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Fronleichnam


karolin

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Gerlinde Blosche

Entschuldigung, mir ist beim Posten ein Fehler passiert. Mein letzter Gedanke gehörte eigentlich als Antwort auf Erich`s Gedanken.

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Die Permanenz ist noch eine unlöste Frage zwischen kath. und ev. Kirche.

 

Das Problem liegt aber hier in erster Linie auf evangelischer Seite.

Mit stellt sich jetzt dazu die Frage welche unterschiedlichen theologischen Argumente die unterschiedliche Deutung der "Frage der Permanenz" und die daraus sich ergebende unterschiedliche Behandlung der eucharistischen Gaben im Anschluss an die Feier begründen.

Welche Fragen gilt es demnach dazu noch zu klären?

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Liebe Gerlinde,

 

lutherische Theologie geht im Prinzip von einer dauerhaft bleibenden Wirkung in den Abendmahlsgaben aus, allerdings können wir über Gott nicht verfügen und ihn somit nicht in den Elementen fassbar machen. Brot und Wein werden zu "Medizin", vielleicht kann man so unser Verständnis von Realpräsenz am besten erklären. Da es in der gottesdienstlichen Praxis (außer vielleicht manchmal beim Krankenabendmahl) keine Notwendigkeit gibt, auf übrigbleibende Abendmahlsgaben zurückzugreifen, spielt der Gedanke einer dauerhaften Wirkung praktisch keine Rolle.

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Jesus Christus hat das Hl. Abendmahl unter den verderblichen Elementen Brot und Wein eingesetzt. Wir sind verpflichtet respektvoll damit umzugehen, aber wenn wir hochpenibel sein müssten, dann hätte er Reiskörner und Wasser genommen (dass das Abendmahl mit schlecht aufbewahrbaren Elementen eingesetzt wurde, ist für mich auch ein Grund, weshalb ich die Transsubstantiation für eine falsche Schlußfolgerung halte).

 

 

Mir ist nicht bekannt, dass die RKK mit der Verderblichkeit irgendwelche praktischen Probleme hat.

 

Wie hebt ihr den restlichen Wein auf?

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Jesus Christus hat das Hl. Abendmahl unter den verderblichen Elementen Brot und Wein eingesetzt. Wir sind verpflichtet respektvoll damit umzugehen, aber wenn wir hochpenibel sein müssten, dann hätte er Reiskörner und Wasser genommen (dass das Abendmahl mit schlecht aufbewahrbaren Elementen eingesetzt wurde, ist für mich auch ein Grund, weshalb ich die Transsubstantiation für eine falsche Schlußfolgerung halte).

 

 

Mir ist nicht bekannt, dass die RKK mit der Verderblichkeit irgendwelche praktischen Probleme hat.

Allerdings auch nur, weil man den Wein niemals aufbewahrt (warum eigentlich nicht?) und das Brot durch Esspappe ersetzt hat.

Würde man wirkliches Brot verwenden, wäre das Problem der Haltbarkeit ein ziemlich reales.

 

Werner

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OneAndOnlySon
Wie hebt ihr den restlichen Wein auf?
Der restliche Wein wird aufgebraucht. Wenn die Kommunion einer großen Anzahl von Menschen unter beiden Gestalten (Brot und Wein) gespendet wird, wird meist auf die Eintauch-Methode zurückgegriffen. Dabei braucht man nur so wenig Wein, dass die Kommunionspender den Rest problemlos trinken können, ohne besoffen zu werden.
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Franciscus non papa
Wie hebt ihr den restlichen Wein auf?

 

 

es gibt in der regel KEINE restlichen wein, und auch wenn unter beiden gestalten die kommunion gereicht wird, dann bleibt nur in den seltensten fällen konsekrierter wein übrig. aber auch der kann mal ein, zwei tage im tabernakel stehen und wird dann in kleinen mengen von pfarrer, küster, liturgiehelfern und kirchenmusiker konsumiert.

