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Ist Gott allmächtig?


discovery

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Monotheistische Religionen sind sich aber bewusst, dass die Wirklichkeit, die sie abzubilden versuchen, zwar in verschiedenen Auswirkungen erlebt werden kann, aber trotzdem nicht ungeteilt, sondern e i n e ist.

Eben nicht. Daß die Wirklichkeit eine sei, glauben so ziemlich alle (bis auch ein paar philosophische Wirrköpfe wie Solipsisten oder radikale Konstruktivisiten). Ein Monotheismus zeichnet sich nur durch die Annahme aus, daß sein Gott ein einziger sei - und daß die Wirklichkeit sich daran zu halten hätte. Anstatt anders herum.

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Monotheistische Religionen sind sich aber bewusst, dass die Wirklichkeit, die sie abzubilden versuchen, zwar in verschiedenen Auswirkungen erlebt werden kann, aber trotzdem nicht ungeteilt, sondern e i n e ist.

 

Auch Ein(s)heit ist eine Vorstellung, also im Grunde nichts anderes als ein Bild.

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Monotheistische Religionen sind sich aber bewusst, dass die Wirklichkeit, die sie abzubilden versuchen, zwar in verschiedenen Auswirkungen erlebt werden kann, aber trotzdem nicht ungeteilt, sondern e i n e ist.

Eben nicht. Daß die Wirklichkeit eine sei, glauben so ziemlich alle (bis auch ein paar philosophische Wirrköpfe wie Solipsisten oder radikale Konstruktivisiten). Ein Monotheismus zeichnet sich nur durch die Annahme aus, daß sein Gott ein einziger sei - und daß die Wirklichkeit sich daran zu halten hätte. Anstatt anders herum.

Das tut er dort, wo unreflektiert das Bild nicht als Bild sondern als konkret und punktgenau beschriebene Realität aufgefasst wird.

Aber nicht dort, wo man sich ganz klar ist, dass jedes Reden von Gott ein Ringen um ein möglichst umfassendes in-Sprache-Bringen der erfahrenen Wirklichkeit ist.

 

Der Unterschied ist - wie immer - der, ob sich einer bewusst einer symbolischen Sprache bedient - oder ob er das Gesagte konkretistisch versteht. Nur dort ist der Monotheismus so ähnlich, wie du ihn beschreibst.

(Und wo einer konkretistisch denkt, ist jeder Polytheismus genau so falsch wie ein Monotheismus)

bearbeitet von Ennasus
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Monotheistische Religionen sind sich aber bewusst, dass die Wirklichkeit, die sie abzubilden versuchen, zwar in verschiedenen Auswirkungen erlebt werden kann, aber trotzdem nicht ungeteilt, sondern e i n e ist.

 

Auch Ein(s)heit ist eine Vorstellung, also im Grunde nichts anderes als ein Bild.

Da habe ich es mit GH: Dass die Wirklichkeit eine sei, davon gehen vermutlich die meisten aus. Du auch, nehme ich an.

Das ist kein Bild, sondern Ausdruck dessen, wie sie sich uns darstellt und wie wir sie erfahren.

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Monotheistische Religionen sind sich aber bewusst, dass die Wirklichkeit, die sie abzubilden versuchen, zwar in verschiedenen Auswirkungen erlebt werden kann, aber trotzdem nicht ungeteilt, sondern e i n e ist.

 

Auch Ein(s)heit ist eine Vorstellung, also im Grunde nichts anderes als ein Bild.

Da habe ich es mit GH: Dass die Wirklichkeit eine sei, davon gehen vermutlich die meisten aus. Du auch, nehme ich an.

Das ist kein Bild, sondern Ausdruck dessen, wie sie sich uns darstellt und wie wir sie erfahren.

Ich habe noch einmal nachgedacht: doch, ich glaube, du hast ein Stück weit recht:

 

dass die Wirklichkeit ungespalten und die Welt unteilbar ist und dass Erklärungen, und Denkmodelle in jeder Schicht dieser Wirklichkeit gültig sein müssen oder eben nicht stimmen, bzw. dass letzten Endes hinter all den verschiedenen Teilwahrheiten, die man erfassen kann, nur EINE ganze Wahrheit geben kann, das zu denken ist nicht selbstverständlich.

