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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Allerwertester Herr Kardinal Castrillon Hoyos,....

Müsste die offizielle Anrede in diesem Fall nicht "Euer Impertinenz", äh, "...Eminenz" oder "....Exzellenz" oder so in der Richtung heissen? Als JPII in D war, begrüsste ihn der damalige Bundespräsident mit "Euer Heiligkeit". Ein Kardinal ist dann doch zumindest "Euer potenzielle Heiligkeit" (könnte ja zum Papst gewählt werden)

fragt Melancholy

Ne ne, in Sokrates' Anrede steckt schon die Steigerung von "lieb und wert" drin:

du bist mir lieb und wert, du bist mir lieber und werter, du bist mir am Liebsten am Allerwertesten.

 

SCNR :angry2:

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Allerwertester Herr Kardinal Castrillon Hoyos,....

Müsste die offizielle Anrede in diesem Fall nicht "Euer Impertinenz", äh, "...Eminenz" oder "....Exzellenz" oder so in der Richtung heissen? Als JPII in D war, begrüsste ihn der damalige Bundespräsident mit "Euer Heiligkeit". Ein Kardinal ist dann doch zumindest "Euer potenzielle Heiligkeit" (könnte ja zum Papst gewählt werden)

fragt Melancholy

 

 

Moment mal! Theoretisch kann jeder männliche Katholik zum Papst gewählt werden. Also verlange ich für mich auch den Titel "Eure potentielle Heiligkeit" :angry2:

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jedenfalls diskreditieren sich die Piusler weiter

 

erfreulich ist allerdings, dass immer mehr Kritik laut wird. Ich schätze, das hat der Papst so nicht erwartet

bearbeitet von hansjo
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In meinen Augen würde es schon ausreichen, wenn in den Gesprächen mit Fellay die Möglichkeit der Ex-Exkommunikation angedeutet worden ist. Den genauen termin halte ich da für zweitrangig, wenn Mallerais zumindest wußte, dass höchstwahrscheinlich so etwas kommt.

Du zeigst mir damit nur, dass Du Ratzinger für einen noch schlimmeren Esel hältst, als ich das tue. Der entweder keine Ahnung hat, was läuft, oder die Malleraissche Stellungnahme kennt und sich freiwillig vor aller Welt zum Deppen macht.

 

Glaubst Du ernsthaft, der Vatikan wisse nicht was auf kath.net oder der eigenen Seite der Lefebvristen veröffentlicht wird?

Die Quelle von Hoyos Aussagen ist mE folgender Artikel im Corriere de la Sera, der Corriere hat auch den "Entschuldigungsbrief" von Williamson an den Papst (oder Hoyos, ist nicht ganz klar) veröffentlicht. (Dieser Text deckt sich mit dem, was im "dinoscopus"-Blog veröffentlich wurde.)

bearbeitet von gouvernante
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Noch ein Zitat:

In der Kirche der Piusbruderschaft Saint-Nicolas-du-Chardonnet in Paris goss der Obere der Piusbruderschaft in Frankreich, Abbé Régis de Cacqueray, in seiner Predigt im Hochamt Öl ins Feuer: „La Croix" zufolge erklärte der Abbé, nun sei die „Zeit gekommen, dem Papst, den Bischöfen und den Priestern zu zeigen, dass die Kirchenkrise nicht auf falsche Auslegungen des Konzils, sondern auf das Konzil selbst zurückzuführen sei. „Das Konzil muss wieder zur Diskussion gestellt werden", so de Cacqueray.

Quelle

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Noch ein Zitat:
In der Kirche der Piusbruderschaft Saint-Nicolas-du-Chardonnet in Paris goss der Obere der Piusbruderschaft in Frankreich, Abbé Régis de Cacqueray, in seiner Predigt im Hochamt Öl ins Feuer: „La Croix" zufolge erklärte der Abbé, nun sei die „Zeit gekommen, dem Papst, den Bischöfen und den Priestern zu zeigen, dass die Kirchenkrise nicht auf falsche Auslegungen des Konzils, sondern auf das Konzil selbst zurückzuführen sei. „Das Konzil muss wieder zur Diskussion gestellt werden", so de Cacqueray.

