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diese Geisteskranken mögen zwar zur gleichen Denomination gehören wie ich, aber sie sind alles andere als meine Freunde.
solche Aussagen wie diese von Dir erleichtern uns auch nicht gerade das ökumenische Gespräch.
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Long John Silver
diese Geisteskranken mögen zwar zur gleichen Denomination gehören wie ich, aber sie sind alles andere als meine Freunde.
solche Aussagen wie diese von Dir erleichtern uns auch nicht gerade das ökumenische Gespräch.

 

Gütiger Himmel, welchen ökumenischen Dialog meinst du?

 

Ich nehme geisteskrank zurück. Nachdem ich vor ein paar Tagen mal wieder das Vergnügen hatte, von einer Horde dieser rechtschaffenen Geschwister in Jesus in eine Diskussion verwickelt zu werden, ist mir klargeworden, dass dieser Vergleich eine Beleidigung für die geistig erkrankten Menschen in der Psychiatrie ist, und dass er außerdem voraussetzt, dass überhaupt Geist vorhanden ist, woran man erkranken kann. Gehirntot trifft es einfach besser.

 

Was dieses Zusammentreffen angeht: Das war beileibe nicht freiwillig. Ich bin ja kein Maoschist. Wir standen auf einem großen Platz inmitten einer Menschenmenge, als ein Trupp von ungefähr zehn Fundamentalisten zu uns vorrückte, um uns zu befragen, was di Aufschrift "Southern Voice" auf einer unserer Fahnen zu sagen hätte. Omg, man hätte meinen, sie hätten das Urheberrecht auf das Wort "Southern".Nachdem sie eine Zeitlang auf uns eingeredet hatten (wir konnten nicht weg, weil wir auf die Parade warteten und die guten Plätze im Schatten nicht aufgeben wollten) kamen sie auf ihr Lieblingsthema - die Schöpfungsgeschichte und die Erschaffung des Menschen. Jemand von den Umstehenden fragte, ob sie tatsächlich glaubten, dass Gott den ersten Menschen aus Lehm geformt hätte und sie sagten tatsächlich ja. Daraufhin sagte ich: naja, wenn sie recht hätten, hätte das weitgehede Folgen für sie, denn wenn ich mir unsere rote lehmige Erde angucke, dann wäre ja der einzige Mensch auf diesem Platz im Moment ich, denn man würde ja die richtigen Menschen dann an der Hautfarbe erkennen, und die einzigen, die dann infrage kämen, wären die natives. Sie hingegen, wie sie da stünden, seien dann wohl Gottes mißglückter Versuch, den Menschen aus Mehl zu formen, und heraus kam ein Kastenweißbrot. Ich brauch wohl nicht extra zu betonen, dass die einzigen im Umkreis, die nicht lachten, unsere Kastenweißbrote waren. Sie sagten verkniffen, uns würde das Lachen noch vergehen, und weder unser Angebot, unsere eisgekühlten Getränke mit ihnen zu teilen, noch der Anblick der hübschen leicht bekleideten Mädchen, die in der Nähe herumhüpften, konnte sie erfreuen.

Eine Weile später, ich schaute gerade der Parade zu, stellte sich jemand ganz dicht hinter mich und sagte ziemlich leise: Mit euch machen wir sowieso kurzen Prozeß. Als ich mich umdrehte, sah ich den Typen gerade noch im Gewühl verschwinden, aber ich erkannte sein Hemd und es war einer aus der Fundamentalisten-Horde. Ich weiß nicht, wogegen sich sein Zorn genau richtete, gegen mein Regenbogenfähnchen, gegen die natives oder die liberalen Baptisten - wahrscheinlich gegen alles drei zusammen.

 

Deshalb denke ich, dass geisteskrank eine noch zu freundiche Bezeichnung für diese Leute ist.

 

Silver

bearbeitet von Long John Silver
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Deshalb denke ich, dass geisteskrank eine noch zu freundiche Bezeichnung für diese Leute ist.

wenn ich daran denke, dass ich hier schon für die Wahl des Ausdrucks "Bande" eine Verwarnung bekommen habe, dann bekomme ich viele Falten auf der Stirn.

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Deshalb denke ich, dass geisteskrank eine noch zu freundiche Bezeichnung für diese Leute ist.

wenn ich daran denke, dass ich hier schon für die Wahl des Ausdrucks "Bande" eine Verwarnung bekommen habe, dann bekomme ich viele Falten auf der Stirn.

Das ist wie bei der Bibel: Es ist immer auch eine Frage des Kontextes, in dem ein Begriff fällt. Ich sehe keinen Grund zur Beanstandung.

