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Der Pflichtzölibat


gouvernante

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Der Vergleich mit der evangelischen Kirche hapert gewaltig. Da vergleicht man Äpfel mit Birnen.

 

In der katholischen Kirche ist das Zentrum des gemeindlichen Lebens - die heilige Messe - an den Priester gebunden. Nimmst Du den Priester weg, klemmt es am Zentrum. Die Eucharistie ist "culmen et fons" (Sammelpunkt und Quelle) des Gemeindelebens. Wer dieses Zentrum verunmöglicht, nimmt das Zentrum heraus. Er braucht sich dann über eine "Protestantisierung" nicht mehr aufzuregen.

 

Eine evangelische Pfarrgemeinde ist auch ohne Pfarrer nicht tiefgehend gestört. Es mangelt ihr vielleicht an Leitung und Koordination. Protestantische Gottesdienste können aber lückenlos von jemand anderem übernommen werden. Daher kann man das Leben einer evangelischen Gemeinde nicht von dem Vorhandensein eines Pfarrers her beurteilen.

 

Indem die katholische Kirche die Messe als "culmen et fons" ansieht, übernimmt sie eine Fürsorgepflicht: Eine direkte und unverzichtbare Verantwortung, ihren Gemeinden die Quelle und den Sammelpunkt zu ermöglichen. Einschränkungen in diesem zentralen Bereich haben ebenso zentrale Konsequenzen. Durch den mangelnden Sammelpunkt zerläuft die Gemeinde. Und durch die mangelnde Quelle kommt es zu Substanzverlust. Die Gemeinde verhungert.

 

Es ist Pflicht der katholischen Kirche, das Zentrum ihres gemeindlichen Lebens zu ermöglichen. Tut sie das nicht, begeht sie eine schwerwiegende Pflichtverletzung, ein Unterlassen ihrer Fürsorgepflicht. All dies ist bei den (meisten) Evangelen anders. Es entsteht bei den Katholen eine Lücke mitten im Zentrum, und diese Lücke ist nicht behebbar. Um eine Messe (und auch andere Sakramente) zu feiern braucht es einen geweihten Priester. Ohne Priester sind zentrale Aufgaben (Sakramentenspendung) bei den Katholiken ausgeknockt.

 

Die Evangelischen können noch so viele Pfarrer haben - sie haben aber eine ganz andere Gemeindestruktur. Und haben sie weniger Priester, kann es bei ihnen trotzdem weiterlaufen. Haben die Evangelischen Gemeinden längere Zeit keinen Pfarrer, haben sie einen Haufen nicht-katholischer Möglichkeiten, diesen Missstand ganz gut zu überbrücken.

 

Wenn es zu wenig katholische Priester gibt, sind die Folgen ungleich verheerender. Seit wir Priestermangel haben, betreiben wir Mängelverwaltung an äußerst zentralem Ort. Und die Pfarrgemeinden leiden auch wirklich darunter.

 

ne Mecky, das glaub ich schon lang nimmer....das Zentrum gemeindlichen, christlichen Lebens ist Gott. Der Geist Gottes weht, wo er will. Wandlung geschieht da, wo Gottes Geist wirkt, notfalls auch (vielleicht sogar eher?) ohne Priester

 

liebe GRüße

 

Angelika

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Ob und wo dieser Brief Gehör finden wird?
So viel Gehör wie ein Brief der Deutschen Bischofskonferenz über die Wahlordnung des Bundestages.

 

Wie heisst es doch: Schuster, bleib bei deinen Leisten!

 

 

wie meinen? ich dächte doch, dass sich da Katholiken geäußert haben? Werden diesen Katholiken denn nicht von den römischen Schustern die Leisten und damit auch Schuhe auf eine Weise gemacht, dass pure Flickschusterei das Endergebnis ist? Der gute SChuster nimmt Maß am Fuß dessen, dem er einen SChuh machen soll, ehe er einen Leisten und Schuh herstellt. Die römischen Schuster nehmen Maß an irgendwelchen von der irdischen Realtität völlig abgehobenen Idealvorstellungen und beschweren sich dann auch noch, wenn der SChuhträger zu wagen sagt, dass und wo ihn der so hergestellte SChuh drückt

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Wobei Udalricus ein Problem anspricht, das in evangelischen Pfarrersfamilien durchaus besteht: Von einem Pfarrer wird idealerweise mehr Engagement verlangt als von einem gewöhnlichen Angestellten und oft auch zu familienunfreundlichen Zeiten (abends, sonntagnachmittags, an bzw. vor Weihnachten und Ostern). Wenn der Partner / die Partnerin da nicht mitspielt, kann das ein gewaltiges Problem werden, weshalb evangelische Pfarrer auch zu den Berufsgruppen mit der höchsten Scheidungsrate gehören.