Quelle

 

So langsam verstehe ich, warum man Häretiker früher so gern auf einen Scheiterhaufen gesteckt hat. Wie man sieht, ist die Option, ihnen auch die andere Wange hinzuhalten, schon schmerzhaft. Grüße, KAM

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Solche Worte fechten mich überhaupt nicht an. Das ist zwar alles recht aggressiv und rechthaberisch, aber es ist auch ehrlich. Eine offene Kampfansage an das Konzil und alle, die etwas von ihm halten.

Wütend bin ich vielmehr auf diejenigen, die viel mildere und dennoch konzilsfeindliche Vorstellungen haben und diese dann unter dem Deckmäntelchen vortragen, sie wollen im Sinne des Konzils dessen Früchte vertilgen.

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So langsam verstehe ich, warum man Häretiker früher so gern auf einen Scheiterhaufen gesteckt hat. Wie man sieht, ist die Option, ihnen auch die andere Wange hinzuhalten, schon schmerzhaft. Grüße, KAM

In dieser Form die andere Wange hinzuhalten, wie Ratzinger das gemacht hat, war schon immer dumm. Das hat auch Jesus für dumm gehalten und nicht so gemeint.

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Wo ich schon mal beim Mich-Ärgern bin:

 

Mir ärgert zunehmend diese Vereinnahmung des Wortes "katholisch" seitens der Konzilsgegner.

Gerade diejenigen, die diesen halbheidnischen Kult so absolut setzen, die sich wider die vom Konzil geforderte Art der Bibelauslegung stellen, die sich wider die vom Konzil erneuerte Sichtweise der eigenen Kirche im Verhältnis zu anderen Religionen stellen, maßen sich an "echte Katholiken" im Gegensatz zu den "Wischiwaschikatholiken" genannt zu werden. Und je weiter sie sich von dem Konzil und damit von der Kirche entfernen, desto lautstärker.

 

Und sie sind erfolgreich - kein Wunder, da diese Einstellung ja weit bis an die Spitze der Kirchenleitung vorgedrungen ist. Das ist sozusagen die Visitenkarte des Katholischen. Die meisten - ob Christ, ob Nichtchrist - halten doch den Papst und sogar die Piusse für echter katholisch, als diejenigen, die den Schritt des Konzils in die Neuzeit mitgegangen sind.

 

Da werden Biblizismus, historisierende Bibelauslegung, Betonköpfigkeit, Verlogenheit, besserwisserische Arroganz und Mauernhochzieherei geradezu als Garanten der Katholizität gefeiert. Und denjenigen, die mit in die Zukunft gegangen sind, wird im Gegenzuge die Katholizität abgesprochen.

 

Das Ganze findet dann (zumindest für mich) den Gipfel, wenn mir Leute, ganz aus allen Wolken gefallen, sagen: "Sie sind zwar katholischer Pfarrer - aber (trotzdem) sooo menschlich!" Da kotzen doch Pferde!

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Mir ärgert zunehmend diese Vereinnahmung des Wortes "katholisch" seitens der Konzilsgegner.

Deswegen nenne ich diese Leute auch "führererkatholisch".

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Das hat auch Jesus für dumm gehalten und nicht so gemeint.

Und das hat er auch nicht so gemacht. Der hat den Schriftgelehrten und Pharisäern meist eher die Stirn gezeigt, als die Wange hingehoben.

 

Allerdings hat er, wenn diese Mittel versagten, auch die Fähigkeit gehabt, nicht wild um sich zu schlagen, sondern sich in die Hand Gottes hineinzubegeben. Ziel war immer Friede, Klarheit, Ermunterung zum Glauben und Klarstellung - nicht aber Rache und Vernichtung des Gegners als Mensch.

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Immerhin macht Benedikt jetzt das Einzige, was jetzt noch sinnvoll ist: Er stellt sich glaubwürdig gegen die Shoa und deren Verharmlosung.

Gott sei Dank! Wenigstens dies!

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AgentProvocateur

Ohje, ein langer Thread.

 

Falls es noch interessiert: Kommentar in der Berliner Zeitung.

 

Ich weiß, dass folgendes weiter vorne schon ein paar mal zitiert wurde, aber ich möchte es noch einmal zitieren, weil ich ein paar Worte dazu sagen möchte:

 

Damit sind aber die Juden unserer Tage nicht nur nicht unsere älteren Brüder im Glauben, wie der Papst bei seinem Synagogenbesuch in Rom 1986 behauptete; sie sind vielmehr des Gottesmordes mitschuldig, so lange sie sich nicht durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld ihrer Vorväter distanzieren.

