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Credo-Magazin


Felician

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Da wird geschrieben, die Bischöfe reagierten verschnupft - ja, wo denn?

Ich hoffe doch, dass Seewald und die anderen Macher von Credo besseres vorhatten als jemanden bloßzustellen. Ich gehe sogar fest davon aus.

Kann natürlich sein, dass man halt nicht warten wollte, bis die Bischofskonferenz sich bewegt.

Vielleicht hat die übrigens gute Gründe, das ihr zur Verfügung stehende Geld nicht gerade in Pressetätigkeiten zu stecken, weil es ihrer Meinung nach woanders dringender fehlt.

Interessant ist ja, dass es nun mal auf "katholisch" kein Patentrecht gibt und sich daher jede Veröffentlichung im Namen des Katholizismus bewegen kann. Ich habe kurz überlegt, ob das gut ist oder nicht - +.net und derartiges sind dadurch ja leider auch möglich - aber ich bin doch stark dafür, dass es so bleibt. Institutionelle Kontrolle haben wir schon mehr als genug.

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Kann mal einer nachrechnen ...

 

Die Produktion der Credo-Beilagen hat doch niemals Millionen gekostet.

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Ich verstehe diese Grundunterscheidung sehr wohl, aber das war zu Beginn meines Studiums noch nicht so. Ich habe etwa kein Problem, einzusehen, dass die Abschiedsreden Jesu im Johannes-Evangelium so nie gehalten wurden, sondern Wahrheiten über Jesus diesem selbst in den Mund gelegt wurden.

 

Wenn der geschilderte Jesus dem wirklichen Jesus nicht widerspricht, sollte man mit diesen literarischen Freiheiten kein Problem haben.

 

Problematisch wird es, wenn Aussagen Jesu dadurch diskreditiert werden, dass man sie als spätere "Gemeindetheologie" als Jesus in den Mund gelegt betrachtet und dadurch ablehnt, etwa die Erwählung des Petrus zum Hirten der Kirche oder Worte zur Unauflöslichkeit der Ehe.

 

Solange ein theologischer Konsens darüber besteht, dass biblische Aussagen Gültigkeit besitzen unabhängig von ihrer Historizität, kann man - von einigen Ausnahmen abgesehen - gerne in aller Ruhe über Originalität oder nicht streiten.

 

Zunächst ist einmal die Frage, was denn diskreditieren überhaupt meint. Da liegt natürlich stark der Vorwurf in der Luft, dass eine Interpretation der Bibel als Literatur der frühen Gemeinden falsch sei, weil sie wohlmöglich die traditionelle Lesart bestimmter Bibelstellen in Frage stellt und was nicht sein kann nicht sein darf...

 

Leider ist es aber so, dass die Annahme, man könne mit Sicherheit bestimme Aussagen als wirklich von Jesus ausgesprochen identifizieren, den Evangelien in keiner Weise gerecht wird. Es hat nix mit Diskreditierung zu tun, wenn man der Tasache (und das ist tatsächliche eine tatsache und kein exegetisches Modell) offen ins Auge sieht, dass die Evangelien in ihrer heute vorliegenden Form Glaubenszeugnisse der ersten Gemeinden sind. Das heißt, die Gmeinden haben in diesen Evangelien ihren Glauben aufgeschrieben. Wir finden hier den geglaubten Jesus uns selbst wenn es sich - as vollkommen unmöglich ist - um eine Art Chronik des Lebens Jesu handeln würde, dann wäre diese Chronik doch nichts Anderes als eine Auswahl alls dessen, was Jesus jemals gesagt hat.

Daraus folgt zwingend, dass der historische Jesus und die Dstillation von historischen Assagen Jesu - in Abgrenzung zu einem in den Gemeinden geglaubten Jesus - unmöglich ist. Es ist keine Diskreditierung sondern schlicht und einfach ein Faktum, dass wir nur den geglaubten Jesus sehen können.

Diese Erkenntnis bedeutet aber nicht, dass hinter dem geglaubten Jesus keine Historie stecken würde. Ein historischer Jesus ist immer wieder spürbar, vor allem in den Aussprüchen Jesu, aber man kann ihn eben nicht destillieren.

 

Außerdem ist mittlerweile ziemlich deutlich, dass die Evangelien in ihrer Darstellung dem Glauben folgen und nicht der Glauben der Überlieferung.

