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Wie begeistert man Menschen (wieder) für die Kirche?


Laurentina

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Was mich hier im Thread irritiert ist die von teilweise vermittelte Haltung - dann box dich halt durch, wenn du angenommen werden willst, wenn's nicht klappt, ist es deine Schuld, wir sind nicht verantwortlich dafuer, dass du dich ausgeschlossen fuehlst, sieh zu, wie du selbst klar kommst, was haben wir damit zu tun ...

 

 

Das braucht Dich aber nicht zu irritieren, denn eine solche Haltung hat hier niemand vertreten, und zumindest ich habe auch nie geschrieben, dass sie "selbst schuld" sei.

Ich widerspreche allerdings den von lara ständig wiederholten gehässigen Bemerkungen und Fußtritten gegenüber katholischen Kirchgängern im allgemeinen und ehrenamtlichen Mitarbeitern im besonderen. Ersteres bin ich nicht, und letzteres bin ich nicht mehr. Aber ich denke gerne an die Zeit zurück, in der ich keiner verschärften Glaubensprüfung unterzogen, sondern einfach so akzeptiert wurde, wie ich bin. Aus meiner Erfahrung kann ich laras Schilderungen NICHT bestätigen (ganz abgesehen davon, dass lara sich nicht entscheiden kann, ob sie jahrelang niemanden oder fast niemanden beim Kirchgang kennengelernt hat, oder ob sie nicht mehr in die Kirche geht, weil sie da doch Bekanntschaften machte): Katholiken sind Menschen wie alle anderen auch, die einen zugänglicher, die anderen zurückhaltender, die einen schwerfälliger, die anderen beweglicher, manche vielleicht sogar abweisend und wieder andere aufdringlich. Aber da lara die Gemeinden nicht einfach völlig umkrempeln und ihren Ansprüchen nahtlos anpassen kann, muss sie sie halt so nehmen wie sie sind oder sich selber eine Gemeinde backen, die ihren Ansprüchen genügt. Mit einer überzogenen Anspruchshaltung, mit der sie hier im Thread auftritt - "nun begeistert mich gefälligst mal", ersatzweise auch aus der Luft gegriffenen pauschalen Anschuldigungen, wird sie jedenfalls nirgendwo erreichen, was sie fordert.

bearbeitet von Julius
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Du bist, wie alle Christen, Juden und Muslime durch den Glauben an Deinen oder ihren Gott, Vertreter Deines Gottes oder Ihres Gottes auf Erden.

 

Nö. Bin ich nicht. Ich bin ein Geschöpf, dass der Gnade und Barmherzigkeit Gottes bedarf. Könnte ich mich selbst erlösen, wäre die Kirche für mich überflüssig.

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Also hier der Link zu "Kirche im Internet":

 

http://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-mitte-west/schwerpunktartikel/studie-gl%C3%A4ubige-w%C3%BCnschen-sich-mehr-pr%C3%A4senz-d

 

Am häufigsten gewünscht werde der Kontakt zum Gemeindepfarrer oder Priester

 

Was mir nicht gefällt, ist, dass die folgenden Sätze nebeneinander stehen:

Bislang hätten 17 Prozent der Christen schon einmal online über Kirche und Religion diskutiert, so die Studie. Bemerkenswert hoch sei mit 22 Prozent dabei der Anteil der 14- bis 29-Jährigen, die sich in sozialen Netzwerken oder Internetforen über Glaubensfragen austauschen.

 

Diese Satzfolge will scheinbar vergessen machen, dass die Tatsache, dass sich Leute im Netz über Glaubensfragen austauschen, nichts über die Häufigkeit, die Tendenz und die Austauschpartner aussagt.

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Ich glaube nicht, dass ich die Macht habe, Lara aus der Kirche hinaus oder in sie hinein zu schreiben.

 

Dein Glaube in allen Ehren, aber als Teil der hier schreibenden Masse gehörst du schon zu den Steinewerfern, die mich raustreiben. Was natürlich meine Schuld ist, wenn ich mich von euch beeinflussen lasse.

