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Priestertum, Pädophilie, Zölibat


Gabriele

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Franciscus non papa

werner, da gehts mir ähnlich, wie mat und dir. aber manche leute können eben manche dinge nicht wahrnehmen, weil sie es entweder nicht wollen, oder ihre wahrnehmungsfähigkeit eingeschränkt ist.

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manche leute können eben manche dinge nicht wahrnehmen
wahrscheinlich möchte soames jetzt als nächstes, daß wir uns intern abstimmen müssen, um glaubwürdig zu bleiben (sorry: zu werden), denn wir könnten ja alle das gleiche Seminar gemeint haben, ohne es zu wissen, und das wäre ja dann wohl ein Sonderfall, etc, etc, ...

 

:angry:

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*aufzeig*

 

ich hätte auch noch ein Seminar zu bieten, große Diözese, ca. 30%.

 

Wie wird das festgestellt? Glöckchentest? Grüße, KAM

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Eigentlich halte ich mich ja vornehmlich solchen Diskussionen fern, aber die Frage von kam interessiert mich doch, woher wollt ihr so genaue Zahlen haben, dass ihr sagen könnt 30 % eines Seminars sind Schwul, es wird ja keiner mit Fragebögen durch ein Seminar laufen. Dann würde mich noch interessieren, ob jemand von euch einmal in einem Seminar gelebt hat, weil letztendlich sind eure Quellen auch nur aus zweiter oder dritter Hand. Und wenn man nicht selbst in einem Seminar gelebt hat oder lebt, sollte man zu solchen Themen besser schweigen.

Und wenn ihr schon so Informationen rausrückt, warum nennt ihr dann nicht auch gleich das Seminar beim Namen?

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Das sind sachlich bedenkliche Mitteilungen, denn egal ob sie stimmen oder nicht geben sie mindestens einen Eindruck von den Priesterseminaren wieder. Die Art der Überzeugungsfindung würde mich aber, genau wie meine Vorposter, ebenfalls interessieren. Woher weiß man als Besucher oder als Mitseminarist, daß der und der schwul ist (solange er es nicht selbst sagt oder sich die Wände mit Adonisjünglingen vollhängt oder eben auch mit einem anderen in eindeutiger Situation - und dann eben noch als praktizierender Schwuler - erwischt wird)? Genauer gefragt: habt Ihr bzw. Eure Informanten eher Eindrücke, die zur Überzeugung von solchen Zahlen führen, oder - wenigstens zum Teil - Informationen, die auf Fakten beruhen?

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Franciscus non papa
Eigentlich halte ich mich ja vornehmlich solchen Diskussionen fern, aber die Frage von kam interessiert mich doch, woher wollt ihr so genaue Zahlen haben, dass ihr sagen könnt 30 % eines Seminars sind Schwul, es wird ja keiner mit Fragebögen durch ein Seminar laufen. Dann würde mich noch interessieren, ob jemand von euch einmal in einem Seminar gelebt hat, weil letztendlich sind eure Quellen auch nur aus zweiter oder dritter Hand. Und wenn man nicht selbst in einem Seminar gelebt hat oder lebt, sollte man zu solchen Themen besser schweigen.

Und wenn ihr schon so Informationen rausrückt, warum nennt ihr dann nicht auch gleich das Seminar beim Namen?

 

 

och du ahnungsloser engel, erstens kann man einige so gut kennen, dass man es wirklich auch von ihnen bestätigt bekommt, einfach im gespräch.

 

und wenn man dann auch nur einen abend mal bei einer festivität die jungs erlebt, dann ist es für jemanden, der ahnung hat, ganz einfach zu sehen, wer da noch... erfahrungsgemäß habe da nicht nur ich, sondern zum beispiel auch eine gute freundin von mir, einen guten blick. und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

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und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

Zungenkuss :D;):angry:

Das geht völlig berührungsfrei, zu deiner Beruhigung

 

Werner

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und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

Zungenkuss :D:):angry:

Das geht völlig berührungsfrei, zu deiner Beruhigung

 

Werner

Also keine Lausbubenstreiche? ;)

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und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

Zungenkuss :D:):angry:

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Werner

Also keine Lausbubenstreiche? ;)

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

 

Werner

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Werner

 

 

Ich habe einige schwule Freunde, bei denen ich, würde ich sie nicht kennen, ihre Homosexualität nie vermuten würde. Auf der anderen Seite kenne ich ein paar Heteromänner, bei denen würde ich schwören, dass sie schwul sind.

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Dann würde mich noch interessieren, ob jemand von euch einmal in einem Seminar gelebt hat, weil letztendlich sind eure Quellen auch nur aus zweiter oder dritter Hand. Und wenn man nicht selbst in einem Seminar gelebt hat oder lebt, sollte man zu solchen Themen besser schweigen.

Und wenn ihr schon so Informationen rausrückt, warum nennt ihr dann nicht auch gleich das Seminar beim Namen?

Zum einen, lieber Florian, braucht jemand nicht unbedingt im Seminar leben, um Seminaristen kennenzulernen, und es braucht nicht das Zusammenleben im Seminar, um das (Nicht-)Schwulsein zu erkennen, siehe Oestemers Ausführungen.

Zum zweiten, Du hast doch selbst auch (noch) nicht in einem Seminar gelebt, folglich müsstest Du hier ebenfalls schweigen

Zum dritten, ja, wir haben im Forum einige ehemalige Seminaristen.

Zum vierten sind Namen in diesem Falle eine heikle Sache. Die Moderation wäre bei Erwähnung von Namen ganz schnell mit der Löschtaste, die bleiben besser unerwähnt.

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och du ahnungsloser engel, erstens kann man einige so gut kennen, dass man es wirklich auch von ihnen bestätigt bekommt, einfach im gespräch.

