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Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche?


Laurentina

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Gut ihr Elfenbeintürmler, dann werfe ich mal konkrete Vorschläge in die Runde:

 

Ich konnte so gut wie nie an irgendwelchen Veranstaltungen der Gemeinde teilnehmen, weil die abends liefen, entweder habe ich da noch gearbeitet oder sie waren so spät zu Ende, dass ich meine 6 Stunden Schlaf nicht mehr bekommen hätte. (Dazu kommt hier das Parkplatzproblem.) Meine Bitte, an Freitagabenden oder am Wochenende Veranstaltungen anzubieten, wurde viele viele Jahre lang zurückgewiesen. Als Grund wurde angegeben, die Leute hätten am Wochenende etwas anderes vor, als in die Gemeinde zu gehen. Ein übergemeindlicher Standort bietet am Wochenende Seminare etc. an, für sehr viel Geld. Selbst wenn es mich interessieren würde, so viel wollte ich nicht ausgeben. (Mittlerweile gibt es in den Pfarreien immer öfter Angebote am Wochenende, offensichtlich haben sie ihre Meinung geändert.)

 

In den meisten Godis (hier am Ort) fällt auf, dass die Leute, für die Jesus in erster Linie kam, nicht in der Kirche sind. In der Regel sind alle gesund, haben gesunde Angehörige (gemeint sind chronische Krankheiten, Behinderungen, also wirklich lebensbestimmende Grenzen), schlafen nicht auf der Straße, betteln nicht, haben keine Suchtprobleme (oder man merkt sie ihnen nicht an), scheinen nicht langzeitsarbeitslos oder HartzIV-Empfänger zu sein, kurz: die Reichen und Satten gehen in die Godis. (Natürlich wird jeder Leser sagen: reich und satt bin ich nicht, ich habe auch meine Probleme, und das nicht zu knapp. Nagut, dann bitte dieses Argument vergessen.) - Diese "beladenen" Menschen kommen nicht in die Pfarreien, weil es keine Angebote für sie gibt, von Chor, reinen Gebetsgruppen, Festen und Godis abgesehen. Die Pfarreien wirken von außen wie ein Club Akademiker und Erfolgreicher, die auch Akademiker hätten sein können, wenn sie das so gewollt hätten. Da fühlt sich jemand mit kurzer Schulausbildung, der im Leben scheinbar nicht so gut abgeschnitten hat, nicht wohl. Auch nicht, wenn sie im Chor neben Herrn Oberamtsrat und Frau Studienrätin singen sollen. Und erst recht nicht, wenn diese Gruppenzugehörigkeit Einladungen in die eigene Wohnung mit sich bringen würde.

Bei den Senioren gleicht sich das wieder aus, meist fehlen dort die Winnertypen und die Normalos sind unter sich.

 

Also: mehr Angebote für Normalos und dazu andere Uhrzeiten für die arbeitende Bevölkerung. Das Hauptproblem ließe sich meist schon mit Verweisen auf die Veranstaltungen der Nachbargemeinden oder Nachbarorte (mit Fahrgemeinschaftsofferten) ändern, ohne dass man eine pastoraltheologische Studie anfertigt, PGR und Sonstige auf teure Fortbildungen schickt oder Hilfe von außen holt.

 

Man hat den Eindruck, dass die Verantwortlichen nicht wollen. Solange die hohen Austrittszahlen auf Limburg, Steuern und Missbrauch geschoben werden können und die "Mission" an Bistumsstellen, protestantische Gemeinschaften oder den Chef (=Gott) delegiert wird, solange wird sich auch nichts ändern.

 

 

Ich gebe Dir in dem Punkt recht, dass Gemeinden häufig wie geschlossener Club als wie eine Gemeinschaft mit offenen Armen agiert. Ja, es ist schwierig, in eine Gemeinde zu kommen, und die Dinge anders zu sehen und anders zu tun. Eher findet man Anschluss, wenn man in den Vereinen und bei sonstigen Aktivitäten tut, was schon immer gemacht wurde. Ich selbst habe viele Jahre gebraucht, um in unserem Ort als Zugezogener meinen Ort zu finden. Der Kontakt zur Gemeinde wurde erst mit der Kommunionvorbereitung unser Kinder intensiv.

 

 

In Deinem Posting ist mir allerdings nicht der Unterschied zwischen Normalos und Akademikern klar. Normal meint ja, der Norm zu entsprechen, nach der man sleber lebt. Also halten sich auch Akademiker für normal. Die oben dargestellten Verhältnisse habe ich in verschiedenen Gemeinden gefunden, nicht nur in einer. Manche der Gemeinden war akademisach Manche aber durch arbeiter und Angestellte geprägt. In beiden Typen herrschte eher die sicht vor "Das war schon immer so".

 

Insgesamt ändert sich aber im Moment die Situation der Gemeinden gravierend. Es fehlt überall an Leuten, die sich für all die guten Ideen engagieren, die es gibt. In unserem Pfarrgemendrat herrscht oft Ratlosigkeit, wen man denn noch ansprechen könnte, der nich sowieso schon viel zu viele Dinge tut.

Auf der anderen seite gehen uns aber die Leute die wissen, was "man" (will heißen Andere") so tun könnten.

 

Es ist bei uns beispielsweise sehr gut möglich, Neues zu machen. So hat sich bei uns vor einigen Jahren ein neuer Chor gebildet mit Leuten, die zwar singen wollen, aber nicht im normalen Kirchenchor (dafür gab es durchaus gute Gründe). Heute singen diese Chöre auch gemeinsam in Messen. Es gibt neue Messkreise für Kinder und Familien. Aber das geht nur, wenn diejenigen, die das wollen anpacken.

 

Und leider geht Manches eben nicht mehr vor Ort und das kostet leider auch Geld.

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Ja, da ist die Lösung doch klar: Raus aus der Kirche mit den Reichen und Satten, mit den Akademikern und Oberamtsräten, mit den Bildungsbürgen und Winnertypen.

 

Das doch ganz einfach findend

 

ThomasB.

