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Glauben als Abenteuer


Der Geist

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warum begrenzt du dieses auf diese wenige anzahl von kirchen?

Weil ich diese kenne und nur ungern über Dinge schreibe von denen ich wenig Ahnung habe.

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warum begrenzt du dieses auf diese wenige anzahl von kirchen?

Weil ich diese kenne und nur ungern über Dinge schreibe von denen ich wenig Ahnung habe.

vom gelebten christentum des einzelnen wissen wir doch auch nichts. soll sich volker die mühe des definierens und der befragung machen.

aber vielleicht zieht er sich bei der definition wieder auf offizielle statistiken über glaubenszugehörigkeit zurück.

so könnte man eine beliebige, eine zweckdefinition finden. laß ihn machen.

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Als großer Religionskritiker sollte man wissen, dass sowohl die evangelische Kirche Augsburger Bekenntis als auch die evangelische Kirche Helvetisches Bekenntnis und alle orthodoxen Kirchen eine Ehescheidung zulassen.

 

Die Othrodoxie läßt zwar eine zweite Ehe, aber keine Scheidung zu - bei denen "hält" die Ehe über den Tod hinaus.

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ich wundere mich hier schon ein bisschen. Will Wolfgang allen Ernstes behaupten, die Ehe sei für diejenigen Christen, für die sie kein Sakrament ist, eine eher beliebige Sache, die man zur Not wie sein Hemd wechseln könne? dass man die jesusworte über die ehe einfach ignorieren könne? Ich nehme doch an, dass dies nicht der Fall ist.

 

Wenn die Ehe aber für jeden Christen egal welcher Konfession etwas ganz Besonderes ist, dann sollte man annehmen, dass sich dies auch in den Scheidungszahlen widerspiegelt. Und damit fällt das Wolfgangsche Argument in sich zusammen. Ob die Ehe nun ein "Sakrament" ist oder nicht, ist dabei in der Tat irrelevant.

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ich wundere mich hier schon ein bisschen. Will Wolfgang allen Ernstes behaupten, die Ehe sei für diejenigen Christen, für die sie kein Sakrament ist, eine eher beliebige Sache, die man zur Not wie sein Hemd wechseln könne? dass man die jesusworte über die ehe einfach ignorieren könne? Ich nehme doch an, dass dies nicht der Fall ist.

 

Wenn die Ehe aber für jeden Christen egal welcher Konfession etwas ganz Besonderes ist, dann sollte man annehmen, dass sich dies auch in den Scheidungszahlen widerspiegelt. Und damit fällt das Wolfgangsche Argument in sich zusammen. Ob die Ehe nun ein "Sakrament" ist oder nicht, ist dabei in der Tat irrelevant.

zwischen sakrament und "beliebige sache" liegen welten. scheidung ist ein menschliches problem und kein primär christliches oder atheistisches.

 

ich gehe nicht davon aus, dass unchristliche menschen ihre partner wie die hemden wechseln.

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Vorsicht: ....

 

 

eine ausgemachte unverschämtheit. ohne den artikel gelesen zu haben, (sowas tue ich mir dann doch nicht an) würde ich das zeugs in der arena auf der stelle ins tohu versenken.

Hmmmmmm - also ich muss gestehen - ich habe mir Volkers roten Disclaimer redlich verdient, weil ich in der Vergangenheit die Länge seiner Beiträge angegriffen habe. Ebenso kann ich mich daran erinnern, dass Volker oft als einzige Erwiderung auf seine Beiträge ein "Du bist zu lang" bekommt.

Da knn ich das gut verstehen, wenn er mal etwas bissiger darauf hinweist, dass er seine langen Postings nicht um der Länge willen verfasst.

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ich wundere mich hier schon ein bisschen. Will Wolfgang allen Ernstes behaupten, die Ehe sei für diejenigen Christen, für die sie kein Sakrament ist, eine eher beliebige Sache, die man zur Not wie sein Hemd wechseln könne? dass man die jesusworte über die ehe einfach ignorieren könne? Ich nehme doch an, dass dies nicht der Fall ist.

