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Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche?


Laurentina

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Und die noch dort sind, können ruhig wegbleiben?

 

Die liturgisch und gleich auch noch gemeindlich und pfarrfestlich und was nicht noch eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.

 

Die Damen und Herren mündigen Katholiken werden den Hintern heben und sich selbst umsehen müssen, was sie wollen. Und wenn es das nicht gibt, dann werden sie es machen müssen.

 

Das einzige, was nicht abgeschafft werden darf, ist der Jammer-und-Suder-Kreis.

Der hat immer noch die meisten Mitglieder.

Neinnein, Edith, keine Angst! Ihr werdet gehätschelt und getätschelt werden, wenn sich das hier rumspricht!

 

http://www.welt.de/politik/deutschland/article125486308/Deutsche-verlieren-ihren-Glauben-an-Gott.html

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Du hast es vielleicht nicht mitgekriegt, aber der Geist postet wieder. Und ich zumindest denke, er spielt seine Rolle selbst immer noch am besten.

 

Ich verstehe zwar kein Wort, aber Du hast bestimmt Recht.

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Wann je hat in der Kirchengeschichte eine derartige Aktion funktioniert?

Wir machen da jetzt mal was voll cooles und dann sind alle begeistert?

 

Uaaa Hilfe, sowas ist mir bislang ein Glück so noch nicht passiert.

 

 

Ok und wenn das "meine" Taizéler hier vor Ort machen würde, würde ich denen schon mal was dazu erzählen.

So zum Thema "das rechte Maß".

Ich hätte ja auch gar nichts dagegen gehabt, mir einmal wöchentlich 15 Minuten Taizé.-Singsang aus der Seitenkapelle anzuhören. Aber diese Überfälle - und dann auch noch durch stadtbekannte, nicht mehr ganz so junge Ökospinner ... :headbanger:

 

Wo ich damals zuhause war, kümmerte die Taizé-"Bewegung" mit zwei oder drei Hanseln vor sich hin: Ihrer Einladung zum Taizé-Singen ist, wie ich mir habe erzählen lassen, nach dem ersten Abend niemand mehr nachgekommen. Ich habe gerade mal auf der Pfarrei-Homepage nachgeschaut: anscheinend haben die zwei oder drei Hanseln aufgegeben, Taizé ist jedenfalls nicht aktuell.

 

Hihi. Uns beide zu verscheuchen geht ganz einfach:

An der Kirchentüre stürzt sich das erste Gemeindemitglied (Verschärfung: der Pfarrer) auf uns, um uns die Hand zu schütteln und uns zu begrüßen, anschließend werden wir richtig familiär in die Mitte genommen und dann gibt es viel Halleluja und Zeugnisse und sonstigen charismatischem Dingsbums. Folgt Gruppenaction und wenn Du glaubst, Du hast es hinter Dir, wirst Du auch noch zu irgendwelchen Agapen und sonstigem Sozialgedingse gezerrt. :lol:

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Wann je hat in der Kirchengeschichte eine derartige Aktion funktioniert?

Wir machen da jetzt mal was voll cooles und dann sind alle begeistert?

 

Uaaa Hilfe, sowas ist mir bislang ein Glück so noch nicht passiert.

 

 

Ok und wenn das "meine" Taizéler hier vor Ort machen würde, würde ich denen schon mal was dazu erzählen.

So zum Thema "das rechte Maß".

Ich hätte ja auch gar nichts dagegen gehabt, mir einmal wöchentlich 15 Minuten Taizé.-Singsang aus der Seitenkapelle anzuhören. Aber diese Überfälle - und dann auch noch durch stadtbekannte, nicht mehr ganz so junge Ökospinner ... :headbanger:

 

Wo ich damals zuhause war, kümmerte die Taizé-"Bewegung" mit zwei oder drei Hanseln vor sich hin: Ihrer Einladung zum Taizé-Singen ist, wie ich mir habe erzählen lassen, nach dem ersten Abend niemand mehr nachgekommen. Ich habe gerade mal auf der Pfarrei-Homepage nachgeschaut: anscheinend haben die zwei oder drei Hanseln aufgegeben, Taizé ist jedenfalls nicht aktuell.