Passiert doch, die verlassen schon fluchtartig die Kirche. Die Nicht-Akademiker sind bereits lange weg. Dazu macht die katholische Kirche ein paar Millionen Euro locker, schafft Planstellen für Nachdenker, Theologieprofs und Verbindungsleute zu den Medien, die allen erklären: Schuld an den Austrittszahlen sind Limburg, Steuern und missbrauchende Priester und man müsste nur für noch ein paar Millionen Euro Stellen in neuen Instituten schaffen, um diese Entwicklung irgendwie aufzuhalten.

 

Deine Antwort war übrigends unpassend auf meinen Text, da gibt es Null Logik. Aber das ist neuerdings scheinbar normal bei den Katholiken: wer die falschen Leute kritisiert wird abgestraft. Genauso bei mykath, ich gehöre hier zu den Leuten, die man abwatschen muss, falls sie mal wieder was schreiben. Sonst hat man es sich mit der Forenleitung verscherzt.

 

(*Nach Diktat ab zur Arbeit*)

bearbeitet von lara
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Ja, da ist die Lösung doch klar: Raus aus der Kirche mit den Reichen und Satten, mit den Akademikern und Oberamtsräten, mit den Bildungsbürgen und Winnertypen.

 

Das doch ganz einfach findend

 

ThomasB.

Passiert doch, die verlassen schon fluchtartig die Kirche. Die Nicht-Akademiker sind bereits lange weg. Dazu macht die katholische Kirche ein paar Millionen Euro locker, schafft Planstellen für Nachdenker, Theologieprofs und Verbindungsleute zu den Medien, die allen erklären: Schuld an den Austrittszahlen sind Limburg, Steuern und missbrauchende Priester und man müsste nur für noch ein paar Millionen Euro Stellen in neuen Instituten schaffen, um diese Entwicklung irgendwie aufzuhalten.

 

Deine Antwort war übrigends unpassend auf meinen Text, da gibt es Null Logik. Aber das ist neuerdings scheinbar normal bei den Katholiken: wer die falschen Leute kritisiert wird abgestraft. Genauso bei mykath, ich gehöre hier zu den Leuten, die man abwatschen muss, falls sie mal wieder was schreiben. Sonst hat man es sich mit der Forenleitung verscherzt.

 

(*Nach Diktat ab zur Arbeit*)

in der sache hast du ja so recht. mußt du aber die gekränkte zeigen? das mir gekränkt durchscheinende habe ich markiert.

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Gut ihr Elfenbeintürmler, dann werfe ich mal konkrete Vorschläge in die Runde:

 

Ich konnte so gut wie nie an irgendwelchen Veranstaltungen der Gemeinde teilnehmen, weil die abends liefen, entweder habe ich da noch gearbeitet oder sie waren so spät zu Ende, dass ich meine 6 Stunden Schlaf nicht mehr bekommen hätte. (Dazu kommt hier das Parkplatzproblem.) Meine Bitte, an Freitagabenden oder am Wochenende Veranstaltungen anzubieten, wurde viele viele Jahre lang zurückgewiesen. Als Grund wurde angegeben, die Leute hätten am Wochenende etwas anderes vor, als in die Gemeinde zu gehen. Ein übergemeindlicher Standort bietet am Wochenende Seminare etc. an, für sehr viel Geld. Selbst wenn es mich interessieren würde, so viel wollte ich nicht ausgeben. (Mittlerweile gibt es in den Pfarreien immer öfter Angebote am Wochenende, offensichtlich haben sie ihre Meinung geändert.)

 

In den meisten Godis (hier am Ort) fällt auf, dass die Leute, für die Jesus in erster Linie kam, nicht in der Kirche sind. In der Regel sind alle gesund, haben gesunde Angehörige (gemeint sind chronische Krankheiten, Behinderungen, also wirklich lebensbestimmende Grenzen), schlafen nicht auf der Straße, betteln nicht, haben keine Suchtprobleme (oder man merkt sie ihnen nicht an), scheinen nicht langzeitsarbeitslos oder HartzIV-Empfänger zu sein, kurz: die Reichen und Satten gehen in die Godis. (Natürlich wird jeder Leser sagen: reich und satt bin ich nicht, ich habe auch meine Probleme, und das nicht zu knapp. Nagut, dann bitte dieses Argument vergessen.) - Diese "beladenen" Menschen kommen nicht in die Pfarreien, weil es keine Angebote für sie gibt, von Chor, reinen Gebetsgruppen, Festen und Godis abgesehen. Die Pfarreien wirken von außen wie ein Club Akademiker und Erfolgreicher, die auch Akademiker hätten sein können, wenn sie das so gewollt hätten. Da fühlt sich jemand mit kurzer Schulausbildung, der im Leben scheinbar nicht so gut abgeschnitten hat, nicht wohl. Auch nicht, wenn sie im Chor neben Herrn Oberamtsrat und Frau Studienrätin singen sollen. Und erst recht nicht, wenn diese Gruppenzugehörigkeit Einladungen in die eigene Wohnung mit sich bringen würde.

Bei den Senioren gleicht sich das wieder aus, meist fehlen dort die Winnertypen und die Normalos sind unter sich.

 

Also: mehr Angebote für Normalos und dazu andere Uhrzeiten für die arbeitende Bevölkerung. Das Hauptproblem ließe sich meist schon mit Verweisen auf die Veranstaltungen der Nachbargemeinden oder Nachbarorte (mit Fahrgemeinschaftsofferten) ändern, ohne dass man eine pastoraltheologische Studie anfertigt, PGR und Sonstige auf teure Fortbildungen schickt oder Hilfe von außen holt.

 

Man hat den Eindruck, dass die Verantwortlichen nicht wollen. Solange die hohen Austrittszahlen auf Limburg, Steuern und Missbrauch geschoben werden können und die "Mission" an Bistumsstellen, protestantische Gemeinschaften oder den Chef (=Gott) delegiert wird, solange wird sich auch nichts ändern.

