Jump to content

Missale ad libitum


Felician

Recommended Posts

Interessanterweise ist die Frage der Glutenunverträglichkeit ein sehr US-amerikanisches Problem, zumindest was die entsprechenden Anfragen angeht. Hierzulande scheinen die Allergie nicht derart furchtbar zu sein, dass man ihr nicht mit glutenarmen Hostien beikommen könnte, die dann halt auf einer separaten Patene konsekriert werden. Üblich scheint mir auch der Weg zu sein, den Betroffenen dann einfach den Kelch zu reichen - wenngleich auch hier bei manchen Eltern Panikattacken zu beobachten sind, wenn man einem 9 jährigen einen winzigen Schluck gestatten will.

 

Bei Weihekandidaten sehe ich das nicht als das zentrale Problem an, zumal ja nach der Weihe durchaus Lösungen da sind: Der Priester muss ja nicht Brot und Wein konsumieren, insofern kann er sich hier zurückhalten. Und nur in extremen Fällen geht da gar nichts (wobei trockene Alkis problematischer sind als Glutenalergiker).

 

Kurz: Eine gründliche Prüfung der Weihebewerber ist sicher sinnvoll, aber die Frage der Glutenunverträglichkeit ist sicher nicht die wesentliche Frage. Hier denkt Rom etwas zu priesterzentriert: Den Gemeinden einen guten Seelsorger vorzuenthalten und die Gelegenheit zur Feier der Hl. Messe zu nehmen, nur weil der Zelebrant eine glutenarme Hostie verwendet oder gar nur den Kelch nimmt, das scheint mir Unfug zu sein.

  • Like 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber wer bitteschön macht denn ganz bewusst die linke Hand zum Thron für Christus dabei? Wenige, möchte ich behaupten, es wird von den meisten als schlichter Akt des nehmens verstanden, weil die Mundkommunion überflüssig ist, aber die Hostie irgendwie in den Mund kommen muss.

Die Vorstellung, Christus sitze auf meiner Hand wie auf einem Thron käme mir allerdings auch irgendwie seltsam vor.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OneAndOnlySon
Die Vorstellung, Christus sitze auf meiner Hand wie auf einem Thron käme mir allerdings auch irgendwie seltsam vor.

 

Werner

Ich finde das mit dem Thron eine schöne Vorstellung. Allerdings ist es ein Unsinn, von den Leuten zu verlangen, sich beim Empfang der Kommunion etwas bestimmtes vorzustellen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Vorstellung, Christus sitze auf meiner Hand wie auf einem Thron käme mir allerdings auch irgendwie seltsam vor.

 

Werner

Ich finde das mit dem Thron eine schöne Vorstellung. Allerdings ist es ein Unsinn, von den Leuten zu verlangen, sich beim Empfang der Kommunion etwas bestimmtes vorzustellen.

Ich habe ein Problem damit, in einer Oblate die Person Jesus Christus zu sehen.

Für mich ist das eher so, wie wenn ich einen Schluck Wasser trinke.

Jeder Schluck, ja sogar jeder Tropfen ist wirklich Wasser, der kleinste Tropfen hat alles, was die Gesamtheit allen Wassers auch hat, nichts davon fehlt ihm, aber der Schluck ist trotzdem nicht die Gesamtheit allen Wassers, die ist unendlich viel mehr als der Schluck. Und trotzdem löscht der Schluck meinen Durst und gibt mir alles, was ich brauche.

 

Werner

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ging mir gerade auch nur um die Handkommunion.

 

Für das Verbot der Intinktion sehe ich lediglich ihre fehlende Erwähnung in der AEM sowie das Prinzip, das die Eucharistie gespendet und nicht genommen wird. Weiterhin die Sorge, es könnte etwas auf den Boden tropfen. Begründen kann ich das schon, aber wo das Verbot steht, ich denke nicht, dass es eines gibt.

 

Vom schlechten Stil, Brot in Wein zu tunken, einmal abgesehen, das letzte Abendmahl war kein Kaffekränzchen, bei dem man Spekulatius stippte.

Ich sehe bei der Intinktion noch mehr Probleme. Vor allem eine Art sehr volkstümlichen Sakramentenmaterialismus.

"Leib und Blut gehören zusammen." Eine Art Vollständigkeitsdefekt, wenn man immer nur die Hostie, nicht aber das Blut Christi empfängt. Es geht nicht mehr darum, sich mit Jesus zu verbinden, sondern Brot und Wein als Symbole zu vereinen. Oder anders: Es geht um das Symbol, nicht mehr um das Symbolisierte und damit nicht mehr um die Gegenwart Jesu bei uns und in uns.

 

Es zeigt sich noch was, eine Eigentümlichkeit, über die man viel nachdenken kann.

Vor dem Empfang der Kelchkommunion gibt es eine Scheu, eine größere Scheu, als vor der Hostienkommunion. Zum einen, weil die Kelchkommunion seltener gereicht wird und somit ungewohnter ist. Zum zweiten weil es praktische/hygienische Probleme gibt (die auch manchmal gut vorgeschützt werden, um sich des dritten Punktes nicht bewusst werden zu müssen.) Zum dritten aber, weil das Trinken seines Blutes noch einmal intimer und auch eindrücklicher ist. Das hängt vielleicht auch mit Punkt eins (Seltenheit) zusammen. Es wird einem deutlicher Bewusst, dass es sich hier nicht um einen Alltagsgebrauch handelt, sondern um eine explizit religiöse Handlung, die sich auf das Blut Jesu bezieht.

 

Diese Scheu kann man natürlich minimieren - z.B. durch das Eintunken. Kann man. Ob man das auch sollte, ist aber hinterfragbar. Meiner Meinung nach sollte man diese Scheu nicht minimieren, sondern nutzen. Sie deutet ja darauf hin, dass wir hier etwas Außergewöhnliches tun. Und der Zelebrant darf gerade am Gründonnerstag darauf hinweisen, dass auch das Essen des Leibes Jesu außergewöhnlich ist, und wenn man sich noch so daran gewöhnt hat und wenn es von der praktischen Handhabung her noch so einfach und hygienisch unbedenklich ist.

  • Like 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Stefan,

 

 

 

...

Allerdings ist es ein Unsinn, von den Leuten zu verlangen, sich beim Empfang der Kommunion etwas bestimmtes vorzustellen.

Unsinn?

Was für eine Verirrung, sich nichts vorzustellen!

 

Der Christ stelle sich bei der Kommunion vor:

 

" Das ist der LEIB CHRISTI, den CHRISTUS aus einem Brotlaib geschaffen hat um SICH mit dem Geist des Christen zu vereinen."

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...