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Erfahrungen und Tips zum Umzug in eine ferne Stadt


UHU

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Letzteres ist übrigens Quatsch. Wenn der Makler die Kohle nicht bekommt, muss er klagen. Ob der Mieter liquid ist, siehst Du daraus nicht. DAs merkst Du erst, wenn die KAution (und die Vergebührung, die er bei Abschluss hinblättern muss, wenn der Vermieter klug ist) das Letzte ist, was er je zahlt. :D

 

 

 

Letztlich kann der Vermieter nur seinen Mietern vertrauen - oder eben misstrauen. Was sagen schon die letzten drei Gehaltsnachweise, Schufa-Auskünfte oder tausend weitere Mieter-Unbedenklichkeitsbescheinigungen aus?

 

Wenn der Mieter ein halbes Jahr später arbeitslos wird, ist es Essig mit Miete zahlen.

 

Aber bei Maklern muss man als Mietinteressent seit einiger Zeit sämtliche dieser Bescheinigungen einreichen - und zwar bereits sofort zur ersten Besichtigung, auch wenn man noch lange keinen Zuschlag hat. Am besten als dicke Fleißmappe, die auch noch Schuhgröße, Penislänge und das genetische Risiko für Erbkrankheiten enthält.

 

Wer das aus Datenschutzgründen nicht möchte, kann gleich wieder gehen.

Das allerdings ist noch nicht bis zu uns vorgedrungen. Wenn ein Mieter vermögenstechnisch bedenklich ist (etwa Schüler oder Student), dann wird eben eine Bürgschaft verlangt - und Ende.

 

 

Wenn Du in einem deutschen Ballungsraum über einen Makler eine Mietwohnung suchst, brauchst Du (mindestens):

 

Gehaltsnachweise mindestens der letzten drei Monate (bei Selbständigen die komplette letzte Jahressteuererklärung)

 

Schufa-Auskunft (die meist vom Makler selber eingeholt wird - das heißt, Du beauftragst den Makler, dass er in Deinem Auftrag in Deinen Finanzen herumschnüffelt)

 

Vorvermieter-Unbedenklichkeitsbescheinung (darin bestätigt Dein jetziger Vermieter, dass Du immer pünktlich die Miete gezahlt hast)

 

 

Sorry, aber ich finde das krank.

 

Wie hat man das denn früher gemacht? Als es die ganzen elektronischen Schnüffelinstrumente noch nicht gab?

 

Und wie viele Mietnomaden gibt es wirklich? Ist das letztlich nicht eine Chimäre, in die Welt gesetzt durch Vermieterverbände?

Nein, die sind tatsächlich ein Problem. Ganz früher hat man kürzere Verfahren gehabt und höhere Kautionen verlangt. Inzwischen macht man das mit Bürgschaften und Bankgarantien - jedenfalls bei hohen Mieten und vor allem bei Geschäftslokalen.

 

Bei Wohnungsmieten (im unteren und mittleren Preissegment)ist das Problem bei uns nicht ganz so scharf.

Man bringt einfach sofort (also bei der zweiten aushaftenden Miete) die Mietzins- und Räumungsklage ein. Soweit der Mieterschutz voll greift (das ist meistens der Fall), kann die Räumung überhaupt nur unter Voraussetzung der Vollzahlung abgewehrt werden. Und wenn da Obdachlosigkeit droht, dann wird diese fast immer geleistet (zur Not durch die Sozialeinrichtungen). Gegen echte Mietnomaden hilft das natürlich nichts, denn die schleppen einfach das Verfahren und verschwinden dann. Aber gegen Ausfälle wegen Arbeitslosigkeit u.ä. hilft es.

 

 

 

Ich habe überhaupt nichts gegen schnellere Verfahren zur Zwangsräumung von echten Mietnomaden - im Gegenteil. Solche schwarzen Schafe sollten die volle Härte des Gesetzes spüren. Allerdings unken viele Vermieterverbände, als gäbe es wahre Heerscharen von Mietnomaden, die nur darauf warten, die nächste Wohnung zu verwüsten. Das ist dann doch ziemliche Schwarzmalerei.