Genauso kann man Leute in die Kirche, oder besser gesagt ins Christentum, reinschreiben. Viele Menschen sind durch Texte in den Glauben "reingeschrieben" worden. - Umgekehrt geht es aber schneller und man braucht weniger Talent und Hilfe von oben.

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Was mich hier im Thread irritiert ist die von teilweise vermittelte Haltung - dann box dich halt durch, wenn du angenommen werden willst, wenn's nicht klappt, ist es deine Schuld, wir sind nicht verantwortlich dafuer, dass du dich ausgeschlossen fuehlst, sieh zu, wie du selbst klar kommst, was haben wir damit zu tun ...

 

 

Das braucht Dich aber nicht zu irritieren, denn eine solche Haltung hat hier niemand vertreten, und zumindest ich habe auch nie geschrieben, dass sie "selbst schuld" sei.

Ich widerspreche allerdings den von lara ständig wiederholten gehässigen Bemerkungen und Fußtritten gegenüber katholischen Kirchgängern im allgemeinen und ehrenamtlichen Mitarbeitern im besonderen. Ersteres bin ich nicht, und letzteres bin ich nicht mehr. Aber ich denke gerne an die Zeit zurück, in der ich keiner verschärften Glaubensprüfung unterzogen, sondern einfach so akzeptiert wurde, wie ich bin. Aus meiner Erfahrung kann ich laras Schilderungen NICHT bestätigen (ganz abgesehen davon, dass lara sich nicht entscheiden kann, ob sie jahrelang niemanden oder fast niemanden beim Kirchgang kennengelernt hat, oder ob sie nicht mehr in die Kirche geht, weil sie da doch Bekanntschaften machte): Katholiken sind Menschen wie alle anderen auch, die einen zugänglicher, die anderen zurückhaltender, die einen schwerfälliger, die anderen beweglicher, manche vielleicht sogar abweisend und wieder andere aufdringlich. Aber da lara die Gemeinden nicht einfach völlig umkrempeln und ihren Ansprüchen nahtlos anpassen kann, muss sie sie halt so nehmen wie sie sind oder sich selber eine Gemeinde backen, die ihren Ansprüchen genügt. Mit einer überzogenen Anspruchshaltung, mit der sie hier im Thread auftritt - "nun begeistert mich gefälligst mal", ersatzweise auch aus der Luft gegriffenen pauschalen Anschuldigungen, wird sie jedenfalls nirgendwo erreichen, was sie fordert.

 

 

Es ist auch einfacher wahrscheinlich, sich bei einem allgemeinen Thema immer mehr auf bestimmte Personen einzuschiessen als mal das gesamte Problem in Augenschein zu nehmen, was dahinter stecken koennte. Es geht ja wohl weniger um Lara allein als um das gesamte Problem, warum Menschen Gemeinde eher negative Erfahrungen gemacht haben, die, sagen wir mal, nicht nur ihnen allein passiert sind, sondern durchaus allgemein sind. Und die Frage, warum Gemeinde oft als viel zu geschlossene Gesellschaft auftritt, haengt ja mit der Frage zusammen, fuer was man Leute eigentlich begeistern will und warum es offenbar nicht zum Ziel fuehrt, trotz aller Events und Neuorientierungen und veraenderter Gebete und um den Altar tanzen.

 

Jeder, der wie ich eigentlich von klein auf in Gemeinden lebte, kennt die Erfahrung bestimmter Strukturen und der "Vererbbarkeit" bestimmter Aemter etc. Manchmal erschien es mir so, als wuerden gerade die Kleingeister, die woanders keine Erfolgserlebnisse haben, sich in Gemeinden besonders stark festsetzen und alles tun, nur um ihre kleinen Machtbereich zu verteidigen. Das aufzubrechen ist sehr schwer, in die Gemeinden Erkenntnisse hinein zu tragen, was Transparenz und Zusammenleben betrifft, die aus ganz anderen Bereichen stammen (Coaching, Supervision, Gespraechsfuehrung etc.) stoesst auf Widerstand.

