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Ist der Priesternachwuchs in zukunft konservativer?


BSalmburg

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Franciscus non papa
"Par ordre de mufti" ist ein feststehender Ausdruck, keine Bezeichnung für den Papst oder sonst jemanden.

Sie können mir zutrauen, daß mir das bekannt ist. Ich habe Den Ausdruck in dieser Weise auf seinen Kern zurückgeführt, um die Respektlosigkeit bloßzulegen, die in seiner Verwendung an dieser Stelle liegt. "Par ordre de mufti" ist ein verächtlich gemeinter Ausdruck, der benutzt wird, um für autoritär gehaltene Strukturen zu attackieren und "Demokratiedefizite" anzuprangern.

 

 

bei mir kommt das ziemlich überheblich rüber. also dringender rat: das mit dem charme sollten euer gnaden noch etwas üben.

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also dringender rat: das mit dem charme sollten euer gnaden noch etwas üben.

Wer mich kennt, weiß, daß Charme das letzte ist, womit ich mich schmücken möchte, wo die geltende Ordnung der Kirche als "par ordre de mufti" auferlegt bezeichnet wird.

 

Freilich steht hier nicht mein mehr oder weniger umgängliches Wesen zur Debatte, sondern die Frage, ob "der wenige Priesternachwuchs der lateinischen Kirche konservativer sein" werde. Wozu etwas zu sagen ich mir denn erlauben möchte.

 

Nachdem vorhergehende Priestergenerationen dahingehend indoktriniert wurden, daß Enzykliken, Gesetze und Dogmen bestenfalls als Diskussionsanstöße aufzufassen seien - sofern man es überhaupt für der Mühe wert hält, sie zur Kenntnis zu nehmen - ist in der Tat heute bei vielen der wenigen, die den Beruf und die Berufung des Priesters für lebenswert halten, eine Tendenz zu beobachten, es anders anzugehen. Schließlich sind die ausgebliebenen Erfolge der vorhergehenden Generationen ja nur noch mit Mühe zu beschweigen. Also besinnen sich manche Seminaristen wieder auf das Wesen der Kirche und des Priestertums und verhalten sich zumindest hinsichtlich einiger grundlegender Voraussetzungen so, wie es diesem Wesen entspricht. Und eine der grundlegenden Voraussetzungen ist nun mal, das Kirchenrecht zu beachten und den Vorgaben des Mannes auf dem Stuhl Petri zu folgen.

 

Wer das schon für "konservativ" hält, sollte vielleicht seinen Begriff von "fortschrittlich" einmal überprüfen. Oder zumindest darauf verzichten, so zu tun, als ob das unfehlbare Lehramt auf Leonardo Boff übergegangen sei. Ist es nicht.

bearbeitet von Bernado
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Wer das schon für "konservativ" hält, sollte vielleicht seinen Begriff von "fortschrittlich" einmal überprüfen. Oder zumindest darauf verzichten, so zu tun, als ob das unfehlbare Lehramt auf Leonardo Boff übergegangen sei. Ist es nicht.

 

Sei nicht so streng mit unseren Usern. In der Regel wird das Etikett "konservativ" hier recht locker vergeben. Der Besitz einer Soutane oder ein freundliches Wort über den Papst oder über die meisten Bischöfe reicht schon hin. - Und, schön daß du da bist. Grüße, KAM

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Franciscus non papa
also dringender rat: das mit dem charme sollten euer gnaden noch etwas üben.

Wer mich kennt, weiß, daß Charme das letzte ist, womit ich mich schmücken möchte, wo die geltende Ordnung der Kirche als "par ordre de mufti" auferlegt bezeichnet wird.

 

Freilich steht hier nicht mein mehr oder weniger umgängliches Wesen zur Debatte, sondern die Frage, ob "der wenige Priesternachwuchs der lateinischen Kirche konservativer sein" werde. Wozu etwas zu sagen ich mir denn erlauben möchte.