 

Schwieriger wird es in der Tat bei (vorübergehender) Arbeitslosigkeit eines Mieters. Wie es da in Deutschland aussieht, weiß ich nicht.

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Da ist nix mit "voller Härte des Gesetzes". Die Verfahren können nicht besonders beschleunigt werden. Mietnomade oder Pechvogel - die rechtlichen Vorgaben sind wie sie sind und sind einzuhalten. Wenn es jemand klug macht, dauern die elend lang mit entsprechendem Schaden.

Wobei der Pechvogel natürlich auch schleppen und die Obdachlosigkeit hinnehmen kann; der Vermieter kann ihn ja nicht zwingen, zum Sozialamt zu gehen, und immer zahlt das außerdem auch nicht. (Die Verwüstung ist das geringste Problem. Die ist meiner Erfahrung nach eher selten; es geht fast immer wirklich um die Ausfälle und die Kosten.)

 

Heerscharen sind es nicht, das stimmt.

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Danke für die bisherige Beiträge. (Gab es nicht mal einen Smily mit ner Rose?)

 

Makler würden sich sicherlich nicht über Kunden wie meinereiner freuen => 1,5 - 2 Zimmer Wohnung ist das Ziel.

 

Inzwischen habe ich gehäuft was von Auskunft vom Vormieter über stets pünktliche Zahlungen lesen. Wie soll das funktionieren? Besonders wenn man noch zu Hause wohnt :unsure:

Auch Einkommensnachweise eines Studenten (allerletzte Option) sind eher schwierig.

 

Ich bin für's Studium 250km umgezogen. Wohnungssuche aus der Ferne kann man eher vergessen, wenn man eine kleine Wohnung/Appartment oder WG sucht. Ich hatte mir auch die regionalen Zeitungen mit Immobilienteil zuschicken lassen und im Internet geschaut, war aber eher mau. Ich bin dann dreimal oder so hingefahren und habe am Zielort die schwarzen Bretter der Uni abgegrast, telefoniert, Besichtigungen ausgemacht usw. (Übernachtung im Hostel oder noch am selben Tag zurück). Studenten sind ja in dieser Hinsicht konservativ und announcieren immer noch hpsl. an den schwarzen Brettern obwohl es meistens auch studentische Online-Wohnbörsen gibt.

 

Als es dann schon etwas knapp wurde, haben meine Eltern mir auch einen Makler organisiert. Habe mich mit dem getroffen zwecks Wohnungsbesichtigung. War so ein junger Bubi (Typ: Handyverkäufer), kaum älter als ich selbst. Die Wohnung war ja gar nicht schlecht und meine Eltern hätten ja das Maklerhonorar übernommen, aber leider hatte die Wohnung, frisch renoviert, einen Riesen"fehler": quitschblauer Teppichboden, ultraflauschig. Auf meine Frage, ob ich Laminat reinmachen könnte, wurde das verneint, wäre ja alles neu. Ich habe die Wohnung eigentlich nur wegen diesem potthässlichen Teppichboden nicht genommen :rolleyes: (Okay nicht ganz, wollte eh lieber in eine WG) Obwohl der Makler wirklich verzweifelt bemüht war, mir den schmackhaft zu machen. Sorry, ich bin echt kompromissbereit, aber sowas puffiges geht nun wirklich gar nicht B)

 

Ich bin dann letztendlich auch noch selbst fündig geworden ;)

 

Was den Einkommensnachweis betrifft, es ist häufig üblich bei Studenten, dass die Eltern unterschreiben müssen, im Falle einer Nichtzahlung der Miete dafür aufzukommen.

 

Achso und die Möbel würde ich mir definitiv an den neuen Ort liefern lassen. Falls das etwas länger dauert, ist nicht schlimm, man kann sich immer irgendwie behelfen.

 

Viel Glück!

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Letzteres ist übrigens Quatsch. Wenn der Makler die Kohle nicht bekommt, muss er klagen. Ob der Mieter liquid ist, siehst Du daraus nicht. DAs merkst Du erst, wenn die KAution (und die Vergebührung, die er bei Abschluss hinblättern muss, wenn der Vermieter klug ist) das Letzte ist, was er je zahlt. :D

 

 

 

Letztlich kann der Vermieter nur seinen Mietern vertrauen - oder eben misstrauen. Was sagen schon die letzten drei Gehaltsnachweise, Schufa-Auskünfte oder tausend weitere Mieter-Unbedenklichkeitsbescheinigungen aus?

