Jump to content

Pfarrzusammenlegungen - Großpfarren


Justin Cognito

Recommended Posts

Zur Zölibatsfrage habe ich zwei Vorschläge.

 

Momentan wird das ostkirchliche Modell wieder diskutiert (Bischöfe und Mönche zölibatär, Weltpriester nicht verpflichtend zölibatär).

Bischof Schick hat vorgeschlagen, das ostkirchliche Modell zu übernehmen, aber bereits Domkapitulare auf das Zölibat zu verpflichten.

Das klingt ein wenig aus der Hüfte geschossen. Die Betonung des Domkapitels fällt ein wenig vom Himmel.

 

Meine zwei Vorschläge wären ein Weiterdenken von Schicks Vorschlag.

 

1. Möglichkeit:

Priester sind grundsätzlich nicht zum Zölibat verpflichtet, aber das Pfarrei-Leitungsamt. Es wären also die Pfarrer zölibatär. Sie könnten beliebig viele nicht- oder freiwilig-zölibatäre Kooperatoren, Vikare oder Subsidiare in ihrer Pfarrei haben. (Solange halt der Vorrat reicht ...)

 

2. Möglichkeit:

Wir übernehmen das ostkirchliche Modell, verkleinern allerdings die Diözesen einschneidend. Was heute ein Dekan ist, wäre der Bischof von morgen. Die einzelnen Pfarrer und anderen Weltpriester wären nicht auf das Zölibat verpflichtet.

 

Ergänzend wäre nach denselben Strukturprinzipien über weitere Zugangsbedingungen nachzudenken - übrigens nicht nur im Sinne von "Lockerung", sondern auch Verschärfungen. Ich denke an einen gemeinsamen, mindestens monatlichen Priestertag pro Dekanat bzw. (Möglichkeit 2) Diözese: Einen Tag der Einkehr, Richtungsorientierung und Fortbildung mit Messe, gemeinsamen Gebetszeiten oder Meditationen, Impulsvortrag und Diskussion.

Damit wäre die Frage nach dem Ausbildungsniveau als Zugangsbedingung gestellt. Jesus hätte ja nie Priester werden. Der hatte nicht mal Abitur, geschweige denn eine akkademische Ausbildung. Und erst Petrus, der olle Fischer! Und für Johannes Vianney hat das Studium auch nicht so viel gebracht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OneAndOnlySon
Das mag alles sein, aber ich erlebe gerade wie so etwas in der Praxis aussieht.

Seit etwas über einem Jahr ist meine Pfarrei Mitglied in einer Pfarreiengemeinschaft. Sieben Kirchen, ein Pfarrer, ein Diakon (in Altersteilzeit) und eine nicht besetzte Stelle eines Gemeindereferenten. Man könnte sagen, es läuft so einigermassen, aber meiner Ansicht nach kommt alles mögliche zu kurz.

Es werden zwar die möglichsten und unmöglichsten Dienste von uns Laien übernommen, doch manchmal ist es unseren Gemeindemitgliedern schwer zu vermitteln. Ich sehe noch die unsicheren Blicke einiger älterer Damen, die nach der Vorabend-Messe zu Christi Himmelfahrt auf den Flurumgang gingen. Wir kamen um die Ecke und die Frage war noch "Wo ist denn der Herr Pfarrer?" Ja, ganz einfach, der war auf dem Weg zur nächsten Messe. Ich hab vorhin auf den Kalender gesehen. In den Monaten Mai und Juni werden sieben Termine durch die Gottesdienstbeauftragten wahrgenommen (Flurumgang, zweimal Maiandacht, vier Wortgottesdienste an Sonn- und Feiertagen). Das ist alles andere als lustig. Dabei haben wir noch Glück, unsere Pfarrgemeindemitglieder nehmen meistens die von uns gehaltenen Wortgottesdienste wahr und feiern mit uns mit. Bei einigen Nachbargemeinden gilt "des isch doch keu richtige Kirch".

Aber was solls.... wir werden uns wohl damit abfinden müssen.

