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''Der Gotteswahn'' von Richard Dawkins


NOTaROBOT

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theologie-der-vernunft.de
Den Zufall als Betreiber der Evolution hat der Kritische Rationalismus als unzulänglich verabschiedet.

Soso, das wäre aber peinlich für den Kritischen Rationalismus.

 

Im Prinzip hat Josef ja recht, nur ist das weder eine neue Erkenntnis noch eine, die vom kritischen Rationalismus stammt. Von den Gegnern der Evolutionstheorie (ET) wird der Zufall immer gerne überschätzt, das macht es leichter, sie anzugreifen. Aber Zufall ist nur ein ganz kleiner Teil, aber wie bei einem Motor das Ventil auch nur ein kleiner Teil ist, ohne den der Motor nicht funktioniert, ist auch der Zufall ein kleiner Teil, ohne den die Evolution nicht funktionieren würde. Evolution ist ein kleines bisschen Zufall und ganz viel Notwendigkeit. So ist es durchaus ein "Bestreben" (nicht im teleologischen Sinn) der Organismen, den Zufall einzuengen. So besitzen die Zellen beispielsweise Schutzmechanismen gegen Mutationen, weil ein "Zuviel" an Mutationen auch negative Auswirkungen haben kann.

 

Zufall ist nicht der Betreiber der Evolution, sondern ein kleiner Teil des Antriebs.

 

Und doch scheint der Zufall, wie ihn die Evolutionslehrer beschreiben, ein wichtiger Teil der Schöpfung zu sein. Bringt man nicht heute selbst im Kreativitätstraining den Mangern bei, dem Zufall Raum zu lassen, damit ein stets notwendiger Fortschritt einstellen, etwas Neues entstehen kann.

 

Ich frage mich daher immer, wie man dem unsagbaren Urgrund vor-schreiben will, wie die Welt in seinem Namen zu sein hat? Warum man nicht selbst in der zufälligen Krativität eine sinnvolle/vernünftige Handschrift verstehen kann, die am Anfang als Vernunft/Wort galt, sondern dieses abstreiten will?

 

Hat das was mit der Buchstabengläubigkeit zu tun, gegen die Darwin in ketzerisch polemischer Zuspitzung zu Felde zieht, sie in seiner Überzeichnung als Wahn bezeichnet - statt im logischen Lebensfluss, für den er sich begeistert, das zu verstehen, was am Anfang als Vernunft/Wort galt?

 

Gerhard

bearbeitet von theologie-der-vernunft.de
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Hat das was mit der Buchstabengläubigkeit zu tun, gegen die Darwin in ketzerisch polemischer Zuspitzung zu Felde zieht, sie in seiner Überzeichnung als Wahn bezeichnet [...]

In welcher seiner Schriften macht Darwin das denn?

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bin ich jetzt deswegen psychisch krank? Unterbellichtet? Dumm? minder Intelektuell???

 

Nein, ja, ja, ja.

 

Ach ja? Ist das so? Weil ich Christ bin, bin ich dumm, minder intelektuell & unterbelichtet? Ach ja Dawkins hat ja ''recht'' ne?

Oh mann sorry aber dann behaupte ich mal, das du sehr beschränkt bist... für wen hälst du dich eigentlich ?

 

ps, es gibt ein schönes Gegenbuch zu ''der Jotteswahn'' (Hab ich schon mal erwähnt)

 

http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywor...sl_8wmhvmrzq4_b

 

Gott & die gene ein NATURWISSENSCHAFTLER begründet seinen glauben

aber MARMONT ist ja bestimmt VIEL INTELLIGENTER als Collins wa?

 

;) geh weiter deine Märchenbücher lesen....

bearbeitet von NOTaROBOT
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bin ich jetzt deswegen psychisch krank? Unterbellichtet? Dumm? minder Intelektuell???

 

Nein, ja, ja, ja.

 

Ach ja? Ist das so? Weil ich Christ bin, bin ich dumm, minder intelektuell & unterbelichtet? Ach ja Dawkins hat ja ''recht'' ne?

