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Kreative Methoden?


nannyogg57

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Da geht mir das Herz auf: Der Papst fordert "kreative Methoden" das Evangelium unter die Leute zu bringen. Das ist das Stichwort. Oder war das nicht ernst gemeint?

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Was wären denn für dich kreative Methoden?

Da fällt mir viel ein. Zur Zeit basteln wir einen Fisch, in dem ein gewisser Prophet Platz hat, Kinder- (und Jugend- und Erwachsenenpastoral), wir werden so an die 350 Leute sein am WE (und das ist nur ein Teil von der ganzen Sache). Spannend. Ein bisserl Unterstützung von oben in der Hierarchie, dass besagter Fisch ernstgenommen wird - genauso wie das Gebrabbel von lateinsüchtigen Tradis - wäre echt willkommen. Drei Stunden Rizinusblätter aus Stoff nähen - und der Papst steht hinter mir, das wärs.

 

Wobei: Denkt der Papst das Gleiche wie ich? Dass Kreativität Spaß machen kann? Wenn der Drecksfisch funktioniert, wenn klar wird, was da geschrieben wurde, wenn Leute zum Nachdenken kommen, wenn auch mal die Post abgeht?

 

PS: Sister Act I spielt mit der Vision, dass die Amtskirche sich öffnet für die Kreativität seiner Basis.

bearbeitet von nannyogg57
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Hängt davon ab, was der Papst unter "kreativ" versteht.

Im Zweifel nicht dasselbe, wie ich.

 

Er hat doch wertvolle Anregungen gegeben: Eine Reihe von Sonderablässen und etwas aus der Kleiderkammer (war wohl auch ein Beitrag zur Entweltlichung, nicht nur zum Jahr des Glaubens). Ich fürchte, seine Art der Kreativität ist nicht deine und nicht meine.

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Hängt davon ab, was der Papst unter "kreativ" versteht.

Im Zweifel nicht dasselbe, wie ich.

 

Er hat doch wertvolle Anregungen gegeben: Eine Reihe von Sonderablässen und etwas aus der Kleiderkammer (war wohl auch ein Beitrag zur Entweltlichung, nicht nur zum Jahr des Glaubens). Ich fürchte, seine Art der Kreativität ist nicht deine und nicht meine.

 

Dann kann man die Synode abhaken.

 

PS: Aber der Fisch wird funktionieren, freut euch mit mir!

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Ich finde, wir hängen manchmal doch zu sehr an den Lippen unseres Papstes. Ist doch egal, was er unter Kreativität versteht. Ist doch schön, wenn er kreative Methoden gut findet. Ansonsten: Wenn wir kreativ den Glauben vermitteln wollen, dann tun wir's doch einfach. Wir brauchen doch dafür das placet des Papstes nicht. Und wenn dann eines kommt, dann sollten wir nicht argwöhnen, was er anderes gemeint haben könnte. Was halten wir uns mit solchen Gedanken auf?

 

P.S.: Herzlichen Glückwunsch zur Fisch-Aktion!

bearbeitet von Kirisiyana
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Ich finde, wir hängen manchmal doch zu sehr an den Lippen unseres Papstes. Ist doch egal, was er unter Kreativität versteht. Ist doch schön, wenn er kreative Methoden gut findet. Ansonsten: Wenn wir kreativ den Glauben vermitteln wollen, dann tun wir's doch einfach. Wir brauchen doch dafür das placet des Papstes nicht. Und wenn dann eines kommt, dann sollten wir nicht argwöhnen, was er anderes gemeint haben könnte. Was halten wir uns mit solchen Gedanken auf?

 

P.S.: Herzlichen Glückwunsch zur Fisch-Aktion!

