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Warum hält sich niemand an die 10 Gebote?


Mardas

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Das ist schön, dürfte aber den globalen Trend nicht widerspiegeln.

Es kommt drauf an was man bezweckt.

Kommt es einem darauf an, möglichst viele Menschen hinter sich zu bekommen, weil je mehr Menschen, desto größer das Ansehen, die Macht, die Befriedigung usw., dann ist es natürlich besser, zu behaupten, man kenne Gottes Willen. Am besten behauptet man sogar, man sei der einzige, der den kennt.

 

Wenn es einem nicht darum geht, möglichst viele Menschen zu irgendeinem Zweck auf die eigene Linie zu bringen, sondern wenn es einem darum geht, sich auf der Suche nach der Wahrheit mit Gleichgesinnten auszutauschen, um zu mehr Erkenntnis zu gelangen, dann ist es eher kontraproduktiv, wenn man behauptet, man kenne Gottes Willen.

 

Werner

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Thomas von Aquin

Wo ist Mardas?

 

Der Dekalog, wie die Zehn Gebote auch genannt werden, ist oben aufgeführt ("Du sollst nicht..."). Jeder Theologe, mein Freund, wird dir erzählen, dass das der Dekalog ist. Schreib einen Brief an S. H. und frage ihn, was er dazu meint. Der wird dir auch sagen, dass dies der Dekalog ist.

 

Bist du vielleicht jüdischen Glaubens? Dann könnte ich das mit den ungesäuerten Broten verstehen. Ich kenne aber keinen Juden, der ein Heer aufstellt und wohin? geht. Wie sollte man sowas machen? Da finde ich ja das Zitat "Da gibt es sicherlich ein Computersimulation dafuer." von DonGato richtig gut. :D

 

Und warum sollte man Gott ein Tier opfern? Ich kenne keinen Christen, der das gemacht hat (Kain und abel waren keine Christen). Und wie soltle man das machen? Tier töten, auf 'nen Scheiterhaufen legen und verbrennen? Und wer erklärt das dann der Polizei, Green Peace und dem Richter?

 

Du legst uns ans Herz die Bibel zu lesen. Dann lies du doch mal so ziemlich alles andere, was es an theologischen Schriften gibt. ;)

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Das ist schön, dürfte aber den globalen Trend nicht widerspiegeln.

und du hast den globalen Überblick?

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Die Frage ist, warum man nicht den Mut hat, zu sagen: "Wir sind als Kirche eine Gemeinschaft von Gott-suchenden Menschen und wir haben uns eine Verfassung gegeben, die besteht aus folgenden Geboten: ..."

Warum muss man sich hinstellen und behaupten: "Wir kennen Gottes Willen und der besteht in folgenden Geboten: ..."

Das ist absurd!

 

Die zweite Variante ist halt wesentlich hilfreicher bei der Missionierung und Außendarstellung. Wer gewinnt denn neue Gläubige für die Kirchen oder Glaubensgemeinschaften? Die zweifelnden, liberalen Gläubigen sind es wohl eher nicht.

Ich finde diese Behauptung interessant. Meine Erfahrungen zeigen eher, dass gerade Menschen die in der Mission tätig sind, sei es als Priester oder als Laien, zwar nicht zweifelnde aber durchaus liberale Katholiken sind. Mein Lieblingsbeispiel ist wieder einmal Bischof Erwin Kräutler, es gibt aber viele andere.

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@ elima

für den globalen überblick gibt es ja statstiken und die registrieren soweit mir bekannt ist neben den rueckgaengen in den westlichen ein wachstum in afrika und asien vor allem audgrund der mission durch charismatische und freikirchen, die selten liberal sind.

 

@ der geist

gut, man kann natürlich persönliche erfahrungen vergleichen, meine sind da anders, betreffen allerdings auch keine katholischen missionare. Ich denke trotzdem, dass bei zahlenvergleichen momentan fundamentalisten "erfolgreicher" missionieren und dass das auch mit der struktur der theologie zu tun hat.

