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Der Pflichtzölibat


gouvernante

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Eben! Weil sei glauben, dass 99 % dann auch Sex haben werden, wenn sie ihn nicht eh schon vorher heimlich hatten.

Ich denke, dass da eher deine eigene Sex-Fixiertheit aus dir spricht als die der "meisten Leute". Die "meisten Leute" haben jede Menge Personen in ihrem Umfeld, die keinen Sex haben. Wie kommt also ein Priester wie du auf die Idee, außerhalb des Kleriker-Standes würde ständig geschnackselt und daher würden die Laien das auch den Priestern wünschen? Das ist einfach nicht die Realität. In der Realität haben manche Leute regelmäßig Sex, manche sehr selten und andere überhaupt nicht. Wieso sollten also die "meisten Leute" davon ausgehen, dass bei Priestern 99% Sex haben würden?

 

Dann sollen die meisten Leute sich den Mund über das Zölibat nicht fransig reden. Das wäre dann zumindest glaubwürdiger.

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Dann sollen die meisten Leute sich den Mund über das Zölibat nicht fransig reden. Das wäre dann zumindest glaubwürdiger.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich muss kein Alkoholiker sein, um die Prohibition schlecht zu finden.

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Für mich steht der Priestermangel auch nicht im Zentrum der Frage nach dem Pflichtzölibat.

Das eine wird aber ständig ins Zentrum des anderen gestellt, genau darum geht es mir ja, dass ich diese "Ritualdebatte" so fruchtlos finde.

"Priestermangel!" - "Pflichtzölibat aufheben!" - "Glaubensverlust ist schuld am Priestermangel!" - "Sexvorschriften sind schuld am Glaubensverlust!" - "Zölibat ist wichtiges Zeichen in übersexualisierter Welt!" - "Deswegen haben wir aber Priestermangel!" und dann von vorne... :ninja:

 

Und wie ich sehe: wir sind unter tatkräftiger Mithilfe von Stanley schon wieder in der dämlichen Endlosschleife.

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Für mich steht der Priestermangel auch nicht im Zentrum der Frage nach dem Pflichtzölibat.

Das eine wird aber ständig ins Zentrum des anderen gestellt, genau darum geht es mir ja, dass ich diese "Ritualdebatte" so fruchtlos finde.

"Priestermangel!" - "Pflichtzölibat aufheben!" - "Glaubensverlust ist schuld am Priestermangel!" - "Sexvorschriften sind schuld am Glaubensverlust!" - "Zölibat ist wichtiges Zeichen in übersexualisierter Welt!" - "Deswegen haben wir aber Priestermangel!" und dann von vorne... :ninja:

 

Und wie ich sehe: wir sind unter tatkräftiger Mithilfe von Stanley schon wieder in der dämlichen Endlosschleife.

 

Schön, dass Du Dich so fleißig daran beteiligst, auch wenn's momentan nur heiße Luft, ist was aus Deinem Kessel kocht.

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Für mich steht der Priestermangel auch nicht im Zentrum der Frage nach dem Pflichtzölibat.

Das eine wird aber ständig ins Zentrum des anderen gestellt, genau darum geht es mir ja, dass ich diese "Ritualdebatte" so fruchtlos finde.

"Priestermangel!" - "Pflichtzölibat aufheben!" - "Glaubensverlust ist schuld am Priestermangel!" - "Sexvorschriften sind schuld am Glaubensverlust!" - "Zölibat ist wichtiges Zeichen in übersexualisierter Welt!" - "Deswegen haben wir aber Priestermangel!" und dann von vorne... :ninja:

 

Und wie ich sehe: wir sind unter tatkräftiger Mithilfe von Stanley schon wieder in der dämlichen Endlosschleife.

 

Schön, dass Du Dich so fleißig daran beteiligst, auch wenn's momentan nur heiße Luft, ist was aus Deinem Kessel kocht.

Das war ein Service für Dich.

