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Gottesferne, Eure Erfahrungen


alba

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Hallo Lissie

Wovor genau schützt uns das Gebot, am Ende unseres Lebens keinen Suizid begehen zu dürfen?

Weil Gott allein das Recht über Leben und Tod zu entscheiden, zusteht.

 

Hallo

über das Suizid-Verbot und dieses Argument bin ich schon oft gestoßen und verstehe es ehrlich gesagt nicht.

Wenn Gott tatsächlich das absolute Recht hat über Leben und Tod zu entscheiden, wir also unser Leben & Sterben vollständig in Gottes Hand legen, dann dürften auch keine lebensverlängernden Maßnahmen erlaubt sein, oder? Und warum hat er mich dann mit der Fähigkeit ausgestattet, mein Leben selbst zu beenden?

 

Eine andere Facette dieser Sache, die für mich ein wichtiges Anliegen ist: Wenn man das Tötungsverbot sehr betont, ist mir nicht klar, warum Christen sich nicht viel mehr im Tierschutz engagieren und gegen die brutale Behandlung und Tötungsmaschinerie der Massentierhaltung protestieren. Es geht hier zwar nicht um menschliches Leben, aber es geht um leidensfähige Kreaturen der Schöpfung.

 

Noch mal zurück zum Suizid: Ich kann verstehen, dass das "sinnlose" Wegwerfen des Lebens als Sünde betrachtet wird. Aber es sind Szenarien vorstellbar, in denen sehr großes Leiden durchaus zu der Entscheidung führen kann, den Tod vorzuziehen (sog. Bilanz-Suizidenten). Haben solche Menschen dann wirklich das ewige Leben verwirkt, auch wenn sie sonst sehr gute Christen waren?

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Hi Lissie

Möchtest du die Disskusion mit mir weiter fortsetzen,oder hast du über mich auch schon dein Urteil gefällt?

 

Gruß

jenny

Momentan bist Du an der Reihe mit einer Antwort, ich warte gerne.

 

(Und nochwas: Es geht nicht um Dich und ein Urteil über Dich, da Du gar nicht das Thema bist.)

Hallo Lissie

Ich fühlte mich schon angesprochen,schließlich glaube ich an Gott und gebe auch zu ihn nötig zu haben,sehr sogar.

Es würde mir auch weniger ausmachen von dir als "armes Schwein" bemitleidet zu werden,wenns sein muß :angry: , mir ist allein wichtig das du bestimmte Zusammenhänge verstehst (sofern ich dazu fähig bin sie dir zu erklären,vielleicht scheiterts ja schon daran :D ). Lachen kannst du am ende immernoch und es ablehnen.

Ich verlange ja auch nicht von meinem Disskusionsparnter das er unbedingt meine Sichtweise teilt.

 

Ich antworte also gern,-aber vorher steht noch meine kurze Frage unbeantwortet,das ist schon wichtig und gehört dazu.

 

Lieben Gruß

jenny

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Hallo Ada

Gott hat mich auch mit der Fähigkeit ausgestattet mit Messern umzugehen,deshalb renne ich aber nicht herum unt töte Leute oder mich selbst.

 

Verstehst du,-man kann Fähigkeiten gebrauchen und auch mißbrauchen.

 

Ja,vielleicht ist es ein Versäumniss das Christen sich zu wenig um den Tierschutz kümmern.

Gott hat uns die Natur untertan gemacht,damit wir uns um sie kümmern und sie pflegen und nicht damit wir sie ausbeuten und quälen.

Und hier siehst du das wir unsere Gottgegebene Fähigkeit eindeutig mißbrauchen.

 

Ich weiß es gibt Fälle wo Menschen nur noch dahinvegitieren und für die es nur noch Qual bedeutet zu leben.

Aber deine Frage hat grundsätzlich einen falschen Ansatz.

Gott bestraft niemanden für Selbstmord oder andere Sündenvergehen mit der Hölle,bzw. Verdammniss,bzw Gottesferne.

 

Das ist eine falschverstandene Botschaft,das lehrt die Bibel nicht.

Die Bibel lehrt,das wir wegen der Sünde Adam und Evas unter einem drohendem Todesurteil stehen. Nämlich in der Gottesferne zu bleiben,auf ewig.

Die Konsequenz der Sünde Adam und Evas war es das sie ihre vollkommene Natur verdorben haben und diese verdorbene Natur,- die Bibel nennt das die sündige Natur oder Sünde-,an ihre Nachkommen weitervererben.

 

Deshalb werden wir als Sünder geboren und früher oder später wird diese Tatache halt offenbar.

Gott hasst aber die Sünde und kann sie in seiner Gegenwart nicht dulden (weshalb Adam und Eva das Paradies verlassen mußten.)

Den Licht hat keine Gemeinschaft mit Finsternis.

Deshalb muß jeder der Gemeinschaft mit Gott möchte diese loswerden.

Uns ist es aber unmöglich es zu tun,wir können uns nicht selbst davon befreien.

Deshalb hat Gott das für uns erledigt,- indem er selbst Mensch geworden ist und in Jesus uns befreit hat.

 

Das in aller kürze.

 

Wir verwirken also das ewige Leben nicht wegen irgendwelcher Sünde die wir getan haben ,sondern nur dann wenn wir die ausgestreckte Hand Gottes ablehnen.

 

Lieben Gruß

jenny

bearbeitet von Jenny
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Wir verwirken also das ewige Leben nicht wegen irgendwelcher Sünde die wir getan haben ,sondern nur dann wenn wir die ausgestreckte Hand Gottes ablehnen.

Dann ist Reinhard Heidrich wohl doch im Paradies.

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Hi Lissie

Möchtest du die Disskusion mit mir weiter fortsetzen,oder hast du über mich auch schon dein Urteil gefällt?

 

Gruß

jenny

Momentan bist Du an der Reihe mit einer Antwort, ich warte gerne.

 

(Und nochwas: Es geht nicht um Dich und ein Urteil über Dich, da Du gar nicht das Thema bist.)

Hallo Lissie

Ich fühlte mich schon angesprochen,schließlich glaube ich an Gott und gebe auch zu ihn nötig zu haben,sehr sogar.

Es würde mir auch weniger ausmachen von dir als "armes Schwein" bemitleidet zu werden,wenns sein muß :angry: , mir ist allein wichtig das du bestimmte Zusammenhänge verstehst (sofern ich dazu fähig bin sie dir zu erklären,vielleicht scheiterts ja schon daran ;) ). Lachen kannst du am ende immernoch und es ablehnen.