Oh mann sorry aber dann behaupte ich mal, das du sehr beschränkt bist... für wen hälst du dich eigentlich ?

 

ps, es gibt ein schönes Gegenbuch zu ''der Jotteswahn'' (Hab ich schon mal erwähnt)

 

http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywor...sl_8wmhvmrzq4_b

 

Gott & die gene ein NATURWISSENSCHAFTLER begründet seinen glauben

aber MARMONT ist ja bestimmt VIEL INTELLIGENTER als Collins wa?

 

;) geh weiter deine Märchenbücher lesen....

Sorry, du wirst hier nicht für dumm gehalten weil du Christ bist, sondern weil du dumme Argumente benutzt. Dafür ist auch Christ sein nicht immer eine Ausrede.

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bin ich jetzt deswegen psychisch krank? Unterbellichtet? Dumm? minder Intelektuell???

 

Nein, ja, ja, ja.

 

Ach ja? Ist das so? Weil ich Christ bin, bin ich dumm, minder intelektuell & unterbelichtet?

Außerdem bist du auch noch unredlich. Bei der Frage, ob du "unterbellichtet" und "minder Intelektuell" seist, hast du zunächst einen anderen Grund als dein Christsein genannt. Jetzt unterstellst du, Marmot hätte sich auf dein Christentum bezogen.

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theologie-der-vernunft.de
Hat das was mit der Buchstabengläubigkeit zu tun, gegen die Darwin in ketzerisch polemischer Zuspitzung zu Felde zieht, sie in seiner Überzeichnung als Wahn bezeichnet [...]

In welcher seiner Schriften macht Darwin das denn?

 

Dawkins selbstverständlich, um den es hier geht. Enschuldigung.

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Dann hätte der marmont das näher erörtern können; á la du bist unterbelichtet, dumm und minder intelligent, weil du ein paar dumme kommentare abgegeben hast.

Dann wäre ich auch nicht so voreingenommen verstehste... ps, ich bin aber der Meinungr das nicht ALLES was ich gepostet habe, dumm gewesen ist! Und das bezieht sich auf alle meine posts.

 

@ Andreas eine Frage an dich mal ganz von meinem IQ abgesehen;

wieso stellst du dich als katholik meistens auf die Seite der Atheisten?

Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!! ;)

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Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!! ;)

Das ist ein Problem deines Magens. Vielleicht gibt es ja Gläubige, die der Ansicht sind, daß das, was die Wissenschaften in dieser Welt entdecken, zu ihrem Glauben nicht in Widerspruch stehen kann, wenn an ihrem Glauben etwas Wahres sein soll.

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Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!!
Was ist an dieser Theorie denn für Dich so inakzeptabel, daß es Dir den Magen umdreht?
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Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!!
Was ist an dieser Theorie denn für Dich so inakzeptabel, daß es Dir den Magen umdreht?

 

Weil ich der Meinung bin, das ein Universum ohne Lebewesen keinen Sinn machen würde...

Stell dir vor es gibt ein Universum ohne Lebewesen und keiner kanns bewundern....

Stell dir vor die Dinosaurier sind ausgestorben und es gibt Leute, die behaupten, der T-Rex & das Huhn sind nahe Verwandte...

bearbeitet von NOTaROBOT
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Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!!
Was ist an dieser Theorie denn für Dich so inakzeptabel, daß es Dir den Magen umdreht?

 

Weil ich der Meinung bin, das ein Universum ohne Lebewesen keinen Sinn machen würde...

Stell dir vor es gibt ein Universum ohne Lebewesen und keiner kanns bewundern....

Und was ist dein Problem damit ? Das Universum braucht keine "Bewunderer" ...
Stell dir vor die Dinosaurier sind ausgestorben und es gibt Leute, die behaupten, der T-Rex & das Huhn sind nahe Verwandte...

 

Wie immer, von Wissenschaft keine Ahnung, aber quaken ...

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Dann hätte der marmont das näher erörtern können; á la du bist unterbelichtet, dumm und minder intelligent, weil du ein paar dumme kommentare abgegeben hast.