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Ich schlage mich gerade mit ein paar eher praktischen Problemen herum.

 

1. Unsere Kirchenstruktur wird um die paar noch existierenden Priester herum gebaut. D.h. ein Priester ist für 12.000 oder mehr Katholiken verantwortlich. Dazu gibt es noch ein paar hauptamtliche.

Mir ist klar, dass man heute gar nicht mehr so viele Priester wie früher benötigt und diese wohl auch nicht bezahlen könnte - zumindest nicht nachd er heutigen Besoldung. Aber ich habe den Eindruck, dass die Zahl der Priester schneller schrumpft als die Zahl der Gläubigen und so werdene s bald eben 20.000 Katholiken sein, die mit einem Priester vorlieb nehmen müssen.

Hinzu kommt, dass die zur Verfügung stehenden Kandidaten immer seltener in der Lage sind, eine so große Einheit überhaupt zu führen.

DIch finde es schade, dass es keinerlei Überlegungen dazu gibt, wie Bedarf und dessen Deckung irgendwie in Einklang gebracht werden kann.

 

2. Plötzlich ist die Rede vom Einsatz der Laien.

Ja, jetzt werden wir gebraucht, für Gottes Lohn, da wo Priester fehlen und Hauptamtliche sich auf Dienstzeitregelungen berufen können. Wenn nix mehr hilft hilft der, der für gute Worte und ein Lob gerne da oben steht - ob er es gut kann oder nicht. Ist halt sein eigenens Charisma - Begleitung - siehe Dienstzeitregelung.

Ich kann mir gut vorstellen, hier das eine oder andere zu tun - und ich habe auch schon mal Wortgottesdienste gehalten. Das macht sogar Spaß und alle meine Ausbildung kommt mir hier zu Gute.

Allerdings komme ich mir hier vor als wäre ich nur gut genug zum Löcher stopfen - verbrämt durch schöne Worte wie Chance und eigenes Charisma.

 

Ich vermisse hier ein ehrliches Bekenntnis zur Lage und den Heiligen Geist der Geweihten zur Perspektive.

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Es kommt den meisten Leuten nicht zentral darauf an, am Sonntag irgendwo an einer Eucharistiefeier teilzunehmen, sie gehen in ihre Kirche, oder sie gehen nicht.

Diese Einstellung kenne ich durchaus. Die gehen dann auch im Urlaub nicht in die Kirche. Ob das aber was mit vorbildhaftem Christsein zu tun hat, steht auf einem anderen Blatt. Das müsste man mal kritisch hinterfragen.

 

Es ist zunächst einmal eine Beobachtung, dass mit jedem wegfallenden Messzeitpunkt Menschen weg bleiben. Man muss darin kein Problem sehen.

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Es kommt den meisten Leuten nicht zentral darauf an, am Sonntag irgendwo an einer Eucharistiefeier teilzunehmen, sie gehen in ihre Kirche, oder sie gehen nicht.

Diese Einstellung kenne ich durchaus. Die gehen dann auch im Urlaub nicht in die Kirche. Ob das aber was mit vorbildhaftem Christsein zu tun hat, steht auf einem anderen Blatt. Das müsste man mal kritisch hinterfragen.

 

Es ist zunächst einmal eine Beobachtung, dass mit jedem wegfallenden Messzeitpunkt Menschen weg bleiben. Man muss darin kein Problem sehen.

Wobei wir dann noch nicht wissen, ob sie nicht nur in der konkreten Kirche wegbleiben. Das können wir nur dort relativ sicher annahmen, wo Alternativen zur selben Zeit nur in großer Entfernung vorhanden sind.