Ich verlange ja auch nicht von meinem Disskusionsparnter das er unbedingt meine Sichtweise teilt.

 

Ich antworte also gern,-aber vorher steht noch meine kurze Frage unbeantwortet,das ist schon wichtig und gehört dazu.

 

Klar wirst Du Dich angesprochen fühlen, wenn der jüdisch-christliche Gott kritisiert wird, das ist verständlich. Dennoch ist die Diskussion hier bislang noch überhaupt nicht persönlich, sondern rein sachlich. Du hattest die These aufgestellt, Gottes einschränkende Regeln seien zum Schutz der Menschen da, ich hatte zur Darlegung anhand konkreter (m.E.ethisch höchst zweifelhafter) Regeln angeregt und nach Deinen diesbezüglichen Ausführungen meine Einwände genannt. Kein einzelner dieser Einwände wird wahrer oder falscher, wenn ich Dir mitteile, wie ich zum Thema Abtreibung stehe (nämlich pro choice). Und Deine anstehenden Antworten auf meine Punkte werden durch dieses Wissen auch nicht profitieren können; sie müssen nämlich völlig unabhängig von dem Thema Abtreibung widerlegt werden, da sie mit diesem schlichtweg nichts zu tun haben.

 

Aber vielleicht hast Du ja auch einen mir völlig schleierhaften Hintergedanken? Ich warte... :D

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Hallo

über das Suizid-Verbot und dieses Argument bin ich schon oft gestoßen und verstehe es ehrlich gesagt nicht.

Wenn Gott tatsächlich das absolute Recht hat über Leben und Tod zu entscheiden, wir also unser Leben & Sterben vollständig in Gottes Hand legen, dann dürften auch keine lebensverlängernden Maßnahmen erlaubt sein, oder?

 

Selbiges Argument habe ich auch schonmal irgendwo formuliert, glaube ich. Aber es hilt (wie auch Jenny) keiner für nötig, darauf einzugehen.

 

Und irgendwie suggeriert diese Sichtweise "Leben in Gottes Hand" auch, dass der Stein, der mich mal irgendwo bei irgendeinem Erdbeben erschlagen wird, dass von Gottes Hand käme. Aber das ist jetzt nebensächlich ...

 

Und warum hat er mich dann mit der Fähigkeit ausgestattet, mein Leben selbst zu beenden?

 

Solche Argumente wie "warum hat Gott mir Verstand gegeben?" oder "warum ist der Mensch so und nicht so" usw. - diese Argumente sind irgendwie doof, egal von welcher Seite sie kommen.

 

Dieser Tage habe ich es hier im Forum schon wieder in der positiven Form gelesen:

Gott hat uns diese und jene Fähigkeit gegeben, also ist das toll.

 

Pustekuchen, weil es eben Dinge gibt, die wir tun können, die nachweisslich überhaupt nicht toll sind. Weder nach biblischen Maßstäben noch sonstwie.

 

Und auch Moral macht keinen Sinn, wenn wir alles dürften was wir könnten.

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Gott hat uns die Natur untertan gemacht

 

Eigentlich stellen wir neuerdings fest, wie wenig Untertan sie uns doch ist. Irgendwas muss dein Gott falsch gemacht haben. Weil die blöde Natur macht was sie will, ohne uns zu fragen.

 

Ich weiß es gibt Fälle wo Menschen nur noch dahinvegitieren und für die es nur noch Qual bedeutet zu leben.

Aber deine Frage hat grundsätzlich einen falschen Ansatz.

Gott bestraft niemanden für Selbstmord oder andere Sündenvergehen mit der Hölle,bzw. Verdammniss,bzw Gottesferne.

 

Das ist eine falschverstandene Botschaft,das lehrt die Bibel nicht.

Die Bibel lehrt,das wir wegen der Sünde Adam und Evas unter einem drohendem Todesurteil stehen. Nämlich in der Gottesferne zu bleiben,auf ewig.

Die Konsequenz der Sünde Adam und Evas war es das sie ihre vollkommene Natur verdorben haben und diese verdorbene Natur,- die Bibel nennt das die sündige Natur oder Sünde-,an ihre Nachkommen weitervererben.

 

Deshalb werden wir als Sünder geboren und früher oder später wird diese Tatache halt offenbar.

Gott hasst aber die Sünde und kann sie in seiner Gegenwart nicht dulden (weshalb Adam und Eva das Paradies verlassen mußten.)

Den Licht hat keine Gemeinschaft mit Finsternis.

Deshalb muß jeder der Gemeinschaft mit Gott möchte diese loswerden.

Uns ist es aber unmöglich es zu tun,wir können uns nicht selbst davon befreien.

Deshalb hat Gott das für uns erledigt,- indem er selbst Mensch geworden ist und in Jesus uns befreit hat.

 

Das in aller kürze.

 

Wir verwirken also das ewige Leben nicht wegen irgendwelcher Sünde die wir getan haben ,sondern nur dann wenn wir die ausgestreckte Hand Gottes ablehnen.

 

Kannst du obige Predigt nochmal irgendwie zur Selbsttötung zurückführen? Weil was willst du uns jetzt sagen? Dass die Selbsttötung keine Sünde ist? (was AFAIK der katholischen Lehre widerspricht) Dass die Selbsttötung zwar Sünde ist, aber nur eine kleine, die Gott nicht hasst und "einfach so" vergibt? (was AFAIK ebenfalls der katholischen Lehre widerspricht) Vergibt er nun, dass man sich "angemaßt" hat, über Leben und Tod zu entscheiden, was doch einzig Gottes Recht ist? Gibt es in dem ganzen Selbsttötungsprozess jetzt irgendein "Hand Gotets abschlagen" ? Oder kann man die Hand trotz Selbsttötung noch ergreifen?

 

Oder was jetzt?

 

Kannst du's nicht einfach auf den Punkt bringen, ohne bei Adam und Eva anzufangen? (Die Redewendung passt ja mal wie die Faust auf's Auge.)

bearbeitet von agnostiker
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Die Konsequenz der Sünde Adam und Evas war es das sie ihre vollkommene Natur verdorben haben und diese verdorbene Natur,- die Bibel nennt das die sündige Natur oder Sünde-,an ihre Nachkommen weitervererben.

