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Die Zeugung - Spielen wir jeden Tag Gott?


Sacerdos Magnus

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hallo SM

ich finde deine überlegungen gut (wenigstens weit besser als die antworten darauf) was aber nicht heisst dass ich ihnen unbedingt zustimme. aber in der tat stösst man durch solche fragen auf moralische probleme. und in der tat wird man feststellen müssen dass die grossen religionen diesbezüglich total menschenverachtend sind. abgesehen von empfängnis- und gebärzwang und suizidverbot: keine der grossen religionen kennt zb ein gebot dass eltern anhält angemessen für ihre kinder zu sorgen. natürlich kann man es mit theologischen verrenkungen irgendwie aus anderen geboten ableiten, aber das ist unbefriedigend. ich würde sagen die tiefere ursache von 80-90% aller probleme auf dem planeten ist überbevölkerung. wenn kinder nicht mehr geboren würden wenn von vornherein klar ist dass ihre eltern sie weder ernähren noch kleiden noch angemessen ausbilden können gäbe es zwar viel weniger menschen aber diesen ginge es wesentlich besser. man sollte sich auch fragen ob es moralisch verantwortlich ist, nachwuchs zu zeugen wenn eine hohe wahrscheinlichkeit auf eine erbkrankheit besteht welche die lebensqualität des nachwuchses markant reduziert.

 

peter singer :evil: hat es mal thematisiert. siehe untenstehende beispiele, welche die problematik durchleuchten sollen wenn es ein uneingeschränktes recht auf fortpflanzung gibt. es gibt natürlich keine richtigen oder falschen antworten, sehr wohl aber bessere oder schlechtere begründungen.

 

  1. frau hinz ist im dritten monat schwanger und lässt sich untersuchen. der arzt sagt ihr, sie habe eine krankheit, die beim baby eine sehr schwere behinderung auslösen würde. diese [hier natürlich fiktive] krankheit lasse sich aber behandeln. nehmen sie diese pillen 3 monate lang, und alles wird ok sein, sagt ihr der arzt. frau hinz nimmt die pillen aus überzeugung aber nicht und bringt 6 monate später ein schwer behindertes kind zur welt.
  2. frau kunz ist nicht schwanger, möchte aber die verhütung absetzen. sie geht zum arzt. er sagt ihr, sie habe eine infektion, die beim baby eine sehr schwere behinderung auslösen würde. aber das sei im weiteren kein problem. warten sie bis die infektion verheilt ist, etwa 3 monate, sagt ihr der arzt. frau kunz wartet aber nicht und bringt nach 9 monaten ein schwer behindertes kind zur welt.

 

tja was hält die katholische moraltheologie von frau hinz und frau kunz? ich weiss es nicht. viel hoffnung auf vernunft zu stossen gibt es allerdings nicht. dass frau hinz und frau kunz ihr behindertes kind lieben und pflegen ist kein argument – das ist zu einem teil schlechtes gewissen, zu einem teil egoistisch und rücksichtslos geplante selbstverwirklichung. dass das kind selbst lieber leben als sterben würde ist ebenfalls keins – denn es ist schwer vorstellbar dass es lieber behindert als gesund sein möchte.

 

aber die idee die menschheit möge durch einen fortpflanzungsstreik sich selber ausrotten ist natürlich absurd. aber sowohl atheisten wie religiöse könnten eine verantwortungsvolle fortpflanzungs-moral propagieren statt einfach von einem uneinschränkbaren recht auszugehen ohne die interessen der wirklich betroffenen, nämlich der kinder, überhaupt in erwägung zu ziehen.

 

grüssle, phyllis

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-bringen wir potentielles Leid auf und in die Welt (natürlich auch ebensolche Freude)

Die Hoffnung ist eben, dass der Glücks-"Ertrag" die "Kosten" übertrifft. Eine Hoffnung, die in einem entwickelten Land m.M.n. nicht völlig unberechtigt ist.

 

-bringen wir unschuldige Seelen in eine zerissene Welt, die das vielleicht gar nicht wollen

Der Satz ist unlogisch, wenn man nicht von der Präexistenz der Seelen ausgeht, was nicht mal die Christen tun. Eine "Seele", die bis dahin nicht existierte, kann auch nicht den Wunsch haben, nicht ins Dasein zu treten.

 

-bestimmen wir duch Gene und Erziehung wesentliche Eigenschaften des Kindes, welche es (teilweise) nach Wunsch nicht (gleich) einfach ablegen kann

Das ist nicht zu vermeiden, denn von nichts kommt nichts.

 

Man könnte allerdings dafür sorgen, dass Menschen nicht schon aufgrund ihrer Gene zu schweren Krankheiten wie Chorea Huntington verurteilt sind. Leider gibt es gewisse Kräfte, z.B. die christlichen Kirchen, welche die Menschen lieber krank und behindert sehen wollen und darum gegen die PID wettern.

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Deine Position ist ziemlich unüberlegt, Sacerdos Magnus. Es gibt verschiedene Punkte, die sie ohne lange Diskussion lösen könn(t)en.

 

Punkt eins :: Weder Mann noch Frau erzeugt Leben. Es werden nur zwei Grundkomponenten in einen Topf geworfen und der Möglichkeit (!) einer Synthese nahe geführt. Wenn du Mehl und Wasser in einen Topf verknetest, erschaffst du ja auch nicht Brot aus dem Vakuum. Du stellst Brot her, indem du bereits vorhandene Teile zusammenfügst. Leben erzeugen hieße mit dem Finger schnipsen und auf das BÄM! mit ganz viel Rauch zu warten.

 

Punkt zwo :: Nichts auf dieser Welt macht einen lebendigen Eindruck, wenn es bewußt- und Willenlos ist. Man kann etwas zwar beim Demonstrieren diverser Stoffwechselaktivitäten beobachten. Aber das allein ist noch lange kein Hinweis auf ein bewußtes Reflektieren. Da man Geist nicht handhaben und somit auch nicht erbauen bzw. erschaffen kann, kann man auch kein Leben erschaffen. Denn beides ist dasselbe.

 

Punkt drei :: Angenommen Gott müßte die von dir als dringlich erfahrene Überlegung eines Neuanfangs beziehungsweise eines Endes anstellen, ... glaubst du wirklich er wäre auf deine Kreativität oder einen globalen Aktionismus angewiesen?

 

 

Einem Menschen die Grundlage für ein Leben zu ermöglichen ist keine Strafentscheidung. Weder bezüglich des ungeborenen Kinds, noch für die Welt. Ich weiß nicht woraus konkret dein zynischer Blickwinkel von dieser Sache entsprang. Immerhin zeigst du die Neigung wenigstens rudimentär zu differenzieren. Aber weise Neutralität sieht ein bißchen anders aus. Deswegen :: Think again!