 

Und eigentlich meine ich, dass es genau die Leistung des Monotheismus war, das klar zu sehen und ins Bild zu bringen.

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Judas ist, rein biblisch gesehen, ein ganz schlechtes Beispiel, denn gerade der hat sich nun definitiv nicht "endgültig gegen gott entschieden", im Gegenteil.

Ein paar deiner Glaubensbrüder haben das auch erkannt und fordern ja seit längerem, Judas als Heiligen anzuerkennen, denn ohne ihn, wäre die ganze Kreuzigung-und-Wiederauferstehungs-Geschichte nicht "möglich" gewesen ...

 

Soso - du würdest also jemand von dem die Schrift sagt, er wäre der Sohn des Verderbens und es wäre besser er wäre nie geboren als definitiv gerettet ansehen?

Zu der Aussage, die Kreuzigung wäre ohne Judas nicht möglich gewesen kann ich nur sagen, dass es sich wohl um einen Irrtum handelt. Wer die Schrift kennt weiss, dass die Feinde Jesu längst vorher versucht hatten, Jesus umzubringen, ihn zu steinigen, in den Abgrund zu stürzen aber "seine Stunde war noch nicht gekommen". Judas als Werkzeug des Heiles zu sehen ist eine m.E. verkehrte Sicht - denn der Verrat oder die bösen Taten eines Menschen bleiben auch dann böse, wenn Gott in seiner Weisheit daraus Gutes hervorgehen lassen kann. Die Veranwortung für die bösen Taten wird dem Menschen dadurch nicht abgenommen, weil Gott auch das Böse in dem Sinn zum Guten wendet, dass er diese Taten in seinen Plan hineinnimmt.

bearbeitet von Mariamante
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Ich denke, anders als GH das Gott einzig ist- und das wir eben viele Bilder von ihm/ihr haben.

Viele Götter - viele Bilder, da besteht kein Unterschied.

doch, auch von dir bestehen viele bilder und doch bist du ein einziger.

Ein Gott ist aber immer schon ein Bild.

Nein. Gott ist ein metaphysisches Wesen, das entweder existiert oder nicht existiert, durch das Bild richtig oder falsch dargestellt wird.

 

Wäre Gott einfach nur das Bild, dann hätte es keinen Sinn, sich als gläubiger Theist oder als Atheist zu bezeichnen, denn an die Existenz von Gottesbildern glaubt sowieso jeder. Die spannende Frage lautet aber, ob es etwas gibt, was einem dieser Bilder entspricht.

bearbeitet von Julian A.
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Lieber Discovery,

 

 

Ich meine, wenn Gott allmächtig ist, dann kann er jede Seele retten!

Was ist Eure Meinung?

Die gleiche Meinung, die JESUS in Markus 10,27 verkündet:

·
27
JESUS aber sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist's unmöglich, aber nicht bei GOTT; denn alle Dinge sind möglich bei GOTT.

Beachte dabei bitte:

GOTT hat SICH SEINEN Willen freiwillig eingeschränkt damit Platz werde für den freien Willen SEINES Kindes, des Menschen.

 

Gerettet wird nur der Mensch der gerettet werden will.

 

 

Gruß

josef

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Dass die Wirklichkeit eine sei, davon gehen vermutlich die meisten aus. Du auch, nehme ich an.

Das ist kein Bild, sondern Ausdruck dessen, wie sie sich uns darstellt und wie wir sie erfahren.

 

Also mir stellt sich die Wirklichkeit oft genug dualistisch oder gar vielfältig dar. Dem trägt ein polytheistisches Weltbild Rechnung, in dem niemand der absolute und uneingeschränkte "Boss" ist, sondern verschiedene Kräfte oft in einer Spannung zueinander stehen und um Gleichgewicht ringen.