 

Wenn die Ehe aber für jeden Christen egal welcher Konfession etwas ganz Besonderes ist, dann sollte man annehmen, dass sich dies auch in den Scheidungszahlen widerspiegelt. Und damit fällt das Wolfgangsche Argument in sich zusammen. Ob die Ehe nun ein "Sakrament" ist oder nicht, ist dabei in der Tat irrelevant.

 

Es spielt keine Rolle, wie diversifiziert "die Christen" als Gruppe sind. Wenn man Christen gleich welchen Bekenntnisses fragt, ob es moralisch in Ordnung ist, sich scheiden zu lassen, so antwortet die Mehrheit mit "Nein". Es gibt bei vielen natürlich die Einsicht, dass es manchmal unvermeidlich ist. Was soll man der Frau eines prügelnden Alkoholikers auch sonst ins Gesicht sagen? Etwa, dass sie ihr Los mit Fassung zu tragen hat?

 

Die Differenz zwischen Bekenntnis und Handeln liegt darin, dass wir bei einer Mehrheit der Christen also eine schlechte Bewertung bei der Ehescheidung finden. Fragt man Atheisten, so fällt die Ablehnung deutlich geringer aus. Trotzdem, wenn man sich das Verhalten betrachtet, dann liegen Atheisten mit den gläubigen Gruppen mit der geringsten Ehescheidungsrate gleichauf. Wobei in den USA die Katholiken die Gruppe sind, bei denen Ablehnung der Ehescheidung mit einer deutlich geringeren Rate einhergeht.

 

Man sollte nun erwarten, dass eine christlich-moralische Ablehnung der Ehescheidung mit einer geringeren Scheidungsrate einhergeht, während eine Befürwortung der Ehescheidung wie bei den Atheisten eine deutlich höhere Scheidungsrate bewirkt. Das ist jedoch nicht der Fall.

 

Der Grund ist ganz einfach und lässt sich auf alle moralischen Gebiete übertragen: X mag in einer Religion verboten sein. Die Mehrheit der Anhänger mag glauben, dass es richtig ist, X zu verbieten. Das hilft aber kein bisschen dabei, das eigene Verhalten zu beeinflussen. Das ist ein aus der Verhaltenspsychologie bekanntes Phänomen, es hat nichts mit Religion zu tun. Beispiel: Wenn jemand eine Spinnenphobie hat, dann mag er rational diese als vollkommen unangemessen betrachten. Das ändert aber nichts an seinem Verhalten Spinnen gegenüber. Er glaubt, dass Spinnen harmlos sind, und das Angst eine falsche Reaktion auf Spinnen ist. Dieser Glauben ändert an seinem Verhalten nichts.

 

D. h., der Glauben, dass ein Verhalten falsch ist, kann alleine nichts an dem Verhalten ändern. Es gibt andere Formen von Glauben, die einen massiven Einfluss auf die Verhaltensweisen haben, der religiöse Glauben gehört nicht zu dieser Kategorie. Zum Glauben in den Religionen gehören nur ganz selten Tipps und Hinweise, wie man sein eigenes Verhalten ändert.

 

Ein weiteres Beispiel sind die Abtreibungszahlen. Auch hier wieder gibt es nur Zahlen aus den USA. Man kann sie nicht auf Deutschland übertragen, weil die Religion in der BRD keine so große Rolle spielt wie in Nordamerika. In den USA wird, aus religiösen Gründen, eine Abtreibung mehrheitlich abgelehnt. Trotzdem sind die Abtreibungsraten in den USA deutlich höher als in Deutschland, speziell unter Teenagern. Was bedeutet: Ein Mehr an Religion löst keine moralischen Probleme. Sinkt die Bedeutung der Religion, dann geht das nicht automatisch einher mit einem Sinken des moralischen Verhaltens. Das Verhalten ändert sich nicht, wenn man seinen Glauben verliert. Es ändert sich auch nur sehr kurzfristig, wenn man einen Glauben "dazugewinnt". Der Einfluss des religiösen Glaubens auf die Moral wird weit überschätzt.

