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Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche?


Laurentina

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Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

 

Um Menschen vom Glauben zu begeistern, muss man den Glauben gut begründen. Man sollte einen Weg finden, den auch wissenschaftlich denkende Menschen annehmen können. Die Kirche steckt mit ihrer Begründung noch im Mittelalter fest und erreicht deshalb die Mehrzahl der heutigen Menschen nicht.

 

Es gibt Gotteserfahrungen. Gott ist erfahrbar. Gott ist Liebe, Frieden, Glück, Freude. Wer Gott in sich erfährt, ist begeistert. Er will immer mehr von Gott, bis er ganz in Gott aufgeht. Gott zu erfahren ist der Weg der Mystik. Über den Weg der Mystik kann Gott auch den heutigen Menschen gut vermittelt werden.

 

Des weiteren sollten die Formen der Vermittlung an die heutige Zeit angepasst werden. Dabei kann man sehr gut von der Konkurrenz lernen. Es gibt aber auch sehr erfolgreiche katholische Gottesvermittler. Anselm Grün erreicht die Menschen. Er gibt ihnen das, was sie wollen und brauchen. Und er geht authentisch seinen Weg. Das ist das psychologisch esoterische Christentum. Das ist ein Erfolgsweg für das Christentum in Deutschland.

 

Zitat Die Welt 2013: "Dieses seichte, aromatherapeutische "Ich bin okay, du bist okay"-Christentum kann es doch nicht sein - aber man blickt um sich und sieht, dass die Leute an den Lippen des Predigers hängen, dass sie seine Worte aufsaugen. Und als er sie am Ende auffordert, aufzustehen, die Arme über der Brust zu kreuzen und mit ihm zu beten, da erhebt sich die ganze Kirche und tut es ihm nach. Das Ökumenenische, hier wird's Ereignis. Man mag über seine pseudopsychologische Kuscheltheologie den Kopf schütteln, aber er erreicht die Menschen, wie es der Medienpapst Benedikt nie geschafft hat. Längst haben die Gläubigen mit den Füßen und dem Geldbeutel abgestimmt: Wenn sie sich eine Kirche wünschen könnten, Anselm Grün wäre ihr Papst."

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Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

 

Es gibt in der Betriebswirtschaft einen Ansatz, der heißt benchmarking. Man schaut sich an, wie es bei der Konkurrenz läuft und überlegt, was die besser machen. Da wäre es in der Kirche erst mal angesagt, sich über das Bistum hinaus umzuschauen. Wo gibt es denn Gemeinden, wo die Kirche voll ist? Wo viele Junge und Familien mit Kindern in der Hl. Messe sind? Naja, dann kommt die Analyse. - Zu viel machen ist vielleicht nicht die Lösung.

 

Das sollten ärmere Länder der Erde auch so machen, wie Du es hier formulierst. Leider sind viele Länder zu patriotisch und zu stolz von anderen zu lernen, die Erfolg haben. China machte und macht es vor. Man kopiert, was andere längst schon besser machten und konnten.

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Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

Um Menschen vom Glauben zu begeistern, muss man den Glauben gut begründen.

Ja, das schreibst du, seit du hier bist. Gelungen ist es dir allerdings auch nicht. :lol:

bearbeitet von Marcellinus
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Um Menschen vom Glauben zu begeistern, muss man den Glauben gut begründen.

Ja, das schreibst du, seit du hier bist. Gelungen ist es dir allerdings auch nicht. :lol:

Ist ja auch völliger Blödsinn. Weder kann man noch muß man eine religiöse Einstellung, die man gemeinhin "Glauben" nennt, begründen. Wenn man es versucht, kommen entweder Trivialitäten, Wünsche, Geschmacksaussagen oder pseudowissenschaftlicher Unfug heraus.