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Es kommt den meisten Leuten nicht zentral darauf an, am Sonntag irgendwo an einer Eucharistiefeier teilzunehmen, sie gehen in ihre Kirche, oder sie gehen nicht.
Diese Einstellung kenne ich durchaus. Die gehen dann auch im Urlaub nicht in die Kirche. Ob das aber was mit vorbildhaftem Christsein zu tun hat, steht auf einem anderen Blatt. Das müsste man mal kritisch hinterfragen.
Kirche hat für mich (und wohl auch für andere) sehr viel mit Gemeinschaft zu tun. Ich fahre einmal die Woche eine ziemliche Strecke, um eine Werktagsmesse zu besuchen, wo ich mich in der Gemeinschaft der Feiernden wohl fühle. Sonntags komme ich dafür auch ganz gut ohne Messe aus...

 

Man kann das Zölibat pastoral diskutieren - dann muß man fragen, was bei den Evangelen denn so viel besser ist.

Man kann das Zölibat sakramental diskutieren - dann muß man fragen, was gegen "Wanderpriester" spricht, die man nur noch zur Messe sieht.

 

Vielleicht ist die Sakramentenpastoral der entscheidende Punkt: Es geht nicht nur um Gemeinschaft (dafür braucht's keinen Priester) und es geht nicht nur ums Sakrament (dafür braucht's nicht notwendig die Gemeinschaft). Der Vollzug der Kirche braucht beides: Die Sakramente in Gemeinschaft feiern. Und Gemeinschaft heißt dann nicht einfach viele Menschen, sondern Menschen, die ich kenne.

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2. Plötzlich ist die Rede vom Einsatz der Laien.

Ja, jetzt werden wir gebraucht, für Gottes Lohn, da wo Priester fehlen und Hauptamtliche sich auf Dienstzeitregelungen berufen können. Wenn nix mehr hilft hilft der, der für gute Worte und ein Lob gerne da oben steht - ob er es gut kann oder nicht. Ist halt sein eigenens Charisma - Begleitung - siehe Dienstzeitregelung.

a) Ohne Laien keine Kirche. Die Priester sind für die Laien da, für sonst nichts. Darum wird "Amt" in der Kirche auch richtigerweise gerne mit "Dienst" übersetzt.

 

B) Laien haben schon immer viel in der Kirche gemacht. Was auch richtig so ist. Meine Erstkommunionvorbereitung z.B. wurde von Müttern (Laien!) durchgeführt, die damals dazu von einem der Priester vorbereitet wurden. Heutzutage wird die Erstkommunionvorbereitung von Müttern (Laien!) durchgeführt, die dazu von einer Pastoralassistentin (o.ä.) vorbereitet werden. Die hat genauso Theologie studiert wie der Priester und kann das auch genau so gut. Eine Weihe ist dafür nicht nötig.

 

c) Eine Dienstzeitenregelung ist Gold wert, und es wäre auch für viele Priester gut, wenn sie sich - in ihrem ureigenen Interesse - an gewisse Dienstzeiten halten würden. Die ungeweihten pastoralen Mitarbeiter, die ich kenne, sind genauso bereit, mal nicht auf die Uhr zu schauen, wie die Priester. Ehrlich: Manchmal würde ich mir wünschen, sie würden ihre "Dienstzeiten" ernster nehmen - wiederum in ihrem ureigenen Interesse. Pastis sind da nicht anders wie Lehrer oder Ärzte: Sie arbeiten, wenn sie gebraucht werden, ohne auf die Uhr zu schauen.

 

d) Pastis mit Familie haben auch familiäre Pflichten. Sie können und dürfen also nicht "rund um die Uhr" im pastoralen Einsatz sein. Dito verheiratete Diakone. Das wäre mit nicht-zölibatären Priestern übrigens genauso.

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Es ist zunächst einmal eine Beobachtung, dass mit jedem wegfallenden Messzeitpunkt Menschen weg bleiben. Man muss darin kein Problem sehen.
Wobei wir dann noch nicht wissen, ob sie nicht nur in der konkreten Kirche wegbleiben. Das können wir nur dort relativ sicher annahmen, wo Alternativen zur selben Zeit nur in großer Entfernung vorhanden sind.

