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Die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils


Chrysologus

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45. Im gleichen Sinn sollen die einzelnen Bistümer eine Liturgische Kommission haben, um unter Leitung des Bischofs die Liturgische Bewegung zu fördern. Es kann manchmal förderlich sein, wenn mehrere Bistümer eine einzige Kommission gründen, die durch gemeinsame Beratung die liturgische Sache vorantreibt.

 

46. Außer der Kommission für die heilige Liturgie sollen womöglich in jedem Bistum auch eine Kommission für Kirchenmusik und eine weitere für sakrale Kunst eingesetzt werden. Es ist notwendig, daß diese drei Kommissionen mit vereinten Kräften arbeiten; ja nicht selten wird es angebracht sein, daß sie zu einer einzigen Kommission zusammengefaßt werden.

 

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KAPITEL II

 

DAS HEILIGE GEHEIMNIS DER EUCHARISTIE

 

47. Unser Erlöser hat beim Letzten Abendmahl in der Nacht, da er überliefert wurde, das eucharistische Opfer seines Leibes und Blutes eingesetzt, um dadurch das Opfer des Kreuzes durch die Zeiten hindurch bis zu seiner Wiederkunft fortdauern zu lassen und so der Kirche, seiner geliebten Braut, eine Gedächtnisfeier seines Todes und seiner Auferstehung anzuvertrauen: das Sakrament huldvollen Erbarmens, das Zeichen der Einheit, das Band der Liebe, das Ostermahl, in dem Christus genossen, das Herz mit Gnade erfüllt und uns das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit gegeben wird.

 

 

 

48. So richtet die Kirche ihre ganze Sorge darauf, daß die Christen diesem Geheimnis des Glaubens nicht wie Außenstehende und stumme Zuschauer beiwohnen; sie sollen vielmehr durch die Riten und Gebete dieses Mysterium wohl verstehen lernen und so die heilige Handlung bewußt, fromm und tätig mitfeiern, sich durch das Wort Gottes formen lassen, am Tisch des Herrenleibes Stärkung finden. Sie sollen Gott danksagen und die unbefleckte Opfergabe darbringen nicht nur durch die Hände des Priesters, sondern auch gemeinsam mit ihm und dadurch sich selber darbringen lernen. So sollen sie durch Christus, den Mittler, von Tag zu Tag zu immer vollerer Einheit mit Gott und untereinander gelangen, damit schließlich Gott alles in allem sei.

 

 

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49. Damit also das Opfer der Messe auch in der Gestalt seiner Riten seelsorglich voll wirksam werde, trifft das Heilige Konzil im Hinblick auf die mit dem Volk gefeierten Messen, besonders jene an Sonntagen und gebotenen Feiertagen, folgende Anordnungen.

 

50. Der Meß-Ordo soll so überarbeitet werden, daß der eigentliche Sinn der einzelnen Teile und ihr wechselseitiger Zusammenhang deutlicher hervortreten und die fromme und tätige Teilnahme der Gläubigen erleichtert werde.

 

Deshalb sollen die Riten unter treulicher Wahrung ihrer Substanz einfacher werden. Was im Lauf der Zeit verdoppelt oder weniger glücklich eingefügt wurde, soll wegfallen. Einiges dagegen, was durch die Ungunst der Zeit verlorengegangen ist, soll, soweit es angebracht oder nötig erscheint, nach der altehrwürdigen Norm der Väter wiederhergestellt werden.

 

 

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51. Auf daß den Gläubigen der Tisch des Gotteswortes reicher bereitet werde, soll die Schatzkammer der Bibel weiter aufgetan werden, so daß innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren die wichtigsten Teile der Heiligen Schrift dem Volk vorgetragen werden.

 

52. Die Homilie, in der im Laufe des liturgischen Jahres aus dem heiligen Text die Geheimnisse des Glaubens und die Richtlinien für das christliche Leben dargelegt werden, wird als Teil der Liturgie selbst sehr empfohlen. Ganz besonders in den Messen, die an Sonntagen und gebotenen Feiertagen mit dem Volk gefeiert werden, darf man sie nicht ausfallen lassen, es sei denn, es liege ein schwerwiegender Grund vor.

 

53. Nach dem Evangelium und der Homilie soll - besonders an den Sonntagen und gebotenen Feiertagen - das "Allgemeine Gebet" oder "Gebet der Gläubigen" wiedereingeführt werden, damit unter Teilnahme des Volkes Fürbitten gehalten werden für die heilige Kirche, für die Regierenden, für jene, die von mancherlei Not bedrückt sind, und für alle Menschen und das Heil der ganzen Welt.