 

 

Lieben Gruß

jenny

 

Na, Jenny, was war das dann nun wirklich für ein Verbrechen was Adam und Eva (laut Bibel) begangen haben?

 

Die Schlange sprach die doch die Wahrheit, denn was versprach die Schlange der Eva und dem Adam:

 

1Mo 3,5

sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

 

Das ist die Warheit, die Beiden wurde sehend, und konnten zwischen gut und böse unterscheiden, also wo hat da die Schlange/der Teufel gelogen?

 

Und was muss das für ein Gott sein, der auf einmal in maßlose Angst ausbricht, nur weil Eva und Adam auf einmal zwischen Gut und Böse unterscheiden konnten.

 

Hier darfst du dann Nachdenken, warum sie Gott so gefährlich wurden, hier darfst du dann einmal wirklich überlegen - warum es diesem Gott nicht so angenehm war, das sie auch Ihn in seinen Handlungen beurteilen konnten, ja sie waren auf einmal wie Gott selbst!

 

Und dieses - sehend werden, dass rechtfertigt die Verdammnis der Menschheit, dieses sehend werden - das rechtfertigt diesen ungeheuren Blutzoll, den dieser Gott dann über die Menschheit verhängte?

 

Wie dunkel ist es wirklich in manch christlichen Köpfen?

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Adam und Eva (laut Bibel) begangen haben?

 

Die Schlange sprach die doch die Wahrheit, denn was versprach die Schlange der Eva und dem Adam:

 

1Mo 3,5

sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Das ist die Warheit, die Beiden wurde sehend, und konnten zwischen gut und böse unterscheiden, also wo hat da die Schlange/der Teufel gelogen?

 

Dafür hat der Gott der Genesis allerdings gelogen:

 

15 Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.

16 Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen;

17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!

 

Der Satz in Fettschrift war eine Lüge - keineswegs mussten Adam und Eva an dem Tag sterben, an dem sie vom Baum gegessen haben, sondern erst (laut Bibel) ein paar Jahrhunderte später. Und ewiges Leben war für beide sowieso nicht vorgesehen, denn sonst hätte Gott nicht auch noch den Baum des Lebens schützen müssen. Auch noch unsterblich wären Adam und Eva endgültig "wie Gott" gewesen, und das musste unbedingt verhindert werden, daher der Engel als Wächter vor dem Baum und schließlich die Vertreibung aus dem Paradies.

 

Überhaupt erscheint der Gott der Genesis-Geschichte wie ein kleinlicher Tyrann zu sein, weder allmächtig noch allwissend, sondern wie ein Mensch, der im Garten umherwandelt, der lügt und jähzornig ist.

 

Und was muss das für ein Gott sein, der auf einmal in maßlose Angst ausbricht, nur weil Eva und Adam auf einmal zwischen Gut und Böse unterscheiden konnten.

 

Nun, wenn Adam und Eva zwischen gut und böse unterscheiden können, dann können sie natürlich auch Gott nach diesen Maßstäben beurteilen - und das darf nicht sein.

 

Hier darfst du dann Nachdenken, warum sie Gott so gefährlich wurden, hier darfst du dann einmal wirklich überlegen - warum es diesem Gott nicht so angenehm war, das sie auch Ihn in seinen Handlungen beurteilen konnten, ja sie waren auf einmal wie Gott selbst!

 

So sehe ich das auch.

 

Und dieses - sehend werden, dass rechtfertigt die Verdammnis der Menschheit, dieses sehend werden - das rechtfertigt diesen ungeheuren Blutzoll, den dieser Gott dann über die Menschheit verhängte?

 

Nicht, wenn man von seiner Fähigkeit Gebrauch macht, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden ...

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Adam und Eva (laut Bibel) begangen haben?

 

Die Schlange sprach die doch die Wahrheit, denn was versprach die Schlange der Eva und dem Adam:

 

1Mo 3,5

sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Das ist die Warheit, die Beiden wurde sehend, und konnten zwischen gut und böse unterscheiden, also wo hat da die Schlange/der Teufel gelogen?

 

Dafür hat der Gott der Genesis allerdings gelogen:

 

15 Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.

16 Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen;

17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!

 

Der Satz in Fettschrift war eine Lüge - keineswegs mussten Adam und Eva an dem Tag sterben, an dem sie vom Baum gegessen haben, sondern erst (laut Bibel) ein paar Jahrhunderte später. Und ewiges Leben war für beide sowieso nicht vorgesehen, denn sonst hätte Gott nicht auch noch den Baum des Lebens schützen müssen. Auch noch unsterblich wären Adam und Eva endgültig "wie Gott" gewesen, und das musste unbedingt verhindert werden, daher der Engel als Wächter vor dem Baum und schließlich die Vertreibung aus dem Paradies.

 

Überhaupt erscheint der Gott der Genesis-Geschichte wie ein kleinlicher Tyrann zu sein, weder allmächtig noch allwissend, sondern wie ein Mensch, der im Garten umherwandelt, der lügt und jähzornig ist.

 

Und was muss das für ein Gott sein, der auf einmal in maßlose Angst ausbricht, nur weil Eva und Adam auf einmal zwischen Gut und Böse unterscheiden konnten.

 

Nun, wenn Adam und Eva zwischen gut und böse unterscheiden können, dann können sie natürlich auch Gott nach diesen Maßstäben beurteilen - und das darf nicht sein.

 

Genau das wollte ich damit sagen.

 

Es ließen sich aus der Bibel noch Beispiele in Legion bringen, dass sich eigentlich und immer wieder der Gott des AT von den Menschen, von seiner (ach so innig geliebten) Schöpfung entfernte, weniger der Mensch von Gott.

 

Immer wieder stieß dieser, doch etwas mehr als merkwürdige Gott, seine Schöpfung von sich, oder ersäufte diese dann auch mal so nebenbei, um sich dann immer und immer wieder als Gott der ewigen Liebe anbeten zu lassen.

 

Was soll man dazu eigentlich noch sagen?

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Es wird mir immer unbegreiflich bleiben warum Menschen, die sich selber eine hohe Intelligenz zumessen, auf das Bibelauselgungsniveau von letztklassigen Evangelikalen heruntersteigen, nur um ihren monströsen Gottes- und Religonshass zu befriedigen.