Auch ich kenne die Praxis einer solchen Pfarrei. Deine Schilderungen riechen aber sehr danach, als würde die aktuelle Situation als Mangel empfunden und der Gemeinde auch so verkauft. Da darf man sich dann nicht wundern, wenn die Gemeinde unter diesem Mangel leidet.

 

Ich sehe aber in einer starken liturgischen Beteiligung der Laien keinen Mangel und in sonntäglichen Wortgottesdiensten ebenso wenig. Ein solcher Mangel wurde in meiner ehemaligen Gemeinde auch nie vermittelt. Das Gleiche gilt für die Personalführung und andere Verwaltungsaufgaben, die Laien mit der Vollmacht des Pfarrers ausüben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist offensichtlich funktionsfähig, allerdings ist es begrenzt. Ein peruanischer Bischof hat und einmal erzählt, dass überall, wo die katholische Kirche präsent sei (und damit meinte er: ein katholischer Priester) die Freikirchen schnell weichen.

Bitte bedenke, wir sind hier nicht in Peru.

Ansonsten bieten die Freikirchen einfach mehr für den Glauben der Leute. Die Freikirchen sind weitaus besser auf Diaspora und priesterfreie Strukturen eingerichtet.

Das ist das entscheidende. Viel wichtiger ist auch, dass sie aktiv missionieren und darauf eingestellt sind Leute in ihre Gemeinden aufzunehmen. Bisher zehrt die RKK noch von ihrem traditionellen Bestand, der aber massiv schwindet.

In kath. Gemeinden - besonders auf dem Land - ist man aufgewachsen oder man hat da neigentlich nix verloren.

Und da ändert die Präsenz eines Priesters auch nix dran, da sie die Haltung bzw. Fehlhaltungen der Leute auch nicht korrigiert (Hajo, war hier schon immer so...)

Meine Begeisterung für Freikirchen hält sich trotzdem sehr in Grenzen. Dort kann sich ungestört jeglicher Biblizismus, Fundamentalismus oder Rigorismus breit machen. Dort ist man nur der einzelnen Gruppe verpflichtet und steht nicht mehr in struktureller Verantwortung vor einer Gesamtkirche. Strukturell gesehen kann jeder sein Süppchen kochen. Eine Entwicklung ins Sektenhafte hinein ist hiermit latent vorgezeichnet.

Kann - muss aber nicht. . Solche Gemeinden sind meist integriert in grössere Verbände, die schon grob die theologische Ausrichtung vorgeben. Da kann man sich vorher informieren, um zu sehen, was das für 'Vögel' sind.

Die wissen genau: wenn's den Leuten zu blöd wird, gehen die Neuen wieder. An grossartigem ideologischen Zoff ist in der Regel keiner interessiert, weil Lehrstreitigkeiten eh keinen wirklich interessieren.

 

Und kreationistischen Blödsinn kann man genauso gut in kath. Gemeinden vorfinden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist offensichtlich funktionsfähig, allerdings ist es begrenzt. Ein peruanischer Bischof hat und einmal erzählt, dass überall, wo die katholische Kirche präsent sei (und damit meinte er: ein katholischer Priester) die Freikirchen schnell weichen.

Bitte bedenke, wir sind hier nicht in Peru.

Dieser Hinweis genügt nicht. Du musst jetzt noch aufweisen, was warum bei uns anders laufen würde.

Es ging darum, dass die katholische Kirche an Präsenz und Attraktivität verlieren würde, wo die Gemeinden nicht mehr von Priestern geleitet werden. Den Effekt sehe ich auch hier in Deutschland. Diese Gemeinden verlieren gegenüber den evangelischen und freikirchlichen Gemeinden nämlich an (katholischem) Profil. Wir sind auf eine solche Selbständigkeit wesentlich schlechter eingerichtet, als Freikirchen, wo sie schon seit geraumer Zeit selbstverständlich ist.

Wenn man keine Messe mehr feiern kann, kein Pfarrer da ist, der einen anleitet und betreut, dann tut man doch besser daran, die Konfession zu wechseln. Dort ist dann einfach mehr geboten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist offensichtlich funktionsfähig, allerdings ist es begrenzt. Ein peruanischer Bischof hat und einmal erzählt, dass überall, wo die katholische Kirche präsent sei (und damit meinte er: ein katholischer Priester) die Freikirchen schnell weichen.