 

Ich sehe jedenfalls keinen Sinn darin, hier Lara zu diskutieren, deshalb mein - wahrscheinlich von wenig Erfolg gekroenter Versuch - die Frage des Threads mit der Frage zu verknuepfen, wie "begeisternd" die Strukturen von Gemeinde denn fuer uns selbst sind und wie wir meinen, wie sie auf Aussenstehende wirken.

bearbeitet von Long John Silver
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Ich denke, diese Strukturen beguenstigen sich dadurch, dass eben nicht der Glaube gegenseitig thematisiert wird und im Mittelpunkt der Beziehungen steht, sondern eine immense Geschaeftigkeit an diese Stelle tritt, Vereinsleben statt gemeinsam im Glauben zu leben. Da kann leicht Betriebsamkeit mit Begeisterung fuer den Glauben verwechselt werden.

Das ist die Frage nach dem 'Kerngeschäft' dessen, was Kirche ist oder sein soll - ziemlich auf den Punkt gebracht. Und ich muss sagen, es gibt sehr wohl auch innerhalb der kath. Kirche die Möglichkeit Glauben in Gemeinschaft zu leben. Man muss dazu lediglich ins Kloster gehen.

 

Und so hat das witzigerweise mal einer unserer Kreisvorstände formuliert. Gemeinde ist für ihn Lebensgemeinschaft, etwas, was weit über gemeinsame Aktionen hinausgeht, so wichtig die auch sind. Er zog tatsächlich den Vergleich zum Kloster und ich saß nur da und fühlte mich verstanden.

 

Ich denke auch, dass die Frage falsch gestellt - wie begeistern wir Menschen wieder fuer die Kirche? Die Frage ist doch, was strahlen wir aus als die, die an das Evangelium glauben, ueberhaupt aus? In welchen Strukturen leben wir? Sind die so anziehend und transparent auch nach aussen, dass man hinter all den caritativen Taetigkeiten, Weihnachtsbasaren, Flohmaerkten, Frauenkreis und Chorgesang noch das sieht, warum wir ueberhaupt an der Stelle sind, wo wir uns befinden, mit unseren Fragen, Suchen, Zweifeln und Glauben?

Das kommt ganz darauf an, was man sucht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das sehr unterschiedlich ist und wie Du hier an den Kommentaren siehst, sind die Bedürfnisse extrem unterschiedlich. Wir dürfen uns gerne immer wieder fragen, was eigentlich ursprünglich gemeint war, was dieser Jesus für jeden von uns wollte. Und dann können wir feststellen, will ich auch, oder will ich nicht, will ich was anderes.

 

Aber das sollte man dann auch ehrlicherweise so zugeben. Doch Kirche erfinden und dann sagen, wir sind die AllInOne, halte ich für genau die Pervertierung sämtlicher Strukturenen, die Du aufgezählt hast.

 

Man kann natuerlich im einzelnen jetzt wieder hingehen und versuchen, das in freikirche und katholische Probleme aufzuspalten, aber ich halte das Grundproblem fuer das gleiche, naemlich die Frage, wie wir im kleinen Bereichen Macht ausueben, an Aemtern kleben etc. Sicher gibt es dann in den verschiedenen Konfessionen noch bestimmte eigene Strukturen, die darauf einwirken, wenn der Kern der Gemeinde wirkt wie eine Betonwand, an der alles abprallt oder Leute an ihren kleinen ehrenamtlichen Positionen kleben und niemanden hereinlassen.

Gebe ich Dir Recht, das gibt es auch freikirchlich. Und haben wir gerade hier in der Nachbarschaft durchbuchstabiert.

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Es ist auch einfacher wahrscheinlich, sich bei einem allgemeinen Thema immer mehr auf bestimmte Personen einzuschiessen als mal das gesamte Problem in Augenschein zu nehmen, was dahinter stecken koennte. Es geht ja wohl weniger um Lara allein als um das gesamte Problem, warum Menschen Gemeinde eher negative Erfahrungen gemacht haben, die, sagen wir mal, nicht nur ihnen allein passiert sind, sondern durchaus allgemein sind. Und die Frage, warum Gemeinde oft als viel zu geschlossene Gesellschaft auftritt, haengt ja mit der Frage zusammen, fuer was man Leute eigentlich begeistern will und warum es offenbar nicht zum Ziel fuehrt, trotz aller Events und Neuorientierungen und veraenderter Gebete und um den Altar tanzen.

