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Dialogprozeß der Kirche in Deutschland


gouvernante

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Wer ist denn da von sich so überzeugt? Ich kenne keinen, der meint, daß das Wohl der Kirche unbedingt an ihm hängt.

Wenn das eigene Tun für die Gemeinschaft ohne Bedeutung ist, müssen wir Christen uns auch nicht bemühen in der Welt zu wirken. Ich dachte, du sähest es als Berufung der Laien an, Christus in der Welt zu verkünden. Wozu soll das denn wichtig sein, wenn unser Zeugnis ohne Bedeutung ist?

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Ich halte unser Zeugnis für extrem wichtig - den Leitungstrieb aber nicht.

Das Zeugnis soll ja vor allem dem Wohl derjenigen dienen, denen wir Zeugnis geben, nicht derjenigen , "die eh schon katholisch sind". Wir stehen sozusagen an den Randbezirken der Kirche. Natürlich muß auch jeder in der Kirche selbst immer wieder evangelisiert werden und sich evangelisieren lassen, das eine geht nicht ohne das andere. Doch hat dies alles wenig mit Leitung zu tun.

bearbeitet von rorro
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Ich halte unser Zeugnis für extrem wichtig - den Leitungstrieb aber nicht.

Klar der Traum des Hierarchie .....Laien die hackeln und in der Welt Zeugnis ablegen und bei Durchschreiten des Kirchenportals das Hirn abgeben und kuschen ....das funktioniert nur mit mündigen Menschen im 21 Jh. nicht mehr.

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Ich halte unser Zeugnis für extrem wichtig - den Leitungstrieb aber nicht.

Das Zeugnis soll ja vor allem dem Wohl derjenigen dienen, denen wir Zeugnis geben, nicht derjenigen , "die eh schon katholisch sind". Wir stehen sozusagen an den Randbezirken der Kirche. Natürlich muß auch jeder in der Kirche selbst immer wieder evangelisiert werden und sich evangelisieren lassen, das eine geht nicht ohne das andere. Doch hat dies alles wenig mit Leitung zu tun.

 

 

 

Das ist allerdings mit Sicherheit auch der Auftrag der Diözesanbischöfe (vgl. CIC. CD, das nachsynodale Schreiben zum Bischofsamt sowie die römische Dienstanweisung für Diözesanbischöfe) und überschlagsartig auch der Pfarrer (ähnliche Quellenlage, von mir noch nicht ganz ausgewertet). Sie sollen sich vorrangig um die Liturgie und die Fernstehenden kümmern.

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Ich halte unser Zeugnis für extrem wichtig - den Leitungstrieb aber nicht.

Klar der Traum des Hierarchie .....Laien die hackeln und in der Welt Zeugnis ablegen und bei Durchschreiten des Kirchenportals das Hirn abgeben und kuschen ....das funktioniert nur mit mündigen Menschen im 21 Jh. nicht mehr.

 

Was funktioniert denn empirischen Belegen nach? Wo wächst denn der Glaube an Christus?

bearbeitet von rorro
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Ich halte unser Zeugnis für extrem wichtig - den Leitungstrieb aber nicht.

OK, das kannst du für deine eigene Rolle in der Kirche ja gerne so sehen. Es wäre aber nett, wenn du anderen Katholiken nicht pauschal zweifelhaften Motive oder fehlende Berufung bei ihrem Engagement unterstellen würdest.

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Wenn jemand selbst der Meinung ist, zu einer leitenden Funktion berufen zu sein ohne sich das von der Kirche bestätigen zu lassen, dann kann ich in diesem Fall wohl Deinem Wunsch nach Nettigkeit nicht entsprechen.

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Wenn jemand selbst der Meinung ist, zu einer leitenden Funktion berufen zu sein ohne sich das von der Kirche bestätigen zu lassen, dann kann ich in diesem Fall wohl Deinem Wunsch nach Nettigkeit nicht entsprechen.

Das ist nun wirklich ein Allgemeinplatz. Niemand hat aus sich heraus das Recht, über andere zu herrschen. Wenn ein Priester in eine x-beliebige Pfarrei geht und dort ohne Auftrag meint, er habe Leitungsverantwortung, ist das nicht anders gelagert. Darüber diskutieren wir hier aber nicht.

 

Du hattest eine Berufung zur Übernahme von Leitungsverantwortung durch Laien grundsätzlich bestritten. Dabei gibt es genug Laien, die von der Kirche selbst zur Leitung berufen sind - als Pfarrgemeinderäte, Diözesanräte, Katecheten, Pastoralreferenten, Jugendleiter, Verbandsvorsitzende oder Leiter von geistlichen Bewegungen.

