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Bischofssynode zum Thema "Ehe und Familie"


Udalricus

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Aber am Credo würde sich nichts ändern wenn sich die Kirche ein 100jähriges Buß-Schweigen zu sexual-moralischen Fragen auferlegen würde

Wofür soll sie büßen?

Wenn sie hier völlig schweigen würde, wäre das ein großes, unverzeihliches Versäumnis.

 

Es wäre ein unverzeihliches Versäumnis, uns im Unklaren darüber zu lassen, dass die katholische Sexualmoral keineswegs überall verschwiegen wird.

Mag sie auch in den Predigten nur noch selten auftauchen,

so gibt es doch Garanten, die sie immer wieder aktuell machen.

 

Das ganze Threadkapitel über die Frage, ob die kritisierte Sexualmoral heute noch unter die Leute gebracht wird, oder nicht, hat sich damit erledigt.

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Franciscus non papa

 

wir wissen beide, dass das nicht wahr ist. Das Thema Sexualität war im Zentrum unserer Beichten gestanden, das Thema stand immer wieder im Vordergrund der Verkündigung.

 

 

Ich bin nun in wenigen Tagen 60 Jahre alt, ich habe mit ca. 25 Jahren einen Vorabendgottesdienst im Rheingau besucht. Der dortige Pfarrer, allgemein beliebt als Motorradfahrer, der für die Biker Gottesdienste hielt, die weitherum bekannt und geschätzt waren, predigte über..... ja, über Sexualmoral. Die armen kleinen Meßdiener, die das mit anhören mussten, taten mir leid. Es kam alles vor, was man so im Gruselkabinett des Themas finden kann.

 

...

 

Was jetzt: Stand das Thema immer wieder im Vordergrund der Verkündigung oder ist es vor ca. 35 Jahren mal von einem seltsamen Geistlichen in einer Messe so auffallend gruselig behandelt worden, daß Du dich heute noch erinnerst? (Manches bleibt einfach hängen: Ich erinnere mich heute noch an die Anfangsworte einer unterirdisch schlechten Osterpredigt: 'Adel verpflichtet'.)

Ich kann mich nicht daran erinnern, daß Sexualität jemals Thema einer Predig gewesen wäre (vielleicht habe ich aber auch nur ein schlechtes Gedächtnis - frag mich nie nach der letzten Predigt, die ich gehört habe!) und es ist auch nicht übermäßig oft in anderen Bereichen der aufgetreten. (Niemand zwingt mich, z.B. Humanae vitae zu lesen.) Natürlich gibt es Spezis, für die Sex das Lieblingsthema ist. Die findet man allerdings vergleichsweise selten in kichlichen Kreisen und da oft in der rechten Ecke - aber auch die muß man nicht zur Kenntnis nehmen.

Eigentlich finde ich, daß die Sexualmoral heutzutage eher selten Thema der Verkündigung ist.

 

Was die Beichte angeht: Schlimm, was Du schilderst - aber selbst, wenn das damals wirklich so üblich war (1959 war aus heutiger Sicht aber sowas von verklemmt und unaufgeklärt, da hat mancher tatsächlich noch an die Schädlichkeit der Selbstbefreidigung geglaubt), die Zeiten sind doch lange vorbei.

 

ich habe hier zwei Beispiele angeführt, und das waren durchaus keine Einzelfälle. Ich füge hinzu, gruselige Drohpredigten in der Volksmission, da wurde dann die moralische Belehrung speziell auf Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder abgestimmt. Des weiteren lese man mal Beichtspiegel.....

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Franciscus non papa

 

Wieso meinen dann immer noch einige Kirchenvertreter, die Sexualmoral sei unverzichtbarer Bestandteil der katholischen Lehre?

 

Weil sie es ist. Und daran dass sich die Kirche zu den wesentlichen Fragen des menschlichen Lebens äußer, wird sich auch nichts ändern.

 

seltsam nur, dass der Gründer dieser Kirche sich bei diesem Thema doch sehr zurückgehalten hat. Naja, in gewissen Zeiten wäre er in seiner Kirche wohl auf dem Scheiterhaufen gelandet, und so mancher würde ihn wohl auch als Seelsorger für ungeeignet halten, weil er nicht deutlich genug die Grundsätze des Leeramtes vertritt.