 

 

Ich gebe Dir in dem Punkt recht, dass Gemeinden häufig wie geschlossener Club als wie eine Gemeinschaft mit offenen Armen agiert. Ja, es ist schwierig, in eine Gemeinde zu kommen, und die Dinge anders zu sehen und anders zu tun. Eher findet man Anschluss, wenn man in den Vereinen und bei sonstigen Aktivitäten tut, was schon immer gemacht wurde. Ich selbst habe viele Jahre gebraucht, um in unserem Ort als Zugezogener meinen Ort zu finden. Der Kontakt zur Gemeinde wurde erst mit der Kommunionvorbereitung unser Kinder intensiv.

 

 

In Deinem Posting ist mir allerdings nicht der Unterschied zwischen Normalos und Akademikern klar. Normal meint ja, der Norm zu entsprechen, nach der man sleber lebt. Also halten sich auch Akademiker für normal. Die oben dargestellten Verhältnisse habe ich in verschiedenen Gemeinden gefunden, nicht nur in einer. Manche der Gemeinden war akademisach Manche aber durch arbeiter und Angestellte geprägt. In beiden Typen herrschte eher die sicht vor "Das war schon immer so".

 

Insgesamt ändert sich aber im Moment die Situation der Gemeinden gravierend. Es fehlt überall an Leuten, die sich für all die guten Ideen engagieren, die es gibt. In unserem Pfarrgemendrat herrscht oft Ratlosigkeit, wen man denn noch ansprechen könnte, der nich sowieso schon viel zu viele Dinge tut.

Auf der anderen seite gehen uns aber die Leute die wissen, was "man" (will heißen Andere") so tun könnten.

 

Es ist bei uns beispielsweise sehr gut möglich, Neues zu machen. So hat sich bei uns vor einigen Jahren ein neuer Chor gebildet mit Leuten, die zwar singen wollen, aber nicht im normalen Kirchenchor (dafür gab es durchaus gute Gründe). Heute singen diese Chöre auch gemeinsam in Messen. Es gibt neue Messkreise für Kinder und Familien. Aber das geht nur, wenn diejenigen, die das wollen anpacken.

 

Und leider geht Manches eben nicht mehr vor Ort und das kostet leider auch Geld.

der zentrale satz scheint mir:

 

"...In den meisten Godis (hier am Ort) fällt auf, dass die Leute, für die Jesus in erster Linie kam, nicht in der Kirche sind. ..."

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der zentrale satz scheint mir:

 

"...In den meisten Godis (hier am Ort) fällt auf, dass die Leute, für die Jesus in erster Linie kam, nicht in der Kirche sind. ..."

Ja, der ist mir auch aufgefallen. Seitdem frage ich mich, für wen Jesus in zweiter, dritter, vierter und fünfter Linie gekommen ist. :wacko:

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Ich trete aus, es hat keinen Sinn. Unfreundlichkeit und Rauswurfmentalität überall. Aber irgendwelche Bischöfe sind schuld, wenn Euch die Leute in Scharen weglaufen. :winke:

 

 

Gestern habe ich folgendes gefunden, auf Youtube:

 

Warum verlassen Katholiken die Kirche?

 

Acht Minuten lang berichtet Fr. Robert Barron (USA), welche Gründe Kirchenaustreter in einer Umfrage angaben. Da nur in Englisch mit engl. Untertiteln, eine knappe Zusammenfassung:

 

Viele nannten die Themen als Grund, um die es gerade in der Bischofssynode in Rom ging plus Frauenordination.

 

 

Außerdem wurden oft angegeben: Unfreundlichkeiten in der Pfarrgemeinde, öde Predigten und dass es niemanden interessiert, wenn man nicht mehr zur Kirche oder Gruppe kommt, d.h. kein Anruf, Schreiben oder Besuch.

 

Ft. Barron meint, die 3 letztgenannten Gründe ließen sich ändern, wenn man nur wollte.

 

/watch?v=dftZ5K_EA4s

bearbeitet von lara
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Kinder stehen beispielsweise unglaublich auf "Laudato si", Pfarrer bekommt bei dem Lied Aggressionsanfälle (selbst erlebt). Warum muss man sich denn da so anstellen?

 

Weil es ein grauenhaftes Lied von enervierender Schlichtheit ist?

 

 

 

Vor kurzem war ich zufällig zu einer Gastprobe in der Kirche der Baptisten, die sich sehr vieler Gottesdienstbesucher erfreuen. Da stehen (wohl immer!) ein Schlagzeug und ein

Keyboard neben dem Altar und was ich höre machen die auch immer eher moderne und ansprechende Musik in ihren Gottesdiensten. Das ist doch schlau! Sie ziehen damit eine Menge

junger Leute an, auch mit den anderen Angeboten, die sie haben. Kirchensteuer bekommen sie, glaube ich, nicht, aber sie haben super ausgestattete Jugendräume und

nicht so unrenovierte alte dunkle und eher siffige Kellerräume wie die katholische Gemeinde. Das ist Kundenbindung für die Kunden von morgen.

 

Warum kann das nicht auch in meiner Gemeinde möglich sein?

 

Keine Ahnung, aber mich könntest du - wäre ich glaubensinteressiert - mit Keyboard und Schlagzeug am Altar jagen.

 

 

"Lauter Tussis" ist ein Mordmotiv in einem Krimi!

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Außerdem wurden oft angegeben: Unfreundlichkeiten in der Pfarrgemeinde, öde Predigten und dass es niemanden interessiert, wenn man nicht mehr zur Kirche oder Gruppe kommt, d.h. kein Anruf, Schreiben oder Besuch.

Als gläubien Katholik würde es mich unglaublich aufregen, wenn jemand solche Gründe nennt. Dies stellt die Kirche auf die Ebene eines beliebigen weltlichen Sozialvereins. Eine Institution, die meine Brücke zu Gott ist, und in der ich jeden Sonntag "eins mit Gott werden kann" verlasse ich nicht, weil ich von ein paar Hanseln unfreundlich angegangen werde oder weil ein paar Leute mir unpassende Beschlüsse fällen. Wenn ich hingegen nihct an diesen Gott glaube, und an die Mittlerposition dieser Kirche zu diesem Gott (und ob sie diese Mittlerposition innehat, hängt von göttlicher Vollmacht ab, nicht davon wie spannend die Predigten sind) dann habe ich darin nichts zu suchen, egal wie freundlich die Leute sind und wie viele Anrufe ich bekomme.