Für Trivialitäten braucht man keine Begründungen, über Geschmack läßt sich nicht streiten, Pseudowissenschaft kann man mitleidig bis genervt abwinken. Aber Wünsche sind etwas Schönes, die sind guter Grund für so manches. Solange man nicht anderen etwas an den Hals wünscht.

Der einzige, für mich akzeptable Grund für einen "Glauben" ist: Wenn du dieses oder jenes glaubst (bzw. tust, das ist wohl das wichtigere daran), dann wirst du ein Leben führen, das so und so aussieht. Will man so ein Leben führen, ist es ein guter Grund. Wenn nicht, dann nicht.

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Einen schönen guten Abend wünsche ich Euch!

 

Wir hatten heute ein Gespräch nach der Messe,

warum so viele Menschen nicht in die Messe gehen, oder sich von der Kirche ganz abgewendet haben.

Dies hat sicherlich zahlreiche Gründe, die Gesellschaft, die Zeit, die jüngsten Ereignisse um Finanzen und Mißbrauch, etc.

 

Was mir allerdings auffiel: Wenn eine Gemeinde viele gute Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet (von Sportangeboten, über Singkreis, Spielgruppen, Spielenacht, etc.), dann hat man reintheoretisch "viele Leute dabei".

Natürlich soll Kirche auch caritativ sein und nah an den Menschen, ich befürchte das es dazu führt das bald selbst in den Gemeinden die Kluft zwischen denen, die dort nett ihre Freizeit verbringen und denen, die regelmässig Gottesdienste besuchen sehr groß wird. Und die, die sich aktiv auch liturgisch engagieren werden immer älter, oder es bleibt an einigen wenigen Jüngeren hängen, die dann nahezu in Vollzeit versuchen das zu stemmen.

Unterm Strich bleiben dann die Kirchen leer...

 

Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

Schaue ich mir diverse Sekten an, die haben einen enormen Zulauf und verlangen abstruse Dinge.

Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

 

Hallo Laurentina,

 

die sogenannten Sekten haben Zulauf, weil die Menschen überzeugend wirken; sie sind in der Regel extrem hilfsbereit und freundlich, häufig an dem Vorbild der Urgemeinde orientiert, es besteht kein Gegensatz zwischen Lehre ("liebet einander so wie ich euch geliebt habe") und dem Alltag. Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten, aber die werden nicht wie bei Katholiken offen und heftig über/durch die Medien oder im Internet ausgetragen. (Wer Katholiken im Netz erlebt, wird sich eh nicht für deren Sache interessieren, entweder sind sie professionell oder .... ähm .... haben eine sehr deutliche Art des Umgangs ...) Im Gegensatz zur landläufigen Meinung wird bei den "Sekten" in der Regel niemand "gezwungen" in der Gruppe zu bleiben, wenn es glaubensmäßig oder menschlich nicht passt. Das führt dort zu Gemeinden, deren Mitglieder gläubig sind und häufig gern andere Menschen für Gott begeistern. Katholiken neigen dazu, sich dafür zu entschuldigen, dass sie katholisch sind, genannt "IBKA", Ich bin katholisch, aber ...: glaube natürlich nicht alles so wie Rom es vorschreibt, mache nicht alles, was Rom will, meine Eltern würden einen Austritt nicht verstehen, der Austritt würde mir beruflich schaden, es ist nur wegen dem Erbonkel/den Kindern/den Kunden ...

Solange sich die Katholiken mehr für liturgischen Kleinkram, Personalien im Klerus oder "ich habe Recht!" einsetzen als wenigstens zu versuchen, das Doppelgebot zu leben, solange bleiben sie unglaubwürdig. Gerade auf Kinder wirkt es nicht vertrauenserweckend, wenn sie in der Katechese erklärt bekommen, die offizielle Lehre ist XYZ, aber das ist natürlich falsch und wir müssen alle daran arbeiten, dass Rom die Wahrheit (nämlich XYA) erkennt.

 

Schönes Wochenende :winke:

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Einen schönen guten Abend wünsche ich Euch!