 

 

 

Edit: Ich habe Deine Richtigstellung gesehen. Nun, auch monistische Philosophien (Teile des Buddhismus und Hinduismus) gehen zwar von einer dahinterstehenden übergeordneten Wirklichkeit aus, doch über diese lässt sich nach ihrer Ansicht nichts aussagen, also nicht einmal, dass sie eins sei.

bearbeitet von Domingo
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Lieber Atheist,

 

 

...Wenn die Erkenntnis besteht, daß das jeweilige Gottesbild das jeweilige Menschenbild desjenigen reflektiert, warum glauben dann immer noch diejenigen die diese Einsicht haben an Gott?

Das läuft anders:

Christen lassen sich ihr GOTTES- u n d Menschenbild von JESUS CHRISTUS vorschreiben.

...Weil sie erkannt haben, das der Mensch unfähig ist aus eigenem Erkenntnisvermögen zu einem zutreffenden GOTTES- und Menschenbild zu kommen.

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Wie unterscheidet sich eigentlich eine Welt, die auf irgendeine mystische, tiefgründe Art eine "Einheit" ist, von einer Welt, die auf mystische, tiefgründige Art keine Einheit ist?

 

Gibt es auf diese Frage eine informative Antwort oder kann jeder sich nur auf seine intuitive Schau verlassen?

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Lieber Stanley,

 

 

Ich meine, wenn Gott allmächtig ist, dann kann er jede Seele retten!

Was ist Eure Meinung?

Ich meine, wenn Gott allmächtig ist, dann kann er auch jede Seele verdammen!

Was meinst Du?

Macht keinen Sinn.

GOTT ist gut und verdammt niemand.

Warum sollte GOTT eine Seele schaffen um sie anschließend zu verdammen.

 

Die Seele verdammt sich selbst.

 

 

Gruß

josef

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Lieber Stanley,

 

 

Ich meine, wenn Gott allmächtig ist, dann kann er jede Seele retten!

Was ist Eure Meinung?

Ich meine, wenn Gott allmächtig ist, dann kann er auch jede Seele verdammen!

Was meinst Du?

Macht keinen Sinn.

GOTT ist gut und verdammt niemand.

Warum sollte GOTT eine Seele schaffen um sie anschließend zu verdammen.

 

Die Seele verdammt sich selbst.

 

 

Gruß

josef

 

Jakobus 1:17

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung ist, noch ein Schatten von Wechsel.

 

Die Seele verdammt sich, indem sie isst, von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

bearbeitet von discovery
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Ein Gott ist aber immer schon ein Bild.

Nein. Gott ist ein metaphysisches Wesen, das entweder existiert oder nicht existiert, durch das Bild richtig oder falsch dargestellt wird.

 

Wäre Gott einfach nur das Bild, dann hätte es keinen Sinn, sich als gläubiger Theist oder als Atheist zu bezeichnen, denn an die Existenz von Gottesbildern glaubt sowieso jeder. Die spannende Frage lautet aber, ob es etwas gibt, was einem dieser Bilder entspricht.

Finde ich nicht (mehr). Die spannende Frage ist ja z.B. auch nicht, ob Demokratie und Menschenrechte irgendwo auf zwei transzendenten Beinen herumlaufen, sondern ob wir sie leben. Man könnte auch sagen, daran glauben.

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Judas ist, rein biblisch gesehen, ein ganz schlechtes Beispiel, denn gerade der hat sich nun definitiv nicht "endgültig gegen gott entschieden", im Gegenteil.

Ein paar deiner Glaubensbrüder haben das auch erkannt und fordern ja seit längerem, Judas als Heiligen anzuerkennen, denn ohne ihn, wäre die ganze Kreuzigung-und-Wiederauferstehungs-Geschichte nicht "möglich" gewesen ...

 

Soso - du würdest also jemand von dem die Schrift sagt, er wäre der Sohn des Verderbens und es wäre besser er wäre nie geboren als definitiv gerettet ansehen?

