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Sammelthread Homosexualität


Georg20

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vor 1 Minute schrieb Higgs Boson:
vor 3 Minuten schrieb Marcellinus:

Wobei Gut und Böse dort nicht moralisch verstanden wird, sondern schlicht als Gehorsam, oder eben auch nicht. Das ist das Produkt einer ziemlich schichten, patriarchalischen Welt. Gott als Übervater, väterliche Willkür inclusive, dem das Volk Gehorsam schuldet. 

Ja, da fehlen halt ein paar tausend Jahre Erfahrung und Entwicklung von Kulturen. Weshalb es nötig ist, die Regeln zum einen vor dem historischen Hintergrund zu verstehen und andererseits sie ins Heute zu übertragen.

 

Da es nicht meine Kultur ist, erlaube ich mir einfach, sie zu ignorieren. 

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vor 35 Minuten schrieb Frank:

Wenn Gott "der Grösste über den hinaus nichts gedacht werden kann" (Anselm von Cantabury), dann können wir seinen Willen nicht wissen, aber aus den Erkenntnissen die der Mensch in Philosophie, Theologie (zum Beispiel aus der Schrift heraus) und Naturwissenschaft hervorbringt ableiten.

Marcellinus hat ja schon geantwortet.

ich möchte noch ergänzen: Das einzige an „göttlichem Willen“, das wir daraus ableiten können, ist, dass der Apfel vom Baum herunter fällt und nicht hinauf, oder dass der Genuss von Hülsenfrüchten zu Blähungen führen kann. 
Irgendwelche moralischen Bewertungen lassen sich da nirgends ableiten, nicht mal das „du sollst nicht töten“ lässt sich irgendwie ableiten. Die moralischen Bewertungen sind allesamt menschliche Konventionen (was sie ja nicht schlecht macht, aber dadurch sind sie alle miteinander diskutabel und der Zeitgeistigen Bewertung unterworfen, ind das ust auch gut so)

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb Higgs Boson:

 

(Antwort auch an @Frank)

 

 

Hier hat das Christentum das Problem, dass es eine andere Anthropologie als das Judentum hat, in dem das sogenannte Alte Testament entstanden ist.

 

Im Judentum lässt Gott das Böse zu, Satan ist sein ergebener Diener im Sinne des von Gott beauftragten Versuchers ohne eigenen Willen, nicht sein Widersacher. Dafür ist der Wille des Menschen frei, gut und böse zu tun. Denn es geht darum, das Gute aus freien Stücken zu tun, der Versuchung das Böse zu tun zu widerstehen. So ist der, der einer Versuchung widersteht ehrenhafter als einer, der erst garnicht versucht worden ist. Es ist sozusagen kein Kunststück kein aktiver Pädophiler zu sein, wenn man erst garkeine Neigung dazu hat. Dagegen ist der pädophil veranlagte, der sich gegen seine Neigung stellt, ein Held. Ich kenne einen jungen Mann, der das irgendwann festgestellt hat und alles tut, um der Versuchung die Stirn zu bieten. In einem Gespräch habe ich erklärt, dass er von oben bis unten von mir dafür gefeiert wird, dass ich allerhöchsten Respekt habe.

 

Die Antwort auf die Theodizeefrage "Warum geschehen guten Menschen böse Dinge" wird genau so beantwortet: Es ist ein Test des freien Willens.

 

Man kann dem folgen, oder nicht, das Christentum kann diese Antwort so nicht geben, da es das Böse zu einem von Gott getrennten Wesen erklärt hat.

 

 

Um den Unterschied zwischen dem Satan des Tenach und des NT zu erklären hier eines meiner Erlebnisse, als ich vor einigen Wochen mit meiner Tochter ihren Hund trainiert habe:

 

Ich bekam ein Stück Pansen, der Hund LIEBT Pansen. Meine Tochter ging auf der Wiese mit dem Hund auf und ab. Erst sollte ich ihn nur rufen, er sollte sich nicht von mir ablenken lassen. Jedes Mal, wenn er versucht hat zu mir zu kommen, wurde er gemaßregelt. Bis er mich ignorierte. Dann lockte ich ihn mit Pansen. Der Hund kann echt schnell sein, ich musste mich wirklich beeilen, den Pansen jedesmal vor ihm in Sicherheit zu bringen, denn er sollte ihn selbstverständlich nicht bekommen. Dafür bekam er jedesmal Ärger, wenn er sich locken ließ. Wir machten das so lange, bis der Hund mich einigermaßen ignorierte. Dann, als meine Tochter ihm sagte, er dürfe zu mir gehen und ich dürfe ihm den Pansen geben, erst dann gab ich ihm das geliebte Stück.