 

Nachdem vorhergehende Priestergenerationen dahingehend indoktriniert wurden, daß Enzykliken, Gesetze und Dogmen bestenfalls als Diskussionsanstöße aufzufassen seien - sofern man es überhaupt für der Mühe wert hält, sie zur Kenntnis zu nehmen - ist in der Tat heute bei vielen der wenigen, die den Beruf und die Berufung des Priesters für lebenswert halten, eine Tendenz zu beobachten, es anders anzugehen.

 

aha, woher nimmst du denn diese deine vorgeblichen kenntnisse? du urvater aller seminaristen, der du wissen willst, wie es vor 30 jahren in den seminaren war.

 

Schließlich sind die ausgebliebenen Erfolge der vorhergehenden Generationen ja nur noch mit Mühe zu beschweigen. Also besinnen sich manche Seminaristen wieder auf das Wesen der Kirche und des Priestertums und verhalten sich zumindest hinsichtlich einiger grundlegender Voraussetzungen so, wie es diesem Wesen entspricht. Und eine der grundlegenden Voraussetzungen ist nun mal, das Kirchenrecht zu beachten und den Vorgaben des Mannes auf dem Stuhl Petri zu folgen.

 

Wer das schon für "konservativ" hält, sollte vielleicht seinen Begriff von "fortschrittlich" einmal überprüfen. Oder zumindest darauf verzichten, so zu tun, als ob das unfehlbare Lehramt auf Leonardo Boff übergegangen sei. Ist es nicht.

 

 

viele der heutigen seminaristen meinen, der talar macht den kleriker. es wird sich an gewissen äusserlichkeiten hochgezogen. und leider wird auch das eigene denken ziemlich zurückgenommen. wie solche priester in der postmodernen gesellschaft glaubwürdig die botschaft jesu verkünden sollen, ist mir schleierhaft.

 

es sei aber angemerkt, dass es auch sehr gute junge priester gibt. leider aber halt auch viele, die sonst nirgendwo was werden würden.

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Kirchenhistoriker
also dringender rat: das mit dem charme sollten euer gnaden noch etwas üben.

Wer mich kennt, weiß, daß Charme das letzte ist, womit ich mich schmücken möchte, wo die geltende Ordnung der Kirche als "par ordre de mufti" auferlegt bezeichnet wird.

 

Freilich steht hier nicht mein mehr oder weniger umgängliches Wesen zur Debatte, sondern die Frage, ob "der wenige Priesternachwuchs der lateinischen Kirche konservativer sein" werde. Wozu etwas zu sagen ich mir denn erlauben möchte.

 

Nachdem vorhergehende Priestergenerationen dahingehend indoktriniert wurden, daß Enzykliken, Gesetze und Dogmen bestenfalls als Diskussionsanstöße aufzufassen seien - sofern man es überhaupt für der Mühe wert hält, sie zur Kenntnis zu nehmen - ist in der Tat heute bei vielen der wenigen, die den Beruf und die Berufung des Priesters für lebenswert halten, eine Tendenz zu beobachten, es anders anzugehen. Schließlich sind die ausgebliebenen Erfolge der vorhergehenden Generationen ja nur noch mit Mühe zu beschweigen. Also besinnen sich manche Seminaristen wieder auf das Wesen der Kirche und des Priestertums und verhalten sich zumindest hinsichtlich einiger grundlegender Voraussetzungen so, wie es diesem Wesen entspricht. Und eine der grundlegenden Voraussetzungen ist nun mal, das Kirchenrecht zu beachten und den Vorgaben des Mannes auf dem Stuhl Petri zu folgen.

 

Wer das schon für "konservativ" hält, sollte vielleicht seinen Begriff von "fortschrittlich" einmal überprüfen. Oder zumindest darauf verzichten, so zu tun, als ob das unfehlbare Lehramt auf Leonardo Boff übergegangen sei. Ist es nicht.

 

Deinen Ansichten, wie ein normaler Priester sein sollte, stimme ich voll zu. Der notwendige und zu lobende Gehorsam, der Sinn für eine rechte Liturgie und die Treue zum Lehramt darf aber alles nicht einhergehen mit menschlichen, pastoralen Defiziten. Ich habe oben meine Beobachtung aus einem Klerikerorden erwähnt. Möglicherweise ist das in den Seminaren anders. Ich kenne da auch einige gute Beispiele. Hoffentlich.