 

Hihi. Uns beide zu verscheuchen geht ganz einfach:

An der Kirchentüre stürzt sich das erste Gemeindemitglied (Verschärfung: der Pfarrer) auf uns, um uns die Hand zu schütteln und uns zu begrüßen, anschließend werden wir richtig familiär in die Mitte genommen und dann gibt es viel Halleluja und Zeugnisse und sonstigen charismatischem Dingsbums. Folgt Gruppenaction und wenn Du glaubst, Du hast es hinter Dir, wirst Du auch noch zu irgendwelchen Agapen und sonstigem Sozialgedingse gezerrt. :lol:

 

:lol::D:lol:

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Wann je hat in der Kirchengeschichte eine derartige Aktion funktioniert?

Wir machen da jetzt mal was voll cooles und dann sind alle begeistert?

 

Uaaa Hilfe, sowas ist mir bislang ein Glück so noch nicht passiert.

 

 

Ok und wenn das "meine" Taizéler hier vor Ort machen würde, würde ich denen schon mal was dazu erzählen.

So zum Thema "das rechte Maß".

Ich hätte ja auch gar nichts dagegen gehabt, mir einmal wöchentlich 15 Minuten Taizé.-Singsang aus der Seitenkapelle anzuhören. Aber diese Überfälle - und dann auch noch durch stadtbekannte, nicht mehr ganz so junge Ökospinner ... :headbanger:

 

Wo ich damals zuhause war, kümmerte die Taizé-"Bewegung" mit zwei oder drei Hanseln vor sich hin: Ihrer Einladung zum Taizé-Singen ist, wie ich mir habe erzählen lassen, nach dem ersten Abend niemand mehr nachgekommen. Ich habe gerade mal auf der Pfarrei-Homepage nachgeschaut: anscheinend haben die zwei oder drei Hanseln aufgegeben, Taizé ist jedenfalls nicht aktuell.

 

Hihi. Uns beide zu verscheuchen geht ganz einfach:

An der Kirchentüre stürzt sich das erste Gemeindemitglied (Verschärfung: der Pfarrer) auf uns, um uns die Hand zu schütteln und uns zu begrüßen, anschließend werden wir richtig familiär in die Mitte genommen und dann gibt es viel Halleluja und Zeugnisse und sonstigen charismatischem Dingsbums. Folgt Gruppenaction und wenn Du glaubst, Du hast es hinter Dir, wirst Du auch noch zu irgendwelchen Agapen und sonstigem Sozialgedingse gezerrt. :lol:

 

STREIK!

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Wenn sich etwa der Sektenguru als nicht so klasse herausstellt, hat die Sekte ein Problem (siehe Legionäre Christi).

Nein, sowas war noch nie ein Problem. Das gabs auch bei anderen Sekten schon. Wenn sich die Sekte erst etrabliert hat, wird sie zum Selbstläufer, das kriegt auch der Gründer nicht mehr kaputt.

 

Werner

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Wozu die Communauté de Taizé die Jugendlichen und Erwachsenen zu Hause aber in erster Linie aufruft, ist nicht die Gründung von Taizé-Gemeinschaften oder die Veranstaltung von Taizé-Gebeten (auch wenn das zum Teil unterstützt wird), sondern das Mitleben in der ganz normalen Gemeinde.

 

Die Frage von lumieredeux, was bestimmte Gemeinschaften anders machen als die durchschnittliche Pfarrgemeinde, fällt mir zunächst eine recht hohe Verbindlichkeit ein. Wenn du in Taizé zu Gast bist, fordert dich die Gemeinschaft auch. Die gemeinsamen Gebete, Mahlzeiten, Bibeleinführungen, Gesprächsgruppen und Arbeitsdienste sind nicht nur offene Angebote, sondern obligatorische Programmpunkte aller Teilnehmer der Treffen. Dieser Grad an Verbindlichkeit ist sicher nicht jedermanns Sache und ich bin jede Taizé-Woche aufs Neue herausgefordert, mich den dortigen Regeln zu unterwerfen.

 

Auf der anderen Seite stellt diese Verbindlichkeit aber klar, dass die Gemeinschaft von Taizé davon überzeugt ist, was sie da anbietet. Es ist eben nicht auf dem Niveau von "Wir haben uns da mal was überlegt. Vielleicht gefällt das ja jemandem."

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Die Zahl derer, die sich diesen Regeln dauerhaft unterwerfen will, ist demzufolge auch äußerst begrenzt.

bearbeitet von gouvernante
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Die Zahl derer, die sich diesen Regeln dauerhaft unterwerfen will, ist demzufolge auch äußerst begrenzt.