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Jesus Christus hat das Hl. Abendmahl unter den verderblichen Elementen Brot und Wein eingesetzt. Wir sind verpflichtet respektvoll damit umzugehen, aber wenn wir hochpenibel sein müssten, dann hätte er Reiskörner und Wasser genommen (dass das Abendmahl mit schlecht aufbewahrbaren Elementen eingesetzt wurde, ist für mich auch ein Grund, weshalb ich die Transsubstantiation für eine falsche Schlußfolgerung halte).

 

 

Mir ist nicht bekannt, dass die RKK mit der Verderblichkeit irgendwelche praktischen Probleme hat.

Allerdings auch nur, weil man den Wein niemals aufbewahrt (warum eigentlich nicht?) und das Brot durch Esspappe ersetzt hat.

Würde man wirkliches Brot verwenden, wäre das Problem der Haltbarkeit ein ziemlich reales.

 

Genau das meine ich. Der Befehl Christi war: "Trinkt alle daraus"

Das kann die RKK meines Erachtens nicht befolgen, weil sie dann ein Problem mit übrigbleibendem Wein bekommt. Also trinkt der Pfarrer den Kelch mit der exakt abgemessenen Menge (meist) alleine leer.

Dann gibt es natürlich auch in der RKK ein Problem mit schimmeligen oder zerbröselten oder von Mäusen angeknabberten Hostien. Wie werden die entsorgt? Es muss doch dazu eine Regelung geben.

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OneAndOnlySon
Allerdings auch nur, weil man den Wein niemals aufbewahrt (warum eigentlich nicht?) und das Brot durch Esspappe ersetzt hat.

Würde man wirkliches Brot verwenden, wäre das Problem der Haltbarkeit ein ziemlich reales.

 

Werner

Probleme gibt's ja trotzdem immer mal wieder. Weil Hostien eben doch mal verderben (weil feucht geworden und dann schimmeln etc.) zum Beispiel. Da ist dann einfach praktisches Handeln im konkreten Einzelfall gefragt. Der Grundsatz, dass man die eucharistischen Gaben nicht wegwirft sondern ihnen im Gegenteil größte Sorgfalt und Würde angedeien lässt, wird dadurch nicht ausgehebelt, dass man eben vermutzte oder verdorbene Hostien und ungenießbaren Wein im Notfall im Sanctuarium (oder wie das Loch heißt) entsorgt.
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OneAndOnlySon

die Eintauch-Methode

 

Ich dachte die Intinktion ist in der RKK verboten oder meinst du hier etwas anderes?

Die Intinktion durch den Kommunionspender ist erlaubt, die durch den Empfänger offiziell verboten.
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Gerlinde Blosche

Die Permanenz ist noch eine unlöste Frage zwischen kath. und ev. Kirche.

 

Das Problem liegt aber hier in erster Linie auf evangelischer Seite.

Mit stellt sich jetzt dazu die Frage welche unterschiedlichen theologischen Argumente die unterschiedliche Deutung der "Frage der Permanenz" und die daraus sich ergebende unterschiedliche Behandlung der eucharistischen Gaben im Anschluss an die Feier begründen.

Welche Fragen gilt es demnach dazu noch zu klären?

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Liebe Gerlinde,

 

lutherische Theologie geht im Prinzip von einer dauerhaft bleibenden Wirkung in den Abendmahlsgaben aus, allerdings können wir über Gott nicht verfügen und ihn somit nicht in den Elementen fassbar machen. Brot und Wein werden zu "Medizin", vielleicht kann man so unser Verständnis von Realpräsenz am besten erklären. Da es in der gottesdienstlichen Praxis (außer vielleicht manchmal beim Krankenabendmahl) keine Notwendigkeit gibt, auf übrigbleibende Abendmahlsgaben zurückzugreifen, spielt der Gedanke einer dauerhaften Wirkung praktisch keine Rolle.