 

und wenn man dann auch nur einen abend mal bei einer festivität die jungs erlebt, dann ist es für jemanden, der ahnung hat, ganz einfach zu sehen, wer da noch... erfahrungsgemäß habe da nicht nur ich, sondern zum beispiel auch eine gute freundin von mir, einen guten blick. und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

 

Gut wenn man es von einem Seminaristen direkt hört, dann ist klar, aber anhand vom Verhalten (auch unter Alkohol) auf die sexuelle Neigung zu schließen halte ich etwas absurd, demnach müsste dann bestimmt die Hälfte meiner ehem. Klasse schwul sein :angry:.

"Homosexuelles Verhalten" ist nicht gleich homosexuell.

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Die Diskussion um eine genaue Zahl lenkt von eigentlichen Thema ab.

Insgesamt gibt es in den Seminaren bei sehr vielen, und ich meine bei viel zu vielen eine ganz bestimmte Haltung und Stimmung. Leider ist diese Stimmung sehr oft eine Verbindung von stockkonservativer Haltung (da wären kam und soames lieberale Linksaußen....) und einem reichlich seltsamen Umgang mit der eigenen Sexualität, die sich zudem noch auf andee Seminaristen fokussiert.

 

Und genau das ist das Problem. Ich habe einen sehr guten Freund, der schwul und Priester ist. Und er ist ein sehr guter Priester. Er ist ein Mann des systems, kirchentreu und konservativ. Aber er weiß auch sehr genau, wo er steht und wer er ist. Das ist eine reife Persönlichkeit.

 

Das Problem ist, dass diese Ansammlung von Unreifen Radikalen in den Priesterseminarien kein Zufall ist, sondern etwas mit der Struktur und der Ausbildung zu tun hat. Ich wage die Behauptung, dass Priesterseminarien in der Regel nicht auf die Welt 'draußen' vorbereiten. Und das aus mehreren Gründen.

 

1. Die Auswahl der Kandidaten erfolgt m.E. eher lax und oft nach dem Motto 'Hauptsache gläubig' Das Problem, dass hinter dieser Auswahl steht ist, dass sPriesterseminarien, ähnlich wie übrigens Klöster, eine besondere Anziehungskraft für Menschen mit einer besonderen psychischen Struktur haben. Es handelt sich hier um Leute die selbst unsicher oder sogar psychisch angeschlagen sind, und die einen Rahmen suchen der ihre Schwäche sowohl organisatorisch als auch inhaltlich füllt.

In Klöstern bleiben diese Leute meist nicht lange, da sie hier unter ständigem sozialen Druck stehen, dem sie meist nicht standhalten. Außerdem sind Klöster bemüht, die Zahl solcher Leute eher gering zu halten, um die Gemeinschaft nicht zu überfordern.

In Priesterseminarien sucht man händeringend Leute und ist für eine größere Anzahl von Bewerbern auch bereit, über den einen oder anderen Schönheitsfehler hinwegzusehen. (Übrigens: Hinter diesem Hintergrund ist die Auswahl der Priesteramtskandidaten in St. Pölten besonders erschreckend: wenn Menschenschon anderswo gescheitert sind, dann kann man in 99% der Fälle davon ausgehen, dass diese ganz und gar nicht für den Priesterberug geeinget sind).

 

2. Priestersmeinarien sind Anstalten auf Zeit. Viele Priesteramtskandidaten sehen disen Ort nicht als Chance sondern als 'da muss ich halt durch'. Das führt zu erstaunlicher Kreativität, sich dem Druck zu entziehen. Beispielsweise, dass man nachts sein Zimmer von außen abschließt und dann durch die Tiefgarage verschwindet um morgens vor dem ersten Glockenleuten wieder da zu sein (jeder weiß es, keiner sagt es).

 

3. In manchen Priesterseminarien werden sehr traditionelle Priesterbilder gepflegt und gelehrt. Hinzukommt heute, dass sich die meisten Priesteramtskandidaten in diesen Bildern gegenseitig verstärken: Feinbilder sind Frauen und PastoralreferntInnen. (Wobei die PastoralreferentInnen ihr Feindbild genauso pflegen).

 

D.h. die Frage nach dem Glöckchentest ist vollkommen unerheblich. Ich würde eher nach den glänzend schwarzen Soutanen schauen.

 

Wenn unser Touch me Flo hier andere Erfahrungen macht, dann halte ich ihn entweder für eine sehr sehr glücklichen Menschen oder für einen naiven. Da ich sein Priesterseminar nicht kenne, kann ich darüber auch nichts sagen und hoffe Flo gehört zu den Glücklichen, wo alles anders ist.

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Das führt zu erstaunlicher Kreativität, sich dem Druck zu entziehen. Beispielsweise, dass man nachts sein Zimmer von außen abschließt und dann durch die Tiefgarage verschwindet um morgens vor dem ersten Glockenleuten wieder da zu sein (jeder weiß es, keiner sagt es).
das hatten wir nicht nötig. wir waren das erste Priesterseminar in Deutschland, wo jeder Student, der einzog, ganz selbstverständlich seinen Haus-Schlüssel bekommen hat. Aber wir waren ja das einzige vor-tridentinische Priesterseminar in Deutschland.
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och du ahnungsloser engel, erstens kann man einige so gut kennen, dass man es wirklich auch von ihnen bestätigt bekommt, einfach im gespräch.

 

und wenn man dann auch nur einen abend mal bei einer festivität die jungs erlebt, dann ist es für jemanden, der ahnung hat, ganz einfach zu sehen, wer da noch... erfahrungsgemäß habe da nicht nur ich, sondern zum beispiel auch eine gute freundin von mir, einen guten blick. und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

 

Gut wenn man es von einem Seminaristen direkt hört, dann ist klar, aber anhand vom Verhalten (auch unter Alkohol) auf die sexuelle Neigung zu schließen halte ich etwas absurd, demnach müsste dann bestimmt die Hälfte meiner ehem. Klasse schwul sein :angry:.