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Ich halte unser Zeugnis für extrem wichtig - den Leitungstrieb aber nicht.

Klar der Traum des Hierarchie .....Laien die hackeln und in der Welt Zeugnis ablegen und bei Durchschreiten des Kirchenportals das Hirn abgeben und kuschen ....das funktioniert nur mit mündigen Menschen im 21 Jh. nicht mehr.

 

Was funktioniert denn empirischen Belegen nach? Wo wächst denn der Glaube an Christus?

 

Angeblich am besten in jenen Gegenden, in denen es eher wenig Priester gibt.

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Ich halte unser Zeugnis für extrem wichtig - den Leitungstrieb aber nicht.

Klar der Traum des Hierarchie .....Laien die hackeln und in der Welt Zeugnis ablegen und bei Durchschreiten des Kirchenportals das Hirn abgeben und kuschen ....das funktioniert nur mit mündigen Menschen im 21 Jh. nicht mehr.

 

Was funktioniert denn empirischen Belegen nach? Wo wächst denn der Glaube an Christus?

 

Angeblich am besten in jenen Gegenden, in denen es eher wenig Priester gibt.

 

Na dann müßte es u.a. in dtsprachigen Ländern ja bald blühen und der Mangel ist ein Gewinn!

 

oder besteht da vielleicht doch kein kausaler Zusammenhang?

 

Ich habe nämlich gehört, daß die Kirche auch dort am meisten wächst, wo es wenig Menschen mit naturblonder Haarfarbe gibt. Schaden die also?

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Du hattest eine Berufung zur Übernahme von Leitungsverantwortung durch Laien grundsätzlich bestritten.

 

Ach ja? Wo denn?

Muss ich dir jetzt jedes deiner Postings heraussuchen, in denen du behauptet hast, die Berufung der Laien richte sich auf die Welt und nicht auf die Kirche und sie seien nicht dazu berufen, die Kirche zu führen?

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Du hattest eine Berufung zur Übernahme von Leitungsverantwortung durch Laien grundsätzlich bestritten.

 

Ach ja? Wo denn?

Muss ich dir jetzt jedes deiner Postings heraussuchen, in denen du behauptet hast, die Berufung der Laien richte sich auf die Welt und nicht auf die Kirche und sie seien nicht dazu berufen, die Kirche zu führen?

 

Da wirst Du lange suchen können, denn so habe ich es nicht geschrieben (ich treibe mich lange genug in Foren rum, um auf meine Wortwahl zu achten und bin auch ggf. gerne bereit mich zu korrigieren). Daher meine Nachfrage.

 

Ich habe geschrieben, daß die Hauptberufung des Laien das öffentliche Leben wie am Arbeitsplatz und auch private wie die Familie sind. Das schließt nicht aus, daß es Berufungen zu einer Leitungsfunktion in der Kirche kommt, allerdings ist das ein Nebenschauplatz. So gibt es bekanntlich die Laienorden wie den OFS (Ordo franciscanus saecularis). Auch dort gibt es natürlich Leitungsfunktionen - doch ist die Welt und da besonders die Familie der Ort, wo die Berufung zum OFS vor allem ausgelebt wird (und so ist es auch in der Ordensregel niedergelegt).

Wer also als Laie meint, er folge ja seiner Berufung, weil er eine kirchliche Leitungsfunktion ausübe und sieht in der säkularen Welt keine Berufung, der macht sich und ggf. anderen etwas vor.

bearbeitet von rorro
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Oder: Wenn beide Seiten zumindest ein wenig bereit sind, ihren Standpunkt auch zu revidieren.

 

Laura

Das ist aus meiner Sicht nicht einmal zwingend nötig. Wichtiger ist, dass alle Teilnehmer des Dialogs den Willen haben, die Argumente, Wünsche und Beweggründe der Gegenseite zu verstehen und ernst zu nehmen.