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@ elima

für den globalen überblick gibt es ja statstiken und die registrieren soweit mir bekannt ist neben den rueckgaengen in den westlichen ein wachstum in afrika und asien vor allem audgrund der mission durch charismatische und freikirchen, die selten liberal sind.

 

@ der geist

gut, man kann natürlich persönliche erfahrungen vergleichen, meine sind da anders, betreffen allerdings auch keine katholischen missionare. Ich denke trotzdem, dass bei zahlenvergleichen momentan fundamentalisten "erfolgreicher" missionieren und dass das auch mit der struktur der theologie zu tun hat.

Ich habe von charismatischen Gruppen innerhalb der katholischen Kirche gesprochen. Was man aus den Statistiken lesen kann, die du heranziehst, bezieht sich meines wissens auf charismatische Gruppen, die sich von der Kirche gelöst haben (und deswegen eine gewisse nachbarschaft zu den Freikirchen haben bzw. zu diesen gehören).

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-Du sollst nicht töten

Ich gestehe einige Spinnen und Insekten. Aber das ist nicht gemeint.

 

Und warum sind Spinnen und Insekten nicht gemeint? Warum sind Kühe und Schweine nicht gemeint? Warum sind die Opfer in Kriegen nicht gemeint? Warum ist jemand, der aus Notwehr tötet nicht gemeint? Oder sind sie es doch? Dieses Gebot ist völlig nichtssagend.

Oh, die Opfer von Kriegen sind sehr wohl gemeint.

Vermutlich auch die Spinnen und Insekten. Wobei ich denke, dass es bei den 10 Geboten um die Beziehung von Menschen untereinander geht.

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Das,was du schreibst (Heerlager etc), steht nicht in den zehn Geboten.

Oh doch. Deine Gebote werden in der Bibel lediglich mündlich von Gott weitergegeben, heißen auch nicht "10 Gebote", sondern lediglich "Dann sprach Gott diese Worte (Ex 20,1)". Es sind göttliche Worte, nichts weiter, keine 10 Gebote, wie wertvoll sie dir erscheinen (und so toll sind sie wirklich nicht, aber darum geht es mir hier ja nicht), sie werden nicht auf Steintafeln geschrieben sondern nur mündlich gegeben. Das erste Mal, dass Steintafeln ins Spiel kommen, ist in Ex 24, ein Teil, der gar nicht in die Umgebung passt, da hier Moses, der in Ex 23 noch oben stand und zuhörte, jetzt auf einmal hochsteigen soll. Dann bekommt Moses in Ex 24,12 eine unbekannte Sammlung von Geboten auf Steintafeln (nicht spezifiziert, wie viele es sind). Erst in Ex 34 wird explizit von "10 Worten" auf Steintafeln gesprochen, nachdem Moses ja bekanntlich die Steintafeln in Wut über das goldene Kalb zerschmettert hat. Diese sind die obigen. "Weiter sprach der Herr zu Mose: Hau dir zwei steinerne Tafeln zurecht wie die ersten! Ich werde darauf die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerschmettert hast." Dann kommen die obigen Gesetze (Ex 34,14-26), die allem Anschein nach dieselben gewesen sein müssten wie die nicht näher genannten in Ex 24. Das wird dadurch unterstrichen, dass direkt danach in Ex 34,27 folgendes steht: "Er schrieb die Worte des Bundes, die 10 Worte (!), auf Tafeln." In Ex 34,32 heißt es dann: "Dann kamen alle Israeliten herbei und er übergab ihnen alle Gebote, die der Herr ihm am Sinai mitgeteilt hatte." Übergeben kann er es ihnen ja nur, wenn er etwas "geben" kann, also wohl die Steintafeln.

