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Der Grund für die Marienverehrung


Jan94

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Gäbe es einen Gott, was ich nicht absolut auszuschliessen wage, wäre nur dieser Gott zu verehren. Jesus war Mensch, Maria war eine Frau, welche sich vor- und damit ausserehelich schwängern liess. Dass Gott oder sein Geist sie geschwängert haben soll, steht wider das Gesetz Moses, das angeblich von Gott eingehaucht worden sein soll. Die ganze Heiligen- und Maria-Verehrung ist Götzendienst und steht krass im Widerspruch zum ersten Gebot. Das Geschwafel, das man vorbringt, um nicht mit dem ersten Gebot des Dekalogs im Widerspruch zu stehen, ist, was es ist. Rechtfertigung einer Dummheit und Rechtfertigung von Götzendienst.

 

Lieber Gerhard!

 

Gläubige bzw. die Kirche machen hier einen Unterschied: Anbetung gebührt nur Gott. Besondere Verehrung erweisen Katholiken der Mutter Jesu - und Verehrung den Engeln und Heiligen.

 

Wenn Gläubige Maria, Engel oder Heilige verehren, dann danken sie dadurch letztlich Gott, der ihnen Maria, Engel, Heilige als Helfer und Begleiter geschenkt hat. Wir glauben nicht an einen engstirnigen und egozentrischen Gott, der jene die er liebt nicht geehrt wissen will.

 

Das krampfhafte Festhalten an Geboten ist doch jener Fundamentalismus, den du m.W. verurteilst. Daher gibt es sowohl bei der Marienverehrung wie auch Heiligenverehrung keinen wirklichen Widerspruch zum Dekalog.

 

Wir leben in einer Zeit, wo Menschen sehr wohl z.B. zwischen einem Foto und der abgebildeten Person unterscheiden können. Daher ist die Verehrung einer Person auch via Hilfsmittel "Bild" kein Götzendienst- und auch die Verehrung eines Geschöpfes, das Gott wunderschön erschaffen hat, ist auch kein "Götzendienst" - sondern Ausdruck der Dankbarkeit, dass Gott so schöne Geschöpfe schuf.

 

Meinst Du, die Juden, welche das goldene Kalb umtanzten und es angebetet haben, haben etwas anderes getan als Katholiken? Für sie war das Kalb ein Symbol und nicht ein reales Gottwesen.

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Meinst Du, die Juden, welche das goldene Kalb umtanzten und es angebetet haben, haben etwas anderes getan als Katholiken? Für sie war das Kalb ein Symbol und nicht ein reales Gottwesen.

 

Ja- sie haben etwas anderes getan als Katholiken- völlig klar.

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Was ist Anbetung, was ist Verehrung?

 

Wie betet man Gott an?

 

Gerade als man alles richtig zu machen glaubte, traten die Propheten auf den Plan: Warum zertrampelt ihr meine Vorhöfe? Schafft erst mal Recht und dann dürft ihr kommen.

 

Wenn man die zehn Gebote als zentralen Text des Bundesschlusses wahrnimmt, dann gibt es hier ein Gebot der Alleinverehrung Jahwes, ein Gebot, sich mal bloß kein Bild zu machen und seinen Namen nicht zu missbrauchen.

 

Dann folgen das Sabbatgebot, das Rentenversicherungsgebot und die klassischen Gebote, welche Küng in allen Religionen wiederfindet: Nicht morden, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht lügen.

 

Womit die Gottesoffenbarung am Sinai ans ganze Volk zum Abschluß kam.

 

Daraus darf man folgern: Der biblische Gott offenbart sich in den Grundregeln des Miteinanders. An dieser Stelle ist das AT eindeutig: Ethik und Verehrung sind unmittelbar miteinander verwoben.

 

Das Bilderverbot und das Verbot des Namensmissbrauchs, das Gebot der Alleinverehrung erfüllen sich darin, dass man der Ethik den Vorrang gibt.

 

Man darf hier gewiss andere Stellen ins Feld führen aus dem AT, die exakt dieser Interpretation widersprechen: Wo Gewalt im Namen dieses Gottes gut geheißen wird, wo es also vordergründig genau darum geht, nur den rechten Gottnamen, Jahwe, anzusprechen, und schon ist alles geritzt.