 

Wir hatten heute ein Gespräch nach der Messe,

warum so viele Menschen nicht in die Messe gehen, oder sich von der Kirche ganz abgewendet haben.

Dies hat sicherlich zahlreiche Gründe, die Gesellschaft, die Zeit, die jüngsten Ereignisse um Finanzen und Mißbrauch, etc.

 

Was mir allerdings auffiel: Wenn eine Gemeinde viele gute Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet (von Sportangeboten, über Singkreis, Spielgruppen, Spielenacht, etc.), dann hat man reintheoretisch "viele Leute dabei".

Natürlich soll Kirche auch caritativ sein und nah an den Menschen, ich befürchte das es dazu führt das bald selbst in den Gemeinden die Kluft zwischen denen, die dort nett ihre Freizeit verbringen und denen, die regelmässig Gottesdienste besuchen sehr groß wird. Und die, die sich aktiv auch liturgisch engagieren werden immer älter, oder es bleibt an einigen wenigen Jüngeren hängen, die dann nahezu in Vollzeit versuchen das zu stemmen.

Unterm Strich bleiben dann die Kirchen leer...

 

Wie schafft man es denn, neue, jüngere Menschen für den aktiven Glauben zu begeistern, sie offen zu machen für die Botschaft Gottes?

Schaue ich mir diverse Sekten an, die haben einen enormen Zulauf und verlangen abstruse Dinge.

Ich bin gespannt auf einen Austausch mit Euch!

Eure Laurentina

 

Hallo Laurentina,

 

die sogenannten Sekten haben Zulauf, weil die Menschen überzeugend wirken; sie sind in der Regel extrem hilfsbereit und freundlich, häufig an dem Vorbild der Urgemeinde orientiert, es besteht kein Gegensatz zwischen Lehre ("liebet einander so wie ich euch geliebt habe") und dem Alltag. Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten, aber die werden nicht wie bei Katholiken offen und heftig über/durch die Medien oder im Internet ausgetragen. (Wer Katholiken im Netz erlebt, wird sich eh nicht für deren Sache interessieren, entweder sind sie professionell oder .... ähm .... haben eine sehr deutliche Art des Umgangs ...) Im Gegensatz zur landläufigen Meinung wird bei den "Sekten" in der Regel niemand "gezwungen" in der Gruppe zu bleiben, wenn es glaubensmäßig oder menschlich nicht passt. Das führt dort zu Gemeinden, deren Mitglieder gläubig sind und häufig gern andere Menschen für Gott begeistern. Katholiken neigen dazu, sich dafür zu entschuldigen, dass sie katholisch sind, genannt "IBKA", Ich bin katholisch, aber ...: glaube natürlich nicht alles so wie Rom es vorschreibt, mache nicht alles, was Rom will, meine Eltern würden einen Austritt nicht verstehen, der Austritt würde mir beruflich schaden, es ist nur wegen dem Erbonkel/den Kindern/den Kunden ...

Solange sich die Katholiken mehr für liturgischen Kleinkram, Personalien im Klerus oder "ich habe Recht!" einsetzen als wenigstens zu versuchen, das Doppelgebot zu leben, solange bleiben sie unglaubwürdig. Gerade auf Kinder wirkt es nicht vertrauenserweckend, wenn sie in der Katechese erklärt bekommen, die offizielle Lehre ist XYZ, aber das ist natürlich falsch und wir müssen alle daran arbeiten, dass Rom die Wahrheit (nämlich XYA) erkennt.

 

Schönes Wochenende :winke:

 

Ich teile Deine Sicht weitgehend. Nur, so frei, wie Du die Sekten siehst, sind sie nicht.

 

Was ist anders:

 

Sie haben keine belastende Geschichte. Auch wenn sie sich christlich nennen, fühlen sie sich nicht mit dem ganzen Christentum als ein Leib. Darum blenden sie alles aus, was die Ganzheit des Christentums anginge.