Es ist nicht nötig, nicht an Gott zu glauben für diese Haltung. Es reicht, nicht zu glauben, dass man Gott nur in der RKK begegnen kann. Wenn man z. B. (um in Amerika zu bleiben) Gott auch in der Episkopalkirche "am Werk" sieht, dann kann einen die dort übliche sehr freundliche und offene Art und Weise des Umgangs mit Gemeindemitgliedern wie mit Fremden schon begeistern. Und liturgisch usw. findet man dort sowieso alles, was des Katholiken Herz erfreut (und was z. B. hierzulande viele hindert, evangelisch zu werden). Und für die Musik sind sie eh bekannt.

 

Werner

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Was machen denn die Gemeinden jetzt konkret falsch, also weswegen laufen ihnen die Leute weg? Oder andersrum: Was könnten die Gemeinden konkret tun, damit Leute angezogen werden?

Ich versuche es noch einmal kurz:

Ich glaube, das einzige, was eine Gemeinschaft tun kann, ist, dass sie einfach lebt. Lebendig und offen und authentisch und wach das lebt, was wirklich in ihr da ist.

Wenn das Leute anzieht und andere sich da auch wohl fühlen, ist es wunderschön.

Wenn nicht, ist es aber genauso ok. Ich kann doch nicht Meines aufgeben, nur um andern besser zu gefallen.

Danke!

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Gut ihr Elfenbeintürmler, dann werfe ich mal konkrete Vorschläge in die Runde:

 

Ich konnte so gut wie nie an irgendwelchen Veranstaltungen der Gemeinde teilnehmen, weil die abends liefen, entweder habe ich da noch gearbeitet oder sie waren so spät zu Ende, dass ich meine 6 Stunden Schlaf nicht mehr bekommen hätte. (Dazu kommt hier das Parkplatzproblem.) Meine Bitte, an Freitagabenden oder am Wochenende Veranstaltungen anzubieten, wurde viele viele Jahre lang zurückgewiesen. Als Grund wurde angegeben, die Leute hätten am Wochenende etwas anderes vor, als in die Gemeinde zu gehen. Ein übergemeindlicher Standort bietet am Wochenende Seminare etc. an, für sehr viel Geld. Selbst wenn es mich interessieren würde, so viel wollte ich nicht ausgeben. (Mittlerweile gibt es in den Pfarreien immer öfter Angebote am Wochenende, offensichtlich haben sie ihre Meinung geändert.)

 

In den meisten Godis (hier am Ort) fällt auf, dass die Leute, für die Jesus in erster Linie kam, nicht in der Kirche sind. In der Regel sind alle gesund, haben gesunde Angehörige (gemeint sind chronische Krankheiten, Behinderungen, also wirklich lebensbestimmende Grenzen), schlafen nicht auf der Straße, betteln nicht, haben keine Suchtprobleme (oder man merkt sie ihnen nicht an), scheinen nicht langzeitsarbeitslos oder HartzIV-Empfänger zu sein, kurz: die Reichen und Satten gehen in die Godis. (Natürlich wird jeder Leser sagen: reich und satt bin ich nicht, ich habe auch meine Probleme, und das nicht zu knapp. Nagut, dann bitte dieses Argument vergessen.) - Diese "beladenen" Menschen kommen nicht in die Pfarreien, weil es keine Angebote für sie gibt, von Chor, reinen Gebetsgruppen, Festen und Godis abgesehen. Die Pfarreien wirken von außen wie ein Club Akademiker und Erfolgreicher, die auch Akademiker hätten sein können, wenn sie das so gewollt hätten. Da fühlt sich jemand mit kurzer Schulausbildung, der im Leben scheinbar nicht so gut abgeschnitten hat, nicht wohl. Auch nicht, wenn sie im Chor neben Herrn Oberamtsrat und Frau Studienrätin singen sollen. Und erst recht nicht, wenn diese Gruppenzugehörigkeit Einladungen in die eigene Wohnung mit sich bringen würde.

Bei den Senioren gleicht sich das wieder aus, meist fehlen dort die Winnertypen und die Normalos sind unter sich.

 

Also: mehr Angebote für Normalos und dazu andere Uhrzeiten für die arbeitende Bevölkerung. Das Hauptproblem ließe sich meist schon mit Verweisen auf die Veranstaltungen der Nachbargemeinden oder Nachbarorte (mit Fahrgemeinschaftsofferten) ändern, ohne dass man eine pastoraltheologische Studie anfertigt, PGR und Sonstige auf teure Fortbildungen schickt oder Hilfe von außen holt.

 

Man hat den Eindruck, dass die Verantwortlichen nicht wollen. Solange die hohen Austrittszahlen auf Limburg, Steuern und Missbrauch geschoben werden können und die "Mission" an Bistumsstellen, protestantische Gemeinschaften oder den Chef (=Gott) delegiert wird, solange wird sich auch nichts ändern.

 

Also die Aussage zu den problemfreien Akdademikern und Nicht-Hartz IV Empfängern irritiert mich doch sehr.

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Ich trete aus, es hat keinen Sinn. Unfreundlichkeit und Rauswurfmentalität überall. Aber irgendwelche Bischöfe sind schuld, wenn Euch die Leute in Scharen weglaufen. :winke:

 

Ich würe das bedauern, finde es aber seltsam, dass Du für Dein Teil andere scharf attackierst, dann aber eingeschnappt reagierst, wenn diese sich attackiert fühlen. Es gilt nämlich auch das Sprichwort, dass es aus dem Wald bzw. dem Forum herausschallt, wie man hineinruft.

 

Die von Dir so negativ beschriebenen „Etablierten” sind nach meiner Erfahrung die, die den Betrieb noch einigermaßen am Laufen halten. Die, die Du vermisst, sieht man selten, wenn die Arbeit verteilt wird, und wenn man sie sieht, dann fordern sie oft erst mal Angebote, die andere für sie bereitstellen sollen. So geht das leider nicht.