Naja, es gibt erstaunlich viele Jugendliche, die sich als Langzeitfreiwillige melden und später (trotzdem) wieder nach Taizé kommen. :wink:

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Die Zahl derer, die sich diesen Regeln dauerhaft unterwerfen will, ist demzufolge auch äußerst begrenzt.

Naja, es gibt erstaunlich viele Jugendliche, die sich als Langzeitfreiwillige melden und später (trotzdem) wieder nach Taizé kommen. :wink:

 

Ich kenne eher die, die nach ihrem Jahr als permanent nie wieder dahin wollen (und das, obwohl die permanents mehr Freiheiten haben als die Normalgäste).
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Die Zahl derer, die sich diesen Regeln dauerhaft unterwerfen will, ist demzufolge auch äußerst begrenzt.

Naja, es gibt erstaunlich viele Jugendliche, die sich als Langzeitfreiwillige melden und später (trotzdem) wieder nach Taizé kommen. :wink:

 

Ich kenne eher die, die nach ihrem Jahr als permanent nie wieder dahin wollen (und das, obwohl die permanents mehr Freiheiten haben als die Normalgäste).

 

Hm, die Zahl der Wiederholungstäter ist ungleich größer meiner Erfahrung nach, außerdem kennt man sich ja meist schon über Jahre.

 

Wobei ich auch Leute kennen, die nach ihrem (kurzen oder langen) Taizeaufenthalt sagen, daß der für sie so besonders war, daß sie den für sich stehen lassen wollen.

Andere nehmen sich eine Weile Auszeit und tauchen dann doch wieder auf.

 

Ich weiß nicht, ob man sagen kann, daß die Permanents unterm Strich mehr Freiheiten haben als die Leute, die eine Woche da sind.

Meiner Erfahrung ist das nur schwer vergleichbar, denn als Permi habe ich andere Aufgaben/Verpflichtungen und ein etwas anderes Koordinatensystem.

bearbeitet von lumieredeux
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Die Zahl derer, die sich diesen Regeln dauerhaft unterwerfen will, ist demzufolge auch äußerst begrenzt.

Naja man kann ja bei 6000 Leuten auf dem Hügel im Alter von 0 bis 100 nicht mit jedem einzeln über vegane Teilchen und Krönungskaffee diskutieren.

Jede Gemeinschaft (egal ob Pfadfinder, Schulklassen, Kegelclubs oder Klöster), die nicht im Chaos versinken will, braucht gewisse Regeln, die für alle gelten.

 

Und ich stimme zu, je älter ich werde, desto schwerer tue ich mich damit, mich an alle Regeln zu halten.

Aber wie sprach meine contact sister damals immer so wunderbar: "Communitylife is not always easy."

bearbeitet von lumieredeux
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Hihi. Uns beide zu verscheuchen geht ganz einfach:

An der Kirchentüre stürzt sich das erste Gemeindemitglied (Verschärfung: der Pfarrer) auf uns, um uns die Hand zu schütteln und uns zu begrüßen, anschließend werden wir richtig familiär in die Mitte genommen und dann gibt es viel Halleluja und Zeugnisse und sonstigen charismatischem Dingsbums. Folgt Gruppenaction und wenn Du glaubst, Du hast es hinter Dir, wirst Du auch noch zu irgendwelchen Agapen und sonstigem Sozialgedingse gezerrt. :lol:

 

Das wird doch nirgends gemacht, deswegen treten die Leute ja auch aus. Wenn dann weniger als 25 an der Sonntagsmesse teilnehmen, werden die Pfarrer vielleicht damit anfangen. Nachdem sie versucht haben, Nichtgläubige mit irgendwelchen Hammerofferten in den Gottesdienst zu holen.

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Die Zahl derer, die sich diesen Regeln dauerhaft unterwerfen will, ist demzufolge auch äußerst begrenzt.

Das gilt allerdings selbst schon für die fast vollkommen aufgeweichten Regeln des normalen Gemeindelebens. Caritas, Oikonomia, Abstinenz, Fasten, Tischgebet, Morgen- und Abendgebet, jährliche Beichte, jährliche Kommunion, Sonntagsruhe, geschlossene Zeiten, etc.

 

Alles Elemente der klassischen katholischen Gemeindeidentität, die früher selbstverständlich von jedem gefordert wurden.

 

Und das im Prinzip bereits seit den Tagen der Didache...