"Homosexuelles Verhalten" ist nicht gleich homosexuell.

 

Ich glaube, daß sich junge Männer in einer kasernierten Situation alle sehr ähnlich verhalten, da gehts vermutlich noch wilder zu, als in Priesterseminaren. Daraus Schlüsse auf tatsächliche Neigungen oder das Verhalten im späteren Leben zu ziehen, ist doch etwas unreif oder interessegelenkt. Grüße, KAM

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und wenn man dann auch nur einen abend mal bei einer festivität die jungs erlebt, dann ist es für jemanden, der ahnung hat, ganz einfach zu sehen, wer da noch... erfahrungsgemäß habe da nicht nur ich, sondern zum beispiel auch eine gute freundin von mir, einen guten blick. und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

 

Gut wenn man es von einem Seminaristen direkt hört, dann ist klar, aber anhand vom Verhalten (auch unter Alkohol) auf die sexuelle Neigung zu schließen halte ich etwas absurd, demnach müsste dann bestimmt die Hälfte meiner ehem. Klasse schwul sein :angry:.

"Homosexuelles Verhalten" ist nicht gleich homosexuell.

 

Ich glaube, daß sich junge Männer in einer kasernierten Situation alle sehr ähnlich verhalten, da gehts vermutlich noch wilder zu, als in Priesterseminaren. Daraus Schlüsse auf tatsächliche Neigungen oder das Verhalten im späteren Leben zu ziehen, ist doch etwas unreif oder interessegelenkt. Grüße, KAM

selbst wenn due recht hättest (was du nicht hast), was würde das dann über die Seminare und die Seminaristen aussagen?

Ich weiss nicht ob die Vorstellung wirklich besser ist...

 

Werner

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Das geht völlig berührungsfrei, zu deiner Beruhigung

 

Werner

 

 

Ich habe einige schwule Freunde, bei denen ich, würde ich sie nicht kennen, ihre Homosexualität nie vermuten würde. Auf der anderen Seite kenne ich ein paar Heteromänner, bei denen würde ich schwören, dass sie schwul sind.

Nun würde mich nur noch interessieren an was du das festmachst.

Heteromänner dafür im allgemeinen überhaupt kein Gespür (anders als Heterofrauen).

Soviel verrat ich: Es ist nicht das tuntige Verhalten.

 

Werner

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Die Diskussion um eine genaue Zahl lenkt von eigentlichen Thema ab.

Insgesamt gibt es in den Seminaren bei sehr vielen, und ich meine bei viel zu vielen eine ganz bestimmte Haltung und Stimmung. Leider ist diese Stimmung sehr oft eine Verbindung von stockkonservativer Haltung (da wären kam und soames lieberale Linksaußen....) und einem reichlich seltsamen Umgang mit der eigenen Sexualität, die sich zudem noch auf andee Seminaristen fokussiert.

 

Und genau das ist das Problem. Ich habe einen sehr guten Freund, der schwul und Priester ist. Und er ist ein sehr guter Priester. Er ist ein Mann des systems, kirchentreu und konservativ. Aber er weiß auch sehr genau, wo er steht und wer er ist. Das ist eine reife Persönlichkeit.

 

Das Problem ist, dass diese Ansammlung von Unreifen Radikalen in den Priesterseminarien kein Zufall ist, sondern etwas mit der Struktur und der Ausbildung zu tun hat. Ich wage die Behauptung, dass Priesterseminarien in der Regel nicht auf die Welt 'draußen' vorbereiten. Und das aus mehreren Gründen.

 

1. Die Auswahl der Kandidaten erfolgt m.E. eher lax und oft nach dem Motto 'Hauptsache gläubig' Das Problem, dass hinter dieser Auswahl steht ist, dass sPriesterseminarien, ähnlich wie übrigens Klöster, eine besondere Anziehungskraft für Menschen mit einer besonderen psychischen Struktur haben. Es handelt sich hier um Leute die selbst unsicher oder sogar psychisch angeschlagen sind, und die einen Rahmen suchen der ihre Schwäche sowohl organisatorisch als auch inhaltlich füllt.

In Klöstern bleiben diese Leute meist nicht lange, da sie hier unter ständigem sozialen Druck stehen, dem sie meist nicht standhalten. Außerdem sind Klöster bemüht, die Zahl solcher Leute eher gering zu halten, um die Gemeinschaft nicht zu überfordern.

In Priesterseminarien sucht man händeringend Leute und ist für eine größere Anzahl von Bewerbern auch bereit, über den einen oder anderen Schönheitsfehler hinwegzusehen. (Übrigens: Hinter diesem Hintergrund ist die Auswahl der Priesteramtskandidaten in St. Pölten besonders erschreckend: wenn Menschenschon anderswo gescheitert sind, dann kann man in 99% der Fälle davon ausgehen, dass diese ganz und gar nicht für den Priesterberug geeinget sind).

 

2. Priestersmeinarien sind Anstalten auf Zeit. Viele Priesteramtskandidaten sehen disen Ort nicht als Chance sondern als 'da muss ich halt durch'. Das führt zu erstaunlicher Kreativität, sich dem Druck zu entziehen. Beispielsweise, dass man nachts sein Zimmer von außen abschließt und dann durch die Tiefgarage verschwindet um morgens vor dem ersten Glockenleuten wieder da zu sein (jeder weiß es, keiner sagt es).

 

3. In manchen Priesterseminarien werden sehr traditionelle Priesterbilder gepflegt und gelehrt. Hinzukommt heute, dass sich die meisten Priesteramtskandidaten in diesen Bildern gegenseitig verstärken: Feinbilder sind Frauen und PastoralreferntInnen. (Wobei die PastoralreferentInnen ihr Feindbild genauso pflegen).