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Eine Weile später, ich schaute gerade der Parade zu, stellte sich jemand ganz dicht hinter mich und sagte ziemlich leise: Mit euch machen wir sowieso kurzen Prozeß. Als ich mich umdrehte, sah ich den Typen gerade noch im Gewühl verschwinden, aber ich erkannte sein Hemd und es war einer aus der Fundamentalisten-Horde.

 

 

Hmm Silver,

 

dein Erlebnis hat mich grade an eine Erfahrung von zwei Ordensschwestern erinnert die im Einkaufszentrum einer Stadt von zwei "Fundamentalisten" bedroht wurden mit den Worten: "Und ihr kommt auch noch dran..."

 

Die zwei Schwestern drehten sich um, lächelten freundlich und sagten in ruhigem, gelassenen, friedlichen Ton: "Das wissen wir, wir bereiten uns darauf vor."

 

 

gby

 

bernd

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Long John Silver

Eine Weile später, ich schaute gerade der Parade zu, stellte sich jemand ganz dicht hinter mich und sagte ziemlich leise: Mit euch machen wir sowieso kurzen Prozeß. Als ich mich umdrehte, sah ich den Typen gerade noch im Gewühl verschwinden, aber ich erkannte sein Hemd und es war einer aus der Fundamentalisten-Horde.

 

 

Hmm Silver,

 

dein Erlebnis hat mich grade an eine Erfahrung von zwei Ordensschwestern erinnert die im Einkaufszentrum einer Stadt von zwei "Fundamentalisten" bedroht wurden mit den Worten: "Und ihr kommt auch noch dran..."

 

Die zwei Schwestern drehten sich um, lächelten freundlich und sagten in ruhigem, gelassenen, friedlichen Ton: "Das wissen wir, wir bereiten uns darauf vor."

 

 

gby

 

bernd

 

Ja, beegee ... bloß wie ich oben schon sagte - bei uns wird das öfter mal in die Tat umgesetzt. Das sind nicht immer einfach leere Drohungen. Was auch damit zu tun hat, dass die Täter nicht unbedingt große Angst vor der Polizei und Justiz haben müssen. Es sind halt andere Verhältnisse. Man kann sich hier in der BRD nur schwer vorstellen, wie gewaltbereit manche Menschen bei uns sind. Und von welchem Haß sie angetrieben werden. Und vorbereiten kannst du dich schlecht, wenn fünf Leute auf dich losgehen, die entschlossen sind, dir mit Gewalt etwas auzutreiben, was ihrer erachtens vom Erdboden vertilgt gehört, und denen es egal ist, ob du dabei draufgehst.

 

Nicht, dass mich dass jetzt verwundert oder geängstigt hätte. Es ist ja nur eine Seite, die sich da zeigte. Die andere, liberale, ist auch sehr stark, und gewinnt an Boden. Ich bin überzeugt, dass sie am Ende gewinnen wird. Es kann nicht sein, dass das Böse sich derartig durchsetzen kann.,

 

Silver

bearbeitet von Long John Silver
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Ich habe die Offtopics im Anschluss an meine Moderatorenmeldung abgespalten. Bitte dort weiterdiskutieren.

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Da hast Du allerdings recht. In manchen Dingen bin ich wirklich sehr dankbar, dass ich noch in einem einigermassen rechtsstaatlichen, demokratischen Land leben kann. Und diese Art von Gewalt "noch" nicht Überhand nimmt. Wobei unsere eigene Vergangenheit die ja noch nicht älter als 60 Jahre ist aufzeigt, wozu der Mensch fähig sein kann.

 

Und diese "Glut" gibt es immer noch. Erst vor ein paar Tagen las ich wieder dass in den neuen Bundesländern eine Dorfgemeinschaft zu einer "Sonnenwendfeier" eingeladen hatte und diese Feier dann ausartete indem die amerikanische Flagge und das Tagebuch der Anne Frank öffentlich verbrannt wurden. Dann geht natürlich wieder ein Schrei, wenn auch kleiner durch die Republik...

 

Ich habe damals die beiden Ordensschwestern gefragt, wie sie das denn meinten "mit dem Vorbereiten" und sie zeigten ein wenig ihrer Glaubenssicht auf: dass die kleine Schar, die sich Christen nennen auch natürlicherweise immer mit Verfolgung, Gewalt, Mord und Totschlag rechnen müssen.