Das habe ich nicht gesagt ... nur das er sich, der Schrift nach, definitiv nicht "endgültig gegen gott entschieden" entschieden hat ... wobei, da kommt es darauf an, welche Version der Judas-Geschichte die richtige ist ... die aus dem Johannesevangelium, nach der er erkannt hat, daß er falsch gehandelt hat und sich aus Schuld darüber erhängt hat, ODER die aus der Apostelgeschichte, nach der er "vornüber gestürzt und mitten entzwei geborsten, so daß alle seine Eingeweide hervorquollen" ...

Stimmt das Johannesevangelium, dann hat er sich eben nicht "endgültig gegen gott entschieden", sondern im Gegenteil, er hat bereut, stimmt dagegen die Apostelgeschichte, dann hast du recht ... such es dir aus.

Zu der Aussage, die Kreuzigung wäre ohne Judas nicht möglich gewesen kann ich nur sagen, dass es sich wohl um einen Irrtum handelt. Wer die Schrift kennt weiss, dass die Feinde Jesu längst vorher versucht hatten, Jesus umzubringen, ihn zu steinigen, in den Abgrund zu stürzen aber "seine Stunde war noch nicht gekommen". Judas als Werkzeug des Heiles zu sehen ist eine m.E. verkehrte Sicht - denn der Verrat oder die bösen Taten eines Menschen bleiben auch dann böse, wenn Gott in seiner Weisheit daraus Gutes hervorgehen lassen kann. Die Veranwortung für die bösen Taten wird dem Menschen dadurch nicht abgenommen, weil Gott auch das Böse in dem Sinn zum Guten wendet, dass er diese Taten in seinen Plan hineinnimmt.

Wie gesagt, Judas als "Werkzeug des Heiles zu sehen" ist alte christliche Tradition, auch wenn die Katholen bekanntlich eine Allergie gegenüber urchristlichen Gemeinden haben.

Aber bleiben wir bei der offiziellen Bibel ... wenn denn Judas quasi verflucht war, wieso läßt ihn Jesus dann sein Blut zur "Vergebung der Sünden" trinken, wie es im Matthäusevangelium steht ?

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Das habe ich nicht gesagt ... nur das er sich, der Schrift nach, definitiv nicht "endgültig gegen gott entschieden" entschieden hat ... wobei, da kommt es darauf an, welche Version der Judas-Geschichte die richtige ist ... die aus dem Johannesevangelium, nach der er erkannt hat, daß er falsch gehandelt hat und sich aus Schuld darüber erhängt hat, ODER die aus der Apostelgeschichte, nach der er "vornüber gestürzt und mitten entzwei geborsten, so daß alle seine Eingeweide hervorquollen" ...

Petrus hat Jesus auch verraten- und zwar unter Flüchen. Aber er bereute seine Tat wirksam, indem er sich ändern wollte. Die Schrift erwähnt, dass er "bitterlich weinte" als der Hahn dreimal krähte- und nach der Auferstehung Jesu setzte er sich für seinen Herrn ein. Sein Verrat tat ihm leid - und er wollte ihn gutmachen. Judas hat die tätige Reue nicht geübt- den "sich erhängen" kann auch aus Überdruss darüber geschehen, dass man seine Aktion gescheitert sieht wie es im Fall eines Hitlers wohl gewesen sein dürfte.

Stimmt das Johannesevangelium, dann hat er sich eben nicht "endgültig gegen gott entschieden", sondern im Gegenteil, er hat bereut, stimmt dagegen die Apostelgeschichte, dann hast du recht ... such es dir aus.

Wenn es ihm nur leid tat, dass sein Plan nicht aufging - und er sich umbrachte aus Gram darüber- dann sehe ich keinen Widersrpuch zwischen den geschilderten Versionen.

Wie gesagt, Judas als "Werkzeug des Heiles zu sehen" ist alte christliche Tradition, auch wenn die Katholen bekanntlich eine Allergie gegenüber urchristlichen Gemeinden haben.