 

Gruß :)

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Wenn alle Menschen aufhören würden, Kinder zu zeugen, müsste Gott sich endlich etwas neues einfallen lassen.

 

Wohl wahr. Aber dann bekommst Du das auch nicht mehr mit. Also: Was soll's?

 

ja genau: es zählt auch bloß das hier und jetzt, wie? an zukünftige generationen brauchen wir ja nicht zu denken - genau wie beim umweltschutz - hauptsache wir bekommen alles mit... :facepalm:

 

Wie meinen?

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Also ich unterstütze den Antrag von Sacerdos Magnus, dass er keine Kinder zeugt.

 

Besser ist das wohl.

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Freunde,

ihr seht einmal wieder: Die Überschrift sagt eigentlich alles über den Kern dieses neuen Threads.

Ich bitte euch eindringlich und inständig, euch Zeit zum Überlegen zu nehmen und eure Antworten gewissenhaft sowie reflektiert zu geben, bevor ihr drauf lostippt. Dadurch wird so manche Diskussion fundierter, relevanter und damit auch interessanter; Redundanzen werden durch bedachtes Posting vermieden und die Kontroverse auf diese Weise schneller vorangetrieben.

Und nun zu meinen Argumenten, die das ganze Zeugen von Leben verneinen:

Indem wir Kinder machen...

-bringen wir potentielles Leid auf und in die Welt (natürlich auch ebensolche Freude)

Auch Nichts, was vom Prinzip her nicht schon da ist. Abgesehen davon überwiegt die Freude bei Weitem.

-bringen wir unschuldige Seelen in eine zerissene Welt, die das vielleicht gar nicht wollen

Hm. Weder meine Nichte, noch der Neffe meines Freundes noch sonstige kleine Kinder, die ich kenne machen mir den Eindruck, nicht auf der Welt sein zu wollen. Im Gegenteil. ja, die Welt ist zerrissen. Aber diese Erfahrung brauhcen mmenschen. Und die Welt wird villeicht duch die eine oder andere Seele etwas Ganzer.

-nehmen wir aufgrund eines liebenden familiären Umfeldes dem Kind die spätere Möglichkeit, sich ohne Hemmungen im Selbstmord gegen das Leben zu entscheiden; d.h. wir legen das Kind bereits nach unseren persönlichen Maßstäben fest und nehmen ihm so indirekt die im Grunde wichtigste Freiheit, nämlich die über das eigene Leben

Naja. Die Freiheit zum Selbstmord, zu Drogenmissbrauch usw usf. ist dem menschen immanent, ganz unabhängig von Erziehung und Umfeld. Gott will keine Marionetten. Wir können kinder aber auch alles mitgeben, dass sie sich eben nicht so entscheiden. Wir erziehen sie zur Freiheit. Nicht zur absoluten- das gibt es auf dieser Welt nicht. Aber so sicher wie nötig und so frei wie möglich.

-bestimmen wir duch Gene und Erziehung wesentliche Eigenschaften des Kindes, welche es (teilweise) nach Wunsch nicht (gleich) einfach ablegen kann

Das ist auch besser so. Und: Wo ist das Problem? das Kind hat genug Entfaltungsmöglichkeiten. Außerdem liegen in den Genen ja auch Begabungen und Talente- und zwar mache, die seit Generationen schlummern und der Welt viel Freude bringen.

-bestimmen wir, dass das Kind leiden, Schuld auf sich nehmen und sterben wird, d.h. wir garantieren ihm schreckliche Momente

und gaaanz viele sehr schöne, glückliche!

-bringen wir diese nach christlicher Auffassung in die Gefahr, so schuldig zu werden, dass sie in die Hölle kommen

Wir geben Ihnen auch die Chance, in den Himmel zu kommen. Vor allem aber die Möglichkeit, die Erde zu gestalten!

Ich denke, damit sollte alles gesagt und solten sämtliche nennenswerten Kontra-Argumente genannt worden sein.

Wichtig ist mir - und dies ist für mich wirklich ein Herzensanliegen -, dass man schließlich nie weiß, wie sich das Kind tatsächlich entwickeln wird. Daher sollten wir doch lieber auf Nummer sicher gehen und die Fortpflanzung geschwind sein lassen.

Wenn alle Menschen aufhören würden, Kinder zu zeugen, müsste Gott sich endlich etwas neues einfallen lassen. Dann gäbe es keine Menschen mehr, die leiden müssen. Dann spätestens müsste er einsehen, dass seine unvollkommene Schöpfung nicht mehr akzeptiert wird, wenn ihm schon nicht einmal mehr unser Klagen und Beten ausreichen, um sichtbar aktiv zu werden und etwas zu ändern.

Na, Gott wird sich freuen, wenn wir da ins Handwerk pfuschen...Anscheinend will Gott ja, dass wir Menschen weiterhin bestehen. Sonst hätten wir ja gar kein Bedürfnis, uns fortzupflanzen. Und die Entwicklung hin zu etwas "Neuem" ist ja im Gange, es dauert halt.

 

PS: Das Grüne ist von mir.

bearbeitet von mn1217
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-bringen wir potentielles Leid auf und in die Welt (natürlich auch ebensolche Freude)

Die Hoffnung ist eben, dass der Glücks-"Ertrag" die "Kosten" übertrifft. Eine Hoffnung, die in einem entwickelten Land m.M.n. nicht völlig unberechtigt ist.

 

-bringen wir unschuldige Seelen in eine zerissene Welt, die das vielleicht gar nicht wollen

Der Satz ist unlogisch, wenn man nicht von der Präexistenz der Seelen ausgeht, was nicht mal die Christen tun. Eine "Seele", die bis dahin nicht existierte, kann auch nicht den Wunsch haben, nicht ins Dasein zu treten.

 

-bestimmen wir duch Gene und Erziehung wesentliche Eigenschaften des Kindes, welche es (teilweise) nach Wunsch nicht (gleich) einfach ablegen kann

Das ist nicht zu vermeiden, denn von nichts kommt nichts.

 

Man könnte allerdings dafür sorgen, dass Menschen nicht schon aufgrund ihrer Gene zu schweren Krankheiten wie Chorea Huntington verurteilt sind. Leider gibt es gewisse Kräfte, z.B. die christlichen Kirchen, welche die Menschen lieber krank und behindert sehen wollen und darum gegen die PID wettern.

weil damit Tür und Tor geöffnet sind für die ausrottung auch solcher "Krankheiten" wie Fehlsichtigkeit, grüne oder braune Augenfarbe, Intelligenz unter 130... und außerdem wäre es ja vielleicht nett, wenn noch Kinder auf natürlichem Weg gezeugt würden. PID setzt nun mal künstliche Befruchtung voraus.

