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Heilige Messe im klassischen römischen Ritus


Gast jakob

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"die sich nicht vorstellen können, den heiligen Leib des Herrn mit ihren Händen zu berühren. "

 

Ich halte es da lieber mit Thomas:

Die HÄNDE in die Wunden legen.

Er ist mein Herr. Selbstverständlich darf ich ihn anfassen, oder glaubst Du, er hätte es seinen Jüngern verboten?

Meinst Du ernsthaft, sie hätten ihn nie angefaßt oder er hätte es gewollt, daß sie ihn nicht anfassen?

War er einer, der sich auf den Thron setzen wollte, und die Beifallsrufe seiner Untergebenen Jünger anhören wollte, oder war er nicht derselbe, der seinen Jüngern die Füße gewaschen hat?

 

 

 

Waren es nicht bereits die Berührungen seines Gewandes, die die Menschen geheilt haben?

Und uns soll es verboten sein?????

 

Wenn Dir daher das Bild lieber ist:

Sieh die Handkommunion als das heilsame Fassen des Gewandes, als eine weitere vorsichtige und behutsame Annäherung an Christus, daß seinen Höhepunkt in der Einung in der Kommunion findet.

 

Abgesehen davon ist die obige Haltung in sich widersprüchlich:

Derselbe Christus, der uns so sehr liebt, daß er sich eine Sekunde später mit uns in einer Weise vereinen will, die es zwischen Menschen gar nicht gibt, und die jede menschliche Vereinigung überbietet, DER soll sich nicht von Dir anfassen lassen?

Das wäre ein geradezu schizophrenes Verhalten Gottes. Ein merkwürdiger Bräutigam, der sich von seiner Braut nicht anfassen lassen will.

Das kann nicht sein.

 

 

 

(Geändert von Steffen um 2:32 - 4.Mai.2002)

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OneAndOnlySon


Zitat von Steffen am 2:10 - 4.Mai.2002

...(obwohl zum Beispiel der Ortsbischof zur Handkommunion aufgerufen hat, und er somit nicht mal seinem Hirten folgt)

Hi Steffen,

 

das ist genau mein Problem bei vielen dieser Diskussionen. Die Leute schmeißen mit Papst-Enzykliken und Konzilsdokumenten um sich, statt ihren Pastor, Abt oder Bischof zu fragen. Ich spreche das immer wieder an aber viele scheinen am liebsten zu überlesen. Der Laie ist an erster Stelle seinem Pastor unterstellt und ihm zur Treue verpflichtet. Bei den Priestern ist es der Ortsbischof und bei ihm der Papst.

 

Ich bekomme jedes Mal Wutanfälle, wenn Gruppen in den Diözesen FORDERUNGEN an ihren Bischof stellen, weil sie meinen, der Papst stände hinter ihnen. In Wahrheit treten sie durch solches Verhalten die Kirche mit Füßen, weil sie meinen über der Struktur zu stehen und allein dem Papst die Treue halten zu müssen. Ich halte meinem Pastor die Treue, der soll sich um den Bischof kümmern und dieser wiederum um den Papst.

 

Gruß

 

Stefan

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Hallo Stefan O&OS,

 

und ist dann die päpstliche Bemerkung zu verstehen, wenn er auf die Forderung einer großzügigeren Genehmigunspraxis des klassischen Ritus bemerkt: Überzeugt Eure Bischöfe.

 

Und wenn "Ecclesia Dei" vorschreibt, daß die überlieferte Messe "all denen, die es wünschen" gestattet sein soll, dann müssen die LAIEN auch diesen Wunsch äußern. Hier ist also ausdrücklich gefordert, daß der Wunsch ausgedrückt werden muß und die Bischöfe zu überzeugen sind. Nichts anderes macht z.B. PMT, sozusagen ein päpstlich gewünschtes Kirchenvolksbegehren

 

Im übrigen ist Dein Vorschlag, dem Gemeindepfarrer die Treue zu halten, das tatsächlich der Richtige Weg. Leider stelle ich aber immer wieder fest, daß einige Gemeindepfarrer ihrem Bischof, oder zumindest dem aus Rom nicht treu sind, und deshalb darf man als Gläubiger auch getrost sich darüber hinwegsetzen. Außerdem habe ich ein anderes Kirchenverständndnis als das des blinden Gehorsams.