 

Jeder, der wie ich eigentlich von klein auf in Gemeinden lebte, kennt die Erfahrung bestimmter Strukturen und der "Vererbbarkeit" bestimmter Aemter etc. Manchmal erschien es mir so, als wuerden gerade die Kleingeister, die woanders keine Erfolgserlebnisse haben, sich in Gemeinden besonders stark festsetzen und alles tun, nur um ihre kleinen Machtbereich zu verteidigen. Das aufzubrechen ist sehr schwer, in die Gemeinden Erkenntnisse hinein zu tragen, was Transparenz und Zusammenleben betrifft, die aus ganz anderen Bereichen stammen (Coaching, Supervision, Gespraechsfuehrung etc.) stoesst auf Widerstand.

 

Ich sehe jedenfalls keinen Sinn darin, hier Lara zu diskutieren, deshalb mein - wahrscheinlich von wenig Erfolg gekroenter Versuch - die Frage des Threads mit der Frage zu verknuepfen, wie "begeisternd" die Strukturen von Gemeinde denn fuer uns selbst sind und wie wir meinen, wie sie auf Aussenstehende wirken.

 

 

Wahrscheinlich sind die User hier zu nah dran und können mykath nicht als eine "Gemeinde" zu betrachten, um zu sehen, wie man in Gemeinden mit Leuten umgeht.

 

Ich habe mir seit vielen Jahren (schon damals, als ich hier noch Moderatorin war), immer wieder die Frage gestellt, wie jemand, der kurz schauen will, wie die Katholiken so drauf sind, hier im Forum liest. Welchen Eindruck man bekommt, was man "mitnimmt", ob man wieder kommen oder sogar mitreden möchte.

Der Balanceakt zwischen öffentlichem christlichen Schaufenster, Meinungsfreiheit und persönlichen Vorlieben ist schwierig aber möglich, wenn man Richtlinien (für sich selbst) hat.

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@ v.a. OAOS und LJS:

 

Nun hat Marcellinus - der hier hoffentlich auch noch mitliest - im Synoden-Thread zum dritten Mal auf den von mir hier vorgestellten WELT-Artikel über die Mitgliedschaftsstudie der EKD verlinkt.

Das macht mir Mut, ein anderes Fundstück zu bringen: http://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung831590.html

 

Es stimmt schon, OAOS, die Angebote von Freikirchlern, Evangelen & Co. darf man heutzutage genießen, ohne sich dadurch weniger katholisch zu fühlen. Aber man kann sie eben auch genießen, ohne überhaupt katholisch zu sein.

 

Die von mir verlinkte Diskussion über die besagte Mitgliedschaftsstudie deutet darauf hin, LJS, dass man mit Frauenkreis und Chorgesang eher auf einem zukunftsträchtigen Weg (bezogen auf die eigene Gemeinde; also von Spenden an andere abgesehen) ist als mit Weihnachtsbasaren und Flohmärkten.

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Ich käme nicht auf die Idee, mykath als "Gemeinde" zu betrachten. Wie sollte ein Diskussionsforum auch die sakramentale Dimension realisieren??

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Nun hat Marcellinus - der hier hoffentlich auch noch mitliest ...

Nur soweit es meinem allgemeinen Verständnis aufhilft. Kircheninterna sind nicht so meins. :)

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Wahrscheinlich sind die User hier zu nah dran und können mykath nicht als eine "Gemeinde" zu betrachten ...

Ich wüsste nicht einmal, weswegen ich ein Diskussionsforum im Internet als "Gemeinde" betrachten sollte.