Dann wäre ich auch nicht so voreingenommen verstehste... ps, ich bin aber der Meinungr das nicht ALLES was ich gepostet habe, dumm gewesen ist! Und das bezieht sich auf alle meine posts.

 

@ Andreas eine Frage an dich mal ganz von meinem IQ abgesehen;

wieso stellst du dich als katholik meistens auf die Seite der Atheisten?

Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!! ;)

ein bißchen "intelligent design" wirst du dir ja noch vorstellen können.

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>>Das Universum braucht keine Bewunderer...<<

 

ach ja? Ist das so?

Wer sagt das !?

Das Universum ???

 

;)

bearbeitet von NOTaROBOT
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Wisst ihr was? Ich verstehe das nicht.... das ist doch hier ein katholisches Forum oder nicht? Wieso werde ich hier permanent von Atheisten bombadiert??

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Wisst ihr was? Ich verstehe das nicht.... das ist doch hier ein katholisches Forum oder nicht? Wieso werde ich hier permanent von Atheisten bombadiert??

damit du als märtyrer in den himmel kommst. ;) vielleicht erzählst du aber nur dummes zeug.

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Wisst ihr was? Ich verstehe das nicht.... das ist doch hier ein katholisches Forum oder nicht? Wieso werde ich hier permanent von Atheisten bombadiert??

damit du als märtyrer in den himmel kommst. ;) vielleicht erzählst du aber nur dummes zeug.

 

Helmut nochmal an dich die Frage ''was ist so toll daran, sich selber zu einem seelenlosen, biologisch-chemischen Roboter zu degradieren''

Ausserdem, ob ALLES was ich poste dummes Zeug ist sei dahin gestellt.

Es ist schon ein wenig arrogant von dir sowas zu behaupten

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Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!!
Was ist an dieser Theorie denn für Dich so inakzeptabel, daß es Dir den Magen umdreht?

 

Weil ich der Meinung bin, das ein Universum ohne Lebewesen keinen Sinn machen würde...

Und was hat das jetzt mit Liebe, Gnade, Schuld etc als (Teil-)ergebnissen evolutionärer Prozesse zu tun ;)
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Wisst ihr was? Ich verstehe das nicht.... das ist doch hier ein katholisches Forum oder nicht? Wieso werde ich hier permanent von Atheisten bombadiert??

Hmm. Vielleicht, weil du mit der Karikatur des unterbelichteten Gläubigen, die du hier machst, für Atheisten so eine unwiderstehlich leichte Zielscheibe bist, während du den meisten Katholen wohl nur hochnotpeinlich bist.

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Helmut nochmal an dich die Frage ''was ist so toll daran, sich selber zu einem seelenlosen, biologisch-chemischen Roboter zu degradieren''

 

"Physische Äußerlichkeiten spielen keine Rolle. Wenn das Bewusstsein kein Mitgefühl empfindet, keine Empathie, dann ist es ein Simulacrum. Egal ob dieses Äußere ein menschlicher Körper, ein Roboter oder auch nur ein Haufen Bits und Bytes ist - wenn das Bewusstsein darin Empathie empfinden kann, dann hat es eine 'Seele', dann ist es menschlich."

 

(Aus Norman Spinrads Nachwort zu Philip K. Dicks Roman Simulacra)

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Also wenn mir hier jemand weiss machen will, das Gewissen Liebe Gnade Schuld Lebensfreude & trauer aus der Evolution hervorgegangen sind, weil sie sich für das überleben der ''gruppe'' als sinnvoll heraussellektiert haben, dreht sich bei mir der Magen um !!!!
Was ist an dieser Theorie denn für Dich so inakzeptabel, daß es Dir den Magen umdreht?

 

Weil ich der Meinung bin, das ein Universum ohne Lebewesen keinen Sinn machen würde...

Und was hat das jetzt mit Liebe, Gnade, Schuld etc als (Teil-)ergebnissen evolutionärer Prozesse zu tun ;)

 

^^viel aber ein Atheist wird das nie begreifen...

 

Du kennst bestimmt das CERN Projekt;

 

ps, es gibt Leute, die davor warnen, 2 beschleunigte Kreise mit mit plasma in Lichtgeschwindigkeit aufeinander anzusteuern & im Gegendrehsinn aufeinander prallen zu lassen.