Anzumerken ist auch, dass die 10 Gebote, die normalerweise als solche geführt werden, nicht wirklich 10 klar abgrenzbare Abschnitte besitzen und daher von verschiedenen Kirchen verschieden ausgelegt werden (siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Einteilungen ), während die "10 Worte" oben ganz klar voneinander unterscheidbar sind. Faktisch sind die echten 10 Gebote an sich die Gebote, an die sich kein Christ hält, weil er diese nicht einmal kennt.

Ein weiterer fun fact ist, dass die "10 Gebote" ja auch unter dem Namen "Dekalog", was übersetzt "Zehnwort" heißt, und die sind genau das, was in Ex 34 steht "Er schrieb die (vorher genannten) Worte des Bundes, die 10 Worte, auf Tafeln." Und diese sind nicht die von den Christen genannten "10 Gebote", sondern meine aufgezählten.

Das mit den Steintafeln ist mir relativ egal.

Obwohl der Witz mit dem "ich habe ihn auf 10 runtergehandelt" oder "auf den Tafeln, die Moses zerschlagen hat, stand..." ja schon was hat...

Dass die zehn Gebote eher zwölf sind,weiß ich auch. Es gibt ja sogar unterschiedliche Zählweisen.

 

Aber diese Heerlager etc sind eben NICHT dabei.

Als Christin gilt ja für mich ohnehin: "Du sollst Gott den Herrn und deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

Dann befolgt man die 10 Gebote ja per se.

bearbeitet von mn1217
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ich bin etwas verwirrt: wo hast du denn von charismatischen gruppen gesprochen? Ich sehe da nur die nachfrage nach dem globalen überblick.

sorry, das war vermutlich eín anderer Thread, ich habe heute etwas zuviel um die Ohren.

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Nein, haben sie nicht. Es war und ist Teil jeder Gesellschaft, die überleben will. Ich kenne nur eine Gesellschaft, die das Stehlen prämierte, und nur das sich-erwischen-lassen bestrafte, Sparta, aber die hatten eh was Eigenes. ;)

Gibt es das nicht heute mehr? Ich dachte das nenne sich investment banking? ;)

 

DonGato.

Touché! :lol:

"du sollst dich nicht erwischen lassen" stand auf der Tafel, die Moses dann zerschmettert hat, vermutlich ganz oben.

Und es gilt nicht nur für Investmentbanker.

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Nein, haben sie nicht. Es war und ist Teil jeder Gesellschaft, die überleben will. Ich kenne nur eine Gesellschaft, die das Stehlen prämierte, und nur das sich-erwischen-lassen bestrafte, Sparta, aber die hatten eh was Eigenes. ;)

Gibt es das nicht heute mehr? Ich dachte das nenne sich investment banking? ;)

 

DonGato.

Touché! :lol:

"du sollst dich nicht erwischen lassen" stand auf der Tafel, die Moses dann zerschmettert hat, vermutlich ganz oben.

Und es gilt nicht nur für Investmentbanker.

Das galt schon, als noch niemand wusste, was ein Investmentbanker ist. :)

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Hier wurde behauptet, dass die 10 gebote eine willkürliche Auswahl sind.

MMn stimmt das so nicht, sondern die 10 Gebote haben schon eine Relevanz für zwischenmenschliches Zusammenleben.

Da ist"Du sollst nicht töten" etc. bedeutsamer als die Sache mit der Babyziege.

 

Einige der 10 Gebote finden sich in aktuellen Strafgesetzbüchern wieder (Nummer fünf, sieben und acht der katholischen Zählweise).

Nummer sechs war auch mal dabei.

Es sind zehn Regeln, mit denen ein Zusammenleben ganz gut klappt.

Ja, auch den Sabbat heiligen: Man denke an Burn-Out. (es geht um eien ruhetag,a n dem amn an Anderes als Arbeit denkt. Ob das nun freitag oder Sonntag ist, ist sekundär).

 

Für alle Atheisten: Die ersten zwei sind schon für Religiöse.