Lieber Lutheraner,

danke für Deine Erklärung. Demnach dürfte die Frage der Permanenz keine kirchentrennende Bedeutung mehr haben, oder?

Muss jetzt leider weg, gutes Gelingen weiterhin, Gerlinde

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die Eintauch-Methode

 

Ich dachte die Intinktion ist in der RKK verboten oder meinst du hier etwas anderes?

 

Theorie und Praxis! Das Verbot hat sich offensichtlich noch nicht bis in alle Pfarreien durchgesprochen!

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die Eintauch-Methode

 

Ich dachte die Intinktion ist in der RKK verboten oder meinst du hier etwas anderes?

 

Theorie und Praxis! Das Verbot hat sich offensichtlich noch nicht bis in alle Pfarreien durchgesprochen!

 

Das denke ich schon, es wird bloß ignoriert, weil es nicht praktisch ist. Statt des Verbots der Selbstintinktion wäre es sinnvoller, gleich vorzuschreiben, daß es bei Kommunion in beiderlei Gestalt in größerem Rahmen nur Mundkommunion mit der in Wein getauchten Hostie gibt, bei kleineren Gruppen bekommt jeder den Kelch in die Hand. Aber Mundkommunion ist ja "vorkonziliar". - Grüße, KAM

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Auch wenn ich Echse natürlich wiedersprechen würde, fragen wir uns doch erst einmal, bevor wir sie als Unsinn verzapfende Mitbürgerin verurteilen, wie es denn mit der Teilnahme getaufter Christen an der Fronleichnamsprozession aussieht. Also bei uns in R. gibt es 3259 getaufte Christen 2006. An der Fronleichnahmsprozession im vergangen Jahr nahmen, meine Wenigkeit eingeschlossen, 96 aktive Christen teil. Das dürften so ungefähr 3,8 Prozent sein. Und das obwohl wir den Herrn in der Monstranz, immerhin den Schöpfer von Himmel und Erde durch unseren Ort tragen durften, erschienen ca. 96 Prozent seiner potentiellen Nachfolger nicht zu diesem Großereignis. Im Lichte dieser Erkenntnis kann ich Echses Gedanken durchaus nachvollziehen, sie allerding nicht unterstützen, weil ich ja gerne an der Fronleichnamsprozession teilnehme und weiss, dass hier keinem Sonnenkult gefrönt wird, sondern der Schöpfer u.a. der Sonne die gebührende Ehre erwiesen wird.

 

MfG

 

Stanley

 

Aha.......jetzt wissen wir dank Echses Verleumdung der Katholiken, dass du der frömmste Christ hier im Forum bist und dass Dein Motto lautet: Herr ich danke Dir , dass ich nicht so bin, wie diese da.....

Ich finde das reichlich unfair von Dir. Stanley kann halt was mit der Fronleichnamsprozession anfangen und er hat recht, wenn er sagt, dass das eine Riesenmenge an Katholiken nicht kann. Ich gehöre dazu. Ich erinnere mich noch an das erste Mal, wo ich in unserem Dorf eine Fronleichnamsprozession gesehen habe. Ich war befremdet und bin es bis heute.

 

Zudem ist Dein Schwenk völlig an den Haaren herbeigezogen......auch wenn gar niemand bei der Prozession mitginge blieben Echses Feststellungen dumme Falschaussagen.
Genau wie Stanley oder Stefan würde auch ich auf keinen Fall Echse zustimmen. Das war nicht nur deutlich unterhalb der Gürtellinie, sondern tatsächlich auch schlicht falsch.

 

Was aber bezweckt Stanley mit seinem Posting? - Zu sagen, dass da dieses Befremden ist, dass heute viele Katholiken Fronleichnam nicht verstehen. Vielleicht weil sie einfach zu wenig darüber wissen und womöglich sogar, weil sie sich irrenderweise an Götzenkulte erinnert fühlen.