 

Schön, es gibt hier eine virtuelle Kaffeestube - aber vom virtuellen Frühstück werde ich nicht satt ... und im RL-Gottesdienstbesuch am Sonntag (oder z.B. dem Sabbat-Gottesdienst bei der jüdischen Gemeinde) sehe ich allemal noch den Dreh- und Angelpunkt einer Gemeinde - ob ich nun am Gottesdienst teilnehme oder nicht. Ohne diese RL-Versammlung ist eine Kirchengemeinde eben keine Kirchengemeinde, und ohne wenigstens gelegentliche Teilnahme daran bin ich mit noch so viel ehrenamtlichem Engagement in irgenwelchen Gruppen und beim Kirchenkaffee, bei noch so häufigem Besuch von Vortrags- und Bildungsveranstaltungen und bei aller Akzeptanz durch die Gemeindemitglieder nicht wirklich Gemeindemitglied - da bin ich der Gemeinde halt peripher verbunden oder peripher engagiert, aber eben kein Vollmitglied - was ich als völlig in Ordnung empfinde, so lange das von mir so und nicht anders gewollt ist. Dann kann ich mich aber eigentlich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Schwäbischen Albverein oder beim Karnickelzüchterverein engagieren - nur ist das dann keine Gemeinde, sondern eben ein Verein. Ein Diskussionsforum im Internet kann den persönlichen RL-Kontakt mit Gemeinde- oder Vereinsmitgliedern nicht ersetzen.

bearbeitet von Julius
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Ich glaube nicht, dass ich die Macht habe, Lara aus der Kirche hinaus oder in sie hinein zu schreiben.

 

Dein Glaube in allen Ehren, aber als Teil der hier schreibenden Masse gehörst du schon zu den Steinewerfern, die mich raustreiben. Was natürlich meine Schuld ist, wenn ich mich von euch beeinflussen lasse.

Genauso kann man Leute in die Kirche, oder besser gesagt ins Christentum, reinschreiben. Viele Menschen sind durch Texte in den Glauben "reingeschrieben" worden. - Umgekehrt geht es aber schneller und man braucht weniger Talent und Hilfe von oben.

 

Ich verstehe das immer noch nicht, mir ist immer noch dieser ganze Thread ein Rätsel. ich verstehe es, wenn sich jemand durch Nietzsche oder Kant aus der Kirche "rausschreiben" lässt, ein schlichtes Gemüt vielleicht auch durch Dawkins, Deschner und Co. aber durch einen Forenschreiber? Wie kann das sein? Das Haus Gottes, die Gemeinschaft der Gläubigen auf dem Weg zur Erlösung, verlässt man, weil einige Leute in einem Internetforum nicht nett sind? Das ist alles so unerklärlich...

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Ich verstehe auch nicht diesen selbstverständlichen Anspruch einiger, dass es Aufgabe christlicher Gemeinden sein müsste, andere zu begeistern.
Und auch nicht den Vorwurf, man sei selbst zu wenig begeistert.
Das zweite kann man nicht machen, das erste kann man versuchen, aber es wird damit immer etwas verzweckt und zum Objekt meiner Bemühungen gemacht: der zu begeisternde Andere, ich selber mit dem, was mir kostbar ist (das ist dann nicht mehr einfach um seiner selbst willen kostbar), oder die Gemeinde, die nicht einfach nur eine Gemeinschaft von Menschen sein darf, die auf ihre Weise (mit allen Begabungen und Unzulänglichkeiten, wie Julius sie oben so richtig beschrieben hat) unterwegs ist.
Und damit stimmt es nicht mehr. Alles zusammen nicht mehr.

Entweder ich bin von etwas begeistert - wie schön! Wenn ich das bin, hab ich wahrscheinlich ganz selbstverständlich das Bedürfnis, anderen davon zu erzählen und sie teilhaben zu lassen.
Oder ich bin es nicht, dann können das auch noch so viele Erwartungen und Bedürfnisse anderer nicht erzwingen.