 

Das Aufweichen dieser Regeln ohne Schaffung neuer "Verbindlichkeiten" war meiner Meinung nach ein Faktor, der den Identitätsverlust begünstigt hat.

bearbeitet von Flo77
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Naja man kann ja bei 6000 Leuten auf dem Hügel im Alter von 0 bis 100 nicht mit jedem einzeln über vegane Teilchen und Krönungskaffee diskutieren.

da bin ich voll Deiner Meinung.

 

 

wie der das wohl damals geschafft, mit fünf Broten und zwei Fischen, wird mir stets ein Rätsel bleiben.

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Das wird doch nirgends gemacht, deswegen treten die Leute ja auch aus. Wenn dann weniger als 25 an der Sonntagsmesse teilnehmen, werden die Pfarrer vielleicht damit anfangen. Nachdem sie versucht haben, Nichtgläubige mit irgendwelchen Hammerofferten in den Gottesdienst zu holen.

 

 

Woher willst Du das denn wissen? Hier in der Nachbarschaft haben sie - lt. kirchlichem Mitteilungsblatt - sogar mal eine Gruppe gegründet, deren Aufgabe es sein sollte, nach "fremden" Gottesdienstbesuchern Ausschau zu halten, um sich auf diese zu stürzen, sie gebührend willkommen zu heißen und zur Teilnahme an irgendwelchen Dingens im Gemeindeleben "einzuladen" - egal ob die nun auf solche Weise überfallen oder doch lieber in Ruhe gelassen werden wollten, so stellte man sich anscheinen "einladende" oder "ansprechende" Gemeinde vor. Die Aktion habe sich, so ist zu hören, aber nicht sonderlich bewährt und sei wieder eingestellt worden ... Nun ist das hier eher kein Problem: wem die so bekundete Zuneigung zu viel und zu lästig ist, tritt deswegen sicher nicht aus der Kirche aus sondern geht halt ein Kaff weiter in die Kirche, da gibt's Gemeinden, in denen richtig stilvolle Gottesdienste gefeiert werden, die gute Kirchenmusik und deswegen auch nicht über einen Mangel an Gottesdienstbesuchern zu klagen haben, ohne dass sie eine Horde gackernder Begrüßungshühner auf "Fremde" hetzen. Wer in diesen Gemeinden Anschluss sucht, der findet auch welchen, der muss dazu nicht eigens eingefangen und "eingeladen" werden.

bearbeitet von Julius
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Hihi. Uns beide zu verscheuchen geht ganz einfach:

An der Kirchentüre stürzt sich das erste Gemeindemitglied (Verschärfung: der Pfarrer) auf uns, um uns die Hand zu schütteln und uns zu begrüßen,

Das habe ich bei der NAK erlebt: Jeder Besucher des Gottesdienstes wird vom Priester mit Handschütteln und einem netten Wort begrüsst. Man hat auch den Eindruck, er kennt tatsächlich seiner Gemeindemitglieder.

 

Sowas habe ich bei den vielen katholischen Gemeinden, bei denen ich in Gottesdiensten nie erlebt.

 

Und ich fand diese Geste nicht zum wegrennen.

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Das habe ich bei der NAK erlebt: Jeder Besucher des Gottesdienstes wird vom Priester mit Handschütteln und einem netten Wort begrüsst. Man hat auch den Eindruck, er kennt tatsächlich seiner Gemeindemitglieder.

 

Sowas habe ich bei den vielen katholischen Gemeinden, bei denen ich in Gottesdiensten nie erlebt.

 

Und ich fand diese Geste nicht zum wegrennen.

 