 

Zur alten Generation wäre noch zu sagen, daß auch da einige in Treue ausgeharrt haben. Und es gibt eben auch solche, die diese Treue mit guter Seelsorge verbinden. Die sind mir die liebsten.

bearbeitet von Kirchenhistoriker
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Zur alten Generation wäre noch zu sagen, daß auch da einige in Treue ausgeharrt haben. Und es gibt eben auch solche, die diese Treue mit guter Seelsorge verbinden. Die sind mir die liebsten.
Ita est. Umso trauriger ist es, wenn solche Seelsorger als "Menschenversteher" beschimpft werden.
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Erich hat vor längerer Zeit mal einige überlegenswerte Gedanken zum Thema "konservativ" geschrieben.

hasse ma nen Link?

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&show...t&p=1080058

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oestemer: viele der heutigen seminaristen meinen, der talar macht den kleriker. es wird sich an gewissen äusserlichkeiten hochgezogen. und leider wird auch das eigene denken ziemlich zurückgenommen. wie solche priester in der postmodernen gesellschaft glaubwürdig die botschaft jesu verkünden sollen, ist mir schleierhaft.

 

Die sog. postmoderne Gesellschaft ist an einer authentischen Lehrauslegung nur in sofern interessiert, solange sie die eigenen ideologischen Grundsätze nicht berührt. Im übrigen ist die Verkündigung der Botschaft Jesu nicht an den Zustand der jeweiligen Gesellschaft anzupassen. Das wurde allerdings, auch von einer gewissen Priesterkaste in unserem Land, in den letzten Jahren eifrig vorangetrieben. Die Ergebnisse mögen nicht in ihrer Gesamtheit auf dieses Verhalten zurück zu führen sein, aber beschleunigt haben sie die negative Entwicklung, was z.B. die Kirchenbesucherzahlen angeht, in jedem Fall. Das Anhängen an gewissen Äußerlichkeiten fällt als Vorwurf an den Absender zurück. Die modernistischen Priester fanden eben die Jeans oder den Rolli, als Äußerlichkeit ebenso fundamental, wie die konservativen Priester den Talar.

 

MfG

Stanley

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Der notwendige und zu lobende Gehorsam, der Sinn für eine rechte Liturgie und die Treue zum Lehramt darf aber alles nicht einhergehen mit menschlichen, pastoralen Defiziten. Ich habe oben meine Beobachtung aus einem Klerikerorden erwähnt. Möglicherweise ist das in den Seminaren anders. Ich kenne da auch einige gute Beispiele. Hoffentlich.

 

Zur alten Generation wäre noch zu sagen, daß auch da einige in Treue ausgeharrt haben. Und es gibt eben auch solche, die diese Treue mit guter Seelsorge verbinden. Die sind mir die liebsten.

 

 

Auch wenn ich hier eigentlich nicht mitposten darf: aus meiner Erfahrung der letzten Jahre (über 15 Jahre nebenamtliche Organistendienste in wechselnden Gemeinden sowie auf Friedhöfen) kann ich nur zustimmen. Die menschlich-pastoralen Defizite mancher Jungpriester werden immer augenfälliger.

 

Inhalt wird durch Form ersetzt, man gefällt sich im Tragen eines auffallend rückwärtsgewandten Kleidungsstils.

 

Was ich in den letzten Jahren bei katholischen Trauerfeiern auf Friedhöfen erlebt habe, war oftmals ganz, ganz traurig. Als ob der Anlass nicht genug Möglichkeiten eröffnete, jenseits der sattsam bekannten Riten (die durchaus ihre Berechtigung haben) etwas Persönliches über den Verstorbenen zu sagen, rasseln viele Priester nicht nur ungefähr dasselbe Programm herunter, sondern in diversen Fällen gleichen sich die Ansprachen wie ein Ei dem anderen, sogar im Wortlaut.