 

Nicht, dass irgendwer je an einem wirklichen Götzenkult teilgenommen hat und sich bestens damit auskennt, also kaum jemand tut das, aber so rein von außen besehen hat man das unbestimmte Gefühl aus seinem Halbwissen heraus, dass da viel Ähnlichkeit besteht.

 

Fronleichnam ist aber ziemlich direkt auch eine Konsequenz aus dem Glauben an die Realpräsenz Jesu in der Hostie. Von daher wirft josberens genau die Frage auf, die den Knackpunkt markiert: Ist die gewandelte Hostie als Leib Christi nur ein Symbol oder wirklich der Leib Christi? Was folgt aus dem einen, was aus dem andern? Es ist geradezu die Gretchenfrage zwischen Protestantismus und Katholizismus. Nicht uninteressant, wie ich finde.

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die Eintauch-Methode

 

Ich dachte die Intinktion ist in der RKK verboten oder meinst du hier etwas anderes?

 

Theorie und Praxis! Das Verbot hat sich offensichtlich noch nicht bis in alle Pfarreien durchgesprochen!

 

Das denke ich schon, es wird bloß ignoriert, weil es nicht praktisch ist. Statt des Verbots der Selbstintinktion wäre es sinnvoller, gleich vorzuschreiben, daß es bei Kommunion in beiderlei Gestalt in größerem Rahmen nur Mundkommunion mit der in Wein getauchten Hostie gibt, bei kleineren Gruppen bekommt jeder den Kelch in die Hand. Aber Mundkommunion ist ja "vorkonziliar". - Grüße, KAM

 

 

 

Als ich vor Ostern im Liturgiekreis das Problem angesprochen habe, war es keinem bekannt, auch dem Priester nicht und sein Erstaunen war echt.

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Als ich vor Ostern im Liturgiekreis das Problem angesprochen habe, war es keinem bekannt, auch dem Priester nicht und sein Erstaunen war echt.

 

Und das in Regensburg! In Ratzingers "Vom Geist der Liturgie" ist das doch schön erklärt. - Selbstbedienung des mündigen Religionsverbrauchers entspricht natürlich eher dem Zeitgeist. Das Bewußtsein für ein vom Profanen grundsätzlich verschiedenes Heiliges ist halt neu aufzubauen. Grüße, KAM

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Die Permanenz ist noch eine unlöste Frage zwischen kath. und ev. Kirche.

 

Das Problem liegt aber hier in erster Linie auf evangelischer Seite.

Mit stellt sich jetzt dazu die Frage welche unterschiedlichen theologischen Argumente die unterschiedliche Deutung der "Frage der Permanenz" und die daraus sich ergebende unterschiedliche Behandlung der eucharistischen Gaben im Anschluss an die Feier begründen.

Welche Fragen gilt es demnach dazu noch zu klären?

Liebe Grüße, Gerlinde

 

Mir scheint, dass die unterschiedlichen Auffassungen über die Permanenz beide tiefe Wahrheiten enthalten, die man nicht einfach durch Vereinheitlichung aufheben sollte. Für Protestanten ist es wichtig zu betonen, dass Gott nicht verfügbar ist, dass er seine Gegenwart zwar fest zugesagt hat, dennoch aber immer wieder frei schenkt und ohne die Erinnerung an seine eigenen Worte, in denen er ebenso wie den Gaben selbst gegenwärtig ist, nicht einfach vorausgesetzt werden darf (von all dem magischen Aberglauben über das, was man mit geweihten Hostien anstellen kann, jetzt mal ganz abgesehen).

 

Für römische Katholiken ist es hingegen unverzichtbar, auch außerhalb des Gottesdienstes eine greifbare Mitte zu haben, eine Richtung, in die man betet, vor der man kniet. Dass Gott irgendwo "dichter" gegenwärtig ist und bleibt, stärkt das Bewusstsein, dass er im Prinzip überall gegenwärtig ist und erleichtert es uns, uns darauf einzulassen.