Die Zahl der regelmäßigen Gottesdienstbesucher muss da allerdings schon überschaubar sein, wenn der Pfarrer (hat die NAK eigentlich Priester? Die winzige neuapostolische Gemeinde im Nachbardorf hatte, glaube ich, einen Apostel - die hat inzwischen dicht gemacht) pünktlich zum Gottesdienstbeginn mit Händeschütteln fertig sein will. Bei dem kleinen Häuflein im Nachbardorf, es mögen so 25, maximal 30 Personen gewesen sein (wir sahen sie aus dem Küchenfenster, als wir ein paar Monate nebendran wohnten) geht das vermutlich schon. Ob mir das zusagen würde, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Ich persönlich erwarte jedenfalls von einem katholischen Pfarrer weder, dass er alle Gemeindemitglieder kennt. Bei einer Seelsorgeeinheit mit 7.000 bis über 10.000 Katholiken - heute nicht mal bei uns im beschaulichen Süden mehr ungewöhnlich - dürfte das auch eine überzogene Erwartung sein. Ich möchte, wäre ich einer von immerhin noch 150 bis 200 sonntäglichen Gottesdienstbesuchern (letzte Zählung in den hiesigen Kirchen; wo lara ihre des Öfteren bemühten letzten 25 Mohikaner zählt, weiss ich nicht und will ich auch nicht wissen), mich jedenfalls nicht am händeschüttelnden Pfarrer vorbeizwängen müssen, wenn ich einen Gottesdienst besuchen will. Die Übung würde mich wahrscheinlich zum chronischen Zuspätkommer mutieren lassen. :D Da finde ich den hiesigen Brauch dann doch angebrachter und ungezwungener: Der Pfarrer mischt sich nach dem Ende des Gottesdienstes unter die Besucher, die noch auf dem Kirchenvorplatz im Grüppchen zusammenstehen und miteinander ratschen (was er aber auch nur tun kann, wenn er nicht eine halbe Stunde später in einer anderen Kirche einen weiteren Gottesdienst halten muss). Vom Kirchenvorplatz kann man sich ganz einfach davontrollen, wenn einem der Sinn nicht nach Grüppchenplausch oder Händeschütteln mit dem Pfarrer steht. Mich kann man mit derartigen zudringlichen Zwanghaftigkeiten wirklich vergrätzen und verjagen, "begeistern" (s. Threadtitel) ganz sicher nicht.

 

Ich habe inzwischen nochmal nachgelesen: vor 4 Wochen haben die katholischen und evangelischen Gemeinden in unserer Kreisstadt einen ökumenischen Kirchentag (Dauer insgesamt 3 Tage) mit unterschiedlichen Angeboten in den verschiedenen Kirchen und Gemeindezentren der Stadt veranstaltet. Ich war nicht da, aber das Lokalblatt hat ausführlich berichtet. Der Renner sind anscheinend die drei gemeinsamen Gottesdienste mit jeweils 1.500 bis 2.000 Besuchern gewesen, für den Abschlussgottesdienst mussten sie noch rasch eine zweite Halle bestuhlen, in die er übertragen wurde, weil die Stadthalle die zahlreichen Besucher nicht fasste. Ich schätze mal, da waren auch eine Reihe von Neugierigen und Interessierten aus den Umlandgemeinden dabei. Gut angenommen wurden auch die kirchenmusikalischen Angebote: vom Kirchenkonzert bis zu Singstunden mit Unterstützung der Kirchenchöre gab es da einiges. Der Vortrag eines Volkskundlers über kirchliches Brauchtum sei überfüllt gewesen. Es gab Vorträge und Führungen zur Kirchengeschichte, ein Renner für Jugendliche war anscheinend auch ein Gottesdienst mit einer christlichen Rapper-Bande, die sich daran anschließende Taizé-Nacht in derselben Kirche fand dann jedoch anscheinend nur mittelprächtigen Zuspruch und sei unerwartet früh zu Ende gegangen, weil sich die Besucher verliefen ...

 

Da der Erfolg unerwartet groß war, wollen sie die Veranstaltung in zwei Jahren wiederholen. Und wenn sich ein paar Dutzend der Besucher angesprochen fühlen, sich vielleicht einem der Chöre oder einer der zahlreichen kirchlichen Gruppen anschließen, die sich vorgestellt haben, ab und zu auch mal einen Vortrag oder eine der Veranstaltungen besuchen, die das Jahr über stattfinden, dann hat sich der Aufwand wohl auch längerfristig gelohnt.

bearbeitet von Julius
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Hihi. Uns beide zu verscheuchen geht ganz einfach:

An der Kirchentüre stürzt sich das erste Gemeindemitglied (Verschärfung: der Pfarrer) auf uns, um uns die Hand zu schütteln und uns zu begrüßen,

Das habe ich bei der NAK erlebt: Jeder Besucher des Gottesdienstes wird vom Priester mit Handschütteln und einem netten Wort begrüsst. Man hat auch den Eindruck, er kennt tatsächlich seiner Gemeindemitglieder.

 

Sowas habe ich bei den vielen katholischen Gemeinden, bei denen ich in Gottesdiensten nie erlebt.

 

Und ich fand diese Geste nicht zum wegrennen.