 

Es wird, ohne Rücksicht auf pastorale Gegebenheiten, immer derselbe Driss gepredigt...es gibt einen Geistlichen, der immer denselben Standardspruch bringt: "Er / Sie erlosch wie eine Kerze, der das Wachs ausgegangen war". Egal, ob der Tod plötzlich und unerwartet eintrat, egal, ob der Verstorbene einen wochenlangen Todeskampf kämpfte - immer derselbe Spruch!

 

Und wenn ich an den Priester denke, der keinen klaren Satz auf die Reihe bekommt, sondern vollkommen verschüchtert wie ein Erstkommunionkind vor der Gemeinde steht, seltsame Grimassen macht und niemandem länger als eine halbe Sekunde in die Augen schauen kann, dann frage ich mich schon, nach welchen Kriterien Bistümer heute junge Männer weihen.

 

Keine Ahnung, ob man als Katholik für solche Entwicklungen manchmal betriebsblind wird, aber die menschlichen Defizite bei der Geistlichkeit sind mir schon in meiner Zeit als Glaubender sehr aufgefallen. Von Dingen wie Alkoholabusus mal ganz zu schweigen...

 

Wo bleibt da eigentlich so etwas wie Supervision?

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Franciscus non papa
oestemer: viele der heutigen seminaristen meinen, der talar macht den kleriker. es wird sich an gewissen äusserlichkeiten hochgezogen. und leider wird auch das eigene denken ziemlich zurückgenommen. wie solche priester in der postmodernen gesellschaft glaubwürdig die botschaft jesu verkünden sollen, ist mir schleierhaft.

 

Die sog. postmoderne Gesellschaft ist an einer authentischen Lehrauslegung nur in sofern interessiert, solange sie die eigenen ideologischen Grundsätze nicht berührt. Im übrigen ist die Verkündigung der Botschaft Jesu nicht an den Zustand der jeweiligen Gesellschaft anzupassen. Das wurde allerdings, auch von einer gewissen Priesterkaste in unserem Land, in den letzten Jahren eifrig vorangetrieben. Die Ergebnisse mögen nicht in ihrer Gesamtheit auf dieses Verhalten zurück zu führen sein, aber beschleunigt haben sie die negative Entwicklung, was z.B. die Kirchenbesucherzahlen angeht, in jedem Fall. Das Anhängen an gewissen Äußerlichkeiten fällt als Vorwurf an den Absender zurück. Die modernistischen Priester fanden eben die Jeans oder den Rolli, als Äußerlichkeit ebenso fundamental, wie die konservativen Priester den Talar.

 

MfG

Stanley

 

 

wahrscheinlich wären die zahlen noch schlechter, wenn es anders gekommen wäre - aber das ist genauso spekulation, wie die deine.

 

im übrigen trage ich immer das, worin ich mich wohl fühle, meist jeans/lederhose und t-shirt/pullover, ganz selten mal einen anzug, bisweilen aber sehr gerne den frack.

 

und ich habe nichts gegen soutane oder talar, solange man sie nicht quasi dogmatisch behandelt.

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aha, woher nimmst du denn diese deine vorgeblichen kenntnisse? du urvater aller seminaristen, der du wissen willst, wie es vor 30 jahren in den seminaren war.

Woher nehmen Sie denn die Vorstellung, daß ich nicht vor 30 Jahren in einem Seminar war? Ist das nicht ein wenig spekulativ? Vom wenig charmanten Tonfall Ihres Einwurfes ganz zu schweigen, wo Ihnen an Charme doch soviel gelegen zu sein scheint.

 

Doch zurück zum Kern der Sache. Sie schrieben:

viele der heutigen seminaristen meinen, der talar macht den kleriker. es wird sich an gewissen äusserlichkeiten hochgezogen. und leider wird auch das eigene denken ziemlich zurückgenommen. wie solche priester in der postmodernen gesellschaft glaubwürdig die botschaft jesu verkünden sollen, ist mir schleierhaft.