 

Sie haben ein schwarz-weiss-Denken Hier Gott und dort der Teufel. Grautöne oder gar Farben verdrängt man. So kann man alles beurteilen und wenn es nicht passt, verurteilen.

 

Usw.

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Ich teile Deine Sicht weitgehend. Nur, so frei, wie Du die Sekten siehst, sind sie nicht.

 

Was ist anders:

 

Sie haben keine belastende Geschichte. Auch wenn sie sich christlich nennen, fühlen sie sich nicht mit dem ganzen Christentum als ein Leib. Darum blenden sie alles aus, was die Ganzheit des Christentums anginge.

 

Sie haben ein schwarz-weiss-Denken Hier Gott und dort der Teufel. Grautöne oder gar Farben verdrängt man. So kann man alles beurteilen und wenn es nicht passt, verurteilen.

 

Usw.

 

Hallo Gerhard

 

Es kommt darauf an, welche Gemeinschaften mit "Sekten" gemeint sind, ich denke, es waren eher die Freikirchen oder die Evangelikalen gemeint als Zeugen oder Mormonen.

 

Ein Schwarz-Weiß-Denken gibt es auch bei den Katholiken, aber dort sind häufig die anderen Kaths die "Dunklen" und man selber steht auf der Rein-Weißen-Seite.

Die Schuldentlastung indem man sich von den Älteren distanziert stimmt, das ist das bekannte menschliche Selbst-Entlastungs-Drama und geschieht, um die eigene Gruppe/Meinung zu stärken. Wenn zu sehr der Fokus auf "die Anderen" gerichtet ist, um selbst als weißer dazustehen, wird es übel und meist fällt es dann auch den eigenen Leuten unangenehm auf und ist nicht mehr glaubwürdig.

bearbeitet von lara
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Um Menschen vom Glauben zu begeistern, muss man den Glauben gut begründen. Man sollte einen Weg finden, den auch wissenschaftlich denkende Menschen annehmen können.

 

Na ja, seriöse Wissenschaftler, die religiös glauben, blenden diesbezüglich ihr wissenschaftliches Denken, aus welchen Gründen/Ursachen auch immer, aus.

 

Jetzt kennst du den Weg. Jetzt musst du nur noch nach den Gründen/Ursachen forschen (und dies "wissenschaftlich").

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Um Menschen vom Glauben zu begeistern, muss man den Glauben gut begründen. Man sollte einen Weg finden, den auch wissenschaftlich denkende Menschen annehmen können. Die Kirche steckt mit ihrer Begründung noch im Mittelalter fest und erreicht deshalb die Mehrzahl der heutigen Menschen nicht.

Also ich muss sagen, dass es deine Begründungen waren, die mich immer sehr begeistert haben. :lol:

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Hallo Laurentina,

 

die sogenannten Sekten haben Zulauf, weil die Menschen überzeugend wirken; sie sind in der Regel extrem hilfsbereit und freundlich, häufig an dem Vorbild der Urgemeinde orientiert, es besteht kein Gegensatz zwischen Lehre ("liebet einander so wie ich euch geliebt habe") und dem Alltag. Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten, aber die werden nicht wie bei Katholiken offen und heftig über/durch die Medien oder im Internet ausgetragen. (Wer Katholiken im Netz erlebt, wird sich eh nicht für deren Sache interessieren, entweder sind sie professionell oder .... ähm .... haben eine sehr deutliche Art des Umgangs ...) Im Gegensatz zur landläufigen Meinung wird bei den "Sekten" in der Regel niemand "gezwungen" in der Gruppe zu bleiben, wenn es glaubensmäßig oder menschlich nicht passt. Das führt dort zu Gemeinden, deren Mitglieder gläubig sind und häufig gern andere Menschen für Gott begeistern. Katholiken neigen dazu, sich dafür zu entschuldigen, dass sie katholisch sind, genannt "IBKA", Ich bin katholisch, aber ...: glaube natürlich nicht alles so wie Rom es vorschreibt, mache nicht alles, was Rom will, meine Eltern würden einen Austritt nicht verstehen, der Austritt würde mir beruflich schaden, es ist nur wegen dem Erbonkel/den Kindern/den Kunden ...