 

sollten dann katholische Männer, die anderen Berufsgruppen mit vergleichbar hoher SCheidungsrate wie bei evangelischen Pfarrern angehören, auch zu zölibatärem Leben verpflichtet werden?

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Wobei Udalricus ein Problem anspricht, das in evangelischen Pfarrersfamilien durchaus besteht: Von einem Pfarrer wird idealerweise mehr Engagement verlangt als von einem gewöhnlichen Angestellten und oft auch zu familienunfreundlichen Zeiten (abends, sonntagnachmittags, an bzw. vor Weihnachten und Ostern). Wenn der Partner / die Partnerin da nicht mitspielt, kann das ein gewaltiges Problem werden, weshalb evangelische Pfarrer auch zu den Berufsgruppen mit der höchsten Scheidungsrate gehören.

 

sollten dann katholische Männer, die anderen Berufsgruppen mit vergleichbar hoher SCheidungsrate wie bei evangelischen Pfarrern angehören, auch zu zölibatärem Leben verpflichtet werden?

Nein, warum?

 

Ich habe nicht gesagt, dass der Pflichtzölibat unverzichtbares Glaubensgut sei. Ich habe nur davor gewarnt, zu glauben, durch seine Aufhebung würden sich alle Probleme lösen, ohne dass neue entstehen.

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Oh btte...
???
Frag mal einen Unierten, wie eine Ehe zustande kommt.
Durch den Priester als Spender des Ehesakramentes. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?
Und was würde ein lateinischer Priester antworten?

Die Eheleute spenden es sich gegenseitig. Und jetzt?
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Oh btte...
???
Frag mal einen Unierten, wie eine Ehe zustande kommt.
Durch den Priester als Spender des Ehesakramentes. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?
Und was würde ein lateinischer Priester antworten?
Die Eheleute spenden es sich gegenseitig. Und jetzt?
Euer Ja sei ein Ja?
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Entschuldigt bitte die Rückkehr zum Evangelium vom Montag. Darin ist ja bekanntermaßen die Rede davon, dass die Schwiegermutter des Simon Petrus geheilt wird. Auch wenn das Thema vermutlich schon tausendfach durchgekaut wurde, würde mich interessieren, wie diese Passage mit dem Zölibat des Papstes – der ja Stellvertreter Petri ist – in Einklang gebracht wird.

 

Kurz und knapp also: Warum durfte Petrus heiraten, was Benedikt und Co. nicht vergönnt ist?

Weil die Kirche das Recht hat, manche Dinge zu verändern und zu entfalten.

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Entschuldigt bitte die Rückkehr zum Evangelium vom Montag. Darin ist ja bekanntermaßen die Rede davon, dass die Schwiegermutter des Simon Petrus geheilt wird. Auch wenn das Thema vermutlich schon tausendfach durchgekaut wurde, würde mich interessieren, wie diese Passage mit dem Zölibat des Papstes – der ja Stellvertreter Petri ist – in Einklang gebracht wird.

 

Kurz und knapp also: Warum durfte Petrus heiraten, was Benedikt und Co. nicht vergönnt ist?

Weil die Kirche das Recht hat, manche Dinge zu verändern und zu entfalten.
Und genauso gut kann sie es wieder zurückändern...
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Entschuldigt bitte die Rückkehr zum Evangelium vom Montag. Darin ist ja bekanntermaßen die Rede davon, dass die Schwiegermutter des Simon Petrus geheilt wird. Auch wenn das Thema vermutlich schon tausendfach durchgekaut wurde, würde mich interessieren, wie diese Passage mit dem Zölibat des Papstes – der ja Stellvertreter Petri ist – in Einklang gebracht wird.

 

Kurz und knapp also: Warum durfte Petrus heiraten, was Benedikt und Co. nicht vergönnt ist?

Weil die Kirche das Recht hat, manche Dinge zu verändern und zu entfalten.
Und genauso gut kann sie es wieder zurückändern...

Bestreitet das jemand?

 

Es ist doch offensichtlich, dass es sich bei Frauenpriestertum und Zölibat um zwei völlig verschiedene Themen handelt: Beim einen gilt "non possumus", beim anderen "non volumus".

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Franciscus non papa
Entschuldigt bitte die Rückkehr zum Evangelium vom Montag. Darin ist ja bekanntermaßen die Rede davon, dass die Schwiegermutter des Simon Petrus geheilt wird. Auch wenn das Thema vermutlich schon tausendfach durchgekaut wurde, würde mich interessieren, wie diese Passage mit dem Zölibat des Papstes – der ja Stellvertreter Petri ist – in Einklang gebracht wird.