Inwieweit Seminaristen meinen, der Talar mache den Kleriker, entzieht sich meiner Kenntnis. Dagegen weiß ich, daß das geltende Kirchenrecht in CIC 284 die Kleriker zum Tragen "kirchlicher Kleidung" verpflichtet. Die deutsche Bischofskonferenz hat ergänzend zum Talar als kirchliche Kleidung in Partikularnorm Nr. 5 zu CIC 284 auch "Oratorianerkragen oder römisches Kollar, in begründeten Ausnahmefällen dunkler Anzug mit Kreuz" zugelassen.

 

Was die Glaubwürdigkeit betrifft, so bin ich mir sicher, daß Priester auch in der postmodernen Gesellschaft jede Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie offen gegen das Recht (auch hinsichtlich der Priesterkleidung) der Kirche verstoßen, Glaubenslehren der Kirche augenzwinkernd als "nicht ganz wörtlich zu nehmen" abtun oder die "Freiheit des Gewissens" in opportunistischer Weise hochhalten, ohne an die Pflicht der Gläubigen zu erinnern, sich bei der Bildung des persönlichen Gewissens "durch die Kirchliche Autorität leiten" zu lassen (KKK 1785).

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aha, woher nimmst du denn diese deine vorgeblichen kenntnisse? du urvater aller seminaristen, der du wissen willst, wie es vor 30 jahren in den seminaren war.

Woher nehmen Sie denn die Vorstellung, daß ich nicht vor 30 Jahren in einem Seminar war? Ist das nicht ein wenig spekulativ? Vom wenig charmanten Tonfall Ihres Einwurfes ganz zu schweigen, wo Ihnen an Charme doch soviel gelegen zu sein scheint.

 

Doch zurück zum Kern der Sache. Sie schrieben:

viele der heutigen seminaristen meinen, der talar macht den kleriker. es wird sich an gewissen äusserlichkeiten hochgezogen. und leider wird auch das eigene denken ziemlich zurückgenommen. wie solche priester in der postmodernen gesellschaft glaubwürdig die botschaft jesu verkünden sollen, ist mir schleierhaft.

Inwieweit Seminaristen meinen, der Talar mache den Kleriker, entzieht sich meiner Kenntnis. Dagegen weiß ich, daß das geltende Kirchenrecht in CIC 284 die Kleriker zum Tragen "kirchlicher Kleidung" verpflichtet. Die deutsche Bischofskonferenz hat ergänzend zum Talar als kirchliche Kleidung in Partikularnorm Nr. 5 zu CIC 284 auch "Oratorianerkragen oder römisches Kollar, in begründeten Ausnahmefällen dunkler Anzug mit Kreuz" zugelassen.

 

Was die Glaubwürdigkeit betrifft, so bin ich mir sicher, daß Priester auch in der postmodernen Gesellschaft jede Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie offen gegen das Recht (auch hinsichtlich der Priesterkleidung) der Kirche verstoßen, Glaubenslehren der Kirche augenzwinkernd als "nicht ganz wörtlich zu nehmen" abtun oder die "Freiheit des Gewissens" in opportunistischer Weise hochhalten, ohne an die Pflicht der Gläubigen zu erinnern, sich bei der Bildung des persönlichen Gewissens "durch die Kirchliche Autorität leiten" zu lassen (KKK 1785).

 

 

Quod si Spiritu ducimini, non estis sub lege. (Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz).

 

(Aus dem Brief an die Galater, Kapitel 5, Vers 18)

 

Und jetzt halte ich wieder meinen Mund...

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Zur alten Generation wäre noch zu sagen, daß auch da einige in Treue ausgeharrt haben. Und es gibt eben auch solche, die diese Treue mit guter Seelsorge verbinden. Die sind mir die liebsten.

Selbstverständlich gibt es die. Prozentual sogar vielleicht mehr als in früheren Jahren, weil beim großen "shake out" der letzten Jahrzehnte viele der weniger Treuen ganz abgesprungen sind.

 

Leider wird es ihnen oft aber von ihrem Umfeld nicht leicht gemacht, die Treue zu bewahren. Ich meine damit nicht die säkularisierte Gesellschaft, von der nichts anderes als Attacken auf die Treue zu Christus zu erwarten ist. Ich meine damit vor allem die KVU-Lobby im Pfarrgemeinderat oder die Ordinariatsräte, die ganz deutlich aussprechen, daß die Treue zum Bischof von Rom der sicherste Weg ist, für den Rest des Lebens in die kleinste und ärmste Pfarrei abgeschoben zu werden.