Solange sich die Katholiken mehr für liturgischen Kleinkram, Personalien im Klerus oder "ich habe Recht!" einsetzen als wenigstens zu versuchen, das Doppelgebot zu leben, solange bleiben sie unglaubwürdig. Gerade auf Kinder wirkt es nicht vertrauenserweckend, wenn sie in der Katechese erklärt bekommen, die offizielle Lehre ist XYZ, aber das ist natürlich falsch und wir müssen alle daran arbeiten, dass Rom die Wahrheit (nämlich XYA) erkennt.

 

Schönes Wochenende :winke:

 

 

Da hat es jemand Begriffen ! - nehm euch mal ein beispiel.

bearbeitet von gouvernante
Quote repariert.
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Katholiken neigen dazu, sich dafür zu entschuldigen, dass sie katholisch sind, genannt "IBKA", Ich bin katholisch, aber ...: glaube natürlich nicht alles so wie Rom es vorschreibt, mache nicht alles, was Rom will, meine Eltern würden einen Austritt nicht verstehen, der Austritt würde mir beruflich schaden, es ist nur wegen dem Erbonkel/den Kindern/den Kunden ...

"IBKA" ? Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten? :lol:

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@lara

"aber ...: glaube natürlich nicht alles so wie Rom es vorschreibt,"

@alle

Was wird denn hier im Forum nicht geglaubt was Rom vorschreibt?

Da bin ich jetzt schon neugierig ! !

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Die positive Nachricht aus dem Spiegel-Titel zu Weihnachten ("Woran glauben?" oder so ähnlich): Die jungen Leute haben ein entspannteres Verhältnis zur Kirche als ihre Eltern.

Die nicht so positive: Sie sehen die Kirchen als reinen Dienstleister an.

 

Da wird der Pastor vor einer Kindstaufe schon mal gefragt, ob es reicht, wenn ein Elternteil in die Kirche eintritt, und wann er oder sie dann wieder raus kann. Da wird schon mal die Taufe im Bach gefordert oder in Wasser aus dem Jordan. Und Akademiker formulieren gern Gebete um.

 

Aber diese Kunden-Mentalität könnte man sich doch mit entsprechenden Angeboten zunutze machen. Du, Laurentina, denkst doch auch an Leute, die "greifbar" sind. Wenn die r.-k. Kirche in Deutschland schon zu viel Geld hat (wie Kard. Ratzinger / Papst Benedikt gesagt haben soll), könnte man es doch verwenden, um Leute in den Pfarrverbänden (Ich sehe hier einen fruchtbareren Boden als in üblichen Gemeinden.) pastoraltheologisch und -psychologisch zu schulen. Und natürlich auch die alten Leute in den Klöstern. Wenn ich Papst wäre, würde ich die Klöster auffordern, sich zu überlegen, was jedes einzelne für die Neuevangelisierung tun könnte.

 

Es ist ja nicht so, wie der Mystiker meint, dass weise Ordensmitglieder unbedingt Abt werden sollten (Ganz abgesehen davon, dass man sich den nächsten Abt nicht "sucht", sondern aus seiner Mitte wählt.). Ich hatte mal Kontakt zu einem Kloster, in dem ein Pater Internetseelsorge anbot, für den das womöglich seine letzte Aufgabe war. :daumenhoch:

Umgekehrt hatte ich mal Kontakt zu einem Konvent, in dem jemand zum Novizenmeister gewählt wurde, dessen einzige Empfehlung war, dass er schon vorher mit jungen Leuten zu tun hatte. :thumbsdown:

 

Ich als Papst oder Erzbischof Zollitsch würde Euros in die Hand nehmen, um interessierte Kreise oder Gemeinschaften, deren Angebote nicht sofort zünden, finanziell zu unterstützen, um ihr Überleben zu sichern bzw. sie zu bestärken. Denn einen langen Atem wird man schon brauchen.

