Jump to content

Ohne Erbsünde empfangen -


mbo

Recommended Posts

Lieber Werner,

 

 

Der freie Wille steht Dir immer zu: vor der roten Ampel, bei der zölibateren Lebensweise, wenn Du heute Mittag zum Essen gehst, ob Du Schweinebraten oder lieber Fisch bestellst, usw.

 

Lediglich im Knast, hinter Gittern ist der freie Wille äußerst eingeschränkt, und das ist auch so gewollt ...

OK, wenn das so ist, dann stellt sich die Frage, was so besonders daran ist, dass Gott uns diese Art von "freiem Willen" lässt.

Das knan man ja dann in der Pfeife rauchen, und es ist nur eine Banalität.

Jede Laus hat auch diese Art von freiem Willen.

Warum erzählen uns dann die theologen, dass das so etwas besonderes sei, und ein Beweis der Liebe Gottes?

Wenn es so ist, ist die Liebe Gottes ja keinen Pfifferling wert.

 

Das Besondere daran ist, daß auch Gott selbst einen freien Willen hat (das durfte zwar selbstverständlich sein).

Nun "erschafft" er aber den Menschen nach seinem "Abbild" - deswegen hat auch der Mensch einen freien Willen ...

Ja aber wie gesagt, meine katze hat auch den freien Willen, ihr Futter zu fressen oder auch nicht (und manchmal gibt sie mir ihren Un-Willen lautstark zu Kenntnis)

Sprich, auch meine Katze ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen.

Betrachte Deine Katze genau:

Sie gehorcht ihrem Triebbedürfnis zu fressen und frisst nicht was ihrem Trieb nicht schmeckt.

 

Keine Spur von freiem Willen.

Sex ist auch ein Trieb. Also kann man die ganzen Sexualmoralgebote abschaffen.

Stimmt - wäre der Mensch nur ein Tier.

 

Aber GOTT hat den Menschen als Geist geschaffen der einen tierischen Leib beseelt und beherrscht.

 

Die Wechselwirkung von Menschengeist und Menschenleib hat der Psychoanalytiker Viktor Frankl in seiner Logotheorie und Logotherapie ergründet.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt fällt mir tatsächlich ein Beispiel aus dem Straßenverkehr für echten freien Willen ein.

Ich bin völlig frei bis zu 0,5 Promille Alkohol zu trinken und Auto zu fahren, das an sich hat keine Folgen für mich.

Wenn ich jedoch einen Unfall baue, muss ich selbstverständlich die Konsequenzen tragen, denn eigentlich sollte ich, das ist der wohlgemeinte Ratschlag der Experten, gar keinen Alkohol trinken, wenn ich fahre.

So funktioniert freier Wille.

 

Werner, Du bist schon am richtigen Weg, aber - wenn Deine (subjektive) Optimierung Dir gestattet, mit mehr als 0,5 Promille Auto zu fahren, dann fahr' ruhig - zumindest Dein freier Wille ist damit nicht verletzt - ein Risiko verbleibt natürlich!

Nein, bei über 0,5% gibt es eine Strafe und keine freie Entscheidung mehr, ob ich das tue oder nicht.

Sobald eine Strafandrohung an eine konkrete Handlung geknüpft ist, gibt es bei einem allwissenden und allmächtigen Gott keinen freien Willen mehr.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anwendung auf den Straßenverkehr:

 

- Du hast die freie Wahl Dich an die Verkehrsvorschrift : "Halt bei Rot" zu halten oder nicht.

 

- Wenn Du Dich nicht an die Vorschrift hältst und Du überfährst einen Fußgänger bist Du schuld am Tod des Menschen.

 

- Das ganze Unglück hast Du verursacht, indem Du Dich in ein Auto gesetzt hast und losgefahren bist.

 

- Die Straßenverkehrs-Gesetzgeber haben mit der Sache nichts zu tun - ihnen muß man Loblieder singen, daß sie so großzügig sind den Autofahrern die freie Entscheidung zu lassen.

 

 

SEINE Gebote hat GOTT dem Menschen zum Schutz vor Schaden gegeben - und nicht um Wohlverhalten zu erpressen.

Schöner Vergleich, sehe ich auch so.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt fällt mir tatsächlich ein Beispiel aus dem Straßenverkehr für echten freien Willen ein.

Ich bin völlig frei bis zu 0,5 Promille Alkohol zu trinken und Auto zu fahren, das an sich hat keine Folgen für mich.