 

Wenn der Mieter ein halbes Jahr später arbeitslos wird, ist es Essig mit Miete zahlen.

 

Aber bei Maklern muss man als Mietinteressent seit einiger Zeit sämtliche dieser Bescheinigungen einreichen - und zwar bereits sofort zur ersten Besichtigung, auch wenn man noch lange keinen Zuschlag hat. Am besten als dicke Fleißmappe, die auch noch Schuhgröße, Penislänge und das genetische Risiko für Erbkrankheiten enthält.

 

Wer das aus Datenschutzgründen nicht möchte, kann gleich wieder gehen.

Das allerdings ist noch nicht bis zu uns vorgedrungen. Wenn ein Mieter vermögenstechnisch bedenklich ist (etwa Schüler oder Student), dann wird eben eine Bürgschaft verlangt - und Ende.

 

 

Wenn Du in einem deutschen Ballungsraum über einen Makler eine Mietwohnung suchst, brauchst Du (mindestens):

 

Gehaltsnachweise mindestens der letzten drei Monate (bei Selbständigen die komplette letzte Jahressteuererklärung)

 

Schufa-Auskunft (die meist vom Makler selber eingeholt wird - das heißt, Du beauftragst den Makler, dass er in Deinem Auftrag in Deinen Finanzen herumschnüffelt)

 

Vorvermieter-Unbedenklichkeitsbescheinung (darin bestätigt Dein jetziger Vermieter, dass Du immer pünktlich die Miete gezahlt hast)

 

 

Sorry, aber ich finde das krank.

 

Wie hat man das denn früher gemacht? Als es die ganzen elektronischen Schnüffelinstrumente noch nicht gab?

 

Und wie viele Mietnomaden gibt es wirklich? Ist das letztlich nicht eine Chimäre, in die Welt gesetzt durch Vermieterverbände?

Es steht dir völlig frei, eine Wohnung zu suchen, für die du weder Makler noch irgendwelche Nachweise brauchst, du musst nur Geduld haben...

ICH bin froh, dass Mieter eine gewissen Liquidität nachweisen müssen! Gibt halt immer 2 Seiten der Medaille.

Was mir mehr Sorgen macht, sind die explodierenden Mieten, das steht in keinem Verhältnis mehr.

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ICH bin froh, dass Mieter eine gewissen Liquidität nachweisen müssen! Gibt halt immer 2 Seiten der Medaille.

Was mir mehr Sorgen macht, sind die explodierenden Mieten, das steht in keinem Verhältnis mehr.

Im Prinzip same here. Aber wieso "müssen"? Der Vermieter kann so was verlangen (bis zu einem bestimmten Grad), aber der "muss" doch auch nicht.

 

Ich bin mir noch nicht ganz einig, ob es ein Manko ist, daß Deutschland keine funktionierende Empfehlungsschreibenkultur hat.

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ICH bin froh, dass Mieter eine gewissen Liquidität nachweisen müssen! Gibt halt immer 2 Seiten der Medaille.

Was mir mehr Sorgen macht, sind die explodierenden Mieten, das steht in keinem Verhältnis mehr.

Im Prinzip same here. Aber wieso "müssen"? Der Vermieter kann so was verlangen (bis zu einem bestimmten Grad), aber der "muss" doch auch nicht.

 

Ich bin mir noch nicht ganz einig, ob es ein Manko ist, daß Deutschland keine funktionierende Empfehlungsschreibenkultur hat.

Natürlich muss der Vermieter nicht, aber wer ist schon so blöd, wenn er den Mieter so gar nicht kennt??
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ICH bin froh, dass Mieter eine gewissen Liquidität nachweisen müssen! Gibt halt immer 2 Seiten der Medaille.

Was mir mehr Sorgen macht, sind die explodierenden Mieten, das steht in keinem Verhältnis mehr.