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Ich als Papst oder Erzbischof Zollitsch würde Euros in die Hand nehmen, um interessierte Kreise oder Gemeinschaften, deren Angebote nicht sofort zünden, finanziell zu unterstützen, um ihr Überleben zu sichern bzw. sie zu bestärken. Denn einen langen Atem wird man schon brauchen.

 

Das ist ökonomisch gedacht, für die Kirche ist das nicht der richtige Weg. So etwa probieren es evangelikale Fundis, va die, die mit der CIA kooperieren. Nachhaltig ist da nichts.

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Ich als Papst oder Erzbischof Zollitsch würde Euros in die Hand nehmen, um interessierte Kreise oder Gemeinschaften, deren Angebote nicht sofort zünden, finanziell zu unterstützen, um ihr Überleben zu sichern bzw. sie zu bestärken. Denn einen langen Atem wird man schon brauchen.

 

Das ist ökonomisch gedacht, für die Kirche ist das nicht der richtige Weg. So etwa probieren es evangelikale Fundis, va die, die mit der CIA kooperieren. Nachhaltig ist da nichts.

 

Muss denn alles nachhaltig sein?

 

Glaubst Du, dass die Beratung durch McKinsey nachhaltig ist? Also ich habe da meine Zweifel. Die werden irgendeinen wohl schon x-mal verkauften Regelkreis herauskramen und dem Vatikan etwas modifiziert als der Weisheit letztem Schluss verkaufen, so wie sie es mit dem EvangelischenMünchenProjekt getan haben.

 

Meine frühere Hausärztin sagte zu mir bei meinem ersten Termin: "Die Medizin ist wie eine Schlange, die den Kopf hin- und her neigt und so voran kommt. Ich halte mich nicht im Kopf, sondern in der Mitte auf." Damit blieben mir Experimente wie mit dem kurz nach der Markteinführung wieder zurückgezogenen Cholesterinhemmer Lipobay erspart. Leider praktiziert sie nicht mehr.

 

Ich glaube, dass McKinsey gut für die Kirche ist. Da haben halt jetzt die Macher das Sagen, weniger die Beter. Die Schlange wird den Kopf schon wieder zur anderen Seite neigen. Und so vorankommen. Schneller als ohne McKinsey...

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warum so viele Menschen nicht in die Messe gehen, oder sich von der Kirche ganz abgewendet haben.

 

 

weil das neuerdings ganz freiwilig ist.

 

Es wird niemand mehr einen Kopf kürzer gemacht, weil er sich nicht taufen läßt, es werden keine Säuglinge mehr von der Polizei abgeholt und gegen den Willen der Eltern von der Polizei in die Kirche gebracht, damit sie getauft werden können,

 

ja, selbst daran, daß ich in die Hölle komme, wenn ich nicht an jedem Sonn- und gebotenem Feiertag mit Andacht die Hl. Messe höre, glaube ich im Grund meines Herzens nicht mehr so ganz.

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Liebe Laurentia!

 

Wenn jemand seine wertvolle Zeit auf etwas verwenden will, dann fragt er sich, was er von diesem oder jenem Angebot hat, ob es ihn fördert, ob er damit etwas erreichen kann, ob es ihm oder anderen gut tut, mit wem er da zusammenkommt und ob diese Gesellschaft interessant, bereichernd oder sogar begeisternd ist.

 

Die Kirche verspricht Heil, Glaubensstärkung, Gemeinschaft mit Gott und den Menschen, Feste, Feiern zu zentralen Ereignissen im Lebenslauf, ewige Zukunft, Hoffnung, Anleitung zu gutem Handeln, Halt und Geborgenheit in den Abgründen des Lebens.