 

Die neutestamentliche Theologie aber, und auch die Tradition des Judentums, hat dem Dekalog höchsten Vorrang eingeräumt. Die Kasuistik muss angesichts der zehn Worte schweigen.

 

In der Aktualität dessen, was sich gerade in Limburg zugetragen hat, zeigt sich, dass die Verehrung Gottes und dessen Gegenüber, der Götzendienst, nicht immer klar zu trennen sind. Das ikonographische Programm des diözesanen Zentrums ist weit entfernt von dem, was christozentrische Ikonographie wäre, und dementsprechend ist auch das ethische Programm, das sich hier offenbart.

 

40 Miillionen wurden ausgegeben, aber weder für Gott, noch für Christus, noch für die Menschen. Dann bleiben nur noch - Götzen.

 

Und jede Heiligenverehrung, die nicht auf Christus verweist, ist Götzendienst, so wie im AT. Das AT ist hier noch eine Ecke klarer, man lese Amos und Jesaja.

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Liebe Nanny,

 

 

 

 

Was ist Anbetung, was ist Verehrung?

 

Wie betet man Gott an?

Hat uns JESUS CHRISTUS offenbart:

 

Johannes 4, 23-24

·
23
Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den VATER anbeten werden im GEIST und in der
Wahrheit
; denn auch der VATER will solche Anbeter haben.

·
24
GOTT ist GEIST, und die ihn anbeten, die müssen ihn im GEIST und in der
Wahrheit
anbeten.

 

Welche Wahrheit?

 

Johannes 14,15-17

·
15
Liebt ihr MICH, so werdet ihr MEINE Gebote halten.

 

·
16
Und ICH will den VATER bitten, und ER wird euch einen andern BEISTAND geben, daß ER bei euch sei in Ewigkeit:

·
17
den GEIST der WAHRHEIT, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht IHN nicht und kennt IHN nicht. Ihr kennt IHN, denn ER bleibt bei euch und wird in euch sein.

 

 

 

Gruß

josef

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Sorry, hab erst heute abend den ganzen Thread gelesen. Als ich gestern dieses Thema "Grund für die Marienverehrung" sah, fiel mir meine Zeit vor über 10 Jahren in Südfrankreich ein. Wenn ich in die Mittagspause fuhr, hatte ich im Autoradio Radio Maguelone eingestellt. Da kam dann immer l'ange du Seigneur (Engel des Herrn). Ich konnte mit dem Gebet nichts anfangen. Ich hab aber nicht auf einen anderen Sender umgeschaltet, sondern immer ein Stoßgebet zum Himmel geschickt, lass mich dieses Gebet verstehen.

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"Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnaden der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen."

 

Das entspricht in etwa dem Engelsgruß in Lk 1

 

Dann setzt das Gebet nach

 

"und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus."

 

Dagegen ist nichts einzuwenden, hier wird Jesus gelobt.

 

"Heilige Maria, Muttergottes, bitte für uns arme Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen."

 

Eine Bitte um Fürbitte. Das ist ok, denn wir glauben an die Gemeinschaft der Heiligen, was besagt, dass Tote und Lebende zusammen gehören und Kirche auch die umfasst, die schon gestorben sind und an Gottes Thron sich solidarisch für die Leute im Diesseits einsetzen. Man kann hier nur einwenden, dass Gott sowieso so was von barmherzig ist, dass man ihn durch Fürbitte nicht noch mal extra breitschlagen muss.

 

Aber wie Jesus sagt, bittet und es wird euch gegeben werden, was ganz klar eine Einladung zu hemmungslosen Bittgebet ist, Barmherzigkeit Gottes hin oder her.

 

Der Titel "Muttergottes" wird nur von Nestorianern bestritten, übrigens.

 

1. Fazit: Eine direkte Empfehlung dieses Gebetes durch Jesus liegt nicht vor. Jesu Gebetsempfehlungen sind überhaupt recht überschaubar, da wäre mal, man möge nicht plappern wie die Heiden, aber inständig bitten, und desweiteren das Paradigma des Vaterunsers.

 

2. Fazit: Jesus hatte ein sehr männliches Gottesbild und hat das an uns weitergereicht. Deswegen nennen wir Gott "Vater".

 

3. Fazit: Wenn Maria wichtiger wird wie Jesus, dann läuft was komplett falsch, ganz einfach. Jeder prüfe sich selbst und nicht seinen Nächsten.