Im Prinzip same here. Aber wieso "müssen"? Der Vermieter kann so was verlangen (bis zu einem bestimmten Grad), aber der "muss" doch auch nicht.

 

Ich bin mir noch nicht ganz einig, ob es ein Manko ist, daß Deutschland keine funktionierende Empfehlungsschreibenkultur hat.

Natürlich muss der Vermieter nicht, aber wer ist schon so blöd, wenn er den Mieter so gar nicht kennt??

 

 

Verlangen kann der Vermieter jeden erdenklichen Nachweis von Bonität. Die Frage ist nur: Wie naiv muss man sein, zu glauben, ein Mieter sei liquide, nur weil sein Chef ihm die letzten 3 Gehälter gezahlt hat?

 

Die Nachweise können gefälscht sein, genauso kann der Mieter übermorgen arbeitslos sein. Nicht jeder Mieter ist Beamter im Ruhestand ohne Haustiere.

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ICH bin froh, dass Mieter eine gewissen Liquidität nachweisen müssen! Gibt halt immer 2 Seiten der Medaille.

Was mir mehr Sorgen macht, sind die explodierenden Mieten, das steht in keinem Verhältnis mehr.

Im Prinzip same here. Aber wieso "müssen"? Der Vermieter kann so was verlangen (bis zu einem bestimmten Grad), aber der "muss" doch auch nicht.

 

Ich bin mir noch nicht ganz einig, ob es ein Manko ist, daß Deutschland keine funktionierende Empfehlungsschreibenkultur hat.

Natürlich muss der Vermieter nicht, aber wer ist schon so blöd, wenn er den Mieter so gar nicht kennt??

 

 

Verlangen kann der Vermieter jeden erdenklichen Nachweis von Bonität. Die Frage ist nur: Wie naiv muss man sein, zu glauben, ein Mieter sei liquide, nur weil sein Chef ihm die letzten 3 Gehälter gezahlt hat?

 

Die Nachweise können gefälscht sein, genauso kann der Mieter übermorgen arbeitslos sein. Nicht jeder Mieter ist Beamter im Ruhestand ohne Haustiere.

 

Großvermieter kalkulieren eine bestimmte Ausfallquote einfach ein. Ähnlich wie beim Ladendiebstahl zahlen die Ehrlichen mit. Ich kenne etliche Kleinvermieter, die nach Reinfällen nicht mehr vermieten und entweder die Wohnung leerstehen lassen oder sie nur noch kurzfristig vermieten.

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Beutelschneider

 

 

Verlangen kann der Vermieter jeden erdenklichen Nachweis von Bonität. Die Frage ist nur: Wie naiv muss man sein, zu glauben, ein Mieter sei liquide, nur weil sein Chef ihm die letzten 3 Gehälter gezahlt hat?

 

 

Wenn Du als Vermieter die freie Wahl hast, Dir die Mieter herauszusuchen, warum solltest Du dann nicht denjenigen bevorzugen, der zumindest den Anschein erweckt regelmäßige Einkünfte zu haben?

 

 

Das Problem ist aber grundlegender: Offenbar gibt es einen Differenz zwischen dem Wohnungsangebot und der Nachfrage. Zumindest in den Ballungsgebieten.** Nach der Klassischen Lehrer müsste das zu einer steigenden Preis führen. Ist aber aus verschiedenen durchaus einsehbaren Gründen nicht gewollt. Nun gibt es immer noch mehrere Möglichkeiten:

 

a) Man könnte die Nachfrage einschränken. Indem man bspw. den Zuzug zu bestimmten Regionen limitiert. Ist aber nicht so wirklich verfassungskonform, fürchte ich :-(

B) Man könnte das Angebot erhöhen. Ist natürlich aus Platzgründen nicht unbeschränkt machbar, aber etwas geht da bestimmt noch. Nur scheinen Investoren ihr Kapital lieber zu lächerlich geringem Zins in Bundesanleihen zu stecken anstatt in den Wohnungsbau. Hierfür die Gründe zu ermitteln und gegenzusteuern wäre sicher ein gangbarer Weg.

c) Man könnte durch Regeln und Preisfestsetzungen versuchen, das Ungleichgewicht nicht spürbar werden zu lassen. Mieterschutz, AGG, Mieterhöhungsbeschränkungen, etc sind dafür Beispiele. Dumm ist nur, dass all dies langfristig noch nie funktioniert hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

** Bei uns in der Kleinstadt im Osten ist es umgekehrt. Es stehen genügend (eigentlich zu viele) Wohnungen leer. Maklerprovisionen trägt der Vermieter. Und das gewisse Umbauten in der Wohnung vor Bezug auf Kosten des Vermieters ausgeführt werden, ist auch üblich.