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Franciscus non papa

 

Wieso meinen dann immer noch einige Kirchenvertreter, die Sexualmoral sei unverzichtbarer Bestandteil der katholischen Lehre?

 

Wieso meinst du, dass man über unverzichtbare Bestandteile der katholischen Lehre dauernd predigen sollte?

Manchmal ist Schweigen klüger.

 

ja wenn die Vertreter des Leeramtes doch mal endlich schweigen würden. Es wäre ein Verdienst und eine heilsame Buße ...

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Franciscus non papa

 

Wenn die Kirche soziale Themen so eng sehen würde wie sexuelle, dann gäbe es schon mehrere Enzykliken, die den Besitz eines zweiten Hemdes als "in sich ungeordnet" verurteilen würden, Paul der Sechste hätte den Besitz von mehr als einem T-Shirt erlaubt, gleichzeitig aber festgehalten, dass Polohemden eher Hemden als T-Shirts seien, und dass man nur Oberbekleidung ohne Kragen nicht als Hemd bezeichnen könne.

Laun würde wöchentliche Kolumnen herausgeben, in denen er darüber klagt, dass die säkulare Gesellschaft und sogar viele, die sich Christen nennen, sich zwei oder gar drei Polohemden anschaffen, und damit gegen die sittliche Ordnung und den Schöpfungswillen Gottes wie er durch Jesu ausdrücklichen Befehl im Evangelium festgehalten sei, verstoßen.

Franziskus würde eine Synode einberufen, die darüber beraten soll, wie man mit Menschen umgehen soll, die sich ein neues Polohemd kaufen, obwohl Caritas den Kleidersack mit dem alten noch nicht abgeholt hat, und Burke würde in Interviews (bekleidet mit einer 20 Meter langen Schleppe) betonen, dass die Kirche ihre heilige und unveränderliche Lehre über Hemden niemals ändern könne, ohne Jesu Kreuzesopfer zu verraten.

 

 

 

Dein Vergleich ist zwar lustig, aber er geht am Kern der Frage vorbei: Was hat sich aufgrund der biblischen Aussagen im Laufe der Kirchengeschichte als kirchliche Lehre entfaltet. Über Hemden aber gibt es weder biblische noch traditionelle Regelungen.

Wenn, dann könnte man eher einen Vergleich mit dem fünften Gebot "Du sollst nicht morden" ziehen: Hier gibt es biblische Aussagen und darauf aufbauend eine kirchliche Tradition mit Differenzierungen über Notwehr, Krieg, Todesstrafe, Selbstmord, Abtreibung etc.

 

natürlich gibt es biblische Ordnungen für Kleidungsfragen, Dir muss man aber auch wirklich alles erklären. Hilf Herr, der Mann macht mich noch wahnsinnig.

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Franciscus non papa

 

Sollte Franciscus den Udal irgendwann liebgewinnen, wäre das eine höchst bewundernswerte Leistung.

 

Das stimmt. Aber genau zu solch bewundernswerten Leistungen ruft uns Jesus auf:

 

Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? (Mt 5,44ff)

 

Ich denke, wer solche hohen Forderungen Jesu ernst nehmen kann, für den dürfte die Akzeptanz der Sexualmoral auch möglich sein.

 

Hmmm... nachdem ich gerade so schöne Gründe dafür geschrieben habe, wieso es für Kirchenmänner durchaus sinnvoll ist, auf eine solche Sexualmoral zu pochen: Sollte ich mich diesen Gründen verschließen? Ich käme damit ja auch aus dem Vorwurf heraus, ich würde mir alles selber basteln. Sollte ich mich nicht besser anschließen?

,

Natürlich, denn es gibt keine bessere Alternative.

Ach mein Grundguter, ich begegne dir mit Respekt und Mitleid, gilt doch die edle Regel, liebe den Bornierten, aber hasse die Borniertheit.

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Die dürfen das, es ist ja schließlich ihre Angelegenheit. Wenn Du und Deine zölibatären Amtsbrüder meinen, das an ihrere Stelle tun zu sollen, ist das sexualneurotisch.

 

 

Das wäre es in der Tat, wenn wir das aus heiterem Himmel täten. Der Rückgriff auf eine lange biblische religiöse Tradition ist aber etwas Anderes.