 

4. Fazit: Das "Gegrüßet seist du Maria" ist ok, sollte aber das Gebet zu Gott nicht ersetzen.

 

5. Fazit: Es gibt keinen Katholiken, der Maria mit Gott verwechselt. So blöd sind wir nicht. Wir sind höchstens zu feig, mit dem Chef selbst zu verhandeln.

 

6. Fazit: ZB, wenn ich meine Schlüssel nicht finde. Hier hilft Antonius unkompliziert und ohne den Boss zu bemühen.

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Und, um die Dogmatik zu bemühen: Jesus war ganz Gott und ganz Mensch. Ein biologischer Vater wird ausgeschlossen (fragt mich jetzt nicht nach dem y-Chromosom, ich bin keine Dogmatikerin).

 

Damit aber ist Maria diejenige, die einfach ganz menschlich Jesus am nächsten ist. Dogmatisch verdankt er ihr die 100% seines Menschseins.

 

Dogmatische Logik und biologische Logik ... und früher dachte man, es käme alles vom Mann und Frauen seien nur so was wie ein Nährboden ... Wo hat er denn dann sein Menschsein her?

 

Das dogmatisch postuliert wird. Und er war doch kein Halbgott, wir sind doch keine Arianer, oder was?

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Das Gebet wurde immer von einer Frau vorgetragen - die wirkte auf mich sehr gequält - am liebsten würde sie sofort ihr irdisches Dasein beenden. Es war jedenfalls kein Impuls für einen Weg zu Gott.

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Wenn mittags ein Vater uneer gekommen wäre, hätte ich es mitgebetet - den Engel des Herrn kann ich nicht aufrichtig mitbeten.

Lieber Mensch!

Zum "Engel des Herrn" möchte ich mir ein paar Gedanken erlauben.

 

Dieses Gebet wird in der Kirche morgens, mittags, abends gebetet. Es dient der dankbaren Erinnerung der Menschwerdung Gottes. Der göttliche Heiland ist nicht "vom Himmel" gefallen, sondern geboren aus der Jungfrau Maria. So wie manche Menschen zur Erinnerung an ihre Liebsten ein Foto bei sich tragen, durch das Betrachten der Fotos eine innere Verbundenheit mit den nicht anwesenden Lieben herstellen, so kann auch die Erinnerung an die Menschwerdung Gottes beim "Engel des Herrn" eine innige Verbundenheit mit Jesus durch Maria schenken.

 

Dass es beim Gebet auch Schwierigkeiten geben kann, ist mir bekannt. Z. B. tun sich manche mit einigen Stellen im "Vater- Unser" schwer. Die deutsche Formulierung: "führe uns nicht in Versuchung" erscheint manchen als widersinnig. Im Jakobusbrief steht, dass nicht Gott uns in Versuchung führt, sondern der Mensch durch seine Begierden in Versuchung gerät. Daher beten hier manche: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" bzw. verstehen es so.

 

Ich habe auch gehört, dass manche Menschen einen Teil des Vater - unser nicht beten, weil sie z.B. nicht bereit sind, anderen Schuld zu vergeben. Da würde sich der Betende ja das Gericht herbeiwünschen, wenn er selbst nicht bereit ist, anderen zu vergeben und dann betet: "Vergib uns unsere Schuld, so wie wir unseren Schuldigern vergeben".

 

Es kann also unterschiedlichste Gründe geben, Gebete nicht mitbeten zu können.

 

Was nun die Stimme der Frau beim Angelus betrifft gibt es auch andere Erfahrungen: eine mir gut bekannte gläubige Frau findet sich z.B. durch das Gebet via Radio Maria oder Radio Horeb mit einer großen Gebetsgemeinschaft verbunden- und findet die meisten Stimmen beruhigend. Aber es kann schon vorkommen, dass z.B. jemand durch eine besonders manierierte Betonung beim Rosenkranzgebet störend wirkt. Da gilt es dann wohl auch an das Wort der Schrift zu denken: "Einer trage des anderen Last". Durch das Annehmen der Eigenarten anderer auch beim Gebet könnte man sogar Geduld lernen.

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Wenn mittags ein Vater uneer gekommen wäre, hätte ich es mitgebetet - den Engel des Herrn kann ich nicht aufrichtig mitbeten.