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weil damit Tür und Tor geöffnet sind für die ausrottung auch solcher "Krankheiten" wie Fehlsichtigkeit,

Was wäre daran schlecht? Ich hatte ein Leben lang eine Brille, und kann dir vertrauensvoll versichern, daß das blöd ist.

 

grüne oder braune Augenfarbe,

Wen interessiert das denn?

 

Intelligenz unter 130...

Die sollte nicht verschwinden. Da gibt es eine sehr treffende Bemerkung in Huxleys Brave New World: Ein stabile menschliche Gesellschaft nimmt sich den Eisberg zum Vorbild: Neun Zehntel unter der Wasserlinie.

 

und außerdem wäre es ja vielleicht nett, wenn noch Kinder auf natürlichem Weg gezeugt würden.

Und das wäre jetzt nett, weil ... ?:D

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weil damit Tür und Tor geöffnet sind für die ausrottung auch solcher "Krankheiten" wie Fehlsichtigkeit, grüne oder braune Augenfarbe, Intelligenz unter 130...

 

Ich weiß nicht, was man gegen eine Steigerung der menschlichen Intelligenz einwenden könnte, wenn es denn machbar wäre. Für das betroffene Individuum würde es einen Zuwachs an Chancen und Lebensglück bedeuten, wenn es mit einem IQ von 140 statt 95 auf die Welt käme, für die Gesellschaft wahrscheinlich einen ungeheuren Zuwachs an Wohlstand, Kultur und Demokratie.

 

Aber das ist eine ganz andere Thematik und bis auf weiteres Science Fiction. Das Vermeiden von Erbkrankheiten ist eine reale Möglichkeit. Und ich begreife nicht, wie man es befürworten kann, dass Menschen mit bestialischen Krankheiten wie Mukoviszidose oder Chorea Huntington auf die Welt kommen. Offenbar steckt dahinter eine abstruse Natur-Verehrung oder Willen Gottes-Verehrung, wonach auch Behinderungen und Krankheiten Geschenke sind, die der Mensch dankbar annehmen muss. Und ein Leben mit Behinderung ist ja auch gar nicht schlechter als ein gesundes Leben etc. pp. :facepalm:

 

 

... und außerdem wäre es ja vielleicht nett, wenn noch Kinder auf natürlichem Weg gezeugt würden. PID setzt nun mal künstliche Befruchtung voraus.

Das geht ja wohl nur das betroffene Paar etwas an. Also weder dich noch irgendwelche geschlechtslosen katholischen Greise, deren Verständnis der Sache sowieso nur graue Theorie ist.

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weil damit Tür und Tor geöffnet sind für die ausrottung auch solcher "Krankheiten" wie Fehlsichtigkeit,

Was wäre daran schlecht? Ich hatte ein Leben lang eine Brille, und kann dir vertrauensvoll versichern, daß das blöd ist.

 

grüne oder braune Augenfarbe,

Wen interessiert das denn?

 

Intelligenz unter 130...

Die sollte nicht verschwinden. Da gibt es eine sehr treffende Bemerkung in Huxleys Brave New World: Ein stabile menschliche Gesellschaft nimmt sich den Eisberg zum Vorbild: Neun Zehntel unter der Wasserlinie.

 

und außerdem wäre es ja vielleicht nett, wenn noch Kinder auf natürlichem Weg gezeugt würden.

Und das wäre jetzt nett, weil ... ?:D

 

Ich trage auch brille. Und habe sowohl Huxley gelesen als auch Gattaca gesehen als auch ein wenig Ahnung von Gentechnik. ich bin da seehr skeptiisch. menschen haben leider oft egnug gezeigt, dass sie Techniken gerne missbrauchen.

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weil damit Tür und Tor geöffnet sind für die ausrottung auch solcher "Krankheiten" wie Fehlsichtigkeit, grüne oder braune Augenfarbe, Intelligenz unter 130...

 

Ich weiß nicht, was man gegen eine Steigerung der menschlichen Intelligenz einwenden könnte, wenn es denn machbar wäre. Für das betroffene Individuum würde es einen Zuwachs an Chancen und Lebensglück bedeuten, wenn es mit einem IQ von 140 statt 95 auf die Welt käme, für die Gesellschaft wahrscheinlich einen ungeheuren Zuwachs an Wohlstand, Kultur und Demokratie.

 

Aber das ist eine ganz andere Thematik und bis auf weiteres Science Fiction. Das Vermeiden von Erbkrankheiten ist eine reale Möglichkeit. Und ich begreife nicht, wie man es befürworten kann, dass Menschen mit bestialischen Krankheiten wie Mukoviszidose oder Chorea Huntington auf die Welt kommen. Offenbar steckt dahinter eine abstruse Natur-Verehrung oder Willen Gottes-Verehrung, wonach auch Behinderungen und Krankheiten Geschenke sind, die der Mensch dankbar annehmen muss. Und ein Leben mit Behinderung ist ja auch gar nicht schlechter als ein gesundes Leben etc. pp. :facepalm:

 

 

... und außerdem wäre es ja vielleicht nett, wenn noch Kinder auf natürlichem Weg gezeugt würden. PID setzt nun mal künstliche Befruchtung voraus.

Das geht ja wohl nur das betroffene Paar etwas an. Also weder dich noch irgendwelche geschlechtslosen katholischen Greise, deren Verständnis der Sache sowieso nur graue Theorie ist.

 

 

Ich habe auch eher die Befürchtung, dass iirgendwann einmal, in nicht allzu ferner Zukunft, PID quasi Pflicht wird- und damit eben auch die künstliche Befruchtung, die dann auch noch das Problem der "überflüssigen" Embryonen mit sich bringt.

Ob eienr sehr schnelle IQ erhöhung der menschheit wirklich nürtzen würde, weiß ich nicht. Ich bin aber sehr dafür, dass JEDER ein Anrecht auf Existenz hat. Gilt auch für das Baby, dass als Erwachsenr an Chorea Huntington erkrankt.