 

Selbst wenn der Ausspruch Jesu historisch ist, dass er auf Petrus seine Kirche baut (was ja die johanneische Tradition durchaus lange bestritten hat), dann ist noch lange nicht klar, was das genau mit dem Fels gemeint ist. Der Jurisdiktionsprimat und die Unfehlbarkeit des Papstes jedenfalls können nicht allein aus diesem einen Satz begründet werden. Jedenfalls lässt diser eine Satz ganz viele verschiedene Modelle zu.

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Lieber Mat,

 

 

 

 

...

Es hat nix mit Diskreditierung zu tun, wenn man der Tasache (und das ist tatsächliche eine tatsache und kein exegetisches Modell) offen ins Auge sieht, dass die Evangelien in ihrer heute vorliegenden Form Glaubenszeugnisse der ersten Gemeinden sind.

Das heißt, die Gemeinden haben in diesen Evangelien ihren Glauben aufgeschrieben.

Das ist doch ganz einfach nicht wahr.

 

Es ist doch eindeutig daß die Evangelisten ihre Evangelien herausgegeben haben,

und n i c h t die Gemeinden.

 

 

Es ist überhaupt fraglich, ob die Evangelisten Gemeinden zugeordnet werden können.

 

Die Apostel zu denen ja die Evangelisten, zumindest als Begleiter gehören, waren mit Gewißheit keine Mitglieder von Gemeinden.

Sie sind wie Paulus, das Evangelium JESU CHRISTI verkündend, von Gemeinde zu Gemeinde gezogen.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Franciscus non papa

lieber josef, auch wenn es nicht in dein Weltbild paßt, aber es ist nun mal so, wie es mat referiert hat.

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Kann mal einer nachrechnen ...

 

Die Produktion der Credo-Beilagen hat doch niemals Millionen gekostet.

In der Tat, du hast recht.

 

Seien wir mal großzügig:

 

Autorenhonorar pro Seite: 2000 €

Autorenhonorar pro Bild: 500 €, 5 Bilder pro Seite

Layout pro Seite: 200 €

 

Macht bei 54 Seiten: 4700 € * 54 = 253 800 €. Runden wir auf auf 300 000 Euro

 

Druckkosten (din A 4, Hochglanz 4/4 Farbdruck, bestes Papier, Auflage 1 Million):

76.367,83 € (netto: 64.174,65 €) z.B. bei der Firma saxoprint. (Quelle: http://www.druckpreis.de/preisvergleich)

die Süddeutsche hat eine Auflage von kanpp 400 000 Exemplaren, die FAZ etwas weniger. nehmen wir trotzdem an, sie haben etwas mehr gedruckt als eine Million, runden also auf 100 000 Euro Druckkosten. Nehmen wir an, die Faz und die Süddeutsche wollen auch noch 100 000 € für Beilegen.

 

Dann kämen sehr großzügige 500 000 € als sehr großzügige Kosten-Obergrenze für das Credo-Magazin heraus.

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Dann kämen sehr großzügige 500 000 € als sehr großzügige Kosten-Obergrenze für das Credo-Magazin heraus.

 

 

Kommt das Heft denn nur einmal? - Abgesehen davon, daß die so mitgliederstarke WsK da doch längst eine Gegenpostille hätte machen können. ;)

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Kommt das Heft denn nur einmal? - Abgesehen davon, daß die so mitgliederstarke WsK da doch längst eine Gegenpostille hätte machen können. ;)

 

Warum sollte sie?

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Kann mal einer nachrechnen ...

 

Die Produktion der Credo-Beilagen hat doch niemals Millionen gekostet.

In der Tat, du hast recht.

 

Seien wir mal großzügig:

 

Autorenhonorar pro Seite: 2000 €

Autorenhonorar pro Bild: 500 €, 5 Bilder pro Seite

Layout pro Seite: 200 €

 

Macht bei 54 Seiten: 4700 € * 54 = 253 800 €. Runden wir auf auf 300 000 Euro

 

Druckkosten (din A 4, Hochglanz 4/4 Farbdruck, bestes Papier, Auflage 1 Million):

76.367,83 € (netto: 64.174,65 €) z.B. bei der Firma saxoprint. (Quelle: http://www.druckpreis.de/preisvergleich)

die Süddeutsche hat eine Auflage von kanpp 400 000 Exemplaren, die FAZ etwas weniger. nehmen wir trotzdem an, sie haben etwas mehr gedruckt als eine Million, runden also auf 100 000 Euro Druckkosten. Nehmen wir an, die Faz und die Süddeutsche wollen auch noch 100 000 € für Beilegen.