 

In dem Spiel hatte ich eine Rolle. Ich tat exakt und genau was mir meine Tochter auftrug, ich war sozusagen der jüdische Satan, hatte keinen freien Willen, war eine Funktion meiner Tochter. Nur so konnte der Hund lernen, sich nicht ablenken zu lassen. Und auch wenn er es nicht verstanden hat, wozu das ganze gut ist, meiner Tochter und mir war klar, dass ein Hund auf sein Frauchen hören muss, damit er nicht einfach im Wald jagen geht und ggf. vom Jäger erschossen wird.

 

Der christliche Satan hätte einen eigenen Willen gehabt, der sich gegen den meiner Tochter stellt. Es wäre ein Streit um den Hund entbrannt, den ich mit dem Pansen vermutlich gewonnen hätte. Und der arme Hund hätte nichts gelernt. Läuft dann dem Hasen nach, Jäger, bumm, tot. Wozu der christliche Gott sich einen Widersacher erschafft, entzieht sich der Logik und findet seinen Ursprung im dem dem jüdischen völligen fremden Dualismus.

 

(Die Versuchung eines Menschen hat nichts mit Jäger-bumm zu tun, die Geschichte verdeutlicht lediglich den Unterschied jüdischem und christlichen Satan)

 

Dieses Gottesbild missfällt mir auch. Ich möchte keinen Gott verehren, der mich auf diese Weise dressieren will. 

Wozu soll das gut sein? 

Du bekommst nach dieser Theorie angeblich einen freien Willen nur dazu, dass du in Versu hung geführt werden kannst. Wozu bitte soll das gut sein? 

 

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Das wirkt ohnehin alles etwas bemüht.  Ich sehe keinen Grund, Gott immer als synonym zu "gut" ansehen zu müssen und alles, was weniger schön ist, irgendwie wegzudefinieren.  Unbeholfen wirken auf mich auch die Versuche, sich über ihn aufzuregen (Theodizee-Problem). Das ist mMn eine mißratene Frucht einer rational-analytischen Herangehensweise an die Religion. Die gegenteilige Ansicht, nach der wir eigentlich nichts über Gott und seinen Willen wissen können, finde ich genau so abwegig. Wir wissen das schon, zumindest in Grundzügen und Ansätzen.

bearbeitet von Merkur
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vor 4 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Dieses Gottesbild missfällt mir auch. Ich möchte keinen Gott verehren, der mich auf diese Weise dressieren will. 

Wozu soll das gut sein? 

Du bekommst nach dieser Theorie angeblich einen freien Willen nur dazu, dass du in Versu hung geführt werden kannst. Wozu bitte soll das gut sein? 

 

 

Um Gott zu lieben und aus diesem Grund seinen Willen zu tun, ist freier Wille nötig. Wer keinen freien Willen hat, kann Gottes Willen nicht aus Liebe befolgen, es wäre ein dressiertes Zombiey.

 

(Das ist die rabbinische Erklärung)

 

Ich habe eine Freundin, der der freie Wille egal ist, sie wäre lieber ein dressierter Zombie, dann hätte sie keine Plage mit nix mehr. Ist nicht so mein Ding.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 3 Stunden schrieb Merkur:

Das wirkt ohnehin alles etwas bemüht.  Ich sehe keinen Grund, Gott immer als synonym zu "gut" ansehen zu müssen und alles, was weniger schön ist, irgendwie wegzudefinieren.  Unbeholfen wirken auf mich auch die Versuche, sich über ihn aufzuregen (Theodizee-Problem). Das ist mMn eine mißratene Frucht einer rational-analytischen Herangehensweise an die Religion. Die gegenteilige Ansicht, nach der wir eigentlich nichts über Gott und seinen Willen wissen können, finde ich genau so abwegig. Wir wissen das schon, zumindest in Grundzügen und Ansätzen.

 

Das Theodizeeproblem entsteht vor allen Dingen in einem selbstzentrierten Weltbild: Ich will, dass es mir gut geht. Ich will im Winter keinen Schnee, sondern mindestens 25°, meine Katze ist mit mir einer Meinung, aber mein Nachbary will Skifahren.

