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Jahr des Glaubens


lara

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Tja, fröhliches Ringelreihen, alle drehn sich im Kreis. Schon irgendwie merkwürdig, dass man das nicht einfach so beantworten kann.

Eigentlich ist es sehr einfach.

 

Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

 

Kirche existiert nicht im unsichtbaren sondern ist konkret manifestiert in den Teil- und Ortskirchen (eigentlich nur jenen, die sich um apostolische Bischöfe formieren, aber wir wollen ja weitfassend denken).

 

Wie jetzt auch aus der Entscheidung der DBK zum Kirchenaustritt hervorgeht ist jeder, der Teil der ideellen Gemeinschaft sein will auch Teil der weltlich verfassten Kirche sein (unbeschadet der unterschiedlichen Organisation der Teilkirchen nach jeweils geltendem Zivilrecht).

 

Die Kirche (bzw. die von ihr berufenen Lehrer und Hirten) verkünden das Evangelium, wie es die Schrift und die Tradition formuliert haben. Damit ist auch klar, was die "Lehre der Kirche" ist.

 

Die Gläubigen sind eingeladen diese Lehren zu erwägen und anzunehmen und bei der Pflege ihrer Beziehung zum dreifaltigen Gott als Hilfe und Richtschnur zu nutzen.

 

Den einzigen Fall, der dabei vielleicht noch theoretisch Probleme macht sind, denke ich, Getaufte, die keine Gottesbeziehung pflegen bzw. die Lehre der Kirche explizit ablehnen ohne ihre Gemeinschaft weltlich zu verlassen.

 

Diese Entscheidung ist allerdings eine des forum internum des Gläubigen und damit den Satzungen der Kirche, die sich nur auf das äußerliche beziehen kann, entzogen. D.h. bis zu einem offiziellen Akt der Kündigung der Gemeinschaft muss die Kirche davon ausgehen, daß der Getaufte sich als Christ sieht.

 

Für denjenigen nicht getauft und nicht in eine Orts- oder Teilkirche eingegliedert ist, gilt analog, daß er nicht zur Kirche gehört. Auch hier ist das forum externum entscheidend. Ein öffentliches Bekenntnis zu Christus des Ungetauften wird auf die Taufe hinführen, was denjenigen den Katechumenen zurechnet.

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Tja, fröhliches Ringelreihen, alle drehn sich im Kreis. Schon irgendwie merkwürdig, dass man das nicht einfach so beantworten kann.

Eigentlich ist es sehr einfach.

 

Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Gehört da auch der Heide dazu, den man insgeheim im Schlaf getauft hat und der gar nichts davon weiß? Losgesagt hat der sich ja nicht.

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Tja, fröhliches Ringelreihen, alle drehn sich im Kreis. Schon irgendwie merkwürdig, dass man das nicht einfach so beantworten kann.
Eigentlich ist es sehr einfach.

 

Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Gehört da auch der Heide dazu, den man insgeheim im Schlaf getauft hat und der gar nichts davon weiß? Losgesagt hat der sich ja nicht.
Die Antwort steht schon weiter vorne.
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+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

25Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

26Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort?

27Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.

28Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben.

Quelle

bearbeitet von lara
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Tja, fröhliches Ringelreihen, alle drehn sich im Kreis. Schon irgendwie merkwürdig, dass man das nicht einfach so beantworten kann.
Eigentlich ist es sehr einfach.

 

Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Gehört da auch der Heide dazu, den man insgeheim im Schlaf getauft hat und der gar nichts davon weiß? Losgesagt hat der sich ja nicht.
Die Antwort steht schon weiter vorne.

Und ich nehme an, du würdest gerne vermeiden, sie als "ja" oder "nein" zu formulieren, nicht wahr?

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Tja, fröhliches Ringelreihen, alle drehn sich im Kreis. Schon irgendwie merkwürdig, dass man das nicht einfach so beantworten kann.
Eigentlich ist es sehr einfach.

 

Kirche ist grundsätzlich die Gemeinschaft aller Getauften, die sich von selbiger Gemeinschaft nicht losgesagt haben.

Gehört da auch der Heide dazu, den man insgeheim im Schlaf getauft hat und der gar nichts davon weiß? Losgesagt hat der sich ja nicht.
Die Antwort steht schon weiter vorne.

Und ich nehme an, du würdest gerne vermeiden, sie als "ja" oder "nein" zu formulieren, nicht wahr?