Sorry wenn ich das sage aber ich würde mich kaputtlachen, wenn anstatt, die Antwort auf die entstehung von allem, ein SCHWARZES LOCH ;) entstehen würde

 

bearbeitet von NOTaROBOT
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Sorry wenn ich das sage aber ich würde mich kaputtlachen, wenn anstatt, die Antwort auf die entstehung von allem, ein SCHWARZES LOCH ;) entstehen würde
Schön, daß Du das würdest, allein es fehlte Dir die Zeit dazu...
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Sorry wenn ich das sage aber ich würde mich kaputtlachen, wenn anstatt, die Antwort auf die entstehung von allem, ein SCHWARZES LOCH ;) entstehen würde
Schön, daß Du das würdest, allein es fehlte Dir die Zeit dazu...

 

^^ na da hast du auch wieder recht ^^

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was ist so toll daran, sich selber zu einem seelenlosen, biologisch-chemischen Roboter zu degradieren

 

Warum sollte sich die Realität danach richten, was ein kleiner Pupser in einem kleinen Sonnensystem auf einem kleinen Planeten toll findet?

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Wenn ich sage "Mathematik ist geeignet, alle logisch möglichen Welten zu beschreiben" dann bedeutet das, dass wir nicht a priori wissen können, welche der Beschreibungen auch tatsächlich auf unsere Welt passt - das kann man nur durch Experimente herausfinden. Für den Mesokosmos reicht beispielsweise die euklidische Geometrie völlig aus, aber das ist nicht die Geometrie des uns umgebenden Raums, sondern die Geometrie unserer Anschauung.

Die Ergebnisse der Naturwissenschaften sind empirisch überprüfbar und insofern grundsätzlich vorläufig. Die Ergebnisse der Mathematik sind rein gedankliche Operationen, deren Ergebnisse nicht empirisch überprüft werden müssen bzw. können. Es gilt vielmehr, streng logische Beweise durch Ableitungen von Gedankenoperationen zu finden, damit ihre Aussagen als gültige mathematische Sätze anerkannt werden. Das wirft für mich die Frage nach dem Realitätsstatus der Mathematik auf, die ich (für mich) bislang nicht befriedigend beantworten konnte.

 

Wenn du von "allen logisch möglichen Welten" sprichst, legst du den Maßstab logischer Konzepte an die Wirklichkeit an. Am Beispiel der euklidischen Geometrie wird das ganz deutlich, wie du ja auch sagst, es sei nicht die Geometrie der uns umgebenden Welt, sondern die Geometrie unserer Anschauung. Dem stimme ich voll und ganz zu. Was für die euklidische Geometrie unmittelbar einsichtig ist, könnte nun für jedwede mögliche Geometrie, ja für jedwede Logik überhaupt gelten. Dann müssten wir sagen: Die Regeln unserer Anschauung definieren unsere Welt.

 

Das entspricht letztlich der Aufassung Kants, dass es Erkenntnisse gibt, die vor jeder Erfahrung gültig sind und insofern Erfahrung überhaupt erst ermöglichen. Popper verlegt die apriorischen Wissensbestände in die evolutiv entwickelten organischen Strukturen. Er bestätigt, dass diese strukturellen Voraussetzungen, mit denen die Organismen zur Welt kommen, ihre Erkenntnisorgane, von denen ihre Erkenntnistätigkeiten ausgehen, aller Erfahrung vorausgehen und diese erst ermöglichen, sagt aber – und das ist der entscheidende Unterschied zu Kant – , dass sie nicht vor aller Erfahrung gültig seien, sondern hypothetisch.

 

Die Erkenntnisorgane können als Hypothesen aufgefasst werden, die sich im Lauf der Evolution herausgebildet und bewährt haben. Auch die durch diese Organe generierten Wissensbestände sind apriorisch und hypothetisch. Popper bezeichnet sie als Erwartungen an stabile Umgebungsverhältnisse. Hypothetisch bedeutet dann, dass auch diese Wissensbestände einer stetigen Prüfung durch try and error ausgesetzt sind, im Sinne einer evolutionären Entwicklung also der Falsifikation durch Selektionsdruck; denn wären sie das nicht, dann wären sie ja im kantischen Sinne gültig.