 

Der Text steht immer noch an prominenter Stelle der Homepage, also gehe ich davon aus, dass dies die offiziell vertretene Meinung der Dingsbumsbrüder ist und man also alle lauen Pseudo-Widerrufe als Lügen ansehen kann.

 

Nun, es wird dort ja eifrig behauptet, man sei nicht antisemitisch und könne gar nicht antisemitisch sein. In der Tat ist das kein Antisemitismus, es ist Antijudaismus in seiner übelsten Form. Etwas, von dem ich hoffte, es sei endlich endgültig überwunden. Ich kenne das, denn früher als Kind war ich selber katholisch und mir wurde im Religionsunterricht erzählt, alle Juden seien böse, weil sie schuld am Tode Gottes wären. Und dafür habe ich die Juden gehasst. Es war ja die Wahrheit, wie sollte ich das als Kind anzweifeln können, was der Priester erzählt?

 

Interessant ist ja übrigens auch der letzte Teilsatz, weiß nicht, ob das hier schon ausreichend gewürdigt wurde.

 

Aber nicht nur das ist hervorhebenswert an dem Text, es gibt durchaus noch einige Stellen mehr, die man zitieren könnte. Man sollte den mal in Gänze lesen, um zu verstehen, um was es hier geht. Allzuviel von dem Schmutz möchte ich hier nicht zitieren, nur eine Sache noch:

 

4. Die Erklärung über die Religionsfreiheit

 

Die vierte große Zeitbombe, die ins II. Vatikanische Konzil ein­geschmuggelt worden ist, ist die Religionsfreiheit. [...] Dass der Mensch nicht gezwungen werden kann und darf, eine gewis­se Religion anzunehmen, ist völlig klar und wurde von der Kirche stets gelehrt (vgl. Can. 1351, CIC 1917). Auch in den privaten Bereich hat der Staat nicht einzugreifen. Doch etwas anderes ist es, im öf­fentlichen Bereich die Anhänger falscher Religionen daran zu hindern, ihre religiösen Überzeugungen durch öffentliche Kundgebungen, Missionierungsarbeit und Errichtung von Gebäuden für ihren falschen Kult in die Tat umzusetzen. [...] Nur die Wahrheit hat ein (Natur-) Recht, der Irrtum nie und nirgends.

 

Die Wahrheit. Aha.

 

Und ich bin ja durchaus ein Verfechter der Religionsfreiheit, aber bei den Dingsbumsbrüdern fände ich eine Ausnahme davon recht sinnvoll. Ihre Ansichten sind, vorsichtig gesagt, verfassungsfeindlich und volksverhetzend. Sie hängen einer falschen Religion an.

 

Und wer sich mit diesen Brüdern gemein macht, beschmutzt sich automatisch mit deren Dreck. Das ist unausweichlich.

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Franciscus non papa
Wo ich schon mal beim Mich-Ärgern bin:

 

Mir ärgert zunehmend diese Vereinnahmung des Wortes "katholisch" seitens der Konzilsgegner.

Gerade diejenigen, die diesen halbheidnischen Kult so absolut setzen, die sich wider die vom Konzil geforderte Art der Bibelauslegung stellen, die sich wider die vom Konzil erneuerte Sichtweise der eigenen Kirche im Verhältnis zu anderen Religionen stellen, maßen sich an "echte Katholiken" im Gegensatz zu den "Wischiwaschikatholiken" genannt zu werden. Und je weiter sie sich von dem Konzil und damit von der Kirche entfernen, desto lautstärker.

 

Und sie sind erfolgreich - kein Wunder, da diese Einstellung ja weit bis an die Spitze der Kirchenleitung vorgedrungen ist. Das ist sozusagen die Visitenkarte des Katholischen. Die meisten - ob Christ, ob Nichtchrist - halten doch den Papst und sogar die Piusse für echter katholisch, als diejenigen, die den Schritt des Konzils in die Neuzeit mitgegangen sind.

 

Da werden Biblizismus, historisierende Bibelauslegung, Betonköpfigkeit, Verlogenheit, besserwisserische Arroganz und Mauernhochzieherei geradezu als Garanten der Katholizität gefeiert. Und denjenigen, die mit in die Zukunft gegangen sind, wird im Gegenzuge die Katholizität abgesprochen.