 

Und wenn Du bei jedem Widerspruch „Unfreundlichkeit und Rauswurfmentalität” vermutest, dann ist es kein Wunder, dass Du mit keinem richtig ins Gespräch kommst.

 

Das freundlich zu Bedenken gebend

 

ThomasB.

 

p.s. Ich habe noch nie behauptet, irgendwelche Bischöfe seien schuld, dass die Leute weglaufen. Vielleicht laufen sie deshalb weg, weil viele Gemeinden sich damit beschäftigen, „Angebote” zu machen, die es in Vereinen etc. längst gibt. Vielleicht würden sie nicht weglaufen, wenn wir mehr über Gott reden würden.

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Ich trete aus, es hat keinen Sinn. Unfreundlichkeit und Rauswurfmentalität überall. Aber irgendwelche Bischöfe sind schuld, wenn Euch die Leute in Scharen weglaufen. :winke:

 

Ich würe das bedauern, finde es aber seltsam, dass Du für Dein Teil andere scharf attackierst, dann aber eingeschnappt reagierst, wenn diese sich attackiert fühlen. Es gilt nämlich auch das Sprichwort, dass es aus dem Wald bzw. dem Forum herausschallt, wie man hineinruft.

 

Zeige bitte, wo ich "scharf attackiert" habe, bevor du in den Thread rein bist und dein Häufchen in meine Richtung geworfen hast. Danke.

 

Die von Dir so negativ beschriebenen „Etablierten sind nach meiner Erfahrung die, die den Betrieb noch einigermaßen am Laufen halten.

Wo habe ich die Etablierten negativ beschrieben? Ich habe nur erwähnt, dass es den weniger Etablierten unangenehm ist, mit ihnen in einer Gruppe zu sein (dazu könnte ich aus eigener Erfahrung von einem Gespräch berichten, da aber im Nebenthread solche Storys als "Lüge" gebranntmarkt werden, lasse ich es selbstverständlich), außerdem dass "weniger Etablierte" seltener bei Bildungsabenden und Leitungsgremien dabei sind. Das ist ein Faktum. Nirgendwo habe ich geschrieben oder gemeint, dass die Etablierten mit Gewalt oder List andere von etwas abhalten.

 

Die, die Du vermisst, sieht man selten, wenn die Arbeit verteilt wird, und wenn man sie sieht, dann fordern sie oft erst mal Angebote, die andere für sie bereitstellen sollen. So geht das leider nicht.

Keine Ahnung, wie die drauf sind. Die Eltern mit dem behinderten Kind, der Mann, der nach dem überraschenden Tod seiner Frau erst den Job verlor und jetzt auf Entzug muss, die Alleinerziehende mit 3 Kindern sind unverschämte Forderungensteller? Dann nur aufpassen, dass sie der Kirche nicht zu nahe kommen! :rolleyes:

 

Und wenn Du bei jedem Widerspruch „Unfreundlichkeit und Rauswurfmentalität vermutest, dann ist es kein Wunder, dass Du mit keinem richtig ins Gespräch kommst.

 

Es geht nicht um jeden Widerspruch, andere widersprechen ja auch. Es geht erstens um ad hominiem, wenn nicht einmal versucht wird, auf die Argumente einzugehen, und zweitens um Hohn und Spott. Hohn und Spott sind kein "Widerspruch" sondern arrogantes, kindisches und respektloses Gehabe.

 

Das freundlich zu Bedenken gebend

 

Das hört sich nach einer Floskel an. Sorry

 

p.s. Ich habe noch nie behauptet, irgendwelche Bischöfe seien schuld, dass die Leute weglaufen. Vielleicht laufen sie deshalb weg, weil viele Gemeinden sich damit beschäftigen, „Angebote zu machen, die es in Vereinen etc. längst gibt. Vielleicht würden sie nicht weglaufen, wenn wir mehr über Gott reden würden.

Es geht nicht um "Angebote" sondern um die Art und Weise wie man miteinander umgeht. Wie zum Beispiel der absolut unterirdische Diskussionsstil, der auf mykath herrscht. Nirgends im Netz habe ich ein Forum gefunden, in dem sich die Leute so angiften über Jahre hinweg und wo regelmäßig jemand zum Gruppen -Abwatschen ausgerufen wird. Und du machst mit. Pharisäer hatten den Vorteil, dass sie wenigsten nicht auch noch höhnisch waren.

bearbeitet von lara
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.... Wie zum Beispiel der absolut unterirdische Diskussionsstil, der auf mykath herrscht. Nirgends im Netz habe ich ein Forum gefunden, in dem sich die Leute so angiften über Jahre hinweg und wo regelmäßig jemand zum Gruppen -Abwatschen ausgerufen wird. Und du machst mit. Pharisäer hatten den Vorteil, dass sie wenigsten nicht auch noch höhnisch waren.

ich denke, du überziehst maßlos. pauschalierungen sind ein zeichen von verborgener verletztheit.

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Außerdem wurden oft angegeben: Unfreundlichkeiten in der Pfarrgemeinde, öde Predigten und dass es niemanden interessiert, wenn man nicht mehr zur Kirche oder Gruppe kommt, d.h. kein Anruf, Schreiben oder Besuch.

Als gläubien Katholik würde es mich unglaublich aufregen, wenn jemand solche Gründe nennt.

Dann würde ich dir als aufgeregten Katholiken erst einmal die Geschichte vom Guten Hirten und dem verlorenen Schaf um die Ohren schlagen und fragen, warum die Hirten der rkK ihren A**** nicht hoch bekommen, um nach eben jenen Schafen aktiv nachzuforschen...

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Dann würde ich dir als aufgeregten Katholiken erst einmal die Geschichte vom Guten Hirten und dem verlorenen Schaf um die Ohren schlagen und fragen, warum die Hirten der rkK ihren A**** nicht hoch bekommen, um nach eben jenen Schafen aktiv nachzuforschen...