Vermutlich. Aber wenn er damit rechnen muss, dass sein Ja als Vereinnahmung und sein Nein als Verdammung gewertet werden soll, dann ist seine Antwort einfach verständlich.

 

Flo will nämlich weder Vereinnahmen noch Verdammen, aber Du willst im eine Fangfrage stellen.

 

Oder was bezweckst DU mit der Frage?

bearbeitet von Higgs Boson
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Egal, was er bezweckt: die Antwort auf seine Frage steht im Posting Nr. 83 dieses Threads.

Owe, mit Formalfehlern wäre ich vorsichtig, sonst stellt sich noch heraus, dass die Hälfte deiner Vorfahren "aus heutiger Sicht nicht gültig getauft" war.

 

Ich würde die Antwort eher da sehen:

Den einzigen Fall, der dabei vielleicht noch theoretisch Probleme macht sind, denke ich, Getaufte, die keine Gottesbeziehung pflegen bzw. die Lehre der Kirche explizit ablehnen ohne ihre Gemeinschaft weltlich zu verlassen.

 

Wobei ich präzisieren muss, dass jemand, der schlafend heimlich getauft wird, natürlich nicht die nötige Zustimmung geben kann. Darum hatte ich ja auf die Sklaven abgezielt, für die der Eigentümer die Zustimmung stellvertretend geben konnte.

 

Werner

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Es macht ua den Christen aus, der Kirche anzugehören.

Welcher? Den orthodoxen, den evangelischen (auch wenn diese nur kirchliche Gemeinschaften sein sollen9? Fragen über Fragen!

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Der una sancta ecclesia :lol:

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Der una sancta ecclesia :lol:

Das heißt einer von den genannten...oder meinst Du auch dass "subsistit in" und "est" idente Aussagen sind?

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Der una sancta ecclesia :lol:

Wird auf Latein auch nicht besser.

Aber wenn Jesus eine Kirche gegründet hat, die den Pforten der Hölle widersteht, dann dürfen wir Christen doch gerne daran glauben, dass wir sie erstrecht nicht teilen können, in Rechtgläubige, Allgemeine und Zeugnisgebende. Dann wird ein Schisma nicht möglich und eine Exkommuniation unverständlich. Obwohl, vielleicht hattest Du ja genau das gemeint?

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Der una sancta ecclesia :lol:

Das heißt einer von den genannten...oder meinst Du auch dass "subsistit in" und "est" idente Aussagen sind?

Ich würde dazu gerne mal St. Peter und Paul befragen. Was sie davon halten. Könnt mir vorstellen dass St. Peter nicht versteht was Du meinst und Paul fürchterlich anfängt zu schimpfen...

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Die Art und Weise, an ein Jahr des Glaubens heranzugehen, war vorhersehbar. Wahrscheinlich war es sogar in dieser Weise beabsichtigt.

 

Über die Lehre hat man was zu sagen. Ein Jahr der Lehre könnte wie geschmiert laufen.

Auch über Ein- und Ausgrenzungen könnte man trefflich debattieren.

Nur über den Glauben wird man im Jahr des Glaubens nicht so viel erfahren.

 

Das Naheliegendste wäre gewesen, am 11.10. ein Jahr des 2. Vatikanums auszurufen und sich all dessen noch mal bewusst zu werden. Man hätte sich angesichts des 50-jährigen Jubiläums auf das Konzil, womöglich sogar auf Papst Johannes XXIII und Papst Paul VI und andere Konzilsväter besinnen können.

 

Wie man deutlich sieht: Das ist aber nicht zustande gekommen. Das wollte "man" (= die Herausgeber des Mottos) nicht. Allein schon dies hätte zu peinlichen Diskussionen führen können. Und es wäre das Konzil, dieses furchtbare, gaudium-et-spes-verseuchte Konzil in den Vordergrund des Bewusstseins gerückt worden.