 

 

Erstmal: wer ist "wir"? Es gibt immerhin und zur Rettung von deren Ehre auch Vertreter Deiner Zunft, die soviel Anstand, Takt und Einsicht besitzen, "es" nicht zu tun.

 

Mangelnden Anstand, Takt, mangelnde Einsicht und eine Sexualneurose mit dem Rückgriff auf eine lange biblische religiöse Tradition zu rechtfertigen, ist aber immerhin mal was Neues. Mindestens mir ist es neu. :a050:

bearbeitet von Julius
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Franciscus non papa

Was für Elima:

 

was denkst Du, wenn Du in der Präfation von der hl. Elisabeth hörst: sie liebte ihren Mann und dann kommt es: als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. Ich finde diesen Text unter aller Sau, es klingt verdammt danach, vorher liebte sie ihren Mann aber dann!!!!! als er dann nicht mehr lebte, da hat sie es dann geschafft, sie folgte dem Ruf des Evangeliums.

 

Das ist eine Ohrfeige für alle liebenden Partner - warum nur merkt das kaum einer?

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Da erschafft (angeblich) ein Gott ein riesiges Universum, mit Milliarden von Sternen und Planeten, die kommen und gehen, und eine der grössten Sorgen dieses Gottes soll sein, wie eine ganz bestimmte Lebensform auf einem dieser vielen Milliarden Planeten Sex hat?

 

Absurd lächerliche Vorstellung...

Gott interessiert sich halt für jeden einzelnen von uns, 'trotz' der Milliarden von Sternen und Planeten (bist du dir da sicher? Die Anzahl der sicher bekannten Planeten lässt sich wohl noch an den Fingern eines Paares abzählen) im riesigen Universum.

 

 

Somit ergibt sich eine Anzahl von rund einer Trilliarde, also 1000000000000000000000 Planeten in dem Teil des Universums, den man von der Erde aus beobachten kann.

Was von der Erde aus beobachtet werden kann, ist allerdings nur ein allerwinzigster Teil des Universums welches vor knapp 14 Milliarden Jahren im Urknall entstanden ist. Nach Berechnungen der Kosmologen kommen zu den 21 Nullen an der oben berechneten Trilliarde noch einige Hundert oder gar einige Tausend Nullen zusätzlich, wenn man diese Abschätzung auf das ganze Universum ausweitet.

 

http://www.sternwarte.de/astro/faq/detail.asp?ID=2

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Da erschafft (angeblich) ein Gott ein riesiges Universum, mit Milliarden von Sternen und Planeten, die kommen und gehen, und eine der grössten Sorgen dieses Gottes soll sein, wie eine ganz bestimmte Lebensform auf einem dieser vielen Milliarden Planeten Sex hat?

 

Absurd lächerliche Vorstellung...

Wer hat behauptet, dass das zu den größten Sorgen Gottes gehört? Ich persönlich glaube das nicht.

 

Warum macht die Kirche dann so einen Popanz um das Thema, als ob das Seelenheil davon abhängen würde?

 

 

Vielleicht hängt ja nicht das Seelenheil, aber das Lebensglück davon ab?

 

Wessen Lebensglück ist davon Abhängig, dass zwei sich liebende Menschen nicht die Kommunion empfangen dürfen?

 

Oder noch konkreter: Wessen Lebensglück hängt davon ab, dass weder ich mit meiner Verlobten noch meine Ex-Frau mit dem Vater ihres dritten Kindes eigentlich Sex haben dürften?

bearbeitet von rince
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Was für Elima:

 

was denkst Du, wenn Du in der Präfation von der hl. Elisabeth hörst: sie liebte ihren Mann und dann kommt es: als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. Ich finde diesen Text unter aller Sau, es klingt verdammt danach, vorher liebte sie ihren Mann aber dann!!! als er dann nicht mehr lebte, da hat sie es dann geschafft, sie folgte dem Ruf des Evangeliums.

 

Das ist eine Ohrfeige für alle liebenden Partner - warum nur merkt das kaum einer?

Der Text baut ganz klar einen Gegensatz zwischen Eheleben und Evangelium auf. Entweder Ehe oder Ruf des Evangeliums.