 

Damit schlägt das Theodizeeproblem bereits bei der Frage nach dem Wetter zu.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 4 Minuten schrieb Higgs Boson:

Um Gott zu lieben und aus diesem Grund seinen Willen zu tun, ist freier Wille nötig. Wer keinen freien Willen hat, kann Gottes Willen nicht aus Liebe befolgen, es wäre ein dressiertes Zombiey.

 

(Das ist die rabbinische Erklärung)

Für sich genommen passt das, da passt nur kein „ewigesLeben“ rein, denn dort sind ja dann alle genau solche Zombies. Aber das Konzept des ewigen Lebens war ja, soweit ich weiß, dem Judentum ursprünglich unbekannt 

 

Werner

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vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Für sich genommen passt das, da passt nur kein „ewigesLeben“ rein, denn dort sind ja dann alle genau solche Zombies. Aber das Konzept des ewigen Lebens war ja, soweit ich weiß, dem Judentum ursprünglich unbekannt

 

Das Konzept des ewigen Lebens spielt im Judentum theologisch nach wie vor eine untergeordnete Rolle.

 

Die leibliche Auferstehung von den Toten (ist etwas ganz anderes!) dient nur dazu, die fehlende Lebensspanne zu ergänzen. Das entspricht in etwas dem, was ZJ als 'Paradies auf Erden' sehen und das NT kann sich nicht wirklich entscheiden, ob es sich dabei um ein 1000jähriges Friedensreich in der Offenbarung, oder um ein schon erfolgtes Ereignis handelt: bei Matthäus laufen die Leiber der Auferstandenen Toten nach dem Tod Jesu in Jerusalem herum. Denn diese Auferstehung der Toten ist nach den Propheten unbedingte Voraussetzung für das Erscheinen des Messias.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 10 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Um Gott zu lieben und aus diesem Grund seinen Willen zu tun, ist freier Wille nötig. Wer keinen freien Willen hat, kann Gottes Willen nicht aus Liebe befolgen, es wäre ein dressiertes Zombiey.

 

(Das ist die rabbinische Erklärung)

 

Ich habe eine Freundin, der der freie Wille egal ist, sie wäre lieber ein dressierter Zombie, dann hätte sie keine Plage mit nix mehr. Ist nicht so mein Ding.

 

Sorry, irgendwie scheine ich da was falsch verstanden haben mit deinem Hundebeispiel.

 

Das Thema freier Wille  und Liebe finde ich sowieso sehr speziell. Mir kommt da immer Hosea in den Sinn, wo Gott als Liebender geschildert wird, der eben nicht mehr frei entscheiden kann, ob  er Israel lieben will oder nicht. Er liebt. Punkt. Aus. Und wenn er dem  geliebten  Israel berechtigt zürnt, wendet sich sein Herz gegen sich.

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vor 3 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Das Theodizeeproblem entsteht vor allen Dingen in einem selbstzentrierten Weltbild: Ich will, dass es mir gut geht. Ich will im Winter keinen Schnee, sondern mindestens 25°, meine Katze ist mit mir einer Meinung, aber mein Nachbar will Skifahren.

 

Damit schlägt das Theodizeeproblem bereits bei der Frage nach dem Wetter zu.

Das ist die Primitiv-Variante, Theodizee für Arme sozusagen.

Es ist schon etwas vielschichtiger.

Es umfasst Fragen wie:

- Wenn Gott die Menschen so sehr liebt, dass er nichts mehr wünscht, als alle in der ewigen Seligkeit zu sehen, warum holt er die nicht einfach dorthin? 

- Wenn das Böse die notwendige Kehrseite des freien Willens ist, den Gott uns gewährt, weil er uns so sehr liebt, wie kann es dann eine ewige Seligkeit geben (dort kann es ja dann wegen der Abwesenheit des Bösen ergo keinen freien Willen geben. Also liebt Gott uns da nicht mehr? Wenn doch, dann kann der freie Wille kein Resultat der Liebe Gottes sein. Lauter Widersprüchlichkeiten) 

- Wenn Gott Gebete erhört und zum Beispiel Menschen von Zipperlein heilt, warum hilft er nicht in wirklich gravierenden Fällen? Oder hilft er gar nicht, sondern lässt einfach alles laufen? Was ist dann „gut“ an ihm?

 

Das sind die Fragen der Theodizee, alles andere ist Pipifax.