Bei Chorea Huntington ist es ja jetzt auch noch relativ einfach, zu wissen, ob man selbst Überträger ist oder nicht. (Nämlich nur dann, wenn man es selbst bekommt, die Krankheit wird dominat vererbt. und Huntington hat man normalerweise nicht zufällig, das liegt meistens in der Familie. Was gemin ist: Erkranken tut man meist erst jenseits der 30/40. wenn man sich also nicht sicher ist, ob man vom betroffenen Elternteil huntington geerbt hat, kann es ein, das man es schon auf ein Kind weitervererbt hat, bevor man erkrankt ist. Wer selbst Huntington hat, dessen Kind wird mit einem Risiko von 50:50 auch erkranken.

 

bei Mukoviszidose leigt der Fall aber anders. da kann es durchaus sein, dass die Krankheit generationenlang nicht ausgebrochen ist (ist rezessiv), und wenn Uroma oder so es hatte, war damals vielleicht noch nich klar, dass es Mukoviszidose war. Das man Träger für Mukoviszidose ist, muss man also gar nicht wissen, noch nicht einmal ahnen. Wenn natürlich ein Elternteil die Krankheit hat(te), dann ist klar, dass man die Anlage hat. (man selbxst ist aber gesund). und es müssen schon zwei träger zusammenkommen, damit das Kind krank ist (oder natürlich zwei Erkrankte). Das Risiko bei zwei Überträgern ist dann 1/4. bei einem Träger und einem Erkrankten ist das Risiko 50:50. natürklich alles Statistik.

Und dann gibt es noch all die netten Krankheiten wie Diabetes Typ II etc, bei denen man das Risiko erbt,daran zu erkranken, aber eien erkrankung nicht unbedingt auftreten muss ( Bei DiabetesII zB. spielt der Lebenwandel durchaus eien Rolle. Aber auch Frauen, die das Brustkrebsgen haben, erkranken nur zu 80%).

 

Und den Gedanken, vor einer Zeugung erst noch zum Gentestscreening zu müssen, finde ich ziemlich gruselig und abwertend. Mal abgesehen davon hat auch jeder Mensch ein Recht auf Nichtiwssen. Ob ich wissen will oder nicht, ob ich an einer (momentan)unheilbaren Krankheit wie Chorea Huntington leide, muss letztlich meine Entscheidung bleiben.

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Ich bin aber sehr dafür, dass JEDER ein Anrecht auf Existenz hat. Gilt auch für das Baby, dass als Erwachsenr an Chorea Huntington erkrankt.

Natürlich. Aber ein Embryo im Vierzellstadium ist kein Baby.

 

 

Bei Chorea Huntington ist es ja jetzt auch noch relativ einfach, zu wissen, ob man selbst Überträger ist oder nicht. (Nämlich nur dann, wenn man es selbst bekommt, die Krankheit wird dominat vererbt. und Huntington hat man normalerweise nicht zufällig, das liegt meistens in der Familie. Was gemin ist: Erkranken tut man meist erst jenseits der 30/40. wenn man sich also nicht sicher ist, ob man vom betroffenen Elternteil huntington geerbt hat, kann es ein, das man es schon auf ein Kind weitervererbt hat, bevor man erkrankt ist. Wer selbst Huntington hat, dessen Kind wird mit einem Risiko von 50:50 auch erkranken.

 

bei Mukoviszidose leigt der Fall aber anders. da kann es durchaus sein, dass die Krankheit generationenlang nicht ausgebrochen ist (ist rezessiv), und wenn Uroma oder so es hatte, war damals vielleicht noch nich klar, dass es Mukoviszidose war. Das man Träger für Mukoviszidose ist, muss man also gar nicht wissen, noch nicht einmal ahnen. Wenn natürlich ein Elternteil die Krankheit hat(te), dann ist klar, dass man die Anlage hat. (man selbxst ist aber gesund). und es müssen schon zwei träger zusammenkommen, damit das Kind krank ist (oder natürlich zwei Erkrankte). Das Risiko bei zwei Überträgern ist dann 1/4. bei einem Träger und einem Erkrankten ist das Risiko 50:50. natürklich alles Statistik.

Und dann gibt es noch all die netten Krankheiten wie Diabetes Typ II etc, bei denen man das Risiko erbt,daran zu erkranken, aber eien erkrankung nicht unbedingt auftreten muss ( Bei DiabetesII zB. spielt der Lebenwandel durchaus eien Rolle. Aber auch Frauen, die das Brustkrebsgen haben, erkranken nur zu 80%).

Machen wir es doch kurz: Nicht alle, aber viele Menschen wissen oder müssen befürchten, dass es in ihrer Familie schwere Erbkrankheiten gibt. Was - außer phantasievollen slippery slope-Befürchtungen à la "heute Homo-Ehe, morgen Hunde-Ehe" - spricht dafür, diesen Menschen die Präimplantationsdiagnostik gesetzlich zu verbieten?

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Und den Gedanken, vor einer Zeugung erst noch zum Gentestscreening zu müssen, finde ich ziemlich gruselig und abwertend. Mal abgesehen davon hat auch jeder Mensch ein Recht auf Nichtiwssen. Ob ich wissen will oder nicht, ob ich an einer (momentan)unheilbaren Krankheit wie Chorea Huntington leide, muss letztlich meine Entscheidung bleiben.

 

"Vor einer Zeugung erst noch ..." ?

Man kann auch ganz entspannt und ohne gleich zeugen zu wollen, eine humangenetische Beratungsstelle aufsuchen. Was soll daran "gruselig" sein?

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Ich bin aber sehr dafür, dass JEDER ein Anrecht auf Existenz hat. Gilt auch für das Baby, dass als Erwachsenr an Chorea Huntington erkrankt.

Natürlich. Aber ein Embryo im Vierzellstadium ist kein Baby.

 

 

Bei Chorea Huntington ist es ja jetzt auch noch relativ einfach, zu wissen, ob man selbst Überträger ist oder nicht. (Nämlich nur dann, wenn man es selbst bekommt, die Krankheit wird dominat vererbt. und Huntington hat man normalerweise nicht zufällig, das liegt meistens in der Familie. Was gemin ist: Erkranken tut man meist erst jenseits der 30/40. wenn man sich also nicht sicher ist, ob man vom betroffenen Elternteil huntington geerbt hat, kann es ein, das man es schon auf ein Kind weitervererbt hat, bevor man erkrankt ist. Wer selbst Huntington hat, dessen Kind wird mit einem Risiko von 50:50 auch erkranken.