 

Häufig sehen wir da nur auf Gebiete in Asien oder dem Nahen Osten, verkennen aber häufig dass die Entwicklung auf dem ganzen Erdkreis immer wieder Tendenzen aufweist, die "christliche Stimme" in den Völkern bewusst zu überhören oder gar "mundtot" zu machen.

 

Ob das auf Deine Erfahrung jetzt zutrifft, kann ich nicht sagen. Es kann ja sein, dass Du nur allein aufgrund Deiner Hautfarbe einer Gefahrenzone ausgesetzt bist. Aber was mich Dein Erlebnis noch lehrt ist folgendes: der "Feind" kommt meistens nicht von aussen - sondern er sitzt bereits in der Mitte und muss nur noch aktiviert werden - und Hass ist ein widergöttlicher Antrieb.

 

In einem Punkt kann ich Deine Ansicht jedoch nicht teilen. Wenn Du schreibst:

 

Die andere, liberale, ist auch sehr stark, und gewinnt an Boden. Ich bin überzeugt, dass sie am Ende gewinnen wird. Es kann nicht sein, dass das Böse sich derartig durchsetzen kann.,

 

bezweifel ich, dass sich deine Hoffnung bewahrheiten wird. Ich bin wirklich kein Pessimist, aber ich lebe aus dem Wissen heraus, dass "das Böse" noch lange nicht triumphiert hat und sich daher weiter durchsetzen wird, bis es von "fast allen" Erdbewohnern gehuldigt wird.

 

Wir Deutsche sind da ja sehr vorgeprägt. Wir huldigten schon damals mit den Worten: "Heil Dir Du unser Führer..."

 

gby

 

bernd

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Long John Silver
Da hast Du allerdings recht. In manchen Dingen bin ich wirklich sehr dankbar, dass ich noch in einem einigermassen rechtsstaatlichen, demokratischen Land leben kann. Und diese Art von Gewalt "noch" nicht Überhand nimmt. Wobei unsere eigene Vergangenheit die ja noch nicht älter als 60 Jahre ist aufzeigt, wozu der Mensch fähig sein kann.

 

Und diese "Glut" gibt es immer noch. Erst vor ein paar Tagen las ich wieder dass in den neuen Bundesländern eine Dorfgemeinschaft zu einer "Sonnenwendfeier" eingeladen hatte und diese Feier dann ausartete indem die amerikanische Flagge und das Tagebuch der Anne Frank öffentlich verbrannt wurden. Dann geht natürlich wieder ein Schrei, wenn auch kleiner durch die Republik...

 

Ich habe damals die beiden Ordensschwestern gefragt, wie sie das denn meinten "mit dem Vorbereiten" und sie zeigten ein wenig ihrer Glaubenssicht auf: dass die kleine Schar, die sich Christen nennen auch natürlicherweise immer mit Verfolgung, Gewalt, Mord und Totschlag rechnen müssen.

 

Häufig sehen wir da nur auf Gebiete in Asien oder dem Nahen Osten, verkennen aber häufig dass die Entwicklung auf dem ganzen Erdkreis immer wieder Tendenzen aufweist, die "christliche Stimme" in den Völkern bewusst zu überhören oder gar "mundtot" zu machen.

 

Ob das auf Deine Erfahrung jetzt zutrifft, kann ich nicht sagen. Es kann ja sein, dass Du nur allein aufgrund Deiner Hautfarbe einer Gefahrenzone ausgesetzt bist. Aber was mich Dein Erlebnis noch lehrt ist folgendes: der "Feind" kommt meistens nicht von aussen - sondern er sitzt bereits in der Mitte und muss nur noch aktiviert werden - und Hass ist ein widergöttlicher Antrieb.

 

In einem Punkt kann ich Deine Ansicht jedoch nicht teilen. Wenn Du schreibst:

 

Die andere, liberale, ist auch sehr stark, und gewinnt an Boden. Ich bin überzeugt, dass sie am Ende gewinnen wird. Es kann nicht sein, dass das Böse sich derartig durchsetzen kann.,

 

bezweifel ich, dass sich deine Hoffnung bewahrheiten wird. Ich bin wirklich kein Pessimist, aber ich lebe aus dem Wissen heraus, dass "das Böse" noch lange nicht triumphiert hat und sich daher weiter durchsetzen wird, bis es von "fast allen" Erdbewohnern gehuldigt wird.

 

Wir Deutsche sind da ja sehr vorgeprägt. Wir huldigten schon damals mit den Worten: "Heil Dir Du unser Führer..."