Bitte bedenke, wir sind hier nicht in Peru.

Dieser Hinweis genügt nicht. Du musst jetzt noch aufweisen, was warum bei uns anders laufen würde.

Sorry Mecky, ich hab leider nicht immer die zeit so ausführlich zu antworten wie ich gerne möchte.

 

Wir haben eine andere Kultur, die durch Reformation und Aufklärung geprägt ist - und wir haben eine echte reformatorische Tradition im Land. Das gibt es dort alles nicht. Peru ist echt klassisch iberisch katholisch geprägt.

Ein Priester erzählte mal in einer Predigt hier (im Badischen), dass dort (Erzbistum Freiburg ist ja Pate für die RKK in Peru) nicht selten Priester das Vat II. ablehnen, also im Prinzip theologisch/pastoral der Piusbruderschaft nahestehen, was man hier nur selten antrifft.

Man bekommt so schon einen gwissen (sicher nicht repräsentativen) Eindruck von der Landeskultur.

 

Es ging darum, dass die katholische Kirche an Präsenz und Attraktivität verlieren würde, wo die Gemeinden nicht mehr von Priestern geleitet werden. Den Effekt sehe ich auch hier in Deutschland.

Das ist zwar richtig, aber keinesfalls ausreichend. Wir sind hier mit Pfarrern recht gut ausgestattet (jede Kirche ein Pfarrer, inklusive Pensionäre und Kapläne) aber es nützt trotzdem nix. Ich seh das sehr schön an den Gemeinden hier in der Gegend: alles Heimatvereine, in denen Auswärtige gefälligst nix zu suchen haben. Und die meisten Pfarrer scheinen sich da auch nicht weiter dran zu stören. Und wenn sie es würden, würde es auch nix nutzen. Zwei, die ich kenne, sind da ganz verzeifelt.

 

Diese Gemeinden verlieren gegenüber den evangelischen und freikirchlichen Gemeinden nämlich an (katholischem) Profil.

Wie oben geschrieben, ist korrekt, aber nicht ausreichend, da das Profil eh schwach ist (katholisch = irgendwie traditionell).

 

Wir sind auf eine solche Selbständigkeit wesentlich schlechter eingerichtet, als Freikirchen, wo sie schon seit geraumer Zeit selbstverständlich ist.

DAS ist es, was sich ändern muss. Ich seh das an einer evangelikalen Gemeinde: der Pastor (allein(!) zuständig für 3 Gemeinden) da ist recht schräg, aber das stört nicht weiter. Der Rumpf der Gemeinde wird im wesentlichen von 5, 6 Familien getragen. Da lassen sich auch fremde Leute hervorragend integrieren. Und da besteht das Gemeindeleben aus deutlich mehr als dem Gottesdienst.

 

Wenn man keine Messe mehr feiern kann, kein Pfarrer da ist, der einen anleitet und betreut, dann tut man doch besser daran, die Konfession zu wechseln. Dort ist dann einfach mehr geboten.

Wenn eine Kirche nix anderes mehr bieten kann, ist der Ofen aus - in der Tat. Auch das ist das Problem der KKK. Wenn "rechtige Kerch" = Eucharistiefeier ist, ist auf die Dauer eh der Ofen aus: die Alten sterben irgendwann und ihre Kinder/Enkel, die da keinen Bezug zu haben, bleiben weg und von aussen kommt eh nix dazu.

 

Ich hab mal recherchiert, wie Freikirchen missionieren und nach Evangelisationen Nacharbeit betreiben. Dort wird eine DVD erwähnt, aus der ich mal Ausschnitte gesehen hab: Wunderbar werden da die ganzen Fehlhaltungen in Gemeinden aufgezeigt, die Gemeindewachstum behindern: ohne, dass dort explizit auf kath. Gemeinden bezug genommen wird sondern auf gescheiterte ev. Gemeinden: ein Panorama kath. Gemeindelebens.