 

bei Mukoviszidose liegt der Fall aber anders. da kann es durchaus sein, dass die Krankheit generationenlang nicht ausgebrochen ist (ist rezessiv), und wenn Uroma oder so es hatte, war damals vielleicht noch nich klar, dass es Mukoviszidose war. Das man Träger für Mukoviszidose ist, muss man also gar nicht wissen, noch nicht einmal ahnen. Wenn natürlich ein Elternteil die Krankheit hat(te), dann ist klar, dass man die Anlage hat. (man selbxst ist aber gesund). und es müssen schon zwei träger zusammenkommen, damit das Kind krank ist (oder natürlich zwei Erkrankte). Das Risiko bei zwei Überträgern ist dann 1/4. bei einem Träger und einem Erkrankten ist das Risiko 50:50. natürklich alles Statistik.

Und dann gibt es noch all die netten Krankheiten wie Diabetes Typ II etc, bei denen man das Risiko erbt,daran zu erkranken, aber eien erkrankung nicht unbedingt auftreten muss ( Bei DiabetesII zB. spielt der Lebenwandel durchaus eien Rolle. Aber auch Frauen, die das Brustkrebsgen haben, erkranken nur zu 80%).

Machen wir es doch kurz: Nicht alle, aber viele Menschen wissen oder müssen befürchten, dass es in ihrer Familie schwere Erbkrankheiten gibt. Was - außer phantasievollen slippery slope-Befürchtungen à la "heute Homo-Ehe, morgen Hunde-Ehe" - spricht dafür, diesen Menschen die Präimplantationsdiagnostik gesetzlich zu verbieten?

 

Unsere Meinungen bezüglich des Menschseins eines Embryos gehen auseinander. Aber eine Nein-doch Diskussion ist meistens recht sinnlos.

 

Ob ich PID verbieten würde, weiß ich nicht. Vor allem ist es unsinnig, etwas zB nur in Deutschland zu verbieten (die Frauen kommen dann- huups- aus den Niederlanden oder so mit dem PID Ergebnis zurück...). Vielleicht, ähnlich der Abtreibung, unter strikten Auflagen erlauben. ZB nur, wenn nachgewiesene, domkumentieret Fälle von (tödlich verlaufenden, unheilbaren) Erbkrankheiten in den Familien der Partner aufgetreten sind. Und auch hier mit der Pflicht zur Beratung vorher und nachher. Es geht ja nicht nur um ein Kind, sondern auch noch um mindestens ein Elternteil. Und ein Mensch, der durch einen Gentest erfährt, dass er zB Huntington hat, braucht mMn auch professionelle Hilfe.

Leider finde ich es ganz und gar nicht nur phantasievoll, sich vorzustellen, dass es quasi zur gesellschaftlichen Pflicht wird, sich genetisch testen zu lassen (ist ja jetzt auch recht kostengünstig) und nur Kinder zu bekommen, die eben vorher getestet wurden. Da befürchte ich einen echten Dammbruch. Vielleicht nicht bis 2020, aber wie sieht es 2040 aus? Ich will eine solche Gesellschaft auch nicht für meine Nichte und evtl. spätere eigene Kinder.

bearbeitet von mn1217
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...Ich will eine solche Gesellschaft auch nicht für meine Nichte und evtl. spätere eigene Kinder.

Aber die Frage, aus welchen Gründen vermeidenswertes Leid nicht vermieden werden soll, wirst Du beantworten müssen.

Ebenso die Frage, was aus schwer(st)behinderten Kindern (ggfs. im Erwachsenenalter) wird, wenn die Eltern dieser Aufgabe nicht (mehr) gewachsen sind. Wenn - so ist es heute und wird wohl angesichts der Finanznot der Kassen in absehbarer Zeit kaum besser werden - in solchen Situationen nicht erhebliche eigene finanzielle Mittel aufgewendet werden können, wird der (schwerst)behinderte Mensch der, wie es so schön heißt, der "öffentlichen Fürsorge überstellt" - und noch mehr leiden müssen als zuvor...

Ist er "nur" körperlich (schwesrt)behindert, wird er über den ersten Satz meines Beitrags nachdenken...

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Leider finde ich es ganz und gar nicht nur phantasievoll, sich vorzustellen, dass es quasi zur gesellschaftlichen Pflicht wird, sich genetisch testen zu lassen (ist ja jetzt auch recht kostengünstig) und nur Kinder zu bekommen, die eben vorher getestet wurden. Da befürchte ich einen echten Dammbruch. Vielleicht nicht bis 2020, aber wie sieht es 2040 aus? Ich will eine solche Gesellschaft auch nicht für meine Nichte und evtl. spätere eigene Kinder.

Darf ich dich mal aus deinen Träumen auf den Boden der Tatsachen zurückholen? Noch in der Generation meine Großeltern, also deiner Urgroßeltern, waren 10 Kinder an der Tagesordnung, Totgeburten nicht gerechnet, von denen vielleicht 2 bis 3 das Erwachsenenalter erreichten. Wir haben uns heute entschieden, daß so viele Kinder keine gute Idee sind, schon um der anderen Arten willen auf diesem Planeten, der so erkennbar nicht unendlich viel Platz hat.

 

Damals nahm uns die Natur viele Fragen ab, du kannst es auch Gottes Wille nennen. Was glaubst du denn, welcher Tatsache du deine heutige Gestalt verdankst, deine relative Gesundheit? Hunderte, ja tausende von Generationen von erbarmungslosester Auslese. Wir haben diese Selektion durch unsere Medizin ausgeschaltet. Aber damit haben wir eine Verantwortung übernommen, nämlich selbst über Leben und Tod zu entscheiden. Das mag man nicht mögen, aber es ist so.

 

Wir mögen uns einreden, unsere Medizin könne alles reparieren, aber die Tünche unserer Zivilisation ist dünn und in kaum 20 Jahren mögen die Menschen auch bei uns wieder darauf angewiesen sein, daß ihr Körper ohne technische und medizinische Mittel funktioniert (wie es in den meisten Gegenden dieser Welt noch nie anders gewesen ist), etwas das du ihnen aus Gefühlsduselei verweigern willst. Darüber solltest du mal einen Augenblick nachdenken.

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Leider finde ich es ganz und gar nicht nur phantasievoll, sich vorzustellen, dass es quasi zur gesellschaftlichen Pflicht wird, sich genetisch testen zu lassen (ist ja jetzt auch recht kostengünstig) und nur Kinder zu bekommen, die eben vorher getestet wurden. Da befürchte ich einen echten Dammbruch. Vielleicht nicht bis 2020, aber wie sieht es 2040 aus? Ich will eine solche Gesellschaft auch nicht für meine Nichte und evtl. spätere eigene Kinder.