 

Würde die Kirche dieses Angebot tatsächlich glaubwürdig machen, gäbe die Kirche den Menschen tatsächlich Halt, Zukunft, Glauben, Vertrauenswürdigkeit und Anleitung zu gutem Handeln, dann würde sie so florieren, wie man es sich nur wünschen kann.

 

Die Realität der Kirche sieht aber so anders aus.

Die Glaubwürdigkeit ist furchtbar angefressen.

Die Gemeinschaft zersplittert.

Die Botschaft von Heil und ewiger Zukunft höchst fragwürdig

Die Botschafter wissen auch nicht mehr so recht, was sie sagen sollen

Die Grundlagen der Botschaft werden von faszinierenden Leuten angezweifelt oder sogar angegriffen - und oftmals mit guten Gründen.

Die Gottesdienste im Rahmen einer überalterten Gemeinde, mit antiquierten Gesten und Texten, bei denen man sich nur mit sehr viel Ausbildung zusammenreimen kann, was das mit dem Leben zu tun haben soll.

Die Begeisterung ist entweder der Leere, dem Stumpfsinn oder der Resignation zum Opfer gefallen.

Es sind einzelne Gelegenheiten und Personen, die noch im Sinne des Glaubens begeistern. Der Rest hat sich schon anderen Themen und anderen Personen zugewandt.

Viele Leute, die etwas Begeisterndes gefunden hatten und sich dafür einsetzten, sind längst verprellt.

Skandale erschüttern die Kirche - mal kleiner, mal national, mal erdumfassend.

Die Evangelien können mit moderner Literatur literarisch nicht mithalten und mit guten Filmen weder an Tiefsinn, an Symbolik, an Beeindruckendem noch an Witzigkeit und Wahrheit.

Massenweise sachlich falsche Aussagen in der Bibel oder fragwürdige moralische Konzepte bis hin zur Anstiftung grausamster Abscheulichkeiten.

Lebenskonzepte (wie z.B. Ehe, Sexualmoral, Regierungsform einer Gemeinschaft und viele andere Konzepte) können gar nicht mehr richtig übernommen werden und werden in der Praxis auch nicht übernommen. Wozu auch? Es gibt Besseres.

 

 

Kurz: Ich sehe da ganz, ganz schlechte Karten für die Frage: "Wie begeistert man Menschen wieder für die Kirche."

 

Wenn Du nicht den Glauben suchst, sondern Kirche, sehe ich kaum Möglichkeiten.

Die Frage muss heißen: "Wer kann mir im Glauben helfen?" oder "Für welches Ziel des Glaubens bin ich begeistert?"

Hier kann man in der Kirche tatsächlich unter der ganzen (soeben beschriebenen) Schmutzschicht tatsächlich das Richtige finden. Zumindest habe ich es gefunden. Ein Abt von Einsiedeln hat es so ausgedrückt: Unter der Asche brennt das Feuer noch.

 

Suche das Feuer. Stochere in den verkokelten Stücken Nahrung verflossener Scheite einen zündfähigen Kern. Und verliere nicht den Mut bei dieser Tätigkeit: Es gibt ihn. Sonst hätten ja auch ich und andere nichts finden können.

 

Je mehr Menschen zum Feuer vordringen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Flamme, die sie gefunden haben, auch überspringt.

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Wenn ich lese, was ich als Wencke hier über die Zukunft der Kirche in Zeiten des Internet geäußert habe - kann man da überhaupt etwas Nachhaltiges äußern? Kann man da überhaupt Projekte, die Bestand haben, schaffen? Ich war von 2008 bis 2012 ziemlich genau 4 Jahre weg, aber meine Äußerungen kommen mir steinalt vor.