 

Werner

 

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Sorry, irgendwie scheine ich da was falsch verstanden haben mit deinem Hundebeispiel.

 

Der Hund diente nur der Unterscheidung des Satan in der jüdischen und christlichen Tradition. Nicht als Beispiel für freien Willen. Ich habe das versucht mit einem Nachsatz klarzumachen...

 

 

 

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vor 16 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Der Hund diente nur der Unterscheidung des Satan in der jüdischen und christlichen Tradition. Nicht als Beispiel für freien Willen. Ich habe das versucht mit einem Nachsatz klarzumachen...

 

 

 

 

Lach! So schnell kann man irritiert sein. Danke für die Antwort

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Damit sind wir hier schon wieder mal OT...

 

vor 9 Minuten schrieb Werner001:

Es umfasst Fragen wie:

- Wenn Gott die Menschen so sehr liebt, dass er nichts mehr wünscht, als alle in der ewigen Seligkeit zu sehen, warum holt er die nicht einfach dorthin? 

 

Das ist die Zombievariante, die sich meine Freundin wünscht.

 

Um Liebe zu 'beweisen' musst Du die Gelegenheit haben, sie zu widerlegen. Diese Gelegenheit hast Du hier in diesem Leben.

 

vor 9 Minuten schrieb Werner001:

- Wenn das Böse die notwendige Kehrseite des freien Willens ist, den Gott uns gewährt, weil er uns so sehr liebt, wie kann es dann eine ewige Seligkeit geben (dort kann es ja dann wegen der Abwesenheit des Bösen ergo keinen freien Willen geben. Also liebt Gott uns da nicht mehr? Wenn doch, dann kann der freie Wille kein Resultat der Liebe Gottes sein. Lauter Widersprüchlichkeiten) 

 

Nachdem Du hier die Gelegenheit Liebe zu beweisen gezeigt hast, ist der 'Beleg' nicht mehr nötig...

 

Auch im messianischen Friedensreicht gibt es nach Aussage der Rabbiner keinen freien Willen im Sinne Entscheidung zwischen Gut und Böse mehr.

 

vor 9 Minuten schrieb Werner001:

- Wenn Gott Gebete erhört und zum Beispiel Menschen von Zipperlein heilt, warum hilft er nicht in wirklich gravierenden Fällen? Oder hilft er gar nicht, sondern lässt einfach alles laufen? Was ist dann „gut“ an ihm?

 

Das ist die Beste Frage. Die 'gläubige' Antwort ist die, dass die Bewertung zwischen Zipperlein und gravierender Fall von der Perspektive des menschlichen ICHs aus vorgenommen wird. Im Hundebeispiel hat sich das arme Tier sicher gefragt, was Frauchen und Oma für komische Sachen machen. Ich habe darauf auch keine fertige Antwort. Aber wenn man die Heilung vom Zipperlein als allgemeingültigen Gottesbeweis angedient bekommt, dann kriege ich Hals.

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Also ist das Leben als Zombie für alle Ewigkeit die Belohnung dafür, sich mit freiem Willen richtig entschieden zu haben.

Na toll.

Da wäre es wirklich viel einfach, gleich ein Zombie zu sein

 

Werner

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vor 11 Minuten schrieb Werner001:
vor 23 Minuten schrieb Higgs Boson:

Das Theodizeeproblem entsteht vor allen Dingen in einem selbstzentrierten Weltbild: Ich will, dass es mir gut geht. Ich will im Winter keinen Schnee, sondern mindestens 25°, meine Katze ist mit mir einer Meinung, aber mein Nachbar will Skifahren.

Das ist die Primitiv-Variante, Theodizee für Arme sozusagen.

 

So ist es! Das eigentliche Problem des christliches Gottesbildes ist die Vorstellung, daß der Schöpfer des Universums sich gleichzeitig um das Schicksal jedes einzelnen seiner Geschöpfe kümmert, dem einen nützt, dem anderen schadet, und insgesamt grollt, wenn seine Geschöpfe ihn nicht verehren. Das paßt nicht zusammen mit dem, was wir in dieser Welt beobachten können.

 

Es ist deutlich zu sehen, daß diese Welt auf eine Art und Weise "konstruiert" ist, die auf die Interessen der einzelnen Lebewesen keine Rücksicht nimmt. Ebenso ist zu sehen, daß diese Welt nicht "geschöpft" wurde, also nicht planvoll entstanden ist, sondern sich bewußtlos, absichts- und ziellos entwickelt hat, in einer Abfolge von Mutation und Selektion, weitgehend zufälligen Veränderungen auf der einen und ausschließlich am Überleben orientierter Auslese auf der anderen Seite. 