 

D.h. die Frage nach dem Glöckchentest ist vollkommen unerheblich. Ich würde eher nach den glänzend schwarzen Soutanen schauen.

 

Wenn unser Touch me Flo hier andere Erfahrungen macht, dann halte ich ihn entweder für eine sehr sehr glücklichen Menschen oder für einen naiven. Da ich sein Priesterseminar nicht kenne, kann ich darüber auch nichts sagen und hoffe Flo gehört zu den Glücklichen, wo alles anders ist.

 

 

Ein verdammt guter Beitrag!

 

Vielen Dank dafür! :angry:

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Franciscus non papa

och du ahnungsloser engel, erstens kann man einige so gut kennen, dass man es wirklich auch von ihnen bestätigt bekommt, einfach im gespräch.

 

und wenn man dann auch nur einen abend mal bei einer festivität die jungs erlebt, dann ist es für jemanden, der ahnung hat, ganz einfach zu sehen, wer da noch... erfahrungsgemäß habe da nicht nur ich, sondern zum beispiel auch eine gute freundin von mir, einen guten blick. und ich werde da nun nicht näher ausführen, wie ich rausbekomme, ob jemand schwul ist oder nicht.

 

Gut wenn man es von einem Seminaristen direkt hört, dann ist klar, aber anhand vom Verhalten (auch unter Alkohol) auf die sexuelle Neigung zu schließen halte ich etwas absurd, demnach müsste dann bestimmt die Hälfte meiner ehem. Klasse schwul sein :angry:.

"Homosexuelles Verhalten" ist nicht gleich homosexuell.

 

Ich glaube, daß sich junge Männer in einer kasernierten Situation alle sehr ähnlich verhalten, da gehts vermutlich noch wilder zu, als in Priesterseminaren. Daraus Schlüsse auf tatsächliche Neigungen oder das Verhalten im späteren Leben zu ziehen, ist doch etwas unreif oder interessegelenkt. Grüße, KAM

 

 

lieber kam,

 

ich kann das sicher beurteilen, ich war lange genug bei der bundeswehr. und - auch wenn es natürlich ähnlichkeiten in der situation gibt, so liegen doch gerade in diesem bereich welten zwischen einem priesterseminar und einer kaserne. (wobei zu meiner zeit man noch wirklich in der kaserne lebte, bisweilen wochenlang).

 

und noch was: aus erfahrung liegt meine trefferquote beim erkennen von homosexuellen männern irgendwo zwischen 90 und 100%. und jeder schwule wird es mir bestätigen, man muss unter umständen nur einen blick wechseln, man sieht jemanden und weiss es - auch ohne blickkontakt - sofort, der gehört zur "familie".

 

aber wie mat schon sagte, das ist ja nicht das kernproblem.

 

die seminare bilden eine welt, die einfach nicht von dieser welt ist. die meisten gewöhnen sich innerhalb kürzester zeit ein "priesterliches" getue an, das schon weh tut. man redet nur noch von seinen "mitbrüdern", in jedem 2. satz wird irgendein "pastorales" flickchen eingewoben, so in der art; "gott fügt es", man trägt natürlich schwarze stoffhosen, weisses hemd und einen schwarzen pullover, im winter darüber einen mantel, der vor 70 jahren unauffällig gewesen wäre. das seminar erzieht zu einer gewissen unselbständigkeit usw.

 

gleichzeit bietet es einen ordnungsrahmen, der für unsichere menschen etwas faszinierendes hat.

 

mir ist ein regens bekannt, der mal einem seminaristen ein bild von ernie und bert zum anlaß nahm, ihn zu fragen, ob er homosexuell sei, denn das sei doch ein erkennungszeichen von homosexuellen. :k035:

 

die weltfremdheit nimmt bisweilen pittoreske züge an....

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Die Diskussion um eine genaue Zahl lenkt von eigentlichen Thema ab.

Insgesamt gibt es in den Seminaren bei sehr vielen, und ich meine bei viel zu vielen eine ganz bestimmte Haltung und Stimmung. Leider ist diese Stimmung sehr oft eine Verbindung von stockkonservativer Haltung (da wären kam und soames lieberale Linksaußen....) und einem reichlich seltsamen Umgang mit der eigenen Sexualität, die sich zudem noch auf andee Seminaristen fokussiert.

 

Und genau das ist das Problem. Ich habe einen sehr guten Freund, der schwul und Priester ist. Und er ist ein sehr guter Priester. Er ist ein Mann des systems, kirchentreu und konservativ. Aber er weiß auch sehr genau, wo er steht und wer er ist. Das ist eine reife Persönlichkeit.

 

Also ich kenn mich nun mal in diesem Metier auch aus, ich kenne 2 Seminare sehr gut und 2 so einigermaßen. Mir ist in diesen Seminaren kein Seminarist bekannt, der stockkonservativ ist, beim Forentreffen in Freiburg erzählte ich von einem Fall in meinem Seminar. Ein junger Seminarist, der den lieben langen Tag nichts anderes zu tun hatte, als Rosenkranz zu beten, er hat Rosenkranz gebetet wo er war, beim Essen, beim Unterhalten, einfach überall, diesem Kandidaten wurde nahegelegt das Seminar zu verlassen und nach einem anderen Weg umzuschauen. Dann kenne ich einen Fall von einem Kandidaten, der wurde in eine Gemeinde rausgeschickt, wo eine sehr patente Gemeindeassistentin war, die ihm klar machen sollte, dass er sich auf dem falschen Weg befinde, dieser Kandidat hätte nämlich mit seinem "Weltbild" besser zur FSSPX aber nicht in ein diözesanes Seminar.

 

Das Problem ist, dass diese Ansammlung von Unreifen Radikalen in den Priesterseminarien kein Zufall ist, sondern etwas mit der Struktur und der Ausbildung zu tun hat. Ich wage die Behauptung, dass Priesterseminarien in der Regel nicht auf die Welt 'draußen' vorbereiten. Und das aus mehreren Gründen.