In Zeiten von Seelsorgeeinheiten und Großpfarreien hat man vor Ort durchaus einen gewissen Überblick darüber, wie sich der Gottesdienstbesuch nach einer Änderung des Angebots verändert. Und jedenfalls in meiner ehemaligen Seelsorgeeinheit haben wir absolut nichts bemerkt. Wenn in einer Gemeinde die Messe ausfällt, hat dies keine messbare Auswirkung auf den Gottesdienstbesuch in den anderen Kirchen der Seelsorgeeinheit. Während man sehr schön sehen kann, wie Gottesdienstbesucher statt in den ausgefallenen in einen anderen Gottesdienst in der gleichen Kirche gehen, ist der Effekt zwischen zwei Dörfern gleich Null.

 

Natürlich ist das nicht repräsentativ und vielleicht schaut es in Großstädten noch einmal anders aus aber auf dem Land bleiben die Leute im Zweifelsfall einfach weg.

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5. Die Apostolin Junia wurde erst um 1000 aus Apg 16,7 getilgt, die Ostkirche verehrt sie heute noch als weibliche Apostolin, auch Maria Magdalena als "Apostolin Apostolorum". Ich verweise auf die entsprechenden Artikel bei wikipedia mit Bild.

Da irren Ostkirche und Wikipedia.

Der hl.Paulus schafft in seinem Brief an die Römer 16,7 Klarheit:

·
7
Grüßt Andronikus und Junias, meine Stammverwandten und Mitgefangenen, die berühmt sind unter den Aposteln und schon vor mir in CHRISTUS gewesen sind.

Eine Frau wird kaum Stammverwandte und Mitgefangene des Paulus gewesen sein.

Und von Maria Magdalena ist überhaupt nur ein einzige Tat die als Verkündigung gelten kann, bekannt:

Johannes 20,18

.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den HERRN gesehen. Und sie richtete aus, was ER ihr gesagt hatte.

Maßlose Übertreibung, daraus eine "Apostolin Apostolorum" zu konstruieren.

 

 

 

Gruß

josef

 

Nein, die Junia wurde erst um 1000 zum Junias. Du irrst, nicht die Ostkirche.

 

Du allein.

 

Denn du bist nicht das Sprachrohr Gottes.

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5. Die Apostolin Junia wurde erst um 1000 aus Apg 16,7 getilgt, die Ostkirche verehrt sie heute noch als weibliche Apostolin, auch Maria Magdalena als "Apostolin Apostolorum". Ich verweise auf die entsprechenden Artikel bei wikipedia mit Bild.

Da irren Ostkirche und Wikipedia.

Der hl.Paulus schafft in seinem Brief an die Römer 16,7 Klarheit:

·
7
Grüßt Andronikus und Junias, meine Stammverwandten und Mitgefangenen, die berühmt sind unter den Aposteln und schon vor mir in CHRISTUS gewesen sind.

Eine Frau wird kaum Stammverwandte und Mitgefangene des Paulus gewesen sein.

Und von Maria Magdalena ist überhaupt nur ein einzige Tat die als Verkündigung gelten kann, bekannt:

Johannes 20,18

.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den HERRN gesehen. Und sie richtete aus, was ER ihr gesagt hatte.

Maßlose Übertreibung, daraus eine "Apostolin Apostolorum" zu konstruieren.

Josef schreibt oft etwas wirr, aber hier hat er völlig Recht.

 

Nein, schau dir die Überlieferung der Handschriften in wikipedia an. Schau dir das Bild aus der Ostkirche an. Ich habe es selber nicht geglaubt.

 

Es gab mindestens eine Apostolin und Jesus sind Frauen nachgefolgt, bei Weitem ausdauernder als die Zwölf, von denen einer ihn verleugnet und ein weiterer ihn verraten hat, und die Wichtigste von ihnen ist Maria Magdalena (die, zugegebenermaßen, mit großer Sicherheit unverheiratet war, wie ihr Name verrät).