Da stelle ich mir die Frage, warum ich in Fragen von Ehe im Evangelium nachschlagen soll. :huh:

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Da stelle ich mir die Frage, warum ich in Fragen von Ehe im Evangelium nachschlagen soll. :huh:

 

Sollst Du ja gar nicht. Du kommst sonst vielleicht rasch dahinter, mit welch gezinkten Karten die hochwürdigen Udalricusse Deiner Kirche spielen. :a050:

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Und die zinken dann ungeniert weiter, indem sie mir und andern Eheleuten erzählen, dass Jesus dieses und jenes gesagt hat zum Eheleben, Treue, Sexualität, Familienplanung .... alles nachzulesen im Evangelium.

Ja, es ist schon ein Elend, dass die Leute die Bibel zu Hause haben und selber aufschlagen, anstatt sich mit der hochwürdigen Schnipselauswahl zufrieden zu geben.

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ich habe hier zwei Beispiele angeführt, und das waren durchaus keine Einzelfälle. Ich füge hinzu, gruselige Drohpredigten in der Volksmission, da wurde dann die moralische Belehrung speziell auf Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder abgestimmt. Des weiteren lese man mal Beichtspiegel.....

Irgendwie waren es tatsächlich Einzelfälle. Das ist doch immer so. Ich denke auch, dass die Einzelfälle weniger geworden sind. Den meisten Predigern bleibt inzwischen das sexualmoralische Wort im Halse stecken. Irgendwie scheinen solche Predigten nicht gut rüber zu kommen. Da gibt es zum Beispiel so Leute wie Dich, die sich aufregen. Und das "gelegen oder ungelegen" ist einfach nicht sehr erfolgreich. Manchen Predigern ist es auch peinlich, über ein Thema zu reden, zu dem sich in der kirchlichen Verkündigung nichts Offizielles gibt, was wirklich einsichtig ist. Ihnen selber. Also schweigen sie. Manche schweigen aus Einsicht. Andere schweigen grollend.

 

Es hat sich auch geändert, dass es auf anderer Ebene durchaus positive Ansätze gibt.

In unserem Dekanat ein einziger Priester für den Ausschluss der Wiederverheirateten von der Kommunion und den anderen Sakramenten. Ein einziger! Und bei dem herrscht sowieso viel Chaos, weil er sich auf weitem Feld gegen das Empfinden der Leute stellt. Es gab einen Dekanatsgottesdienst "für Menschen in und nach der Trennung". Was für ein komplizierter Titel. Man wollte nicht gegen die offiziellen Maßgaben angehen, sondern sich um die Menschen sorgen.

 

Auch die Homosexuellen haben mittlerweile eine Lobby unter den Priestern - zumindest in unserem Dekanat. Wobei ich in diesem Dekanat kaum einen Priester als homosexuell kenne oder einschätze. Nö, da hat sich bei ganz handelsüblichen, sogar konservativen, heterosexuellen Priestern was getan. Und wenn man die Gemeinde- und Patoralreferenten noch hinzunimmt, dann wird das Bild sogar noch erfreulicher. Selbst die Herablassung (Takt, Respekt und Mitleid) ist ein eher seltenes Phänomen geworden.

 

Aber trotzdem: Das genügt nicht.

Das genügt nicht, um das öffentliche Bild der katholischen Sexualmoral zu korrigieren. Das genügt nicht, damit die Menschen auch nur einen Ansatz von Vertrauen in die kirchliche Lehre zurück bekommen. Denn dazu bedürfte es nicht nur des Schweigens, sondern es bedürfte zweier Elemente:

1. Lossagen von jeder Unmenschlichkeit, von allem moralischen Druck. (Da gehört auch ein Beschwerderecht dazu, dass sich Verunglimpfte melden können.)

2. Positiv etwas einbringen - wie das viele andere Institutionen und Verbände leisten. Und zwar im Programm, also nicht nur in Einzelaussagen.

 

Auch dies würde wahrscheinlich denen nicht helfen, die persönlich getroffen wurden. Von den "Einzelfällen". Wie bei Dir in dem Beispiel mit dem beliebten Motorrad-Pfarrer, der sich als sehr verletzender Gewalttäter erweist.

