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Was bedeutet *altkatholisch*?


Gast Claudia

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Wie unsere protestantischen Geschwister zu solch kauzig-barocken Einrichtungen wie dem Papstamt stehen, kann man sehr gut in der Samstags-Ausgabe der taz in einem Interview mit Frau Funktionärin Käßmann nachlesen.

 

taz vom 8.4.05

 

Nebenbei mal wieder eine nette Erinnerung daran, warum normale Protestanten keine Kommunion empfangen dürfen.

Warum versuchst Du immer nur Andersdenkende Lächerlich zu machen s. auch Frauenthread.

 

Das Interview hat einige Passagen über die es sich nachzudenken lohnt, auch wenn wir sie als Katholiken nicht oder nicht zur Gänze teilen z.B.:

 

Viele Gläubige haben gesagt: "Im Grunde hat uns das gefallen, dieser moralische Rigorismus des Papsts, an dem konnten wir uns reiben." War die evangelische Kirche in den vergangenen Jahrzehnten zu sehr am Zeitgeist orientiert?

 

Sicher sagen das derzeit manche, aber ich halte das für eine Fehleinschätzung. In der Bundesrepublik nehmen Katholikinnen genauso Verhütungsmittel wie Protestantinnen, also wird die inhaltliche Position ja gar nicht umgesetzt. Sie wird respektiert, aber nicht geteilt. Gerade im Zeitalter von Aids und in Hinsicht auf die Situation von Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika, halte ich manche Positionen des Vatikans auch christlich nicht für verantwortbar.

 

Aber offensichtlich ist doch, dass sich die Leute an einem moralisch strengen Mahner auch orientieren können.

 

Ich kann die Verantwortung des Einzelgewissens nicht an eine andere Stelle, eine andere Instanz delegieren. Das ist die reformatorische Grundüberzeugung. Der einzelne Mensch muss Verantwortung vor Gott und den Menschen übernehmen. Das kann uns niemand vorgeben: Kein Papst, keine Bischöfin, keine Lehre, kein Amt.

Und wie man darüber nachdenken kann. Vor allem darüber, warum Frau Käßmann das mit dem Gewissen noch nicht geschnallt hat. Als gute Katholiken geben wir selbstverständlich unser Gewissen beim Lehramt ab und laufen dann ferngesteuert durch die Gegend. Daß das Gewissen des Gläubigen bei ihm bleibt und vom Lehramt Informationen und Grundlagen erhält, um sich ein am Glauben ausgerichtetes Grundgerüst zur Einschätzung von Situationen etc. zu erwerben, ist der guten Frau offenbar unbekannt. Dann aber der Verweis auf das große freie reformatorische Gewissen. Das nenne ich schlechtes Niveau. Wenn man meint, etwas kritisieren zu müssen, dann sollte man auch als Frau Käßmann wenigstens wissen, worüber man spricht.

 

Außerdem: wo wird da Frau Käßmann lächerlich gemacht? Die Zusammenfassung faßt recht gut die von ihr selbst geäußerten Ansichten zusammen. Ok, vielleicht hätte ich statt "Funktionärin" besser "leitende Angestellte der hannoverschen Landeskirche" schreiben sollen. Aber das nimmt ihrer Position inhaltlich ja nichts. :blink:

Oh ich bin klug und weise

und mich betruegt man nicht.

Albert Lorzing "Zar und Zimmermann"

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Außerdem: wo wird da Frau Käßmann lächerlich gemacht? Die Zusammenfassung faßt recht gut die von ihr selbst geäußerten Ansichten zusammen. Ok, vielleicht hätte ich statt "Funktionärin" besser "leitende Angestellte der hannoverschen Landeskirche" schreiben sollen. Aber das nimmt ihrer Position inhaltlich ja nichts. :blink:

Du schreibst entweder "Frau Bischöfin" oder lässt den Titel weg, sonst gibt es Ärger! So wie ich von evangelischen oder nichtchristlichen Teilnehmern erwarte, dass sie katholische Amtsträger nicht als "Funktionäre" etc. bezeichnen, so sind wir das auch anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften gegenüber schuldig.

 

Wer meint, hier durch abwehrenden Sprachgebrauch andere Gemeinschaften niedermachen zu dürfen, riskiert eine Verwarnung.