 

Ich denke, dass jeder der beiden Aspekte auch für die jeweils andere Konfession bedeutsam ist, allerdings ist in der Frömmigkeitspraxis naturgemäß nur einer "lebbar". Ein besonders typisches Beispiel dafür, dass man die Besonderheiten der anderen (ggf. auch die eigenen) erstmal schätzen und achten lernen sollte, als auf eine Vereinheitlichung hinzustreben, die, wie auch immer sie ausfiele, definitv eine Verarmung bedeuten müsste.

 

Fronleichnam wie der Reformationstag haben die Chance (und werden ja auch schon vielfach dazu genutzt), sich zu Feiertagen echter ökumenischer Begegnung zu entwickeln, weil man sich an ihnen einfach mal unbefangen bei den anderen umsehen kann.

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Dann gibt es natürlich auch in der RKK ein Problem mit schimmeligen oder zerbröselten oder von Mäusen angeknabberten Hostien. Wie werden die entsorgt? Es muss doch dazu eine Regelung geben.

Diese werden in Wasser aufgelöst- dann ist auch nicht mehr die Substanz des Brotes vorhanden- und in das Sacrarium gegossen.

 

Aber Mundkommunion ist ja "vorkonziliar"

Wo hat das Konzil- Du meinst wohl dasVaticanum Secundum?- etwas zur Handkommunion gesagt?

Handkommunion wurde erst lange nach dem Konzil eingeführt, zuerst in Holland- da ist der Glaubensabfall auch am Größten und die Ehrfurcht am Geringsten.

Übrigens ist der allgemein übliche Kommunionempfang auch heute noch in den Mund!

Doch da wo der Glaube an die Transsubstantiation am schwinden ist, dort wird halt die Handkommunion durchgeprügelt!

 

Ich erinnere mich noch an das erste Mal, wo ich in unserem Dorf eine Fronleichnamsprozession gesehen habe. Ich war befremdet und bin es bis heute.

Da wird ja auch Gott durch die Straßen zur Anbetung und Verehrung getragen. Dies wirkt nun mal für säkularisierte Menschen befremdlich

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Jesus Christus hat das Hl. Abendmahl unter den verderblichen Elementen Brot und Wein eingesetzt. Wir sind verpflichtet respektvoll damit umzugehen, aber wenn wir hochpenibel sein müssten, dann hätte er Reiskörner und Wasser genommen (dass das Abendmahl mit schlecht aufbewahrbaren Elementen eingesetzt wurde, ist für mich auch ein Grund, weshalb ich die Transsubstantiation für eine falsche Schlußfolgerung halte).

 

 

Mir ist nicht bekannt, dass die RKK mit der Verderblichkeit irgendwelche praktischen Probleme hat.

Die Frage der "Permanenz" hat ja mit einem Dogma, also einer menschlichen Entscheidung aus dem Mittelalter zu tun. Mit Jesus ist sie jedenfalls nicht in Verbindung zu bringen. Er hat bekanntlich nur ein Mahl zu seinem Gedächtnis haben wollen.

In dieser Sache war man sich ja auch lange Zeit nicht einer Meinung. So kam es dann zu dem Dogma. Trotz der nicht einhelligen Meinung hat sich die Kirche, auch ohne das Dogma, gut entwickelt. Warum will man da nicht jedem Menschen, der denken und sich eine Meinung bilden kann, seinen eigenen, persönlichen Glauben belassen?

Die Wirklichkeit und auch der wirkliche, persönliche Glaube ist, meiner bescheidenen Meinung nach, mit oder ohne Dogma nicht zu beeinflussen. So dürfte auch jegliche Rechthaberei unter den christlichen Kirchen unsinnig, überflüssig, und dem Christentum allgemein sogar schädlich sein, denn nur Gott allein wird wissen, wer der Wahrheit da näher ist.