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Nur scheinen Investoren ihr Kapital lieber zu lächerlich geringem Zins in Bundesanleihen zu stecken anstatt in den Wohnungsbau. Hierfür die Gründe zu ermitteln und gegenzusteuern wäre sicher ein gangbarer Weg.

 

Das stimmt sooo nicht. Momentan sind (zumindest in Ballungsräumen) die Wohnungen schneller verkauft, als gebaut, wenn noch dazu eine Denkmalschutzabschreibung möglich ist, kannst du gar nicht so schnell planen, wie die Wohnungen für Kapitalanleger verkauft wären.

Denn auch hier sind die Zinsen gerade lächerlich gering...

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Beutelschneider

Nur scheinen Investoren ihr Kapital lieber zu lächerlich geringem Zins in Bundesanleihen zu stecken anstatt in den Wohnungsbau. Hierfür die Gründe zu ermitteln und gegenzusteuern wäre sicher ein gangbarer Weg.

 

Das stimmt sooo nicht. Momentan sind (zumindest in Ballungsräumen) die Wohnungen schneller verkauft, als gebaut, wenn noch dazu eine Denkmalschutzabschreibung möglich ist, kannst du gar nicht so schnell planen, wie die Wohnungen für Kapitalanleger verkauft wären.

Denn auch hier sind die Zinsen gerade lächerlich gering...

 

Ist das nicht gerade ein Zeichen dafür, dass immer noch zu wenig gebaut ( oder ausgebaut oder saniert ) wird?

 

Nach meinen Erfahrungen wirkt der Denkmalschutz übrigens eher abschreckend auf Käufer und Bauherren....

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Ist das nicht gerade ein Zeichen dafür, dass immer noch zu wenig gebaut ( oder ausgebaut oder saniert ) wird?
Ich glaube nicht, daß zuwenig gebaut wird, sondern einfach die falschen Objekte von den falschen Leuten.

 

In den Ballungsräumen nützt es überhaupt nichts, wenn in der Innenstadt im sanierten Altbau 250 m² Wohnungen mit 3 PKW-Stellplätzen und Portier gebaut werden, die dann nicht für unter 1,5 Mio zu haben sind, während 20.000 Wohnheiten mit 90-150 m² zu 100.000 - 200.000 für den Normal- und Geringverdiener fehlen.

 

Es hilft auch nicht (wie in unserer Stadt), wenn alle Baulanderschließungen nur noch über 2 Bauunternehmer abgewickelt werden, die sich sämtliche freie Flächen, die für mehr als 2 Wohneinheiten geeignet sind, unter den Nagel reißen und darauf seelenlose Masseneinheitssiedlungen hochziehen und diese dann überteuert verkaufen.

 

Und es nützt überhaupt nichts, wenn man die Normal- und Geringverdiener auf's "Land" ghettoisiert, was sie entweder zwingt mit dem "ausbaufähigen" ÖPNV zu hantieren oder auf individuelle Automobilisierung anweist. Wobei Automobil auch wieder ein spannendes Thema ist, nachdem die Ballungszentren ja dazu neigen sich als "Umweltzonen" zu gerieren, was die Pendler dazu zwingt sich überteuerte Neufahrzeuge anzuschaffen, weil die alte Möhre, die man sich noch leisten konnte keine grüne Plakette bekommt. Wodurch das Wohnen "auf dem Land" effektiv genau so teuer ist, wie in der Stadt. Wenn die Arbeitsplätze etwas gleichmäßiger über's Land verteilt wären, könnte das vielleicht etwas anders aussehen...

bearbeitet von Flo77
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Und es nützt überhaupt nichts, ...