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Komisch, dass in einem katholischen Forum Katholiken angegriffen werden, nur weil man bestimmte Protestanten nicht nach ihrem "Amt" benennt, während uverschämte Interviews, ala die der Dame "Bischöfin", zum "Nachdenken" anregen sollen...

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Komisch, dass in einem katholischen Forum Katholiken angegriffen werden, nur weil man bestimmte Protestanten nicht nach ihrem "Amt" benennt, während uverschämte Interviews, ala die der Dame "Bischöfin", zum "Nachdenken" anregen sollen...

Es darf jeder sachlich kritisiert werden. Wenn du meinst, dass Aussagen des Interviews falsch sind, bitte! Persönlichen Respekt ist man aber auch den Gegnern schuldig.

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Außerdem: wo wird da Frau Käßmann lächerlich gemacht? Die Zusammenfassung faßt recht gut die von ihr selbst geäußerten Ansichten zusammen. Ok, vielleicht hätte ich statt "Funktionärin" besser "leitende Angestellte der hannoverschen Landeskirche" schreiben sollen. Aber das nimmt ihrer Position inhaltlich ja nichts.  :blink:

Du schreibst entweder "Frau Bischöfin" oder lässt den Titel weg, sonst gibt es Ärger! So wie ich von evangelischen oder nichtchristlichen Teilnehmern erwarte, dass sie katholische Amtsträger nicht als "Funktionäre" etc. bezeichnen, so sind wir das auch anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften gegenüber schuldig.

 

Wer meint, hier durch abwehrenden Sprachgebrauch andere Gemeinschaften niedermachen zu dürfen, riskiert eine Verwarnung.

Protestantische "Amts"theologie? Mit einem Bischof hat das trotz des Namens jedenfalls nicht mehr viel zu tun.

bearbeitet von soames
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<<„Im Innersten seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gibt, sondern dem er gehorchen muß und dessen Stimme ihn immer anruft, das Gute zu lieben und zu tun und das Böse zu meiden und so, wo nötig, in den Ohren des Herzens tönt ... Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist... Und das Gewissen ist der verborgenste Kern und das Heiligtum des Menschen, in dem er allein ist mit Gott, dessen Stimme in seinem Innersten widerhallt">>

 

hier ist vom lehramt und von der grundlage, ausgehend vom lehramt nichts zu lesen. und das ist auch gut und richtig.

also gutes evangelisches gedankengut.

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  im Gegensatz zu den meisten Protestanten sehen sich die Altkatholiken und die Anglikaner nicht als "irgendwann gegeründet", sondern als in der Linie der Kirche seit den Tagen Christi stehend, wobei man lediglich zu einem bestimmten Zeitpunkt beschlossen hat, einen anderen Weg weiterzugehen als der Rest der Kirche unter dem Papst.

 

Damit haben sie ein Traditionsverständnis wie die Orthodoxen und die Katholiken auch, und das dumme Geschwätz Dybas über die Altkatholiken ist genau das: Das dumme Geschwätz eines Mannes, der seine Aufgabe darin sah, zu spalten und Zwietracht zu sähen.

 

Werner

Das meinen die Lutheraner auch von sich. Darauf kann man also nicht so viel geben.

 

Genau das meinen doch im Grunde alle, die sich auf Christus zurückführen.

 

Also: wo ist der grundlegende Unterschied? Was macht euch so sicher, dass die dem Bischof von Rom unterstehende Kirche DIE KIRCHE ist?

Der grundlegende Unterschied ist, dass die meisten Protestanten die Kirchengeschichte vor ihrer Gründung (bzw. vor der Reformation) nicht als "ihre" Geschichte ansehen.

 

Das sieht dann etwa so aus: "Da war Jesus, dann die Urkirche. Dann war 1500 Jahre nichts ausser Ketzerei, Irrglaube und Herrschaft des Antichristen. Dann ist die wahre Kirche wieder auferstanden"

 

Im Gegensatz dazu sehen Anglikaner und Altkatholiken die gesamte Kirchengeschichte als Teil ihrer eigenen Geschichte.

 

Für einen Anglikaner sieht das ungefähr so aus: "Da war Jesus, dann wurde die Kirche gegründet, deren Teil ich bin. Allerdings folgt mein Zweig der Kirche seit Heinrich VIII nicht mehr dem Papst, genau wie die Orthodoxen seit 1054"

 

Hier ist von der Seite des Erzbischofs von Canterbury eine Liste aller seiner Vorgänger seit dem Heiligen Augustinus, der das Erzbistum gründete, man sieht da von anglikanischer Seite keinen Bruch bei Heinrich VIII. Einen Bruch mit dem Papst, aber nicht mit der Kirche

 

Werner

Da ich ev.-lutheranisch erzogen worden bin, möchte ich anmerken, dass dies - zumindestens für die "orignären" Protestanten so nicht stimmt.