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Mon Dieu! Eine super Idee ...

Das Peinlichste dürfte sein, dass man dann mit Bild in der Bistumszeitung steht ... :thumbsdown:

Laura

Was wäre daran peinlich?

 

Ich halte die geweihten Jungfrauen, die in der Welt leben, schon für eine seltsame Konstruktion. Meins wäre es nicht. Und ich würde auch nicht offen sagen: "Hey Leute, ich habe keinen Sex um des Himmelreiches willen ..."

 

Die Ideale einer geweihten Jungfrau kann man auch leben, ohne des "öffentlich" zu machen. Wenn man es denn leben will.

Hey, das hatte ich versehentlich überscrollt - also, man kann auch sehr gut Virgo sein, ohne mit Bild in der Bistumszeitung gestanden zu haben. Es ist aber zu sagen: die Feier der Jungfrauenweihe und diese Form des Lebens selbst sind ein öffentlicher Vollzug eines Wesenszugs der Kirche - der Verbindung zwischen Christus und seiner Kirche. Ich würde auch niemals öffentlich sagen "Hey, etc." Aber ich habe öffentlich und mit großer Freude gesungen: Ich bin mit dem vermählt, dem die Engel dienen und dessen Schönheit Sonne und Mond bewundern.

bearbeitet von Seraph
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...

Aus dem Posting von kam eine eventuelle Sexbessenheit seinerseit zu erkennen ist schon ziemlich schräg und daneben. Aber die Wahrheit :ninja: ist für unsere sexualfixierte Gesellschaft nur schwer zu ertragen. Das Zölibat macht da keine Ausnahme.

und schon geht es weiter. meine gesellschaft finde ich nicht sexualfixiert. du solltest etwas anderes in deinen fokus nehmen.

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Aus dem Posting von kam eine eventuelle Sexbessenheit seinerseit zu erkennen ist schon ziemlich schräg und daneben. Aber die Wahrheit :ninja: ist für unsere sexualfixierte Gesellschaft nur schwer zu ertragen. Das Zölibat macht da keine Ausnahme.

und schon geht es weiter. meine gesellschaft finde ich nicht sexualfixiert. du solltest etwas anderes in deinen fokus nehmen.

Wie auch immer, aber wieso habe ich den Eindruck, dass jene, die den Zölibat kritisieren, es sich selbst als nicht betroffene verbitten würden, wenn Swingerclubs oder SM oder HWG usw. in derselben Weise kritisiert würden?

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Walter Brandmüller hat jetzt mit einem offenen Brief auf die Initiative von katholischen CDU-Politikern zur Lockerung der Zölibatsverpflichtung geantwortet. Leider ist der Brief nur hier abrufbar.

 

Was mir sofort aufgefallen ist, ist dass Brandmüller die Unterzeichner zwar persönlich angreift, jedoch nicht vernünftig auf den Inhalt ihres Briefes eingeht. Aber schauen wir uns mal seine Äußerungen im Detail an:

 

Was legitimiert Sie als Politiker, zu einem innerkirchlichen Thema Stellung zu beziehen, das Sie weder von Amts wegen noch persönlich betrifft?

Brandmüller verschweigt, dass es sich um Katholiken und Mitglieder des ZdK handelt, denen er Einmischung vorwirft. Ihn selbst betrifft das Thema der Gemeindepfarrer in Deutschland zwar wirklich nicht aber das stört ihn offenbar nicht. Natürlich ist jeder Katholik dazu legitimiert, zu kirchlichen Themen - besonders was die Gemeindeseelsorge betrifft - Stellung zu beziehen.

 

Ihre Berufung auf den Priestermangel erscheint dabei in einem merkwürdigen Licht, bedenkt man die immer geringer werdende Zahl von Gottesdienstbesuchern und Gläubigen, die die Sakramente empfangen wollen.