 

Zu dem Bild eines persönlichen Gottes paßt die Welt der Bibel, 6000 Jahre, in denen ein als Person gedachter Schöpfer eine Welt entstehen läßt, in der kein Spatz vom Himmel fällt, wenn es der "Herr" nicht so entschieden hat. Zu einem Universum, das nach menschlichen Maßstäben unendlich alt und groß ist, mit Kräften, die unser Vorstellungsvermögen hoffnungslos überschreiten, in dem unsere Welt ein winziges Staubkorn am Rande des Nichts ist, das nur durch puren Zufall nicht schon einer der zahlreichen Beinahe-Katastrophen zum Opfer gefallen ist, die es erlebt hat, und in der wir Menschen nicht mehr sind, als eine exotische Randnotiz, paßt das Bild eines persönlichen Gottes einfach nicht.

 

Dementsprechend sind die geistigen Handstände der Theologie, das Nichtpassende doch passend erscheinen zu lassen, wobei sie vor allem vom Nichtwissen der meisten Menschen profitieren. Hinzu kommt, daß das Gottesbild eines Schöpfers mehr Fragen aufwirft als es beantwortet, so daß auch aus dieser Perspektive der "Gott der Erklärung" als erledigt betrachtet werden kann. Standard-Disklaimer: Jeder mag natürlich glauben, was er will, aber zum Zwecke der Orientierung in dieser Welt ist Religion keine Hilfe mehr. 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

So ist es! Das eigentliche Problem des christliches Gottesbildes ist die Vorstellung, daß der Schöpfer des Universums sich gleichzeitig um das Schicksal jedes einzelnen seiner Geschöpfe kümmert, dem einen nützt, dem anderen schadet, und insgesamt grollt, wenn seine Geschöpfe ihn nicht verehren. Das paßt nicht zusammen mit dem, was wir in dieser Welt beobachten können.

 

...

 

Nicht ganz, dafür gibt es Erklärungen sind, aber keine Beweise. Diese Erklärungen sind uU so unzufriedenstellend wie die Antwort 'Schicksal'. Auch 'Schicksal' ist lediglich eine Erklärung. Es ist an diesem Punkt also Jacke wie Hose.

 

vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Dementsprechend sind die geistigen Handstände der Theologie, das Nichtpassende doch passend erscheinen zu lassen, wobei sie vor allem vom Nichtwissen der meisten Menschen profitieren. Hinzu kommt, daß das Gottesbild eines Schöpfers mehr Fragen aufwirft als es beantwortet, so daß auch aus dieser Perspektive der "Gott der Erklärung" als erledigt betrachtet werden kann. Standard-Disklaimer: Jeder mag natürlich glauben, was er will, aber zum Zwecke der Orientierung in dieser Welt ist Religion keine Hilfe mehr. 

 

Der Gott der Erklärung ist aber nicht der Gott der Transzendenz, um den es in der Spiritualität geht, weshalb der Tod des Gottes der Erklärung Spiritualität (im mag den Begriff 'Religion' nicht, der ist zu vieldeutig) nicht tötet. Und das ist der Grund, weshalb alle Deine Argumente hierbei ins Leere laufen: sie treffen das falsche Ziel.

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vor 7 Stunden schrieb Higgs Boson:

Nicht ganz, dafür gibt es Erklärungen sind, aber keine Beweise. Diese Erklärungen sind uU so unzufriedenstellend wie die Antwort 'Schicksal'. Auch 'Schicksal' ist lediglich eine Erklärung. Es ist an diesem Punkt also Jacke wie Hose.

Dann ist es wie in der Medizin. Wenn ein Wirkstoff nich besser ist, als Placebo, ist er unbrauchbar. 

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vor 9 Stunden schrieb Higgs Boson:

Der Gott der Erklärung ist aber nicht der Gott der Transzendenz, um den es in der Spiritualität geht, weshalb der Tod des Gottes der Erklärung Spiritualität (im mag den Begriff 'Religion' nicht, der ist zu vieldeutig) nicht tötet. Und das ist der Grund, weshalb alle Deine Argumente hierbei ins Leere laufen: sie treffen das falsche Ziel.