 

Luther war Katholik und wollte nie die Spaltung der Kirche, er wollte sie reformieren. Und mit Verlaub: Damals hatte die Kirche es auch bitter nötig. Gescheitert ist es letztendlich an der Sturheit Luthers und an der Sturheit des Vatikans. Wenn Dickköpfe aufeinanderprallen.

 

Die Lutheraner haben erstaunlich wenig Probleme mit dem Katholizismus, weniger als der Katholizismus mit dem Protestantismus... :blink:

 

Und kirchengeschichtlich sehen sie sich sehr wohl in der Tradition der kath. Kirche mit dem Unterschied, die von Luther genannten Reformen auch umgesetzt zu haben. Sie sehen sich auch nicht als "einzig wahre Kirche" (dieses Attribut hört man eigentlich nur aus kath. Munde), sie sehen sich - streng genommen - als reformierte Katholiken, wobei sich allerdings die Reformation so stark vom Katholizismus getrennt hat, das man nun von zwei Kirchen sprechen muss. Aber ich habe nich von keinem Lutheraner jemals gehört, dass seine Kirche die einzig wahre sei und in Rom Ketzerei herrscht(e). Dem Papst wird durchaus sehr viel Respekt entgegengebracht, wenngleich er als Autorität nicht *bindend* ist. Vergleichbar vielleicht mit dem, wie wir als Bundesbürger unseren Präsidenten betrachten. Die Lutheraner schauen sehr wohl auf Rom und ich behaupte mal frech, dass die Lutheraner besser über die aktuellen Vorgänge in der kath. Kirche Bescheid wissen als umgekehrt...

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<<„Im Innersten seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gibt, sondern dem er gehorchen muß und dessen Stimme ihn immer anruft, das Gute zu lieben und zu tun und das Böse zu meiden und so, wo nötig, in den Ohren des Herzens tönt ... Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist... Und das Gewissen ist der verborgenste Kern und das Heiligtum des Menschen, in dem er allein ist mit Gott, dessen Stimme in seinem Innersten widerhallt">>

 

hier ist vom lehramt und von der grundlage, ausgehend vom lehramt nichts zu lesen. und das ist auch gut und richtig.

also gutes evangelisches gedankengut.

Ah ja. Und woher weiß das Gewissen, was so alles gut oder böse ist?

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Hier noch ein Artikel über Frau Käßmann:

 

http://www.netzeitung.de/spezial/derpapst/333728.html

 

Ihre Sicht der röm.-kath. Kirche erscheint mir doch etwas verzerrt:

 

Käßmann bezeichnete es zudem als «beschwerlich und enttäuschend», dass man auch in der Frage der Ökumene in den vergangenen 30 Jahren nicht vorangekommen sei. Vom nächsten Papst erhoffe sie sich «ein überzeugenderes Zugehen auf die anderen Kirchen ...

 

Na, die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, auf welche doch Lutheraner gewöhnlich einen immensen Wert legen, scheint sie nicht mitbekommen oder schon wieder vergessen zu haben.

 

Und die Enzyklika "Ut unum sint" wohl auch nicht.

 

Schon seltsam...

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Ich möchte doch auch noch einmal darum bitten, den Titel zu benutzen. Frau Käßmann ist Bischöfin!

Also Bischöfin Käßmann. Ist das so schwer? Zu lang? Zu anstrengend zu tippen? Oder spricht daraus die indirekte Verweigerung des Amtstitels? Wenn dem allen nicht so ist, dann dürfte es ja keinen Hinderungsgrund geben.

bearbeitet von Katta
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Ich möchte doch auch noch einmal darum bitten, den Titel zu benutzen. Frau Käßmann ist Bischöfin!

Also Bischöfin Käßmann. Ist das so schwer? Zu lang? Zu anstrengend zu tippen? Oder spricht daraus die indirekte Verweigerung des Amtstitels? Wenn dem allen nicht so ist, dann dürfte es ja keinen Hinderungsgrund geben.