 

gby

 

bernd

 

Wir sind ja ein demokratisches Land - sonst wäre es ja unerträglich, und wenn das nicht so wäre, hätten wir ja überhaupt keine Chancen, aber es ergeben sich halt auch sehr große Spannungen,wenn so unterschiedliche Meinungen aufeindertreffen, und man muss sich auf viele Kämpfe gefasst machen, wobei die Demokratie natürlich allein schon mal überhaupt die Basis bildet, um überhaupt Konflikte offen auszutragen. Ich bin ja stolz auf unsere Demokratie und auf unsere Verfasssung. Sonst ginge es ja gar nicht. Allerdings ist unser Vertrauen in Polizei und Justiz nicht so sehr groß wie hier in Europa, dass muss ich sagen.

 

Ich denke, die Meinungsfreiheit ist das höchste, und die Redefreiheit sowieso, aber wer dann so austeilt, wie unsere Fundamentalisten, der muss auch einstecken - so ist es halt. Da wird eben auch mit harten Bandagen gefightet. Das scheint hier in gewisser Weise bei manchem auf Unverständnis gestoßen zu sein : - )

 

Schließlich geht es ja um was. Ich hab ja hier schon mal an anderer Stelle gesagt, dass wir nicht bereit sind, unser wunderschönes Land ohne Gegenwehr in die Hände der Bush-Anhänger fallen zu lassen und noch weniger habe ich vor, tatenlos zu zusehen, wie die Kreationisten und Fundamentalisten das unselige Werk weiterführen, das ehedem bereits unsere christlichen Freunde mit den weißen Kapuzen durchexerziert haben, nämlich die Ausgrenzung von Menschen und ihre Deklarierung zum Freiwild.

 

Wir sind es eben auch gewohnt, verbal voll dagegen zu halten, wenn wir anderer Meinung sind. Mir ist das egal, ob das dann andere Christen sind. Der Ku-Klux-Klan besteht auch aus Christen.

 

Der Feind sitzt - was mich betrifft- sogar in meiner eigenen Familie. Nur mal nebenbei.

 

Silver

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Der Ku-Klux-Klan besteht auch aus Christen.

 

Silver

 

Dein Begriff von "Christen" ist ein sehr formaler. Nach meiner Auffassung kann ein Christ nicht Mitglied des KKK sein. Übrigens scheint es ein wenig erfolgversprechender Weg, andere vom wirklichen Christentum zu überzeugen, wenn man sie mit Verbalinjurien überzieht. Grüße, KAM

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Long John Silver

Der Ku-Klux-Klan besteht auch aus Christen.

 

Silver

 

Dein Begriff von "Christen" ist ein sehr formaler. Nach meiner Auffassung kann ein Christ nicht Mitglied des KKK sein. Übrigens scheint es ein wenig erfolgversprechender Weg, andere vom wirklichen Christentum zu überzeugen, wenn man sie mit Verbalinjurien überzieht. Grüße, KAM

 

Deine Auffassung dürfte diesen Leuten völlig gleichgültig sein.

 

Silver

bearbeitet von Long John Silver
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Long John Silver
kann ich Deine Ansicht jedoch nicht teilen. Wenn Du schreibst:

 

Die andere, liberale, ist auch sehr stark, und gewinnt an Boden. Ich bin überzeugt, dass sie am Ende gewinnen wird. Es kann nicht sein, dass das Böse sich derartig durchsetzen kann.,

 

bezweifel ich, dass sich deine Hoffnung bewahrheiten wird. Ich bin wirklich kein Pessimist, aber ich lebe aus dem Wissen heraus, dass "das Böse" noch lange nicht triumphiert hat und sich daher weiter durchsetzen wird, bis es von "fast allen" Erdbewohnern gehuldigt wird.

 

Wir Deutsche sind da ja sehr vorgeprägt. Wir huldigten schon damals mit den Worten: "Heil Dir Du unser Führer..."

 

gby

 

bernd

 

Da wage ich dir zu widerprechen. Gerade weil ich so viel Gegensätzliches erlebe, gewinne ich immer mehr die Ansicht, dass das Gute und Positive nicht aufzuhalten ist. Es gibt z.B. inzwischen bereits so viele christliche Gemeinden in den USA, auch in den Südstaaten, die das Evangelium ernst nehmen und keinen Menschen aussschließen, wo jeder so akzeptiert wie er ist, dass ich denke, die Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Es mag dauern, sicher gibt es auch Rückschläge.

 

Wen ich am Wochenende Zeit finde, schreib ich mal einen kurzen Bericht über das Baptistentreffen, an dem ich teilgenommen habe - und das war schon etwas wie das Neue Jerusalem ...