 

Lieber OneAndOnlySon,

mein Eindruck ist, dass man die Beweggründe die der Lehre der Katholischen Kirche im Einzelnen zugrunde liegen, schon lange nicht mehr beachtet. Viel lieber möchte man darüber polemisieren und sich lustig machen. Die jetzt zum x. Mal vorgetragenen Forderungen zum Diakonat der Frau, Kommuniongemeinschaft mit Andersgläubigen, Abschaffung des Zölibat, usw. wurde bereits vielfach diskutiert, die Positionen sind klar und es ist auch klar, dass dies nicht in Frage kommt. Nun sollten sich diejenigen die so penetrant darauf bestehen die bereits verstaubten Argumente erneut auszutauschen sich einmal mit der Lehre der Kirche auseinandersetzen und diese zu verstehen versuchen. Das wäre für diesen Dialogprozess sicherlich ergiebiger.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

 

 

das von christus vorgegebene ziel der einheit wird nur zu erreichen sein, wenn man immer wieder diskutiert, versucht sich gegenseitig zu verstehen und aufeinander zuzugehen.

 

leute wie nehmen den auftrag jesu offenbar gar nicht ernst, sie meinen recht zu haben und die wahrheit samt dem hl. geist gepachtet zu haben.

 

Lieber Franciscus,

das von Christus vorgegebene Ziel der Einheit ist kein Ziel das von Menschen durch Diskussion und Kompromissbereitschaft erreicht werden kann. Einheit ist eine Einheit mit Jesus und dem Vater im Heiligen Geist. Es ist eine Einheit, die sich in der Nachfolge zeigt. Nicht in Kompromissen. Letztendlich ist diese Einheit nur im Heiligen Geist möglich. Das bedeutet auch Gehorsam im Befolgen der Gebote. Sicher ist es wichtig einander zu verstehen. Mein Eindruck ist aber, dass es gerade bei den im Dialogprozess formulierten Zielen wie Frauenpriestertum nicht am gegenseitigen Verständnis hapert, sondern am Verständnis dessen, was Gott für seine Kirche möchte. Nun kann man sagen, niemand hat das Recht den Heiligen Geist und seine Wahrheit nur für sich in Anspruch zu nehmen. Dies ist richtig. Allerdings wäre es unwahrscheinlich, wenn der Heilige Geist dem Franciscus in Deutschland seinen Willen mit der Kirche offenbart, er es dem Heiligen Vater und den Verantwortlichen für seine Kirche aber verheimlicht. Man muss davon ausgehen, dass es eher umgekehrt ist.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Oder: Wenn beide Seiten zumindest ein wenig bereit sind, ihren Standpunkt auch zu revidieren.

 

Laura

Das ist aus meiner Sicht nicht einmal zwingend nötig. Wichtiger ist, dass alle Teilnehmer des Dialogs den Willen haben, die Argumente, Wünsche und Beweggründe der Gegenseite zu verstehen und ernst zu nehmen.

 

Lieber OneAndOnlySon,

mein Eindruck ist, dass man die Beweggründe die der Lehre der Katholischen Kirche im Einzelnen zugrunde liegen, schon lange nicht mehr beachtet. Viel lieber möchte man darüber polemisieren und sich lustig machen. Die jetzt zum x. Mal vorgetragenen Forderungen zum Diakonat der Frau, Kommuniongemeinschaft mit Andersgläubigen, Abschaffung des Zölibat, usw. wurde bereits vielfach diskutiert, die Positionen sind klar und es ist auch klar, dass dies nicht in Frage kommt. Nun sollten sich diejenigen die so penetrant darauf bestehen die bereits verstaubten Argumente erneut auszutauschen sich einmal mit der Lehre der Kirche auseinandersetzen und diese zu verstehen versuchen. Das wäre für diesen Dialogprozess sicherlich ergiebiger.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter (Hervorhebungen durch mich.)

 

Aha. Wenn dem so ist, also gewissen Themen kommen nicht in Frage, setzt euch lieber mit der Lehre der Kirche auseinander, ...

WSozu braucht es dann einen Dialogprozess?

Dann wäre ein Glaubenskurs, oder ein Katechismusjahr o.Ä. wesentlich sinnvoller.

 

Lieber Aussteiger,

ja, Du hast Recht. Der Dialogprozess ist der falsche Ansatz. Er suggeriert, man könne die Gebote der Kirche nach gut dünken ändern, wenn sich nur eine entsprechende Mehrheit findet. Es geht beim Auftrag der Kirche aber nicht darum eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich möglichst viele Menschen nur wohl fühlen sollen. Nein. Es geht darum, den Auftrag Christi zu erfüllen. Denn wenn er für das Heil der Menschen am Kreuz gestorben ist, dann muss es in erster Linie um das Heil gehen. Um die Rettung der Seelen. Nicht um eine Wohlfühlgemeinschaft. Es geht um einen Kampf, wie es auch Paulus schreibt. Und dann ist nur wichtig, was uns in diesem Kampf dienen kann. Was die Menschen auf den rechten Weg zu Gott bringt. Zur Befolgung seiner Gebote. Und um die Heilsmittel, die die Kirche für diesen Kampf zur Verfügung hat. Die Sakramente. Sie sind keine Mittel über die der Mensch wie er möchte verfügen kann. Gott hat sie für diesen Kampf der Kirche anvertraut. Und nur dafür sollen sie verwendet werden.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Wenngleich sich nicht vermeiden lassen wird, dass dabei auch der Wahrheitsanspruch erhoben wird.