Extrem ausgedrückt gibt es auch verwirrte Geister die in Attila und sogar in Hitler eine "Geissel Gottes" sehen, durch die Gott die Menschen züchtigte. Eine solche Sichtweise ist ebenso extrem wie die Meinung, der Verrat des Judas wäre eine belohnenswerte Tat gewesen, die zur Erlösung wirksam beigetragen habe. In diesem Forum und auch im christlichen Glauben sind viele der Meinung, Jesus wäre der einzige Erlöser- und es bedürfte dazu keines Mit- wirkens der Menschen - daher auch nicht des Mitwirkens eines Judas oder anderer. Gott hätte auch auf andere Weise die Erlösung- und wie gesagt auch die Kreuzigung herbeiführen können. Feinde hatte Jesus bekanntlich nicht wenige.

Aber bleiben wir bei der offiziellen Bibel ... wenn denn Judas quasi verflucht war, wieso läßt ihn Jesus dann sein Blut zur "Vergebung der Sünden" trinken, wie es im Matthäusevangelium steht ?

Meiner Meinung nach schließt Gott niemand aus- auch jene nicht, die sich aufdrängen. Auch bei verschiedenen Gotteslästerungen läßt Gott notmalerweise keinen Blitz vom Himmel fahren, der den Lästerern den Mund verschließt. Daher könnte ich verstehen, wenn Jesus Judas nicht ausschließt. Allerdings steht bei Johannes dass der Satan in Judas fuhr, nachdem er von dem Bissen Brot gegessen hatte. Von manchen wird daher von einem Sakrileg bezüglich des Empfangs des Leibes und Blutes Christi durch Judas in diesem Fall gesprochen.

bearbeitet von Mariamante
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Also mir stellt sich die Wirklichkeit oft genug dualistisch oder gar vielfältig dar.Dem trägt ein polytheistisches Weltbild Rechnung, in dem niemand der absolute und uneingeschränkte "Boss" ist, sondern verschiedene Kräfte oft in einer Spannung zueinander stehen und um Gleichgewicht ringen.
Und genau dieses Ringen und das in Spannung-Stehen verschiedener Kräfte kann man auch in einen einzigen "Gott" hineinlegen, der dann ein wirklich umfassendes Bild für die erfahrene Wirklichkeit ist. Bzw wird das in den monotheistischen Religionen ja auch so gemacht: Z.B. "Gott" ist barmherzig und gerecht gleichzeitig.

 

 

Nun, auch monistische Philosophien (Teile des Buddhismus und Hinduismus) gehen zwar von einer dahinterstehenden übergeordneten Wirklichkeit aus, doch über diese lässt sich nach ihrer Ansicht nichts aussagen, also nicht einmal, dass sie eins sei.
Diese Tradition gibt es (neben der, dass trotzdem immer wieder danach gefragt wird und dass davon ausgegangen wird, dass wir über unsere Erfahrungen sehr wohl irgendwas wissen können über die Wirklichkeit dieser Welt und das, was sie trägt) auch im Christentum (negative Theologie).

 

Ich denke aber, ein gravierender Unterschied zu den östlichen Religionen ist in den drei monotheistischen der, dass geglaubt wird, dass Beziehung zwischen Mensch und "übergeordneter Wirklichkeit" möglich ist.

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Das habe ich nicht gesagt ... nur das er sich, der Schrift nach, definitiv nicht "endgültig gegen gott entschieden" entschieden hat ... wobei, da kommt es darauf an, welche Version der Judas-Geschichte die richtige ist ... die aus dem Johannesevangelium, nach der er erkannt hat, daß er falsch gehandelt hat und sich aus Schuld darüber erhängt hat, ODER die aus der Apostelgeschichte, nach der er "vornüber gestürzt und mitten entzwei geborsten, so daß alle seine Eingeweide hervorquollen" ...