Nein, es nützt nichts, sondern zeigt nur, daß der "Wohnungsmarkt" als Markt nicht funktioniert. Dazu sind die Chancen an diesem "Markt" zu ungleich verteilt. Es ist eben nicht die Nachfrage, die das Angebot regelt, sondern umgekehrt: der Wohnungssuchende muß nehmen, was er kriegen kann, weil, im Gegensatz zu einer neuen Jeans, niemand auf eine Wohnung verzichten kann.

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Nach meinen Erfahrungen wirkt der Denkmalschutz übrigens eher abschreckend auf Käufer und Bauherren....

Nicht, wenn er saniert wird, dann gibt's richtig rentable Abschreibungsmöglichkeiten...
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Und es nützt überhaupt nichts, ...
Nein, es nützt nichts, sondern zeigt nur, daß der "Wohnungsmarkt" als Markt nicht funktioniert. Dazu sind die Chancen an diesem "Markt" zu ungleich verteilt. Es ist eben nicht die Nachfrage, die das Angebot regelt, sondern umgekehrt: der Wohnungssuchende muß nehmen, was er kriegen kann, weil, im Gegensatz zu einer neuen Jeans, niemand auf eine Wohnung verzichten kann.
Die Chancen sind nicht nur prinzipiell ungleich verteilt, sondern - sorry, anders kann ich mir die Dominanz mancher Baulöwen nicht erklären - durch Klüngelei und Filz zusätzlich belastet.

 

Aber das ist dann wieder eine Frage der "gerechten Vermögensverteilung" (bzw. der Ressourcenblockade...) und weniger eine des Umzugs.

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Beutelschneider
Ist das nicht gerade ein Zeichen dafür, dass immer noch zu wenig gebaut ( oder ausgebaut oder saniert ) wird?
Ich glaube nicht, daß zuwenig gebaut wird, sondern einfach die falschen Objekte von den falschen Leuten.

 

In den Ballungsräumen nützt es überhaupt nichts, wenn in der Innenstadt im sanierten Altbau 250 m² Wohnungen mit 3 PKW-Stellplätzen und Portier gebaut werden, die dann nicht für unter 1,5 Mio zu haben sind, während 20.000 Wohnheiten mit 90-150 m² zu 100.000 - 200.000 für den Normal- und Geringverdiener fehlen.

 

Es hilft auch nicht (wie in unserer Stadt), wenn alle Baulanderschließungen nur noch über 2 Bauunternehmer abgewickelt werden, die sich sämtliche freie Flächen, die für mehr als 2 Wohneinheiten geeignet sind, unter den Nagel reißen und darauf seelenlose Masseneinheitssiedlungen hochziehen und diese dann überteuert verkaufen.

 

Und es nützt überhaupt nichts, wenn man die Normal- und Geringverdiener auf's "Land" ghettoisiert, was sie entweder zwingt mit dem "ausbaufähigen" ÖPNV zu hantieren oder auf individuelle Automobilisierung anweist. Wobei Automobil auch wieder ein spannendes Thema ist, nachdem die Ballungszentren ja dazu neigen sich als "Umweltzonen" zu gerieren, was die Pendler dazu zwingt sich überteuerte Neufahrzeuge anzuschaffen, weil die alte Möhre, die man sich noch leisten konnte keine grüne Plakette bekommt. Wodurch das Wohnen "auf dem Land" effektiv genau so teuer ist, wie in der Stadt. Wenn die Arbeitsplätze etwas gleichmäßiger über's Land verteilt wären, könnte das vielleicht etwas anders aussehen...

 

Du hast natürlich recht, es werden zu wenig der "richtigen" Objekte gebaut.

Obwohl sich die Ansichten über "richtig" bestimmt je nach eigener Position unterscheiden.

 

100-200 K für 90-150 qm dürften aber nur in der "Platte" realisierbar sein.

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Du hast natürlich recht, es werden zu wenig der "richtigen" Objekte gebaut.

Obwohl sich die Ansichten über "richtig" bestimmt je nach eigener Position unterscheiden.