Darf ich dich mal aus deinen Träumen auf den Boden der Tatsachen zurückholen? Noch in der Generation meine Großeltern, also deiner Urgroßeltern, waren 10 Kinder an der Tagesordnung, Totgeburten nicht gerechnet, von denen vielleicht 2 bis 3 das Erwachsenenalter erreichten. Wir haben uns heute entschieden, daß so viele Kinder keine gute Idee sind, schon um der anderen Arten willen auf diesem Planeten, der so erkennbar nicht unendlich viel Platz hat.

 

Damals nahm uns die Natur viele Fragen ab, du kannst es auch Gottes Wille nennen. Was glaubst du denn, welcher Tatsache du deine heutige Gestalt verdankst, deine relative Gesundheit? Hunderte, ja tausende von Generationen von erbarmungslosester Auslese. Wir haben diese Selektion durch unsere Medizin ausgeschaltet. Aber damit haben wir eine Verantwortung übernommen, nämlich selbst über Leben und Tod zu entscheiden. Das mag man nicht mögen, aber es ist so.

 

Wir mögen uns einreden, unsere Medizin könne alles reparieren, aber die Tünche unserer Zivilisation ist dünn und in kaum 20 Jahren mögen die Menschen auch bei uns wieder darauf angewiesen sein, daß ihr Körper ohne technische und medizinische Mittel funktioniert (wie es in den meisten Gegenden dieser Welt noch nie anders gewesen ist), etwas das du ihnen aus Gefühlsduselei verweigern willst.

 

Zumal es einfach nicht stimmt, dass die Medizin alles reparieren kann. Gerade bei Krankheiten mit erblicher Komponente wie Chorea Huntington, Mukoviszidose, Schuppenflechte oder Multiple Sklerose ist die Medizin nahezu völlig machtlos und möglicherweies wird sich das niemals ändern. Solche Krankheiten kann man vermutlich nur mit der Wurzel herausreißen, indem man zusieht, dass die defekten Gene nach Möglichkeit nicht weitergereicht werden.

 

Gegen diese Vorgehensweise sprechen nur zwei Argumente, die beide auf irrationalen Voraussetzungen beruhen: Erstens eine unsinnige Naturverehrung, die vor dem Hintergrund der Evolutionstheorie einfach lächerlich ist; denn was die Natur schafft, ist nicht per se "gut". Die Natur baut ständig Mist und erledigt das Problem durch pausenlose Ausmerzung lebender Wesen - sicherlich kein Vorbild für uns. Zweitens die Überzeugung, dass ein Embryo im 4 - 8 Zellstadium (um das es bei PID geht) bereits eine menschliche Person ist: Diese Überzeugung ist ohne metaphysischen Seelenglauben nicht begründbar, sollte daher für die ethischen Entscheidungen einer säkularen Gesellschaft keine Rolle spielen.

 

Auf lange Sicht wird es eh nicht zu vermeiden sein, dass der Mensch sein Genom in die Hand nimmt. Denn bekanntlich sind die allermeisten Mutationen neutral bis schädlich. Wenn die natürliche Selektion wegfällt, dann kann der Genpool einer Gesellschaft langfristig nur schlechter werden.

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...denn was die Natur schafft, ist nicht per se "gut". Die Natur baut ständig Mist und erledigt das Problem durch pausenlose Ausmerzung lebender Wesen - sicherlich kein Vorbild für uns...

Nein, kein Vorbild.

Denn wir haben - wie immer behauptet wird - Verstand.

Und mit diesem Verstand (= u.a. durchaus diskussionswürdige Fortschritte in der Medizin) einher geht Verantwortung.

Die gesellschaftlichen Bedingungen oder den medizinischen Fortschritt zu beeinflussen, gelingt Einzelnen während ihres Lebens nur selten.

Aber unter den gegebenen Verhältnissen alles menschenmögliche zu tun, um Leid zu vermeiden, sollte selbstverständlich sein.

Der "Natur" oder dem "lieben Gott" zu überlassen, was man(n)/frau selbst in der Lage ist, zu regeln, ist meiner unmaßgeblichen Meinung nicht vereinbar mit "machet Euch die Erde untertan" - oder so...?

bearbeitet von Melancholy
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Leider finde ich es ganz und gar nicht nur phantasievoll, sich vorzustellen, dass es quasi zur gesellschaftlichen Pflicht wird, sich genetisch testen zu lassen (ist ja jetzt auch recht kostengünstig) und nur Kinder zu bekommen, die eben vorher getestet wurden. Da befürchte ich einen echten Dammbruch. Vielleicht nicht bis 2020, aber wie sieht es 2040 aus? Ich will eine solche Gesellschaft auch nicht für meine Nichte und evtl. spätere eigene Kinder.

Darf ich dich mal aus deinen Träumen auf den Boden der Tatsachen zurückholen? Noch in der Generation meine Großeltern, also deiner Urgroßeltern, waren 10 Kinder an der Tagesordnung, Totgeburten nicht gerechnet, von denen vielleicht 2 bis 3 das Erwachsenenalter erreichten. Wir haben uns heute entschieden, daß so viele Kinder keine gute Idee sind, schon um der anderen Arten willen auf diesem Planeten, der so erkennbar nicht unendlich viel Platz hat.

 

Damals nahm uns die Natur viele Fragen ab, du kannst es auch Gottes Wille nennen. Was glaubst du denn, welcher Tatsache du deine heutige Gestalt verdankst, deine relative Gesundheit? Hunderte, ja tausende von Generationen von erbarmungslosester Auslese. Wir haben diese Selektion durch unsere Medizin ausgeschaltet. Aber damit haben wir eine Verantwortung übernommen, nämlich selbst über Leben und Tod zu entscheiden. Das mag man nicht mögen, aber es ist so.

 

Wir mögen uns einreden, unsere Medizin könne alles reparieren, aber die Tünche unserer Zivilisation ist dünn und in kaum 20 Jahren mögen die Menschen auch bei uns wieder darauf angewiesen sein, daß ihr Körper ohne technische und medizinische Mittel funktioniert (wie es in den meisten Gegenden dieser Welt noch nie anders gewesen ist), etwas das du ihnen aus Gefühlsduselei verweigern willst. Darüber solltest du mal einen Augenblick nachdenken.