Lieber Mensch!

Zum "Engel des Herrn" möchte ich mir ein paar Gedanken erlauben.

 

Dieses Gebet wird in der Kirche morgens, mittags, abends gebetet. Es dient der dankbaren Erinnerung der Menschwerdung Gottes. Der göttliche Heiland ist nicht "vom Himmel" gefallen, sondern geboren aus der Jungfrau Maria. So wie manche Menschen zur Erinnerung an ihre Liebsten ein Foto bei sich tragen, durch das Betrachten der Fotos eine innere Verbundenheit mit den nicht anwesenden Lieben herstellen, so kann auch die Erinnerung an die Menschwerdung Gottes beim "Engel des Herrn" eine innige Verbundenheit mit Jesus durch Maria schenken.

 

Dass es beim Gebet auch Schwierigkeiten geben kann, ist mir bekannt. Z. B. tun sich manche mit einigen Stellen im "Vater- Unser" schwer. Die deutsche Formulierung: "führe uns nicht in Versuchung" erscheint manchen als widersinnig. Im Jakobusbrief steht, dass nicht Gott uns in Versuchung führt, sondern der Mensch durch seine Begierden in Versuchung gerät. Daher beten hier manche: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" bzw. verstehen es so.

 

Ich habe auch gehört, dass manche Menschen einen Teil des Vater - unser nicht beten, weil sie z.B. nicht bereit sind, anderen Schuld zu vergeben. Da würde sich der Betende ja das Gericht herbeiwünschen, wenn er selbst nicht bereit ist, anderen zu vergeben und dann betet: "Vergib uns unsere Schuld, so wie wir unseren Schuldigern vergeben".

 

Es kann also unterschiedlichste Gründe geben, Gebete nicht mitbeten zu können.

 

Was nun die Stimme der Frau beim Angelus betrifft gibt es auch andere Erfahrungen: eine mir gut bekannte gläubige Frau findet sich z.B. durch das Gebet via Radio Maria oder Radio Horeb mit einer großen Gebetsgemeinschaft verbunden- und findet die meisten Stimmen beruhigend. Aber es kann schon vorkommen, dass z.B. jemand durch eine besonders manierierte Betonung beim Rosenkranzgebet störend wirkt. Da gilt es dann wohl auch an das Wort der Schrift zu denken: "Einer trage des anderen Last". Durch das Annehmen der Eigenarten anderer auch beim Gebet könnte man sogar Geduld lernen.

Historisch gesehen ist das Angelusgebet besonders interessant: Es wurde 1263 praktisch durch das Generalkapitel der Franziskaner eingeführt, und zwar erstmal nur abends. Das Anliegen war, dass alle Menschen, egal wo sie sich gerade befanden, gleichzeitig zum Gebet innehielten. Diese Idee wurde schon von Franz v. Assisi angestoßen,und die Quellenlage legt nahe, dass diese Idee vom muslimischen Gebet inspiriert wurde. Die offizielle Tagzeitenliturgie mit ihren Psalmen und der lateinischen Sprache war zu kompliziert fürs einfache Volk und so folgte man dem Zeitgeist und der Angelus bot sich an.

Später wurde der Morgenangelus eingeführt, dann, noch einmal später, der Mittagsangelus gegen die Türkengefahr (!!!).

 

Ungeachtet dessen steht es natürlich jedem frei, den Angelus spirituell anders zu deuten, beim Mittagsangelus empfiehlt sich das dringend.

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Der Titel "Muttergottes" wird nur von Nestorianern bestritten, übrigens.

Der Titel "Muttergottes" ist grottenschlecht.

 

Die byzantinische Tradition verwendet den Titel "Gottesgebärerin" (Theodokos), und das ist es, was der Nestorianismus (den es übrigens nur als theoretische Konstrukt gibt, nicht mal Nestorius selbst war in diesem Sinne Nestorianer) bestreitet.

"Gottesgebärerin" drückt aus, worum es geht, dass nämlich Jesus nicht nur als Mensch, sondern auch wahrhaft als Gott auf die Erde gekommen ist. Um Maria geht es dabei eigentlich gar nicht.