Petrus hat Jesus auch verraten- und zwar unter Flüchen. Aber er bereute seine Tat wirksam, indem er sich ändern wollte. Die Schrift erwähnt, dass er "bitterlich weinte" als der Hahn dreimal krähte- und nach der Auferstehung Jesu setzte er sich für seinen Herrn ein. Sein Verrat tat ihm leid - und er wollte ihn gutmachen. Judas hat die tätige Reue nicht geübt- den "sich erhängen" kann auch aus Überdruss darüber geschehen, dass man seine Aktion gescheitert sieht wie es im Fall eines Hitlers wohl gewesen sein dürfte.

 

Netter Versuch, aber die Bibelstelle ist recht deutlich, er erhängte sich, weil er seinen Verrat bereute ...

"Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück und sprach: Ich habe Unrecht getan, daß ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da sieh du zu! Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich. " (Matthäus 27:3ff)

 

Stimmt das Johannesevangelium, dann hat er sich eben nicht "endgültig gegen gott entschieden", sondern im Gegenteil, er hat bereut, stimmt dagegen die Apostelgeschichte, dann hast du recht ... such es dir aus.

Wenn es ihm nur leid tat, dass sein Plan nicht aufging - und er sich umbrachte aus Gram darüber- dann sehe ich keinen Widersrpuch zwischen den geschilderten Versionen.

 

Siehe oben, du liegst falsch ...

außerdem, der Widerspruch liegt in der Geschichte selbst, aber die Widersprüche in der Bibel haben euch ja noch nie gestört, gell ?

Wie gesagt, Judas als "Werkzeug des Heiles zu sehen" ist alte christliche Tradition, auch wenn die Katholen bekanntlich eine Allergie gegenüber urchristlichen Gemeinden haben.

Extrem ausgedrückt gibt es auch verwirrte Geister die in Attila und sogar in Hitler eine "Geissel Gottes" sehen, durch die Gott die Menschen züchtigte. Eine solche Sichtweise ist ebenso extrem wie die Meinung, der Verrat des Judas wäre eine belohnenswerte Tat gewesen, die zur Erlösung wirksam beigetragen habe. In diesem Forum und auch im christlichen Glauben sind viele der Meinung, Jesus wäre der einzige Erlöser- und es bedürfte dazu keines Mit- wirkens der Menschen - daher auch nicht des Mitwirkens eines Judas oder anderer. Gott hätte auch auf andere Weise die Erlösung- und wie gesagt auch die Kreuzigung herbeiführen können. Feinde hatte Jesus bekanntlich nicht wenige.

Aber bleiben wir bei der offiziellen Bibel ... wenn denn Judas quasi verflucht war, wieso läßt ihn Jesus dann sein Blut zur "Vergebung der Sünden" trinken, wie es im Matthäusevangelium steht ?

Meiner Meinung nach schließt Gott niemand aus- auch jene nicht, die sich aufdrängen. Auch bei verschiedenen Gotteslästerungen läßt Gott notmalerweise keinen Blitz vom Himmel fahren, der den Lästerern den Mund verschließt. Daher könnte ich verstehen, wenn Jesus Judas nicht ausschließt. Allerdings steht bei Johannes dass der Satan in Judas fuhr, nachdem er von dem Bissen Brot gegessen hatte. Von manchen wird daher von einem Sakrileg bezüglich des Empfangs des Leibes und Blutes Christi durch Judas in diesem Fall gesprochen.

Wieder ein Widerspruch ... denn wenn "Satan in Judas fuhr", dann war es nicht Judas, der Jesus verraten hat, sondern Satan.

Was dem verqueren Inhalt der Bibel nach wieder Sinn machen würde, wenn man sich an die Spielchen mit Hiob erinnert ...

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Netter Versuch, aber die Bibelstelle ist recht deutlich, er erhängte sich, weil er seinen Verrat bereute ...

 

Das ist eine sehr gewagte Interpretation.

 

"Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück

 

Da steht nicht:

 

Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er erhängte sich.

 

Bitte Reihenfolge beachten.

 

MfG

Stanley

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Netter Versuch, aber die Bibelstelle ist recht deutlich, er erhängte sich, weil er seinen Verrat bereute ...