Doch, es gibt schon auch noch etwas Drittes: eine sehr wohl vorhandene eigene Begeisterung, aber zunehmend verbunden mit der Erfahrung, dass die nur den erreicht, der offen und bereit ist, sich auf das einzulassen, was ich so begeisternd finde. Das ist eine Zeitlang ziemlich ernüchternd - und irgendwann lernt man, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg gehen muss und man ihm das nicht abnehmen kann (seinen eigenen Weg zum Glauben (so das sein Weg ist) und seinen eigenen Weg in Gemeinschaften und Beziehungen). Man lernt loszulassen und darauf zu vertrauen, dass Menschen, die suchen und sich führen lassen, schon so geführt werden, dass es für sie richtig ist.

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Mir scheint, die sich anbahnende Bedeutung des Internet für die Mitglieder-"Pflege" wird hier sträflich verkannt. Was typisch ist für die Gesamtkirche.

 

Nannyogg schreibt, wenn ich sie richtig verstanden habe, dass die einzelne Pfarrgemeinde in Pfarrverbänden wenig zählt.

Anderswo im Forum lese ich, dass eine ganze Firmhelfergruppe einfach ausgeladen wurde.

 

Künftig also werden zu jenen, die nie richtig in eine RL-Gemeinde hineingefunden haben, auch noch andere dazukommen.

Und die diesbezügliche Bewussteinsbildung seitens der Offiziellen hinkt den Erfordernissen wieder mal hoffnungslos hinterher.

 

Parteien haben längst virtuelle Landesverbände gegründet, um Mitglieder zu erreichen, die für die traditionellen verloren sind (da beruflich / privat im Ausland, stark eingespannt, nicht mobil...).

 

Ich habe mir vor 1-2 Monaten ein ganzes Wochenende um die Ohren geschlagen, um einen Ersatz für mykath zu finden. Was meint Ihr, warum ich immer wiederkomme (Mein nächstes Verschwinden ist übrigens auf den 31.12. datiert :a050: ).

 

Vor 8 Jahren schrieb ich hier, ich würde mir in ca. 30 Jahren zusammen mit meinen alt-katholischen Mitschwestern im Netz die Tage um die Ohren schlagen, um Ersatz zu schaffen für die Geborgenheit in den Gemeinden, die dann so groß sein würden wie heute die Dekanate.

Nunja, tempora mutantur.

Aber ich habe immer noch ein gewisses Interesse daran, dass spirituell interessierte Menschen mit christlicher Grundierung nicht allein sind, denn "ein Christ ist kein Christ", und ich habe die RKK letztlich deshalb verlassen, weil ich dort die allermeiste Zeit über nur "einChrististkeinChrist" war.

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@ Claudia - Jutta:
Selbst wenn eine Internet-Gemeinde in Ansätzen Aufgaben übernehmen sollte/könnte, die bis jetzt einer RL-Gemeinde zugekommen sind, dann wäre auch eine Internet-Gemeinde damit konfrontiert, dass sie Menschen als Mitglieder hat.
Sie müsste dann Mitglieder aushalten, die alle paar Monate damit drohen, dass sie gehen, wenn die andern sich nicht so verhalten, wie sie sich das vorstellen (ich verstehe ehrlich gesagt, nicht ganz, was du damit erreichen willst?), sie müsste Mitglieder mit hohen Erwartungen und permanent-kritischem Blick auf das Tun der andern aushalten, sie müsste Mitglieder ertragen, die aggressiv mit andern umgehen oder weinerlich, oder harmoniesüchtig sind und Konflikte am liebsten umgehen.
Sie müsste lernen, dass die Bedürfnisse nach Nähe und Distanz unterschiedlich sind und die Vorlieben für das Design der Seite, und sie müsste wohl auch lernen, dass es geschützte Räume geben muss, in denen Dingen thematisiert werden können, die anders keinen Platz haben,.. all das.

Keine Gruppe von Menschen kann sich darum drücken, dass in ihr bestimmte Prozesse ablaufen. Dass sie auch als Gemeinschaft lernen muss, dass manche Dinge wirklich nur gelernt werden können, wenn man Reibungen und Konflikte aushält. Und auch nicht davor, dass sie immer neu einen Weg zwischen Offenheit für Neues und Anderes (dazu gehören natürlich auch neue Mitglieder) und dem achtsamen Umgang mit dem, was an guten Strukturen da ist und den eigenen Grenzen suchen muss.