Der Kardinal hat offenbar kein Bild von der Lage in Deutschland. Er behauptet einfach, es gäbe trotz Priestermangel immer noch genug Priester für die verbliebenen Gläubigen. Das dies nicht der Realität entspricht, wissen wir. Weiß er es auch?

Wenn Sie dennoch auf Ihrem Begehren bestehen, nähren Sie den Verdacht, es gehe dabei nicht nur um den Zölibat, sondern um erste Schritte hin zu einer „anderen Kirche“. In diesem Zusammenhang einen nationalen deutschen Sonderweg ins Spiel zu bringen, führt in die Nähe eines Schismas, einer Nationalkirche.

Man sollte meinen, dass ein Kardinal weiß, was ein Schisma ist. Zumal die Erklärung explizit bei der Frage einer "regionalen Ausnahmeregelung für Deutschland" auf die "Gemeinschaft der Bischöfe der Weltkirche und vor allem (..) Rom" Bezug nimmt. Der Kardinal reiht also in bekannter Fundi-Manier ein Schlagwort an das Nächste und baut somit einen Strohmann auf, auf den er Eindreschen kann. Dass regionale Regelungen gerade bei der Zulassung zu Ämtern und der Sakramentenspendung in der katholischen Kirche bereits üblich sind, ohne dass es bislang zum Schisma gekommen wäre, kann eigentlich auch Brandmüller nicht verborgen geblieben sein.

 

Sie stellen damit eine Lebensform in Frage, die von der überwältigenden Zahl der Priester überlegt und aus freien Stücken übernommen wurde und treu gelebt wird. Für sie alle bedeutet Ihre Kampagne eine persönliche Beleidigung.
Jetzt wird es interessant: Die CDU-Politiker haben sich mit keinem Wort gegen den Zölibat ausgesprochen und ihn schon garnicht in Frage gestellt. Sie haben lediglich um eine Zulassung von viri probati zum Priesteramt gebeten. Wen haben sie also damit beleidigt? Im Gegenteil haben die Politiker ihre "Achtung und Solidarität" gegenüber den "wenigen, noch zur Verfügung stehenden Priestern" ausgedrückt.

 

Es kommt Ihnen anscheinend nicht in den Sinn, daß Sie damit auch Jesus Christus, den Sohn Gottes, selbst beleidigen.

Nein, das wäre allerdings auch mir nicht in den Sinn gekommen, als ich den Text der Politiker gelesen habe. Aber es ist ein guter Schachzug, seinen Gegnern Blasphemie vorzuwerfen. In diesem Fall offenbart es allerdings auch, dass Brandmüller mit den Idealen Jesu Christi nichts im Sinn hat. Der Sohn Gottes ist ihm nicht mehr als eine platte Lüge wert.

 

Anscheinend ist Ihnen auch nicht bekannt, daß der Zölibat der Priester auf apostolischer Tradition beruht.
Doch, das wissen die CDU-Politiker. Sonst hätten sie es nicht selbst in ihrem Initiativtext geschrieben: "Alle, zum Teil durchaus berechtigten Gründe, an der bisherigen traditionsreichen, wenn auch nicht durch ein Gebot Christi unabweisbaren Praxis festzuhalten..."

 

Das bedeutet auch, daß die „Weltkirche“, das heißt auch ein ökumenisches Konzil, eine apostolische Überlieferung nicht ignorieren darf und kann.

Von einem Ignorieren der Überlieferung haben die Initiatoren eben nicht geschrieben, sondern sie legen den Schwerpunkt auf "die Not vieler priesterloser Gemeinden". Da Brandmüller diese Not nicht kennt, kann er allerdings auch das Argument nicht verstehen. Er behauptet implizit sogar, dass die Zulassung von viri probati (allein darum geht es in dem Initiativpapier) nicht einmal von einem Konzil beschlossen werden könne. Ob die Weihe von viri probati nun ein geeignetes Mittel gegen den Priestermangel ist, muss durchaus diskutiert werden. Brandmüller scheint aber nicht in der Lage zu sein, hier etwas sinnvolles zum Thema beizutragen. So viel dann zum Thema Legitimation sich zu etwas zu äußern...