 

Das ist eine sehr gewagte Interpretation.

 

"Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück

 

Da steht nicht:

 

Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er erhängte sich.

 

Bitte Reihenfolge beachten.

 

MfG

Stanley

 

Bitte vollständig zitieren, dann zerbröselt dein Einwand nämlich ...

 

nebenbei : Er hätte "leichte" Schwierigkeiten mit der Rückgabe des Geldes gehabt, wenn er sich ERST erhängt hätte :lol:

Außerdem mußten die 30 Silberlinge zurückgegeben werden, denn so war es im AT vorhergesagt worden, um den Blutacker zu kaufen ...

 

Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld. 7 Sie beschlossen aber, den Töpferacker davon zu kaufen zum Begräbnis für Fremde. 8 Daher heißt dieser Acker Blutacker bis auf den heutigen Tag. 9 Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht: »Sie haben die dreißig Silberlinge genommen, den Preis für den Verkauften, der geschätzt wurde bei den Israeliten, 10 und sie haben das Geld für den Töpferacker gegeben, wie mir der Herr befohlen hat« (Jeremia 32,9; Sacharja 11,12-13).

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Ich denke aber, ein gravierender Unterschied zu den östlichen Religionen ist in den drei monotheistischen der, dass geglaubt wird, dass Beziehung zwischen Mensch und "übergeordneter Wirklichkeit" möglich ist.

 

Eine "Beziehung" hat man nur zwischen Personen. Übrigens ist auch der Wald-und-Wiese-Inder Theist, er betet ja Krishna oder wen auch immer als persönliche Beziehungsfigur an. Nur einige Metaphysikköpfe sehen in der Vorstellung einer Dualität von Anbetendem und Absolutem eine Illusion. Dabei verwerfen sie den besagten Volksglauben nicht, sondern betrachtet ihn als "auf einer niedrigen Ebene" wahr.

 

Der gravierende Unterschied zwischen den östlichen und den monotheistischen Religionen ist wohl, dass in den östlichen für jeden metaphysischen Geschmack Platz ist: Polytheismus, Monotheismus und Nichtdualitätslehre können nebeneinander bestehen; ein Monotheist zB wird den Polytheismus als "auf einer niedrigeren Ebene" wahr ansehen. Im Westen würde man sich da viel eher die Köpfe einschlägen :lol:

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Netter Versuch, aber die Bibelstelle ist recht deutlich, er erhängte sich, weil er seinen Verrat bereute ...

"Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück und sprach: Ich habe Unrecht getan, daß ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da sieh du zu! Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich. " (Matthäus 27:3ff)

Wenn diese Bibelstelle für dich so deutlich ist- gratuliere. Es haben sich schon manche Theologen mit dieser und anderen Stellen der Schrift beschäftigt, und kamen zu keinen solchen "eindeutigen" Aussagen. Auch den von dir zitierten Textteil kann ich durchaus entnehmen, dass es Judas leid tat, dass sein Plan gescheitert war. Wenn die tätige Reue so aussieht, dass man dann hingeht und sich erhängt würde ich sagen: Das ist eine falsche Reue. Die echte Reue bedingt, dass man versucht, seine böse Tat gutzumachen. Petrus hat dies getan, indem er sich für den von ihm verratenen Meister einsetzte.

 

Wieder ein Widerspruch ... denn wenn "Satan in Judas fuhr", dann war es nicht Judas, der Jesus verraten hat, sondern Satan.

Du solltest bedenken was die Aussage bedeutet: Der Mensch ist derart schlecht und böse, dass Satan in ihn fährt. Dieses "Einssein" mit dem Teufel das hier ausgedrückt wird kommt auf Grund der Bosheit und Schlechtigkeit des Menschen zustande. Selbst bei dem hier sehr verfemten Exorzisten- Pater aus Rom kann man die Aussage finden, dass der Mensch durch seine Schlechtigkeit, schwerste Sünden dem Wirken des Teufels selbst die Türen öffnet und daher verantwortlich ist.

bearbeitet von Mariamante
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theologie-der-vernunft.de

Können wir wirklich die Allmacht Gottes allein in der Schrift oder gar einzelnen Geschichten nachblättern, wie ich es hier in fast jedem Beitrag lese?