 

 

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54. Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im "Allgemeinen Gebet" sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen. Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können. Wenn indes darüber hinaus irgendwo der Gebrauch der Muttersprache bei der Messe in weiterem Umfang angebracht zu sein scheint, so ist die Vorschrift des Artikels 40 dieser Konstitution einzuhalten.

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54. Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im "Allgemeinen Gebet" sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen. Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können. Wenn indes darüber hinaus irgendwo der Gebrauch der Muttersprache bei der Messe in weiterem Umfang angebracht zu sein scheint, so ist die Vorschrift des Artikels 40 dieser Konstitution einzuhalten.

 

(Hervorhebung von mir)

 

Diesen Passus sah Papst Paul VI. wohl als nicht so wichtig an (was er natürlich durfte).

 

Andere Päpste dürfen das aber genauso anders sehen.

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54. Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im "Allgemeinen Gebet" sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen. Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können. Wenn indes darüber hinaus irgendwo der Gebrauch der Muttersprache bei der Messe in weiterem Umfang angebracht zu sein scheint, so ist die Vorschrift des Artikels 40 dieser Konstitution einzuhalten.

 

(Hervorhebung von mir)

 

Diesen Passus sah Papst Paul VI. wohl als nicht so wichtig an (was er natürlich durfte).

 

Andere Päpste dürfen das aber genauso anders sehen.

Ich weiß nicht, ob es dem Papst "nicht so wichtig" war. Meiner Erinnerung nach wurde das anfangs immer betont (und rein theoretisch auch in der Gemeinde akzeptiert), aber praktisch setzte sich dann doch die Messe "ohne Latein" durch, so dass "Latein in der Messe" als Synonym für die Messe vor dem Konzil stand.

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54. Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im "Allgemeinen Gebet" sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen. Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können. Wenn indes darüber hinaus irgendwo der Gebrauch der Muttersprache bei der Messe in weiterem Umfang angebracht zu sein scheint, so ist die Vorschrift des Artikels 40 dieser Konstitution einzuhalten.

 

(Hervorhebung von mir)

 

Diesen Passus sah Papst Paul VI. wohl als nicht so wichtig an (was er natürlich durfte).

 

Andere Päpste dürfen das aber genauso anders sehen.

Ich weiß nicht, ob es dem Papst "nicht so wichtig" war. Meiner Erinnerung nach wurde das anfangs immer betont (und rein theoretisch auch in der Gemeinde akzeptiert), aber praktisch setzte sich dann doch die Messe "ohne Latein" durch, so dass "Latein in der Messe" als Synonym für die Messe vor dem Konzil stand.

 

Nee, so war es nicht. Hier ist die päpstliche Ansprache dazu (nur auf Ital. im Netz):

 

http://www.vatican.va/holy_father/paul_vi/audiences/1969/documents/hf_p-vi_aud_19691126_it.html

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54. Der Muttersprache darf im Sinne von Art. 36 dieser Konstitution in den mit dem Volk gefeierten Messen ein gebührender Raum zugeteilt werden, besonders in den Lesungen und im "Allgemeinen Gebet" sowie je nach den örtlichen Verhältnissen in den Teilen, die dem Volk zukommen. Es soll jedoch Vorsorge getroffen werden, daß die Christgläubigen die ihnen zukommenden Teile des Meß-Ordinariums auch lateinisch miteinander sprechen oder singen können. Wenn indes darüber hinaus irgendwo der Gebrauch der Muttersprache bei der Messe in weiterem Umfang angebracht zu sein scheint, so ist die Vorschrift des Artikels 40 dieser Konstitution einzuhalten.

 

(Hervorhebung von mir)

 

Diesen Passus sah Papst Paul VI. wohl als nicht so wichtig an (was er natürlich durfte).

 

Andere Päpste dürfen das aber genauso anders sehen.

Ich weiß nicht, ob es dem Papst "nicht so wichtig" war. Meiner Erinnerung nach wurde das anfangs immer betont (und rein theoretisch auch in der Gemeinde akzeptiert), aber praktisch setzte sich dann doch die Messe "ohne Latein" durch, so dass "Latein in der Messe" als Synonym für die Messe vor dem Konzil stand.