 

Den Effekt, den Du in Peru mit mehr Priestern beobachtest, würde hier mit Sicherheit nicht kommen.

bearbeitet von jet
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es würde mich interessieren was eure Erfahrungen mit Pfarrzusammenlegungen bzw. dem Gemeindeleben in Großpfarren sind

als erstes ist mal die Fronleichnamsprozession in Herz jesu münchen (voraus-schauender gehorsam?) nicht mehr gemacht worden. Auf Anweisung des Pfarrers.

 

Das erste Mal, seit Bestehen der Pfarrei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei uns wurden vier Gemeinden zusammengefasst in eine einzige. Zum Pfarrer wurde ein Pater des heimischen Klosters. Seine Mitbrüder unterstützen ihn, auch was Gottesdienste betrifft. In unserer Gemeinde hört man seitdem niemanden mehr, der unzufrieden wäre. Der Kirchenbesuch ist bei uns überdurchschnittlich gut.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In meiner Heimatpfarrei ist die Lage zwar noch nicht allzu schlimm - es gibt immerhin einen Pfarrer, einen Kaplan und eine Schar an Laien, die Kommunion-/Firmunterricht, etc. in drei Gemeinden durchführen -, aber es deutet sich an, dass die Seelsorgeeinheit in fünf Jahren auf vier Gemeinden vergrößert wird. Der Kaplan hat mir im Gespräch schon offenbart, dass der Beruf eines Pfarrers in der heutigen Zeit nicht mehr allzu erstrebenswert sei, eben weil die Aufgaben immer größer werden und kaum noch Zeit für einzelne Dinge bleibt.

 

Dass da zwangsläufig das Kartenhaus in ein paar Jahr(zehnt?)en in sich zusammenkracht, ist doch klar... Allerdings haben wir momentan noch den Vorteil, dass es etliche Jugend-, Familien- und Kinderkreise gibt, die halbwegs "Leben" in die Pfarrei bringen. Dass von all diesen Leuten aber nur ein Bruchteil den sonntäglichen Gottesdienst besucht, ist schon ein Anzeichen dafür, dass es geistlichen Aktionen akut mangelt!

 

Und völlig korrekt: In ein existierendes Gemeindeleben hineinzukommen, ist extremst schwer. Ich (Mitte 20) kann davon ein Lied singen. Nach dem Umzug in eine andere Stadt musste ich mich erstmal orientieren, welcher Kirche ich mich hingezogen fühle. Die nächstgelegene Pfarrei habe ich auserkoren, bin dort hingegangen... und war erstmal mit einer Schar an Jugendlichen konfrontiert, die völlig erstaunt wirkten, warum ich plötzlich Zugang zu ihnen suche... Offenbar ist es dort nicht allzu üblich, dass von extern jemand in die Gemeinde dazustößt.

 

In der Tat: Bei den Freikirchen läuft das um einiges besser. Da wurde ich sogleich mit Händeschütteln empfangen, die Leute haben sich für mich interessiert... Bloß entspricht halt deren Art und Weise, Gottesdienste zu feiern, nicht meinen Vorstellungen (ist allerdings keine Kritik unseren christlichen Freunden gegenüber, sondern einfach mein ganz persönliches Glaubens-Empfinden).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Kaplan hat mir im Gespräch schon offenbart, dass der Beruf eines Pfarrers in der heutigen Zeit nicht mehr allzu erstrebenswert sei, eben weil die Aufgaben immer größer werden und kaum noch Zeit für einzelne Dinge bleibt.

Schlauer Kaplan. Ja, er hat Recht. Eine wachsende Zahl von Priestern beginnt sich auch gegen das Pfarrer-Werden zu sträuben, insbesondere gegen das Großpfarrer-Werden.

 

Der Nachteil besteht darin, dass man dann seine Priesterkollegen im Regen stehen lässt. Die sollen die schmutzige Arbeit machen, während man sich selber sinnvoller Arbeit zuwendet. Sauerei.