Mag ja ein Unwort sein, aber darum geht es nun einmal.

Mit dem irgendwie-stimmt-ja-ohnehin-alles-und-auch-das-Gegenteil-also-ist-alles-gleich-gut-Programm allein wird es nicht gehen.

 

Da wäre zunächst die schwierige Frage zu klären, wie religiöse Wahrheitsansprüche zu verstehen sein sollen. Ich meine, dass es um so etwas wie "gelebte Wahrheit" geht und nicht um Wahrheitsansprüche. Aber das nur am Rande.

 

Was ich sagen wollte, war lediglich, dass dieses Programm nicht sonderlich erfolgreich sein dürfte. Wenn es um Wahrheitsansprüche geht (was ich, wie gesagt, nicht denke), dann wird es zur Folge haben, dass diejenigen, die die "Wahrheit" nicht teilen, kein Interesse daran haben werden, zu irgendeinem äusseren Kreis der Kirche gerechnet zu werden. Die fühlen sich nicht ernst genommen - zu Recht.

 

 

Lieber Niklas,

was meinst Du mit gelebter Wahrheit? Es scheint mir eigenartig, immer wieder kommt die Meinung auf, es gäbe verschiedene Wahrheiten, je nach Sichtweise. Jesus spricht aber von einer Wahrheit. Nicht von verschiedenen Varianten, bei denen es sich letztendlich gar nicht um Wahrheit handeln kann.

Es geht auch nicht darum, dass sich die Kirche irgendwelchen Meinungen anpassen muss. Es geht und ging ihr nie um Zahlen. Das können wir von Jesus lernen. Einmal fragte er seine Jünger, als viele der Zuhörer ihm den Rücken kehrten, ob auch sie gehen wollten. Er hat seine Aussagen nicht revidiert, sondern hat sie auch dann noch vertreten. Er hätte, selbst wenn alle ihn verlassen hätten, niemals die von ihm vertretene Wahrheit verleugnet. Und das ist es, was Gott von seiner Kirche erwartet. Die Konsequenz ist das Kreuz. So wie es Jesus erduldet hat. Ist denn der Knecht mehr als der Herr?

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Ich halte das Modell aus anderen Gründen für untauglich - der Wahrheitsanspruch ist recht objektiv gedacht. Es gibt die Wahrheit, es gibt den Weg, es gibt eine ziemlich normierte Form der Kirchen- und Gemeindezugehörigkeit. Dieses Modell hat nach meinem Eindruck zu den in sich ruhenden und ziemlich verschlossenen Gemeinden geführt, die wir heute oftmals antreffen. Man bedauert, dass keine Neuen kommen, aber wenn welche kommen, dann mögen sie bitte nicht als fremd auffallen. Dieses Modell ist jedoch nicht in der Lage, mit unterschiedlichen Lebenswelten umzugehen noch mit den Ungleichzeitigkeiten, die alleine aus den unterschiedlichen Lebensphasen der Menschen resultieren.

 

Wenn man jedoch das Modell der konzentrischen Kreise in dem Sinne rezipierte, dass man primär auf die Hinordnung der Menschen auf das Zentrum schaut und nicht auf ihre Distanz dazu, dann wäre schon etwas gewonnen. Man muss sich aber hüten, hier Arkandisziplinen aufzubauen, die die Kreise zu stabilisieren suchen. Denn eine Gruppe, die das ziemlich gründlich tut (und sehr konzentrisch denkt), ist das Neokath.

 

Mir scheint Deine Kritik gar nicht so viel anders zu sein als meine.

 

Jedenfalls gebe ich Dir völlig recht. Die Kirche möchte - im Sinne Jesu Christi - offen für alle Menschen sein. Aber präsentiert als erstes eine lange Liste von Bedingungen, die zu erfüllen sind, um dazuzugehören.