 

Was macht man also? Man nimmt ein Allerweltsthema. Nein. Man nimmt ein Thema, das wie ein Allerweltsthema aussieht, das man aber nicht wirklich bearbeiten will. Man schreibt in großen Lettern "GLAUBE" auf die Fahne, skandiert "GLAUBE", verwendet die Buchstaben G-L-A-U-B-E tausend Mal in jedem Text und floskelt sich da eine ganze Fülle von Glaubeglaubeglaube zusammen, ohne das Thema wirklich zum Thema zu machen. Man ersetzt es. Durch Lehre, durch - wie praktisch! - Konzilslehrtexte, KKK-Lehrtexte. Und beim KKK muss man ja auch nicht an so jemanden wie Johannes XXIII denken. Der war ja schon lange tot. Man kann an was Richtiges, was Gutes denken, nicht an so einen Dingens da. An den hehren Schöpfer der KKK, dessen 20. Jahrestag wir feiern: Kardinal Josef Ratzinger, der sogar beim Konzil dabei war. Wie praktisch. Juhu. Und an den Papst, der zu KKK-Schöpfungs-Zeiten unter ihm regiert hat: Papst Johannes-Paul II.

 

Das Thema Glaube wäre doch allzu verbindend. Gläubige Moslems, gläubige Hindu oder Wissenschaftsgläubige oder sogar Humanismusgläubige könnten sich angesprochen fühlen. Lasst doch die Gläubigen den Glauben glauben. Katholens will/soll im Jahr des Glaubens die Lehre lehren und das Werk kirchlicher Produktivität ehren. Auf dass das Jahr des Glaubens ebenso erfolgreich werde, wie das Priesterjahr, dessen Erfolge wir ja in allen Diözesen huldigen können.

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Es macht ua den Christen aus, der Kirche anzugehören.

Welcher? Den orthodoxen, den evangelischen (auch wenn diese nur kirchliche Gemeinschaften sein sollen9? Fragen über Fragen!

Der Kirche als ecclesia, der Gemeinschaft ALLER Gläubigen.

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Die Art und Weise, an ein Jahr des Glaubens heranzugehen, war vorhersehbar. Wahrscheinlich war es sogar in dieser Weise beabsichtigt.

 

Über die Lehre hat man was zu sagen. Ein Jahr der Lehre könnte wie geschmiert laufen.

Auch über Ein- und Ausgrenzungen könnte man trefflich debattieren.

Nur über den Glauben wird man im Jahr des Glaubens nicht so viel erfahren.

 

Das Naheliegendste wäre gewesen, am 11.10. ein Jahr des 2. Vatikanums auszurufen und sich all dessen noch mal bewusst zu werden. Man hätte sich angesichts des 50-jährigen Jubiläums auf das Konzil, womöglich sogar auf Papst Johannes XXIII und Papst Paul VI und andere Konzilsväter besinnen können.

 

Wie man deutlich sieht: Das ist aber nicht zustande gekommen. Das wollte "man" (= die Herausgeber des Mottos) nicht. Allein schon dies hätte zu peinlichen Diskussionen führen können. Und es wäre das Konzil, dieses furchtbare, gaudium-et-spes-verseuchte Konzil in den Vordergrund des Bewusstseins gerückt worden.

 

Was macht man also? Man nimmt ein Allerweltsthema. Nein. Man nimmt ein Thema, das wie ein Allerweltsthema aussieht, das man aber nicht wirklich bearbeiten will. Man schreibt in großen Lettern "GLAUBE" auf die Fahne, skandiert "GLAUBE", verwendet die Buchstaben G-L-A-U-B-E tausend Mal in jedem Text und floskelt sich da eine ganze Fülle von Glaubeglaubeglaube zusammen, ohne das Thema wirklich zum Thema zu machen. Man ersetzt es. Durch Lehre, durch - wie praktisch! - Konzilslehrtexte, KKK-Lehrtexte. Und beim KKK muss man ja auch nicht an so jemanden wie Johannes XXIII denken. Der war ja schon lange tot. Man kann an was Richtiges, was Gutes denken, nicht an so einen Dingens da. An den hehren Schöpfer der KKK, dessen 20. Jahrestag wir feiern: Kardinal Josef Ratzinger, der sogar beim Konzil dabei war. Wie praktisch. Juhu. Und an den Papst, der zu KKK-Schöpfungs-Zeiten unter ihm regiert hat: Papst Johannes-Paul II.

 

Das Thema Glaube wäre doch allzu verbindend. Gläubige Moslems, gläubige Hindu oder Wissenschaftsgläubige oder sogar Humanismusgläubige könnten sich angesprochen fühlen. Lasst doch die Gläubigen den Glauben glauben. Katholens will/soll im Jahr des Glaubens die Lehre lehren und das Werk kirchlicher Produktivität ehren. Auf dass das Jahr des Glaubens ebenso erfolgreich werde, wie das Priesterjahr, dessen Erfolge wir ja in allen Diözesen huldigen können.