Allerdings tun Gemeinschaften ganz generell gut daran, wenn es Dinge gibt, die ihnen heilig sind, vor denen sie eine gewisse Ehrfurcht haben- ohne sich davon lähmen zu lassen. Z.B. die Würde des Menschen. (Um die es in den 10 Geboten auch geht).

 

Natürlich haben die Juden diese Regeln nicht erfunden.

MMn spricht für die Existenz Gottes, dass es diese Regeln so oder ähnlich in fast allen Kulturen gab/gibt. Gott hat schon immer zu den Menschen gesprochen.

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Bis heute sehe ich, dass die meisten Christen sich nur an zwei der 10 Gebote halten. Warum, glaubt ihr, ist das so?

 

Hälst Du Dich denn dran? *Besen für die eigene Tür in die Hand drück*

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Hier wurde behauptet, dass die 10 gebote eine willkürliche Auswahl sind.

MMn stimmt das so nicht, sondern die 10 Gebote haben schon eine Relevanz für zwischenmenschliches Zusammenleben.

 

Die "klassischen" zehn Gebote des Christentums wurden aus einem Kanon von 613 Geboten ausgewählt. Diese stehen irgendwo mitten zwischen den anderen Geboten. Da kann man schon von Willkür reden. Jedenfalls stammen die zehn Gebote nicht aus dem Teil der Bibel, wo tatsächlich von "zehn Geboten" gesprochen wird.

 

Natürlich sind bei den 613 Geboten viele dabei, die das menschliche Zusammenleben nicht tangieren, z. B. die Speisegesetze (man schadet anderen Menschen nicht, wenn man Schweinebraten isst, und man nützt ihnen auch nicht, wenn man es nicht tut). Es gibt aber auch ein Gebot, welches das menschliche Zusammenleben sehr wohl negativ tangiert haben, nämlich "Du sollst keinen anderen Gott neben mir haben". Die Juden haben das noch verhältnismäßig verträglich interpretiert: Sie selbst haben eben keinen anderen Gott verehrt, und was die anderen Völker gemacht haben, war ihnen piepegal. Die Christen haben daraus nicht nur gemacht, dass es keinen anderen Gott gibt (was übrigens auch die Juden glauben, jedenfalls mehrheitlich, zumindest heute), sondern auch, dass niemand einen anderen Gott verehren darf. Das war die Rechtfertigung dafür, das Heidentum auszulöschen. Da waren die Juden irgendwie weiter. Heute haben die meisten daraus wieder die jüdisch-heidnische Sicht gemacht, nämlich, dass es jedem frei steht, welche Götter er verehrt, dass er selbst aber nur "den einen Gott" verehren sollte. Aber mit dem Nachgeschmack, dass es eben keine anderen Götter gibt. In Bezug auf andere Götter sind die meisten Christen so hart atheistisch wie die positiven Atheisten. Das hat ihnen übrigens zur Zeit des alten Heidentums den Ruf eingetragen, Atheisten zu sein (nicht ganz gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass sie bei einem Gott eine Ausnahme machen - ihrem eigenen)

 

Da ist"Du sollst nicht töten" etc. bedeutsamer als die Sache mit der Babyziege.

 

Sicher, das bestreitet auch niemand. Aber es beruht auf einer eigenen Auswahl. Aus der Bibel kann man jedenfalls nicht herauslesen, dass ein Gebot wichtiger ist als ein anderes, das ist eine rein menschliche (verständliche) Entscheidung, die man aber nicht auf Gott abschieben kann.

 

Einige der 10 Gebote finden sich in aktuellen Strafgesetzbüchern wieder (Nummer fünf, sieben und acht der katholischen Zählweise).

Nummer sechs war auch mal dabei.

Es sind zehn Regeln, mit denen ein Zusammenleben ganz gut klappt.