Eine Gruppe, die sich aufgrund ihres gemeinsamen Glaubens gefunden hat, hat den großen Vorteil, dass es in ihrer Mitte etwas gibt, aus dem sie Kraft schöpfen kann, dass das Zentrum dieser Gemeinde etwas ist, das sie als ihre Quelle und ihren Ursprung erlebt und das sie noch einmal auf ganz besondere Weise zusammen bindet. Das hilft, vieles durchzustehen, was sonst die Grenzen der Belastbarkeit sprengen würde.
Aber gleichzeitig steckt genau in dieser Rückbindung auch ganz viel Sprengkraft und auch Gefährliches: Weil man die "richtige Beziehung zu Gott" natürlich immer auch als Machtmittel benutzen kann. (Auch deswegen schon sind mir persönlich mit katholische Gemeinden mit ihrer loseren Anbindung, mit ihrer Vielfalt, mit ihrem Freiraum viel sympathischer als Gemeinden, in denen die ganz sicher für viele wohltuende Nähe ganz schnell auch mit gegenseitiger Kontrolle verbunden ist.)

Ach ja, noch was: wirkliche Seelsorge aus wirklichem Interesse am andern braucht für mein Gefühl in jedem Fall einen geschützten Rahmen und kann höchstens ansatzweise in der Öffentlichkeit stattfinden. Im RL, aber auch im Internet.
Und auch bei noch so viel gutem Willen: es braucht, wenn sie ankommen soll, dafür jemanden, der überhaupt will, dass sich jemand wirklich um ihn sorgt.

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Ich habe mir vor 1-2 Monaten ein ganzes Wochenende um die Ohren geschlagen, um einen Ersatz für mykath zu finden. Was meint Ihr, warum ich immer wiederkomme (Mein nächstes Verschwinden ist übrigens auf den 31.12. datiert :a050: ).

Hmmm. Dann warten wir einfach bis zu Erscheinung des Herrn, dann kommste wieder :-)

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Selbst wenn eine Internet-Gemeinde in Ansätzen Aufgaben übernehmen sollte/könnte, die bis jetzt einer RL-Gemeinde zugekommen sind, dann wäre auch eine Internet-Gemeinde damit konfrontiert, dass sie Menschen als Mitglieder hat.

 

Ich war dieser Tage mal wieder auf der Website einer Seelsorgeeinheit, zu der ca. 6 oder 8 früher selbständige Gemeinden gehören und war über die Veränderungen, die ich da festgestellt habe, bass erstaunt - und keineswegs negativ beeindruckt. Die Dörfer und Kleinstädte liegen nicht so nahe aufeinander wie hier bei uns, es geht da ganz schön in die Fläche. Aber: sie haben vor allem jene Ehrenamtlichengruppen koordiniert, die im soziale Bereich tätig werden, es wurden Schulungsangebote geschaffen, die es vorher so nicht geben konnte - die Gruppen werden zentral geschult und, was früher so auch nicht möglich war, von Hauptamtlichen betreut, die bisher selbständig und manchmal allein gelassenen Gruppen arbeiten unter dem Dach der SE weiter dezentral vor Ort - und ein nicht geringer Teil der Kommunikation zwischen einzelnen Gruppen und auch zwischen einzelnen Personen wird über's Inter- bzw. ein Intranet unterstützt

In der Vorweihnachtszeit - oder nach Neujahr, jedenfalls während des Winters finden hier überall die Mitarbeiterfeste statt. Die Kirchengemeinde lädt die ehrenamtlichen Mitarbeiter mit Ehe- oder Lebenspartnern zu einem guten Essen und zu einem anschließenden Programm ein, und heuer mussten sie das Mitarbeiterfest aufteilen und an zwei Standorten in der Seelsorgeeinheit stattfinden lassen. Bei 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern, zuzüglich Anhang, die da eingeladen sind, braucht man schon zwei Festhallen, um sie zu bewirten. Und bei der Koordination von 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern, und auch bei der Koordination durch dezentral ansässige Hauptamtliche, ist es auch sinnvoll, das Internet zu nutzen. Aber "virtuelle Gemeinde", das ist nur was für Spezialisten und nicht mehrheitsfähig - denke ich.

bearbeitet von Julius
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Ich spüre bei diesem Thread eine bizarre Mischung aus "halt dich da raus, mbo" und "mir platzt gleich der Kragen".