Ach, plötzlich geht es nicht mehr um Erklärung? Erklärung, warum alles ist, was die Bedeutung und die Rolle des Menschen sei, zu erklären, warum wir sind, wie wir sind, welchen 'Sinn' alles haben mag?

 

Damit wäre dieser Gott der Transzendez tatsächlich vollkommen irrelevant, wenn er nichts erklären kann.

 

Mickriger Gott, um den Hulk zu zitieren. 

 

Ihr habt euren Gott aus der Realtität in eine ominöse Transzendenz (welch herrliche inhaltslose Schwurbelei für Traumwelt oder Phantasiewelt oder Märchenwelt) abgeschoben, wo er kein Unheil anrichten kann, wie Omas hässliche Porzellanpuppe in der Vitrine, die man aus rein nostalgischen Gründen nicht wegwirft, obwohl sie niemand mehr braucht.

bearbeitet von rince
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vor 10 Stunden schrieb Werner001:

Das sind die Fragen der Theodizee, alles andere ist Pipifax.

Das ist im Grunde das gleiche, nur für das bürgerliche Publikum auf eine etwas abstraktere Ebene gehoben. Völlig überzogenes Anspruchsdenken. Mit solchen Ansprüchen hält man sich von einer Religion am besten fern. Das ist wie Jugendherberge buchen, aber Luxushotel erwarten.

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vor 43 Minuten schrieb Merkur:

Das ist im Grunde das gleiche, nur für das bürgerliche Publikum auf eine etwas abstraktere Ebene gehoben. Völlig überzogenes Anspruchsdenken. Mit solchen Ansprüchen hält man sich von einer Religion am besten fern. Das ist wie Jugendherberge buchen, aber Luxushotel erwarten.

Also Religion nur was für schlichte Gemüter

 

Werner

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Also ich bin ja sehr neu und durchblicke die "Personalstrukturen" hier noch nicht ganz, aber ich wundere mich schon ein bisschen darüber, dass vom Gefühl her mehr Leute schreiben, die nicht an Gott glauben, als Leute, die an Gott glauben 🤔

 

Ich weiß nicht, wie ich das finde 🤔. Irgendwie... schade. Glaube ich.

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vor einer Stunde schrieb Werner001:

Also Religion nur was für schlichte Gemüter

 

Werner

Überflieger gibt es auch in der Religion. Ich habe  nur meine Zweifel, ob man es mit der Theodizeefrage in der Religion weit bringen wird. Das reicht weder für eine Theologieprofessur noch für eine Heiligsprechung.

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vor 58 Minuten schrieb Kara:

Also ich bin ja sehr neu und durchblicke die "Personalstrukturen" hier noch nicht ganz, aber ich wundere mich schon ein bisschen darüber, dass vom Gefühl her mehr Leute schreiben, die nicht an Gott glauben, als Leute, die an Gott glauben 🤔

 

Ich weiß nicht, wie ich das finde 🤔. Irgendwie... schade. Glaube ich.

 

Gräm dich nicht. Es mag jeder glauben, was er mag. Es gab mal Zeiten hier, da war der Streit zwischen Gläubigen und Ungläubigen ziemlich laut. Überzeugt hat es kaum jemanden. Das ist lange vorbei, und Religion als Gegenstand weltanschaulicher Kontroverse hat sich weitgehend erledigt. Man glaubt eben oder eben nicht.

 

Was geblieben ist, ist die Debatte um die rechte Verfassung vor allem der kath. Kirche. Da ist die Beteiligung von Nichtreligiösen naheliegenderweise gering. Bei den meisten anderen Fragen gehen die Fronten mittlerweile quer zur weltanschaulichen Orientierung. 

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vor einer Stunde schrieb Kara:

Also ich bin ja sehr neu und durchblicke die "Personalstrukturen" hier noch nicht ganz, aber ich wundere mich schon ein bisschen darüber, dass vom Gefühl her mehr Leute schreiben, die nicht an Gott glauben, als Leute, die an Gott glauben 🤔

 

Ich weiß nicht, wie ich das finde 🤔. Irgendwie... schade. Glaube ich.

 

So weit ich das durchblicken kann, schreiben schon mehr User hier, die gläubig sind. Sie glauben halt bloß nicht alle an dasselbe Gottesbildes. 

Das kann dann schon auch dazu führen, dass Gläubige mehr gedankliche Berührungspunkte mit Nichtgläubien als mit Gläubigen haben. 

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