 

Ic denke schon, dass sich die Ausbildung in den Seminaren sehr stark geändert hat, es finden jährliche Regentenkonferenzen statt, auf denen sich sehr viel tut. Hier kann ich ein sehr gute Buch empfehlen, "Angesprochen und Herausgefordert" von Peter Klasvogt, Klasvogt kennt sich in der Priesterausbildung sehr gut aus, er war Regens in Paderborn und auch Vorsitzender der deutschen Regentenkonferenz, er war auch schon in den USA und hat eine internationale Konferenz zum Thema "Priestly Formation" in Washington ausgerichtet. Die Persönlichkeitsentwicklung und die Identitätsbildung gehört deshalb als wichtiger Bereich zur Ausbidung in den Seminaren, nter diesen Bereich fällt auch das Theme der sexuellen Identitätsbildung. Also ich habe die "Sexualität" in den Seminaren, in denen ich bisher war nicht als tabuisiertes Thema erlebt, es gehört einfach dazu, wie die Messe am Sonntag oder das Studieren an der Uni, klar ist es gibt auch noch andere Themen wie Sexualität.

 

 

1. Die Auswahl der Kandidaten erfolgt m.E. eher lax und oft nach dem Motto 'Hauptsache gläubig' Das Problem, dass hinter dieser Auswahl steht ist, dass sPriesterseminarien, ähnlich wie übrigens Klöster, eine besondere Anziehungskraft für Menschen mit einer besonderen psychischen Struktur haben. Es handelt sich hier um Leute die selbst unsicher oder sogar psychisch angeschlagen sind, und die einen Rahmen suchen der ihre Schwäche sowohl organisatorisch als auch inhaltlich füllt.

In Klöstern bleiben diese Leute meist nicht lange, da sie hier unter ständigem sozialen Druck stehen, dem sie meist nicht standhalten. Außerdem sind Klöster bemüht, die Zahl solcher Leute eher gering zu halten, um die Gemeinschaft nicht zu überfordern.

In Priesterseminarien sucht man händeringend Leute und ist für eine größere Anzahl von Bewerbern auch bereit, über den einen oder anderen Schönheitsfehler hinwegzusehen. (Übrigens: Hinter diesem Hintergrund ist die Auswahl der Priesteramtskandidaten in St. Pölten besonders erschreckend: wenn Menschenschon anderswo gescheitert sind, dann kann man in 99% der Fälle davon ausgehen, dass diese ganz und gar nicht für den Priesterberug geeinget sind).

 

Also zu allererst, was in St. Pölten geschehen ist war falsch, die Zuständigen für die Priesterausbildung dort sind übers Ziel hinausgeschossen, aber diesen Fehler veralgemeinernd an alle Seminare zu heften, halte ich für sehr falsch.

Ich kenne einige Personen, 11 an der Zahl, die abgewiesen wurden oder später mit "gutem Zuspruch" das Seminar wieder verlassen haben, von zwei habe ich oben berichtet. von letzterem dem ich berichtet habe, der zur FSSPX gepasst hätte, ist heute sehr Aktiv in der Partei Bibeltreuer Christen, nd seine Gesinnung ist heute alles andere als Katholisch.

Aber nun zum "laxen" Bewerbungsverfahren, hier kann ich von meinem berichten.

Also man hat zunächst ein Gespräch mit dem Regens, in diesem Gespräch geht es um biographisches, aber auch warum man den nun den Weg des Priesters einschlagen möchte und auch wie man es mit dem Zölibat sieht, ich wurde auch gefragt ob ich schon in einer Beziehung mit einem Mädchen gelebt habe. Dann wird man "weitergeschickt" zu einem zweiten Gespräch, in meinem Fall mit dem Rektor des Einführungskurses, bei dem es ähnlich wie bei ersten Gespräch um biographiesches, aber auch wieder um Fragen wie Zölibat, Sexualität oder Situation, die einem im priesterlichen Alltag begegnen geht.

Dann bekommt man einen ganzen Packen Papier mit nach Hause.

Man muss ....

 

1. Ein handschriftliches Schreiben anfertigen, in dem man darliegt, warum man Priester werden möchte, ich habe meinen "Text" ja damals zur Rechtschreibüberprüfung hier ins Forum gestellt.

 

2. Muss man ein Gutachten seines Hausartzes abgeben, alsich bei meinem Hausarzt war um es anfertigen zu lassen, meinte dieser nur: "Die wollen nur wissen, ob du richtig tickst."

 

3. Muss der Heimatpfarrer ein Gutachten anfertigen anhand von einem Fragebogen, ich habe mir damals diesen Fragebogen auch mal angeschaut, bei den Fragen ging es auch um Dinge wie pschische Belastbarkeit oder das Verhalten in bestimmten Situation, aber auch um das familiäre Umfeld des Kandidaten. Also will man auch hier wissen aus welchen Umständen kommt der Kandidat, ist die Familie intackt, oder leben die Eltern beispielsweise in Scheidung.

 

4. Zuletzt muss noch eine weiter Person (ReligionsleherIn, PastoralreferenIN oder GemeindereferentIn) ein Gutachten anfertigen, das ähnlich wie das des Priesters anhand eines Fragenkataloges zu erarbeiten ist.

 

Also sind 6 unabhängige Personen daran beteiligt bis jetzt, von daher sehe ich die Aussage, jeder der daherkommt und ein Vater unser an der Pforte betet darf rein etwas falsch. Zumal folgte noch ein wichtiges Gespräch, nach desen erfolgreichen Abschluss man er die Zusage zur Aufnahme bekommt.