 

Gruß

jakob.

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Zitat von Steffen am 2:10 - 4.Mai.2002

 

 

Ich empfinde es in meiner Gemeinde jedesmal, wenn ich so etwas sehe, als persönlichen Angriff gegen mich, weil ich immer das Gefühl habe, daß da einer glaubt, er wüßte, wie es besser geht

 

(Geändert von Steffen um 2:13 - 4.Mai.2002)


 

Hallo Steffen,

 

nur diese kurze Frage:

 

Weil Du es als einen "Angriff" deutest, verwirfst Du diese Form der persönlichen Begegnung mit dem eucharistischen Herrn?

Wenn jemand diese Form der Kommunion wählt, wieso muss er sich beobachten lassen und sich letztlich auch immer irgendwelche negativen Dinge unterstellen lassen? Es ist SEIN Herantreten zum HERRN und ich finde es als eine Zumutung, wenn hier ein allgemeiner Ordnungszwang propagiert wird.

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Hey, Steffen,

 

wo ist Dein zweiter Beitrag auf Seite 26 ???

 

Ich wollte gerade dazu schreiben? :(

 

Beste Grüße    Bernhard

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OneAndOnlySon


Zitat von jakob am 8:59 - 4.Mai.2002

Außerdem habe ich ein anderes Kirchenverständndnis als das des blinden Gehorsams.


 

Darf ein Bischof das auch haben oder ist er selbst von diesem Verständnis ausgenommen?

 

Gruß

 

Stefan

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Hallo Steffen,

 

Du sagst:

 

>>Mir ging es um das Verhältnis des Opfers der Kirche zum Opfer Christi.<<

 

Da es sich um ein und dasselbe Opfer handelt, verstehe ich die Frage nicht.

 

Bezüglich Katharinas Einwand meinst Du:

 

>>"die sich nicht vorstellen können, den heiligen Leib des Herrn mit ihren Händen zu berühren. "

 

Ich halte es da lieber mit Thomas:

Die HÄNDE in die Wunden legen.

Er ist mein Herr. Selbstverständlich darf ich ihn anfassen, oder glaubst Du, er hätte es seinen Jüngern verboten? <<

 

Dann dürfen sich aber andere auch an das "Noli me tangere!" gebunden fühlen, das Jesus Maria Magdalena sagte, als sie ihn berühren wollte.

 

 

Und nun bringst Du noch ein ganz merkwürdiges "Argument":

 

>>(obwohl zum Beispiel der Ortsbischof zur Handkommunion aufgerufen hat, und er somit nicht mal seinem Hirten folgt) <<

 

Bleibt es dem "mündigen Christen" nicht selbst überlassen, auf welche Weise er den Leib des Herrn empfangen möchte?

Kann er nicht für sich selber entscheiden, welche Art des Kommunionempfangs seiner eigenen Befindlichkeit am ehesten entspricht?

Muss er sich da wirklich solche Vorschriften machen lassen?

 

Gruß

Falk

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Hallo Bernhard,

 

Kurze Frage, kurze Antwort:

 

Nein, ich verwerfe die Mundkommunion nicht.

Ich gehe selbst dort zur Mundkommunion, wo es die übrige Gemeinde auch tut.

Mir geht es nur um die Gefahr des Hochmuts.

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Zitat von Steffen am 22:51 - 3.Mai.2002

Hallo Katharina,

 

Übersehen, leider.

Ein guter Beitrag

 

Ich will nur einige Punkte herausgreifen:

Du sagst, daß Kern der alten Messe
die Anbetung Gottes
ist

 

Kern der neuen Messe ist die uns verwandelnde Liebe Gottes, die sich im Opfer und der Höchstform personaler Begegnung mit Christus in der Kommunion immer wieder neu erweist.

Kern ist nicht Anbetung, sondern das Sich verwandeln lassen, die Heiligung.

Daher hat die Kirche es auch nie gern gehabt, wenn der Kommunionempfang rückläufig war.

Genau dazu hatte aber die tridentinische Messe geführt, erst durch die Kommuniondekrete im 20. Jhd. kam es zu einer Verbesserung: Den Gläubigen, die in Ehrfurcht vor der Hostie verweilten, mußte der häufige Kommunionempfang BEFOHLEN werden. Die eucharistische Anbetung, die ihren Sinn sehr wohl hat, darf auf keinen Fall so verabsolutiert werden, als sei sie der Sinn der Messe.