 

Bei der "Muttergottes" stellen sich zwangsläufig alberne Fragen wie "warum ist Anna nicht 'Großmuttergottes'?" oder eben der volkstümliche Aberglaube "Ich wende mich mal lieber an die Mutter, die wird ihrem Sprößling schon sagen, was er tun soll"

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Der Titel "Muttergottes" ist grottenschlecht.

 

Es ist mir bekannt, dass sich daran manche stoßen. Allerdings stossen sich auch viele an dem Ausdruck "Gottesgebärerin". Denn als Mutter Jesu (ganz Gott, ganz Mensch) war sie nicht nur Gebärerin sondern im recht verstadenen Sinn "Mutter". Der Titel Gottsgebärerin könnte zu der Annahme führen, dass sie Jesus nur geboren hat- und damit hat sich´s.

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der volkstümliche Aberglaube "Ich wende mich mal lieber an die Mutter, die wird ihrem Sprößling schon sagen, was er tun soll"

Das ist nicht annähernd so abergläubisch wie der theologische Kram.

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Der Titel "Muttergottes" ist grottenschlecht.

 

Es ist mir bekannt, dass sich daran manche stoßen. Allerdings stossen sich auch viele an dem Ausdruck "Gottesgebärerin". Denn als Mutter Jesu (ganz Gott, ganz Mensch) war sie nicht nur Gebärerin sondern im recht verstadenen Sinn "Mutter". Der Titel Gottsgebärerin könnte zu der Annahme führen, dass sie Jesus nur geboren hat- und damit hat sich´s.

Ja, das war es auch was die Gottheit angeht (als ob das nicht genug wäre)

Sie hat Gott weder erzogen (weil man Gott nicht erziehen muss) noch bemuttert sie ihn jetzt im Himmel, auch wenn sich viele Marienverehrer das anscheinend so vorstellen.

 

Werner

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der volkstümliche Aberglaube "Ich wende mich mal lieber an die Mutter, die wird ihrem Sprößling schon sagen, was er tun soll"

Das ist nicht annähernd so abergläubisch wie der theologische Kram.

Was gibt's an der Stelle denn für theologischen Kram?

 

Werner

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Der Titel "Muttergottes" wird nur von Nestorianern bestritten, übrigens.

Der Titel "Muttergottes" ist grottenschlecht.

 

Die byzantinische Tradition verwendet den Titel "Gottesgebärerin" (Theodokos), und das ist es, was der Nestorianismus (den es übrigens nur als theoretische Konstrukt gibt, nicht mal Nestorius selbst war in diesem Sinne Nestorianer) bestreitet.

"Gottesgebärerin" drückt aus, worum es geht, dass nämlich Jesus nicht nur als Mensch, sondern auch wahrhaft als Gott auf die Erde gekommen ist. Um Maria geht es dabei eigentlich gar nicht.

 

Bei der "Muttergottes" stellen sich zwangsläufig alberne Fragen wie "warum ist Anna nicht 'Großmuttergottes'?" oder eben der volkstümliche Aberglaube "Ich wende mich mal lieber an die Mutter, die wird ihrem Sprößling schon sagen, was er tun soll"

 

Werner

 

Es geht schon um die "Gottesgebärerin" man kann Gott nicht gebären...der Gegenvorschlag (der mit den damals üblichen miesen Tricks ausgehebelt wurde) nämlich "Christusgebärerin" ergibt wesentlich mehr Sinn.

bearbeitet von Der Geist
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Ja, das war es auch was die Gottheit angeht (als ob das nicht genug wäre)

Sie hat Gott weder erzogen (weil man Gott nicht erziehen muss) noch bemuttert sie ihn jetzt im Himmel, auch wenn sich viele Marienverehrer das anscheinend so vorstellen.

 

Werner

 

Als Mensch war Maria für Jesus Mutter. Ich weiß nicht ob es der Papst oder ein Priester war der jüngst meinte, dass Jesus (als Mensch) auch nach dem handelte, was er von seiner Mutter "lernte".

 

Wenn es von P.Pio oder anderen Witze gibt, die andeuten, dass Maria im Himmel bei Gott besonderen "Einfluß" hätte- dann hängt das m.E. damit zusammen, dass kath. Christen glauben, dass Gott Maria auch Mit- Verantwortung am Heilsplan schenkte. Daher wird Maria manchmal "fürbittende Allmacht" genannt.