 

Meine Matura liegt 45 Jahre zurück.......aber schon damals wäre im Religionsunterricht jeder, der alttestamentarische Exegese auf dem Niveaeudieses Postings , so mit "da hat Gott aber gelogen", betrieben hätte, nicht nur vom Lehrer sondern auch von den Mitschülern mit einem homerischen Gelächter bedacht worden.

Ich hab es schon einige Male festgestellt, dass solches Theologieverständnis spätestens Mitte des vorigen Jahrhunderts in die Tonne geworfen wurde.

Auf diesem Niveau lehrt man selbst in Heiligenkreuz nicht mehr und das will was heissen.

bearbeitet von wolfgang E.
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Der Satz in Fettschrift war eine Lüge -

 

Sicher nicht. Ich will einmal versuchen, das zu erhellen, warum es die wahre Geschichte ist.

 

Es ist eine Aussage ueber eine entscheidende Moment in der Entwicklungsgeschichte der Spezies Mensch. Es gibt Forscher, die den Beginn dessen, was wir heute als Homo sapiens sapiens bezeichnen, genau dort verorten, als dieses Geschoepf begann, seine Toten in irgendeiner Weise zu bestatten, ihnen Grabbeilagen zu geben.

 

Der Mensch ist ein Tier, das Bewusstsein erlangt hat und abstrahieren kann von sich. Tiere empfinden Todesangst im Angesicht bestehender echter Gefahr. Diese akute Angst vergeht sofort, wenn sie die Gefahr gebannt sehen, indem sie vor ihr fliehen konnten und sich in Sicherheit bringen, sie beruhigen sich wieder. Keinesfalls leben sie verstoert und von tiefer Angst gepeinigt auf den naechsten Moment hin, an dem man ihnen ans Leben will, oder beschaeftigen sich gar mit dem Ende ihres Lebens. Der Mensch ist soweit das einzige Wesen, das sich zeit seines Lebens damit auseinandersetzt, dass dieses Leben irgendwann einmal zu Ende sein wird, er kennt nicht den Zeitpunkt, er weiß nicht, wie es passieren wird, aber es wird geschehen und er ist nicht mehr da.

 

Der paradiesische Zustand ist deshalb der animalische, als die Spezies Mensch noch ungestoert von solchen immerfort bestehenden Gewissheiten und Aengsten gepeinigt existierten. Mit dem Erwachen des menschlichen Abstraktionsvermoegens erwachte auch die Erkenntnis ueber den unausweichlichen eigenen Tod, und diese Erkenntnis begann den Menschen dazu zu treiben, unglaubliche und irrwitzige Vorkehrungen anstellen zu wollen, um dieser Erkenntnis auszuweichen bzw. ihr Eintreffen zu veraendern, herauszoegern, Zukunft zu planen, selbst zu zerstoeren, was er befuerchtete, was ihn zerstoeren koennte. Das Leben als solches (Ueberleben, egal wie und mit welchem Mitteln!) wurde als gut, der Tod als boese eingeordnet, alles, was zum letzteren fuehren konnte, war boese – ob das natuerliche Vorgaenge waren oder andere Menschen, die ihn offenbar bedrohten, war egal. Er stand vor einem Abgrund existenzieller Angst, die er bis heute nicht nur beibehalten, sondern die sich statt abgebaut, immer mehr gesteigert hat. Die Frage, die er sich stellt: Adam, wo bist du? ist in keinster Weise zu irgendeiner Erklaerung fuer ihn gekommen, noch ist es ihm gelungen (geht auch nicht) sich fortwaehrend vor sich selbst zu verstecken und sich mit Tausenden von Entschuldigungen fuer sein irrationales Verhalten befriedigend zu rechtfertigen fuer das, was ihm im Rahmen der ihm gegebenen Erkenntnis als mißlungenes, "boeses" Verhalten ab und zu daemmert. Er ist ein sich selbst ausgeliefertes Wesen, das sich nicht selbst erklaeren kann, und das nach Suendenboecken sucht, sei es der andere Mensch, der ihn verfuehrt zum Schlechten (Eva), sei es die Natur (Schlange), die ihn dazu bringt, zu versagen, seien es Dämonen oder Teufel, die ihn beherrschten, letzlich sogar Gott, der ihn angeblich verdammt haette. Und er ist eifrig dabei, das, was er als die oder das Schuldige glaubt ausgemacht zu haben, in Grund und Boden zu bekaempfen - aussichtslos natuerlich, weil er auf diese Weise keine Freiheit erlangt, sondern nur noch staerker sich in den Gefaengnisstricken seiner existenziellen Angst verwickelt.

 

Die Bibel greift in dieser Erzaehlung diese grundlegende Moment in der menschlichen Entwicklungsgeschichte auf, welcher die Spezies Mensch direkt als solche bestimmt – als das einzige Geschoepf, welches in fortwaehrender Angst lebt- der evolutionaere Preis fuer das „Geschenk“ des abstrahierenden Bewusstseins.

 

Besonderes Augenmerk gilt der Schlange in dieser Geschichte. Sie verkoerpert nicht das echte Tier, sie ist auch gar kein Tier, das wird deutlich gesagt, sondern sie „ist schlauer als alle Tiere“ (nicht: schlauer als alle anderen Tiere!), sie ist listig, d.h. sie suggeriert, dass man mit List aus der Falle herauskommen koennte, in die der Mensch evolutionaer hineingetrieben sich fuehlt. Sie verkoerpert das evolutionaere Prinzip, dem man nicht entrinnen kann (symbolisiert darin, dass die Frau der eingefluesterten Verlockung nicht entgehen kann), sie verkoerpert den von da an bedrohlichen Teil der Natur (wozu dann auch das Erkennen der eigenen Sexualitaet gehoert, die aus dem animalischen Geschehen herausgeloest problematisch wird) außerhalb des Menschen und in ihm selbst, sie verkoerpert, wenn man so will, das ganze Dilemma und den Abgrund, vor dem er ab diesem Zeitpunkt sich stehend findet. Er will nicht mit diesem Abgrund leben, diesem Wissen erst recht nicht, existiert aber auch nicht ohne ihn, das kann er gar nicht, er wird dadurch existenziell bestimmt. Er geraet in Feindschaft mit der Schlange und auch mit sich selbst.

 

Dann geht die Entwicklungsgeschichte biblisch weiter mit dem bewusst reflektierten Brudermord, ein weiteres psychologisch sehr wichtiges Moment, ueber den exemplarisch berichtet wird.