 

Entweder sie gibt die Idee auf, für alle da sein zu wollen, oder die Liste von Bedingungen.

 

Deine Rezeption des Modells wirkt auf mich wie ein Taschenspielertrick. Einfach die Perspektive wechseln, dann wirkt es gleich nicht mehr so schlimm.

 

Mein Vorschlag: es mal mit dem Gedanken einer Äquidistanz versuchen - alle Menschen sind gleich nah an (oder fern von) Gott.

 

Mich haben immer wieder Menschen überzeugt, die Fragen offen lassen konnten bzw. zugegeben haben, auf manche Fragen auch keine (endgültigen) Antworten zu haben, deren Lebensweg und deren Handeln aber überzeugend waren. Mein Vorschlag für die Kirche wäre, es damit mal zu versuchen. Leben statt Lehre. Dann braucht sie keine seltsamen Kreis-Modelle mehr.

 

 

Lieber Niklas,

die grundlegende Bedingung um zur Kirche zu gehören ist die Taufe. Wenn wir fragen was für Bedingungen gibt es noch und wer bestimmt diese? Dann stellt sich zuerst einmal die Frage was ist die Kirche und wer gehört dazu. Die Kirche ist nicht nur das was wir hier auf Erden als Organisation wahrnehmen. Es sind nicht nur die Menschen die in der Welt leben und getauft sind und damit zuerst einmal rein Formal Mitglieder der Kirche sind. Die Kirche ist mehr. Es ist zuerst einmal Jesus, das Haupt seiner Kirche. Es sind die Heiligen, die bei Gott sind, es sind die Armen Seelen im Fegefeuer und es ist die streitende Kirche. Diejenigen, die in der Welt leben und den guten Kampf kämpfen müssen. Die Bedingungen um dazu zu gehören, die hat Jesus bereits während seines Erdenlebens definiert. Es sind im Wesentlichen die 10 Gebote. Da Jesus den Menschen den Tröster gesandt hat, den Heiligen Geist, der uns das alles was er damals sagte aufschließen wird, so sind es auch die Kirchengebote, die durch den Heiligen Geist der Kirche offenbart wurden. Die Kirche richtet ihr Glaubensangebot an alle Menschen. Aber sie will nicht allen Menschen gegenüber offen sein, im Sinne, dass sie nicht alle Weltanschauungen integrieren möchte. Wer also den Teufel anbeten will, der kann nicht zur Kirche Christi gehören. Damit braucht sie nicht aufgeben für alle da sein zu wollen. Was bedeutet das aber? Die eigenen Überzeugungen, die Wahrheit, die uns Jesus Christus gelehrt hat aufzugeben? Für alle da sein zu wollen bedeutet eher die Botschaft der Erlösung an jeden zu richten. Wer sie aber nicht glauben will, der gehört eben nicht dazu. Für alle da sein zu wollen bedeutet auch jeden Menschen zu lieben. Auch die Feinde. Liebe bedeutet aber nicht jedem zum Munde zu reden. Gerade darin zeigt sich die Liebe. Jesus hat die Schriftgelehrten sicher nicht weniger geliebt als seine Jünger. Trotzdem hat er sie mit sehr harten Worten ermahnt. Warum wohl? Weil er sie retten will.

Deine Annahme, dass alle Menschen gleich weit von Gott entfernt sind, hält selbst einer oberflächlichen Betrachtung nicht stand. Wenn man annimmt, dass Nähe in diesem Fall keine räumliche, sondern eine Nähe im Sinne von Gleichförmigkeit der Handlungen zu sehen ist, dann war Adolf Hitler sicherlich nicht sehr nah bei Christus. Auch Judas der Jesus verraten hat, war weit entfernt.

Sicher muss man Fragen offen lassen. Auch die Kirche tut das. Aber warum soll man Fragen offen lassen, die von Jesus Christus klar beantwortet wurden?

Vielleicht kannst Du den Begriff Kreis-Modelle erläutern. Es wäre auch interessant zu erfahren wo Du solche Modelle in der Lehre der Kirche entdeckst.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Lieber Aussteiger,

ja, Du hast Recht. Der Dialogprozess ist der falsche Ansatz.

 

Das sage ich schon seit Beginn dieses Fadens.

 

 

Er suggeriert, man könne die Gebote der Kirche nach gut dünken ändern, wenn sich nur eine entsprechende Mehrheit findet. Es geht beim Auftrag der Kirche aber nicht darum eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich möglichst viele Menschen nur wohl fühlen sollen. Nein. Es geht darum, den Auftrag Christi zu erfüllen. Denn wenn er für das Heil der Menschen am Kreuz gestorben ist, dann muss es in erster Linie um das Heil gehen.
.