Dieses letzte Gespräch hatte ich bei einem Priester, der auch psychologisch gebildet war, und der mein ganzes Leben unter die Lupe genommen hat nahnad von Fragen. Hier ging es um die eigenen Stärken und Schwächen und man man sich dieser bewusst ist, aber auch das geistliche Wachstum, und den stand in der Welt. Aber auch hier waren wieder Fragen zum Thema "Sexualität" enthalten, so wurde ich nach Freundinnen gefragt und nach Liebe, Sinnlichkeiten und so weiter.

So sieht man das eine Zulassung ins Seminar nicht einfach vorbei fahren, klopfen und einziehen ist, sondern das da schon ein gewisses Prozedere dranhängt.

Klar werden diejenigen, die man abgewiesen hat versuchen in andere Seminare zu schlüpfen, wenn sie noch nicht verklickert bekamen, dass sie für den Beruf des Priester weniger oder gar nicht geeignet ist aber hier geschicht es nicht wie damals in St. Pölten. Also an meinem Seminar ist es so, dass wenn ein Bewerber aus einer anderen Diözese kommt, man schon mal in seiner Heimatdiözese anruft und fragt, ob er auch bei ihnen schon geklopft hat. Hier ist mir ein Fall aus Osnabrück bekannt, der jetzt bestimmt schon alle deutschen Seminare durch hat.

 

2. Priestersmeinarien sind Anstalten auf Zeit. Viele Priesteramtskandidaten sehen disen Ort nicht als Chance sondern als 'da muss ich halt durch'. Das führt zu erstaunlicher Kreativität, sich dem Druck zu entziehen. Beispielsweise, dass man nachts sein Zimmer von außen abschließt und dann durch die Tiefgarage verschwindet um morgens vor dem ersten Glockenleuten wieder da zu sein (jeder weiß es, keiner sagt es).

 

Auch hier habeich wieder eine andere Erfahrung gemacht, vor 2 Jahren habe ich erste Kontakte zu meinem Seminar geknüpft und seitdem habe ich immer ma wieder einige Tage auch dort mitgelebt und so kenne mich im Seminaralltag auch recht gut aus. Diejenigen, die ich kenne, sehen das Seminar nicht als notwendiges Übel, sondern als große Chance seiner Berufung zu folgen und sie zu leben, aber auch um zu merken, ah das ist doch nicht ganz das was ich mir vorgestellt habe, und die dann das Seminar wieder verlassen. Ich sehe das Seminar, als die Jüngerschule Jesu, Jesus und seine Jünger sehe ich als "Urmodell" des Priesterseminars, wie Jesus seine Jünger ausbildete, damit sie ausgesendet werden konnten bis an die Enden der Erde, und so wird in einem Priesterseminar der Kandidat ausgebildet um dann nach der Weihe hinausgesandt werden kann in die Welt, also ich erlebte das Priesterseminar nicht anderst als eine "normale" Gemeinde auch, es wird gelacht, man hat Spass, man verbringt gemeinsam Zeit usw. Hier gibt es auch ab und zu "Querschläger", die sich in ihrem Zimmer verstecken und sich so selbst aus der Gemeinschaft ausschließen. Dies merken nicht nur die "Mitbrüder", sondern auch die Vorsteher und meistens verlassen dann solche "Fälle" auch das Seminar.

 

3. In manchen Priesterseminarien werden sehr traditionelle Priesterbilder gepflegt und gelehrt. Hinzukommt heute, dass sich die meisten Priesteramtskandidaten in diesen Bildern gegenseitig verstärken: Feinbilder sind Frauen und PastoralreferntInnen. (Wobei die PastoralreferentInnen ihr Feindbild genauso pflegen).

 

Ja das ist meistens das Vorurteil an Seminare, ihr seid weltfremd und schottet euch hinter euren Mauern ab, dass dies aber in der heutigen Zeit nicht mehr stimmt wissen nur wenige.

An meinem Seminar gibt es regen Austausch mit anderen TheologiestudentenInnen, und auch mit StudentenInnen andere Richtungen, so werden montags alle StudentenInnen zu einem Mittagessen ins Seminar eingeladen, was dank der güten Seminarküche auch dankbaren und regen Zuspruch findet, am Donnerstag ist um 20.00 Uhr eine Medi Night, die von TheolgiestudentenInnen aller Richtungen gemeinsam vorbereitet wird, hier arbeiten also Seminaristen zusammen mit zukünftigen PastoralreferentInnen, GemeindereferentInnen und ReligionslehrerInnen. Danach wird die kellereigene Bar eröffnet, natürlich werden da auch Frauen reingelassen :angry: . Am Freitag ist dann für alle sportlichen TheologiestudentenInnen die Möglichkeit geboten, auf dem seminareigenen Sportplatz beim sogenannten "Theokick" mitzupielen, nach dem sportlichen Treiben, trifft man sich natürlich auch noch auf ein kühles Bier in der "Zölibar". Wie man sieht kommt es durch solche Aktivitäten zwischen den verschiedenen zukünftigen kirchlichen Mitarbeiter, hinzu kommen dann noch fachliche Treffen, wo man sich über bestimmte Themen austauscht, und natürlich tauscht man sich auch an der Universität mit den KomillitonenInnen aus, der Seminarist, der mit Glockenschlag nach Ende der Vorlesung sich wieder hinter den Mauern des Seminars verschließt gehört der Vergangenheit an. Hinzu kommen während des Jahres noch viele viele andere Aktivitäten, wie z.B. Semesterabschlussfest, Fasching Adventsfeier, Geburtstage und und und.....

 

D.h. die Frage nach dem Glöckchentest ist vollkommen unerheblich. Ich würde eher nach den glänzend schwarzen Soutanen schauen.

 

Soutanen wird man an deutschen Seminaren wohl eher nicht finden, es sei den, man geht nach Zaitzkofen...... :ph34r: da gibt es vielleicht Zustände, wie ihr sie beschreibt.... :ph34r:

 

 

Wenn unser Touch me Flo hier andere Erfahrungen macht, dann halte ich ihn entweder für eine sehr sehr glücklichen Menschen oder für einen naiven. Da ich sein Priesterseminar nicht kenne, kann ich darüber auch nichts sagen und hoffe Flo gehört zu den Glücklichen, wo alles anders ist.