Ja, auch den Sabbat heiligen: Man denke an Burn-Out. (es geht um eien ruhetag,a n dem amn an Anderes als Arbeit denkt. Ob das nun freitag oder Sonntag ist, ist sekundär).

 

Auch da muss ich Dir recht geben. Wobei es zum einen bessere Regeln gibt, zum anderen auch gewichtete Regeln. Normalerweise gewichten wir Regeln nach verschiedenen Prioritäten, wenn etwa "Du sollst nicht lügen" in Konflikt gerät mit "Du sollst nicht töten", dann wird normalerweise "Du sollst nicht töten" mit dem Zusatz "oder den Tod Unschuldiger zulassen" höher gewichtet als "Du sollst nicht lügen". Dass unter den Regeln welche sind, die das menschliche Zusammenleben besser regeln ist ja unbestritten, nur ist gerade da weder das Juden- noch das Christentum sonderlich originell. Wir finden die wichtigen Regeln sowohl im ägyptischen Totenbuch als auch im Codex Hamurabi.

 

Für alle Atheisten: Die ersten zwei sind schon für Religiöse.

Allerdings tun Gemeinschaften ganz generell gut daran, wenn es Dinge gibt, die ihnen heilig sind, vor denen sie eine gewisse Ehrfurcht haben- ohne sich davon lähmen zu lassen. Z.B. die Würde des Menschen. (Um die es in den 10 Geboten auch geht).

 

Wobei "Du sollst keinen anderen Gott neben mir haben" kein Gebot für religiöse Toleranz ist, jedenfalls nicht in der christlichen Auslegung. Da sind die (älteren) zehn Regeln Solons schon besser, da lautet die erste Regel "Respektiere die Götter", womit gemeint ist, dass man sich in die Götterverehrung der anderen nicht ungebührlich einmischt. Noch besser ist die Formulierung in den allgemeinen Menschenrechten, womit sowohl negative wie auch positive Religionsfreiheit gemeint ist. D. h., man sollte es auch respektieren, dass jemand überhaupt keine Götter verehrt (oder an sie glaubt, was übrigens zwei verschiedene Dinge sind). Speziell die negative Religionsfreiheit (die Freiheit, keiner Religion zu folgen) ist dem Christentum aber abgerungen worden, das war lange Zeit nicht selbstverständlich. Vor allem berufen sich viele Christen nur auf die positive Religionsfreiheit, aber immer mit dem Nebengeschmackt, dass die anderen Religionen "falsch" sind, ganz oder teilweise. Und irgendwie schwebt über dem noch der Anspruch, dass niemand einer "falschen" Religion anhängen sollte. Auch hier sind Juden und Heiden sowie Atheisten (meistens) weiter, weil es bei ihnen keine Missionierung gibt. Religion ist Privatsache, solange mir keiner mit seiner Religionsausübung Schaden zufügt, sollte es mir egal sein, welche Religion ein anderer ausübt. Das Christentum der beiden Großkirchen gehört allerdings nicht zu den Religionen, die mir als Atheisten keinen Schaden zufügt, weil ich für die Religionsausübung der Kirchen bezahle, dank ihrem Sonderstatus. Ich kann also behaupten, dass mir die Religionsausübung der Christen auch finanziellen Schaden zufügt, was ich weder vom Judentum noch vom Heidentum behaupten kann (und auch nicht von den anderen Religionen, wie etwa Hinduismus, oder Buddhismus, oder Shintoismus - weswegen ich da eine größere Neigung verspüre, sie gewähren zu lassen, wie immer es ihnen auch frommt).

 

Natürlich haben die Juden diese Regeln nicht erfunden.

MMn spricht für die Existenz Gottes, dass es diese Regeln so oder ähnlich in fast allen Kulturen gab/gibt. Gott hat schon immer zu den Menschen gesprochen.