 

Vielleicht, weil zweibeinige "verlorene Schafe" es nicht mögen, wenn ihnen "aktiv nachgeforscht" wird? Ich kenne einen Pfarrer, dessen Türen für JEDEN Austrittswilligen und für JEDEN bereits Ausgetretenen weit offen sind, der ihnen für so viele Gespräche zur Verfügung steht, wie sie wollen, und ich kannte einen solchen, dessen feierliche Gottesdienste, vor allem zu Ostern, beinahe von Scharen von Ausgetretenen aus dem weiten Umkreis besucht wurden, so dass seine braven, dagebliebenen Schafe schon grummelten, dass er sich zu sehr um "die da", diese Ausgetretenen oder sonstwie neben der katholischen Spur Laufende bemühe (sie haben den Frühstückstisch aber trotzdem für diese Dahergelaufenen mit gedeckt. ;))... Aber hinterherlaufen, wenn Herr X. oder Frau Y., nach ihrem Kirchenaustritt, signalisieren, dass sie kein Gespräch wünschen?

Ich persönlich finde es, mit Verlaub gesagt, ein bisschen seltsam, erst auszutreten und dann zu erwarten, dass "der Hirte" gerannt kommt, um sich liebevollst um das entlaufene Schaf zu kümmern, das zuvor den Weg an seine Tür nicht selber gefunden hat und sich im RL auch keineswegs als um Krauleinheiten blökendes, doofes Schaf sieht oder als solches gesehen werden will, sondern Wert darauf legt, als Herr X. oder Frau Y. respektiert zu werden.

 

Man kann das schöne Bild vom Guten Hirten, der dem verlorenen Schaf nachgeht und die 99 fettgefressenen Schafe solange sich selber überlässt (die halten es auch ganz gut mal eine Weile ohne ihn aus), auch überstrapazieren.

bearbeitet von Julius
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Gut ihr Elfenbeintürmler, dann werfe ich mal konkrete Vorschläge in die Runde:

 

Ich konnte so gut wie nie an irgendwelchen Veranstaltungen der Gemeinde teilnehmen, weil die abends liefen, entweder habe ich da noch gearbeitet oder sie waren so spät zu Ende, dass ich meine 6 Stunden Schlaf nicht mehr bekommen hätte. (Dazu kommt hier das Parkplatzproblem.) Meine Bitte, an Freitagabenden oder am Wochenende Veranstaltungen anzubieten, wurde viele viele Jahre lang zurückgewiesen. Als Grund wurde angegeben, die Leute hätten am Wochenende etwas anderes vor, als in die Gemeinde zu gehen. Ein übergemeindlicher Standort bietet am Wochenende Seminare etc. an, für sehr viel Geld. Selbst wenn es mich interessieren würde, so viel wollte ich nicht ausgeben. (Mittlerweile gibt es in den Pfarreien immer öfter Angebote am Wochenende, offensichtlich haben sie ihre Meinung geändert.)

 

In den meisten Godis (hier am Ort) fällt auf, dass die Leute, für die Jesus in erster Linie kam, nicht in der Kirche sind. In der Regel sind alle gesund, haben gesunde Angehörige (gemeint sind chronische Krankheiten, Behinderungen, also wirklich lebensbestimmende Grenzen), schlafen nicht auf der Straße, betteln nicht, haben keine Suchtprobleme (oder man merkt sie ihnen nicht an), scheinen nicht langzeitsarbeitslos oder HartzIV-Empfänger zu sein, kurz: die Reichen und Satten gehen in die Godis. (Natürlich wird jeder Leser sagen: reich und satt bin ich nicht, ich habe auch meine Probleme, und das nicht zu knapp. Nagut, dann bitte dieses Argument vergessen.) - Diese "beladenen" Menschen kommen nicht in die Pfarreien, weil es keine Angebote für sie gibt, von Chor, reinen Gebetsgruppen, Festen und Godis abgesehen. Die Pfarreien wirken von außen wie ein Club Akademiker und Erfolgreicher, die auch Akademiker hätten sein können, wenn sie das so gewollt hätten. Da fühlt sich jemand mit kurzer Schulausbildung, der im Leben scheinbar nicht so gut abgeschnitten hat, nicht wohl. Auch nicht, wenn sie im Chor neben Herrn Oberamtsrat und Frau Studienrätin singen sollen. Und erst recht nicht, wenn diese Gruppenzugehörigkeit Einladungen in die eigene Wohnung mit sich bringen würde.

Bei den Senioren gleicht sich das wieder aus, meist fehlen dort die Winnertypen und die Normalos sind unter sich.

 

Also: mehr Angebote für Normalos und dazu andere Uhrzeiten für die arbeitende Bevölkerung. Das Hauptproblem ließe sich meist schon mit Verweisen auf die Veranstaltungen der Nachbargemeinden oder Nachbarorte (mit Fahrgemeinschaftsofferten) ändern, ohne dass man eine pastoraltheologische Studie anfertigt, PGR und Sonstige auf teure Fortbildungen schickt oder Hilfe von außen holt.

 

Man hat den Eindruck, dass die Verantwortlichen nicht wollen. Solange die hohen Austrittszahlen auf Limburg, Steuern und Missbrauch geschoben werden können und die "Mission" an Bistumsstellen, protestantische Gemeinschaften oder den Chef (=Gott) delegiert wird, solange wird sich auch nichts ändern.

 

Also die Aussage zu den problemfreien Akdademikern und Nicht-Hartz IV Empfängern irritiert mich doch sehr.

mich nicht:

 

"... schlafen nicht auf der Straße, betteln nicht, haben keine Suchtprobleme (oder man merkt sie ihnen nicht an), scheinen nicht langzeitsarbeitslos oder HartzIV-Empfänger zu sein..."

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Dann würde ich dir als aufgeregten Katholiken erst einmal die Geschichte vom Guten Hirten und dem verlorenen Schaf um die Ohren schlagen und fragen, warum die Hirten der rkK ihren A**** nicht hoch bekommen, um nach eben jenen Schafen aktiv nachzuforschen...