Ich bin hier der Aufforderung von MartinO an soames gefolgt (bzw. hätte es genauso geschrieben, wenn es keine diesbezügliche Aufforderung gegeben hätte):

 

Du schreibst entweder "Frau Bischöfin" oder lässt den Titel weg, sonst gibt es Ärger!

 

"lässt den Titel weg", heißt doch wohl, "Frau Käßmann" zu schreiben?!

bearbeitet von Fabianus
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<<Ah ja. Und woher weiß das Gewissen, was so alles gut oder böse ist? >>

fragt soames

 

<<Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, ...>>

meint helmut

 

den rest mußt du selber tun.

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Überlässt Du Deine Gewissensentscheidungen anderen?

Natürlich nicht. Welcher Teil welches Postings von mir veranlaßt Dich zu dieser Frage? :blink:

Es klang, als ob das eigene Gewissen nicht die letzte Instanz der eigenen Entscheidung sei.

 

Falls ich Dich falsch verstanden haben sollte, bitte ich dies zu entschuldigen, mir lag nichts an einer Unterstellung.

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Ich möchte doch auch noch einmal darum bitten, den Titel zu benutzen. Frau Käßmann ist Bischöfin!

Also Bischöfin Käßmann. Ist das so schwer? Zu lang? Zu anstrengend zu tippen? Oder spricht daraus die indirekte Verweigerung des Amtstitels? Wenn dem allen nicht so ist, dann dürfte es ja keinen Hinderungsgrund geben.

Ich bin hier der Aufforderung von MartinO an soames gefolgt (bzw. hätte es genauso geschrieben, wenn es keine diesbezügliche Aufforderung gegeben hätte):

 

Du schreibst entweder "Frau Bischöfin" oder lässt den Titel weg, sonst gibt es Ärger!

 

"lässt den Titel weg", heißt doch wohl, "Frau Käßmann" zu schreiben?!

Ich will dich ja nicht angreifen. Aber wir reden von "Kardinal Ratzinger" von "Bischof Wieauchimmer"... dann können wir doch auch Bischöfin Käßmann schreiben. Sie hat sich schliesslich auch in ihrer Position als Bischöfin geäussert. Legen wir diese Diskussion auf Eis... :blink:

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Sie hat sich schliesslich auch in ihrer Position als Bischöfin geäussert.

 

Vermutlich, zumindest wird sie in dem Artikel bei der ersten Erwähnung als "Bischöfin" bezeichnet.

 

Jedoch dürfte dadurch, daß es sich nicht um eine bloße "Privatmeinung" handelt (ich kenne mich nicht mit lutherischer Amtstheologie aus und weiß daher nicht, welchen Unterschied dies macht), die von mir zitierte Aussage noch "seltsamer" wirken und einem ehrlichen ökumenischen Bemühen auch nicht förderlicher.

 

Übrigens: Zwischen "Privatmeinung" und Äußerung qua Amt zu unterscheiden, ist ja immer so eine Sache. Was war etwa bei unserem verstorbenen Hl. Vater "Privatmeinung" und was lehramtlich (damit meine ich nicht das unfehlbare Lehramt, das wird dann wohl sehr deutlich gemacht) oder auch bei meinem Universitäts-Rektor...

bearbeitet von Fabianus
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Ich will dich ja nicht angreifen. Aber wir reden von "Kardinal Ratzinger" von "Bischof Wieauchimmer"... dann können wir doch auch Bischöfin Käßmann schreiben. Sie hat sich schliesslich auch in ihrer Position als Bischöfin geäussert. Legen wir diese Diskussion auf Eis... :blink:

Ja, es ist manchmal sprachlich so ein Problem, zwischen Selbst- und Fremdbezeichnungen zu unterscheiden.

 

Wenn Frau Käßmann sich als "Bischöfin" sieht (und dies "ihre" Gläubigen auch tun), habe ich überhaupt kein Problem damit, diesen Titel zu verwenden, um damit ihre Sichtweise wiederzugeben.

 

Dagegen kann ich sie nicht als "Bischöfin" bezeichnen, wenn unter dem Titel ein Weiheamt im Sinne der KK verstanden wird (und da hätte sie selbst sicher auch 'was dagegen).

 

Ähnlich könnte ein Protestant auch unseren verstorbenen Hl. Vater "Herr Wojtyla" nennen, was sein gutes Recht ist.

 

Deshalb schrieb ich neutral "Frau Käßmann".