 

Liebe Grüße

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

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OneAndOnlySon

Als ich vor Ostern im Liturgiekreis das Problem angesprochen habe, war es keinem bekannt, auch dem Priester nicht und sein Erstaunen war echt.

 

Und das in Regensburg! In Ratzingers "Vom Geist der Liturgie" ist das doch schön erklärt. - Selbstbedienung des mündigen Religionsverbrauchers entspricht natürlich eher dem Zeitgeist. Das Bewußtsein für ein vom Profanen grundsätzlich verschiedenes Heiliges ist halt neu aufzubauen. Grüße, KAM

Die Frage ist aber wirklich, wo selbstbedienung anfängt und wo nicht und das ist durchaus nicht für die ganze Welt einheitlich feststellbar, weil es eben auch kulturelle Unterschiede in der Symbolik einer Handlung gibt.

 

Was mich zum Beispiel irritiert ist, dass es zwar erlaubt ist, die Kommunion mit Sangria-Strohhalmen zu empfangen - bzw. selbst aus dem Kelch wie am Ballermann aus einem Eimer zu saugen - aber nicht, die Hostie selbst einzutauchen. Der Kelch wird einem so oder so vom Priester gereicht. Man bedient sich also nicht selbst.

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Ich möchte nicht bestreiten, dass es so etwas gibt, aber interessanterweise habe ich davon immer nur in katholischen Foren gehört.
Dann will ich mal Dein wissen mit dieser evangelikalen Quelle erweitern. Da steht:

 

Es läßt sich auch nicht übersehen, daß für die meisten Protestanten die Frage nach der Fortdauer der Realpräsenz vollkommen im Abseits liegt. Leider hat der von unserem benediktinischen Freund zitierte Mitbruder recht: "Die einen halten mit dem eucharistischen Brot eine Fronleichnamsprozession, die anderen erlauben sich, beim Krankenabendmahl den übriggebliebenen Wein in den Ausguß zu schütten." Wir müssen hinzufügen: nicht nur beim Krankenabendmahl!

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Ich möchte nicht bestreiten, dass es so etwas gibt, aber interessanterweise habe ich davon immer nur in katholischen Foren gehört.

Dann will ich mal Dein wissen mit dieser evangelikalen Quelle erweitern. Da steht:

 

Es läßt sich auch nicht übersehen, daß für die meisten Protestanten die Frage nach der Fortdauer der Realpräsenz vollkommen im Abseits liegt. Leider hat der von unserem benediktinischen Freund zitierte Mitbruder recht: "Die einen halten mit dem eucharistischen Brot eine Fronleichnamsprozession, die anderen erlauben sich, beim Krankenabendmahl den übriggebliebenen Wein in den Ausguß zu schütten." Wir müssen hinzufügen: nicht nur beim Krankenabendmahl!

 

Schade, dass von diesem sehr lesenswerten Aufsatz eines früheren Ältesten der Evangelischen Michaelsbruderschaft (mit Sicherheit kein "Evangelikaler"!) immer nur dieser Abschnitt zitiert wird.

 

Zumal er vor 25 Jahren geschrieben wurde und daher kaum als Beleg für die gegenwärtige Praxis anzusprechen ist.

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Die Frage ist aber wirklich, wo selbstbedienung anfängt und wo nicht und das ist durchaus nicht für die ganze Welt einheitlich feststellbar, weil es eben auch kulturelle Unterschiede in der Symbolik einer Handlung gibt.

 

Was mich zum Beispiel irritiert ist, dass es zwar erlaubt ist, die Kommunion mit Sangria-Strohhalmen zu empfangen - bzw. selbst aus dem Kelch wie am Ballermann aus einem Eimer zu saugen - aber nicht, die Hostie selbst einzutauchen. Der Kelch wird einem so oder so vom Priester gereicht. Man bedient sich also nicht selbst.