 

Nee, so war es nicht. Hier ist die päpstliche Ansprache dazu (nur auf Ital. im Netz):

 

http://www.vatican.va/holy_father/paul_vi/audiences/1969/documents/hf_p-vi_aud_19691126_it.html

Ich erinnere mich aber, dass die Pfarrer, mit denen ich damals zu tun hatte, sehr wohl auf den Konzilstext verwiesen. Was die tatsächliche Verwendung der Landessprache anging, war doch 1969 das meiste "gelaufen". Es gab nie ein solches Durcheinander wie zwischen dem Beginn des Konzils und dem Inkrafttreten der Liturgiereform. Ich kann ich da an vieles erinnern und das meiste auch noch zeitlich einornden.

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Traue keinem gehörten Konzilstext, den Du nicht selbst gelesen hast!

 

Ich wollte mit der Ansprache Paul VI. nur klarmachen, daß er wissend über SC hinausgegangen ist mit seienr Reform. Ich habe auch gar nichts dagegen, er darf das ja auch. Nur darf das genauso ein anderer Papst anders machen. Es gab ja interessanterweise von nichtkatholischen Intellektuellen einen Appell an Paul VI., diese Reform nicht durchzuführen, weil die "tridentinische" Messe und das liturgische Latein ein so wichtiges Kulturgut darstelle. Daraufhin erließ Paul VI. einen Indult für Großbrittanien (da kamen die Intellektuellen her), der als "Agatha-Christie-Indult" bekannt wurde - und so wurde die "Alte Messe" nicht abgeschafft.

 

(Nur für die Akten: ich mag den NOM viel lieber, aber bin da nicht verbissen. Hauptsache katholisch)

bearbeitet von rorro
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Es gab ja interessanterweise von nichtkatholischen Intellektuellen einen Appell an Paul VI., diese Reform nicht durchzuführen, weil die "tridentinische" Messe und das liturgische Latein ein so wichtiges Kulturgut darstelle.

Na ja diese Ästhetik Snobs gibt es auch heute noch...ein Synonym dafür ist Mosebach.

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Es gab ja interessanterweise von nichtkatholischen Intellektuellen einen Appell an Paul VI., diese Reform nicht durchzuführen, weil die "tridentinische" Messe und das liturgische Latein ein so wichtiges Kulturgut darstelle.

Na ja diese Ästhetik Snobs gibt es auch heute noch...ein Synonym dafür ist Mosebach.

Ich finde das ein wenig schade.

Wenn Liturgie nur noch Kunst ist, gehört sie ins Museum und nicht in die Kirche.

 

Klar wird die Welt ein wenig facettenärmer wenn die Eingeborenen von Takatukaland nicht mehr im Baströckchen herumlaufen möchten und auch gerne auf dem Sofa sitzen und fernsehen möchten, statt abends vor ihrer Hütte ums Feuer zu hocken und alte Weisen zu singen. Aber es wäre einfach unangebracht, wenn wir, die wir die Zeiten des Metsaufens auf Bärenfällen längst hinter uns gebracht haben, die Eingeborenen von Takatukaland auffordern würden, doch bitteschön weiter in der Steinzeit zu leben, weil wir das so toll romantisch finden, wenn wir im Urlaub dort vorbeischaun.

 

Werner

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Es gab ja interessanterweise von nichtkatholischen Intellektuellen einen Appell an Paul VI., diese Reform nicht durchzuführen, weil die "tridentinische" Messe und das liturgische Latein ein so wichtiges Kulturgut darstelle.

Na ja diese Ästhetik Snobs gibt es auch heute noch...ein Synonym dafür ist Mosebach.

Ich finde das ein wenig schade.

Wenn Liturgie nur noch Kunst ist, gehört sie ins Museum und nicht in die Kirche.

 

Klar wird die Welt ein wenig facettenärmer wenn die Eingeborenen von Takatukaland nicht mehr im Baströckchen herumlaufen möchten und auch gerne auf dem Sofa sitzen und fernsehen möchten, statt abends vor ihrer Hütte ums Feuer zu hocken und alte Weisen zu singen. Aber es wäre einfach unangebracht, wenn wir, die wir die Zeiten des Metsaufens auf Bärenfällen längst hinter uns gebracht haben, die Eingeborenen von Takatukaland auffordern würden, doch bitteschön weiter in der Steinzeit zu leben, weil wir das so toll romantisch finden, wenn wir im Urlaub dort vorbeischaun.

 

Werner

 

Schon wieder ein "nur" zuviel ...