Wenn ich jedoch einen Unfall baue, muss ich selbstverständlich die Konsequenzen tragen, denn eigentlich sollte ich, das ist der wohlgemeinte Ratschlag der Experten, gar keinen Alkohol trinken, wenn ich fahre.

So funktioniert freier Wille.

 

Werner, Du bist schon am richtigen Weg, aber - wenn Deine (subjektive) Optimierung Dir gestattet, mit mehr als 0,5 Promille Auto zu fahren, dann fahr' ruhig - zumindest Dein freier Wille ist damit nicht verletzt - ein Risiko verbleibt natürlich!

Nein, bei über 0,5% gibt es eine Strafe und keine freie Entscheidung mehr, ob ich das tue oder nicht.

Sobald eine Strafandrohung an eine konkrete Handlung geknüpft ist, gibt es bei einem allwissenden und allmächtigen Gott keinen freien Willen mehr.

 

... leider absoluter Quatsch, denn auch Eva handelte im freien Willen, als sie das Gebot übertrat, trotz der Strafandrohung "ihr werdet sterben" ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann sei also doch bitteschön so ehrlich, zu sagen, dass dein Gott den Menschen keine freie Wahl lässt, sondern brutale und rigide Vorschriften aufstellt, bei deren Nichtbefolgung kein befristetes Fahrverbot, sondern ewige Qualen und unvorstellbare Folter durch die Henkersknechte dieses Gottes drohen.

Da vom freien Willen zu schwafeln ist albern und absurd.

Nein, der Mensch kann freien Willens in die Hölle marschieren.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann sei also doch bitteschön so ehrlich, zu sagen, dass dein Gott den Menschen keine freie Wahl lässt, sondern brutale und rigide Vorschriften aufstellt, bei deren Nichtbefolgung kein befristetes Fahrverbot, sondern ewige Qualen und unvorstellbare Folter durch die Henkersknechte dieses Gottes drohen.

Da vom freien Willen zu schwafeln ist albern und absurd.

Nein, der Mensch kann freien Willens in die Hölle marschieren.

 

Lieber Uldaricus,

 

... wie kann man nur den "freien Willen" so mißdeuten ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist wie bei einer Kindesentführung.

Die Eltern haben die freie Wahl das Lösegeld zu bezahlen oder nicht, und wenn sie nicht bezahlen, sind sie schuld am Tod des Kindes.

Das ganze Unglück haben die Eltern verursacht, indem sie ein Kind bekommen haben.

Der Entführer hat mit der ganzen Sache nichts zu tun, ihm muss man Loblieder singen, dass er so großzügig ist, den Eltern die freie Entscheidung zu lassen.

Man redet völlig einander vorbei, wenn man zwei in sich verschiedene Vergleiche verwendet.

Es geht letztlich um den Unterschied von "warnen" und "drohen":

 

Der Wettervorhersager im Fernsehen droht nicht mit Hagel und Gewitter, er warnt davor.

Der Lehrer dagegen droht mit einer Strafe bei schlechtem Benehmen der Schüler, er warnt nicht.So droht auch der Verkehrsminister nicht mit Unfällen, er warnt davor, falls man bei Rot die Ampel überquert. Dass er seine Warnung mit der Drohung einer Geldstrafe unterstreichen kann, ist wieder ein anderes Thema.

 

Der Unterschied besteht darin, dass der Drohende die Folgen selbst in der Hand hat, der Warnende dagegen nicht.

 

Gott ist eher der Warnende, er möchte den Menschen vor falschen Wegen abhalten.

 

Als Drohender wird er deswegen bisweilen wahrgenommen und dargestellt, weil er ja die Schöpfung so gebaut hat, dass sie die Folgen hervorbringt, vor denen er warnt. So ist seine Warnung schwer von einer Drohung zu unterscheiden.

 

Ich bin allerdings dafür, diesen "Schöpfungsaspekt" getrennt vom "Warnaspekt" zu betrachten, da man sonst auch in anderen Bereichen von einem "drohenden" Gott sprechen müsste, in etwa so:

 

"Gott droht mit Klimaerwärmung, falls die Menschen nicht aufhören, Kohlendioxid in die Luft zu blasen!"