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Die von der Sexualmoral Verurteilten werden geschändet. An ihnen wird sexuell Gewalt ausgeübt.

 

Solche Wunden sind nur schwer zu heilen. So lange immer noch Kirchenvertreter unwidersprochen und entlang der offiziellen Doktrin Menschen wie Dich, Franciscus, verletzen dürfen, sehe ich da wenig Heilungsmöglichkeiten.

 

In der Realität wird wohl eher das Gegenteil der Fall sein. Einmal wund geschossen, ist man natürlich an dieser Stelle empfindlich. Und wenn man dann sieht, wie sich die Peiniger ungehindert auf Bibel, Konzilien, KKK und professorale Autoritäten berufen können, dann wird die Wunde immer schön offen gehalten. Und dazu bedarf es nicht vieler Einzelfälle.

 

Das ist so ähnlich, wie bei anderen Schändungen auch. Die Geschändeten haben große Schwierigkeiten, mit ihren Gefühlen ernst genommen zu werden.

"Es sind doch sowieso nur Einzelfälle!"

"So was muss man doch aushalten können!"

"Biblisch gesehen werdet ihr doch zu Recht geschändet!"

 

Und diejenigen, die schänden, bleiben ungeschoren. Sie dürfen sich am Licht des Rechtes ergötzen. Sie haben Recht. Während die Opfer im Unrecht stehen. Das ist so, wie bei allen Schändungsdelikten.

 

Grundaussagen solcher Schändungen sind:

- Du bist nicht vollwertig. Du hast einen Makel.

- Du hast nicht dieselben Rechte und keinen Anspruch darauf, dass man mit Dir umgeht, wie mit jedem anderen.

- Deine Gefühle und Verletzungen sind unerheblich, treten nur selten auf und sollen Deine Privatsache bleiben.

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Das ist eine Ohrfeige für alle liebenden Partner - warum nur merkt das kaum einer?

 

Vielleicht deshalb, weil es Menschen gibt, die etwas Besseres zu tun haben, als so lange an Wörtern und Sätzen zu ziehen, bis man sie ausreichend verdreht hat, um sie gegen ihre Urheber verwenden zu können.

 

Das natürlich nur vermuten könnend

 

ThomasB.

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was denkst Du, wenn Du in der Präfation von der hl. Elisabeth hörst: sie liebte ihren Mann und dann kommt es: als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. Ich finde diesen Text unter aller Sau, es klingt verdammt danach, vorher liebte sie ihren Mann aber dann!!! als er dann nicht mehr lebte, da hat sie es dann geschafft, sie folgte dem Ruf des Evangeliums.

 

nuja - ich wußte bisher nicht, daß die Hl, Elisabeth eine eigene Präfation hat.

 

hier gern noch der Text:

 

"In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, immer und überall zu danken und am Fest (bei der Verehrung) der heiligen Elisabeth deine Gnade zu rühmen. Denn du hast ihr große Liebe geschenkt. Ihren Gatten liebte sie mit der ganzen Glut ihres Herzens. Als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. Sie verkaufte, was sie besaß, und gab freudig alles den Armen, die sie als ihre Mutter verehrten. In ihnen erkannte sie Christus, ihm wollte sie dienen in den Ärmsten der Armen. Froh in der Bedrängnis, ertrug sie Schmähung und Unrecht, früh vollendet, gelangte sie zur Freude des Himmels. Darum preisen wir dich" ... usw.

 

Quelle: http://www.erzabtei-beuron.de/schott/register/proprium.kal/schott_anz/index.html?file=proprium/November19.htm

 

das heißt für mich: erst, als ihr Mann gestorben, war, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. nuja. die muß sehr traurig gewesen sein, als ihr Mann gestorben war. dann hat es für sie wohl keinen Sinn mehr gemacht, irgendetwas zu besitzen. und dann, nah dem Tode ihres Mannes, hat sie wohl ihre Berufung gefunden.

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"Was regst du dich über die Stellung der Frau in der Kirche auf? Das war doch schon immer so. Sei nicht so empfindlich, anderen Frauen macht es auch nichts aus, wenn sie als Söhne oder Brüder bezeichnet werden."

 

Oft gehört, immer wieder verletzend.