 

Wenn ich andere Ehrfahrungen gemacht hätte, dann wäre ich nich ins Seminar gegangen, sonst hätte mir ne eigene Wohnung genommen und hätte erstmal so Theologie studiert, aber da mich die Atmosphäre, Offenheit des Seminars so begeistert hat, sehe ich dort eine große Chance meinen Berufungsweg zu gehen, zusammen mit anderen "Mitbrüdern", den in diesen Jahren im Seminar "formatiert" sich was Presbyterium heißt, den wer denkt, das man eigentlich nur durch die Weihe ins Presbyterium aufgenommen wird liegt falsch, dies ist die offizielle Aufnahme, aber ins Presbyterium hineinwachsen tut man im Seminar.

Wenn man mir jetzt wieder meinen Idealismus "vorwirft", dann kann ich nur sagen, wer heutzutage Priester werden will, der ist Idealist und der wird es wohl sein Leben lang auch bleiben, den nur dann kann er sagen wenn er seine Augen zum letzten Mal schließt, mein Leben war Ideal.....danke.

bearbeitet von Touch-me-Flo
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Also ich kenn mich nun mal in diesem Metier auch aus, ich kenne 2 Seminare sehr gut und 2 so einigermaßen. Mir ist in diesen Seminaren kein Seminarist bekannt, der stockkonservativ ist, beim Forentreffen in Freiburg erzählte ich von einem Fall in meinem Seminar. Ein junger Seminarist, der den lieben langen Tag nichts anderes zu tun hatte, als Rosenkranz zu beten, er hat Rosenkranz gebetet wo er war, beim Essen, beim Unterhalten, einfach überall, diesem Kandidaten wurde nahegelegt das Seminar zu verlassen und nach einem anderen Weg umzuschauen. Dann kenne ich einen Fall von einem Kandidaten, der wurde in eine Gemeinde rausgeschickt, wo eine sehr patente Gemeindeassistentin war, die ihm klar machen sollte, dass er sich auf dem falschen Weg befinde, dieser Kandidat hätte nämlich mit seinem "Weltbild" besser zur FSSPX aber nicht in ein diözesanes Seminar.

 

Du kennst Dich ein wenig in dem Metier aus. Es gibt wirklich auch gaaanz andere Priesterseminare. Gut finde ich dem von Dir geschilderten Fall, dass man fühzeitig mit dem Kandidaten redet. Ich kenne auch hier andere Seminare, wo Leuten erst nach der Diakonsweihe beschieden wird, sie seien zum Priesterberuf nicht geeignet.

 

 

 

Ic denke schon, dass sich die Ausbildung in den Seminaren sehr stark geändert hat, es finden jährliche Regentenkonferenzen statt, auf denen sich sehr viel tut. Hier kann ich ein sehr gute Buch empfehlen, "Angesprochen und Herausgefordert" von Peter Klasvogt, Klasvogt kennt sich in der Priesterausbildung sehr gut aus, er war Regens in Paderborn und auch Vorsitzender der deutschen Regentenkonferenz, er war auch schon in den USA und hat eine internationale Konferenz zum Thema "Priestly Formation" in Washington ausgerichtet. Die Persönlichkeitsentwicklung und die Identitätsbildung gehört deshalb als wichtiger Bereich zur Ausbidung in den Seminaren, nter diesen Bereich fällt auch das Theme der sexuellen Identitätsbildung. Also ich habe die "Sexualität" in den Seminaren, in denen ich bisher war nicht als tabuisiertes Thema erlebt, es gehört einfach dazu, wie die Messe am Sonntag oder das Studieren an der Uni, klar ist es gibt auch noch andere Themen wie Sexualität.

Das gilt auch nicht so allgemein, wie Du das schilderst. Natürlich wird jeder halbwegs offene Verantwortlich für die Priesterausbildung das Thema kennen. Das ist in einem Kloster auch nicht anders. Aber es wird nicht in jedem Priesterseminar offen mit dem Thema umgegangen.

 

 

Aber nun zum "laxen" Bewerbungsverfahren, hier kann ich von meinem berichten.

Also man hat zunächst ein Gespräch mit dem Regens, in diesem Gespräch geht es um biographisches, aber auch warum man den nun den Weg des Priesters einschlagen möchte und auch wie man es mit dem Zölibat sieht, ich wurde auch gefragt ob ich schon in einer Beziehung mit einem Mädchen gelebt habe. Dann wird man "weitergeschickt" zu einem zweiten Gespräch, in meinem Fall mit dem Rektor des Einführungskurses, bei dem es ähnlich wie bei ersten Gespräch um biographiesches, aber auch wieder um Fragen wie Zölibat, Sexualität oder Situation, die einem im priesterlichen Alltag begegnen geht.

Dann bekommt man einen ganzen Packen Papier mit nach Hause.

Man muss ....

 

1. Ein handschriftliches Schreiben anfertigen, in dem man darliegt, warum man Priester werden möchte, ich habe meinen "Text" ja damals zur Rechtschreibüberprüfung hier ins Forum gestellt.

 

2. Muss man ein Gutachten seines Hausartzes abgeben, alsich bei meinem Hausarzt war um es anfertigen zu lassen, meinte dieser nur: "Die wollen nur wissen, ob du richtig tickst."

 

3. Muss der Heimatpfarrer ein Gutachten anfertigen anhand von einem Fragebogen, ich habe mir damals diesen Fragebogen auch mal angeschaut, bei den Fragen ging es auch um Dinge wie pschische Belastbarkeit oder das Verhalten in bestimmten Situation, aber auch um das familiäre Umfeld des Kandidaten. Also will man auch hier wissen aus welchen Umständen kommt der Kandidat, ist die Familie intackt, oder leben die Eltern beispielsweise in Scheidung.