 

In der Bibel (Moses, Paulus) gibt es einige Bilder die darstellen, dass Menschen Gott sozusagen "überreden" milder zu handeln. Das mag naiv klingen- aber ich glaube es drückt aus, dass Gott nicht ohne unser Mitwirken handelt. Maria- und in gewissem Sinne auch die Heiligen so wie alle Menschen, die mit Gott verbinden sind - tragen Mit- Verantwortung und können zum Heil ihrer Nächsten beitragen.

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Der Titel "Muttergottes" wird nur von Nestorianern bestritten, übrigens.

Der Titel "Muttergottes" ist grottenschlecht.

 

Die byzantinische Tradition verwendet den Titel "Gottesgebärerin" (Theodokos), und das ist es, was der Nestorianismus (den es übrigens nur als theoretische Konstrukt gibt, nicht mal Nestorius selbst war in diesem Sinne Nestorianer) bestreitet.

"Gottesgebärerin" drückt aus, worum es geht, dass nämlich Jesus nicht nur als Mensch, sondern auch wahrhaft als Gott auf die Erde gekommen ist. Um Maria geht es dabei eigentlich gar nicht.

 

Bei der "Muttergottes" stellen sich zwangsläufig alberne Fragen wie "warum ist Anna nicht 'Großmuttergottes'?" oder eben der volkstümliche Aberglaube "Ich wende mich mal lieber an die Mutter, die wird ihrem Sprößling schon sagen, was er tun soll"

 

Werner

 

Es geht schon um die "Gottesgebärerin" man kann Gott nicht gebären...der Gegenvorschlag (der mit den damals üblichen miesen Tricks ausgehebelt wurde) nämlich "Christusgebärerin" ergibt wesentlich mehr Sinn.

Dieser Vorschlag kam übrigens von Nestorius, dem "Gottesgebärerin" nicht deswegen ablehnte, weil mit der Gottheit Jesu ein Problem hatte oder den sogenannten "Nestorianismus" vertrat, sondern weil er den begriff "Gottesgebärerin" für irreführend hielt, und er hatte ja auch Recht, wie man heute sieht.

Du hast Recht, dass man Gott nicht "gebären" kann wie einen menschen: Vorher ist nichts, nachher ist da ein Mensch.

Man kann das "gebären" aber auch einfach als "zur Welt bringen" verstehen, und genau so war es ja auch gemeint.

 

Werner

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Als Mensch war Maria für Jesus Mutter. Ich weiß nicht ob es der Papst oder ein Priester war der jüngst meinte, dass Jesus (als Mensch) auch nach dem handelte, was er von seiner Mutter "lernte".

Du hast völlig Recht, und du hast gleich zweimal "als Mensch" geschrieben.

Und deswegen ist der Titel "Muttergottes" ja auch so irreführend.

 

Werner

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Als Mensch war Maria für Jesus Mutter. Ich weiß nicht ob es der Papst oder ein Priester war der jüngst meinte, dass Jesus (als Mensch) auch nach dem handelte, was er von seiner Mutter "lernte".

 

Was soll das heissen? Ich fürchte, dass hinter dem ganzen Muttergedöns eine masslose Überhöhung dessen steckt, was eine Mutter überhaupt sein und leisten kann - eine nicht erfüllte Sehnsucht oder was auch immer, die mit dem daraus resultierenden Anspruch an Millionen und inzwischen Milliarden irdischer Mütter letzter maßlos unter Druck setzt und überfordert.

bearbeitet von Julius
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der volkstümliche Aberglaube "Ich wende mich mal lieber an die Mutter, die wird ihrem Sprößling schon sagen, was er tun soll"

Das ist nicht annähernd so abergläubisch wie der theologische Kram.

Was gibt's an der Stelle denn für theologischen Kram?

Gar keinen, das ist ja das gute daran. Der ganze Kram, ob Muttergottes, Gottesmutter, wann wo wie jungfräulich, bla bla - alles überflüssig. Wir haben eine mythologische Mutter und einen mytholigschen Sohn. Da ist eine familiäre Geschichte um Größenordnungen mehr wert als jede Sophisterei, die man sowieso nicht nachprüfen kann. Selbst wenn Maria nur sagt "schieb gefälligst den Stuhl, den du gezimmert hast, unter den Tisch".

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