 

Dann kämen sehr großzügige 500 000 € als sehr großzügige Kosten-Obergrenze für das Credo-Magazin heraus.

 

Das ist nicht großzügig gerechnet, sondern etwas zu knapp gerechnet.

Erstens, weil du die ZEIT vergessen hast.

Zweitens, weil die Beilagenpreise höher sind.

Millionen allerdings wird die Credo-Aktion tatsächlich nicht gekostet haben, da hast du Recht.

Ich komme auf 600.000, großzügige Obergrenze 700.000 Euro.

 

Die Süddeutsche rechnet mit einer Gesamtauflage (ohne Ausland) von 480.000 bis 627.000, je nach Wochentag. Die Preise fürs Beilegen werden nach Gewicht berechnet: eine 10-Gramm-Beilage kostet 103 Euro, eine 70-Gramm-Beilage 160 Euro pro 1000 Stück. "Credo" wog aber 134 Gramm! Sicher wird es einen Sonderpreis gegeben haben, aber er wird kaum unter 100.000 gelegen haben - allein für die Süddeutsche.

 

Die ZEIT verlangt für eine 50-Gramm-Beilage 170 Euro pro tausend Exemplare. Pro 5 Gramm mehr kommen 5 Euro drauf. Bei einer Auflage von 580.000 Exemplaren Inland (laut Beilagenprospekt) geht das schon Richtung 150.000 Euro. Gibt aber sicher Rabatt...

 

Für die FAZ habe ich auf die Schnelle keine Zahlen gefunden, da dürfte es aber ähnlich aussehen. Sie hat eine Auflage von 360.000/330.000 (verbreitet/verkauft).

 

Bei geschätzt 250.000 Euro Herstellung (eher etwas weniger), 120.000 Euro Druck (bei 1,6 Mio. Auflage) und 250.000 Euro Verteilkosten halte ich 600.000 Euro Gesamtkosten für realistisch.

 

Alfons

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Dann kämen sehr großzügige 500 000 € als sehr großzügige Kosten-Obergrenze für das Credo-Magazin heraus.

 

 

Kommt das Heft denn nur einmal? - Abgesehen davon, daß die so mitgliederstarke WsK da doch längst eine Gegenpostille hätte machen können. ;)

 

Warum sollte sie?

 

Weil vom Herumnörgeln an den Aktivitäten anderer allein nichts wird.

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Weil vom Herumnörgeln an den Aktivitäten anderer allein nichts wird.

Mit diesem Argument hättest du vom damaligen Papst Johannes Paul II. und den Bischöfen 1995 verlangen müssen, dass er wie die Initiatoren des Kirchenvolksbegehrens ebenfalls vor den Kirchentüren Unterschriften für ihre Position sammelt.

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Weil vom Herumnörgeln an den Aktivitäten anderer allein nichts wird.

Mit diesem Argument hättest du vom damaligen Papst Johannes Paul II. und den Bischöfen 1995 verlangen müssen, dass er wie die Initiatoren des Kirchenvolksbegehrens ebenfalls vor den Kirchentüren Unterschriften für ihre Position sammelt.

 

Schlechter Vergleich. Es geht hier um missionarische Aktivitäten nach außen.

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Weil vom Herumnörgeln an den Aktivitäten anderer allein nichts wird.

Mit diesem Argument hättest du vom damaligen Papst Johannes Paul II. und den Bischöfen 1995 verlangen müssen, dass er wie die Initiatoren des Kirchenvolksbegehrens ebenfalls vor den Kirchentüren Unterschriften für ihre Position sammelt.

 

Schlechter Vergleich. Es geht hier um missionarische Aktivitäten nach außen.

Es geht darum, dass es keinen Anlass gibt, Methoden zu übernehmen, die man selbst nicht für geeignet hält. Wieso sollte WsK für seine Ziele in Form einer Zeitungsbeilage werben? Die Credo-Initiatoren haben eine Zeitungsbeilage gewählt, weil sie offenbar glauben, dass die Leser sich weitgehend mit der Zielgruppe ihrer Werbung für eine bestimmte Form des konservativen Katholizismus decken. Unter den gleichen Lesern muss man keine Werbung für einen liberalen Katholizismus machen. Ein Großteil von ihnen dürfte einen liberalen Katholizismus bereits befürworten.