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Aber trotzdem: Das genügt nicht. Das genügt nicht, um das öffentliche Bild der katholischen Sexualmoral zu korrigieren. Das genügt nicht, damit die Menschen auch nur einen Ansatz von Vertrauen in die kirchliche Lehre zurück bekommen.

Ich glaube, dass die Menschen (zumindest die nicht ganz kirchenfernen) ganz einfach zu unterscheiden wissen zwischen "der katholischen Sexualmoral" und dem, was die Gemeinde vor Ort praktiziert. Dass das, was der Pfarrer vor Ort tat oder sagte, nicht immer ganz dem entsprach, was offiziell gelehrt wurde, war schon in meiner Kindheit so.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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was denkst Du, wenn Du in der Präfation von der hl. Elisabeth hörst: sie liebte ihren Mann und dann kommt es: als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. Ich finde diesen Text unter aller Sau, es klingt verdammt danach, vorher liebte sie ihren Mann aber dann!!! als er dann nicht mehr lebte, da hat sie es dann geschafft, sie folgte dem Ruf des Evangeliums.

 

nuja - ich wußte bisher nicht, daß die Hl, Elisabeth eine eigene Präfation hat.

 

hier gern noch der Text:

 

"In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, immer und überall zu danken und am Fest (bei der Verehrung) der heiligen Elisabeth deine Gnade zu rühmen. Denn du hast ihr große Liebe geschenkt. Ihren Gatten liebte sie mit der ganzen Glut ihres Herzens. Als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. Sie verkaufte, was sie besaß, und gab freudig alles den Armen, die sie als ihre Mutter verehrten. In ihnen erkannte sie Christus, ihm wollte sie dienen in den Ärmsten der Armen. Froh in der Bedrängnis, ertrug sie Schmähung und Unrecht, früh vollendet, gelangte sie zur Freude des Himmels. Darum preisen wir dich" ... usw.

 

Quelle: http://www.erzabtei-beuron.de/schott/register/proprium.kal/schott_anz/index.html?file=proprium/November19.htm

 

das heißt für mich: erst, als ihr Mann gestorben, war, folgte sie dem Ruf des Evangeliums. nuja. die muß sehr traurig gewesen sein, als ihr Mann gestorben war. dann hat es für sie wohl keinen Sinn mehr gemacht, irgendetwas zu besitzen. und dann, nah dem Tode ihres Mannes, hat sie wohl ihre Berufung gefunden.

 

Danke, so klingt es etwas anders.

Dann könnte ja sogar der Papst vielleicht eines Tages noch dem Ruf des Evangeliums folgen, wobei ich es aber für ziemlich unwahrscheinlich halte. Wenn der nämlich anfangen würde, alles zu verkaufen, würde er sicher abgemurkst werden.

 

Werner

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Dann könnte ja sogar der Papst vielleicht eines Tages noch dem Ruf des Evangeliums folgen, wobei ich es aber für ziemlich unwahrscheinlich halte. Wenn der nämlich anfangen würde, alles zu verkaufen, würde er sicher abgemurkst werden.

 

Was besitzt denn der Papst, was er verkaufen könnte?

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Ihren Gatten liebte sie mit der ganzen Glut ihres Herzens. Als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des Evangeliums.

Man kann diesen Satz tatsächlich so verstehen, dass Elisabeth einfach von einer Form der Ausrichtung auf das Evangelium zu einer anderen überging.

Sprachlich wäre allerdings ein "wieder" sinnvoll: "... folgte sie wiederum dem Ruf des Evangeliums..." Dann wäre es eindeutig.

 

Die vorliegende Form ist unproblematisch für alle, die sowieso kein Problem haben. Aber wenn da jemand eine wunde Stelle hat? Dann wird das fehlende "wieder" zu einer Wertung. Und tut weh. Und widerspricht der umfassenden Heiligkeit Elisabeths, die sich auch auf die Zeit VOR dem Tod ihres Mannes erstreckt. Es entehrt die Heiligkeit ihrer glühenden Liebe zu ihrem Mann.

 

Damit haben die Schreiber der Präfation nicht gerechnet. Das finde ich nicht schlimm. Aber diese Rechtfertigung haben wir heute nicht, die wir dieses Problem der Abgewerteten vernommen haben. Man müsste das "wiederum" einfügen. Man könnte es auch ohne großen Aufwand tun.