Dies läßt sich recht einfach erklären:

Die eucharistische Anbetung verehrt Christus als den präsenten, den, der für uns da ist und gerade in der Hostie vor uns steht.

So wichtig es aber auch ist, die Herabkunft Gottes zu bewundern, so wichtig ist aber auch die persönliche Begegnung mit ihm in der Kommunion. Sie ist der eigentliche Sinn der Eucharistie, denn hier werden wir mit dem geopferten Christus immer wieder neu eins, hier erfüllt sich die Taufe immer wieder neu: Wir werden, was wir sind: Leib Christi. Die geistliche Kommunion ist kein Ersatz für die reale Kommunion, und die Anbetung schon mal gar nicht.

Eine Messe, die daher auf die Anbetung angelegt ist, und nicht auf Mitopfer und Kommunion, sieht zwar viel Wichtiges, setzt aber einen falschen Schwerpunkt.

 

"Die Auswirkung dessen sind: ein Verlust der Ehrfurcht vor Gott; Gott soll als auf gleicher Stufe stehend erlebt werden. Nun, einen „Gott“ der mit mir auf gleicher Stufe steht, kann ich verständlicherweise nicht anbeten."

 

Blödsinn.

"Herr, ich bin nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach....": Diese Worte des Hauptmanns werden Sonntag für Sonntag gesprochen. Sonntag für Sonntag knien wir bei der Wandlung. Und was die Mundkommunion angeht:

Es gehen immer nur wenig Leute in jeder Gemeinde zur Mundkommunion. Diese wollen dann den anderen zeigen, daß sie ehrfürchtiger sind und Gott besser und symbolreicher anbeten. Der Hl. Benedikt hat ein solches Verhalten in seiner Regel als undemütig verurteilt: Es ist reiner Hochmut, hervorstechen zu wollen, anderen zu zeigen, wie fromm man dort ist. Überzeugen ließe ich mich dann, wenn die Mundkommunionler in normalen Messen Handkommunion machen würden, denn erst dann wäre mir klar, daß sie verstanden haben, daß Christentum auch was mit Gemeinde und dem Nächsten zu tun hat, den sie hochmütig durch ihr superfrommes Verhalten vor den Kopf stoßen.

 

Abgesehen davon ist die Handkommunion genauso ehrfürchtig:

Erstens ist es die ältere Form, die Mundkommunion kam erst später auf, zweitens wird mit den Händen der Thron für Gott geformt.

 

 

 

"- weitgehende Abschaffung der eigentlichen Kirchensprache Latein, weil man meinte, die Gläubigen „verstünden“ viel besser. Nun, das ist garantiert nicht der Fall."

 

Ach, Du meinst also, daß die 95%, die kein Latein können, die lateinische Messe besser verstünden, sich einen Schott kaufen würden (den es ja auch erst seit 100 Jahren gibt, vorher waren die Texte ja für den Laien tabu)

 

Und was ist doch mit den eigentlichen tridentinischen Messen, die zu Beginn des 20. Jhds in der Regel in den Gemeinden so gefeiert wurden, daß die Gemeinden LAUT den Rosenkranz beteten, während vorne die Messe gefeiert wurde?

Sind die Mißstände der tridentinischen Messe so unbekannt?

 

Ach ja, und was wäre denn die eucharistische Anbetung ohne die liturgischen Erneuerungsbewegungen (Guardini...) gewesen?

 

 

 

 

(Geändert von Steffen um 23:04 - 3.Mai.2002)


 

 

 

Vielen Dank für diesen Beitrag!

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Zitat von Katharina am 23:53 - 3.Mai.2002

Hallo Steffen,

 

ich möchte nur kurz auf Deine Bemerkungen zur Mundkommunion eingehen, die ich schon fast für ... na ich sage es lieber nicht, halte...

 

Wir hatten das Thema, glaube ich schon einmal, und es befremdet mich in der Tat, daß Du diesbezüglich die "populäre" Meinung der Handkommunion-Befürworter wiedergibst, gerade, wo Du doch sonst versuchst, korrekt zu sein und Dich tiefer in ein Gebiet hineinzuarbeiten.