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Weil vom Herumnörgeln an den Aktivitäten anderer allein nichts wird.

Mit diesem Argument hättest du vom damaligen Papst Johannes Paul II. und den Bischöfen 1995 verlangen müssen, dass er wie die Initiatoren des Kirchenvolksbegehrens ebenfalls vor den Kirchentüren Unterschriften für ihre Position sammelt.

 

Schlechter Vergleich. Es geht hier um missionarische Aktivitäten nach außen.

Es geht darum, dass es keinen Anlass gibt, Methoden zu übernehmen, die man selbst nicht für geeignet hält. Wieso sollte WsK für seine Ziele in Form einer Zeitungsbeilage werben? Die Credo-Initiatoren haben eine Zeitungsbeilage gewählt, weil sie offenbar glauben, dass die Leser sich weitgehend mit der Zielgruppe ihrer Werbung für eine bestimmte Form des konservativen Katholizismus decken. Unter den gleichen Lesern muss man keine Werbung für einen liberalen Katholizismus machen. Ein Großteil von ihnen dürfte einen liberalen Katholizismus bereits befürworten.

 

Es ging mE darum, für den Katholizismus überhaupt zu werben, maW Mission zu betreiben. Und da gibt es welche, die das tun und andere, die nichts tun und nur nörgeln. Letzteres kritisiere ich.

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Und da gibt es welche, die das tun und andere, die nichts tun und nur nörgeln.

 

Abgesehen, das WiSiKi auf ihre Weise auch Mission betreiben, nur halt in kleinerem Umfeld (und ich persönlich deren Newsletter ähnlich einseitig finde wie die meisten Credo-Artikel), hat das "Nörgeln", wie du es nennst, ja vor allem inhaltliche Gründe: der Faktencheck, den wir hier ausführlich besprochen haben, der fällt nun mal eindeutig unter Desinformation und Vorspiegelung falscher Tatsachen, nicht unter Glaubensinfos. Das darf man ruhig bemängeln, denn ob schlechte Mission wirklich so viel besser ist als keine (oder besser gesagt: nicht öffentlich wahrnehmbare) Mission, wage ich zu bezweifeln.

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lieber josef, auch wenn es nicht in dein Weltbild paßt, aber es ist nun mal so, wie es mat referiert hat.

Ich gehe mal davon aus, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Die Evangelisten hatten möglicherweise bestimmte Gemeinden als Adressaten im Blickpunkt, schrieben aber nicht als Mitglieder derselben, und schon gar nicht nach deren Munde.

 

Bei Lukas steht dezidiert keine Gemeinde im Blickpunkt, sondern eine bestimmte Person, nämlich ein gewisser Theophilus.

 

Ich möchte in dem Zusammenhang noch einmal betonen, dass eine etwaige "Gemeindetheologie", die sich in den Evangelien niederschlägt, an sich noch kein Problem wäre.

 

Problematisch wäre eine Theologie, die einen Widerspruch zwischen einer solchen sich in der Schrift niederschlagenden Gemeindetheologie und Jesus selbst konstruieren würde etwa derart:

 

"Die ersten Gemeinden brauchten eine Hölle und einen Teufel, um ihre Struktur zu stabilisieren, daher legten sie Jesus Worte über Teufel und Hölle in den Mund. In Wahrheit aber hat Jesus nie an Teufel und Hölle geglaubt, geschweige denn davon gesprochen!"

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lieber josef, auch wenn es nicht in dein Weltbild paßt, aber es ist nun mal so, wie es mat referiert hat.

Ich gehe mal davon aus, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Die Evangelisten hatten möglicherweise bestimmte Gemeinden als Adressaten im Blickpunkt, schrieben aber nicht als Mitglieder derselben, und schon gar nicht nach deren Munde.

 

Bei Lukas steht dezidiert keine Gemeinde im Blickpunkt, sondern eine bestimmte Person, nämlich ein gewisser Theophilus.

Das Thema war aber nicht der Adressat, das Thema war die Basis, auf der die Evangelisten ihre Theologien entwickeln, also die Gemeindetheologie aus der sie schöpfen. An wen sie sich wenden, ist ein anderes Paar Schuhe. Die Möglichkeit der Destillation von "echten" Jesus-Worten hängt doch nicht vom Adressaten ab.