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55. Mit Nachdruck wird jene vollkommenere Teilnahme an der Messe empfohlen, bei der die Gläubigen nach der Kommunion des Priesters aus derselben Opferfeier den Herrenleib entgegennehmen. Unbeschadet der durch das Konzil von Trient festgelegten dogmatischen Prinzipien kann in Fällen, die vom Apostolischen Stuhl zu umschreiben sind, nach Ermessen der Bischöfe sowohl Klerikern und Ordensleuten wie auch Laien die Kommunion unter beiden Gestalten gewährt werden, so etwa den Neugeweihten in der Messe ihrer heiligen Weihe, den Ordensleuten in der Messe bei ihrer Ordensprofeß und den Neugetauften in der Messe, die auf die Taufe folgt.

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Gibt es diese "Umschreibung" des Apostolischen Stuhles irgendwo zu lesen? Mich freut ja die Stärkung der Ortsbischofsautonomie, aber je nach "Umschreibung" ist die vielleicht auch nur Makulatur.

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56. Die beiden Teile, aus denen die Messe gewissermaßen besteht, nämlich Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, sind so eng miteinander verbunden, daß sie einen einzigen Kultakt ausmachen. Daher mahnt die Heilige Versammlung die Seelsorger eindringlich, sie sollen in der religiösen Unterweisung die Gläubigen mit Eifer belehren, an der ganzen Messe teilzunehmen, vor allem an Sonntagen und gebotenen Feiertagen.

 

 

 

57. § 1. Die Konzelebration ist in der Kirche des Ostens wie des Westens bis auf den heutigen Tag in Übung geblieben. In ihr tritt passend die Einheit des Priestertums in Erscheinung. Deshalb hat es das Konzil für gut befunden, die Vollmacht zur Konzelebration auf folgende Fälle auszudehnen:

 

1. a) Die Messe der Chrisamweihe und die Abendmahlsmesse am Gründonnerstag.

 

B) Die Messen bei Konzilien, Bischofszusammenkünften und Synoden.

 

c) Die Messe bei der Abtsweihe.

 

2. Überdies auf folgende Fälle, wenn der Ordinarius, dem das Urteil zusteht, ob die Konzelebration angebracht ist, die Erlaubnis gibt:

 

a) Die Konventmesse und die Hauptmesse in jenen Kirchen, in denen das geistliche Wohl der Christgläubigen nicht die Einzelzelebration aller anwesenden Priester verlangt.

 

B) Messen bei den verschiedenartigen Zusammenkünften von Welt- und Ordenspriestern.

 

§ 2. 1. Dem Bischof steht es zu, im Bereich seines Bistums das Konzelebrationswesen zu leiten.

 

2. Jedem Priester bleibt die Freiheit, einzeln zu zelebrieren, jedoch nicht zur selben Zeit in derselben Kirche während einer Konzelebration und nicht am Gründonnerstag.

 

 

 

58. Es soll ein neuer Konzelebrationsritus geschaffen und in das Römische Pontifikale und Missale eingefügt werden.

 

 

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KAPITEL III

 

DIE ÜBRIGEN SAKRAMENTE UND SAKRAMENTALIEN

 

59. Die Sakramente sind hingeordnet auf die Heiligung der Menschen, den Aufbau des Leibes Christi und schließlich auf die Gott geschuldete Verehrung; als Zeichen haben sie auch die Aufgabe der Unterweisung. Den Glauben setzen sie nicht nur voraus, sondern durch Wort und Ding nähren sie ihn auch, stärken ihn und zeigen ihn an; deshalb heißen sie Sakramente des Glaubens. Sie verleihen Gnade, aber ihre Feier befähigt auch die Gläubigen in hohem Maße, diese Gnade mit Frucht zu empfangen, Gott recht zu verehren und die Liebe zu üben. Es ist darum sehr wichtig, daß die Gläubigen die sakramentalen Zeichen leicht verstehen und immer wieder zu jenen Sakramenten voll Hingabe hinzutreten, die eingesetzt sind, um das christliche Leben zu nähren.

 

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60. Außerdem hat die heilige Mutter Kirche Sakramentalien eingesetzt. Diese sind heilige Zeichen, durch die in einer gewissen Nachahmung der Sakramente Wirkungen, besonders geistlicher Art, bezeichnet und kraft der Fürbitte der Kirche erlangt werden. Durch diese Zeichen werden die Menschen bereitet, die eigentliche Wirkung der Sakramente aufzunehmen; zugleich wird durch solche Zeichen das Leben in seinen verschiedenen Gegebenheiten geheiligt.