 

Also –das Herausstuerzen aus dem animalischen Zustand bringt die Erkenntnis,

dass man sterben muss und wird, egal, wie man es dreht und wendet. Die Tuer zu diesem Paradies ist fuer immer zu, der Cherubim mit dem Flammenschwert (ueber dieses symbolische Bild des Flammenschwertes gibt es auch eine Menge zu berichten, das ist aber OT hier) ist das zukunftsweisende Moment, das die Spezies Mensch in eine Welt hinein verweist, die sie sich weder selbst ausgesucht noch auf deren Mechanismen sie wirklich Einfluss hat.

 

Ich weiß ja, dass nicht jeder bereit ist, die Bibel auf ihre vorhandenen Aussagen entwicklungsgeschichtlichen Kontext hin zu lesen. Dieses Posting ist etwas lang geraten, Entschuldigung, es fiel mir schwer, es kuerzer zu formulieren.

 

EDIT: Was ich in dem Zusammenhang noch sagen moechte - die Bibel zeigt im Laufe ihrer Erzaehlungen auch immer wieder exemplarisch, wo der Ausweg aus dieser existenziellen Angst sein koennte, wie Vertrauen und Angstfreiheit moeglich sind - und am meisten exemplarisch natuerlich zeigt es sich am Wesen und Leben des Jesus von Nazareth.

bearbeitet von Long John Silver
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Es wird mir immer unbegreiflich bleiben warum Menschen, die sich selber eine hohe Intelligenz zumessen, auf das Bibelauselgungsniveau von letztklassigen Evangelikalen heruntersteigen, nur um ihren monströsen Gottes- und Religonshass zu befriedigen.

 

Meine Matura liegt 45 Jahre zurück.......aber schon damals wäre im Religionsunterricht jeder, der alttestamentarische Exegese auf dem Niveau

dieses Postings so mit "da hat Gott aber gelogen" usw. betrieben hätte, nicht nur vom Lehrer sondern auch von den Mitschülern mit einem homerischen Gelächter bedacht worden.

Ich hab es schon einige Male festgestellt, dass solches Theologieverständnis spätestens Mitte des vorigen Jahrhunderts in die Tonne geworfen wurde.

Auf diesem Niveau lehrt man selbst in Heiligenkreuz nicht mehr und das will was heissen.

 

Ja und?

 

Man kann verstehen das dir die einachen Tatsachen der Bibel etwas peinlich sind, man kann auch verstehen das dir der Schaum vor deinem Mund nicht peinlich ist, ebenso kann man verstehen das du, außer der üblichen fundamentalen Rundumschlägerei, zu keinem der Bibelverse einen Kommentar abgegeben hast.

 

Was ich allerdings nicht verstehe ist, wie man so viel schreiben kann und damit eigentlich nichts gesagt hat.

 

Kein Mensch, auch nicht einer, braucht für die einfachen Bibelverse, die weiter oben angeführt wurden, irgendwelches Theologieverständnis, das sind die üblichen und leider schon sehr abgenuckleten Verblendungen der christlichen Demagogen, man braucht nur zu lesen, einfach nur zu lesen und dann das zu tun, vor dem christliche Populisten aller Konfessionen so unendliche Angst haben - man soll sich sein eigenes Urteil bilden, mehr braucht es nicht um die menschenverachtenden und von sinnenlosen Hass überladenen Propagandapamphlete der selbsternannten Überpropheten zu Erkennen.

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das dir der Schaum vor deinem Mund nicht peinlich ist,

Ich vermisse schmerzlich Deinen üblichen Hinweis auf das Feinrippunterhöschen Deinen Deine Beiträge sonst immer so feinsinnig macht

Kein Mensch, auch nicht einer, braucht für die einfachen Bibelverse, die weiter oben angeführt wurden, irgendwelches Theologieverständnis, .

Klar, Leuten wie Dir war Sachverstand immer schon ein blosses Hinderniss bei der Absonderung ihrer dümmlichen Polemiken.

 

Dies ist auch der Grund, warum ich es wirklich für verlorenen Liebesmüh halte Dir und Deinesgleichen mit exegetischen Sachragumenten zu antworten...........warum soll ich jemandem, der stolz auf seinen Blindheit die Augen ganz fest zukneift etwas über Farbe erzählen.

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Dies ist auch der Grund, warum ich es wirklich für verlorenen Liebesmüh halte Dir und Deinesgleichen mit exegetischen Sachragumenten zu antworten...........warum soll ich jemandem, der stolz auf seinen Blindheit die Augen ganz fest zukneift etwas über Farbe erzählen.

 

Womit er sich dann immer noch (und vorsätzlich) um eine Stellungnahme zu den weiter oben angeführten Bibelversen drückt.

 

Du sollst hier bestimmt nichts über Farben erzählen, denn schwarz und weiß kennen alle hier, du musst auch nicht gleich immer in den weinerlichen Ton der in das Fleisch gekommenen Unschuld verfallen, es genügt eigentlich schon, einmal, wenigstens ein einziges mal, ein wenig jedenfalls und wenn es dir dann möglich ist, auf das Thema und die Argumente anderer User einzugehen.

 

Versuche er es doch einfach einmal, vielleicht verschwindet dann auch die theologisch fundamentale Hartleibgkeit seiner Beiträge wie - von ganz allein.

bearbeitet von patmos
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Wir verwirken also das ewige Leben nicht wegen irgendwelcher Sünde die wir getan haben ,sondern nur dann wenn wir die ausgestreckte Hand Gottes ablehnen.

Dann ist Reinhard Heidrich wohl doch im Paradies.

Auch ein Heydrich kann in das Paradies kommen, wenn er in jenseitigen Welt alles Widergöttliche ablegt. Wenn er sieht, dass sein Verhalten gegenüber Gott und gegenüber seinen Mitmenschen falsch ist und war und es aufrichtigen Herzen bereut und nach Möglichkeiten diese Lieblosigkeit an Gott und an seinen Mitmenschen wieder gut macht, dann bekommt auch ein Reinhard Heydrich die Chance, im Paradies sein.