 

Kurz und knapp also: Warum durfte Petrus heiraten, was Benedikt und Co. nicht vergönnt ist?

Weil die Kirche das Recht hat, manche Dinge zu verändern und zu entfalten.
Und genauso gut kann sie es wieder zurückändern...

Bestreitet das jemand?

 

Es ist doch offensichtlich, dass es sich bei Frauenpriestertum und Zölibat um zwei völlig verschiedene Themen handelt: Beim einen gilt "non possumus", beim anderen "non volumus".

 

 

und in beiden fällen ist das eine folge der impotentia mentis.

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Welcher Sinn läge darin, wenn in Deinem Orden 10 Mitbrüder wären, die nur deshalb da sind, weil man sie nicht gehen läßt? Und die das auch kundtun? Lebenswege sind krumm, und damit muss das Recht nun einmal umgehen.
Analog zur Ehe sollte es auch hier die "Trennung von Tisch und Chorgestühl" geben, ein zeitweises Außer-Haus-Leben mit der Option zur Rückkehr. Genau so wie ein Ordensmensch die Pflicht zur Treue zu seinem Konvent hat, besitzt der Orden auch keine Recht des definitiven Hinaus-Schmeissens.
Das Recht gibt es, sogar schon in der Regula Benedicti: Ein entlaufener Mönch muß zwei mal in Liebe wieder aufgenommen werden. Erst beim dritten mal ist endgültig Schluß. Den Orden ist das Heil ihrer Mitglieder letzlich wichtiger als ihre Zahl. Deswegen werden Ordensleute auch 'freigestellt' (exclaustriert), wenn sie merken, daß Gott sie noch weiter führen möchte. Und manchmal auch 'freigelassen'. Das prominenteste Beispiel dürfte Mutter Theresa sein: Der Schulorden, in den sie ursprünglich eingetreten war, war letztlich nur ein Teil ihres Lebenswegens. Und ich weiß von konkreten Menschen, die zur Zeit in einer anderen Gemeinschaft als ihrer 'eigentlichen' leben um ihren weiteren Berufungsweg zu klären.
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Stanley,

 

deine Antworten auf mein Posting zeigen, daß Du leider nichts kapiert hast, garnichts.

Ich gehe nicht auf alles ein, das lohnt sich doch nicht. Nur auf das letzte:

 

Wie kann jemand "irgendwie" katholisch bleiben? Entweder man ist das und steht voll dahinter, oder man ist es nicht und zieht die Konsequenzen. Als Fußballspieler kann ich den Ball nicht mit der Hand spielen, auch wenn es manchmal zu verlockend ist. Wenn ich den Ball mit der Hand spielen möchte gehe ich in einen Handballverein und moser nicht über die doofen Fussballregel.

Ist dir eigentlich klar, was 'katholisch' heißt? Wohl nicht...

*** weil Du die Weite, die gerade die kathlische Kirche bietet, nicht respektierst. In der katholischen Kirche hat vieles Platz, sehr vieles: Viele verschiedene Menschen, Sprachen, Kulturen; sogar verschiedene Riten. Und wenn es sein muß, sogar Piusse. Und das wichtigste dabei: Sünder. Menschen, die ihren Weg mit Gott suchen und nicht immer gefunden haben. Menschen, die auch schon mal irren, in die Irre gehen - und Gott geht mit ihnen! (Siehe Zachäus; siehe das Gleichnis vom verlorenen Schaf).

***

bearbeitet von Björn
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Stanley,

 

deine Antworten auf mein Posting zeigen, daß Du leider nichts kapiert hast, garnichts.

Ich gehe nicht auf alles ein, das lohnt sich doch nicht. Nur auf das letzte:

 

Wie kann jemand "irgendwie" katholisch bleiben? Entweder man ist das und steht voll dahinter, oder man ist es nicht und zieht die Konsequenzen. Als Fußballspieler kann ich den Ball nicht mit der Hand spielen, auch wenn es manchmal zu verlockend ist. Wenn ich den Ball mit der Hand spielen möchte gehe ich in einen Handballverein und moser nicht über die doofen Fussballregel.

Ist dir eigentlich klar, was 'katholisch' heißt? Wohl nicht...