 

1. Die "Handkommunion" hatte es in
der
Form, wie sie heute praktiziert wird,
niemals vorher gegeben
, sondern in früheren Zeiten wurde der Leib Christi den Kommunizierenden in die rechte Hand gelegt, die über der linken Hand lag. Die Gläubigen haben den Leib Christi mitnichten mit der Hand ergriffen und ihn sich selbst in den Mund gelegt, sondern sie haben ihn direkt aus der Hand
mit den Lippen aufgenommen.

Der hl.Cyrill von Jerusalem mahnt dabei die Gläubigen, nichts davon zu Boden fallen zu lassen:  „Habe acht, daß dir nichts davon auf den Boden falle. Was du davon fallen ließest, wäre natürlich soviel als Verlust eines deiner eigenen Glieder. Sage mir doch: Würdest du nicht, wenn dir jemand Goldstaub gäbe, denselben recht sorgfältig aufheben, damit ja nichts verloren gehe und du keinen Schaden erleidest? Solltest du also nicht viel mehr darauf bedacht sein, daß dir kein Brosämlein von dem verloren gehe, was kostbarer ist als Gold und Edelstein?“

 

2. Die von Rom ertrotzte Handkommunion soll die
Autonomie des Menschen
in den Vordergrund stellen - und
das
nenne ich dann Hochmut - und nicht die von Dir abfällig als "superfromm" titulierte Haltung der Gläubigen, die sich nicht vorstellen können, den heiligen Leib des Herrn mit ihren Händen zu berühren.

 

3. Die Kirche huldigt keinem
"Archäologismus"
, denn es hat im Laufe der Jahrhunderte immer weitere Entwicklungen gegeben, hin zu der seit Jahrhunderten üblichen Mundkommunion.

Es muß einen wirklich wundern, wie auf der einen Seite ständige "Neuerungen" quasi als Selbstzweck gepredigt werden, während auf der anderen Seite man anscheinend wieder zu einem Archäologismus zurückkehren will.

 

4. Nochmal zu dem, was Du über das Verhältnis Handkommunizierende vs. Mundkommunizierende gesagt hattest:

Es ist genau anders herum, und ich finde es wirklich schlimm, daß man sich dafür "rechtfertigen" muß, daß man eben nicht Handkommunion macht, sondern aus Gewissensgründen das, was die Kirche seit Jahrhunderten tut.

 

Viele Grüße

Katharina


 

 

Schade, daß Katharina in ihrem Beitrag nur auf die Handkommunion eingeht, die anderen von Steffen angesprochenen wichtigen Dinge aber mal wieder nicht beachtet. Schade! Schade! Schade!

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Hallo, an alle eifrigen Diskutierer und - innen! ;)

 

Ich schlage vor, das Thema Mundkommunion aus dieser Reihe zu lösen und eine Diskussionsreihe zu eröffnen.

Dieses Forum ist (erfreulich) lang, aber es wir unübersichtlich. Außerdem ist die Mundkommunion ja kein Thema allein der alten Messe!

 

Mit Gruß     Bernhard

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Hallo Falk

 

ich bin dem Unterschied in der Meßopferlehre ganz heiß auf der Spur:

(wobei das jetzt meine Meinung ist, ich weiß nicht, ob es dogmatisch korrekt ist)

Das sichtbare Zeichen für die Opferhingabe Jesu Christi ist nicht ein erdachter und konstruierter Darbringungsritus, sondern das Mahl, also einerseits das Anbieten und Austeilen seiner selbst als Speise und andererseits unser dankbares Annehmen und Aufnehmen dieser seiner Hingabe für uns.

Damit wird im vollzogenen Mahl das Opfer der Selbsthingabe Christi vergegenwärtigt und realisiert.

Zugleich wird zeichenhaft dargestellt, daß alle Hingabe an Gott zugleich Heil für die Menschen verkörpert.

 

Zur Frage des Verhältnisses zwischen Opfer Christi und Opfer der Kirche vgl. KKK 1268 f.

 

Eine weitere Frage ist die des Einssein mit Christus, der Teilhabe. Was kann man darunter verstehen?

- Es ist wohl mehr als bloße Nachfolge

- Es ist keine Identität

- Man verwendet das Bild vom Leib Christi (Leib und Haupt)

Die Lösung ist wohl recht einfach:

Einheit mit Christus gibt es nur im Hl. Geist. Indem er in uns wirkt, bewirkt er die Einheit des Leibes Christi, der sich selbst im hl. Geist Gott dargebracht hat.