D.h., du willst den Galuben als Phänomen betrachten ? Und/oder das Bedürfnis zu glauben?

 

Sicher interessant. Allerdings denke ich, das wie man glaubt , an was oder wen und ja, auch welche Texte und/oder Regelwrke zur Unterstützung (ich gehe mal positiv davon aus, dass der KKK zB so gedacht ist) enstehen, wichtig ist.

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Allerdings denke ich, das wie man glaubt , an was oder wen und ja, auch welche Texte und/oder Regelwrke zur Unterstützung (ich gehe mal positiv davon aus, dass der KKK zB so gedacht ist) enstehen, wichtig ist.

Du untertreibst. Die Glaubensinhalte sind nicht nur wichtig, sondern sogar unverzichtbar. Ein Glaube, der an nichts glaubt, ist schlichtweg nichtexistent.

 

Dieser Gedankengang hat allerdings einen Haken: Er beschreibt etwas Notwendiges, aber nichts Hinreichendes. Das kann man ganz einfach daran sehen: Hast Du tausend tolle Glaubensinhalte, ist damit noch lange nicht gesagt, dass auch nur ein einziger Mensch daran glaubt. In der (mitteleuropäischen und nordamerikanischen) Realität läuft es sogar gerade andersrum, als gewünscht: Die Leute kehren sich ab!

 

Es entstehen Fragen, die sich nicht so einfach lösen lassen.

"Sind diese Glaubensinhalte reine Erfindung? Trostpflasster? Massenhysterie? Nichts, als halluzinoges Opium?"

"Wie soll ich in einer Welt glauben, in der so viele meiner Bekannten ohne Glauben prima zurecht kommen? Womöglich besser, als ich mit meinem Glauben?"

"Wie soll ich denn daran glauben? Wie soll ich überhaupt glauben?"

 

Der Glaube selbst ist in höchstem Maße fragwürdig geworden - und damit meine ich nicht nur die Glaubensinhalte, sondern den Vorgang des Glaubens.

"Was machst Du denn genau, wenn Du glaubst? Und warum machst Du das? Und es kommen doch viele meiner Bekannten bestens zurecht, ohne einen solchen Glauben. Ist Glauben nur ein Synonym für Illusion und Fiktion? Oder für Placebo? Oder für einen Strohhalm? Oder ein Synonym für eine soziale Gesinnung? Viele sehen das so. Mein Nachbar auch. Der andere Nachbar kann auch sozial gesonnen sein, ohne zu glauben. Sagt er. Und nun, lieber Christ, was soll ich denn tun? Du sagst, ich soll glauben. Schön. Und was genau soll ich da machen? Fürwahrhalten? Illusionen nachhängen? Opium nehmen? Und - was auch immer Du vorschlägst: Warum sollte ich das tun? Welche Motivation sollte mich dazu führen? Wenn es doch meinen beiden Nachbarn, die dies nicht tun, recht gut geht."

 

Jetzt beginnen wir ein Jahr des Glaubens. Und abgesehen davon, dass ich befürchte, dass dieses Motto gewählt wurde, um etwas anderes (Vatikanum II) niederzuhalten, habe ich noch eine Befürchtung, die viel bedrängender ist:

Wir tun alles, wir diskutieren alles, wir praktizieren alles. Allein es fehlt ...

der Glaube

Glaubensstärkung

Kenntnis darüber, wie man zum Glauben findet und ihn leben kann, ohne das Hirn abzugeben oder zum notorischen Besserwisser oder zum naiven Sonderling zu mutieren

 

Ein ganzer Blumenstrauß an Ablenkungen wird aufgeboten. Und beim Thema "Glaube" halte ich dies für eine Ablenkung vom Zentrum.

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Wie auch? Die Terminologie und der Inhalt hängen nun einmal zusammen.

Wer eine "Weltanschauung" und "Vereinsmitgliedschaft" daraus machen will, strickt sich ohnehin irgendetwas zusammen.

Bloß blöd, dass anscheinend niemand den Schneid hat, den "Inhalt" mal ohne wenn und aber auf den Tisch zu legen.