 

Deswegen ändert sich nicht viel am Verhalten durch eine Religion. Daher ist der Glauben auch kein Abenteuer, alles spielt sich nur im Kopf ab. Man ändert seine Denkweisen, aber kaum sein Verhalten. Der Glauben ist auch keine Hilfe dabei, sein Leben zu verändern. Das mag in Einzelfällen zwar zutreffen oder so erscheinen. Man kann sich fragen, ob jemand wie Maximilian Kolbe oder Bonhoeffer oder andere sich anders verhalten hätten, wenn sie Atheisten gewesen wären, und man kann vermuten, dass dies nicht der Fall wäre.

 

Das gilt übrigens auch für Extreme wie beispielsweise Selbstmordattentate. Man mag glauben, wie viele Atheisten, dass nur tief religiöse Menschen Selbstmordattentate begehen, weil nur die Religion dafür eine tiefe Motivation bietet. Diese Ansicht ist falsch: Die tamilischen Tiger, beispielsweise, versuchen, ihre politischen Ziele über Selbstmordattentate zu erreichen. Aber die tamilischen Tiger sind alle Atheisten. Es gibt das bekannte Zitat von Weinberg, dass gute Menschen Gutes tun, und böse Menschen Böses, das man aber eine Religion braucht, damit gute Menschen Böses tun. Diese Ansicht halte ich für falsch. Hier spielt wieder die auch unter Atheisten weit verbreitete Ansicht eine Rolle, dass Religion ein großer "Verhaltensmotivator" ist. Man müsste das anders sagen: Ob mit oder ohne Religion tun gute Menschen Gutes und böse Menschen Böses. Der Grad der Religiosität spielt beim Verhalten eine nur sehr geringe Rolle, wenn man nach Einflüssen sucht, muss man dies an anderer Stelle tun. Religiöse Moral dient nur der Rechtfertigung des eigenen Verhaltens, d. h., gute Menschen begründen ihr Verhalten mit ihrer Religion, böse Menschen können das auch und tun es auch. Nur westliche Atheisten haben meist keine Religion, sie müssen ihr Verhalten anders rechtfertigen.

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Bekanntlich heißt das jüngste Buch des Spiegel Journalisten Matthias Matussek "Das katholische Abenteuer" ...ist als reißerischer Titel bei einem Journalisten der versucht sein "Gläubig Sein" peu a peu zu Geld zu machen tolerierbar ....aber jetzt fangen auch angeblich kluge Menschen wie Kardinal Reinhard Marx von München Freising an davon zu faseln, "dass der Glaube das größte Abenteuer des menschlichen Geistes ist." Nachzulesen hier. Und schlägt man das Schlagwort "Abenteuer Glauben" bei Google nach, findet man einige Seiten.

 

Ich halte diese Qualifizierung des Glaubens schlechtweg für Unfug. Wikipedia definiert Abenteuer

als eine risikoreiche Unternehmung oder auch ein Erlebnis, das sich stark vom Alltag unterscheidet – ein Verlassen des gewohnten Umfeldes und des sozialen Netzwerkes, um etwas (Riskantes) zu unternehmen, was interessant, faszinierend zu sein verspricht und bei dem der Ausgang ungewiss ist.

 

Es begab sich eines Tages, dass ein junger Mann in den Zug stieg, nachdem er ein Wochenende in einer Umgebung verbracht hatte, wo es um lauter Menschenzeugs ging (in der Hauptsache: Wer war Schuld, wer war doof und wer war das unschuldige Opfer).

Der junge Mann war an diesem Wochenende in der Rolle des Beobachters und fand die ganze Geschichte etwas albern.

 

Vor Fahrtantritt nun sah er im Bahnhofsbuchhandel Sophies Welt. Da der junge Mann schon immer an einem Einstieg in die Philosophie interessiert war, erwarb er das Buch als Reiselektüre.