 

 

Ja, das weiß ich. Und gerade WEIl Medizin nicht alles reparieren kann und auch Technik und Technologie kein allheilmittel sind- wie wir mit Fukushima wieder vorgeführt bekommen haben, bin ich der Meinung, dass wir sie nicht dazu erklären sollten. PID und alles ist gut? Glaubt ihr doch selbst nicht. Eine brille oder ein Ersatzbein werden menschen auch mit PID vermutlich immer iweder benötigen 8da tarue ich ihnen, selbst nei Totalzusammenbruch der Zivilisation, auch genügend Erfindungsgeist zu). Und natürliche Auslese geht langsamer als künstlihce. Und eher mit der Natur. Wir wissen ja gar nicht, was "perfektionierte" Menschen mit der Erde anstellen werden. Und ist das,was ihr als perfekt erachtet, wirklich perfekt? Es geht docjh imer schnelle, höher, größer. Allerdings wissen wir auch, dass diese streben für en mensch nicht unbedingt gut ist.

Wenn jeder mit 16 oder so zum gentest laufen muss um dann im Erwachsenalter Kinder mit dem "richtigen"- möglichst vorher per Computer zugewiesenen -Partner Kinder zeugt, natürlich per IVF, um die dann vor Einpfalnzung per PID untersuchen zu lassen und dann natürlich nur doie blonden, blauäugigen Superintelligenten/supersportlichen nimmt, wird die 8westlicheindustrialisierte, vond er wir hier ja reden...)Welt ziemlich langweilig. Und ich finde dieses Szenario erschreckend.

Möglichst soll das Genom jedes Menschen vermutlich auch auf Perso etc. vermekt sein und natürlich bei jeder Bewerbung miteingereicht werden, von Anträgen bei Krankenkassen ganz zu schweigen, was?

Mal abgesehen davon, dass es für den Fortbestand der Menschheit nicht gut ist, die Genomvarianz zu reduzieren. Ich könnte jetzt zum gefühlten 1000. mal mit der Sichelzellenanämie kommen...

 

Und noch einmal: Es gibt ein Recht auf Nichtwissen. Ich will nicht wissen, ob ich das Brustkrebsgen habe. Ich gehe brav zur Vosorge und versuche, gesund zu leben. Ich will mich nicht mit einer evtl. 80% igen Wahrscheinlichkeit fix und fertig machen, die ich ohnehin nicht ändern könnte.

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...denn was die Natur schafft, ist nicht per se "gut". Die Natur baut ständig Mist und erledigt das Problem durch pausenlose Ausmerzung lebender Wesen - sicherlich kein Vorbild für uns...

Nein, kein Vorbild.

Denn wir haben - wie immer behauptet wird - Verstand.

Und mit diesem Verstand (= u.a. durchaus diskussionswürdige Fortschritte in der Medizin) einher geht Verantwortung.

Die gesellschaftlichen Bedingungen oder den medizinischen Fortschritt zu beeinflussen, gelingt Einzelnen während ihres Lebens nur selten.

Aber unter den gegebenen Verhältnissen alles menschenmögliche zu tun, um Leid zu vermeiden, sollte selbstverständlich sein.

Der "Natur" oder dem "lieben Gott" zu überlassen, was man(n)/frau selbst in der Lage ist, zu regeln, ist meiner unmaßgeblichen Meinung nicht vereinbar mit "machet Euch die Erde untertan" - oder so...?

Ein guter Herrscher sorgt für seine Untertanen. Und wir sollen die Erde bebauen und bewahren.

Gerade unser Verstand und unsere Veantwortung sollte uns agen, dass es grenzen gibt, die wir eben nicht überschreiten sollen. haben wir ja auch schon getan, siehe Atomnutzung. Insofern: Wir wissen doch, was dabei herauskommt, wenn wir an die angeblich unendlichen Möglichkeiten neuer Technologien glauben. Wir müssen lernen, uns selbst zu begrenzen. Nicht unbedingt durch Nichtnutzung, aber mindestens durch sehr strikte Reglementierungen.

bearbeitet von mn1217
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Ja, das weiß ich. Und gerade WEIl Medizin nicht alles reparieren kann und auch Technik und Technologie kein allheilmittel sind- wie wir mit Fukushima wieder vorgeführt bekommen haben, bin ich der Meinung, dass wir sie nicht dazu erklären sollten. PID und alles ist gut? Glaubt ihr doch selbst nicht. Eine brille oder ein Ersatzbein werden menschen auch mit PID vermutlich immer iweder benötigen 8da tarue ich ihnen, selbst nei Totalzusammenbruch der Zivilisation, auch genügend Erfindungsgeist zu). Und natürliche Auslese geht langsamer als künstlihce. Und eher mit der Natur. Wir wissen ja gar nicht, was "perfektionierte" Menschen mit der Erde anstellen werden. Und ist das,was ihr als perfekt erachtet, wirklich perfekt? Es geht docjh imer schnelle, höher, größer. Allerdings wissen wir auch, dass diese streben für en mensch nicht unbedingt gut ist.

Nein, daß denke ich nicht, und leider vergesse ich immer wieder, wie simpel dieses Problem offenbar diskutiert wird. Es geht nicht darum, Menschen zu perfektionieren, es geht nicht um Auswahl auf ein Ziel hin, das eh keiner kennt, das es mit einiger Sicherheit gar nicht gibt. Es geht um das Vermindern von Leid, von Krankheiten. Es geht nicht um eine positive Auslese, sondern um das Verhindern einer negativen, nicht mehr, und das wäre schon viel. Das wird auch nicht das Leid vermeiden, oder die Krankheiten, sondern nur die, die vermeidbar sind, und das ist unsere verdammte Pflicht als Menschen uns selbst und denen gegenüber, die nach uns kommen.

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...denn was die Natur schafft, ist nicht per se "gut". Die Natur baut ständig Mist und erledigt das Problem durch pausenlose Ausmerzung lebender Wesen - sicherlich kein Vorbild für uns...

Nein, kein Vorbild.

Denn wir haben - wie immer behauptet wird - Verstand.

Und mit diesem Verstand (= u.a. durchaus diskussionswürdige Fortschritte in der Medizin) einher geht Verantwortung.

Die gesellschaftlichen Bedingungen oder den medizinischen Fortschritt zu beeinflussen, gelingt Einzelnen während ihres Lebens nur selten.

Aber unter den gegebenen Verhältnissen alles menschenmögliche zu tun, um Leid zu vermeiden, sollte selbstverständlich sein.

Der "Natur" oder dem "lieben Gott" zu überlassen, was man(n)/frau selbst in der Lage ist, zu regeln, ist meiner unmaßgeblichen Meinung nicht vereinbar mit "machet Euch die Erde untertan" - oder so...?

Ein guter Herrscher sorgt für seine Untertanen. Und wir sollen die Erde bebauen und bewahren.

