt dann auch. Das geht in nem Gemeindesaal nicht, und nen Konzertsaal hat nicht jeder Ort, mal von den Kosten abgesehen. Für Fußball ist (neben der dann eher hinderlichen Atmosphäre) aber zum Beispiel keine Kirchenakustik nötig. Es gibt eben keinen Grund, warum das in der Kirche stattfinden sollte. Es spricht alles für den Gemeindesaal (vor dem dann auch gerne gegrillt werden darf). Essen und Trinken gehören nicht in die Kirche. Und entweder die Leute wissen, wie man sich in einer Kirche zu benehmen hat- dann leidet der Fußballgenuß darunter. Oder sie wissen es nicht (schließlich will man ja auch Leute in die Kirche bekommen, die da sonst eher nicht zu finden sind...)- das muß in einer Kirche aber wirklich nicht sein. Selbst in meinem Freundeskreis, der sich im allgmeinen zu benehmen weiß, wird beim Fußballgucken übelst geflucht. Und mit dem Bier gekleckert, wenn man vor Begeisterung aufspringt. Selbst wenn in der Kirche nur Wasser ausgeschenkt werden sollte- muß das sein?

 

Ich meine nein, und bin deshalb auch froh über die Entscheidung, die Veranstaltung abzusagen. Ich hoffe, sie kann stattdessen im Gemeindesaal stattfinden, wäre schade um die Vorarbeit. Bei schönem Wetter auch gerne auf der gemeindeeigenen Wiese. Aber in der Kirche hat das nichts zu suchen. Auch wenn man Leute in die Kirche lockt: was ist mit bloßer körperlicher Anwesenheit gewonnen? Die Leute gucken sich im Urlaub auch scharenweise Kirchen an. Wenn etwas positives daraus erwachsen soll, daß jemand kirchenfernes die Kirche betritt, dann meiner Erfahrung nach eher dann, wenn da Ruhe ist und vielleicht jemand, mit dem man reden kann. Ob nun über die schönen bunten Kirchenfenster oder gleich über existenzielle Krisen sei dahingestellt. Aber Kirche sollte schon etwas bieten, was es sonst nicht gibt. Stille und ein offenes Ohr, zum Beispiel. Und ein Gespür für Gottes Gegenwart. Fußballkompetenz gehört nicht grade zu den raren Ressourcen dieser Gesellschaft.

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Jedenfalls kann ich OneAndOnlySon trösten: Wir waren nicht schuld an der Absage: Am Dienstag, als die Entscheidung fiel, gab es unseren Thread noch gar nicht. Man hat mir berichtet, dass die Wellen (Pro und Contra) ziemlich hoch geschlagen sind.

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So weit ich sehe, ist ein Großteil der Gläubigen allerdings gegen solche Aktionen.
Kath.net ist bei allem nötigen und unnötigen Respekt weder der Großteil der Gläubigen der Weltkirche, noch Österreichs geschweige denn der Diözese Wien.

 

(Zumindest nicht realistisch betrachtet - ob und wer sich nun für den letzten Rest der wahren Gläubigen hält lassen wir mal außen vor.)

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Kath.net ist bei allem nötigen und unnötigen Respekt weder der Großteil der Gläubigen der Weltkirche, noch Österreichs geschweige denn der Diözese Wien.
Ich dachte immer, dass dort Menschen- und vielleicht sogar gläubige Menschen Stellung nehmen. So kann man sich täuschen..... Natürlich ist kathnet net repräsentativ für alle Gläubigen.

 

Folgenden Satz, der Anlass zu einer hier nicht sinnvollen Diskussion gab, gelöscht.

bearbeitet von MartinO
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Darauf meine Oma, nach kurzem Nachdenken, "Ach, jetzt sind die von so weit hergekommen, jetzt gönn denen doch auch ein Tor!"

 

Nur der kurz darauf folgende Ausgleichstreffer hat Schlimmeres verhindert.... :huh:

 

Werner

 

:lol: Find ich aber sehr sympathisch, die Einstellung Deiner Oma. Man muss auch gönne' könne'.