Wir haben im Dekanat einen Pfarrer, der sich herzlich gesträubt hat, Pfarrer zu werden. Zwischendrin hat er sogar mal den Job an den Nagel gehängt und wurde Kooperator. Ich bekomme allerdings nicht heraus, wie man ihn (einen sehr konsequenten und zahnbehaarten Typen) dazu gebracht hat, doch wieder Pfarrer zu werden. Vielleicht hat man ihn mit Argumenten überzeugt. Oder man hat ihm Pfarrer vor die Nase gesetzt, mit denen er nicht kooperieren konnte (was bei ihm nicht allzu schwer sein dürfte - er ist nicht so der kooperative Typ). Inzwischen wünscht sich der Dekan in all seinen Tagträumen, dass er doch Kooperator geblieben wäre, weil er nun einen Pfarrer hat, der gegen ihn schafft und mit dem man nicht kooperieren kann.

 

Ich finde das äußerst tragisch, denn der Pfarrer ist nicht unbegabt. Trotz seiner Widerborstigkeit (er kennt alle Fremdworte außer dem einen: Diplomatie) könnte er als Busch- und Einzelkämpfer wirklich gute Arbeit leisten. Auf einem geeigneten Posten wäre er vielleicht sogar genial. Aber nein - man verschleudert lieber seine und des Dekans Energie in einem völlig fruchtlosen Kleinkrieg, der einfach von der Konstellation (= geregeltes Dekanat mit hierarchischer und zugleich halbdemokratischer Verfassung) her völlig hoffnungslos ist. Würde man ihn als Buschmissionar in die Großstadt setzen, um ebenso widerborstige Nichtchristen zu missionieren, bliebe die Pfarrerstelle vakant. Und was soll man da machen? Was soll man da machen? Was soll man da machen? Klar: Ihn als Pfarrer belassen zum Schaden der Pfarreien, des Dekans und seiner selbst. Wir brauchen Großpfarrer und nicht Buschkämpfer. Per Dekret. Ist so.

 

Das einzige Risiko ist, dass sich beide - Pfarrer und Dekan - irgendwann die Kugel geben oder das Handtuch schmeißen. Dann können sich die Stadtwiderborstler, die Gemeindemitglieder und das gesamte Dekanat so richtig über den Erfolg freuen und sich sagen: Die Kirche hat wirklich bis zum letzten Atemzug darum gekämpft, den Gemeinden eine angemessene Versorgung ermöglicht zu haben. Hurra.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir brauchen Großpfarrer und nicht Buschkämpfer. Per Dekret. Ist so.
"Uns" geht es eben noch viel zu gut ...
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber nicht mehr lange. Und dann, wenn es uns nicht mehr gut geht, bräuchten wir vielleicht dringend ein paar Buschkämpfer, die sich auch in Trümmerhaufen zu bewegen wissen. Aber die sind dann verschlissen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber nicht mehr lange. Und dann, wenn es uns nicht mehr gut geht, bräuchten wir vielleicht dringend ein paar Buschkämpfer, die sich auch in Trümmerhaufen zu bewegen wissen. Aber die sind dann verschlissen.
Wie war das noch: Macht will man ja gern haben, aber Verantwortung ;)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Buschkämpfer, die sich auch in Trümmerhaufen zu bewegen wissen.
Wie es Kriege beweisen: es wird, so denke ich, wieder Frauen geben, die sich um des größeren Ganzen willen der Trümmerhaufen annehmen werden.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zur Zölibatsfrage habe ich zwei Vorschläge.

 

Momentan wird das ostkirchliche Modell wieder diskutiert (Bischöfe und Mönche zölibatär, Weltpriester nicht verpflichtend zölibatär).

Bischof Schick hat vorgeschlagen, das ostkirchliche Modell zu übernehmen, aber bereits Domkapitulare auf das Zölibat zu verpflichten.

Das klingt ein wenig aus der Hüfte geschossen. Die Betonung des Domkapitels fällt ein wenig vom Himmel.

 

Meine zwei Vorschläge wären ein Weiterdenken von Schicks Vorschlag.

 

1. Möglichkeit:

Priester sind grundsätzlich nicht zum Zölibat verpflichtet, aber das Pfarrei-Leitungsamt. Es wären also die Pfarrer zölibatär. Sie könnten beliebig viele nicht- oder freiwilig-zölibatäre Kooperatoren, Vikare oder Subsidiare in ihrer Pfarrei haben. (Solange halt der Vorrat reicht ...)