 

Silver

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Long John Silver

Also, vorletzte Woche war ich auf einem mehrtätigen nationalen Treffen der amerikanischen LGBT Community in Indianapolis, vielleicht interessiert es einige von euch, um was es da ging (LGBT ist die Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgendered). Das Treffen war organisiert worden von Baptisten, der UCC (United Church of Christ) und der Christian Church (Disciples of Christ) und diente dem Erfahrungsaustausch und der Planung weiterer Zusammenarbeit. ´

 

Es waren wunderbare Tage und mir ist wieder aufgefallen, dass ich gerade die Vielfalt der verschiedenen Kirchen und ihrer verschiedenen Ansätze im Glaubensvollzug als absolute Bereicherung des christlichen Glaubens empfinde, und wie weit das ökumenische Denken bereits vorgeschritten ist, nicht nur innerhalb des freikirchlichen Bereiches, sondern auch in der Zusammenarbeit mit Lutheranern und Anglikanern.

 

Herzerwärmend war, dass auch diesmal wieder viele Eltern und Freunde von Betroffenen angereist waren, sowie eine Reihe Abgesandter von Gemeinden, die sich momentan damit beschäftigen, eine inklusiv einladende Gemeinde zu werden und sich informieren wollten, was da alles an Repressalien auf sie zu kommen könnte und wie man mit den Ausschlüssen aus den regionalen und überregionalen Verbünden umgehen kann.

 

Es gab eine exzellente Kinderbetreuung, jede Menge Workshops, Musik, Referate und natürlich Gottesdienste und Beisammensein. Auf privater Ebne war das Topthema die Wahl von Katharine Schorri zur Bischöfin der anglikanischen Kirche und was das für die LGBT’s bedeutet. Viele stellten sich die Frage (wie auch ich), wie lange sich eigentlich die anglikanische Kirche in den USA noch von Europa und Afrika vorschreiben lassen will, wo es in Sachen sexuelle Orientierung langzugehen hat und ob man nicht besser der Tatsache ins Auge sieht, dass ein Bruch unvermeidbar ist. Angesichts der Tatsache, welche moralische Schuld gerade die anglikanische Kirche Afrikas an der Verfolgung und Inhaftierung von sexuellen Minderheiten trägt und wie sehr sie vor allem in Südafrika mit ihrer offenen Hetze gegen diese Minderheiten dazu beiträgt, sie zum Freiwild erklären, anstatt sich ihres christlichen Auftrags zu besinnen und sich angesichts der hohen Zahl von tätlichen Übergriffen und Morden an Mitglieder dieser Minderheiten s öffentlich schützend vor diese Menschen zu stellen und somit ein moralisches Signal zu setzen – also, angesichts dieser unverantwortlichen Haltung kann man sich wirklich nur fragen, was ihnen einfällt, die Anglikaner in den USA bevormunden zu wollen und zu verlangen, dass sie ihre Haltung ihnen anpassen.

 

Weiteres Thema war der Austritt der konservativen Nordwest- Baptisten aus der ABC (American Baptist Convention), der den definitiven Bruch zwischen konservativen und liberalen Baptisten in den USA markiert, auch eine Sache, die vorauszusehen war und wohl auch unabwendbar, wenn man die völlig unterschiedlichen Sichtweisen bezüglich der Berufung von Frauen zum Pastor und in Fragen der sexuellen Orientierung betrachtet.

 

Ein sehr schönes Argument lieferte eine Gruppe Eltern zum beliebten Vorwurf, die LGBT’s würden sich überall in den Mittelpunkt stellen und egoistisch an ihre eigene Sache denken. Im Gegenteil sei es so, dass Freiheiten, die sie bekämen, der Gesellschaft insgesamt nutzen würde, da es hier um Fragen der Menschenrechte ginge. Innerhalb der Kirche käme es allen Christen zugute, wenn durch die allgemeine Öffnung der Gemeinden endlich das Evangelium mit seiner Liebesbotschaft für alle Menschen im Mittelpunkt stünde und somit endlich die wahre Kirche aller Gläubigen entsteht.

 

Gestreift wurde das Thema Baptistisches Weltjugendtreffen 2008 in Leipzig. Klar ist, dass die Veranstalter keiner Gruppe, die offen LGBT-freundlich auftritt, einen offiziellen Stand erlauben werden. Die allgemeine Stimmung war, dass der Aufwand, dort etwas am Rande zu veranstalten, zu teuer ist und man auch den Nutzen nicht abschätzen kann, es sei denn, die ABC signalisiere uns eine wie auch immer geartete Möglichkeit, in ihrem Windschatten zu segeln.