 

Oder muss man sich damit begnügen, Projekte zu erdenken (und wenn nötig zu finanzieren), die einen befähigen sollen, im Zeitraum von 4 Jahren die Sprache von Leuten, die offensichtlich als Kunden* gesehen werden wollen, besser zu lernen als es ohne sie möglich wäre?

 

Freilich - auf Langfristigkeit angelegt sollten sie immer sein!

 

* i. S. von: Der Kunde ist Gast. Vom "König" verabschiedet man sich m. W. auch in der Wirtschaft so allmählich.

bearbeitet von Claudia-Jutta
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Ein Kernproblem für die Leere in der RKK sind wahrscheinlich auch die vielen Hauptamtlichen, die dort in Vollzeit ihre Brötchen verdienen und unter Arbeitnehmer-Bedingungen herausfinden sollen, wie die Fernbleibenden ticken und dazu entsprechende Konzepte entwerfen, um sie wieder in die Kirche zu holen. Da stört Gott dermaßen, dass man ihn besser so wenig wie möglich erwähnt.

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"Vollzeit" ist vermutlich ein guter Witz.

Man braucht schon Muße, will man es herausfinden.

 

Ob Mecky die Zeit gehabt hätte, im Advent einer Veranstaltung namens "Maul halten" in seiner Kirche einer seiner Kirchen beizuwohnen, wo man von 16 bis 17 Uhr nur Texte und Musik hört und schließlich schweigend wieder auseinandergeht? Ich will jetzt nicht sagen, wo so etwas stattfindet, weil ich nicht weiß, wie jene Pfarrei personell ausgestattet ist. Im Radio war davon die Rede.

 

Mehr Muße als Mecky haben vermutlich auch die Schulschwestern in dem kleinen bayerischen Wallfahrtsort Birkenstein, wo noch bis Dreikönig täglich der Christkindlsegen stattfindet: Menschen stehen Schlange, um sich von einem Priester eine (ein und dieselbe) Christkindlfigur in die Hände legen zu lassen und einen Segen dazu zu hören.

- À propos, nochmals zum Thema Nachhaltigkeit. Diesen "Event" gibt es erst seit 25 Jahren.

bearbeitet von Claudia-Jutta
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"Vollzeit" ist vermutlich ein guter Witz.

Man braucht schon Muße, will man es herausfinden.

 

Ob Mecky die Zeit gehabt hätte, im Advent einer Veranstaltung namens "Maul halten" in seiner Kirche einer seiner Kirchen beizuwohnen, wo man von 16 bis 17 Uhr nur Texte und Musik hört und schließlich schweigend wieder auseinandergeht? Ich will jetzt nicht sagen, wo so etwas stattfindet, weil ich nicht weiß, wie jene Pfarrei personell ausgestattet ist. Im Radio war davon die Rede.

 

Mehr Muße als Mecky haben vermutlich auch die Schulschwestern in dem kleinen bayerischen Wallfahrtsort Birkenstein, wo noch bis Dreikönig täglich der Christkindlsegen stattfindet: Menschen stehen Schlange, um sich von einem Priester eine (ein und dieselbe) Christkindlfigur in die Hände legen zu lassen und einen Segen dazu zu hören.

- À propos, nochmals zum Thema Nachhaltigkeit. Diesen "Event" gibt es erst seit 25 Jahren.

 

Schönes Beispiel. Je gelassener und freundlicher die Kirche ihr Ding macht, desto mehr Leute werden da ihren Weg finden. Hier sind es aktuell 4 % der Bevölkerung, aber diese Prozentzahl ist nicht das Maß aller Dinge.

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Die Grundlagen der Botschaft werden von faszinierenden Leuten angezweifelt oder sogar angegriffen - und oftmals mit guten Gründen.

 

 

Hast du mal ein Beispiel? - Jammerlappen und Trauerklöße wie Drewermann und Heinemann faszinieren mich jedenfalls nicht. Und faszinierende Persönlichkeiten, wie Papst Franziskus, nörgeln nicht an der Lehre.

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