 

Ich denke, es gibt nur eine Wirk-lichkeit des Schöpfergottes, die uns echte Auskunft über seine Allmächtigkeit gibt.

Die Schöpfung bzw. Kreativität, die wir in Kultur und Natur seit dem Sternenstaub nachvollziehen können. Eine Schöpfung, die uns Kultur- und Geschichtswissenschaftler erkären, Biologen in ihrer wunderbaren Pracht beobachten lassen, Evolutionsbiologen in ihrer Sinnhaftigkeit zeigen und Physiker in ganzheitlichen Betrachtungen schauen lassen.

 

Warum aber muss diese kreative Allmacht gegen den Allmächtigen der Schrift sprechen?

 

Gerhard

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Warum aber muss diese kreative Allmacht gegen den Allmächtigen der Schrift sprechen?

 

Gerhard

 

Weil der Allmächtige der Schrift keineswegs den Eindruck macht, sowas wie die kreative Allmacht kreieren zu können. Diese allmächtige Figur der Schrift klemmt in ihrer Beschreibung hinten und vorne. Der von dir postulierte Logos.......immer vorausgesetzt, ich verstehs richtig :lol: .......kommt ohne diese Figur weit besser aus. Ist sogar weitaus plausibler.

 

sich mal vorsichtig auf den TdV Wortsumpf begebend........tribald

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theologie-der-vernunft.de
Warum aber muss diese kreative Allmacht gegen den Allmächtigen der Schrift sprechen?

 

Gerhard

 

Weil der Allmächtige der Schrift keineswegs den Eindruck macht, sowas wie die kreative Allmacht kreieren zu können. Diese allmächtige Figur der Schrift klemmt in ihrer Beschreibung hinten und vorne. Der von dir postulierte Logos.......immer vorausgesetzt, ich verstehs richtig :lol: .......kommt ohne diese Figur weit besser aus. Ist sogar weitaus plausibler.

 

sich mal vorsichtig auf den TdV Wortsumpf begebend........tribald

 

Ich denk, du verstehst. Doch warum soll es klemmen, wenn hinten und vorne in der Schrift immer wieder auf das Wort, den Logos verwiesen wird, durch den sich der Allmächtige erst vermittelt? Denn es geht mir nicht um einen von mir postulierten Logos. Vielmehr das zeitgemäße Verständnis einer heute wissenschaftlich beschriebenen Logik als Kultur und Natur auf kreative Weise hervorbringendes göttliche/schöpferische Wort/Vernuft. (Auch wenn das für Dich sumpfig klingt.)

 

Ich hab gerade meinen Bericht für unseren Gemeindbrief von einer biblischen Weiprobe fertiggestellt, bei der ich Gestern war. Nachdem ich viel über den köstlichen Wein der Dürkeimer Lebenshilfe... auch die biblische Bezugnahme: Als möglichen Pardiesbaum der Erkenntnis, Noah als Weinbauer, Jesjas und Jesus Sirchas Aufforderung zum reichlichen Trinken in Maßen (bei uns etwas größer), Jesus als Rebstock... geschrieben habe. Der letzte Satz, den ich wahrscheinlich dort wieder weglasse: Auch wenn die Botschaft der Schrift heute leider oftmals nicht mehr als ewige Wahrheit der Erkenntnis wahrgenommen wird, für die der Rebensaft bzw. Weinstock biblisch m.E. steht. Der die Weine auf humorvolle Weise präsentierende Rebsortenzüchter wusste auch hier fachmännischen Rat: Wildreben einkreuzen und die kultivieren. Das schützt vor Krankheiten der Rebkultur, die sich im Laufe der Jahrhunderte eingeschlichen haben. Reb-Veredelung nennt man das.

 

Gerhard

 

Gerhard

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