 

Nur es ihm in der jenseitigen Welt sehr viel mehr Mühe als in der diesseitigen Welt kosten. So wird ein Reinhard Heydrich solange nicht zur Anschauung Gottes in der Person Jesus kommen, bis er alles Falsche und alles aus dem Falschen kommende Böses abgelegt hat. Dieses Falsche ist die geistige Finsternis im Menschen und diese Finsternis in uns macht es uns unmöglich, das Walten Gottes in unseren Herzen und in der Schöpfung zu erkennen.

 

Weil in uns die Finsternis ist, darum begehen wir auch Dinge, die wir in der vollen Kenntnis und der Erkenntnis Gottes nicht tun würden. Weil die Folgen unserer verfehlten Handlungen ganz klar vor unseren Augen erscheinen.

 

Wir Menschen können aber nicht erkennen, wie das innerste Herz eines anderen Menschen beschaffen ist. das kann nur Gott selbst und derjenige, dem Gott die innere Sehe öffnet.

 

Also kann durch aus die Möglichkeit bestehen, dass auch ein Reinhard Heydrich in das Paradies kommt. Es kommt nur auf ihn selbst an, ob er die ausgestreckte Hand Gottes annimmt.

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das dir der Schaum vor deinem Mund nicht peinlich ist,

Ich vermisse schmerzlich Deinen üblichen Hinweis auf das Feinrippunterhöschen Deinen Deine Beiträge sonst immer so feinsinnig macht

Kein Mensch, auch nicht einer, braucht für die einfachen Bibelverse, die weiter oben angeführt wurden, irgendwelches Theologieverständnis, .

Klar, Leuten wie Dir war Sachverstand immer schon ein blosses Hinderniss bei der Absonderung ihrer dümmlichen Polemiken.

 

Dies ist auch der Grund, warum ich es wirklich für verlorenen Liebesmüh halte Dir und Deinesgleichen mit exegetischen Sachragumenten zu antworten...........warum soll ich jemandem, der stolz auf seinen Blindheit die Augen ganz fest zukneift etwas über Farbe erzählen.

Es war ein Kind, welches rief: Der Kaiser ist nackt!

 

 

"Die Theologie ist ein Fach ohne Untersuchungsgegenstand. Das vereinfacht die Sache natürlich erheblich" (Prof. von der Uni Münster)

 

mfg

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Dies ist auch der Grund, warum ich es wirklich für verlorenen Liebesmüh halte Dir und Deinesgleichen mit exegetischen Sachragumenten zu antworten

Exegetische Sachargumente existieren nicht. Exegese ist nichts weiter als die Kunst, die offensichtliche Aussage eines Satzes unter Aufkündigung der Regeln von Semantik, Syntax und Grammatik der betreffenden Sprache soweit zu verdrehen, bis sie mit dem jeweiligen Zeitgeist (oder dem Weltbild des Exegeten, wenn er sich nicht mit dem Zeitgeist deckt) übereinstimmt. Deshalb wurde und wird jede Bibelstelle zu jeder Zeit genau so ausgelegt, wie es den vorherrschenden Ansichten der Exegeten am besten passt. Im Moment hält ein großer Teil der Christen zumindest in Westeuropa ziemlich viel von Menschenrechten, weshalb die unmenschlichen und tyrannischen Aspekte ihres Gottes schnell wegexegiert werden, völlig unabhängig von der beabsichtigten Aussage der ausgelegten Texte. Dass das gelegentlich ein bisschen Übung erfordern mag, z.B. wenn die offensichtliche Aussage in ihr genaues Gegenteil verkehrt werden soll, ist klar, vielleicht muss man auch einige Jahre studieren, um das wirklich fachmännisch durchführen zu können.

bearbeitet von Assarhaddon
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Hallo Lissie

Wovor genau schützt uns das Gebot, am Ende unseres Lebens keinen Suizid begehen zu dürfen?

Weil Gott allein das Recht über Leben und Tod zu entscheiden, zusteht.

 

Hallo

über das Suizid-Verbot und dieses Argument bin ich schon oft gestoßen und verstehe es ehrlich gesagt nicht.

Wenn Gott tatsächlich das absolute Recht hat über Leben und Tod zu entscheiden, wir also unser Leben & Sterben vollständig in Gottes Hand legen, dann dürften auch keine lebensverlängernden Maßnahmen erlaubt sein, oder? Und warum hat er mich dann mit der Fähigkeit ausgestattet, mein Leben selbst zu beenden?

 

Eine andere Facette dieser Sache, die für mich ein wichtiges Anliegen ist: Wenn man das Tötungsverbot sehr betont, ist mir nicht klar, warum Christen sich nicht viel mehr im Tierschutz engagieren und gegen die brutale Behandlung und Tötungsmaschinerie der Massentierhaltung protestieren. Es geht hier zwar nicht um menschliches Leben, aber es geht um leidensfähige Kreaturen der Schöpfung.

Noch mal zurück zum Suizid: Ich kann verstehen, dass das "sinnlose" Wegwerfen des Lebens als Sünde betrachtet wird. Aber es sind Szenarien vorstellbar, in denen sehr großes Leiden durchaus zu der Entscheidung führen kann, den Tod vorzuziehen (sog. Bilanz-Suizidenten). Haben solche Menschen dann wirklich das ewige Leben verwirkt, auch wenn sie sonst sehr gute Christen waren?

ein guter Christ wirft das Leben nicht weg. Ein guter Christ fühlt sich jeder Sekunde seines Lebens von Gottes Hand geborgen, egal was auf ihn zu kommt. Denn es ist Gottes Zulassung, wenn die negativen Erscheinungen an uns antreten und gerade in diesen negativen Erscheinungen können wir feststellen, wie stark unsere Liebe zu Gott und daraus zu den Mitmenschen wirklich ist.

 

Ein Mensch, dessen Vertrauen auf Gott in allen Lebenslagen unerschütterlich ist, wird so etwas wie selbstmord seinem Schöpfer nicht antun. Denn der Leib des Menschen ist ein Geschenk Gottes, damit die menschliche Seele - also das Ich - hier auf dieser Erde die Kindschaft Gottes erreichen kann.

 

Ich kann mich allen ärztliche Maßnahmen unterziehen, sofern ich dadurch die Möglichkeit habe, meinen Leib zu erhalten und mir so den Dienst am Nächsten zu ermöglichen. Kein Mensch kann dazu gezwungen werden, diese ärztliche Maßnahmen gegen seinen Willen über sich ergehen zu lassen, wenn er spürt, dass er auf Dauer kein freies und aus sich selbst bestimmtes Leben mehr führen kann. Wenn die Seele den Leib auf Dauer nicht mehr aus eigener Kraft am "Leben" erhalten kann, dann soll die Seele den Leib verlassen dürfen. Aber da ist eine freie Entscheidung des Betreffenden Voraussetzung.