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Quod si Spiritu ducimini, non estis sub lege. (Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz).

(Aus dem Brief an die Galater, Kapitel 5, Vers 18)

Und jetzt halte ich wieder meinen Mund...

Sie müssen sich schon entscheiden, ob Sie freier Bibelforscher oder Katholik sein wollen. Die Kirche hat ihr Gesetzbuch jedenfalls nicht erarbeitet und in Kraft gesetzt, um es von jedem Dödel per Einzeiler außer Kraft setzen zu lassen.

bearbeitet von Bernado
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Quod si Spiritu ducimini, non estis sub lege. (Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz).

(Aus dem Brief an die Galater, Kapitel 5, Vers 18)

Und jetzt halte ich wieder meinen Mund...

Sie müssen sich schon entscheiden, ob Sie freier Bibelforscher oder Katholik sein wollen. Die Kirche hat ihr Gesetzbuch jedenfalls nicht erarbeitet und in Kraft gesetzt, um es von jedem Dödel per Einzeiler außer Kraft setzen zu lassen.

 

 

Es ist schon putzig: bei meinem Homo-Thema in der Arena flogen die Fetzen (was dort ja auch in Ordnung ist) - aber wenn ich hier, in den gesitteten Glaubensgesprächen mal ein einzelnes sachliches Posting absetze, werde ich gleich als "Dödel" apostrophiert.

 

Nein, ich drücke nicht den Petzknopf.

 

Du-Dödel-Du - ist das nicht zweites Futur vor Sonnenaufgang?

 

In diesem Sinne wünsche ich ein friedvolles Weihnachtsfest!

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Inwieweit Seminaristen meinen, der Talar mache den Kleriker, entzieht sich meiner Kenntnis. Dagegen weiß ich, daß das geltende Kirchenrecht in CIC 284 die Kleriker zum Tragen "kirchlicher Kleidung" verpflichtet. Die deutsche Bischofskonferenz hat ergänzend zum Talar als kirchliche Kleidung in Partikularnorm Nr. 5 zu CIC 284 auch "Oratorianerkragen oder römisches Kollar, in begründeten Ausnahmefällen dunkler Anzug mit Kreuz" zugelassen.

 

Na da bin ich ja beruhigt, die meisten Priester, die ich kenne, halten sich an diese Vorschriften.

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Ich muss sagen, dass ich sehr alte, alte, mittel-alte, junge, sehr junge Priester und Seminaristen (gut die gibt es erst ab mittel-alt) kenne, die ihren Dienst authentisch ausüben und dadurch Gott verherrlichen und ihren Nächsten gut sind. Die "kirchenpolitische" und weltanschauliche Ausrichtung ist bei ihnen durchaus unterschiedlich und ehrlich gesagt meines Erachtens sekundär. Das jede Generation das Bedürfnis hat sich von der vorhergehenden abzugrenzen, ist auch normal.

 

Eine Spannung die ich aber erlebe und von der ich annehme, dass sie von Priestern (als den Verantwortlichen für ihre Gemeinden) noch viel deutlicher erfahren wird, ist jene:

 

Die Kirche war bisher immer ein integrierender Bestandteil unserer Gesellschaft und ist es ja oft auch noch. Aufgrund vieler äußerer und mancher innerer Faktoren durchlebt dieses Selbstverständnis aber gerade eine tiefe Krise. Die geeignete Antwort auf eine solche Krise kann sein, stärker auf die eigene Identität zu achten. Das finde ich übrigens auch. Oft geht diese Selbstfindung aber mit einer starken Abgrenzung nach innen und außen einher, durch die viel von der integrierenden Kraft der Kirche (nach innen und außen) verloren geht. Ich hoffe aber immer noch, dass wir eine Weise finden, unsere eigene Identität zu stärken, ohne völlig aus der Gesellschaft "auszusteigen".