 

Nein, das suggeriert er nicht. Kann sein, dass das der eine oder andere gerne hätte - aber ein Großteil der vom Dialogprozess enttäuschten will einfach nur, dass sie ernst genommen werden wollen. Dass sie als Gesprächspartner akzeptiert werden.

Das werden sie aber nicht, wenn von vorneherein gewisse Themen ausgespart werden.

 

 

Um die Rettung der Seelen. Nicht um eine Wohlfühlgemeinschaft. Es geht um einen Kampf, wie es auch Paulus schreibt. Und dann ist nur wichtig, was uns in diesem Kampf dienen kann. Was die Menschen auf den rechten Weg zu Gott bringt. Zur Befolgung seiner Gebote. Und um die Heilsmittel, die die Kirche für diesen Kampf zur Verfügung hat. Die Sakramente. Sie sind keine Mittel über die der Mensch wie er möchte verfügen kannGott hat sie für diesen Kampf der Kirche anvertraut. Und nur dafür sollen sie verwendet werden.

 

Es gibt viele ausgesperrte Themen, die in keinster Weise Sakramente betreffen. Zölibat, Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Laienpredigt ... betreffen nicht den Kern eines Sakraments.

Es gäbe genug Themen, über die es sich auszutauschen lohnte.

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Daraus: "Wie der Papst zeigte sich auch Kardinal Walter Kasper überzeugt, dass die Kirchenkrise in erster Linie eine Folge der Gotteskrise sei. Die Gesellschaft habe das Gespür für Transzendenz verloren; notwendig sei deshalb in erster Linie eine spirituelle Erneuerung."

 

Genau. Würden alle einer Spiritualität frönen, in der die Frauen maßgeblichen Einfluss ausüben, so richtig mit Laienhomilie, modernen, rhythmischen Liedern, frei formulierten Gebeten mit prickelnder Lebenslust und Tanz, mit einem gemeindezentrierten Messbuch, dann hätten wir keine Kirchenkrise. Man muss nur alle davon überzeugen.

 

Aber so einfach ist das nicht. Papst Benedikt wäre da anderer Meinung, wahrscheinlich auch Kasper, Flo77 bekäme das große Grausen, Franciscus würde die Gregorianik und Bach vermissen und sich furchtbar grämen. Das Problem ist: Angesichts der überbordenden Unterschiedlichkeit in der Kirche bekommen wir keine Spiritualität auf die Reihe, die (bei aller möglichen Vielfalt) die Gräben überwindet und die Kirchenkrise beilegt.

 

Kirchenkrise, Gotteskrise, Spiritualitätskrise hängen alle zusammen wie drei durchgeknetete Kaugummis. Da gibt es keinen bevorzugten Ansatzpunkt, sondern das muss sich alles miteinander weiterentwickeln. Das Gottesbild ist sowohl Ursache, als auch Wirkung von Kirchen- und Spiritualitätsvorstellung. Und das Kirchenbild ist ebenfalls sowohl Ursach, wie auch Wirkung. Und bei der Spiritualität ist es ebenso.

 

Mit diesem zitierten Satz machen die beiden Hübschen gerade so, als könne man das entwirren und eine hübsche, dreigliedrige Kette draus machen, z.B. Spiritualität - Kirche - Gott.

Aber das geht nicht. Die Kette hat viel, viel mehr Glieder. Und die Reihenfolge der Glieder bildet in Wahrheit gar keine Kette, sondern ein Netz, in dem alles auf alles einwirkt.

 

Manchmal frage ich mich, wie zwei so hochintelligente Menschen so furchtbar naiven Vorstellungen anhängen können.

Bei Benedikt hätte ich natürlich eine mögliche Antwort: Mit einer Kette kann man besser Politik machen. Man redet den Leuten ein, alle müssten sich nur an DIE Spiritualität (die eine, wahre, echte, authentische, apostolische und päpstliche) anhängen - und dann würde sich alles andere schon regeln.

Aber bei Kasper?

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Sehr viel interessanter fand ich das Zitat von Gerhard Kruip: "Wenn das Gebetsleben der Menschen intensiver wird, werden die Forderungen nach Reformen nur noch dringlicher werden."

 

Wer um den Heiligen Geist bittet, wird unter Umständen einen Sturm erleben...

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