 

 

(Geändert von Steffen um 10:49 - 4.Mai.2002)

 

 

(Geändert von Steffen um 10:53 - 4.Mai.2002)

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Zitat von Katharina am 19:52 - 3.Mai.2002

 

 

Das ist keine Tatsache, Corinna, sondern eine Falschmeldung.

 

Katharina


 

Stimmt, Katharina, es sind erst 44 Jahre.

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Zitat von Steffen am 19:53 - 3.Mai.2002

 

 

Ich verstehe nur nicht, inwiefern sich die beiden Deutungen (Mahl u. Opfer) ausschließen.

 


 

Eucharistinerpater Siegfried Neubrand:

 

"Und nun zum Ja, es könnte manchem die „vertraute Messe genommen“ werden. Dies komme zum Ausdruck in unserer Überbetonung des Mahlcharakters der hl. Messe, wodurch der Opfergedanke oder das Kreuzesopfer Christi notgedrungen in den Hintergrund gedrängt werde.

 

Ich gestehe unumwunden ein, dass ich den Opferbegriff für die Eucharistiefeier möglichst vermeide, und dies einzig aus dem Grund, weil er falsch verstanden wird. Ganz eindeutig ist auch für mich die Eucharistiefeier die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Christi. Aber sie ist nicht ein Opfer, das uns in die Hand gegeben wird, damit wir mit diesem Opfer Gott versöhnen oder gar ihm dieses Opfer - wie die Schlacht- und Brandopfer des Alten Testamentes - darbringen könnten, um uns selbst für uns behalten zu können. Schon diese alttestamentlichen Opfer waren nur sinnvoll, wenn sie Zeichen waren für die eigene Hingabe des Menschen an Gott. In der Eucharistiefeier wird das Opfer Christi, d.h. Jesu Haltung, seine Gesinnung und Einstellung Gott und den Menschen gegenüber – und zwar während seines ganzen Lebens und nicht nur in den Stunden, als er am Kreuz hing - gegenwärtig, damit wir diese seine Gesinnung und Opferhaltung übernehmen und es Jesus gleichtun in unserem Einsatz für eine bessere Welt."

 

Quelle: http://www.retzstadt.de/liturgie.htm

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Hallo Steffen,

 

da ich ebenfalls kein Dogmatik-Experte bin, würde ich Dir aus meiner Sicht erst mal zustimmen, wenn Du schreibst:

 

>>Einheit mit Christus gibt es nur im Hl. Geist. Indem er in uns wirkt, bewirkt er die Einheit des Leibes Christi, der sich selbst im hl. Geist Gott dargebracht hat. <<

 

Dann schreibst Du:

 

>>Das sichtbare Zeichen für die Opferhingabe Jesu Christi ist nicht ein erdachter und konstruierter Darbringungsritus, sondern das Mahl, also einerseits das Anbieten und Austeilen seiner selbst als Speise und andererseits unser dankbares Annehmen und Aufnehmen dieser seiner Hingabe für uns.

Damit wird im vollzogenen Mahl das Opfer der Selbsthingabe Christi vergegenwärtigt und realisiert.<<

 

Das Opfermahl (Austeilen seiner selbst als Speise und andererseits unser dankbares Annehmen) ist sicher ein eindrucksvolles Zeichen dafür, dass Jesus sich für uns hingibt und geopfert hat.

Offen bleibt natürlich bei dieser Sicht der Dinge, die den Darbringungsritus außen vor lässt, wie sich jetzt darstellt, dass dieses Opfer von Jesus zwar für uns gebracht wurde, aber dass es eben ein Opfer ist, welches er Gott dem Vater  darbrachte - natürlich für uns - und das dadurch erst, dass er es Gott darbrachte, zum eigentlichen Opfer mit Heilswirksamkeit wird.

 

Wie wird also der Aspekt, dass sich Christus "Gott als makelloses Opfer dargebracht hat" (Hebr 9, 14), dargestellt, wenn nicht durch den Darbringungsritus?

 

Viele Grüße

Falk

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Zitat von Corinna am 12:30 - 4.Mai.2002


Zitat von Katharina am 19:52 - 3.Mai.2002

 

 

Das ist keine Tatsache, Corinna, sondern eine Falschmeldung.