 

Danke! Mir stößt es zum zweiten Mal nur sauer auf: Unser Erzbischof, äh Kardinal, propagiert die lebendigen Gemeinden, aber rauskommen tut seinerseits nichts. Ich würde ihm gerne sagen: Checke bei uns vorbei, da ist zwar nix perfekt, aber wir können dir mal zeigen, dass es geht. Tun tun wir schon, aber in der Nachbarpfarrei ist tote Hose. Das Vernetzen, das können wir nicht leisten.

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Tun tun wir schon, aber in der Nachbarpfarrei ist tote Hose. Das Vernetzen, das können wir nicht leisten.

"Lebendigkeit" läßt sich mE auch nicht so einfach exportieren. Manche (Orts-)gemeinden finden den Dreh und dann wird das so etwas wie eine "selbsterneuernde" Sache, und andere kommen da trotz aller Belebungsversuche nie hin.

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Er hat doch wertvolle Anregungen gegeben: Eine Reihe von Sonderablässen und etwas aus der Kleiderkammer (war wohl auch ein Beitrag zur Entweltlichung, nicht nur zum Jahr des Glaubens).

Musst du lange überlegen, bis dir sowas einfällt oder liegt es dir quasi ständig auf der Zunge?

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Tun tun wir schon, aber in der Nachbarpfarrei ist tote Hose. Das Vernetzen, das können wir nicht leisten.

"Lebendigkeit" läßt sich mE auch nicht so einfach exportieren. Manche (Orts-)gemeinden finden den Dreh und dann wird das so etwas wie eine "selbsterneuernde" Sache, und andere kommen da trotz aller Belebungsversuche nie hin.

Schade. Wobei - Belebungsversuche durch die Hierarchie sind ja äußerst selten geworden. Ideen hat mein Bischof ja viele, aber belebt hat er bis dato eher wenig. Bei uns gibt es eine "Gemeindeberatung", da wir eine Vorzeigepfarrei sind, haben wir uns die geholt, bevor es brennt. Das war komplett falsch, das ging an deren Konzept vorbei. Die machen bestimmt gute Konfliktberatung, wenn alles den Bach runtergeht, aber Impulse waren eher dürftig.

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Belebungsversuche durch die Hierarchie sind ja äußerst selten geworden.

Keine lebendige Gemeinde, die ich kenne, wurde das durch die Hierarchie... (war in der Kirchengeschichte eigentlich nie anders).

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Belebungsversuche durch die Hierarchie sind ja äußerst selten geworden.

Keine lebendige Gemeinde, die ich kenne, wurde das durch die Hierarchie... (war in der Kirchengeschichte eigentlich nie anders).

Kann auch m.E. gar nicht anders sein. Die Gemeindesmitglieder und der Pfarrer bzw. der / die Pastoralreferent(in) müssen auf Außenstehende zugehen, die Stärken und Schwächen von Ehrenamtlichen richtig einschätzen, Veranstaltungen organisieren usw. Der Bischof (und noch weniger der Papst) kann nicht die Verhältnisse in sämtlichen Gemeinden kennen.

Bischof und Domkapitel sollten lediglich gelungene Versuche anerkennen und unterstützen und den Austausch zwischen Gemeinden fördern.

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Da geht mir das Herz auf: Der Papst fordert "kreative Methoden" das Evangelium unter die Leute zu bringen. Das ist das Stichwort. Oder war das nicht ernst gemeint?

Ich mag solche Schlagworte nicht. Unter "Kreative Methoden" oder unter "Lebendige Gemeinden" kann man sich ziemlich viel vorstellen. Manches davon halte ich für unumgänglich, positiv und notwendig. Anderes ist furchtbar abschreckend.

 

Wenn die kreative Methode darin bestehen soll, dass man Menschen nun auch mithilfe moderner Kommunikationstechnik bedrängt, statt traditionelle Schwertermission zu betreiben, ist nicht viel gewonnen. Wenn man unter "lebendiger Gemeinde" eine stressige Aktivismusgemeinde meint, bin ich nicht dafür.