 

100-200 K für 90-150 qm dürften aber nur in der "Platte" realisierbar sein.

Nicht zwangsläufig.

 

Eines der Hauptprobleme ist, daß man in den Ballungszentren keine Grundstücke mehr für 50 - 100 Euro/m² bekommt.

Dazu kommt, daß in Deutschland immer noch die Ideologie vorherrscht, daß der Bau für die nächsten 300 Jahre unverändert halten soll. Und der Kasten möglichst groß zu sein hat.

 

Mein Elternhaus ist ein 30 Jahre altes Reihenendhaus mit 120m² WF und 360m² Grundstück. In der Nachbarschaft wird im Mom. ein baugleiches (etwas kleineres Grundstück), gut in Schuss, für knapp 200.000 angeboten. Nördliche Ruhrgebietsrandzone.

 

Bei uns (also im Korridor zwischen Köln und Düsseldorf) in der Nachbarschaft steht eines mit 100 m² WF und 200 m² Grundstück, renovierungsbedürftig für über 250.000 zum Verkauf.

 

Und wenn man sich die Fertighausanbieter ansieht, sind die durchaus in der Lage für knapp 1000 Euro/m² anzubieten. Wenn man will.

bearbeitet von Flo77
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Nein, es nützt nichts, sondern zeigt nur, daß der "Wohnungsmarkt" als Markt nicht funktioniert. Dazu sind die Chancen an diesem "Markt" zu ungleich verteilt. Es ist eben nicht die Nachfrage, die das Angebot regelt, sondern umgekehrt: der Wohnungssuchende muß nehmen, was er kriegen kann, weil, im Gegensatz zu einer neuen Jeans, niemand auf eine Wohnung verzichten kann.

Ist das nicht mit allem so, was unverzichtbar ist?

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Verlangen kann der Vermieter jeden erdenklichen Nachweis von Bonität. Die Frage ist nur: Wie naiv muss man sein, zu glauben, ein Mieter sei liquide, nur weil sein Chef ihm die letzten 3 Gehälter gezahlt hat?

 

 

Wenn Du als Vermieter die freie Wahl hast, Dir die Mieter herauszusuchen, warum solltest Du dann nicht denjenigen bevorzugen, der zumindest den Anschein erweckt regelmäßige Einkünfte zu haben?

 

 

Das Problem ist aber grundlegender: Offenbar gibt es einen Differenz zwischen dem Wohnungsangebot und der Nachfrage. Zumindest in den Ballungsgebieten.** Nach der Klassischen Lehrer müsste das zu einer steigenden Preis führen. Ist aber aus verschiedenen durchaus einsehbaren Gründen nicht gewollt. Nun gibt es immer noch mehrere Möglichkeiten:

 

a) Man könnte die Nachfrage einschränken. Indem man bspw. den Zuzug zu bestimmten Regionen limitiert. Ist aber nicht so wirklich verfassungskonform, fürchte ich :-(

B) Man könnte das Angebot erhöhen. Ist natürlich aus Platzgründen nicht unbeschränkt machbar, aber etwas geht da bestimmt noch. Nur scheinen Investoren ihr Kapital lieber zu lächerlich geringem Zins in Bundesanleihen zu stecken anstatt in den Wohnungsbau. Hierfür die Gründe zu ermitteln und gegenzusteuern wäre sicher ein gangbarer Weg.

c) Man könnte durch Regeln und Preisfestsetzungen versuchen, das Ungleichgewicht nicht spürbar werden zu lassen. Mieterschutz, AGG, Mieterhöhungsbeschränkungen, etc sind dafür Beispiele. Dumm ist nur, dass all dies langfristig noch nie funktioniert hat.

 

 

Bauen wurde in den letzten Jahren sehr verteuert wegen irrsinniger Auflagen zum Energiesparen. Das rechnet sich alles nicht. Für einen Bauträger ist ein Billighaus freilich unprofitabel. Das Problem ist, daß gerade im sozialdemokratischen Sektor des Landes sich die Kommunen aus der Erschließung von Bauland zurückgezogen haben. Die Baugebiete werden an Bauträger vergeben, die sich selbst um die Erschließung kümmern. Deshalb sind Grundstücke in Neubaugebieten kaum ohne Bauträger zu bekommen.