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Meine Großmutter konnte nur noch sehr wenig sehen, sie daher beim Fernsehen nicht alles mitgekriegt und immer wieder nachgefragt "was passiert jetzt, wer hat das gesagt" usw.

 

So auch während eines "wichtigen" Länderspiels, so daß mein Vater eh schon etwas genervt war... Dann fiel ein Tor, und meine Oma, in freudigem Tonfall "oh, ein Tor, schön".

Leider war es ein Tor für die Gegner.

 

Mein Vater darauf, in schon ziemlich genervten Tonfall "das war kein Tor für uns sondern für die anderen!"

 

Darauf meine Oma, nach kurzem Nachdenken, "Ach, jetzt sind die von so weit hergekommen, jetzt gönn denen doch auch ein Tor!"

 

Nur der kurz darauf folgende Ausgleichstreffer hat Schlimmeres verhindert.... :huh:

 

Werner

Fußball kucken als Ernstfall praktizierter Nächstenliebe - ist das nicht doch auch ein Thema für die Kirche? :lol:

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Ich verstehe aber nicht, warum sie es nicht einfach im Gemeindesaal anbieten, denn hier kann man das ganze auch mit Im- und Expuls begleiten und kommt wohl auch schneller ins Gespräch. Außerdem könnten auch mehr Besucher kommen, denn die Leute kommen eher in ein Gemeindezentrum als in die Kirche - v.a. zum Fußballgucken.

 

Wenn sie es jetzt einfach so ausfallen lassen, dann ging es wohl wirklich nur um Fußballschauen in der Kirche und nicht um das "Drumherum".

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schreien, [...] Chips und Bier

Guter Aspekt. Das scheint mir auch nicht angemessen. Ich hatte allerdings implizit angenommen, dass bei diesen Veranstaltungen ein (wie soll ich sagen?) weniger proletarer Umgangston geplant ist. Ob sich das mit Fußball verträgt, weiß ich nicht, das müsste man sehen. Wenn in der Kirche eine Atmosphäre herrschen würde, wie sie in der Kneipe herrschen wird, in die ich heute abend gehe, dann fände ich das auch nicht gut.

 

 

*unterschreib*

 

(allerdings geh ich heute abend nicht in Sokrates' Kneipe, ich geh in überhaupt keine Kneipe)

 

alles Liebe

 

Angelika

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So wie ich auch, wenn ich bei einem Kumpel im Wohnzimmer sitze mich anders benehme als bei meiner Großmutter, und nochmal anders als daheim in meinem eigenem wenn mein Kumpel zu Besuch ist oder meine Großmutter.

Und meine (sehr temperamentvolle) Großmutter hat bei Fußball-Übertragungen immer besonders laut geschrieen! Als Gerd Müller 1974 das 2:1 gegen Holland reinmachte, ist mir fast das Trommelfell geplatzt. :huh:

Dafür hätt mein Vater meine Großmutter mal fast umgebracht während ner Fußballübertragung :lol:

 

Meine Großmutter konnte nur noch sehr wenig sehen, sie daher beim Fernsehen nicht alles mitgekriegt und immer wieder nachgefragt "was passiert jetzt, wer hat das gesagt" usw.

 

So auch während eines "wichtigen" Länderspiels, so daß mein Vater eh schon etwas genervt war... Dann fiel ein Tor, und meine Oma, in freudigem Tonfall "oh, ein Tor, schön".

Leider war es ein Tor für die Gegner.

 

Mein Vater darauf, in schon ziemlich genervten Tonfall "das war kein Tor für uns sondern für die anderen!"

 

Darauf meine Oma, nach kurzem Nachdenken, "Ach, jetzt sind die von so weit hergekommen, jetzt gönn denen doch auch ein Tor!"

 

Nur der kurz darauf folgende Ausgleichstreffer hat Schlimmeres verhindert.... ;)

 

Werner

 

 

 

:):):)

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Auch wenn manches, was ich hier löschen musste, wohl berechtigt war: Diskussionen über andere Foren gibt es nicht. (Anders sieht es natürlich damit aus, dass durchaus diskutiert werden kann, ob eine Stellungnahme von xy.net zu einem bestimmten Thema berechtigt ist.

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