 

Die Neigung des Papstes zu plakativen Schlagworten (objektive Liturgie, Zeitgeist, Positivismus, Relativismus) muss nicht zwangsläufig durch weitere Begriffe angereichert werden.

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Da geht mir das Herz auf: Der Papst fordert "kreative Methoden" das Evangelium unter die Leute zu bringen. Das ist das Stichwort. Oder war das nicht ernst gemeint?

Ich mag solche Schlagworte nicht. Unter "Kreative Methoden" oder unter "Lebendige Gemeinden" kann man sich ziemlich viel vorstellen. Manches davon halte ich für unumgänglich, positiv und notwendig. Anderes ist furchtbar abschreckend.

 

Wenn die kreative Methode darin bestehen soll, dass man Menschen nun auch mithilfe moderner Kommunikationstechnik bedrängt, statt traditionelle Schwertermission zu betreiben, ist nicht viel gewonnen. Wenn man unter "lebendiger Gemeinde" eine stressige Aktivismusgemeinde meint, bin ich nicht dafür.

 

Die Neigung des Papstes zu plakativen Schlagworten (objektive Liturgie, Zeitgeist, Positivismus, Relativismus) muss nicht zwangsläufig durch weitere Begriffe angereichert werden.

 

Kreativität ist halt mein Stichwort. Dass Kreativität ohne Inhalt sinnbefreit ist, unterschreibe ich gerne. Was der Papst vermutlich weniger bedachte: Kreativität geht neue Wege und ist nicht leicht zu kontrollieren. Aber ich finde es schon positiv, dass er das Wort überhaupt im aktiven Wortschatz hat ;).

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Belebungsversuche durch die Hierarchie sind ja äußerst selten geworden.

Keine lebendige Gemeinde, die ich kenne, wurde das durch die Hierarchie... (war in der Kirchengeschichte eigentlich nie anders).

Kann auch m.E. gar nicht anders sein. Die Gemeindesmitglieder und der Pfarrer bzw. der / die Pastoralreferent(in) müssen auf Außenstehende zugehen, die Stärken und Schwächen von Ehrenamtlichen richtig einschätzen, Veranstaltungen organisieren usw. Der Bischof (und noch weniger der Papst) kann nicht die Verhältnisse in sämtlichen Gemeinden kennen.

Bischof und Domkapitel sollten lediglich gelungene Versuche anerkennen und unterstützen und den Austausch zwischen Gemeinden fördern.

 

Ich habe es zweimal erlebt, dass Gemeinden durch einen Seelsorgerwechsel zum Leben erwachten (und einmal, dass die Gemeinde wieder in den Dornröschenschlaf fiel). Das eine war eine Dorfgemeinde, das andere eine Großstadtgemeinde: Innerhalb eines Jahres mussten für die Christmette Stühle aufgestellt werden, weil sich die Anzahl der Gottesdienstbesucher an Weihnachten verdoppelt hatte. Die Leute in den Nachbarpfarreien sind auch nicht anders als wir.

 

Gut, manche Gemeinden haben so starke Laien, dass man denen gar keinen Pfarrer gibt, den sie aufarbeiten würden, zB wir, und wir haben dank der engagierten Tradis auch ein ganzes Jahr problemlos ohne festen Pfarrer überbrückt, mit einer Pastoralreferentin und einem pastoralen Azubi. Da sind wir zur Zeit eine große Ausnahme.

 

In meinem Erzbistum ist das wichtigste, dass die Fassade stimmt und der Anteil der Lederhosenträger auf den bistumseigenen Flyern hoch ist. Wer unseren protzigen, sündhaft teuren und nichtssagenden Stand auf dem Kirchentag gesehen hat, kann das vielleicht nachvollziehen. Dabei haben wir qualifizierte und gute Leute im Ordinariat und auch ein paar gute und funktionierende Strukturen (feste Regionalbischöfe mit eigenem Team, geniale Sache).