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Nein, es nützt nichts, sondern zeigt nur, daß der "Wohnungsmarkt" als Markt nicht funktioniert. Dazu sind die Chancen an diesem "Markt" zu ungleich verteilt. Es ist eben nicht die Nachfrage, die das Angebot regelt, sondern umgekehrt: der Wohnungssuchende muß nehmen, was er kriegen kann, weil, im Gegensatz zu einer neuen Jeans, niemand auf eine Wohnung verzichten kann.

Ist das nicht mit allem so, was unverzichtbar ist?

Ja, deshalb funktioniert überall dort der Markt auch nicht. Medizin und Bildung sind weitere Beispiele. Selbst da, wo es eigentlich gehen sollte, Kommunikation, Energie, Verkehr, Versicherungen usw., wo wenige große Anbieter vielen kleinen Abnehmern gegenüberstehen, funktioniert es nur mit massiven staatlichen Interventionen, die den Tricks der Abkassierer immer wieder hinterher laufen, von unseren Banken gar nicht zu reden. Ohne regulierende Eingriffe war der Markt spätestens 1929 am Ende. Aber mach das Marktgläubigen mal klar.

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Und wenn man sich die Fertighausanbieter ansieht, sind die durchaus in der Lage für knapp 1000 Euro/m² anzubieten. Wenn man will.

Es sollte einem aber klar sein, was man dafür bekommt. Also: Man will nicht.

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Und wenn man sich die Fertighausanbieter ansieht, sind die durchaus in der Lage für knapp 1000 Euro/m² anzubieten. Wenn man will.

Es sollte einem aber klar sein, was man dafür bekommt. Also: Man will nicht.

Nur so aus Interesse: Was kriegt man denn so dafür?

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Und wenn man sich die Fertighausanbieter ansieht, sind die durchaus in der Lage für knapp 1000 Euro/m² anzubieten. Wenn man will.

Es sollte einem aber klar sein, was man dafür bekommt. Also: Man will nicht.

Nur so aus Interesse: Was kriegt man denn so dafür?

Nix mit Marmor, sechs Bädern, acht Schlafzimmern, Mahagoni- und Palisandertäfelungen, was man erst in 300 Jahren wieder renovieren muss...

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Lieber Flo, für dergleichen müsstest du mindestens 4000 Euro den qm hinblättern, das kanns also nicht sein. Es muss sich um grässlichen Substandard handeln, anders kann ich mir Cavemans Reaktion nicht erklären, aber ich bin natürlich an den grausigen Details interessiert...

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Nur so aus Interesse: Was kriegt man denn so dafür?

Die Frage ist eher, was man für knapp 1000€ den Quadratmeter Durchschnittspreis nicht bekommt (oder stattdessen), der normale Preis liegt nämlich so bei 1200-1300€ für schlüsselfertige Häuser.

 

- Vermutlich nur Putz, kein Klinker. Nach 2x Nachstreichen ist Putz aber teurer als Klinker.

- Einfachstes Heizsystem (billige Gastherme & Radiatoren). Keine Fußboden- oder Wandheizung. Keine Solarthermie. Von Wärmepumpe o.ä. mal ganz zu schweigen.

- Vermutlich nur zweifach statt dreifach verglaste Fenster. Eher etwas weniger Fenster, keine größeren Glasfronten.

- Nur mäßige Dämmwerte.

- Kein Lüftungssytem.

- Der Bemusterungsetat (Fliesen, Sanitär, etc.) dürfte unrealistisch niedrig sein oder Baumarktsniveau nicht überschreiten dürfen.

- Kein Kamin.

- Keinen sonstigen Schnickoschnacko. Kein Fitzel.

- Verdacht auf schlampige Arbeit.

 

Billiger geht immer, aber zu billig heisst irgendwann, dass es seinen Zweck nicht mehr angemessen erfüllt.

 

Ich persönlich würde nicht so weit herunter gehen (und bin es zum Glück auch nicht).

bearbeitet von Caveman
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