 

Ein solcher Satz würde keinem in den Sinn kommen, bei sexuellen Belangen ist man eher bereit, den Begriff "Drohung" in den Mund zu nehmen, sei es dass man Gott drohen lässt oder das Zursprachebringen dieser Drohung bzw. Warnung verurteilt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der freie Wille steht Dir immer zu: vor der roten Ampel, bei der zölibateren Lebensweise, wenn Du heute Mittag zum Essen gehst, ob Du Schweinebraten oder lieber Fisch bestellst, usw.

 

Lediglich im Knast, hinter Gittern ist der freie Wille äußerst eingeschränkt, und das ist auch so gewollt ...

OK, wenn das so ist, dann stellt sich die Frage, was so besonders daran ist, dass Gott uns diese Art von "freiem Willen" lässt.

Das knan man ja dann in der Pfeife rauchen, und es ist nur eine Banalität.

Jede Laus hat auch diese Art von freiem Willen.

Warum erzählen uns dann die theologen, dass das so etwas besonderes sei, und ein Beweis der Liebe Gottes?

Wenn es so ist, ist die Liebe Gottes ja keinen Pfifferling wert.

 

Werner

Doch! Sie ist unendlich viele Pfifferlinge wert! Der Umstand, dass der freie Willen bzw. das Ergebnis desselben positive oder negativen Folgen hat, unter Umständen auch ewige, schränkt den Wert des freien Willens nicht ein.

Die Liebe Gottes besteht darin, dass er Menschen will, die sich frei für ihn entscheiden, ohne gezwungen zu werden.

 

Ich lese aus deinen Worten heraus, du würdest dir einen Gott wünschen, bei dem die Folgen einer negativen Willensentscheidung ihm und seinen Geboten gegenüber nicht negativer sind als bei einer positiven Entscheidung. Erst dann wäre die freie Entscheidung wirklich frei. Habe ich dich da richtig verstanden? Darüber kann man in der Tat eine interessante Diskussion beginnen, aber das ist ein anderes Thema ....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann sei also doch bitteschön so ehrlich, zu sagen, dass dein Gott den Menschen keine freie Wahl lässt, sondern brutale und rigide Vorschriften aufstellt, bei deren Nichtbefolgung kein befristetes Fahrverbot, sondern ewige Qualen und unvorstellbare Folter durch die Henkersknechte dieses Gottes drohen.

Da vom freien Willen zu schwafeln ist albern und absurd.

Nein, der Mensch kann freien Willens in die Hölle marschieren.

 

Lieber Uldaricus,

 

... wie kann man nur den "freien Willen" so mißdeuten ...

Wo tue ich das?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann sei also doch bitteschön so ehrlich, zu sagen, dass dein Gott den Menschen keine freie Wahl lässt, sondern brutale und rigide Vorschriften aufstellt, bei deren Nichtbefolgung kein befristetes Fahrverbot, sondern ewige Qualen und unvorstellbare Folter durch die Henkersknechte dieses Gottes drohen.

Da vom freien Willen zu schwafeln ist albern und absurd.

Nein, der Mensch kann freien Willens in die Hölle marschieren.

 

Lieber Uldaricus,

 

... wie kann man nur den "freien Willen" so mißdeuten ...

Wo tue ich das?

 

... mit dem freien Willen läßt sich eine Menge Dummheiten anstellen. Aber zu "endgültigen" Entscheidungen, wie "in die Hölle marschieren" bedarf es einiger Prämissen.

 

Solange die nicht gegeben sind handelt es sich um "vorläufige" Willensentscheidungen. In die Hölle geht nur, wem die anderen Alternativen nicht gefallen, wobei er dann Kenntnis haben muß, woraus die "Hölle", bezw. die Alternativen wie "Fegefeuer" oder "Himmel" bestehen. Jeder Sünder, der bereut, dem kann vergeben werden. Er müßte dann schon im freien Willen unter genauen Kenntnissen, was er damit anrichtet, sündigen. Wenn dann die Folgen der Sünde so eintreten, wie beabsichtigt und es erfolgt immer noch keine Reue ... dann wäre wohl nicht mehr zu helfen .. Aber solange keine genauen Kenntnisse vorliegen, kann auch der subjektive Optimierungsprozeß nicht zufriedenstellend ablaufen.

 

Bei vielen Entscheidungen, die im freien Willen geschehen, sagen wir ja hinterher: Das habe ich so nicht vorausgesehen, das habe ich nicht gewollt, das nächste Mal werde ich mich wohl sicher anders entscheiden .., werde mich besser informieren.

bearbeitet von lh17
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde ganz gerne den Bogen vom "freien Willen" zur "Erbsünde" wieder schaffen; die Erbsünde setzt ja bekanntlich den freien Willen nicht außer Kraft.