 

War das ein Abenteuer! Eine Gedankenwelt, die im krassen Gegensatz zu dem stand, was am Wochenende Thema war. Das ganze Menschenzeugs wurde zu einem winzig kleinen Punkt im Hirn, während der junge Mann begierig Wort um Wort aufsog. 8 Stunden Zugfahrt vergingen wie nix, aber nach dieser Zugfahrt war das Empfinden des jungen Mannes für die Welt ein anderes als vorher. Mit diesem Ausgang von Wochenende, Zugfahrt und Buch war nicht zu rechnen.

 

Ende der Geschichte

 

Was hier gezeigt werden sollte: Die Begegnung mit einem Gedankengut, das provoziert, das sich nicht einfach so mit dem verträgt, was sonst die eigene Weltsicht ist und das Ergebnis dieser Kollision, kann durchaus ein Abenteuer sein.

Allerdings ist diese Art des Abenteuers nicht allein dem Glauben vorbehalten.

 

Noch eine Anekdote hintendran: Bei der letzten Osternacht im Schweriner Dom lief jemand im Rollenspielkostüm (Ich glaube es sollte der Blonde Targaryen aus "Game of Thrones" sein) durch die Dunkelheit des Gebäudes. Das als Beleg für den abenteuerlichen Charakter, den Rituale haben können.

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Als großer Religionskritiker sollte man wissen, dass sowohl die evangelische Kirche Augsburger Bekenntis als auch die evangelische Kirche Helvetisches Bekenntnis und alle orthodoxen Kirchen eine Ehescheidung zulassen.

 

Die Othrodoxie läßt zwar eine zweite Ehe, aber keine Scheidung zu - bei denen "hält" die Ehe über den Tod hinaus.

´Dann gestattet Deiner Meinug nach die Orthodoxie die Bigamie? Ich habe den Bischofsvikar der Orthodoxen Bulgaren in Österreich gefragt...der spricht von Scheidung.

bearbeitet von Der Geist
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ich wundere mich hier schon ein bisschen. Will Wolfgang allen Ernstes behaupten, die Ehe sei für diejenigen Christen, für die sie kein Sakrament ist, eine eher beliebige Sache, die man zur Not wie sein Hemd wechseln könne?

Ich bewundere Deinen Fähigkeit differnziert zu denken...kein Unterschie zwischen einer Scheidzúng im Notfall und Beliebigkeit :facepalm:
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Das gilt übrigens auch für Extreme wie beispielsweise Selbstmordattentate.

Die sind natürlich in Österreich und Deutschland ein wichtiges Problem, wo sich doch monatlich dutzende Christen als Attentäter in die Luft sprengen.

 

Ansonst auf 2 Seiten ausgebreitete Unkenntnis von religiösen Basics verbunden mit dem Versuch die Welt auf das eigenen Bild zu trimmen .....Pipi Langstrumpf: ...Ich bau mir meine Welt, so wie sie mir gefällt...nur nicht lustig wie die Pippi sindern lächerlich.

bearbeitet von Der Geist
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ich wundere mich hier schon ein bisschen. Will Wolfgang allen Ernstes behaupten, die Ehe sei für diejenigen Christen, für die sie kein Sakrament ist, eine eher beliebige Sache, die man zur Not wie sein Hemd wechseln könne? dass man die jesusworte über die ehe einfach ignorieren könne? Ich nehme doch an, dass dies nicht der Fall ist.

 

Wenn die Ehe aber für jeden Christen egal welcher Konfession etwas ganz Besonderes ist, dann sollte man annehmen, dass sich dies auch in den Scheidungszahlen widerspiegelt. Und damit fällt das Wolfgangsche Argument in sich zusammen. Ob die Ehe nun ein "Sakrament" ist oder nicht, ist dabei in der Tat irrelevant.