 

Das Ganze findet dann (zumindest für mich) den Gipfel, wenn mir Leute, ganz aus allen Wolken gefallen, sagen: "Sie sind zwar katholischer Pfarrer - aber (trotzdem) sooo menschlich!" Da kotzen doch Pferde!

 

 

lieber mecky,

 

ich kann dich so gut verstehen. und doch müssen wir auch darauf achten, das kind nicht mit dem bad auszuschütten.

 

historisierende bibelauslegung ist ja per se aus ihrer zeit heraus durchaus verständlich. aber das, was in der vergangenheit halt entschuldbar und verstehbar ist, das ist eben dann doch heute eben nicht mehr vertretbar.

 

oder die liturgie: die alte liturgie ist ja nur deshalb problematisch geworden, weil es eben in einem rubrizismus erstarrte. wäre sie lebendig geblieben, dann hätte sie sich allmählich auch verändert und es wäre nicht zu diesem unseligen bruch gekommen. trotzdem kann es ja auch heute durchaus sinnvoll sein, wenn z.b. alle - auch der zelebrans - sich gemeinsam orientieren. man sollte nicht, wie es hier bisweilen genannt wird, das einfach als "A**** zum volk" zelebrieren niedermachen. (nur mal als EIN beispiel von vielen)

 

es ist schon richtig, dass vielen heute der sinn für mystische elemente abgeht. jede feier der eucharistie geht an die todesgrenze. wir feiern tod und auferstehung unseres herrn. da ist durchaus auch ein heiliges schaudern angebracht....es wäre durchaus gut, sich mal gedanken zu machen, wie bringen wir das den menschen heute nahe? wenn ich so an unsere erstkommunionkinder denke, mir sträuben sich immer die haare, wenn da nur vom "heiligen brot" die rede ist.

 

wir begegnen doch in den gestalten von brot und wein dem lebendigen gott, verdammt nochmal, warum kann man das nicht auch so sagen?

 

da wird oft nur in wischiwaschi manier drumrumgeredet, "seht im gebrochenen brot jesus, der unser aller bruder ist" fein, ist ja nicht falsch... aber wenn ich mir die texte zum fronleichnamsfest anschaue, die thomas von aquin verfasst hat, der hat es geschafft, in der sprache seiner zeit kraftvoll das geheimnis des glaubens zu vermitteln, das denkmal der liebe gottes zu veranschaulichen. (gleich dem pelikane... klar, das versteh heute ohne erklärung kaum noch einer)

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........

Und wer sich mit diesen Brüdern gemein macht, beschmutzt sich automatisch mit deren Dreck. Das ist unausweichlich.

wer ihnen zu nahe kommt wird schon schmutzig, wer nicht auf abstand bedacht ist wird schmutzig. wer ihnen nicht widersagt wird schmutzig. auch das "guten tag" eines hitler macht den tag nicht gut. auch das gebet eines herrn williamson macht keinen gottesdienst.

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Mallerais konnte im Dezember noch nicht wissen, dass Ratzinger das tun würde.

 

Woher weißt Du das?

Weil ich nicht mal Ratzinger so viel Unverschämtheit seinen eigenen Bischöfen gegenüber zutraue, dass Mallerais schon im Dezember weiß, dass die Exkommunikation aufgehoben wird, aber Zollitsch und Kollegen es am 24. Januar aus der Zeitung erfahren. Mir scheint fast, du traust Ratzinger noch weniger über den Weg als ich.

 

Ich traue Ratzinger das schon zu.

 

Der junge Ratzinger hat ja noch die Kollegialität der Bischöfe bejubelt (die Hervorhebungen im Zitat sind von mir):

 

Den Bischofskonferenzen wird innerhalb gewisser Schranken liturgische Gesetzgebung für ihr Land zugewiesen, und zwar nicht im Sinne einer Delegation von an sich päpstlichem Recht, sondern als eine ihnen selbst eignende Vollmacht. [...]

hier ist eine Tatsache gesetzt, und das Gewicht des Tatsächlichen wiegt in diesem Falle, wie die Geschichte lehrt, schwerer als bloße Doktrinen. Ohne großen Lärm und in der Öffentlichkeit kaum bemerkt, hat auf diese Weise das Konzil ein grundlegendes Stück in der Erneuerung der Ekklesiologie bereits geschaffen.

aus: Ratzinger, Joseph: Die erste Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils, Ein Rückblick. Köln (J. P. Bachem) 1963, S. 30f.