*** weil Du die Weite, die gerade die kathlische Kirche bietet, nicht respektierst. In der katholischen Kirche hat vieles Platz, sehr vieles: Viele verschiedene Menschen, Sprachen, Kulturen; sogar verschiedene Riten. Und wenn es sein muß, sogar Piusse. Und das wichtigste dabei: Sünder. Menschen, die ihren Weg mit Gott suchen und nicht immer gefunden haben. Menschen, die auch schon mal irren, in die Irre gehen - und Gott geht mit ihnen! (Siehe Zachäus; siehe das Gleichnis vom verlorenen Schaf).

***

 

Sünder die zur Umkehr bereit sind. So ist es besser.

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...Und wenn es sein muß, sogar Piusse. Und das wichtigste dabei: Sünder. Menschen, die ihren Weg mit Gott suchen und nicht immer gefunden haben. Menschen, die auch schon mal irren, in die Irre gehen - und Gott geht mit ihnen! (Siehe Zachäus; siehe das Gleichnis vom verlorenen Schaf).

***

Sünder die zur Umkehr bereit sind. So ist es besser.

das ist ein großes wort oder eine leerformel.

 

hast du die gewißheit nie wieder zu sündigen? ich denke wohl nicht. bist du nach dem beichten sündenlos? oder bleibst du nicht doch immer ein sünder?

 

besteht die kirche aus sündern und sündlosen? nimmst du für dich in anspruch, besser zu sein als ein beliebiger anderer?

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das ist ein großes wort oder eine leerformel.

 

Das ist die Forderung Jesu: Kehrt um, und glaubt an das Evangelium.

 

hast du die gewißheit nie wieder zu sündigen?

 

Nein. Ich hab noch nicht einmal die Gewissheit den heutigen Tag zu überleben.

 

ich denke wohl nicht. bist du nach dem beichten sündenlos?

 

Kein Mensch ist sündenlos, helmut und stanley eingeschlossen.

 

oder bleibst du nicht doch immer ein sünder?

 

Man sollte die Beichte nicht verlassen, mit dem festen Vorsatz gleich wieder zu sündigen.

 

besteht die kirche aus sündern und sündlosen?

 

Die Kirche sollte nicht ein Verein von Zölibatsnörglern sein. Das wäre schon mal ein großer Fortschritt.

 

nimmst du für dich in anspruch, besser zu sein als ein beliebiger anderer?

 

Nö. Aber Du wirst nicht müde mir das ständig anzudichten. Warum das so ist, bleibt wohl Dein Geheimnis.

bearbeitet von Stanley
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das ist ein großes wort oder eine leerformel.

 

Das ist die Forderung Jesu: Kehrt um, und glaubt an das Evangelium. ..

was ist dein motiv, es anderen zu erzählen? bist du umgekehrt? wie zeigt sich das?

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Vor allem aber vertritt er die Auffassung, eine Weihe von viri probati wäre das Ende zölibatärer Priester - was nur dann stimmen würde, wenn man davon ausgehen müßte, dass niemand oder zumindest kaum jemand den Zölibat freiwillig übernimmt.

 

 

Das ist noch so ein Punkt bei der ganzen Zölibats-Debatte, der mich zunehmend stört: Dass der Zölibat immer wieder von Seiten der Kirche als Opfer etc. verstanden wird. Was ist denn mit den Priestern, die völlig freiwillig für sich sagen: ja, ich lebe den Zölibat, ich will gar nicht heiraten. Ich lebe gerne alleine, ich meine, so meine priesterlichen Aufgaben besser wahrnehmen zu müssen, für mich ist der Zölibat eigentlich kein großes Hindernis, sondern eher eine Beigabe zur Weihe, die ich prinzipiell gut finden mag oder nicht, die meine persönliche Lebensweise aber nicht tangiert, da sie sowieso meiner Neigung entspricht.

Diese Priester sind dann wohl spirituell zweitklassig, weil sie die Ehelosigkeit nihct zeichenhaft für das Himmelreich usw. leben, sondern rein aus persönlicher Affinität. Und dann opfern sie noch nicht mal ihre nicht vorhandenen Leiden daran auf....

 

 

Und wieder hat ten sich einer von Deutschlands wohl inspiriertesten Oberhirten dahingehend zu Wort gemeldet:

 

Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt. Und das ist die Wirklichkeit des lebendigen Gottes.

 

Wie fühlt man sich da eigentlich als Zölibatärer, der diese Lebensform aus Neigung gewählt hat? Wenn man dauernd unter die Nase gerieben bekommt, dass die Lebensform nur dann richtig ist, wenn man ach so schmerzlich auf Ehe und Kinder verzichtet?