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Kreativität ist halt mein Stichwort. Dass Kreativität ohne Inhalt sinnbefreit ist, unterschreibe ich gerne. Was der Papst vermutlich weniger bedachte: Kreativität geht neue Wege und ist nicht leicht zu kontrollieren. Aber ich finde es schon positiv, dass er das Wort überhaupt im aktiven Wortschatz hat ;).

Um Kreativität ohne Inhalt geht es mir nicht. Darüber braucht man nicht zu diskutieren - das ist ein Nichts. Kreativität ist ein Wert und eine Tugend - das will ich nicht in Abrede stellen. Ich setze mich sogar dafür ein.

 

Es geht mir um die Verwendung von Schlagwörtern. Wenn an Stelle der Kreativität nur Gelaber tritt - unter möglichst effizienter Verwendung dieses Wortes. Das Wort klingt ja so schön positiv. Damit kann man sozusagen Punkte sammeln, wenn man dieses Wort verwendet. In dieser Verwendungsweise ist das Wort "Kreativität" ein Schaden im aktiven Wortschatz - eine Art Wortlüge, ein Werbeköder. Ich bezweifle heftig, dass es dem Papst wirklich um Kreativität geht. Dass er dieses Wort verwendet halte ich nicht für bejahenswert, sondern für einen übergestülpten Werbetrick.

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Kreativität ist halt mein Stichwort. Dass Kreativität ohne Inhalt sinnbefreit ist, unterschreibe ich gerne. Was der Papst vermutlich weniger bedachte: Kreativität geht neue Wege und ist nicht leicht zu kontrollieren. Aber ich finde es schon positiv, dass er das Wort überhaupt im aktiven Wortschatz hat ;).

Um Kreativität ohne Inhalt geht es mir nicht. Darüber braucht man nicht zu diskutieren - das ist ein Nichts. Kreativität ist ein Wert und eine Tugend - das will ich nicht in Abrede stellen. Ich setze mich sogar dafür ein.

 

Es geht mir um die Verwendung von Schlagwörtern. Wenn an Stelle der Kreativität nur Gelaber tritt - unter möglichst effizienter Verwendung dieses Wortes. Das Wort klingt ja so schön positiv. Damit kann man sozusagen Punkte sammeln, wenn man dieses Wort verwendet. In dieser Verwendungsweise ist das Wort "Kreativität" ein Schaden im aktiven Wortschatz - eine Art Wortlüge, ein Werbeköder. Ich bezweifle heftig, dass es dem Papst wirklich um Kreativität geht. Dass er dieses Wort verwendet halte ich nicht für bejahenswert, sondern für einen übergestülpten Werbetrick.

 

Danke, du hast meine Illusion total zerstört. Na, wie geht es dir damit?

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Hmm... traurig. Ich finde es immer schade, etwas zu zerstören, auch wenn es Illusionen sind.

Aber ich vermute hoffnungsvoll, dass Du nicht von der Ermutigung des Papstes abhängig bist und Deine Kreativität selbständig ihre Wege geht. In eine gute Richtung.

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Hmm... traurig. Ich finde es immer schade, etwas zu zerstören, auch wenn es Illusionen sind.

Aber ich vermute hoffnungsvoll, dass Du nicht von der Ermutigung des Papstes abhängig bist und Deine Kreativität selbständig ihre Wege geht. In eine gute Richtung.

 

Wenn ich es mir recht überlege - welche kreative Methoden hat Papst Benedikt eigentlich schon in die Wege geleitet? Irgendwie fällt mir da nur sein Hang zu "außergewöhnlichen" liturgischen Gewändern ein, ansonsten ...

 

Sollten mir als Frau Klamotten wichtig erscheinen?