 

61. Die Wirkung der Liturgie der Sakramente und Sakramentalien ist also diese: Wenn die Gläubigen recht bereitet sind, wird ihnen nahezu jedes Ereignis ihres Lebens geheiligt durch die göttliche Gnade, die ausströmt vom Pascha-Mysterium des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi, aus dem alle Sakramente und Sakramentalien ihre Kraft ableiten. Auch bewirken sie, daß es kaum einen rechten Gebrauch der materiellen Dinge gibt, der nicht auf das Ziel ausgerichtet werden kann, den Menschen zu heiligen und Gott zu loben.

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62. Da sich aber im Laufe der Zeiten einiges in die Riten der Sakramente und Sakramentalien eingeschlichen hat, wodurch ihre Natur und ihr Ziel uns heute weniger einsichtig erscheinen, und da es mithin notwendig ist, einiges an ihnen den Erfordernissen unserer Zeit anzupassen, so erläßt das Heilige Konzil für ihre Reform folgende Anordnungen.

 

63. Da nicht selten bei der Spendung der Sakramente und Sakramentalien beim Volk der Gebrauch der Muttersprache sehr nützlich sein kann, soll ihr breiterer Raum gewährt werden, und zwar nach folgenden Richtlinien:

 

a) Bei der Spendung der Sakramente und Sakramentalien kann die Muttersprache gebraucht werden unter Wahrung der Vorschriften von Art. 36.

 

b ) Auf der Grundlage einer neuen Ausgabe des Römischen Rituale soll die nach Art. 22 § 2 zuständige territoriale kirchliche Autorität sobald wie möglich besondere Ritualien schaffen, die den Bedürfnissen der einzelnen Gebiete, auch in Bezug auf die Sprache, angepaßt sind: nach Bestätigung der Beschlüsse durch den Apostolischen Stuhl sollen sie in den betreffenden Gebieten verwendet werden. Bei der Schaffung dieser Ritualien oder besonderer Ritensammlungen sollen Unterweisungen, wie sie im Römischen Rituale den einzelnen Riten vorausgeschickt werden, nicht ausgelassen werden, mögen sie nun die Seelsorge oder die Rubriken betreffen oder eine besondere soziale Bedeutung haben.

 

bearbeitet von Bibliothekar
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64. Ein mehrstufiger Katechumenat für Erwachsene soll wiederhergestellt und nach dem Urteil des Ortsordinarius eingeführt werden. So soll ermöglicht werden, daß die Zeit des Katechumenats, die zu angemessener Einführung bestimmt ist, durch heilige, in gewissen Zeitabschnitten aufeinanderfolgende Riten geheiligt wird.

 

65. In den Missionsländern soll es erlaubt sein, außer den Elementen der Initiation, die in der christlichen Überlieferung enthalten sind, auch jene zuzulassen, die sich bei den einzelnen Völkern im Gebrauch befinden, sofern sie im Sinne von Art. 37-40 dieser Konstitution dem christlichen Ritus angepaßt werden können.

 

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66. Beide Riten für die Erwachsenentaufe, sowohl der einfache wie der feierliche mit dem wiederhergestellten Katechumenat, sollen revidiert werden; in das Römische Meßbuch soll eine eigene Messe "Bei der Spendung einer Taufe" aufgenommen werden.

 

67. Der Ritus der Kindertaufe soll überarbeitet und der tatsächlichen Situation der Kinder angepaßt werden; überdies sollen im Ritus selbst die Rolle der Eltern und Paten und ihre Pflichten deutlicher hervortreten.

 

68. Für den Fall einer großen Zahl von Täuflingen sollen im Taufritus entsprechende Anpassungen vorgesehen werden zur Verwendung nach dem Urteil des Ortsordinarius. Ferner soll eine Kurzform des Taufritus geschaffen werden, den die Katechisten, vor allem die in Missionsländern, und in Todesgefahr die Gläubigen allgemein gebrauchen können, wenn kein Priester oder Diakon anwesend ist.

 

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69. An Stelle des Ritus, der den Titel trägt "Ordo supplendi omissa super infantem baptizatum" (Ordo, nach dem die bei der Nottaufe ausgefallenen Teile des Taufritus nachgeholt werden), soll ein neuer geschaffen werden, der deutlicher und zutreffender zum Ausdruck bringt, daß das notgetaufte Kind schon in die Kirche aufgenommen ist. Ferner soll ein neuer Ritus geschaffen werden für gültig getaufte Konvertiten, in dem zum Ausdruck kommen soll, daß sie in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen werden.

 

70. Außerhalb der österlichen Zeit kann das Taufwasser bei der Taufspendung selbst mit einer approbierten kürzeren Formel geweiht werden.

 

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