 

Da hast du völlig recht. M.E. hätte man das mit der Intinktion auch anders regeln können. Das mit den Strohhalmen ist mir allerdings neu. Da fände ich problematisch, daß ja immer ein Tröpfchen im Strohhalm hängenbleibt, außerdem kommt mir das unehrerbietig vor. Grüße, KAM

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Statt des Verbots der Selbstintinktion wäre es sinnvoller, gleich vorzuschreiben, daß es bei Kommunion in beiderlei Gestalt in größerem Rahmen nur Mundkommunion mit der in Wein getauchten Hostie gibt,

hab ich so in Israel als "normal" erlebt!

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Ich erinnere mich noch an das erste Mal, wo ich in unserem Dorf eine Fronleichnamsprozession gesehen habe. Ich war befremdet und bin es bis heute.

Da wird ja auch Gott durch die Straßen zur Anbetung und Verehrung getragen. Dies wirkt nun mal für säkularisierte Menschen befremdlich

Nein, ich war auch damals schon gläubige Katholikin und es war jedenfalls nicht die Verehrung Gottes, die mich befremdete.

 

Ich wusste nicht viel über Fronleichnam und das Wenige, das ich wusste, kam mir seltsam bis blasphemisch vor: Dass man Gott in einen Gegenstand "bannen" könne und mit sich herumtragen. Dies war gesagt meinem Unwissen geschuldet.

 

Dass aber Menschen, wenn sie Gott anbeten, sich einem bestimmten Gegenstand zuwenden, das bleibt mir befremdlich. OneandOnlySon hat es weiter oben ganz trefflich ausgedrückt: Es gibt solche und solche Christen und ich gehöre eher zu denen, die Gottes Präsenz in allem sehen, nie mehr als 5 cm vom eigenen Herzen entfernt sozusagen, zudem immer eher am Grunde der eigenen Seele als in einem entfernten Gegenstand, und zwar am Grunde einer jeden Seele und nicht außerhalb von ihnen auf nur einen Punkt konzentriert. Was meines Wissens ja auch alles gut katholische Auffassungen sind, oberflächlich gesehen leben wir mit einer gewissen Menge an Widersprüchen.

 

Mich berührte jene Fronleichnamsprozession damals übrigens peinlich. Das lag sicherlich an meiner Auffassung von Gottes Präsenz im tief Privaten, an der Erziehung zum stillen Gebet, an dem überhaupt in der Gesellschaft zurückgezogenen Privatsein der Religion. Plötzlich so viel öffentliches Beten, Zurschaustellung der eigenen Frömmigkeit - das war zu viel für mich :angry:

 

Meine eben beschriebene Auffassung von der Präsenz Gottes in der Welt widerspricht, das ist mir selbst nicht entgangen, irgendwie dem Glauben an die Gegenwart Gottes in der konsekrierten Hostie. Ich schätze aber die katholische Feier der Kommunion ungemein. Es untergräbt meinem Gefühl nach den Wert dieses Rituals, wenn man allzusehr die Vernunft darüber gebieten lässt. Sprich wenn man sich darauf versteift etwas Symbolisches zu tun - statt einfach zu fühlen, was passiert, wenn man den Leib Christi entgegennimmt. Es ist für mich wie das Lesen eines Gedichts, da nützt mir die Analyse des Versmaßes erst einmal nichts, wenn ich spüren möchten, was dieses Gedicht wesentlich ausmacht.

 

Das soll kein Plädoyer für den Ausschluss der Vernunft aus religiösem Tun sein. Aber einmal nachdenkend festgestellt, dass es nicht schaden kann, ist es mir eine Freude, mich auf den Leib Christi einzulassen. Wobei ich das noch immer übe - eucharistische Anbetung und Fronleichnamsprozession befremden mich weiterhin ein bisschen.

bearbeitet von Kirisiyana
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