 

Es spielt keine Rolle, wie diversifiziert "die Christen" als Gruppe sind. Wenn man Christen gleich welchen Bekenntnisses fragt, ob es moralisch in Ordnung ist, sich scheiden zu lassen, so antwortet die Mehrheit mit "Nein". ....

ein christliches bekenntnis macht keinen christen. damit fällt die gesamte argumentation zusammen. das vorhandensein eines christlichen selbstverständnisses und dieses an vereinbarten definitionen prüfbar kann nur die grundlage belastbarer aussagen sein.

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Als großer Religionskritiker sollte man wissen, dass sowohl die evangelische Kirche Augsburger Bekenntis als auch die evangelische Kirche Helvetisches Bekenntnis und alle orthodoxen Kirchen eine Ehescheidung zulassen.

 

Die Othrodoxie läßt zwar eine zweite Ehe, aber keine Scheidung zu - bei denen "hält" die Ehe über den Tod hinaus.

´Dann gestattet Deiner Meinug nach die Orthodoxie die Bigamie? Ich habe den Bischofsvikar der Orthodoxen in Österreich gefragt...der spricht von Scheidung.

ich denke die orthodoxen unterscheiden klug zwischen einem sakramentalen element und dem lebensvollzug.

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Es spielt keine Rolle, wie diversifiziert "die Christen" als Gruppe sind. Wenn man Christen gleich welchen Bekenntnisses fragt, ob es moralisch in Ordnung ist, sich scheiden zu lassen, so antwortet die Mehrheit mit "Nein".

Natürlich wieder kein Beleg für diese Behauptung...sie ist auch falsch ....ich kenne nicht ein mal Katholiken die undifferenziert eine solche Antwort geben würden...und träfe ich einen so wäre er mit zu dumm um ein Gesprächspartner zu sein.

Will etwa jemand behaupten - ich wähle mit Absicht ein Extrembeispiel - die Scheidung einer Frau von einem trunksüchtigen gewalttätigem Mann der sei und die Kinder regelmäßig schlägt, wäre moralisch nicht in Ordnung?

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Mein Beitrag zum thread-Thema wäre: Glaube wird in dem Moment zum Abenteuer, in dem ich existentiell beten muß "Nicht mein, sondern Dein Wille, Herr, geschehe".

Oh ja, mein Glaube würde auch in dem Moment zum Abenteuer, in dem ich sowas existentiell beten müßte.

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Mein Beitrag zum thread-Thema wäre: Glaube wird in dem Moment zum Abenteuer, in dem ich existentiell beten muß "Nicht mein, sondern Dein Wille, Herr, geschehe".

 

Das sind aber Situationen, die wahrscheinlich für jeden zum Abenteuer werden, egal ob gläubig oder nicht, oder?

 

PS: Auch wenn das jetzt kritisch klingt, die Perle war Absicht. :)

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Mein Beitrag zum thread-Thema wäre: Glaube wird in dem Moment zum Abenteuer, in dem ich existentiell beten muß "Nicht mein, sondern Dein Wille, Herr, geschehe".

 

Das sind aber Situationen, die wahrscheinlich für jeden zum Abenteuer werden, egal ob gläubig oder nicht, oder?...

ich denke nicht, für jeden. für manche ist eine situation so schmerzhaft, dass sie dicht machen, in die dissoziation kommen.

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ich wundere mich hier schon ein bisschen. Will Wolfgang allen Ernstes behaupten, die Ehe sei für diejenigen Christen, für die sie kein Sakrament ist, eine eher beliebige Sache, die man zur Not wie sein Hemd wechseln könne? dass man die jesusworte über die ehe einfach ignorieren könne? Ich nehme doch an, dass dies nicht der Fall ist.

 

Wenn die Ehe aber für jeden Christen egal welcher Konfession etwas ganz Besonderes ist, dann sollte man annehmen, dass sich dies auch in den Scheidungszahlen widerspiegelt. Und damit fällt das Wolfgangsche Argument in sich zusammen. Ob die Ehe nun ein "Sakrament" ist oder nicht, ist dabei in der Tat irrelevant.