 

Vielleicht, weil zweibeinige "verlorene Schafe" es nicht mögen, wenn ihnen "aktiv nachgeforscht" wird? Ich kenne einen Pfarrer, dessen Türen für JEDEN Austrittswilligen und für JEDEN bereits Ausgetretenen weit offen sind, der ihnen für so viele Gespräche zur Verfügung steht, wie sie wollen, und ich kannte einen solchen, dessen feierliche Gottesdienste, vor allem zu Ostern, beinahe von Scharen von Ausgetretenen aus dem weiten Umkreis besucht wurden, so dass seine braven, dagebliebenen Schafe schon grummelten, dass er sich zu sehr um "die da", diese Ausgetretenen oder sonstwie neben der katholischen Spur Laufende bemühe (sie haben den Frühstückstisch aber trotzdem für diese Dahergelaufenen mit gedeckt. ;))

 

Und wie viele kommen auf den einen, den du kennst, die es nicht so handhaben? Das ist anscheinend das Problem dass es wenige von dem von dir beschriebenen Typ gibt und mehr der anderen Sorte.

 

 

... Aber hinterherlaufen, wenn Herr X. oder Frau Y., nach ihrem Kirchenaustritt, signalisieren, dass sie kein Gespräch wünschen?

Ich persönlich finde es, mit Verlaub gesagt, ein bisschen seltsam, erst auszutreten und dann zu erwarten, dass "der Hirte" gerannt kommt, um sich liebevollst um das entlaufene Schaf zu kümmern, das zuvor den Weg an seine Tür nicht selber gefunden hat und sich im RL auch keineswegs als um Krauleinheiten blökendes, doofes Schaf sieht oder als solches gesehen werden will, sondern Wert darauf legt, als Herr X. oder Frau Y. respektiert zu werden.

 

Nun, zumindest in dem Beispiel von lara ging es nicht um bereits Ausgetretene, sondern um Menschen, die den Schritt vorher tun: Gemeindemitglieder, die sich aus dem aktiven Gemeindeleben zurückziehen, was niemanden inklusive der zuständigen und verantwortlichen Hirten zu interessieren scheint.

 

Man kann das schöne Bild vom Guten Hirten, der dem verlorenen Schaf nachgeht und die 99 fettgefressenen Schafe solange sich selber überlässt (die halten es auch ganz gut mal eine Weile ohne ihn aus), auch überstrapazieren.

 

Es ist in meinen Augen keine Überstrapazierung, wenn man darauf hinweist, dass in der Realität in den Gemeinden dieses Bild schlicht und ergreifend nicht gelebt wird. Ich sehe es eher so, dass getroffene Hunde jaulen...

bearbeitet von rince
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Dann würde ich dir als aufgeregten Katholiken erst einmal die Geschichte vom Guten Hirten und dem verlorenen Schaf um die Ohren schlagen und fragen, warum die Hirten der rkK ihren A**** nicht hoch bekommen, um nach eben jenen Schafen aktiv nachzuforschen...

 

Vielleicht, weil zweibeinige "verlorene Schafe" es nicht mögen, wenn ihnen "aktiv nachgeforscht" wird? Ich kenne einen Pfarrer, dessen Türen für JEDEN Austrittswilligen und für JEDEN bereits Ausgetretenen weit offen sind, der ihnen für so viele Gespräche zur Verfügung steht, wie sie wollen, und ich kannte einen solchen, dessen feierliche Gottesdienste, vor allem zu Ostern, beinahe von Scharen von Ausgetretenen aus dem weiten Umkreis besucht wurden, so dass seine braven, dagebliebenen Schafe schon grummelten, dass er sich zu sehr um "die da", diese Ausgetretenen oder sonstwie neben der katholischen Spur Laufende bemühe (sie haben den Frühstückstisch aber trotzdem für diese Dahergelaufenen mit gedeckt. ;))

 

Und wie viele kommen auf den einen, den du kennst, die es nicht so handhaben? Das ist anscheinend das Problem dass es wenige von dem von dir beschriebenen Typ gibt und mehr der anderen Sorte.

 

 

... Aber hinterherlaufen, wenn Herr X. oder Frau Y., nach ihrem Kirchenaustritt, signalisieren, dass sie kein Gespräch wünschen?

Ich persönlich finde es, mit Verlaub gesagt, ein bisschen seltsam, erst auszutreten und dann zu erwarten, dass "der Hirte" gerannt kommt, um sich liebevollst um das entlaufene Schaf zu kümmern, das zuvor den Weg an seine Tür nicht selber gefunden hat und sich im RL auch keineswegs als um Krauleinheiten blökendes, doofes Schaf sieht oder als solches gesehen werden will, sondern Wert darauf legt, als Herr X. oder Frau Y. respektiert zu werden.

 

Nun, zumindest in dem Beispiel von lara ging es nicht um bereits Ausgetretene, sondern um Menschen, die den Schritt vorher tun: Gemeindemitglieder, die sich aus dem aktiven Gemeindeleben zurückziehen, was niemanden inklusive der zuständigen und verantwortlichen Hirten zu interessieren scheint.

 

Man kann das schöne Bild vom Guten Hirten, der dem verlorenen Schaf nachgeht und die 99 fettgefressenen Schafe solange sich selber überlässt (die halten es auch ganz gut mal eine Weile ohne ihn aus), auch überstrapazieren.

 

Es ist in meinen Augen keine Überstrapazierung, wenn man darauf hinweist, dass in der Realität in den Gemeinden dieses Bild schlicht und ergreifend nicht gelebt wird.

das verlorene schaf ist die adipöse langzeitarbeitslose im plattenbau mit 3 kindern und erziehungsproblemen.

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Dann würde ich dir als aufgeregten Katholiken erst einmal die Geschichte vom Guten Hirten und dem verlorenen Schaf um die Ohren schlagen und fragen, warum die Hirten der rkK ihren A**** nicht hoch bekommen, um nach eben jenen Schafen aktiv nachzuforschen...

Aber auch dem entlaufenen Schaf bietet der Hirte nichts an als seine Weide uns dein Graß. Auch wenn das Schaf gerne Karamelbonbons hätte.

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Und wie viele kommen auf den einen, den du kennst, die es nicht so handhaben? Das ist anscheinend das Problem dass es wenige von dem von dir beschriebenen Typ gibt und mehr der anderen Sorte.