 

4. Zuletzt muss noch eine weiter Person (ReligionsleherIn, PastoralreferenIN oder GemeindereferentIn) ein Gutachten anfertigen, das ähnlich wie das des Priesters anhand eines Fragenkataloges zu erarbeiten ist.

 

Also sind 6 unabhängige Personen daran beteiligt bis jetzt, von daher sehe ich die Aussage, jeder der daherkommt und ein Vater unser an der Pforte betet darf rein etwas falsch. Zumal folgte noch ein wichtiges Gespräch, nach desen erfolgreichen Abschluss man er die Zusage zur Aufnahme bekommt.

Dieses letzte Gespräch hatte ich bei einem Priester, der auch psychologisch gebildet war, und der mein ganzes Leben unter die Lupe genommen hat nahnad von Fragen. Hier ging es um die eigenen Stärken und Schwächen und man man sich dieser bewusst ist, aber auch das geistliche Wachstum, und den stand in der Welt. Aber auch hier waren wieder Fragen zum Thema "Sexualität" enthalten, so wurde ich nach Freundinnen gefragt und nach Liebe, Sinnlichkeiten und so weiter.

So sieht man das eine Zulassung ins Seminar nicht einfach vorbei fahren, klopfen und einziehen ist, sondern das da schon ein gewisses Prozedere dranhängt.

Klar werden diejenigen, die man abgewiesen hat versuchen in andere Seminare zu schlüpfen, wenn sie noch nicht verklickert bekamen, dass sie für den Beruf des Priester weniger oder gar nicht geeignet ist aber hier geschicht es nicht wie damals in St. Pölten. Also an meinem Seminar ist es so, dass wenn ein Bewerber aus einer anderen Diözese kommt, man schon mal in seiner Heimatdiözese anruft und fragt, ob er auch bei ihnen schon geklopft hat. Hier ist mir ein Fall aus Osnabrück bekannt, der jetzt bestimmt schon alle deutschen Seminare durch hat.

Du beschreibst einen ziemlich normales Verfahren. Allerdings hängt die Zulassung letztendlich vom Bischof ab. Und der kann die Bewertungen Anderer so oder so interpretieren. Beispielsweise kann er sich auf den Standpunkt stellen, der Junge sei ja fromm und werde deshalb teilweise kiritsch gesehen. Außerdem ist jeder Bewerber frei, sich die entsprechenden Zeugen zu suchen.

Ich kenne einen Fall aus Regensburg, da wurde nach meinen Informationen die Zulassung zum Priesterseminar allein nach einem Gespräch mit dem Bischof entschieden.

Ich freue mich allerdings zu hören wenn es anders läuft.

 

 

 

 

Ja das ist meistens das Vorurteil an Seminare, ihr seid weltfremd und schottet euch hinter euren Mauern ab, dass dies aber in der heutigen Zeit nicht mehr stimmt wissen nur wenige.

An meinem Seminar gibt es regen Austausch mit anderen TheologiestudentenInnen, und auch mit StudentenInnen andere Richtungen, so werden montags alle StudentenInnen zu einem Mittagessen ins Seminar eingeladen, was dank der güten Seminarküche auch dankbaren und regen Zuspruch findet, am Donnerstag ist um 20.00 Uhr eine Medi Night, die von TheolgiestudentenInnen aller Richtungen gemeinsam vorbereitet wird, hier arbeiten also Seminaristen zusammen mit zukünftigen PastoralreferentInnen, GemeindereferentInnen und ReligionslehrerInnen. Danach wird die kellereigene Bar eröffnet, natürlich werden da auch Frauen reingelassen :angry: . Am Freitag ist dann für alle sportlichen TheologiestudentenInnen die Möglichkeit geboten, auf dem seminareigenen Sportplatz beim sogenannten "Theokick" mitzupielen, nach dem sportlichen Treiben, trifft man sich natürlich auch noch auf ein kühles Bier in der "Zölibar". Wie man sieht kommt es durch solche Aktivitäten zwischen den verschiedenen zukünftigen kirchlichen Mitarbeiter, hinzu kommen dann noch fachliche Treffen, wo man sich über bestimmte Themen austauscht, und natürlich tauscht man sich auch an der Universität mit den KomillitonenInnen aus, der Seminarist, der mit Glockenschlag nach Ende der Vorlesung sich wieder hinter den Mauern des Seminars verschließt gehört der Vergangenheit an. Hinzu kommen während des Jahres noch viele viele andere Aktivitäten, wie z.B. Semesterabschlussfest, Fasching Adventsfeier, Geburtstage und und und.....

Ich habe keine Vorurteile, sondern Erfahrungen. Sei glücklich, wenn es Dir hier so ergeht, wie Du schreibst.

 

Da wir zum selben Bistum gehören: die jüngeren Priester, die ich kenne, passen tatsächlich nicht in das von mir weiter oben beschriebene Bild. Das könnte damit zu tun haben, dass in Eurem Seminar die Dinge wirklich ganz gut laufen.

 

 

 

Soutanen wird man an deutschen Seminaren wohl eher nicht finden, es sei den, man geht nach Zaitzkofen...... :ph34r: da gibt es vielleicht Zustände, wie ihr sie beschreibt.... :ph34r:

 

Einspruch Euer Ehren. Es gibt Seminare, da wird auf die Soutane Wert gelegt, da ist schon ein schwarzer Anzug ein Zeichen von Abweichlertum. Übertrage Deine Erfahrungen nicht auf alle!

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@ Mat

 

Ich hab nochmal eine kurze Frage, waren deine Eindrück aktuell oder schon älteren Datums?

 

 

Und grad seh ich das du aus Heidelberg bist, kennst den Pfr. Dauer oder den Kaplan Czech?

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