 

2. Möglichkeit:

Wir übernehmen das ostkirchliche Modell, verkleinern allerdings die Diözesen einschneidend. Was heute ein Dekan ist, wäre der Bischof von morgen. Die einzelnen Pfarrer und anderen Weltpriester wären nicht auf das Zölibat verpflichtet.

 

Ergänzend wäre nach denselben Strukturprinzipien über weitere Zugangsbedingungen nachzudenken - übrigens nicht nur im Sinne von "Lockerung", sondern auch Verschärfungen. Ich denke an einen gemeinsamen, mindestens monatlichen Priestertag pro Dekanat bzw. (Möglichkeit 2) Diözese: Einen Tag der Einkehr, Richtungsorientierung und Fortbildung mit Messe, gemeinsamen Gebetszeiten oder Meditationen, Impulsvortrag und Diskussion.

Damit wäre die Frage nach dem Ausbildungsniveau als Zugangsbedingung gestellt. Jesus hätte ja nie Priester werden. Der hatte nicht mal Abitur, geschweige denn eine akkademische Ausbildung. Und erst Petrus, der olle Fischer! Und für Johannes Vianney hat das Studium auch nicht so viel gebracht.

Hier sehe ich das Problem, dass die Wahl des zölibatären Lebens als Symbol für Karrierismus gedeutet werden würde, und auch macht der Zölibat nicht für ein Leitungsamt kompetent. (Ist schon ein älterer Beitrag, ich weiß.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zur Zölibatsfrage habe ich zwei Vorschläge.

 

Momentan wird das ostkirchliche Modell wieder diskutiert (Bischöfe und Mönche zölibatär, Weltpriester nicht verpflichtend zölibatär).

Bischof Schick hat vorgeschlagen, das ostkirchliche Modell zu übernehmen, aber bereits Domkapitulare auf das Zölibat zu verpflichten.

Das klingt ein wenig aus der Hüfte geschossen. Die Betonung des Domkapitels fällt ein wenig vom Himmel.

 

Meine zwei Vorschläge wären ein Weiterdenken von Schicks Vorschlag.

 

1. Möglichkeit:

Priester sind grundsätzlich nicht zum Zölibat verpflichtet, aber das Pfarrei-Leitungsamt. Es wären also die Pfarrer zölibatär. Sie könnten beliebig viele nicht- oder freiwilig-zölibatäre Kooperatoren, Vikare oder Subsidiare in ihrer Pfarrei haben. (Solange halt der Vorrat reicht ...)

 

2. Möglichkeit:

Wir übernehmen das ostkirchliche Modell, verkleinern allerdings die Diözesen einschneidend. Was heute ein Dekan ist, wäre der Bischof von morgen. Die einzelnen Pfarrer und anderen Weltpriester wären nicht auf das Zölibat verpflichtet.

 

Ergänzend wäre nach denselben Strukturprinzipien über weitere Zugangsbedingungen nachzudenken - übrigens nicht nur im Sinne von "Lockerung", sondern auch Verschärfungen. Ich denke an einen gemeinsamen, mindestens monatlichen Priestertag pro Dekanat bzw. (Möglichkeit 2) Diözese: Einen Tag der Einkehr, Richtungsorientierung und Fortbildung mit Messe, gemeinsamen Gebetszeiten oder Meditationen, Impulsvortrag und Diskussion.

Damit wäre die Frage nach dem Ausbildungsniveau als Zugangsbedingung gestellt. Jesus hätte ja nie Priester werden. Der hatte nicht mal Abitur, geschweige denn eine akkademische Ausbildung. Und erst Petrus, der olle Fischer! Und für Johannes Vianney hat das Studium auch nicht so viel gebracht.

Hier sehe ich das Problem, dass die Wahl des zölibatären Lebens als Symbol für Karrierismus gedeutet werden würde, und auch macht der Zölibat nicht für ein Leitungsamt kompetent. (Ist schon ein älterer Beitrag, ich weiß.)