 

Ein Selbsttötung - als das Wegwerfen des Leibes zeugt auch von der Lieblosigkeit des Selbstmörder, Der nicht einmal die Liebe zu sich selbst hat und zu seinem Leib, wie will so ein Mensch Andere lieben. Nicht umsonst heißt es: Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst. Also ist die Selbstliebe das Mindestmaß der Liebe zum Nächsten.

 

Aber der sich selbst tötet, hat nicht einmal die Menge an Liebe, die Gott von uns an Liebe zum Nächsten fordert.

bearbeitet von rakso
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Also kann durch aus die Möglichkeit bestehen, dass auch ein Reinhard Heydrich in das Paradies kommt. Es kommt nur auf ihn selbst an, ob er die ausgestreckte Hand Gottes annimmt.

Jau. So hatte ich es verstanden und gemeint.

Aber einem Gott, der solchen Typen die Hand reicht, bin ich lieber maximal fern.

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Hi Lissie

Möchtest du die Disskusion mit mir weiter fortsetzen,oder hast du über mich auch schon dein Urteil gefällt?

 

Gruß

jenny

Momentan bist Du an der Reihe mit einer Antwort, ich warte gerne.

 

(Und nochwas: Es geht nicht um Dich und ein Urteil über Dich, da Du gar nicht das Thema bist.)

Hallo Lissie

Ich fühlte mich schon angesprochen,schließlich glaube ich an Gott und gebe auch zu ihn nötig zu haben,sehr sogar.

Es würde mir auch weniger ausmachen von dir als "armes Schwein" bemitleidet zu werden,wenns sein muß :D , mir ist allein wichtig das du bestimmte Zusammenhänge verstehst (sofern ich dazu fähig bin sie dir zu erklären,vielleicht scheiterts ja schon daran :) ). Lachen kannst du am ende immernoch und es ablehnen.

Ich verlange ja auch nicht von meinem Disskusionsparnter das er unbedingt meine Sichtweise teilt.

 

Ich antworte also gern,-aber vorher steht noch meine kurze Frage unbeantwortet,das ist schon wichtig und gehört dazu.

 

Klar wirst Du Dich angesprochen fühlen, wenn der jüdisch-christliche Gott kritisiert wird, das ist verständlich. Dennoch ist die Diskussion hier bislang noch überhaupt nicht persönlich, sondern rein sachlich. Du hattest die These aufgestellt, Gottes einschränkende Regeln seien zum Schutz der Menschen da, ich hatte zur Darlegung anhand konkreter (m.E.ethisch höchst zweifelhafter) Regeln angeregt und nach Deinen diesbezüglichen Ausführungen meine Einwände genannt. Kein einzelner dieser Einwände wird wahrer oder falscher, wenn ich Dir mitteile, wie ich zum Thema Abtreibung stehe (nämlich pro choice). Und Deine anstehenden Antworten auf meine Punkte werden durch dieses Wissen auch nicht profitieren können; sie müssen nämlich völlig unabhängig von dem Thema Abtreibung widerlegt werden, da sie mit diesem schlichtweg nichts zu tun haben.

 

Aber vielleicht hast Du ja auch einen mir völlig schleierhaften Hintergedanken? Ich warte... ;)

Nee,nee,-ich warte :)

Hallo Lissie

Die ganze Zeit frage ich mich warum du es dir so schwer machst,schlicht und einfach auf meine Frage zu antworten.

Warum überlässt du das "Problem" nicht mir,ob ich einen Zusammenhang zum Thema herstellen kann. :angry:

 

Also.....

 

Lieben Gruß

jenny

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ein guter Christ wirft das Leben nicht weg. Ein guter Christ fühlt sich jeder Sekunde seines Lebens von Gottes Hand geborgen,...

 

Ein Mensch, dessen Vertrauen auf Gott in allen Lebenslagen unerschütterlich ist, wird so etwas wie selbstmord seinem Schöpfer nicht antun. ...

Bis hierher alles klar.

 

Dann wirds unklar:

Kein Mensch kann dazu gezwungen werden, diese ärztliche Maßnahmen gegen seinen Willen über sich ergehen zu lassen, wenn er spürt, dass er auf Dauer kein freies und aus sich selbst bestimmtes Leben mehr führen kann.

...

Worin besteht der Unterschied zwischen aktiver Selbsttötung und die Nichtannahme von lebenserhaltenden Maßnahmen?

 

 

mfg

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Nee,nee,-ich warte :D

Hallo Lissie

Die ganze Zeit frage ich mich warum du es dir so schwer machst,schlicht und einfach auf meine Frage zu antworten.

Warum überlässt du das "Problem" nicht mir,ob ich einen Zusammenhang zum Thema herstellen kann. :angry:

 

Also.....

 

Lieben Gruß

jenny

Dann können wir lange warten...

 

Abgesehen davon, dass deine Frage von Lissie beantwortet wurde, warte ich auch auf deine Antwort.

 

mfg

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Nee,nee,-ich warte ;)

Hallo Lissie

Die ganze Zeit frage ich mich warum du es dir so schwer machst,schlicht und einfach auf meine Frage zu antworten.

Warum überlässt du das "Problem" nicht mir,ob ich einen Zusammenhang zum Thema herstellen kann. :D

 

Also.....

 

Lieben Gruß

jenny

Dann können wir lange warten...

 

Abgesehen davon, dass deine Frage von Lissie beantwortet wurde, warte ich auch auf deine Antwort.

 

mfg

Ups...

Danke mazdan ,hab ich im Eifer des Gefächts überlesen :angry:

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Exegetische Sachargumente existieren nicht. Exegese ist nichts weiter als die Kunst, die offensichtliche Aussage eines Satzes unter Aufkündigung der Regeln von Semantik, Syntax und Grammatik der betreffenden Sprache soweit zu verdrehen, bis sie mit dem jeweiligen Zeitgeist (oder dem Weltbild des Exegeten, wenn er sich nicht mit dem Zeitgeist deckt) übereinstimmt.