 

Ähnlich steht es ja auch mit der Bezeichnung "Evangelische Kirche".

 

Oder (womit ich dies keinesfalls in einen inhaltlichen Zusammenhang rücken möchte) "Deutsche Demokratische Republik", weshalb diese früher in manchen Medien ja auch als "sogenannte Deutsche Demokratische Republik" bezeichnet wurde.

 

Fabianus

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Überlässt Du Deine Gewissensentscheidungen anderen?

Natürlich nicht. Welcher Teil welches Postings von mir veranlaßt Dich zu dieser Frage? :blink:

Es klang, als ob das eigene Gewissen nicht die letzte Instanz der eigenen Entscheidung sei.

 

Falls ich Dich falsch verstanden haben sollte, bitte ich dies zu entschuldigen, mir lag nichts an einer Unterstellung.

Ja, Du hast mich falsch verstanden. Ich meinte folgendes: Jedem Menschen ist ein Gewissen mitgegeben, das für ihn die letzte Instanz seiner Entscheidung ist. Dieses Gewissen kann aber auch falsch liegen (z. B. war bei Hitler oder Himmler der Judenmord mit ihrem Gewissen offenbar gut vereinbar). Deshalb muß das Gewissen an der kirchlichen Verkündigung ausgerichtet werden, damit es sittlich richtige Entscheidungen treffen kann. Diese Tatsache berührt nicht die Forderung, daß der Mensch seine Entscheidungen nach seinem Gewissen treffen soll, sondern "lediglich" die objektive Richtigkeit der Entscheidungen. Das kann z. B. dazu führen, daß das Gewissen eine Handlung vorschreibt, die zwar dem Buchstaben auch kirchlicher Regeln nicht entspricht, aber gerade dadurch den Geist der kirchlichen Regeln umso besser zur Geltung bringt. Wie solche falschen, aber dem Gewissen entsprechenden Handlungen dann von Gott bezüglich der individuellen Schuld des Handelnden bewertet werden, wissen wir natürlich nicht. Trotzdem liegt unverkennbar eine Zuwiderhandlung gegen die gute Schöpfungsabsicht vor. Und genau um das zu verhindern, soll sich das Gewissen auch die richtigen Leitsterne aussuchen.

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<<z. B. dazu führen, daß das Gewissen eine Handlung vorschreibt, die zwar dem Buchstaben auch kirchlicher Regeln nicht entspricht, aber gerade dadurch den Geist der kirchlichen Regeln umso besser zur Geltung bringt. >>

 

also formal falsch, inhaltlich aber richtig.

 

<<Wie solche falschen, aber dem Gewissen entsprechenden Handlungen dann von Gott bezüglich der individuellen Schuld des Handelnden bewertet werden, wissen wir natürlich nicht. >>

wenn sie den geist besser zum ausdruck bringen werde ich wohl ein schulterklopfen ernten.

 

hast du, soames, den geist nicht erkannt sondern mich aus der formal richtigen position beschimpft wirst du wohl ein ernstes gesicht sehen.

er wird dich pharisäer schimpfen.

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Hier noch ein Artikel über Frau Käßmann:

 

http://www.netzeitung.de/spezial/derpapst/333728.html

 

Ihre Sicht der röm.-kath. Kirche erscheint mir doch etwas verzerrt:

 

Käßmann bezeichnete es zudem als «beschwerlich und enttäuschend», dass man auch in der Frage der Ökumene in den vergangenen 30 Jahren nicht vorangekommen sei. Vom nächsten Papst erhoffe sie sich «ein überzeugenderes Zugehen auf die anderen Kirchen ...

 

Na, die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, auf welche doch Lutheraner gewöhnlich einen immensen Wert legen, scheint sie nicht mitbekommen oder schon wieder vergessen zu haben.

 

Und die Enzyklika "Ut unum sint" wohl auch nicht.

 

Schon seltsam...

Vielleicht ist Frau Bischoefin Kaessmann einfach nur eingefallen, dass der Vatikan natuerlich sofort eine Abschwaechung der Gemeinsamen Erklaerung nachschieben musste. Dies hat ja auch in katholischen Kreisen nicht wirklich Begeisterung ausgeloest.

Aus für die Ökumene?