 

Es war ein wunderschönes Erlebnis, mit all diesen offenen und freundlichen Menschen zusammenzutreffen, mit ihnen zu diskutieren, zu beten, zu singen und zu lachen. Die Stimmung war phänomenal gut und insgesamt von großer Hoffnung auf die Zukunft geprägt. Für diese Erfahrung kann ich Gott gar nicht genug danken.

 

Silver

bearbeitet von Long John Silver
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Danke für diesen ermutigenden Bericht.

Also, vorletzte Woche war ich auf einem mehrtätigen nationalen Treffen der amerikanischen LGBT Community in Indianapolis, vielleicht interessiert es einige von euch, um was es da ging (LGBT ist die Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgendered). Das Treffen war organisiert worden von Baptisten, der UCC (United Church of Christ) und der Christian Church (Disciples of Christ) und diente dem Erfahrungsaustausch und der Planung weiterer Zusammenarbeit. ´

 

Es waren wunderbare Tage und mir ist wieder aufgefallen, dass ich gerade die Vielfalt der verschiedenen Kirchen und ihrer verschiedenen Ansätze im Glaubensvollzug als absolute Bereicherung des christlichen Glaubens empfinde, und wie weit das ökumenische Denken bereits vorgeschritten ist, nicht nur innerhalb des freikirchlichen Bereiches, sondern auch in der Zusammenarbeit mit Lutheranern und Anglikanern.

:huh:

Herzerwärmend war, dass auch diesmal wieder viele Eltern und Freunde von Betroffenen angereist waren, sowie eine Reihe Abgesandter von Gemeinden, die sich momentan damit beschäftigen, eine inklusiv einladende Gemeinde zu werden und sich informieren wollten, was da alles an Repressalien auf sie zu kommen könnte und wie man mit den Ausschlüssen aus den regionalen und überregionalen Verbünden umgehen kann.

 

Es gab eine exzellente Kinderbetreuung, jede Menge Workshops, Musik, Referate und natürlich Gottesdienste und Beisammensein. Auf privater Ebne war das Topthema die Wahl von Katharine Schorri zur Bischöfin der anglikanischen Kirche und was das für die LGBT’s bedeutet. Viele stellten sich die Frage (wie auch ich), wie lange sich eigentlich die anglikanische Kirche in den USA noch von Europa und Afrika vorschreiben lassen will, wo es in Sachen sexuelle Orientierung langzugehen hat und ob man nicht besser der Tatsache ins Auge sieht, dass ein Bruch unvermeidbar ist. Angesichts der Tatsache, welche moralische Schuld gerade die anglikanische Kirche Afrikas an der Verfolgung und Inhaftierung von sexuellen Minderheiten trägt und wie sehr sie vor allem in Südafrika mit ihrer offenen Hetze gegen diese Minderheiten dazu beiträgt, sie zum Freiwild erklären, anstatt sich ihres christlichen Auftrags zu besinnen und sich angesichts der hohen Zahl von tätlichen Übergriffen und Morden an Mitglieder dieser Minderheiten s öffentlich schützend vor diese Menschen zu stellen und somit ein moralisches Signal zu setzen – also, angesichts dieser unverantwortlichen Haltung kann man sich wirklich nur fragen, was ihnen einfällt, die Anglikaner in den USA bevormunden zu wollen und zu verlangen, dass sie ihre Haltung ihnen anpassen.

 

Vor allem sollten sich die Anglikaner, die das Verhalten ihrer Glaubensbrüder eigentlich ablehnen, von diesen nicht herumkommandieren lassen, sondern sich lieber an Euch ein Vorbild nehmen und zu ihren Überzeugungen stehen.

 

Gestreift wurde das Thema Baptistisches Weltjugendtreffen 2008 in Leipzig. Klar ist, dass die Veranstalter keiner Gruppe, die offen LGBT-freundlich auftritt, einen offiziellen Stand erlauben werden. Die allgemeine Stimmung war, dass der Aufwand, dort etwas am Rande zu veranstalten, zu teuer ist und man auch den Nutzen nicht abschätzen kann,

:lol:

 

es sei denn, die ABC signalisiere uns eine wie auch immer geartete Möglichkeit, in ihrem Windschatten zu segeln.

 

Versucht es auf jeden Fall! Nicht nur damit hier in Deutschland mal ein etwas differenzierteres Bild von den Baptisten vermittelt wird. Auch weil das eine enorme Ausstrahlung auf die anderen kirchlichen Gemeinschaften hier haben würde.