 

Es sei darum die dringende Bitte ausgesprochen, diese Diskussion, die uns schon zum Überdruß belästigt und beleidigt und darüber hinaus die Verwirrung unter den Gläubigen vermehrt, zu beenden.
Offenbar sind es eher die Kardinäle, die von der Diskussion schon arg verwirrt wurden. Eine Beleidigung an den Verstand seiner Leser ist jedenfalls Brandmüllers Brief.
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Franciscus non papa
Netter Brief. Brandmüller fühlt sich (er schreibt sogar von "uns") durch die Diskussion "belästigt und beleidigt". Man soll sie beenden. Er ist Kardinal.

 

 

stimmt, kardinal mit all den bekannten wahrnehmungsstörungen, die sich durch das leben auf einer insel der seeligen so einstellen.

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...

Aus dem Posting von kam eine eventuelle Sexbessenheit seinerseit zu erkennen ist schon ziemlich schräg und daneben. Aber die Wahrheit :ninja: ist für unsere sexualfixierte Gesellschaft nur schwer zu ertragen. Das Zölibat macht da keine Ausnahme.

und schon geht es weiter. meine gesellschaft finde ich nicht sexualfixiert. du solltest etwas anderes in deinen fokus nehmen.

Wie auch immer, aber wieso habe ich den Eindruck, dass jene, die den Zölibat kritisieren, es sich selbst als nicht betroffene verbitten würden, wenn Swingerclubs oder SM oder HWG usw. in derselben Weise kritisiert würden?

es geht doch um pflichtzölibat. zölibat soll leben wer mag.

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Mehr, als dass ich mich über solche Aussagen von Schwaderlapp und Brandmüller ärgere, vermisse ich die anderen Stimmen.

 

Eigentlich müsste jetzt doch ein offener Brief an die Politiker ergehen, in denen ihnen erst mal für ihr Interesse gedankt wird. Und dann ein paar positive Aussagen, dass Gespräch über dieses Thema sehr erwünscht ist. Und hierauf kann man dann immer noch Argumente pro Pflichtzölibat benennen und auf die enormen Schwierigkeiten, hier was zu verändern eingehen. Und man könnte dann sogar damit schließen, dass die ganze Diskussion nur dann eine Veränderung bewirken kann, wenn sie erbringt, wie man diese Schwierigkeiten lösen könnte.

 

Damit wäre der schwarze Peter auch wieder zurückgespielt. Und ein solcher Brief - mal unabhängig vom Ergebnis der Diskussion - wäre ein Zeichen, dass Kirche tatsächlich bereit ist, mit sich reden zu lassen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Diskussion für diejenigen, die sich wirklich darauf einlassen, auf jeden Fall ein vertieftes Verständnis für Zölibat und Kirche ergäbe.

 

Der Preis wäre allerdings die Ergebnisoffenheit. Man stelle sich mal vor, aus der Diskussion ergäben sich tatsächlich Ergebnisse. (Diese Ergebnisse sind übrigens nicht vorhersagbar. Es könnte sein, dass zur Erhaltung der Pfarreien auch ganz andere Möglichkeiten aufgeführt würden, die das Anliegen der Postulanten aber befriedigen.) Dann müsste man sich auf diese Ergebnisse ja in irgend einer Form einlassen.

 

Und ich befürchte, dass genau dies der Angstpunkt ist. Deswegen wird es keinen Antwortbrief geben. Deswegen wird es bei solchen Aussagen, wie die von Schaderlapp und Bandmüller bleiben. Deswegen steht die Kirche schon wieder als dialogunfähig, borniert und festgefahren in der öffentlichen Meinung. Und nicht ganz zu Unrecht.