 

Das "try and error" vollzieht sich auf der empirischen Ebene, auf der Ebene der Erfahrungen. Da die evolutiv apriorischen Wissensbestände die Möglichkeitsbedingung jedweder Empirie sind, also der Erfahrung vorausgehen, ist mir bei diesem Ansatz nicht klar, wie sie einer empirischen Prüfung ausgesetzt sein können, die sie doch erst bedingen.

 

(Weiteres in meinem nachfolgenden Beitrag an Marcellinus)

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Ob die Evolutionäre Erkenntnistheorie hier ein gangbarer Weg ist, möchte ich persönlich offen lassen.

 

Für sie spricht, dass wir in der tatsächlichen Wirklichkeit nicht überleben könnten, wenn unsere Vorstellungen von ihr völlig falsch wären. Und auch die (andernorts zu findende) Überlegung, dass die Natur ökonomisch arbeite, also nicht realisiere, was nicht gebraucht werde, und folglich keine völlige Übereinstimmung zwischen Vorstellung und Wirklichkeit erforderlich sei, erscheint mir plausibel.

 

Andererseits frage ich mich, warum wir dann einen "geistigen Überschuss" haben, denn z.B. Mathematik und philosophische Spekulationen (um nur diese zu nennen) scheinen mir für das reine Überleben nicht unverzichtbar zu sein. Und weiter: Wenn unser Wissen über die "wirkliche Welt" letztlich hypothetisch bleiben muss, dann gilt das auch für das Konzept der Evolution (so schlüssig sie ist) und für die sie voraussetzende EET.

Das hat mit geistigem Überschuß nichts zu tun. Wir besitzen die Fähigkeit, Wahrnehmungen aus unserer Umgebung zu strukturieren, Zusammenhänge herzustellen. Das Mittel, das wir dazu einsetzen, nennen wir Fantasie und das sind diese Vorstellungen zuerst einmal auch: Fantasievorstellungen. Erst wenn wir über Tatsachenbeobachtungen verfügen, können wir unsere Vorstellugen bestätigen oder korrigieren. Diese Fähigkeit zur Mustererkennung ist übrigens wissenschaftlich untersucht. Dabei werden Muster erkannt, unabhängig davon, ob sie existieren oder nicht und zwar unter anderem umso mehr, je mehr wir uns gedroht fühlen.

 

Unsere Wahrnehmungsorgane sind Produkt unsere genetischen Entwicklung, und sie dienen nicht der Erkenntnis, sondern dem Überleben. Ein Baum ist ein Baum, ob wir ihn sehen oder nicht. Was wir von ihm sehen, ist das, was wir zum Überleben brauchen. Es ist eingeschränkt auf den Bereich des Lichts, den wir sehen können und aufbereitet von unserem Gehirn, aber es ist trotzdem dieser Baum. Eine Biene sieht etwas anderes, aber deswegen ist es doch wirklich ein Baum. Wenn er dir nach einem Blitzschlag auf den Kopf fällt, wirst du merken, wie wirklich er ist. Da unsere Auffassungsgabe beschränkt ist, nehmen wir nur ein vereinfachtes Modell der Wirklichkeit wahr, und das, wofür wir keine Sinnesorgane haben, gar nicht, aber deshalb ist diese Welt nicht eine bloße Erscheinung, eine Konstruktion in unserem Kopf, was wir spätestens dann merken, wenn uns etwas auf denselben fällt.