 

Ich habe in ev. und kath. Gemeinden erlebt, daß der Pfarrer nach der Messe jeden Einzelnen per Handschlag und Wort an der Kirchentür verabschiedete.

Ich persönlich mag das ja gar nicht, andere dafür umso mehr.

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Das wird doch nirgends gemacht, deswegen treten die Leute ja auch aus. Wenn dann weniger als 25 an der Sonntagsmesse teilnehmen, werden die Pfarrer vielleicht damit anfangen. Nachdem sie versucht haben, Nichtgläubige mit irgendwelchen Hammerofferten in den Gottesdienst zu holen.

 

 

Woher willst Du das denn wissen? Hier in der Nachbarschaft haben sie - lt. kirchlichem Mitteilungsblatt - sogar mal eine Gruppe gegründet, deren Aufgabe es sein sollte, nach "fremden" Gottesdienstbesuchern Ausschau zu halten, um sich auf diese zu stürzen, sie gebührend willkommen zu heißen und zur Teilnahme an irgendwelchen Dingens im Gemeindeleben "einzuladen" - egal ob die nun auf solche Weise überfallen oder doch lieber in Ruhe gelassen werden wollten, so stellte man sich anscheinen "einladende" oder "ansprechende" Gemeinde vor. Die Aktion habe sich, so ist zu hören, aber nicht sonderlich bewährt und sei wieder eingestellt worden ... Nun ist das hier eher kein Problem: wem die so bekundete Zuneigung zu viel und zu lästig ist, tritt deswegen sicher nicht aus der Kirche aus sondern geht halt ein Kaff weiter in die Kirche, da gibt's Gemeinden, in denen richtig stilvolle Gottesdienste gefeiert werden, die gute Kirchenmusik und deswegen auch nicht über einen Mangel an Gottesdienstbesuchern zu klagen haben, ohne dass sie eine Horde gackernder Begrüßungshühner auf "Fremde" hetzen. Wer in diesen Gemeinden Anschluss sucht, der findet auch welchen, der muss dazu nicht eigens eingefangen und "eingeladen" werden.

 

In England sind diese Begrüßungsteams voll in, was je nach Kirche nett oder nervig ist.

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Und die noch dort sind, können ruhig wegbleiben?

 

Die liturgisch und gleich auch noch gemeindlich und pfarrfestlich und was nicht noch eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.

 

Die Damen und Herren mündigen Katholiken werden den Hintern heben und sich selbst umsehen müssen, was sie wollen. Und wenn es das nicht gibt, dann werden sie es machen müssen.

 

Das einzige, was nicht abgeschafft werden darf, ist der Jammer-und-Suder-Kreis.

Der hat immer noch die meisten Mitglieder.

 

Die noch dort sind...

 

Ich erlebe schon, dass die Anforderungen an die Wollmilchsäue immer weiter steigen, weil es immer weniger werden. Und eigentlich sind das auch die Leute, die etwas bewegen könnten und die auch in der Lage wären, denn Zusammenhang von denen, die da sind, und denen, die man einlädt, zu schaffen. Aber wenn der Fokus der Wollmilchsäue ist, möglichst das Gute und Schöne, so wie es früher einmal war, so lange wie möglich zu erhalten, für alle die, die dieses konsumieren (sei es, weil sie das immer gemacht haben, sei es, weil sie nicht mehr können oder wollen), dann können sie nur nach innen schauen und den Niedergang verwalten.

 

Die Frage ist für mich auch nicht, wie ich irgendwen glücklich mache, sondern, was einer Gemeinde weiterhilft. Es gibt hier einige Optionen, die aber aller auch etwas kosten

- so weiter machen wie bisher: dann wird irgendwann einmal unsteuerbar Vieles zusammenbrechen, aber man hat halt möglichst lange den Status Quo erhalten

- radikal Dinge abschaffen und ändern: dann verliert man die Alten, hat aber die Chance, schnell etwas Neues aufzubauen

- Übergänge zu versuchen, Neue Leute einzuladen: dann muss man sich ändern, dann muss man auch die letzten noch lebenden Spender für das Gemeindehaus vielleicht vor den Kopf stoßen, aber man hat auch Perspektiven für Neues.