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Wieso sollten also die "meisten Leute" davon ausgehen, dass bei Priestern 99% Sex haben würden?
Weil die meisten Leute sagen, es sei unnatürlich, auf Sex zu verzichten.
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Mehr, als dass ich mich über solche Aussagen von Schwaderlapp und Brandmüller ärgere, vermisse ich die anderen Stimmen.

 

Eigentlich müsste jetzt doch ein offener Brief an die Politiker ergehen, in denen ihnen erst mal für ihr Interesse gedankt wird. Und dann ein paar positive Aussagen, dass Gespräch über dieses Thema sehr erwünscht ist. Und hierauf kann man dann immer noch Argumente pro Pflichtzölibat benennen und auf die enormen Schwierigkeiten, hier was zu verändern eingehen. Und man könnte dann sogar damit schließen, dass die ganze Diskussion nur dann eine Veränderung bewirken kann, wenn sie erbringt, wie man diese Schwierigkeiten lösen könnte.

 

Damit wäre der schwarze Peter auch wieder zurückgespielt. Und ein solcher Brief - mal unabhängig vom Ergebnis der Diskussion - wäre ein Zeichen, dass Kirche tatsächlich bereit ist, mit sich reden zu lassen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Diskussion für diejenigen, die sich wirklich darauf einlassen, auf jeden Fall ein vertieftes Verständnis für Zölibat und Kirche ergäbe.

 

Der Preis wäre allerdings die Ergebnisoffenheit. Man stelle sich mal vor, aus der Diskussion ergäben sich tatsächlich Ergebnisse. (Diese Ergebnisse sind übrigens nicht vorhersagbar. Es könnte sein, dass zur Erhaltung der Pfarreien auch ganz andere Möglichkeiten aufgeführt würden, die das Anliegen der Postulanten aber befriedigen.) Dann müsste man sich auf diese Ergebnisse ja in irgend einer Form einlassen.

 

Und ich befürchte, dass genau dies der Angstpunkt ist. Deswegen wird es keinen Antwortbrief geben. Deswegen wird es bei solchen Aussagen, wie die von Schaderlapp und Bandmüller bleiben. Deswegen steht die Kirche schon wieder als dialogunfähig, borniert und festgefahren in der öffentlichen Meinung. Und nicht ganz zu Unrecht.

 

Mein Kardinal - seit Neuestem - würde ja so reagieren. Aber es ändert sich Nullkommanix. Unsere Diözesanjugend würde schon zufriedener sein, wenn im Frauendom Mädchen ministrieren dürften.

 

Da ist der Kardinal nicht zuständig, gerade da, wo er ein Zeichen setzen könnte.

 

Er ist halt sehr dialogfähig, handlungsfähig eher wenig, unser Kardinal.

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Netter Brief. Brandmüller fühlt sich (er schreibt sogar von "uns") durch die Diskussion "belästigt und beleidigt". Man soll sie beenden. Er ist Kardinal.

 

 

stimmt, kardinal mit all den bekannten wahrnehmungsstörungen, die sich durch das leben auf einer insel der seeligen so einstellen.

 

Ihre Berufung auf den Priestermangel erscheint dabei in einem merkwürdigen Licht, bedenkt man die immer geringer werdende Zahl von Gottesdienstbesuchern und Gläubigen, die die Sakramente empfangen wollen.

 

Das kann man als Wahrnehmungsstörung bezeichnen, muss man aber nicht. Die Insel der Seeligen befindet sich momentan auf seiten der sog. Zölibatsgegner, die meinen wir verfügten noch über volle Gottesdienste und Massen an Gläubigen, die zu den Sakramenten eilen und von den nicht mehr vorhandenen Priestern im Stich gelassen werden.

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es geht doch um pflichtzölibat. zölibat soll leben wer mag.

Falls das schon mal gesagt wurde, bitte ich um Nachsicht, aber: Es gibt keinen Pflichtzölibat, wie es keine Verpflichtung gibt, einer Berufung zu folgen.

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