 

Es gibt gewisse moralische Regeln in allen Kulturen, mit individuellen Variationen. Wobei auch die Variationen gleich verteilt sind, unabhängig von jeder Religion. Diese allgemeinen Regeln sind aber nicht deckungsgleich mit den Regeln der verschiedenen Religionen. Wenn man annimmt, dass diese Regeln von Gott stammen, dann muss man auch sagen, dass die davon abweichenden religiösen Regeln nicht von Gott stammen - das etwa das erste Gebot nicht von Gott stammen kann. Das wird gerne übersehen, wenn man behauptet, dass "die zehn Gebote" in allen Kulturen gelten - das ist faktisch falsch. Außerdem ist es plausibler, dass diese Regeln im Laufe der Evolution entstanden sind, und ein wichtiges Indiz dafür ist, dass wir Vorformen dieser Regeln auch bei anderen Primaten finden, ein zweites Indiz dafür ist die individuelle Varianz dieser Regeln. Ein drittes Indiz dafür, dass diese Regeln nichts mit Religion zu tun haben ist die Tatsache, dass sie unabhängig von der jeweiligen Religion sind. Die Evolution hat nicht einen überall gleichen Satz an Regeln in allen Menschen angelegt, sondern diese Regeln unterschiedlich auf die Individuen verteilt. Wie man angesichts dessen die Behauptung aufrecht erhalten will, dass Gott den Menschen bestimmte Regeln quasi "eingepflanzt" hat, ist mir unerfindlich. Es gibt nichts, was dafür spricht, aber Argumente dagegen. Zugleich ist das auch ein Argument dagegen, dass diese Regeln überhaupt einen religiösen Ursprung haben. Was religiös ist, ist die jeweils individuell unterschiedliche Auslegung dieser Regeln, mit denen man bloß den Satz der individuellen Regeln rationalisiert, d. h., ihnen eine Scheinbegründung gibt.

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Nun, was das Gottesbild anbetrifft, ticke ich persönlich ehr so wie die von dir beschriebenen Juden. Es gibt halt nur einen Gott.

In welcher Gestalt der angebetet wird, muss jeder selbst wissen.

 

Evolution widerspricht mMn auch nicht der Existenz Gottes, das hatten wir aber schon in anderen Threads.

Ich bin auch nicht der Mem-Fan.

Eher würde ich sagen, dass der Mensch eben so beschaffen ist, dass eine Einhaltung der 10 Gebote ihm guttut.

Und wer sagt denn, dass Gott "nur" über die Religionen mit Menschen kommuniziert.

 

Das "keine anderen Götter neben mir haben" schadet nur, wenn man mit Gewalt missioniert, und die Forderung steht nicht dabei.

 

Ob du Kirchensteuer zahlst, kannst du ja entscheiden- tritt aus der Kirche aus, fertig. Und selbst wenn andere Steuergelder auch in religiöse Belange gehen sollten- wir zahlen mit unseren Steuern viel ärgeren Unsinn.

bearbeitet von mn1217
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Der Kontext des Buches Exodus (=2 Mose) legt nahe, dass die zehn (oder von mir aus zwölf) Gebote einen Vorrang vor den Einzelvorschriften haben: Die Israeliten lagern am Sinai, Mose tritt vor Gott und erhält als erste Gesetze genau diese. Anschließend folgen Einzelvorschriften (in der Einheitsübersetzung "Bundesbuch" genannt), die sich fast durchgängig als Ausführungsbestimmungen zum Dekalog erklären lassen (Strafbestimmungen für Totschlag, Menschenraub, Körperverletzung, Diebstahl etc.) Diese Vorschriften enthalten konkrete Anweisungen, wie welches Vergehen zu bestrafen ist bzw. welchen Schadensersatz jemand zu leisten hat. Im Dekalog steht dies nicht.

Somit liegt nahe, dass der Dekalog als Grundsatz, die übrigen Vorschriften als konkrete Ausformulierungen gedacht waren.