 

Warum sperrt man sich da?

Ja. Und genau durch diese Frage entsteht eine Verletzung der zweiten Generation.

Das sind nämlich die Verletzten der Kirche nicht Wert. Da sind Gründe der Tradition oder der sprachlichen Ästhetik wichtiger.

Und das noch in der Präfation am Feste einer Heiligen, die sich um die Geschundenen angenommen hat.

Was für eine Abwertung!

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Dann könnte ja sogar der Papst vielleicht eines Tages noch dem Ruf des Evangeliums folgen, wobei ich es aber für ziemlich unwahrscheinlich halte. Wenn der nämlich anfangen würde, alles zu verkaufen, würde er sicher abgemurkst werden.

 

Was besitzt denn der Papst, was er verkaufen könnte?

 

Zumindest im Staat, dessen absolut herrschender Souverän er ist, gäbe es da schon einiges. Deswegen ist ja die Elisabeth auch so ein schönes Beispiel. Die war nämlich in genau der gleichen rechtlichen Stellung.

 

Werner

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Ich glaube, dass die Menschen (zumindest die nicht ganz kirchenfernen) ganz einfach zu unterscheiden wissen zwischen "der katholischen Sexualmoral" und dem, was die Gemeinde vor Ort praktiziert. Dass das, was der Pfarrer vor Ort tat oder sagte, nicht immer ganz dem entsprach, was offiziell gelehrt wurde, war schon in meiner Kindheit so.

Die "nicht ganz kirchenfernen" sind eben nur ein ziemlich kleiner Teil. Gerade in Fragen der Sexualmoral sind ganz viele der Kirche ziemlich fern.

 

Und noch eine weitere Einschränkung: Ein gewitzter Pfarrer kann auch noch die Wirksamkeit derer zerstören, die als Gemeinde versuchen, ein positives Verhältnis zu Kirche aufzubauen. Ich kenne da einige Beispiele.

 

Ich halte die Differenzierungsfähigkeit der Öffentlichkeit für weniger ausgeprägt. Seit Jahren kämpfen Gemeinden mit aller Kraft gegen das schlecht Image der Kirche: Eine Sisyphos-Arbeit. Wenn die Verlautbarungen von oben nicht anders werden, bluten auch die Gemeinden aus. Sie sind bereits auf einem beklagenswerten Stand angekommen.

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Ich glaube, dass die Menschen (zumindest die nicht ganz kirchenfernen) ganz einfach zu unterscheiden wissen zwischen "der katholischen Sexualmoral" und dem, was die Gemeinde vor Ort praktiziert. Dass das, was der Pfarrer vor Ort tat oder sagte, nicht immer ganz dem entsprach, was offiziell gelehrt wurde, war schon in meiner Kindheit so.

Die "nicht ganz kirchenfernen" sind eben nur ein ziemlich kleiner Teil. Gerade in Fragen der Sexualmoral sind ganz viele der Kirche ziemlich fern.

 

Und noch eine weitere Einschränkung: Ein gewitzter Pfarrer kann auch noch die Wirksamkeit derer zerstören, die als Gemeinde versuchen, ein positives Verhältnis zu Kirche aufzubauen. Ich kenne da einige Beispiele.

 

Ich halte die Differenzierungsfähigkeit der Öffentlichkeit für weniger ausgeprägt. Seit Jahren kämpfen Gemeinden mit aller Kraft gegen das schlecht Image der Kirche: Eine Sisyphos-Arbeit. Wenn die Verlautbarungen von oben nicht anders werden, bluten auch die Gemeinden aus. Sie sind bereits auf einem beklagenswerten Stand angekommen.

 

Das Dilemma bleibt ja: Die Gemeinde vor Ort mag noch so tolle Gedanken haben und umsetzen, wenn die dem widersprechen, was offiziell gelehrt wird, ist es nie die Lehre "der Kirche" und kann insofern auch nie das Image "der Kirche" verbessern. Höchstens insofern, als man sagt "guckt mal, nicht mal die eigenen Leute nehmen den Quatsch ernst, den die Kirche da lehrt". Das ist dann ja noch zusätzlich kontraproduktiv im Hinblick auf das Ansehen der Kirche allgemein.

 

Werner

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