Gerade unser Verstand und unsere Veantwortung sollte uns agen, dass es grenzen gibt, die wir eben nicht überschreiten sollen. haben wir ja auch schon getan, siehe Atomnutzung. Insofern: Wir wissen doch, was dabei herauskommt, wenn wir an die angeblich unendlichen Möglichkeiten neuer Technologien glauben. Wir müssen lernen, uns selbst zu begrenzen. Nicht unbedingt durch Nichtnutzung, aber mindestens durch sehr strikte Reglementierungen.

Wir pfuschen der Natur doch ständig ins Handwerk. Wir betreiben Reproduktionsmedizin, wie das so einfühlsam heißt, aber wir weigern uns, das so gut zu tun, wie wir könnten. Wir holen Menschen aus den Grenzbereichen des Todes zurück ins Leben, und wenn es dann schief geht, und wir mehr Leid schaffen, als wir beseitigen wollten, mögen wir nicht die Verantwortung übernehmen. Entweder wir hören auf damit, und überlassen die Dinge wieder der "Natur", sterben an einer Blinddarmentzündung oder einer Blutvergiftung oder wir werden endlich erwachsen.

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Nein, daß denke ich nicht, und leider vergesse ich immer wieder, wie simpel dieses Problem offenbar diskutiert wird. Es geht nicht darum, Menschen zu perfektionieren, es geht nicht um Auswahl auf ein Ziel hin, das eh keiner kennt, das es mit einiger Sicherheit gar nicht gibt. Es geht um das Vermindern von Leid, von Krankheiten. Es geht nicht um eine positive Auslese, sondern um das Verhindern einer negativen, nicht mehr, und das wäre schon viel. Das wird auch nicht das Leid vermeiden, oder die Krankheiten, sondern nur die, die vermeidbar sind, und das ist unsere verdammte Pflicht als Menschen uns selbst und denen gegenüber, die nach uns kommen.
Du kannst es drehen und wenden wie Du willst: Du willst nicht, daß manche Menschen geboren werden, weil sie Dir nicht ins Konzept passen. Das ist positive Auslese (insbesondere wenn man die Pränataldiagnostik flächendeckend einsetzen will).

 

Nach aktueller Rechtslage wäre damit sogar das Existenzrecht an die Abwesenheit bestimmter Eigenschaften geknüpft (denn behinderte Kinder können noch immer bis kurz vor der Ende der Schwangerschaft beseitigt werden).

 

Selbst wenn man von einer thomistisch inspirierten Fristenlösung ausgeht und den "seelenlosen" Embryo bis zum 40. Tag als nichtmenschliches Wesen völlig den Schutz seiner Existenz nimmt, wird das Problem aller Behinderungen die nach dem 40. Tag festgestellt werden (oder auftreten) nicht behoben.

 

Nebenbei: willst du dann Zwangssterilisationen für Träger defekten Erbgutes?

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Du kannst es drehen und wenden wie Du willst: Du willst nicht, daß manche Menschen geboren werden, weil sie Dir nicht ins Konzept passen. Das ist positive Auslese (insbesondere wenn man die Pränataldiagnostik flächendeckend einsetzen will).

 

Nach aktueller Rechtslage wäre damit sogar das Existenzrecht an die Abwesenheit bestimmter Eigenschaften geknüpft (denn behinderte Kinder können noch immer bis kurz vor der Ende der Schwangerschaft beseitigt werden).

 

Selbst wenn man von einer thomistisch inspirierten Fristenlösung ausgeht und den "seelenlosen" Embryo bis zum 40. Tag als nichtmenschliches Wesen völlig den Schutz seiner Existenz nimmt, wird das Problem aller Behinderungen die nach dem 40. Tag festgestellt werden (oder auftreten) nicht behoben.

Ich möchte, daß Menschen auch dann gesunde Kinder bekommen können, wenn sie die Veranlagung zu schweren Erbschäden tragen. Was willst du mir jetzt sagen? Daß wir ruhig abwarten könnten, um dann hinterher abzutreiben? Deine besondere Form von Moral?

 

Nebenbei: willst du dann Zwangssterilisationen für Träger defekten Erbgutes?

Ja, aber nur bei erwiesener Dummheit, wie bei diesem Post.

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Ja, das weiß ich. Und gerade WEIl Medizin nicht alles reparieren kann und auch Technik und Technologie kein allheilmittel sind- wie wir mit Fukushima wieder vorgeführt bekommen haben, bin ich der Meinung, dass wir sie nicht dazu erklären sollten. PID und alles ist gut? Glaubt ihr doch selbst nicht.

 

Behauptet auch niemand. PID ist nicht die Vollendung der menschlichen Glückseligkeit, aber eine Möglichkeit, menschliches Leid zu verhindern. Wir könnten dafür sorgen, dass Menschen nicht mehr in relativ jungen Jahren dement werden und elendig krepieren, nur weil ein Allel auf dem 4. Chromosom verrückt spielt.

 

Da es gegen die PID keine rationalen Argumente zu geben scheint, sondern nur religiös verbrämte Vorurteile, ist die Sachlage eigentlich klar.

 

Und ich finde dieses Szenario erschreckend.

Die eigene Phantasie ist oft erschreckend, vor allem, wenn sie mit einem durchgeht. Aber da nach dem Frauenwahlrecht nicht das Hundewahlrecht gekommen ist, nach der Legalisierung von Abtreibung nicht die Legalisierung von Infantizid, und da Homosexualität, nachdem man sie erlaubt hat, immer noch nicht zur Pflicht geworden ist, halte ich eine Argumentation, die nur auf phantasievollen slippery slope-Szenarien beruht, für mangelhaft.

 

Mal abgesehen davon, dass es für den Fortbestand der Menschheit nicht gut ist, die Genomvarianz zu reduzieren. Ich könnte jetzt zum gefühlten 1000. mal mit der Sichelzellenanämie kommen...

 

Ich habe schon mal erklärt, warum das Argument nicht funktioniert. Erstens wird die Menschheit nicht zur genetischen Monokultur, nur weil man krankhafte Gene ausmerzt. Im Gegenteil ist die genetische Vielfalt im Zeitalter der Globalisierung größer als je zuvor. Zweitens betreibt die Natur selbst im Zuge der natürlichen Selektion eine ständige Eindämmung der genetischen Vielfalt. Genetische Vielfalt ist kein Selbstzweck. Dass du zum Beispiel funktionierende Augen hast, obwohl es Millionen genetisch denkbare Alternativen gibt, die nicht funktionieren, liegt daran, dass die Natur immer wieder die genetische Vielfalt zuungunsten der kranken und defekten Exemplare verkleinert. Nur trifft es in der Natur keine 4-Zell-Komplexe, sondern geborene, empfindungsfähige Wesen.

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