 

Es gilt also der freie Wille, auch wenn wir unter dem Handicap "Erbsünde" stehen ...

 

Maria aber unterlag dem "Handicap" nicht ...

bearbeitet von lh17
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anwendung auf den Straßenverkehr:

 

- Du hast die freie Wahl Dich an die Verkehrsvorschrift : "Halt bei Rot" zu halten oder nicht.

 

- Wenn Du Dich nicht an die Vorschrift hältst und Du überfährst einen Fußgänger bist Du schuld am Tod des Menschen.

 

- Das ganze Unglück hast Du verursacht, indem Du Dich in ein Auto gesetzt hast und losgefahren bist.

 

- Die Straßenverkehrs-Gesetzgeber haben mit der Sache nichts zu tun - ihnen muß man Loblieder singen, daß sie so großzügig sind den Autofahrern die freie Entscheidung zu lassen.

 

 

SEINE Gebote hat GOTT dem Menschen zum Schutz vor Schaden gegeben - und nicht um Wohlverhalten zu erpressen.

Schöner Vergleich, sehe ich auch so.

Das ist kein schöner Vergleich, sonder Schönreden von etwas, das man nicht wahrhaben will.

Ein schöner Vergleich wäre es, wenn es hieße: "ich rate euch Menschen davon ab, euch nach einer Trennung ein zweites Mal zu verheiraten, weil das diese oder jene schlechten Folgen hätte."

Stattdessen heisst es: "Wiederheiraten ist eine Sünde, das ist nun mal so, weil Gott das so will, und wer sich partout nicht dran hält, der wird eben bestraft."

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt fällt mir tatsächlich ein Beispiel aus dem Straßenverkehr für echten freien Willen ein.

Ich bin völlig frei bis zu 0,5 Promille Alkohol zu trinken und Auto zu fahren, das an sich hat keine Folgen für mich.

Wenn ich jedoch einen Unfall baue, muss ich selbstverständlich die Konsequenzen tragen, denn eigentlich sollte ich, das ist der wohlgemeinte Ratschlag der Experten, gar keinen Alkohol trinken, wenn ich fahre.

So funktioniert freier Wille.

 

Werner, Du bist schon am richtigen Weg, aber - wenn Deine (subjektive) Optimierung Dir gestattet, mit mehr als 0,5 Promille Auto zu fahren, dann fahr' ruhig - zumindest Dein freier Wille ist damit nicht verletzt - ein Risiko verbleibt natürlich!

Nein, bei über 0,5% gibt es eine Strafe und keine freie Entscheidung mehr, ob ich das tue oder nicht.

Sobald eine Strafandrohung an eine konkrete Handlung geknüpft ist, gibt es bei einem allwissenden und allmächtigen Gott keinen freien Willen mehr.

 

... leider absoluter Quatsch, denn auch Eva handelte im freien Willen, als sie das Gebot übertrat, trotz der Strafandrohung "ihr werdet sterben" ...

Nun komm doch bitte nicht schon wieder mit dem Adam-und-Eva-Märchen daher. Wir wollen doch eigentlich eine ernsthafte Diskussion führen.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann sei also doch bitteschön so ehrlich, zu sagen, dass dein Gott den Menschen keine freie Wahl lässt, sondern brutale und rigide Vorschriften aufstellt, bei deren Nichtbefolgung kein befristetes Fahrverbot, sondern ewige Qualen und unvorstellbare Folter durch die Henkersknechte dieses Gottes drohen.

Da vom freien Willen zu schwafeln ist albern und absurd.

Nein, der Mensch kann freien Willens in die Hölle marschieren.

Ja, wenn du sagst, nur der kommt in die Hölle, der explizit sagt "ich will dahin" dann bin ich dabei.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist wie bei einer Kindesentführung.

Die Eltern haben die freie Wahl das Lösegeld zu bezahlen oder nicht, und wenn sie nicht bezahlen, sind sie schuld am Tod des Kindes.

Das ganze Unglück haben die Eltern verursacht, indem sie ein Kind bekommen haben.

Der Entführer hat mit der ganzen Sache nichts zu tun, ihm muss man Loblieder singen, dass er so großzügig ist, den Eltern die freie Entscheidung zu lassen.

Man redet völlig einander vorbei, wenn man zwei in sich verschiedene Vergleiche verwendet.