 

Es ist mir egal ob kollektiv oder individuell, aber ich finde das Mindeste, wenn man über christlichen Glauben sprechen will, ist zu sagen, was (noch) christlicher Glaube sein kann. Sind Zeugen Jehovas christlich? Oder die MCC? Oder die LKK? Oder die Mormonen? Ggf. warum die einen wohl, die anderen nicht? Haben "atheistische Pfarrer" wie Thorkild Grosbøll oder Klaas Hendrikse einen "christlichen Glauben"? Welche Kriterien gelten dafür?

 

Wenn es um den "Leib Christi" geht: Reicht eine "Privattaufe" ohne jegliche Gemeinschaft im Hintergrund? Wenn nicht, warum nicht und welche Gemeinschaften kommen dann in Frage (s.o.: ZJ, MCC, LKK, HLT...)? Gliedert eine Taufe "in the name of the Creator, Redeemer and Sanctifier" jetzt eigentlich in den Leib Christi ein oder nicht (und warum)?

 

Wieso kriegt dazu niemand eine Antwort hin?

bearbeitet von Wiebke
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Allerdings denke ich, das wie man glaubt , an was oder wen und ja, auch welche Texte und/oder Regelwrke zur Unterstützung (ich gehe mal positiv davon aus, dass der KKK zB so gedacht ist) enstehen, wichtig ist.

Du untertreibst. Die Glaubensinhalte sind nicht nur wichtig, sondern sogar unverzichtbar. Ein Glaube, der an nichts glaubt, ist schlichtweg nichtexistent.

 

Dieser Gedankengang hat allerdings einen Haken: Er beschreibt etwas Notwendiges, aber nichts Hinreichendes. Das kann man ganz einfach daran sehen: Hast Du tausend tolle Glaubensinhalte, ist damit noch lange nicht gesagt, dass auch nur ein einziger Mensch daran glaubt. In der (mitteleuropäischen und nordamerikanischen) Realität läuft es sogar gerade andersrum, als gewünscht: Die Leute kehren sich ab!

 

Es entstehen Fragen, die sich nicht so einfach lösen lassen.

"Sind diese Glaubensinhalte reine Erfindung? Trostpflasster? Massenhysterie? Nichts, als halluzinoges Opium?"

"Wie soll ich in einer Welt glauben, in der so viele meiner Bekannten ohne Glauben prima zurecht kommen? Womöglich besser, als ich mit meinem Glauben?"

"Wie soll ich denn daran glauben? Wie soll ich überhaupt glauben?"

 

Der Glaube selbst ist in höchstem Maße fragwürdig geworden - und damit meine ich nicht nur die Glaubensinhalte, sondern den Vorgang des Glaubens.

"Was machst Du denn genau, wenn Du glaubst? Und warum machst Du das? Und es kommen doch viele meiner Bekannten bestens zurecht, ohne einen solchen Glauben. Ist Glauben nur ein Synonym für Illusion und Fiktion? Oder für Placebo? Oder für einen Strohhalm? Oder ein Synonym für eine soziale Gesinnung? Viele sehen das so. Mein Nachbar auch. Der andere Nachbar kann auch sozial gesonnen sein, ohne zu glauben. Sagt er. Und nun, lieber Christ, was soll ich denn tun? Du sagst, ich soll glauben. Schön. Und was genau soll ich da machen? Fürwahrhalten? Illusionen nachhängen? Opium nehmen? Und - was auch immer Du vorschlägst: Warum sollte ich das tun? Welche Motivation sollte mich dazu führen? Wenn es doch meinen beiden Nachbarn, die dies nicht tun, recht gut geht."

 

Jetzt beginnen wir ein Jahr des Glaubens. Und abgesehen davon, dass ich befürchte, dass dieses Motto gewählt wurde, um etwas anderes (Vatikanum II) niederzuhalten, habe ich noch eine Befürchtung, die viel bedrängender ist:

Wir tun alles, wir diskutieren alles, wir praktizieren alles. Allein es fehlt ...

der Glaube

Glaubensstärkung

Kenntnis darüber, wie man zum Glauben findet und ihn leben kann, ohne das Hirn abzugeben oder zum notorischen Besserwisser oder zum naiven Sonderling zu mutieren

 

Ein ganzer Blumenstrauß an Ablenkungen wird aufgeboten. Und beim Thema "Glaube" halte ich dies für eine Ablenkung vom Zentrum.