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Gestreift wurde das Thema Baptistisches Weltjugendtreffen 2008 in Leipzig.

 

Wie seid Ihr gerade auf Leipzig gekommen? Habt Ihr Euch die Weltjugendtage der KK zum Vorbild genommen? Von einem baptistischen Weltjugendtreffen höre ich hier zum ersten Mal.

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Long John Silver

Gestreift wurde das Thema Baptistisches Weltjugendtreffen 2008 in Leipzig.

 

Wie seid Ihr gerade auf Leipzig gekommen? Habt Ihr Euch die Weltjugendtage der KK zum Vorbild genommen? Von einem baptistischen Weltjugendtreffen höre ich hier zum ersten Mal.

 

O, das ganze geht vom Baptistischen Weltbund aus, siehe hier

 

Silver

bearbeitet von Long John Silver
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Da es hier auch um Nachrichten geht:

 

Die baptistische Jugend der Welt trifft sich 2008 in Leipzig:

 

Silver

 

 

Die katholische Jugend trifft sich 2008 in Sydney. :huh:

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Leider gibt es dort (noch) nicht sehr viele Informationen. Vielleicht ändert sich das ja noch im Laufe der Zeit. Die katholischen Jugendlichen sind 2008 übrigens in Sydney.

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Leider gibt es dort (noch) nicht sehr viele Informationen. Vielleicht ändert sich das ja noch im Laufe der Zeit. Die katholischen Jugendlichen sind 2008 übrigens in Sydney.

 

 

Wir hatten grad wohl den gleichen Gedanken.

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Long John Silver
Versucht es auf jeden Fall! Nicht nur damit hier in Deutschland mal ein etwas differenzierteres Bild von den Baptisten vermittelt wird. Auch weil das eine enorme Ausstrahlung auf die anderen kirchlichen Gemeinschaften hier haben würde.

 

Danke fürs Feedback :huh:

 

Der Weltbund wird alles vermeiden, was nach Konflikt aussieht oder zu offenen Differenzen führen könnte. Seit neulich die SBC (Southern Baptist Convention) mit ihren 16 Millionen Mitgliedern aus dem Weltbund ausgetreten ist unter der fadenscheinigen Begründung, er unterstütze die Berufung von Frauen und die Homosexualität, ist er in einer Art Schreckstarre. Die Begründung stimmt allerdings gar nicht, von Unterstützung kann nicht dir Rede sein, allenfalls davon, dass er sich nicht offen dagegen ausgesprochen hat. Der wahre Grund für den Auszug ist, dass sich die SBC nun nicht keine Verpflichtungen mehr hat und unkontrolliert machen kann, was sie will.

 

Die ABC (das ist so der Gegenpol aus den Nordstaaten, etwas grob vereinfacht) - da muss man mal sehen, in welcher Form sie sich in Leipzig präsentieren will. Es ist ja noch ein bisschen Zeit.

 

Hier in der BRD bewegt sich nur sehr mühsam etwas in der Baptisten-Szene, es ist alles ziemlich eingekapselt.

 

Sicher wird es auf der allgemeinen Ebene ein sehr schönes Treffen werden, da bin ich eigentlich überzeugt davon. Ich hoffe auch, von der Vielfalt ingesamt im baptistischen Denken kommt was rüber. Es gibt ja die tollsten Sachen - ich war neulich in Atlanta in einer Gemeinde, die eine sehr ausgeprägte altehrwürdige High Church-Liturgie pflegen mit den Farben des Kirchenjahres, strenger Leseordnung und diesen Gewänder, wie sie in der KK die Meßdiener tragen, der Pastor im Talar, Orgel, Sündenbekenntnis und jeden Gottesdienst Abendmahl, alles sehr feierlich. Das ganze fusst auf einer bestimmten Tradition. Man sollte nun denken, dass die total verpappt sind im Denken, aber es ist das Gegenteil. Die haben sich in ihrer Gemeinde ökumenisch mit der United Church of Christ zusammengeschlossen und führen auch einen gemeinsamen Namen und sind absolut inclusive, und das seit 1993 (!) - was dazu führte, dass sie damals bereits von sich die Verbindung zum SBC, der immer konservativer wurde, kappten.

 

Man kann also die erstaunlichsten Kombinationen erleben :lol:

 

Silver

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Versucht es auf jeden Fall! Nicht nur damit hier in Deutschland mal ein etwas differenzierteres Bild von den Baptisten vermittelt wird. Auch weil das eine enorme Ausstrahlung auf die anderen kirchlichen Gemeinschaften hier haben würde.