 

Das sind die Modelle, mit denen wir sozusagen geboren werden, und auf die unsere Wahrnehmung dieser Welt aufbaut. Wir machen Beobachtungen, und manche davon können wir uns nicht erklären. Wir sehen die einzelnen Objekte, aber nicht die Zusammenhänge. Und so manchen wir uns Modelle von Zusammenhängen, am Anfang mit Hilfe unserer Fantasie. Ohne Fantasie wäre Erfahrung nicht möglich. Unsere Vorfahren sahen die Sonne im Osten aufgehen und im Westen untergehen. Die Weltbilder die ihre Fantasie daraus gebildet hat, kennen wir. Man kam damit zurecht, bis man auf Widersprüche stieß. Erst Modelle von Zusammenhänge ermöglichen neue Beobachtungen, und die können die Modelle bestätigen oder ihnen widersprechen. Es gab Widersprüche und so machte man sich auf die Suche nach neuen Modellen, die besser zu den Beobachtungen paßten. Das Ergebnis war das heliozentrische Weltbild, das in Modifikationen heute noch gilt. Unser Erkenntnisfortschritt ist eine ständige Abfolge von Beobachtung und Modellbildung, Induktion und Deduktion.

 

Was dabei herauskommt, ist weder absolut wahr, »die Welt an sich«, noch rein hypothetisch. Herauskommen Modelle, Theorien, deren realistische Anteile immer größer, deren Fantasiegehalte immer geringer werden. Wir wissen nicht, ob unsere Theorie von den Infektionskrankheiten in einen absoluten Sinne wahr ist, wir wissen nur, daß sie besser ist als die früheren Theorien. Warum würden sonst Schutzimpfungen funktionieren? Auch unsere jetzigen Theorien enthalten sicher noch Fantasievorstellungen, nur erkennt man die eben immer erst, wenn man auf widersprüchliche Beobachtungen stößt. Dann wird man neue Theorien aufstellen, die die alten ersetzen. Aber die werden nicht etwas völlig anderes aussagen, sondern die alten umfassen, so wie die spezielle Relativitätstheorie Einsteins die klassische Mechanik nicht widerlegt, sondern erweitert hat. Das ist übrigens auch der Punkt, an dem eine Fachrichtung den Status einer Wissenschaft erreicht hat: Wenn die Folgerungen aus ihren Theorien nicht mehr beliebig sind, und von der nächsten ersetzt werden, sondern sich auf einem höhreren Niveau bestätigen. Für Physik und Biologie gilt dies, für die Sozialwissenschaften sicherlich nicht.

Ich teile weitgehend deine Auffassung, allerdings kann ich nicht erkennen, wieso das im Widerspruch zum "geistigen Überschuss" stehen soll. Bereits Kant hatte festgestellt, dass wir Ordnungsraster auf die eigentlich ungeordnete Objektwelt projizieren und auf diese Weise Ordnung konstituieren. Die Ordnungsraster/ Denkformen sind uns vor aller Erfahrung (a priori) gegeben. Phantasie im Sinne der Kantschen Vorstellungskraft bezeichnet also die apriorisch konstituierte Herstellung von Relationen zwischen Objekten der Wahrnehmung – unabhängig davon, ob diese Relationen (oder "Muster") tatsächlich gegeben oder nur eingebildet sind. In jedem Fall dienen sie der Orientierung und bieten damit einen evolutionären Vorteil.

 

Es gibt m.E. aber auch Phantasie im Sinne kreativer Imagination unabhängig von Objekten sinnlicher Wahrnehmung, z.B. in der Kunst. Oder denken wir an rein mathematische Operationen, die es mit streng logischen Ableitungen zu tun haben, die empirisch weder verifiziert noch falsifiziert werden müssen/können. Auch über einen Überlebensvorteil durch philosophische Spekulationen wäre zu reden. Das seien nur Beispiele. Ganz allgemein teile ich die Bedenken Schmidt-Salomons gegen einen umfassenden Biologismus (vgl. "Auf dem Weg zur Einheit des Wissens"). Skeptisch äußert sich auch der Physiknobelpreisträger Laughlin in seinem Buch "Abschied von der Weltformel". Zu erwähnen wären auch die Ausführungen von Wenke ("Im Gehirn gibt es keine Gedanken") und von Schlemm.

 

Sollte sich ein "geistiger Überschuss" bestätigen – für mich zur Zeit nicht abschließend geklärt – , würde das Rückfragen an den (tendendenziell universalistischen) Geltungsanspruch der Evolutionstheorie nach sich ziehen.

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