 

Das ist ein bisschen so wie bei einer Familie, die gerade eine schwere Zeit durchmacht und wo dann alle meinen, sie müssen jetzt wieder "mehr auf sich selber schauen". An und für sich ist das sehr sinnvoll. Nur wenn das "auf sich selber schauen" darauf hinausläuft, den anderen dauernd Vorhaltungen zu machen, wie sie einem in die Suppe spucken, wird die Familie dabei drauf gehen.

bearbeitet von Justin Cognito
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Also besinnen sich manche Seminaristen wieder auf das Wesen der Kirche und des Priestertums und verhalten sich zumindest hinsichtlich einiger grundlegender Voraussetzungen so, wie es diesem Wesen entspricht. Und eine der grundlegenden Voraussetzungen ist nun mal, das Kirchenrecht zu beachten und den Vorgaben des Mannes auf dem Stuhl Petri zu folgen.

Wie verhält man sich denn, damit es dem Wesen der Kirche und des Priestertums entspricht? Das wird doch nicht darauf beschränkt sein, dem Kirchenrecht und dem Papst zu gehorchen - oder? Was genau ist das Wesen von Kirche und Priestertum?

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Was genau ist das Wesen von Kirche und Priestertum?

Sie erwarten sicher jetzt nicht eines von mehreren Büchern, die zur Antwort auf diese Frage zu schreiben wären. Zumal auch das eine oder andere davon schon geschrieben ist - ich empfehle "Über das Priestertum" vom hl. Johannes Chrysostomus, wenns etwas Altbewährtes sein darf, und "Sinn und Sein des Priesters" von Louis Bouyer oder "Der Priester und sein Dienst" von Hermann Volk für das 20. Jahrhundert.

 

Das Wesen des Priestertums ist die aus der Liebe zu Christus begründete tiefe persönliche Beziehung zu Christus und der aktive Wille, ihm immer ähnlicher zu werden. Daraus begründet, die Fähigkeit, als 'alter christus' das Opfer Christi vor dem Vater zu erneuern und möglichst viele andere Menschen dabei zu unterstützen, den Weg durch Christus zum Vater mitzugehen. Anders ausgedrückt: Ein "inkludierendes" Streben nach Heiligkeit, also nicht allein privatim (obwohl auch das nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist), sondern im Regelfall im tätigen Verbund der ganzen Kirche als des Leibes Christi.

 

Zu abstrakt? Dann hilft halt doch nur eines der Bücher.

 

Das Einhalten der Rechtsordnung der Kirche und der Einheit mit dem Papst ist dabei natürlich, wie auch geschrieben, nur eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung.

bearbeitet von Bernado
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Quod si Spiritu ducimini, non estis sub lege. (Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz).

(Aus dem Brief an die Galater, Kapitel 5, Vers 18)

Und jetzt halte ich wieder meinen Mund...

Sie müssen sich schon entscheiden, ob Sie freier Bibelforscher oder Katholik sein wollen. Die Kirche hat ihr Gesetzbuch jedenfalls nicht erarbeitet und in Kraft gesetzt, um es von jedem Dödel per Einzeiler außer Kraft setzen zu lassen.

 

Ich hab ja Verständnis für eine gewisse Verbitterung, die sich da und dort eingenistet hat. Aber die Forumsteilnehmer können nichts dafür. Und bitte respektiere, daß der Ton in den Glaubensgesprächen unpolemisch ist. Ich bin hier als Mod unzuständig, ich sag das nur, weil es schade wäre, wenn deine Beiträge aus formalen Gründen zu mißbilligen wären. Grüße, KAM

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Was genau ist das Wesen von Kirche und Priestertum?

Sie erwarten sicher jetzt nicht eines von mehreren Büchern, die zur Antwort auf diese Frage zu schreiben wären. Zumal auch das eine oder andere davon schon geschrieben ist - ich empfehle "Über das Priestertum" vom hl. Johannes Chrysostomus, wenns etwas Altbewährtes sein darf, und "Sinn und Sein des Priesters" von Louis Bouyer oder "Der Priester und sein Dienst" von Hermann Volk für das 20. Jahrhundert.