Viel schwieriger zu beantworten ist die Frage, wie man mit bisherigen geweihten Priestern umgehen sollte: Dürfen die dann plötzlich auch eine Ehe eingehen? Vermutlich nicht, eben weil es gegen das zölibatäre Versprechen verstieße - aber das würde wiederum für Unmut bei einigen wenigen sorgen, oder nicht?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Bistum Fulda hat ein neues Laienamt eingeführt: den "geschäftsführenden Verwaltungsratvorsitzenden".

 

Gewählt auf Vorschlag des Pfarrers durch den Verwaltungsrat vertritt er den Pfarrer in allen Fragen der Verwaltung. Der Pfarrer bleibt zwar qua Amt ordentlicher Vorsitzender des Verwaltungsrates, übt dieses Amt aber nur bei Anwesenheit bei den Sitzungen oder Fallweise nach Mitteilung an den "gVRV" aus.

 

MMn längst überfällig diese Idee.

 

http://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/pr...100624_KVVG.php

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ganz nett, aber es löst das Problem nur zu einem ganz kleinen Teil. Ob das mehr ist, als es Probleme schafft, muss sich erst noch zeigen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie Mecky sagt, die Lösung der Probleme ist das nicht, aber zumindest mal ein Schritt, die Pfarrer zu entlasten. Endlich hat sich das auch zu einer Bistumsleitung rumgesprochen, dass die Pfarrer viel zu viel Zeit mit dem Gegenzeichnen von Kindergartenrechnungen etc. verbringen. Hoffentlich macht das Beispiel Schule. Hier in Freiburg sind solche Lösungen nämlich nicht gern gesehen, hier hat neulich erst ein Pfarrer u.a. deswegen sein Amt als Leiter einer Seelsorgeeinheit (nicht das Priesteramt!) aufgegeben, weil er die Verwaltung nicht mehr schultern konnte und das Ordinariat einen solchen Geschäftsführer nicht installiert haben wollte.

 

Was aus dem Artikel nicht hervorgeht ist allerdings, ob der Gerschäftsführer haupt- oder ehrenamtlich tätig ist. Denn diesen Job einem Ehrenamtlichen aufzuhalsen halte ich für ein Unding. Das mag in einer Pfarrei noch eben so angehen, aber selbst da kommen Ehrenamtliche, die den Stiftungsrat einer größeren Pfarrei quasi nebenei leiten sollen, an den Rand ihrer Belastungsfähigkeit, ganz zu schweigen von ganzen Seelsorgeeinheiten, die an Personal und Budget einem mittelständischen Betrieb gleichen.

So lange unsere reiche deutsche Kirche noch so viel Geld hat, sollte sie Fachleute fest anstellen, die sich um die Verwaltung kümmern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie Mecky sagt, die Lösung der Probleme ist das nicht,
Ich finde die Idee gut.

 

Vorallem, weil sie es erlaubte innerhalb einer "Pfarrei" (im Sinne des Seelsorgeterritoriums eines Pfarrers) relativ unabhängige Gemeinden leben zu lassen ohne große Zusammenlegungsorgien veranstalten zu müssen.

 

Ist man schon mal soweit, wäre es auch mMn logisch, wenn die jeweilige Gemeinde selbst darüber entscheidet, ob ihr Verwaltungsratsvorsitzender (über die Bezeichnung muss man noch mal reden - "Rektor oeconomiae" ?) festangestellt oder ehrenhalber tätig sein soll.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OneAndOnlySon
Das Bistum Fulda hat ein neues Laienamt eingeführt: den "geschäftsführenden Verwaltungsratvorsitzenden".

 

Gewählt auf Vorschlag des Pfarrers durch den Verwaltungsrat vertritt er den Pfarrer in allen Fragen der Verwaltung. Der Pfarrer bleibt zwar qua Amt ordentlicher Vorsitzender des Verwaltungsrates, übt dieses Amt aber nur bei Anwesenheit bei den Sitzungen oder Fallweise nach Mitteilung an den "gVRV" aus.

 

MMn längst überfällig diese Idee.

 

http://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/pr...100624_KVVG.php

In Rottenburg-Stuttgart gibt es das schon eine ganze Weile. Allerdings hat der stellvertretende Pfarrer dort nicht so einen hübschen Titel. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...