 

 

Schauen wir doch mal, was aus dem "Gewicht des Tatsächlichen" geworden ist.

 

In "Liturgiam Authenticam" hat Ratzinger genau diese "Tatsache" wieder abgewürgt, und dies in seiner wütend-weinerlichen Replik (in den "Stimmen der Zeit") auf Prof. Kaczynski, der den Rückschritt gegenüber dem II. Vaticanum kritisierte, vehement verteidigt.

 

Ja, Ratzinger hat sich massiv geändert.

 

Ja, Ratzinger versucht massiv, die Ergebnisse des II. Vaticanums zu demontieren.

 

Insofern ist die Versöhnung mit der Piusbruderschaft ein logischer und konsequenter Schritt. Da kriegt er Hilfstruppen für seine Abbrucharbeit.

bearbeitet von Petrus
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und weiter geht's mit der Kollegialität:

 

Zerreißprobe für Diözese, Rom setzt Erzkonservativen als Linzer Weihbischof ein

 

"Angeblich hat Rom direkt entschieden. Auch der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn soll in die Entscheidungsfindung nicht unmittelbar eingebunden gewesen sein."

 

Paßt so schön ins Bild.

 

Daß Zollitsch die Pius-Entscheidung erst aus der Zeitung erfahren hat, während das die Piusbrüder schon länger wußten, halte ich eigentlich für sehr wahrscheinlich.

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Mallerais konnte im Dezember noch nicht wissen, dass Ratzinger das tun würde.

 

Woher weißt Du das?

Weil ich nicht mal Ratzinger so viel Unverschämtheit seinen eigenen Bischöfen gegenüber zutraue, dass Mallerais schon im Dezember weiß, dass die Exkommunikation aufgehoben wird, aber Zollitsch und Kollegen es am 24. Januar aus der Zeitung erfahren. Mir scheint fast, du traust Ratzinger noch weniger über den Weg als ich.

 

Ich traue Ratzinger das schon zu.

 

Der junge Ratzinger hat ja noch die Kollegialität der Bischöfe bejubelt (die Hervorhebungen im Zitat sind von mir):

 

"Den Bischofskonferenzen wird innerhalb gewisser Schranken liturgische Gesetzgebung für ihr Land zugewiesen, und zwar nicht im Sinne einer Delegation von an sich päpstlichem Recht, sondern als eine ihnen selbst eignende Vollmacht. [...] hier ist eine Tatsache gesetzt, und das Gewicht des Tatsächlichen wiegt in diesem Falle, wie die Geschichte lehrt, schwerer als bloße Doktrinen. Ohne großen Lärm und in der Öffentlichkeit kaum bemerkt, hat auf diese Weise das Konzil ein grundlegendes Stück in der Erneuerung der Ekklesiologie bereits geschaffen."

 

aus: Ratzinger, Joseph: Die erste Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils, Ein Rückblick. Köln (J. P. Bachem) 1963, S. 30f.

 

Schauen wir doch mal, was aus dem "Gewicht des Tatsächlichen" geworden ist.

 

In "Liturgiam Authenticam" hat Ratzinger genau diese "Tatsache" wieder abgewürgt, und dies in seiner wütend-weinerlichen Replik auf Prof. Kaczynski, der den Rückschritt gegenüber dem II. Vaticanum kritisierte, vehement verteidigt.

 

Ja, Ratzinger hat sich massiv geändert.

 

Ja, Ratzinger versucht massiv, die Ergebnisse des II. Vaticanums zu demontieren.

 

Insofern ist die Versöhnung mit der Piusbruderschaft ein logischer und konsequenter Schritt. Da kriegt er Hilfstruppen für seine Abbrucharbeit.

 

Wenn man hier so alles als Nichtkatholik (mit)liest, dann kommt man schon in seltsam nachdenkliche Zustände.