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lieber josef, auch wenn es nicht in dein Weltbild paßt, aber es ist nun mal so, wie es mat referiert hat.

Ich gehe mal davon aus, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Die Evangelisten hatten möglicherweise bestimmte Gemeinden als Adressaten im Blickpunkt, schrieben aber nicht als Mitglieder derselben, und schon gar nicht nach deren Munde.

 

Bei Lukas steht dezidiert keine Gemeinde im Blickpunkt, sondern eine bestimmte Person, nämlich ein gewisser Theophilus.

 

Ich möchte in dem Zusammenhang noch einmal betonen, dass eine etwaige "Gemeindetheologie", die sich in den Evangelien niederschlägt, an sich noch kein Problem wäre.

 

Problematisch wäre eine Theologie, die einen Widerspruch zwischen einer solchen sich in der Schrift niederschlagenden Gemeindetheologie und Jesus selbst konstruieren würde etwa derart:

 

"Die ersten Gemeinden brauchten eine Hölle und einen Teufel, um ihre Struktur zu stabilisieren, daher legten sie Jesus Worte über Teufel und Hölle in den Mund. In Wahrheit aber hat Jesus nie an Teufel und Hölle geglaubt, geschweige denn davon gesprochen!"

 

Wir haben keine Ahnung, was Jesus in Übereinstimmung oder im Gegensatz zu den Gemeinden gesagt hat. Wir haben keinerlei Indizien und Methoden, um einen historischen von einem geglaubten Jesus zu unterscheiden. D.h. wir wissen nicht, ob Jesus in Übereinstimmung mit den Gemeinden an eine Hölle geglaubt hat oder ob er im Gegensatz zu ihnen einen Hölle ablehnte. Wir wissen auch nicht, ob Jesus die Hölle vielleicht komplett egal war, aber sich die Gemeinden einen Glauben ohne Hölle nicht vorstellen konnten.

 

Ich habe aber ein Problem damit, zu behaupten, Jesus selbst habe eine Hölle offenbart. Das wissen wir einfach nicht.

Das NT geht von einer Hölle aus, im Gegensatz zu einem Himmel. Die Bibel geht weiterhin davon aus, dass die Christen in einer Minderheitenposition sind, die in ihrer Bedrängnis durch den Himmel belohnt werden und die alle Widersacher in einer Hölle sehen.

Ob das mit dem Konzept des VatII. vereinbar ist, dass einen Gott verkündet, der das Heil aller will, auch für die Menschen, die keine Katholiken sind, ist noch einmal eine andere Fraget. Das zeigt aber zumindest, dass die Kirche mit der Schrift ebenso ekklezistisch umgeht, wie wir hier das alle im Forum tun.

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Lieber Mat,

 

 

 

 

 

...

Wir haben keine Ahnung, was Jesus in Übereinstimmung oder im Gegensatz zu den Gemeinden gesagt hat. Wir haben keinerlei Indizien und Methoden, um einen historischen von einem geglaubten Jesus zu unterscheiden. D.h. wir wissen nicht, ob Jesus in Übereinstimmung mit den Gemeinden an eine Hölle geglaubt hat oder ob er im Gegensatz zu ihnen einen Hölle ablehnte. Wir wissen auch nicht, ob Jesus die Hölle vielleicht komplett egal war, aber sich die Gemeinden einen Glauben ohne Hölle nicht vorstellen konnten.

 

Ich habe aber ein Problem damit, zu behaupten, Jesus selbst habe eine Hölle offenbart. Das wissen wir einfach nicht.

Das NT geht von einer Hölle aus, im Gegensatz zu einem Himmel. Die Bibel geht weiterhin davon aus, dass die Christen in einer Minderheitenposition sind, die in ihrer Bedrängnis durch den Himmel belohnt werden und die alle Widersacher in einer Hölle sehen.

Ob das mit dem Konzept des VatII. vereinbar ist, dass einen Gott verkündet, der das Heil aller will, auch für die Menschen, die keine Katholiken sind, ist noch einmal eine andere Frage. Das zeigt aber zumindest, dass die Kirche mit der Schrift ebenso ekklezistisch umgeht, wie wir hier das alle im Forum tun.

Der Mensch kann nur das w i s s e n was er selbst erlebt hat.