Darf ich mit einer Statistik aushelfen?

(Als Quelle kann ich leider nur angeben, daß ich sie in einer Predigt gehört habe. Ich habe auch vergessen, woher diese Zahlen stammen. Es würde mich aber nicht wundern, wenn sie aus den USA kämen.)

 

Eine von zwei Ehen wird geschieden.

Bei Christen wird eine von drei Ehen geschieden.

Bei Christen, die sonntags zusammen in den Gottesdienst gehen, wird eine von zehn Ehen geschieden.

Bei Christen, die täglich zusammen beten, wird eine von 1427 Ehen geschieden.

 

(Wenn hier irgendwann mal gesplittet wird werde ich auch was zum eigentlichen Thema schreiben: Warum ich denke, daß Glauben ein Abenteuer sein kann.)

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Gast Mactafledis

Mein Beitrag zum thread-Thema wäre: Glaube wird in dem Moment zum Abenteuer, in dem ich existentiell beten muß "Nicht mein, sondern Dein Wille, Herr, geschehe".

 

Besteht das Abenteuer des Glaubens darin, zu wissen, dass man so beten müsste ohne sich seines Gottvertrauens so gewiss zu sein, es auch tatsächlich zu können?

Dass der Glauben im Ernstfall nicht reichen könnte? Verstehe ich das so richtig oder meinst Du das anders?

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Da ich Gouvi ja dafür ne Perle gegeben habe, versuche ich mal zu erklären, wie ich es verstehe:

 

Jemand anderem zu vertrauen, gehört zum Leben dazu. Ich vertrau darauf, dass die Brücke nicht einstürzt, wenn ich drüber fahre, ich vertrau darauf, dass die Bremse funktioniert usw., weil ich denke, dass die Leute, die das konstruiert haben, ihr Handwerk verstehen. - Zugegeben eine sehr abstrakte Art von Vertrauen, weil ich den, dem ich letztlich vertraue, ja gar nicht kenne.

 

Anders ist es schon, wenn ich mich jemandem anvertraue: ihm was von mir preisgebe, weil ich ihn so gut kenne und darauf vertraue, dass er mein Vertrauen nicht missbraucht, es nicht Hinz und Kunz weitererzählt, sondern ich darauf setzen kann, dass er auf meiner Seite steht. - Etwas was für mich zum menschlichen Leben dazugehört und ohne solche Personen wäre mein Leben und das Leben von jedem bestimmt um einiges ärmer.

 

Und jetzt gibt es da das existentielle Vertrauen, von dem Gouvi spricht: Ein Vertrauen, dass mein Leben völlig in die Hand eines anderen übergibt. Das alte Beispiel vom kleinen Kind, das freiwillig von einer 2m hohen Mauer springt - einzig aus dem Grund, weil sein Vater unten steht und die Arme ausbreitet und sagt springt. Irgendwann wird das Kind, vom Urvertrauen getragen das erste Mal gesprungen sein und die Erfahrung gemacht haben: "Papa fängt mich auf!" Die Erfahrung lässt ihn die nächsten Male auch springen.

Ich glaub, bei uns Erwachsenen sieht das ein wenig schwieriger aus: Wir denken nach, was alles passieren könnte, wenn wir springen, wir haben schon öfter die Erfahrung gemacht, dass wir hinfallen, wir wollen am liebsten möglichst selbstbestimmt leben, alles selbst in der Hand haben.

Aber wenn wir gerade an dem Punkt sind, wo wir das nicht mehr können, wo wir vielleicht auch wissen, dass mein eigener Wille vielleicht in eine ganz andere Richtung geht, als es Gottes Plan ist, dann verlangt es einiges an Vertrauen von uns, dazu ja zu sagen. Eben nicht in einer Art à la "Was bleibt mir anderes übrig?!", sondern eher im Sinne von: "Auch wenn ich manches nicht verstehe, dann vertrau ich doch darauf, dass du mich auffängst und einen Plan für mich hast."