 

Danke fürs Feedback :huh:

 

Der Weltbund wird alles vermeiden, was nach Konflikt aussieht oder zu offenen Differenzen führen könnte. Seit neulich die SBC (Southern Baptist Convention) mit ihren 16 Millionen Mitgliedern aus dem Weltbund ausgetreten ist unter der fadenscheinigen Begründung, er unterstütze die Berufung von Frauen und die Homosexualität, ist er in einer Art Schreckstarre. Die Begründung stimmt allerdings gar nicht, von Unterstützung kann nicht dir Rede sein, allenfalls davon, dass er sich nicht offen dagegen ausgesprochen hat. Der wahre Grund für den Auszug ist, dass sich die SBC nun nicht keine Verpflichtungen mehr hat und unkontrolliert machen kann, was sie will.

 

Die ABC (das ist so der Gegenpol aus den Nordstaaten, etwas grob vereinfacht) - da muss man mal sehen, in welcher Form sie sich in Leipzig präsentieren will. Es ist ja noch ein bisschen Zeit.

 

Hier in der BRD bewegt sich nur sehr mühsam etwas in der Baptisten-Szene, es ist alles ziemlich eingekapselt.

 

Sicher wird es auf der allgemeinen Ebene ein sehr schönes Treffen werden, da bin ich eigentlich überzeugt davon. Ich hoffe auch, von der Vielfalt ingesamt im baptistischen Denken kommt was rüber. Es gibt ja die tollsten Sachen - ich war neulich in Atlanta in einer Gemeinde, die eine sehr ausgeprägte altehrwürdige High Church-Liturgie pflegen mit den Farben des Kirchenjahres, strenger Leseordnung und diesen Gewänder, wie sie in der KK die Meßdiener tragen, der Pastor im Talar, Orgel, Sündenbekenntnis und jeden Gottesdienst Abendmahl, alles sehr feierlich. Das ganze fusst auf einer bestimmten Tradition. Man sollte nun denken, dass die total verpappt sind im Denken, aber es ist das Gegenteil. Die haben sich in ihrer Gemeinde ökumenisch mit der United Church of Christ zusammengeschlossen und führen auch einen gemeinsamen Namen und sind absolut inclusive, und das seit 1993 (!) - was dazu führte, dass sie damals bereits von sich die Verbindung zum SBC, der immer konservativer wurde, kappten.

 

Man kann also die erstaunlichsten Kombinationen erleben :lol:

 

Silver

 

Anything goes, soviel hab ich jetzt von den Baptisten verstanden. Grüße, KAM

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Long John Silver
Anything goes, soviel hab ich jetzt von den Baptisten verstanden. Grüße, KAM

 

Ja, zum Glück.

 

Silver

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Hi Silver,

 

was ist der Unterschied zwischen Baptisten und "Freien Evangelischen Gemeinden" (FeG) ?

 

Theologisch fällt mir nur ein, dass man in einer FeG als Konvertit seine Kindstaufe für gültig erklären kann, bei Baptisten geht das nicht. Gibt es sonst noch etwas ?

 

Oder ist der Unterschied ansonsten rein organisatorischer Natur ?

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Long John Silver
Hi Silver,

 

was ist der Unterschied zwischen Baptisten und "Freien Evangelischen Gemeinden" (FeG) ?

 

Theologisch fällt mir nur ein, dass man in einer FeG als Konvertit seine Kindstaufe für gültig erklären kann, bei Baptisten geht das nicht. Gibt es sonst noch etwas ?

 

Oder ist der Unterschied ansonsten rein organisatorischer Natur ?

 

Da bin ich überfragt .. ich kenne nämlich die FeG eigentlich nur vom Hörensagen - ich glaube, die gibts in den USA überhaupt nicht? Oder sie sind mir nicht bekannt.

 

Von der mit uns befreundeten Christian Church (Disciples of Christ), weiß ich, dass sie die Erwachsenentaufe bei ihren eigenen Mitglieder vornehmen, aber andere getaufte Christen, die als Erwachsene zu ihnen kommen, einfach aufnehmen. Das ist aber wieder was anderes.

 

Vielleicht gibt es ja hier im Forum jemand, der sich mit den FeG's auskennt ... Sicher gibt es auch Unterschiede allein von der Entstehungsgeschichte her. Ich tendiere mal dazu, die FeGs für ein deutschsprachiges Phänomen zu halten, für das es kein Pendant in den USA gibt ... aber ...

 

Silver

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