 

Das ist so nicht richtig. Ich koennte eine Menge Beispiele bringen, an denen man erkennt, dass Exegese mit eben diesem von dir gesagten gar nix zu tun hat, sondern mit soziokulturellen Ereignissen, die nachpruefbar sind.

Ein Beispiel: Wie Jesus sagt, wenn einer dich auf die rechte Backe schlaegt, dann halte ihm auch die linke hin. Der Hintergrund dieser Aussage ist naemlich nicht, dass man ein Masochist sein soll und sich doppelt und dreifach verdreschen lassen, sondern es ist folgender: damals war es ueblich, Sklaven und Leute, die man fuer minder hielt, mit dem Handruecken ins Gesicht zu schlagen und mit mit der Handflaeche, auch heute noch ist das eine doppelt abfaellige Art, jemanden ins Gesicht zu schlagen.Selbst das ist dieses Gegenueber dann nicht wertens, eine echte Ohrfeige zu bekommen, auch dieses muss noch besonders abfaellig erfolgen. Jetzt versuche einmal, einen Menschen, der vor dir steht, mit dem Handruecken auf die Wange zu schlagen, dann trifft man die rechte Wange automatisch, sonst muss man die Hand selbst voellig verdrehen. Man watscht ihm also eine mit dem Handruecken auf die rechte Wange, das ist einfach dann so.

 

Jesus sagt aber: ich bin kein Sklave, ich bin ein freier Mann, und ich halte dir, Roemer (oder wer auch immer sich als "Herr" ueber ihn etablieren will)der du mich unterdrueckst, meine linke Wange hin, wenn du mich schlagen willst. Das kann der Roemer aber nicht mit dem Handruecken machen, dazu muss er die Handflaeche nehmen, und dann trifft er die linke Wange mit seiner Ohrfeige, und mit dieser Geste wuerde er seinen Gegenueber als ebenbuertig, als freien Menschen, anerkennen. Jesus ist also kein Masochist, er fordert sein Menschenrecht, mehr nicht, naemlich dass er gleich ist mit dem anderen und der andere kein Recht hat, ihn zu demuetigen.

 

Des weiteren ist die Szene mit dem mit dem Soldaten einen Teil des Weges gehen. Damals war es ueblich, dass ein roemischer Soldat den Angehoerigen eines unterlegenen Volkes auffordern durfte, einfach ihm das Gepaeck einen Teil einer Strecke zu tragen, egal, was der andere davon hielt oder gerade unternahm. Das Ausmass dieser Strecke war festgelegt. Jesus fuehrt diese Regel vor und ins Absurde, er sagt, klar, freiwillig, mache ich doch fuer dich. Bloss ich hoere nicht auf damit, ich gehe mit dir, so lange ich will, selbst wenn es dir unglaublich auf die Eier geht, dass ich immer noch neben dir laufe, ich trage dein Gepaeck, wie du es wolltest, aber du musst mich zwingen, auch wieder damit aufzuhoeren, ich mache dich letzen Endes laecherlich mit deinem Befehlsgeist.

 

Eine weitere Sache: der barmherzige Samariter. Der Priester geht naemlich nicht vorbei, weil er ein brutaler hartherziger Mensch ist. Er geht vorbei, weil er auf dem Weg nach Jerusalem ist (in dem Gleichnis geschildert, Jerusalem ist das Schluesselwort), d.h. uebersetzt, auf dem Weg zum Tempel. Und auf dem Weg dorthin darf ein Priester nix unreines anfassen, auch kein Blut, weder von einem Tier noch von einem Menschen, sonst duerfte er den Tempel nicht betreten und Gottesdienst dort halten, er waere selbst unrein. Er ist also nicht einfach lieblos und brutal, er meint hingegen sogar, Gott mehr zu dienen durch sein Streben, rein zum Tempel zu kommen, als damit, sich um den Verletzten zu kuemmern. Jesus erzaehlt das gleichnishaft, um den Leuten vor Augen zu halten, wohin das fanatische Kleben am angeblich rechtmaessigen, gesetzmaessigen Gottesdienst fuehren kann, naemlich dazu, den wahren Gottesdienst, den am Naechsten veruebend, am Wege liegen zu lassen. Auch der Levit ist besessen von mosaischer Gesetzestreue. Allein der Samariter, der außerhalb des juedischen Gesetzes steht, ist imstande, sich um den Schwerverletzten zu kuemmern, weil er ungebunden ist. Der Samariter ist also nicht per se der bessere Mensch, er ist der, der Gott nicht im Tempel ansiedelt, wo man ihn besuchen kann, sondern im Naechsten, um den man sich kuemmert. Ich befuerchte, es nicht nicht allseits bekannt in der Christenheit bis jetzt, warum ueberhaupt ein Priester, ein Levit und ein Samariter genannt werden .... das das kein Zufall ist, konnte man durch exegetische Bemuehungen herausfinden.

 

Und so weiter und so fort .... Da gibt es sehr vieles. Im AT sowieso, weil es sich auf sehr vieles bezieht, welches bereits vor der Entstehung der Priesterschrift im Orient religioes stattfand. Die Bibel insgesamt stammt aus einem maechtigen Ursprung von damaliger Religion, aus der sie hervorgegangen ist und aus dem sie geschoepft hat selbst.

 

Woher habe ich alle diese Sachen? Nicht weil ich Saetze herumdrehe und die Syntax willkuerlich veraendere, sondern weil ich Uebersetzungen vergleiche, historische kulturelle Erkenntnisse in Betracht ziehe, Soziologie hinzunehme und roemische und Altertumsgeschichte (Orientalische Geschichte und Kultur) etc. etc. etc. Exegese hat zunaechst etwas damit zu tun, zu erforschen, was die Leute ueberhaupt erzaehlen und in welchem Zusammenhang. Es ist ein sich habhaft machen von Texten unter Zuhilfenahme von Wissenschaft (ja, ich vergaß noch die Literaturwissenschaft und die Psychologie).

 

In Legenden, Allegorien und maerchenhaften Erzaehlungen und Gleichnissen gibt es keine Ebene, die direkt auf Anhieb meist zu erkennen sind. Da ist es auch nicht nur eine einzige Ebene generell dabei gibt, sondern mehrere, ist es sehr interessant (wenn man sich dafuer interessiert natuerlich), diese Ebenen zu durchforschen und zu einem Gesamtbild zusammenzufuegen, soweit moeglich.

bearbeitet von Long John Silver
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