 

Das Wesen des Priestertums ist die aus der Liebe zu Christus begründete tiefe persönliche Beziehung zu Christus und der aktive Wille, ihm immer ähnlicher zu werden. Daraus begründet, die Fähigkeit, als 'alter christus' das Opfer Christi vor dem Vater zu erneuern und möglichst viele andere Menschen dabei zu unterstützen, den Weg durch Christus zum Vater mitzugehen. Anders ausgedrückt: Ein "inkludierendes" Streben nach Heiligkeit, also nicht allein privatim (obwohl auch das nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist), sondern im Regelfall im tätigen Verbund der ganzen Kirche als des Leibes Christi.

 

Zu abstrakt? Dann hilft halt doch nur eines der Bücher.

 

Das Einhalten der Rechtsordnung der Kirche und der Einheit mit dem Papst ist dabei natürlich, wie auch geschrieben, nur eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung.

Die "aus der Liebe zu Christus begründete tiefe persönliche Beziehung zu Christus" usw. - das gilt für alle Christen, nein?

 

Warum ist das Einhalten der kirchlichen Rechtsordnung notwendige Bedingung für eine solche Beziehung?

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er ist es schon jetzt.

 

In der Tat. Was sind die Gründe? Ist es zu gewagt, wenn man sagt, dass die liberale Ausrichtung das Priestertum gering geschätzt hat, so dass jetzt eben jemand mit dieser Präferenz gar nicht mehr erst Priester werden will, weil das ja praktisch ein RÜckschritt, eine Behinderung der "geschwisterlichen Kirche" ist? Früher kamen wohl alle Schattierungen, jetzt kommen nur noch die Konservativen.

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Priester werden will,

 

Bin ich jetzt konservativ, wenn ich darauf verweise, daß es nicht der Wille eines Christen, sondern Gottes Wille ist, wenn jemand Priester wird? - Ich glaube, daß man heutigen Priesteramtskandidaten, die manche alte Symbolik wiederentdecken, nicht generell Konservativismus vorwerfen kann. Hinter das II. Vaticanum will wohl kaum einer zurück. Grüße, KAM

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In der Tat. Was sind die Gründe? Ist es zu gewagt, wenn man sagt, dass die liberale Ausrichtung das Priestertum gering geschätzt hat, so dass jetzt eben jemand mit dieser Präferenz gar nicht mehr erst Priester werden will, weil das ja praktisch ein Rückschritt, eine Behinderung der "geschwisterlichen Kirche" ist? Früher kamen wohl alle Schattierungen, jetzt kommen nur noch die Konservativen.

 

Ich glaube, dass das - wenn man die Polemik gegen das Prinzip der Geschwisterlichkeit (die sich sowohl biblisch als auch traditionsgeschichtlich ja gut begründen lässt und in keinem Widerspruch zum Weiheamt steht) in der Kirche jetzt einfach einmal ignoriert - tatsächlich ein Aspekt ist. Auch mir scheint in der Praxis so mancher "fortschrittlichen" (mir fällt da jetzt leider auch kein besserer Begriff ein) Gemeinde ein gewisses Unverständnis für die Bedeutung des Weihesakrament vorzuherrschen. Was ganz sicher auch mit den Zugangsbedingungen zu diesem zu tun hat. Da wird aus Ärger über diese oft das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. In so einem Klima haben es Berufungen wohl oft wirklich schwerer zu gedeihen.

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Priester werden will,

 

Bin ich jetzt konservativ, wenn ich darauf verweise, daß es nicht der Wille eines Christen, sondern Gottes Wille ist, wenn jemand Priester wird? - Ich glaube, daß man heutigen Priesteramtskandidaten, die manche alte Symbolik wiederentdecken, nicht generell Konservativismus vorwerfen kann. Hinter das II. Vaticanum will wohl kaum einer zurück. Grüße, KAM

 

Es ist noch nicht einmal der Wille des Menschen, daß er existiert, ins Dasein gerufen wird und darin so gut wie möglich lebt. Um dies zu erkennen braucht man noch nicht einmal konservativ zu sein.

 

MfG

Stanley

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