Die Pfarrer in der hiesigen Diözese sind vom Bischof angewiesen, jedem Gemeindemitglied, das seinen Kirchenaustritt erklärt, schriftlich Gesprächsbereitschaft zu bekunden. Und das tun sie auch. Dass nun jeder von diesen Pfarrern ein ausgesprochenes Charisma für den Umgang mit Ausgetretenen und/oder unzufriedenen Schafen haben müsse, ist vielleicht doch ein bisschen zu viel verlangt und wäre eine menschliche Überforderung. Ganz abgesehen davon, dass die meisten der Angeschriebenen wohl das Gesprächsangebot nicht annehmen. Das ist deren Sache, es sind nun mal erwachsene Menschen, beanspruchen zumindest, als solche gesehen zu werden - und nicht als liebreizende, hilflose, Mäh-Schäfelein ...

 

Nun, zumindest in dem Beispiel von lara ging es nicht um bereits Ausgetretene, sondern um Menschen, die den Schritt vorher tun: Gemeindemitglieder, die sich aus dem aktiven Gemeindeleben zurückziehen, was niemanden inklusive der zuständigen und verantwortlichen Hirten zu interessieren scheint.

In dem Beispiel von lara geht es um die Sicht von lara, an der ich gewisse Zweifel hege. Sie bemängelt, dass die Gemeinde bzw. die Gemeinden in ihrer Wohnortnähe ihren Wünschen als Berufstätige nicht entsprechen. Woher sie wissen will, dass in diesen Gemeinden weder Mütter mit behinderten Kindern noch Arbeitslose Zugang finden, bleibt schleierhaft, dass sie sich in dieser Gemeinde/diesen Gemeinden in einem Umfang engagiert, der ihr solche Einblicke verschaffen würde, geht aus ihren Beiträgen nicht hervor. Ich kenne jedenfalls nicht nur eine Gemeinde, die ihre Türen weit für Arbeitslose geöffnet hat (die allerdings auch tagsüber Zeit haben und nicht, wie lara, auf Angebote an Wochenenden angewiesen sind), ich kenne mehrere Mütter von behinderten Kindern, die sich aktiv in ihren Kirchengemeinden engagieren, wobei einige von ihnen gar zu den irgendwie von lara nicht so ganz akzeptierten "Akademikerinnen" und sonstwie "Etablierten" gehören ... Und woher lara wissen will, dass sich da Leute aus dem aktiven Gemeindeleben zurückziehen, ohne dass der Pfarrer die Gründe dafür kennt und ihnen nachrennt, frage ich jetzt lieber mal nicht. lara scheint da doch sehr von ihren hoch gespannten Erwartungen und Ansprüchen auf andere zu schließen, ohne diese anderen auch tatsächlich zu kennen.

 

Es ist in meinen Augen keine Überstrapazierung, wenn man darauf hinweist, dass in der Realität in den Gemeinden dieses Bild schlicht und ergreifend nicht gelebt wird. Ich sehe es eher so, dass getroffene Hunde jaulen...

Ach Gottchen, jetzt kommt wieder diese ebenso abgegriffene wie blödsinnige Redewendung von dem "nicht mehr leben" bzw. "nicht mehr gelebt wird". Wann bitteschön, ist denn dieses schöne Bild überhaupt je von Menschen "gelebt" worden? Noch nicht mal zu Jesu Zeiten ... da hat der liebe Jesus über sich gesagt, dass er WIE ein "guter Hirte (zu seinen Schafen)" sei. ... Und gibt ein Gemeindepfarrer dann tatsächlich den "guten Hirten", der sich um die Abgebliebenen kümmert (was in der Regel verborgen bleibt), dann blöken die 99 Schafe, die es mal ein Weilchen mit sich alleine aushalten sollen, mehrstimmig Protest, dass er sich nicht genug um sie kümmere. In der Realität, auf die Du doch so großen Wert legst, enden solche Überforderungen als "guter Hirte" schön regelmäßig im Burnout, und das nicht nur bei katholischen, sondern auch bei evangelischen Gemeindepfarrern.

 

An dem Bild vom "guten Hirten" kann sich heute noch jeder erfreuen, der es noch versteht und solange er nicht den Fehler begeht, sich selbst und seine Mitmenschen zu Schafen zu ernennen oder sich gar als Schaf zu gerieren, das Ansprüche stellt, die einem Schafe nicht ziemen ... welches Schaf fordert schon von seinem Schäfer Wochenendveranstaltungen mit ausreichendem Parktplatzangebot.

Doch, es ist eine Überstrapazierung des Bildes: die gute lara, die kein Schaf ist, sich aber als jämmerlich blökendes, quasi-verloren gebendes, bedauernswertes Lämmelein gibt, übersieht nämlich geflissentlich, dass die von ihr angemoserten "Akademiker" und "Etablierten" in den Gemeinden, die so gar nicht nach ihrem Gusto und ihrer Pfeife tanzen mögen - wenn ich im Bild bleiben soll - auch nichts anderes als blöde Schafe sind, die einen erheblichen Teil ihrer Freizeit dafür auf den Kopf hauen, es anderen Schafen recht zu machen. Aber allen Schafen recht getan, ist nun eben mal eine Kunst, die niemand kann. Und die Gemeinde, die es lara recht machen kann, muss erst noch erfunden werden.

bearbeitet von Julius
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Ich bin immer noch der Meinung, dass jeder den Zugang zu Gott/Jesus oder wem auch immer auf seine eigene Weise suchen muss.

Bei mir (und nur für mich spreche ich) ist das Musik. Keine Gesangbuchmusik!

Bei mir ist es nicht: Predigt, Evangelium, Lesung, Liturgie. Predigten interessieren mich wenig, da bekomme ich gelegentlich Schnappatmung, Evangelium und Lesung kann ich auch alleine, falls ich das will.

Wirklich gut tut mir (ich spreche nur von mir) singen in Gemeinschaft, da, nur da, ist mir Gott nah (mir persönlich!). Mir weit entfernt ist er allerdings bei Gesangbuchmusik.

bearbeitet von Sonne
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