Es geht letztlich um den Unterschied von "warnen" und "drohen":

 

Der Wettervorhersager im Fernsehen droht nicht mit Hagel und Gewitter, er warnt davor.

Der Lehrer dagegen droht mit einer Strafe bei schlechtem Benehmen der Schüler, er warnt nicht.So droht auch der Verkehrsminister nicht mit Unfällen, er warnt davor, falls man bei Rot die Ampel überquert. Dass er seine Warnung mit der Drohung einer Geldstrafe unterstreichen kann, ist wieder ein anderes Thema.

 

Der Unterschied besteht darin, dass der Drohende die Folgen selbst in der Hand hat, der Warnende dagegen nicht.

 

Gott ist eher der Warnende, er möchte den Menschen vor falschen Wegen abhalten.

 

Als Drohender wird er deswegen bisweilen wahrgenommen und dargestellt, weil er ja die Schöpfung so gebaut hat, dass sie die Folgen hervorbringt, vor denen er warnt. So ist seine Warnung schwer von einer Drohung zu unterscheiden.

 

Ich bin allerdings dafür, diesen "Schöpfungsaspekt" getrennt vom "Warnaspekt" zu betrachten, da man sonst auch in anderen Bereichen von einem "drohenden" Gott sprechen müsste, in etwa so:

 

"Gott droht mit Klimaerwärmung, falls die Menschen nicht aufhören, Kohlendioxid in die Luft zu blasen!"

 

Ein solcher Satz würde keinem in den Sinn kommen, bei sexuellen Belangen ist man eher bereit, den Begriff "Drohung" in den Mund zu nehmen, sei es dass man Gott drohen lässt oder das Zursprachebringen dieser Drohung bzw. Warnung verurteilt.

Nein, Gott ist der drohende, denn die Hölle, falls es sie denn geben sollte, ist kein Naturereignis, dem Gott hilflos ausgeliefert ist. Gott ist allmächtig, er muss niemanden in die Hölle schicken, nur weil er irgendwelche Warnungen missachtet hat. Falls jemand ausdrücklich in die Hölle möchte, gut, dann soll Gott ihn lassen. Aber wenn die regel Gottes lautet: Du musst bis zum Zeitpunkt X (Tod) ein bestimmtes verhalten an den tag gelegt haben, sonst fährst du zur Hölle, ob du willst oder nicht, und es nutzt dir dann auch nichts, wenn du dort dann heulst und mit den Zähnen knirscht, dann ist das ein drohender Gott, und kein warnender.

Bei einem warnenden Gott gibt es keine Hölle.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Liebe Gottes besteht darin, dass er Menschen will, die sich frei für ihn entscheiden, ohne gezwungen zu werden.

Und wenn sie das nicht tun, dann pfeifft er auf ihren freien Willen und foltert sie für alle Ewigkeit.

Schöne Liebe. Schöner Gott.

nein Danke.

 

Werner

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... mit dem freien Willen läßt sich eine Menge Dummheiten anstellen. Aber zu "endgültigen" Entscheidungen, wie "in die Hölle marschieren" bedarf es einiger Prämissen.

 

Solange die nicht gegeben sind handelt es sich um "vorläufige" Willensentscheidungen. In die Hölle geht nur, wem die anderen Alternativen nicht gefallen, wobei er dann Kenntnis haben muß, woraus die "Hölle", bezw. die Alternativen wie "Fegefeuer" oder "Himmel" bestehen. Jeder Sünder, der bereut, dem kann vergeben werden. Er müßte dann schon im freien Willen unter genauen Kenntnissen, was er damit anrichtet, sündigen. Wenn dann die Folgen der Sünde so eintreten, wie beabsichtigt und es erfolgt immer noch keine Reue ... dann wäre wohl nicht mehr zu helfen .. Aber solange keine genauen Kenntnisse vorliegen, kann auch der subjektive Optimierungsprozeß nicht zufriedenstellend ablaufen.

 

Bei vielen Entscheidungen, die im freien Willen geschehen, sagen wir ja hinterher: Das habe ich so nicht vorausgesehen, das habe ich nicht gewollt, das nächste Mal werde ich mich wohl sicher anders entscheiden .., werde mich besser informieren.

Nun bin ich bei dir.