 

Katharina


 

Stimmt, Katharina, es sind erst 44 Jahre.


 

Nein, Corinna, auch das stimmt nicht.

Aber Du weißt ja, manchmal hat man drei Versuche....

 

Normalerweise würde es mir ja auf ein oder zwei Jahre nicht ankommen, aber gerade bei Dir, die doch bei anderen immer ganz besonders großen Wert auf "Korrektheit" legt, ist es etwas anderes...

 

Katharina

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Danke für deine Beiträge, Steffen,

 

wichtiger als die Form des Ritus erscheint mir die eigene Einstellung, wobei mir die eigene Wandlung sinnvoller erscheint als die Darbringung eines Opfers. Eine Geste der Ehrfurcht oder der Versuch des Loskaufen von einer Schuld ist ohne eigene Änderung eine leere Verpackung ohne Inhalt.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Zitat von Katharina am 12:59 - 4.Mai.2002

[Nein, Corinna, auch
das
stimmt nicht.

Aber Du weißt ja, manchmal hat man drei Versuche....

Normalerweise würde es mir ja auf ein oder zwei Jahre nicht ankommen, aber gerade bei Dir, die doch bei anderen immer ganz besonders großen Wert auf "Korrektheit" legt, ist es etwas anderes...


 

Normalerweise kommt es mir auf ein paar Monate hin oder her auch nicht an, aber in Deinem speziellen Fall will ich Dir den Triumph nicht rauben, es einmal mehr besser und ganz genau zu wissen.

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Dankeschön, Corinna, das ist ja ausnahmsweise sehr nett von Dir, daß Du nicht auf Deiner "Ente" bestehst (wenn Du mal immer so wärst... *seufz*...):

 

Papst Pius XII. ist also am 9. Oktober 1958 in den Himmel eingegangen .

 

Katharina

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Zitat von Katharina am 15:37 - 4.Mai.2002

 

 

Dankeschön, Corinna, das ist ja ausnahmsweise sehr nett von Dir, daß Du nicht auf Deiner "Ente" bestehst (wenn Du mal immer so wärst... *seufz*...):

 

 

Papst Pius XII. ist also am 9. Oktober 1958 in den Himmel eingegangen .

 


 

Na endlich! Hat diesmal aber lange gedauert!

 

Ist übrigens nicht "ausnahmsweise" nett von mir, denn wie Du weißt, setze ich niemals "Enten" in die Welt und bestehe auch nicht auf Irrtümern, wenn sie mir nachgewiesen werden. Ich irre mich jedoch selten.

 

 

 

(Geändert von Corinna um 15:49 - 4.Mai.2002)

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Danke für das Katechismus-Zitat, Falk.

 

Dann hatten wir gestern abend wenigstens eine gemeinsame Gutenacht-Lektüre.

 

Ich hoffe, du konntest beruhigt zur Kenntnis nehmen, dass auch die Kirche des 21. Jahrhunderts an der Lehre »deines« Konzils festhält.

 

Vielleicht hilft dir das, deine Haltung gegenüber den letzten Päpsten zu überdenken.

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Hallo Echo Romeo,

 

ich freue mich, dass wir darin übereinstimmen, dass in der Kirche des 21. Jahrhunderts nicht nur das 2. Vatikanische Konzil, sondern auch das Tridentinum sowie die 19 anderen ökumenischen Konzilien nach wie vor Gültigkeit haben.

Alles andere wäre auch völlig unverständlich.

 

>>Vielleicht hilft dir das, deine Haltung gegenüber den letzten Päpsten zu überdenken. <<

 

Da bin ich mir jetzt allerdings nicht so sicher, was Du mir damit sagen willst.

Ich nehme doch nicht an, dass die letzten Päpste (seit Johannes XXIII.) auch nicht irgendwie vollkommener wären als die vorherigen?

 

Und so, wie sich dann offenbar Pius XII. bei seiner Einschätzung, es wäre ein Abirren vom rechten Weg, wenn man dem Altar die Form des Tisches zurückgeben würde, vertan haben könnte (aus heutiger Sicht wohl auch hat), so wäre es doch sicher möglich, dass auch in den Enzykliken der letzten Päpste einiges zu finden ist, was nicht so 100%-ig stimmt, wie es dasteht. Oder?

 

Gruß

Falk

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