 

Das einzig Positive, was ich mit Ratzinger verbinde ist:

 

Als dieser Herr damals Papst wurde, da weilte ich auf einer kleinen Mittelmeerinsel zum Behufe der geistigen Erholung. Des Abends dann, als man sich dem täglichen Nachrichtenritual unterwarf und auf sämtlichen Kanälen dieses denkwürdiger Ereignis verkündet wurde, da warf sich plötzlich eine sehr blonde und dralle Münchnerin mit irrlichternd funkelnden Augen an meinen Körper, hauchte mir glückselig in die Ohren, das nun endlich ein Bayer (ein Deutscher dann wohl?) Papst sei und sie diesen Tag zu den glücklichsten ihres Lebens zählte.

Diese kernbayerische Dame fand ich sehr nett, so das ich mir ein - Ach du Sch..., dann lieber verkniff, obwohl dieses - Ach du Sch..., inzwischen den allgemeinen Zustand und die (Welt)Sichten auf das ominöse Treiben im Vatican vollauf bestätigte.

 

Was ich eigentlich noch fragen wollte: Verträgt sich das Katholischsein, in der gelebten Nachfolge eines Jesus Christus jedenfalls, wirklich noch mit den absonderlich finsteren Machenschaften der jetzigen vaticanischen Führerriege?

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Ja, Ratzinger hat sich massiv geändert.

Das hat er selber in einem Interview vor ca 3 Jahren so bestätigt - nämlich, dass er seine eigenen Vorstöße in der Konzilszeit heute sehr kritisch sehen würde.

 

Ja, Ratzinger versucht massiv, die Ergebnisse des II. Vaticanums zu demontieren.

 

Von außen gesehen und ohne internes Wissen hätte ich momentan wirklich Probleme, es anders zu sehen. Gut, ich wünsche mir natürlich, dass das alles nur deswegen erfolgt ist, um die Piusse zu spalten (so wie kam das neulich mal angedeutet hat), aber irgendwie kann ich es nicht so recht glauben.

 

Momentan setze ich eher auf die Zeit, als auf Vermutungen.

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Meine hochverehrten Professoren haben sich auch geäußert.

 

http://erzbistum-freiburg.de/index.php?id=3&tt_news=1364

danke für den Link:

 

"Das Entgegenkommen in der Aufhebung der Exkommunikation kann den Eindruck erwecken, zentrale Lehraussagen stünden zur strategischen Disposition des Papstes. Dies gefährdet die Glaubwürdigkeit seines Amtes, in dem er verlässlicher Garant des katholischen Glaubens sein soll. "

genau. Allmählich geht die Diskussion weg von Herrn Williamson. Und hin zu den den langfristigen Folgen.

bearbeitet von Petrus
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Ja, Ratzinger versucht massiv, die Ergebnisse des II. Vaticanums zu demontieren.

 

Von außen gesehen und ohne internes Wissen hätte ich momentan wirklich Probleme, es anders zu sehen.

mir geht es weniger um die Momentaufnahme. Für mich paßt die jüngste Aktion gut in die Reihe der Aktionen der letzten Jahre und Jahrzehnte.

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Papst Benedikt versucht mit dem Beistand des HEILIGEN GEISTES die Kirche auf den richtigen Weg zu bringen.

Gruß

josef

 

Das bisherige Wirken Ratzingers ist doch wohl ein mehr als eindeutiger Beweis, dass der Heilige Geist da nun wirklich nicht das Geringste mit zu tun hat.

da bin ich mir nicht so sicher.

 

Gegenthese: Der Hl. Geist bedient sich Joseph Ratzingers, um eine Form von Kirche, die keine Zukunft mehr hat, schneller von der Bildfläche verschwinden zu lassen, damit eine neue Form von Kirche wachsen kann.

bearbeitet von Petrus
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Papst Benedikt versucht mit dem Beistand des HEILIGEN GEISTES die Kirche auf den richtigen Weg zu bringen.

Gruß

josef

 

Das bisherige Wirken Ratzingers ist doch wohl ein mehr als eindeutiger Beweis, dass der Heilige Geist da nun wirklich nicht das Geringste mit zu tun hat.

da bin ich mir nicht so sicher.

 

Gegenthese: Der Hl. Geist bedient sich Joseph Ratzingers, um eine Form von Kirche, die keine Zukunft mehr hat, schneller von der Bildfläche verschwinden zu lassen, damit eine neue Form von Kirche wachsen kann.

du bist gut petrus und auf diese Illusion baue ich meine Kirche* :angry2:

 

 

 

* und so beginne ich wieder in diesem Thread zu schreiben ...

bearbeitet von Jossi
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