 

Theologe Pesch bestürzt über römische Antwort

auf die Erklärung zur Rechtfertigungslehre

 

Osnabrück (KNA) Im Falle einer Nichtunterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre ist das ökumenische Gespräch nach Ansicht des katholischen Theologen Otto Hermann Pesch für die nächsten dreißig Jahre gestorben. Er selbst sei über die römische Antwort auf die Erklärung "ziemlich bestürzt", sagte er in einem Interview der nord- und ostdeutschen Kirchenzeitungen, zumal die darin vorgebrachten Einwände in der Entstehungszeit des Papiers nie erhoben worden seien. Als "skandalös" bezeichnete der Theologe, daß Rom die Autorität des Lutherischen Weltbundes als Repräsentant des Weltluthertums in Frage gestellt habe. Damit sei die Geschäftsgrundlage des gesamten Prozesses verlassen und sehr viel ökumenisches Vertrauen verspielt worden.

Laut Pesch ist das ökumenische Verhältnis zwischen evangelischen und katholischen Christen jedoch bei einer Nichtunterzeichnung nicht gescheitert. Auch die "ängstlichen Bedenkenträger" könnten den Menschen die gemeinsamen Erfahrungen im Glauben nicht mehr ausreden. Wenn den Kirchenleitungen jedoch kein theologisch wie seelsorglich überzeugendes Konzept mehr einfalle, werde die "ökumenische Selbsthilfe" weitergehen. Es müßten Wege gefunden werden, in besonderen Situationen Mahlgemeinschaft zu praktizieren. Verbote helfen nach Ansicht von Pesch nichts, wenn theologische, seelsorgliche und kirchenpolitische Einwände nicht überzeugten.

Die unter Mitwirkung der Glaubenskongregation unter Kardinal Joseph Ratzinger erarbeitete Antwort betont, daß die Frage Luthers nach der Rechtfertigung des sündigen Menschen vor Gott von der katholischen Kirche weiterhin in einigen Punkten anders beantwortet wird als von der lutherischen Theologie. Besonders die Ansicht Luthers, daß der Mensch zugleich Gerechter und Sünder sei, werde von der katholischen Seite nicht akzeptiert.

(Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt Nr. 29/1998)

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Vielleicht hätte ihr auch einfallen sollen, daß die evangelischen Theologen noch vor Unterzeichnung der Erklärung die Sache der Reformation verraten sahen und eine Unterzeichnung strikt ablehnten. (Evangelische Theologen sind übrigens die, bei denen irritierend häufig wahlweise die Göttlichkeit Jesu, seine Auferstehung oder auch mal gleich seine ganze Existenz in Zweifel gezogen wird.) Aber für wolfgang E. sitzen die Bösen natürlich in der römischen Kirche. :lol:

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Vielleicht hätte ihr auch einfallen sollen, daß die evangelischen Theologen noch vor Unterzeichnung der Erklärung die Sache der Reformation verraten sahen und eine Unterzeichnung strikt ablehnten. (Evangelische Theologen sind übrigens die, bei denen irritierend häufig wahlweise die Göttlichkeit Jesu, seine Auferstehung oder auch mal gleich seine ganze Existenz in Zweifel gezogen wird.) Aber für wolfgang E. sitzen die Bösen natürlich in der römischen Kirche.  :lol:

Es spricht nicht eben für Deinen Argumentenreichtum, dass Du mich ad personam angreifst. Aber wenn es Dir hilft und dem Aggressionsabbau dient, dann sei es Dir vergönnt. (Wir Kuschelchristen sind ja hilfsbereit).

 

Ich habe übrigens für meine Behauptung eine Belegstelle gebracht, während Du Dich mit recht allgemeinen Behauptungen begnügst.

 

Und die Leugnung der Gottheit Jesu, die Du auch gleich noch untermischst, hat mit der Rechtfertigungslehre eigentlich auch nichts zu tun.

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Evangelische Theologen sind übrigens die, bei denen irritierend häufig wahlweise die Göttlichkeit Jesu, seine Auferstehung oder auch mal gleich seine ganze Existenz in Zweifel gezogen wird

Falsch: Evangelische Theologen sind meistens die, die sich besser in der Bibel auskennen. :lol:

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Evangelische Theologen sind übrigens die, bei denen irritierend häufig wahlweise die Göttlichkeit Jesu, seine Auferstehung oder auch mal gleich seine ganze Existenz in Zweifel gezogen wird

Falsch: Evangelische Theologen sind meistens die, die sich besser in der Bibel auskennen. :)

Du kannst das sicher besonders gut beurteilen. :lol:

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