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12 Seiten und keinen Deut klüger. Die Interessen sind wohl zu widersprüchlich, als dass es die one size fits all-Gemeinde geben könnte. Einige sind beleidigt, wenn sie von den Etablierten nicht ausdrücklich angesprochen und geherzt werden, andere passen vom Sozialverhalten vielleicht besser zum Diogenes Club als zu einer Kirchengemeinde. Wolfi hört bestimmt mit Freuden erbauliche Ausführungen zu Sünden wider das 6. Gebot (eher ungern wird er an den Kirchenbeitrag erinnert), die liberale Fraktion kriegt dabei das Grausen. Am Ende ist alles ganz stinknormale Vereinsmeierei.

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Ich erlebe schon, dass die Anforderungen an die Wollmilchsäue immer weiter steigen, weil es immer weniger werden.
Und das ist der springende Punkt. Meiner Meinung muss es nicht immer weniger sonder im Gegenteil immer MEHR Gemeinden und Gemeinschaften geben. Mit 500 oder 1.000 Leuten kann man andere Dinge tun, als mit 6.000 oder 10.000. Und eher findet man bei 4, 5 oder mehr Gemeinden mit eigenem Profil und eigenen Schwerpunkten auf dem Gebiet einer Territorialpfarrei eine Gruppe in der man sich heimisch fühlt und seine spirituellen Bedürfnisse gedeckt sieht als in einer Wollmilchsau-Großgemeinde.

 

Früher waren es Frauengemeinschaft, KAB, Bruderschaft, etc. die den Einzelnen über die Gemeindehinaus "spezialisierten" - diese Gruppen haben nunmal zum Teil ihre Anziehungskraft einfach verloren (oder auch ihren ursprünglichen Sinn).

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Hihi. Uns beide zu verscheuchen geht ganz einfach:

An der Kirchentüre stürzt sich das erste Gemeindemitglied (Verschärfung: der Pfarrer) auf uns, um uns die Hand zu schütteln und uns zu begrüßen, anschließend werden wir richtig familiär in die Mitte genommen und dann gibt es viel Halleluja und Zeugnisse und sonstigen charismatischem Dingsbums. Folgt Gruppenaction und wenn Du glaubst, Du hast es hinter Dir, wirst Du auch noch zu irgendwelchen Agapen und sonstigem Sozialgedingse gezerrt. :lol:

 

Das wird doch nirgends gemacht, deswegen treten die Leute ja auch aus. Wenn dann weniger als 25 an der Sonntagsmesse teilnehmen, werden die Pfarrer vielleicht damit anfangen. Nachdem sie versucht haben, Nichtgläubige mit irgendwelchen Hammerofferten in den Gottesdienst zu holen.

 

 

Interessiert es ehrlich weswegen Leute austreten?

 

Die Gründe sind viele, jedenfalls mehr, als man mit Hammerofferten kurieren könnte. Prä-, Peri- und Postgottesdienstliches Händeschütteln wird allerdings vermutlich selten vermisst.

 

Doch solange Gemeinden den Eindruck erwecken, sie wüssten irgendwie nicht, wieso sie sich am Sonntag zum Gottesdienst treffen, und das war den Eindruck, den mir ausnahmslos alle und damit meine ich wirklich ausnahmslos alle die ich kenne, vermittelt haben, werden es auch immer weniger werden, die am Sonntag zum Gottesdienst aufschlagen.

 

Doch die, die wegbleiben sind die, die man vielleicht fragen könnte, was gefehlt hat.

Danach kann man was gegen den einen oder andern Punkt tun oder vielleicht auch ohne Jammern hinnehmen.

 

Oder das mit dem Freibier mal tatsächlich flächendeckend ausprobieren...

bearbeitet von Higgs Boson
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Interessiert es ehrlich weswegen Leute austreten?

 

Ja, das interessiert mich brennend, bzw. eigentlich die Frage, wie (oder warum) sie ihren Glauben verlieren.

 

"Hammerofferten" sind nicht Freibier, sondern eher "Angebote, die man nicht ablehnen kann" ;) wie z.B. den sicheren Platz für zwei Kinder, die man frei benennen kann, in Schulen in kath. Trägerschaft, in entsprechenden Kindergärten, einen oder mehrere Plätze für Angehörige in Pflege- oder Seniorenstätten mit Ordensfrauen, Ehrenämter mit Titeln, Tätigkeit im sozialen oder musikalischen Bereich, in der Katechese, eine Aufgabe, mit der man etwas bewirken kann, indem eigene Vorstellungen umgesetzt werden, usw.

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