 

Natürlich wird abgelenkt. Keine wirkliche Ahnung seit wann, kanns sein, dass noch zu Beginn des Konzils versucht wurde zu glauben, dananch hat sich (wenigstens in unserem Reliunterricht) die 'Gott ist tot' Theologie durchgesetzt. Da war dann nur noch der kerygmatische Christus eine Botschaft wert, gleich im selben Religionssupermarktregal neben dem Angebot von Buddhismus und Islam, weil wir ja alle eh an dengleichen Gott glauben.(*)

 

Das Konzil hat sehr viel 'Glaubensunsicherheit' gebracht. Es war zu spät und mit der Liturgiereform zuviel auf einmal. Mit dem KKK hat man noch versucht zu retten was zu retten ist, versucht neue Worte für alte Themen zu finden ohne die alten Dinge wirklich zu verraten. Ich habe ihn gelesen, es hat mir einfach nur das Herz zerrissen, wie man so gründlich an den Bedürfnissen des walkenden Gottesvolkes vorbeischwurbeln konnte. Zu meiner Entlastung warf ich ihn in das tiefste Meer, das Arbeitsbuch gleich hinterher. Die Theologin meines Vertrauens, man tut sich sowas ja nicht ohne geistlichen Beistand an, empfahl mir das. Ich danke ihr dies für ewig.

 

Danach probierte ichs einfach mal mit - Glauben. War ein etwas beschwerlicher Weg, bei dem ich Stück für Stück so alles über Bord werfen durfte, dem KKK hinterher.

 

Über Glauben sprechen, unter Katholiken ein sehr schwieriges Unterfangen. Glauben ist derart privat, wird gehütet als wärs Gollums 'mein Schatzzz' - wehe es wirft auch nur einer einen Blick drauf. Die Unmöglichkeit diesen Glauben, lehramtskonform oder nicht, mit meinen Geschwistern in meiner Ortsgemeinde zu teilen, hat mich rauskatapultiert aus der einen Wahren und so weiter.

 

Selberglauben? Ja was denn? Gibts dafür nen App?

 

(*): Der gleiche Gott ist es definitiv nicht - dazu müssten sie sich die Gottesbilder wenigstens ähneln (ie gleichen). Und das tun sie nicht. Dies festzustellen gebietet mir der Respekt vor den Anderen. Obs dann am Ende derselbe ist, hmmmpf, ist echt nicht mein Problem.

bearbeitet von Higgs Boson
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Wie auch? Die Terminologie und der Inhalt hängen nun einmal zusammen.

Wer eine "Weltanschauung" und "Vereinsmitgliedschaft" daraus machen will, strickt sich ohnehin irgendetwas zusammen.

Bloß blöd, dass anscheinend niemand den Schneid hat, den "Inhalt" mal ohne wenn und aber auf den Tisch zu legen.

 

Es ist mir egal ob kollektiv oder individuell, aber ich finde das Mindeste, wenn man über christlichen Glauben sprechen will, ist zu sagen, was (noch) christlicher Glaube sein kann. Sind Zeugen Jehovas christlich? Oder die MCC? Oder die LKK? Oder die Mormonen? Ggf. warum die einen wohl, die anderen nicht? Haben "atheistische Pfarrer" wie Thorkild Grosbøll oder Klaas Hendrikse einen "christlichen Glauben"? Welche Kriterien gelten dafür?

 

Wenn es um den "Leib Christi" geht: Reicht eine "Privattaufe" ohne jegliche Gemeinschaft im Hintergrund? Wenn nicht, warum nicht und welche Gemeinschaften kommen dann in Frage (s.o.: ZJ, MCC, LKK, HLT...)? Gliedert eine Taufe "in the name of the Creator, Redeemer and Sanctifier" jetzt eigentlich in den Leib Christi ein oder nicht (und warum)?

 

Wieso kriegt dazu niemand eine Antwort hin?

 

Steht doch alles im CIC.

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Wie auch? Die Terminologie und der Inhalt hängen nun einmal zusammen.

Wer eine "Weltanschauung" und "Vereinsmitgliedschaft" daraus machen will, strickt sich ohnehin irgendetwas zusammen.

Bloß blöd, dass anscheinend niemand den Schneid hat, den "Inhalt" mal ohne wenn und aber auf den Tisch zu legen.

 

...

 

Wieso kriegt dazu niemand eine Antwort hin?

Vielleicht weil niemand eine Idee davon hat, wofür Du diesen Inhalt wissen willst.