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Was will man von jemandem erwarten, der ein neokatechumenales Priesterseminar in seiner Diözese duldet, OD-Leute in bevorzugten Positionen einsetzt, der Frau aller Völker seine Aufwartung macht, seine Diözese gar nicht haben wollte und Personalführung mit "mein Wille geschehe" übersetzt?

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Und wieder hat ten sich einer von Deutschlands wohl inspiriertesten Oberhirten dahingehend zu Wort gemeldet:

 

Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt. Und das ist die Wirklichkeit des lebendigen Gottes.

 

Wie fühlt man sich da eigentlich als Zölibatärer, der diese Lebensform aus Neigung gewählt hat? Wenn man dauernd unter die Nase gerieben bekommt, dass die Lebensform nur dann richtig ist, wenn man ach so schmerzlich auf Ehe und Kinder verzichtet?

 

Das wurde ja schon verschiedentlich thematisiert.

Äußerungen wie diese zeigen, dass es bei den zölibatären Priestern gar nicht um eine Berufung zum Zölibat geht, sondern um eine auferlegte Quälerei, die prüfen soll, ob die Kandidaten auch wirklich (im Sinne der Obrigkeit) "geeignet" sind für den Job.

Wer nämlich zum Zölibat berufen ist, der empfindet es nicht so wie es da beschrieben wird.

 

Werner

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darf ich das wort von kardinal meisner

 

"...Und darum ist der Zölibatär .... eine reale Möglichkeit des Mitmenschen, mit Gott gegenwärtiger und realer zu rechnen als bisher. Das möchten offenbar nicht alle..."

 

als verleumdung spüren? der nichtzölibatär ist von gott weiter entfernt und rechnet nicht so real mit ihm?

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darf ich das wort von kardinal meisner

 

"...Und darum ist der Zölibatär .... eine reale Möglichkeit des Mitmenschen, mit Gott gegenwärtiger und realer zu rechnen als bisher. Das möchten offenbar nicht alle..."

 

als verleumdung spüren? der nichtzölibatär ist von gott weiter entfernt und rechnet nicht so real mit ihm?

Klar, aus seiner Sicht schon. Er glaubt ja offenbar, dass der Zölibat eine Art Selbstquälung ist, die man sich auferlegt, um zu beweisen, dass man Gott besonders liebt. Wer diese Qual nicht auf sich nehmen will, liebt offenbar Gott weniger.

 

Werner

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Und das von jemandem der schrieb: "Einer trage des anderen Last! Es heißt nicht 'Einer WERDE des anderen Last...'"

Darum wird ja auch erwartet, dass man den Zölibat auf sich nimmt. Sich die Last also selbst auferlegt.

 

Nein, im Ernst, solche Aussagen zeigen doch eigentlich sehr deutlich, dass die "Berufung" zum Zölibat bei Priestern eigentlich nur hohles Gerede ist.

Was würde man einer Novizin sagen, die sagt, sie wäre eigentlich lieber Ehefrau und Mutter, würde aber das Opfer bringen, darauf zu verzichten um zu zeigen, dass sie Gott besonders liebt? Die würde nicht ins Kloster aufgenommen, davon bin ich überzeugt.

Aber genau das ist der Knackpunkt: Die würde abgewiesen!

Und genauso müsste man eigentlich Priester, die über das Zölibat denken wie sich in den letzten Tagen so mancher Bischof geäußert hat, abweisen, wenn man denn ernsthaft glauben würde, dass die echte Berufung zum Zölibat Voraussetzung für das Priestertum ist.

 

Allerdings scheinen das ja offenbar nicht mal die Bischöfe zu glauben.

 

Und da kommt dann zwangsläufig eine andere Frage auf, nämlich die, warum der Zölibat beim Priester, wenn er denn gar nicht als Berufung angesehen wird, so wichtig sein soll.

 

Die vermeintlichen Befürworter des verpflichtenden Priester-Zölibats bringen also die besten Argumente für seine Abschaffung.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Der Ausdruck Pflichtzölibat scheint etwas unpräzise. Gemeint ist eigentlich der Regelzölibat. Bereits heute gibt es vom Regelzölibat auch bei den Priestern Ausnahmen. Es gibt bei Laien Ehen, die nicht vollzogen werden. In der Regel ist jedoch die priesterliche Lebensform mit dem Verzicht auf Leiblichkeit zugunsten der Geistlichkeit und der Ganzhingabe an die Kirche verbunden, während in der Ehe die leibliche Gemeinschaft Mittel zum Wohlergehen sein soll. Je nach Veranlagung und Berufung kennt die Kirche also verschiedene legitime Lebensformen des Zusammenlebens gleicher und verschiedener Geschlechter.

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