 

Ernsthafte Christen vertrauen JESUS CHRISTUS daß ER die Wahrheit über GOTT, den Menschen und die Welt verkündet.

Ernsthafte Christen vertrauen dem HEILIGEN GEIST GOTTES daß ER die Evangelien als wahre Worte JESU bestätigt.

 

Ernsthafte Christen halten daher für wahr was in den Evangelien geschrieben steht.

 

 

Daraus folgt, daß der, damals tatsächlich unter den Menschen lebende JESUS CHRISTUS die Wahrheit über die Hölle offenbart hat, und verkündet hat wer in die Hölle kommt.

 

Auch wenn es manchen Theologen Bauchschmerzen verursacht.

 

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Hanke: Hat spät promoviert (und nie veröffentlicht), ist aber theologisch nie irgendwie in Erscheinung getreten.

Online wurde die Dissertationsschrift veröffentlicht: http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a138017+0002.pdf

Unter "Veröffentlichungen" versteht man in der wissenschaftlichen Welt nicht die Diss.

Dass die veröffentlicht wird, ist nämlich klar.

Gib einmal "Lehmann" bei Tante Gugel ein, dann weißt Du, wovon Stepp redet.

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Hanke: Hat spät promoviert (und nie veröffentlicht), ist aber theologisch nie irgendwie in Erscheinung getreten.

Online wurde die Dissertationsschrift veröffentlicht: http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a138017+0002.pdf

Unter "Veröffentlichungen" versteht man in der wissenschaftlichen Welt nicht die Diss.

Dass die veröffentlicht wird, ist nämlich klar.

Gib einmal "Lehmann" bei Tante Gugel ein, dann weißt Du, wovon Stepp redet.

Der Kalle ist aber auch ein echtes Ausnahmephänomen.

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Hanke: Hat spät promoviert (und nie veröffentlicht), ist aber theologisch nie irgendwie in Erscheinung getreten.

Online wurde die Dissertationsschrift veröffentlicht: http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a138017+0002.pdf

Unter "Veröffentlichungen" versteht man in der wissenschaftlichen Welt nicht die Diss.

Dass die veröffentlicht wird, ist nämlich klar.

Gib einmal "Lehmann" bei Tante Gugel ein, dann weißt Du, wovon Stepp redet.

Der Kalle ist aber auch ein echtes Ausnahmephänomen.

Sozusagen als extremes Gegenbeispiel ;)

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Wir haben keine Ahnung, was Jesus in Übereinstimmung oder im Gegensatz zu den Gemeinden gesagt hat. Wir haben keinerlei Indizien und Methoden, um einen historischen von einem geglaubten Jesus zu unterscheiden. D.h. wir wissen nicht, ob Jesus in Übereinstimmung mit den Gemeinden an eine Hölle geglaubt hat oder ob er im Gegensatz zu ihnen einen Hölle ablehnte. Wir wissen auch nicht, ob Jesus die Hölle vielleicht komplett egal war, aber sich die Gemeinden einen Glauben ohne Hölle nicht vorstellen konnten.

 

Rein sachlich religionswissenschaftlich mag das stimmen, der Glaube aber geht über das wissenschaftlich Feststellbare hinaus und glaubt an die Wahrheit der biblischen Überlieferung. Das lehrt auch das 2. Vatikanische Konzil.

 

Ich habe aber ein Problem damit, zu behaupten, Jesus selbst habe eine Hölle offenbart. Das wissen wir einfach nicht.

Das NT geht von einer Hölle aus, im Gegensatz zu einem Himmel. Die Bibel geht weiterhin davon aus, dass die Christen in einer Minderheitenposition sind, die in ihrer Bedrängnis durch den Himmel belohnt werden und die alle Widersacher in einer Hölle sehen.

Ob das mit dem Konzept des VatII. vereinbar ist, dass einen Gott verkündet, der das Heil aller will, auch für die Menschen, die keine Katholiken sind, ist noch einmal eine andere Fraget. Das zeigt aber zumindest, dass die Kirche mit der Schrift ebenso ekklezistisch umgeht, wie wir hier das alle im Forum tun.

Das Vatikanum II. sieht keinen Konflikt zwischen Jesus und Bibel einerseits und allgemeinem Heilswillen und Hölle andererseits. Diesen vermeintlichen Konflikt konstruieren andere...

 

Zur Lektüre empfohlen:

 

http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19651118_dei-verbum_ge.html

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