Laut Evangelien geht es Jesus wiederum um die Grundsätze, die hinter den Einzelvorschriften stehen - und die Evangelisten legen großen Wert darauf, ihn dabei im Einklang mit der jüdischen Tradition darzustellen ("Was steht im Gesetz?")

Die Zehn Gebote wurden also bereits bei der schriftlichen Fixierung aus einem Kanon von 613 Vorschriften ausgewählt (und nicht, wie Volker glauben machen will, durch eine christliche Verschwörung).

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Lieber Volker,

 

 

 

 

...

Wobei "Du sollst keinen anderen Gott neben mir haben" kein Gebot für religiöse Toleranz ist, jedenfalls nicht in der christlichen Auslegung. Da sind die (älteren) zehn Regeln Solons schon besser, da lautet die erste Regel "Respektiere die Götter", womit gemeint ist, dass man sich in die Götterverehrung der anderen nicht ungebührlich einmischt. Noch besser ist die Formulierung in den allgemeinen Menschenrechten, womit sowohl negative wie auch positive Religionsfreiheit gemeint ist. D. h., man sollte es auch respektieren, dass jemand überhaupt keine Götter verehrt (oder an sie glaubt, was übrigens zwei verschiedene Dinge sind). Speziell die negative Religionsfreiheit (die Freiheit, keiner Religion zu folgen) ist dem Christentum aber abgerungen worden, das war lange Zeit nicht selbstverständlich. Vor allem berufen sich viele Christen nur auf die positive Religionsfreiheit, aber immer mit dem Nebengeschmackt, dass die anderen Religionen "falsch" sind, ganz oder teilweise. Und irgendwie schwebt über dem noch der Anspruch, dass niemand einer "falschen" Religion anhängen sollte...

Es kann nur eine Religion die wahre sein - die Religion die GOTT, Mensch geworden in der Person JESUS CHRISTI lehrt.

 

Kann es gut sein die Unwahrheit zu respektieren? - das erkläre, bitte.

 

Recht hast Du mit der Feststellung daß Christen - entgegen der Lehre JESU - sich verführen ließen NIchtchristen zu verfolgen.

 

Liebe die Irrenden und hasse den Irrtum!

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Hier wurde behauptet, dass die 10 gebote eine willkürliche Auswahl sind.

MMn stimmt das so nicht, sondern die 10 Gebote haben schon eine Relevanz für zwischenmenschliches Zusammenleben.

Da ist"Du sollst nicht töten" etc. bedeutsamer als die Sache mit der Babyziege.

 

Einige der 10 Gebote finden sich in aktuellen Strafgesetzbüchern wieder (Nummer fünf, sieben und acht der katholischen Zählweise).

Nummer sechs war auch mal dabei.

Es sind zehn Regeln, mit denen ein Zusammenleben ganz gut klappt.

Ja, auch den Sabbat heiligen: Man denke an Burn-Out. (es geht um eien ruhetag,a n dem amn an Anderes als Arbeit denkt. Ob das nun freitag oder Sonntag ist, ist sekundär).

 

Für alle Atheisten: Die ersten zwei sind schon für Religiöse.

Allerdings tun Gemeinschaften ganz generell gut daran, wenn es Dinge gibt, die ihnen heilig sind, vor denen sie eine gewisse Ehrfurcht haben- ohne sich davon lähmen zu lassen. Z.B. die Würde des Menschen. (Um die es in den 10 Geboten auch geht).

Leider bin erst heute auf diesen guten Beitrag von Dir aufmerksam geworden. Auch wenn ich nicht in jedem Detail Dein Ausfuehrungen folge leiste, doch was Deine Grundaussage betrifft ueber die allgemeinen Hinweise fuer zwischenmenschliches Zusammenleben, die in den 10.Geboten kondensiert wurden, gebe ich Dir Recht. Ich denke auch nicht, dass dieses jemand gross in Zweifel stellen wuerde.