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Selbst wenn man beim Papst selbst keine Kreativität erkennen kann: Man kann es auch so sehen, dass er mit seiner Aufforderung die Kreativität an die Leute da draußen outsourct, eben weil davon aus dem Vatikan nicht so viel zu erwarten ist. Ich verstehe diesen Jammer über den Papst nicht. Was jetzt, können wir etwa nicht kreativ sein, ohne vom Papa dafür schön gelobt zu werden? Muss er uns extra fördern und beweisen, dass er es ernst meint (wie weit muss er gehen, bis wir ihm endlich glauben?), bevor wir erwägen unsere Enttäuschung über ihn mal zu vergessen und uns dem Glaubensleben zuzuwenden?

 

Es gibt genug Gründe die hierarchische Struktur unserer Kirche zu kritisieren, aber wenn wir uns damit allzu sehr aufhalten, bestätigen wir sie geradezu. Und wenn der Papst da nach Dingen ruft, die er eventuell so nun auch wieder nicht gemeint haben mag (aber wer weiß das schon und ist es überhaupt wichtig?) - es wäre schön, wenn die sowieso immer da wären oder jetzt endlich rauskommen, statt dass alle Welt an seinen Lippen hängt und sagt und denkt und sich beschwert: ja, mach mal was, Papst! Hallo, Du glaubst, und Du und Du, also mach was draus. Nein, das ist nichts, was nur für Priester, Bischöfe und Päpste vorgesehen ist. Glauben und begeistert sein und irgendwie davon erzählen musst Du schon selber. Und Du musst auch selber Steine aus dem Weg räumen oder noch besser: geh drum herum, sie sind die Energie nicht wert, kümmer Dich um das Wichtigere.

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Liebe Nannyogg!

Du klingst jetzt wirklich niedergeschlagen. Aber dazu gibt es keinen Grund. Deine Kreativität ist, was sie ist. Und daran kann der Papst nichts ändern. Du bist so kreativ, wie Du bist - ganz gleich, ob der Papst nun von Kreativität spricht, oder ob er was anderes sagt.

 

Naja, ein bisschen enttäuscht bin ich auch. Ich hoffe schon lange darauf, dass mal ein Papst Impulse gibt und dass meine Kreativität von oben einen Pusch bekommt, eine Bestätigung oder sogar begeisternde Anregungen. Ein Jugendgruppenleiter hat es mal so ausgedrückt: "Verdammt noch mal, ich möchte mal stolz sein auf meine Kirche!" Mit Kirche meinte er damals die Kirchenleitung. Ein schöner Traum ist das. Mit dem Fremdstolzieren habe ich es nicht so. Ich bin nicht einmal stolz darauf, ein Deutscher zu sein. Aber das Gefühl wäre schön, im eigenen Laden Rückenwind zu haben, gewünscht und gefördert zu sein, motivierende Vorstellungen mit der Kirchenleitung zu teilen und aktiven Rückhalt zu bekommen - das ware schon toll. Ich frage mich nur, wie vielen Kreativen dies in der langen Geschichte der Christenheit gegönnt war.

 

Es hat mal eine Zeit gegeben, da hat Zwilling immer genau in die Richtung gepostet, die ich gerade selber niederschreiben wollte. War wirklich witzig. Und das hat mich motiviert. Ich glaube: Darum geht es. Dass man jemanden findet, der mit einem kon-spiriert. Dass man sich bewusst sein kann: "Es hängt nicht alles an mir. Wenn ich einmal nachlasse, gehen meine Anliegen trotzdem weiter. Es gibt andere, die sind mit mir auf dem gleichen Weg."

 

Wäre prima, wenn da der Papst und die ganze Kirchenleitung dabei wären. Aber das muss nicht sein. Es gibt andere. Und es wäre unfair, ihren Beistand zu übersehen, nur weil man sich wunschhaft auf den Papst oder die Kirchenleitung fixiert hat.

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Liebe Nannyogg!

Du klingst jetzt wirklich niedergeschlagen. Aber dazu gibt es keinen Grund. Deine Kreativität ist, was sie ist. Und daran kann der Papst nichts ändern. Du bist so kreativ, wie Du bist - ganz gleich, ob der Papst nun von Kreativität spricht, oder ob er was anderes sagt.