Man könnte es so zusammenfassen:

Ein liebender und allmächtiger Gott und ein freier Wille führt quasi zwangsläufig zu der Schlussfolgerung, dass man sich auch nach dem Tod noch umentscheiden können muss. Kann man das nicht, ist Gott entweder doch nicht so liebend oder er ist nicht allmächtig.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

ich glaube, einiges hängt an den seltsamen mittelalterlichen vorstellungen von hölle, die hier teilweise zugrundegelegt werden. hölle als folter...

 

was soll denn gott tun, wenn es wirklich den menschen gibt, der aus freiem willen in letzter konsequenz die nähe gottes ablehnt? soll er ihn vergewaltigen und ihm seine nähe aufdrängen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich glaube, einiges hängt an den seltsamen mittelalterlichen vorstellungen von hölle, die hier teilweise zugrundegelegt werden. hölle als folter...

 

was soll denn gott tun, wenn es wirklich den menschen gibt, der aus freiem willen in letzter konsequenz die nähe gottes ablehnt? soll er ihn vergewaltigen und ihm seine nähe aufdrängen?

"Die Nähe Gottes" ist halt auch ziemlich schwammig.

Darunter kann man sich nicht viel vorstellen.

Und was ist die Konsequenz der fehlenden Nähe Gottes? Entweder es ist das große Nichts, also das Nirwana, was ist dann so schlimm wenn man dahin kommt, man bekommt ja nichts mit davon. Oder man bekommt es doch irgendwie mit und leidet darunter, dann sind wir wieder bei der Folter. An kleine schwarze Teufelchen, die die Leute mit Gabeln piecksen, glaubt hoffentlich kein Mensch mehr.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, bei über 0,5% gibt es eine Strafe und keine freie Entscheidung mehr, ob ich das tue oder nicht.

Sobald eine Strafandrohung an eine konkrete Handlung geknüpft ist, gibt es bei einem allwissenden und allmächtigen Gott keinen freien Willen mehr.

... leider absoluter Quatsch, eine Strafandrohung setzt den freien Willen nicht außer Kraft, - ob mit oder ohne Gott ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, bei über 0,5% gibt es eine Strafe und keine freie Entscheidung mehr, ob ich das tue oder nicht.

Sobald eine Strafandrohung an eine konkrete Handlung geknüpft ist, gibt es bei einem allwissenden und allmächtigen Gott keinen freien Willen mehr.

... leider absoluter Quatsch, eine Strafandrohung setzt den freien Willen nicht außer Kraft, - ob mit oder ohne Gott ...

Wie gesagt, nach dieser Definition hat auch meine Katze und Nachbars Lumpi den freien Willen.

dann kann man das Thema als Beweis der Liebe Gottes vergessen.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nun bin ich bei dir.

Man könnte es so zusammenfassen:

Ein liebender und allmächtiger Gott und ein freier Wille führt quasi zwangsläufig zu der Schlussfolgerung, dass man sich auch nach dem Tod noch umentscheiden können muss. Kann man das nicht, ist Gott entweder doch nicht so liebend oder er ist nicht allmächtig.

 

... wenn die "Umentscheidung" vor dem Tod geschieht, wäre das natürlich zu bevorzugen - schließlich soll ja diese Welt doch noch zum "Reich Gottes" werden ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man könnte es so zusammenfassen:

Ein liebender und allmächtiger Gott und ein freier Wille führt quasi zwangsläufig zu der Schlussfolgerung, dass man sich auch nach dem Tod noch umentscheiden können muss.

So ähnlich argumentiert der renommierte Theologe Hans Urs von Balthasar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie gesagt, nach dieser Definition hat auch meine Katze und Nachbars Lumpi den freien Willen.

dann kann man das Thema als Beweis der Liebe Gottes vergessen.

 

... da gab es mal folgendes Experiment zum "freien Willen":

 

man hat einen Esel genau in die Mitte zwischen zwei wunderschöne, duftende Heuhaufen gestellt.

Was ist passiert: der Esel ist glatt verhungert...

 

Wenn er nämlich in der Absicht zum rechten Heuhaufen zu gelangen, seinen Hals nach rechts geneigt hat, hat er bemerkt, daß er sich vom linken Heuhaufen entfernt hat. Deswegen hat er sich gleich wieder dem linken Heuhaufen zugewandt. Dabei merkte er, daß er sich vom rechten Heuhaufen entfernt. Da die beiden Heuhaufen gleich groß und gleich verlockend waren, konnte er sich nicht entscheiden, zu welchem Haufen er gehen und seinen Hunger stillen sollte. So mußte er leider verhungern.

bearbeitet von lh17
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...