Und da solche Situationen (Gott sei Dank) nicht jeden Tag vorkommen, kann glaub ich keiner von uns sagen, ob man im Ernstfall diesen Vertrauenssprung wirklich wagen könnte. Und insofern versteh ich es auch als Abenteuer, denn wenn alles gut ist, zu sagen "Ich glaube" ist kein großes Wagnis, dieses Vertrauen dann auch in Krisensituationen zu beweisen kann man dann meiner Meinung nach schon als abenteuerlich bezeichnen, denn man lässt sich auf eine sehr neue, unbekannte Erfahrung ein.

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Gast Mactafledis

Da ich Gouvi ja dafür ne Perle gegeben habe, versuche ich mal zu erklären, wie ich es verstehe:

 

Jemand anderem zu vertrauen, gehört zum Leben dazu. Ich vertrau darauf, dass die Brücke nicht einstürzt, wenn ich drüber fahre, ich vertrau darauf, dass die Bremse funktioniert usw., weil ich denke, dass die Leute, die das konstruiert haben, ihr Handwerk verstehen. - Zugegeben eine sehr abstrakte Art von Vertrauen, weil ich den, dem ich letztlich vertraue, ja gar nicht kenne.

 

Anders ist es schon, wenn ich mich jemandem anvertraue: ihm was von mir preisgebe, weil ich ihn so gut kenne und darauf vertraue, dass er mein Vertrauen nicht missbraucht, es nicht Hinz und Kunz weitererzählt, sondern ich darauf setzen kann, dass er auf meiner Seite steht. - Etwas was für mich zum menschlichen Leben dazugehört und ohne solche Personen wäre mein Leben und das Leben von jedem bestimmt um einiges ärmer.

 

Und jetzt gibt es da das existentielle Vertrauen, von dem Gouvi spricht: Ein Vertrauen, dass mein Leben völlig in die Hand eines anderen übergibt. Das alte Beispiel vom kleinen Kind, das freiwillig von einer 2m hohen Mauer springt - einzig aus dem Grund, weil sein Vater unten steht und die Arme ausbreitet und sagt springt. Irgendwann wird das Kind, vom Urvertrauen getragen das erste Mal gesprungen sein und die Erfahrung gemacht haben: "Papa fängt mich auf!" Die Erfahrung lässt ihn die nächsten Male auch springen.

Ich glaub, bei uns Erwachsenen sieht das ein wenig schwieriger aus: Wir denken nach, was alles passieren könnte, wenn wir springen, wir haben schon öfter die Erfahrung gemacht, dass wir hinfallen, wir wollen am liebsten möglichst selbstbestimmt leben, alles selbst in der Hand haben.

Aber wenn wir gerade an dem Punkt sind, wo wir das nicht mehr können, wo wir vielleicht auch wissen, dass mein eigener Wille vielleicht in eine ganz andere Richtung geht, als es Gottes Plan ist, dann verlangt es einiges an Vertrauen von uns, dazu ja zu sagen. Eben nicht in einer Art à la "Was bleibt mir anderes übrig?!", sondern eher im Sinne von: "Auch wenn ich manches nicht verstehe, dann vertrau ich doch darauf, dass du mich auffängst und einen Plan für mich hast."

Und da solche Situationen (Gott sei Dank) nicht jeden Tag vorkommen, kann glaub ich keiner von uns sagen, ob man im Ernstfall diesen Vertrauenssprung wirklich wagen könnte. Und insofern versteh ich es auch als Abenteuer, denn wenn alles gut ist, zu sagen "Ich glaube" ist kein großes Wagnis, dieses Vertrauen dann auch in Krisensituationen zu beweisen kann man dann meiner Meinung nach schon als abenteuerlich bezeichnen, denn man lässt sich auf eine sehr neue, unbekannte Erfahrung ein.

 

Vielen Dank, Simone.

 

„Ich setzte meinen Fuß in die Luft und sie trug.“ (Hilde Domin)

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