 

Naja, ein bisschen enttäuscht bin ich auch. Ich hoffe schon lange darauf, dass mal ein Papst Impulse gibt und dass meine Kreativität von oben einen Pusch bekommt, eine Bestätigung oder sogar begeisternde Anregungen. Ein Jugendgruppenleiter hat es mal so ausgedrückt: "Verdammt noch mal, ich möchte mal stolz sein auf meine Kirche!" Mit Kirche meinte er damals die Kirchenleitung. Ein schöner Traum ist das. Mit dem Fremdstolzieren habe ich es nicht so. Ich bin nicht einmal stolz darauf, ein Deutscher zu sein. Aber das Gefühl wäre schön, im eigenen Laden Rückenwind zu haben, gewünscht und gefördert zu sein, motivierende Vorstellungen mit der Kirchenleitung zu teilen und aktiven Rückhalt zu bekommen - das ware schon toll. Ich frage mich nur, wie vielen Kreativen dies in der langen Geschichte der Christenheit gegönnt war.

 

Es hat mal eine Zeit gegeben, da hat Zwilling immer genau in die Richtung gepostet, die ich gerade selber niederschreiben wollte. War wirklich witzig. Und das hat mich motiviert. Ich glaube: Darum geht es. Dass man jemanden findet, der mit einem kon-spiriert. Dass man sich bewusst sein kann: "Es hängt nicht alles an mir. Wenn ich einmal nachlasse, gehen meine Anliegen trotzdem weiter. Es gibt andere, die sind mit mir auf dem gleichen Weg."

 

Wäre prima, wenn da der Papst und die ganze Kirchenleitung dabei wären. Aber das muss nicht sein. Es gibt andere. Und es wäre unfair, ihren Beistand zu übersehen, nur weil man sich wunschhaft auf den Papst oder die Kirchenleitung fixiert hat.

 

Ich bin nicht allein. Aber meine Pfarrei ist allein. Ich lebe im Kirchenwolkenkuckucksland, auf einer Insel, wo katholisch sein cool ist. Wir sind das Rettungsboot, der Theologenanteil in unserer Gemeinde ist zweistellig, alle, die wissen, wie es anderswo ausschaut, siedeln bei uns an. Sie ziehen als Märtyrer los und kommen zurück, wenn es darum geht, die Kinder im lebendigen Glauben zu erziehen. Und dabei läuft bei uns bei Weitem nicht alles rund. Ein unfertiges Fischskelett im Pfarrsaal wird nicht von allen geschätzt, denn es stört gewaltig beim Seniorennachmittag: Der Pfarrer hat es genehmigt, dem Himmel sei Dank.

 

Was gäbe ich um einen Papst, der da sagt: "Kreative Methoden? Fischskelette und Schiffe sind das Salz der Erde. Und sorgt nicht nur dafür, dass alle Wände weiß sind - investiert euer Geld in gute Tonanlagen und Technik von heute und ich, der Papst, bin am Puls der Zeit. Weil es gut ist, im Heute zu leben und nicht im Gestern. Denn das RG ist Zukunft und nicht Vergangenheit."

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Der kreative Prozess beginnt schon mit der Frage, was überhaupt das Evangelium ist, das man da kreativ unter die Leute bringen soll und will.

 

Es sind wohl kaum die vier Evangelien gemeint. Es geht wohl nicht darum, den Leuten vier Bücher ans Hirn zu werfen. Oder doch?

Und hier beginnt die Kreativität. Sobald man eine genaue Vorstellung davon hat, was man eigentlich geben will - oder anders gesagt: Sobald das Herz voll ist - ist jede Äußerung dieser Vorstellung bereits kreativ. Und wenn man entsprechend veranlagt ist, fängt man dann ziemlich schnell an zu sprudeln.

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