 

Die wichtigsten Sätze über Gott hat die Kirche bereits vor über 1.600 Jahren in den "Glaubensbekenntnissen" zusammengefasst. Alles andere ist eh nur Vertiefung und Auslegung.

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Wie auch? Die Terminologie und der Inhalt hängen nun einmal zusammen.

Wer eine "Weltanschauung" und "Vereinsmitgliedschaft" daraus machen will, strickt sich ohnehin irgendetwas zusammen.

Bloß blöd, dass anscheinend niemand den Schneid hat, den "Inhalt" mal ohne wenn und aber auf den Tisch zu legen.

 

Es ist mir egal ob kollektiv oder individuell, aber ich finde das Mindeste, wenn man über christlichen Glauben sprechen will, ist zu sagen, was (noch) christlicher Glaube sein kann. Sind Zeugen Jehovas christlich? Oder die MCC? Oder die LKK? Oder die Mormonen? Ggf. warum die einen wohl, die anderen nicht? Haben "atheistische Pfarrer" wie Thorkild Grosbøll oder Klaas Hendrikse einen "christlichen Glauben"? Welche Kriterien gelten dafür?

 

Wenn es um den "Leib Christi" geht: Reicht eine "Privattaufe" ohne jegliche Gemeinschaft im Hintergrund? Wenn nicht, warum nicht und welche Gemeinschaften kommen dann in Frage (s.o.: ZJ, MCC, LKK, HLT...)? Gliedert eine Taufe "in the name of the Creator, Redeemer and Sanctifier" jetzt eigentlich in den Leib Christi ein oder nicht (und warum)?

 

Wieso kriegt dazu niemand eine Antwort hin?

Weil es keine allgemeingültige Antwort gibt.

Wenn Du fragst: Wer ist in der SPD?, kannst Du eine klare Antwort erwarten.

Wenn Du fragst: Wer ist Sozialdemokrat? Wird es noch schwieriger.

Wenn Du fragst: Wer ist in der Partei "die Grünen", dann ist es leicht. Wenn Du fragst: Wer ist Umweltschützer, dann melden sich auch die Betreiber von Atomkraftwerken.

 

Wer ist in der katholischen Kirche? Das könnte ich Dir leicht beantworten.

Wer ist Katholik? Ist schon schwerer.

Wer ist Christ? Ganz schwer.

Immerhin ist womöglich auch Schmidt-Salomo ein Christ, wenn auch ein anonymer.

 

Mit Aussagen (statt wie bisher verwandt: Personen) wird es nicht leichter.

Ist Hexenverbrennung katholisch? Ist sie christlich?

Ist das, was heute Ehescheidung bedeutet, christlich befürwortbar? Mit Sicherheit kann doch keiner sagen, was Jesus wirklich angesichts der heutigen Lage dazu sagen würde.

 

Ich habe jetzt eigentlich nur ausführlicher dargelegt, was Higgs Boson schon sagte:

Wir können nicht klipp und klar antworten. Könnten wir es, dann wären wir Fundamentalisten. Wir wüssten alles - zumindest besser.

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Higgs Boson: Weil nur Fundamentalisten auf alles eine Antwort haben.

Kam: Steht doch alles im CIC.

 

Wenn beide Recht haben, ergibt sich logisch, dass der CIC fundamentalistisch ist.

 

Flo77: Vielleicht weil niemand eine Idee davon hat, wofür Du diesen Inhalt wissen willst.

Auf diese Weise würde ich meine Antwort nicht von den Zielen des Fragenden abhängig machen. Wenn ich könnte, würde ich Wiebke meine Meinung darlegen, egal, was sie damit anfangen will. Schlimmstenfalls kann sie ja weiterfragen oder (schrecklich!) anfangen, mit mir herumzudiskutieren. Dies ist allerdings indiskutabel.

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Higgs Boson: Weil nur Fundamentalisten auf alles eine Antwort haben.

Kam: Steht doch alles im CIC.

 

Wenn beide Recht haben, ergibt sich logisch, dass der CIC fundamentalistisch ist.

 

Ein Glaube, der alles durch Vorschriften regeln zu müssen glaubt, ist fundamentalistisch.

 

Die Frage ist allerdings, was der CIC mit dem Glauben zu tun hat. mMn ist er eher das Vereinsstatut der weltlichen Organisation. Dort, wo er sich direkt in Glaubensinhalte einmischt (Eherecht) kommen ja auch nur absurde Sachen heraus.

 

Werner

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