 

Natürlich haben die Juden diese Regeln nicht erfunden.

MMn spricht für die Existenz Gottes, dass es diese Regeln so oder ähnlich in fast allen Kulturen gab/gibt. Gott hat schon immer zu den Menschen gesprochen.

 

Wenn das, woher diese Regeln stammen, fuer Dich Gott ist, dann haetten wir einen sehr aehnlichen Glauben. Warum dieses doch nicht so ist, koennte/sollte der Hauptinhalt der Dispute in dieses Forum sein. Leider ist dem nicht so.

 

A mi modo de ver

DonGato.

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@ Don gato: Gott ist (für mich) u.A. der/die, von dem/der diese Gebote/Regeln stammen, ja.

Respektive der/die Menschen so geschaffen hat, dass eine Einhaltung dieser Regeln ihnen gut tut.

 

Und, wie gesagt, dass sich "niemand" daran hält, stimmt so nicht.

Es gibt ja sogar Menschen, die auch die anderen 603 Gebote einhalten resp. es versuchen.

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...

Was den sogenannten Dekalog betrifft muss man nicht das Totenbuch bemühen um zu diesen Gesetzen zu gelangen, wobei ich bezweifle, dass die Ägypter das Sabbatgebot wirklich so kannten, aber Volker um Quellenangaben zu fragen ist, als ob man gegen eine Mauer reden würde.

Da ich diese These - wenn auch nur in der abgeschwaechten Version "... es gibt gewisse Parallelen ..." ebendort auch erwaeht habe (eventuelle sogar vor Volker), denke ich, Volker stuetzt sich auf die gleiche Quelle wie ich: Jan Assmanns Buecher ueber das alte Aegypten.

Die mir bekannten Aehnlichkeiten beziehen sich auf Gott- & Elternverehrung, nicht luegen, stehen, toeten etc. Was das Sabbatgebot angeht - ist mir zwar voellig unbekannt, aber da die Aegypter die 7-Tagen-Woche erfunden haben und in irgendwelchen Reichen wohl auch ein Tag frei war ... wuerde mich einen derartig analoge Ueberlieferung nicht wirklich verwundern.

 

A mi modo de ver

DonGato.

 

Ich habe dazu keinen Beleg!! Die sieben-Tage-Woche dürfte aus dem babylonischen Raum stammen.

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Ich habe dazu keinen Beleg!! Die sieben-Tage-Woche dürfte aus dem babylonischen Raum stammen.

Ich lasse mich da gern von Dir belehren: Wo kommt die 7-Tage-Woche her?

 

DonGato.

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Wo kommt die 7-Tage-Woche her?

Es gibt 7 sich bewegende Lichter am Himmel, die man mit bloßem Auge erkennen kann. Jeder Tag ist nach einem benannt. Und eine 7-Tage Woche fügt sich gut in in den Mondzyklus ein.

bearbeitet von GermanHeretic
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Wo kommt die 7-Tage-Woche her?

Es gibt 7 sich bewegende Lichter am Himmel, die man mit bloßem Auge erkennen kann. Jeder Tag ist nach einem benannt. Und eine 7-Tage Woche fügt sich gut in in den Mondzyklus ein.

Die da wären? Mond, Venus, Mars, Sonne (resp. es sieht so aus,als ob die sich bewegt) Und weiter?

bearbeitet von mn1217
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Wo kommt die 7-Tage-Woche her?

Es gibt 7 sich bewegende Lichter am Himmel, die man mit bloßem Auge erkennen kann. Jeder Tag ist nach einem benannt. Und eine 7-Tage Woche fügt sich gut in in den Mondzyklus ein.

Die da wären? Mond, Venus, Mars, Sonne (resp. es sieht so aus,als ob die sich bewegt) Und weiter?

Aber die übrigen Planeten, nach denen die Wochentage benannt sind, kann man nicht alle mit bloßem Auge erkennen.

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