 

Ein paar Textbrocken, die mir so im Kopf herumschwirren:

 

Ein Diskussionsforum kann keine Gemeinde im christlichen Sinne der Nachfolgegemeinschaft sein. Es fehlen entscheidende Dinge. Gouvi hat schon eins genannt, ich möchte die Diakonie ergänzen. Eine Gemeinde braucht einen konkreten (realen) Ort, an dem sie sein kann, an dem sie wirkt.

 

Von dem Forumsverhalten "der User" auf "die Katholiken" zu schließen, halte ich schon für ein gewagtes Vorgehen. Aber dann noch die katholische Buntheit, die hier zu finden ist, auszublenden, dass ist echt ein Kunststück.

 

Und last but not least: Wie begeistert man Menschen für die Kirche? - Gar nicht!!! Und das meine ich wirklich ernst! Man kann Menschen nicht motivieren. Es funktioniert schlicht nicht. Und das gilt nicht nur für Kirche, sondern für alle Bereiche menschlichen Lebens. Beruf, Familie, Vereine, ... ohne inneren Antrieb wird es nix.

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Also hier der Link zu "Kirche im Internet":

 

http://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-mitte-west/schwerpunktartikel/studie-gl%C3%A4ubige-w%C3%BCnschen-sich-mehr-pr%C3%A4senz-d

 

Am häufigsten gewünscht werde der Kontakt zum Gemeindepfarrer oder Priester

 

Was mir nicht gefällt, ist, dass die folgenden Sätze nebeneinander stehen:

 

Bislang hätten 17 Prozent der Christen schon einmal online über Kirche und Religion diskutiert, so die Studie. Bemerkenswert hoch sei mit 22 Prozent dabei der Anteil der 14- bis 29-Jährigen, die sich in sozialen Netzwerken oder Internetforen über Glaubensfragen austauschen.

 

Diese Satzfolge will scheinbar vergessen machen, dass die Tatsache, dass sich Leute im Netz über Glaubensfragen austauschen, nichts über die Häufigkeit, die Tendenz und die Austauschpartner aussagt.

Anscheinend nicht scheinbar. Aber das paßt doch, den Evangelen reicht es, wenn mal wieder darüber geredet wird.

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Ich spüre bei diesem Thread eine bizarre Mischung aus "halt dich da raus, mbo" und "mir platzt gleich der Kragen".

 

Ein paar Textbrocken, die mir so im Kopf herumschwirren:

 

Ein Diskussionsforum kann keine Gemeinde im christlichen Sinne der Nachfolgegemeinschaft sein. Es fehlen entscheidende Dinge. Gouvi hat schon eins genannt, ich möchte die Diakonie ergänzen. Eine Gemeinde braucht einen konkreten (realen) Ort, an dem sie sein kann, an dem sie wirkt.

 

Von dem Forumsverhalten "der User" auf "die Katholiken" zu schließen, halte ich schon für ein gewagtes Vorgehen. Aber dann noch die katholische Buntheit, die hier zu finden ist, auszublenden, dass ist echt ein Kunststück.

 

Und last but not least: Wie begeistert man Menschen für die Kirche? - Gar nicht!!! Und das meine ich wirklich ernst! Man kann Menschen nicht motivieren. Es funktioniert schlicht nicht. Und das gilt nicht nur für Kirche, sondern für alle Bereiche menschlichen Lebens. Beruf, Familie, Vereine, ... ohne inneren Antrieb wird es nix.

Es ist kein wirklich überzeugendes Ziel, Menschen für die Kirche zu begeistern. Zu begeistern wären sie für die Nachfolge Christi und für einen entsprechenden Lebensweg, der zur ewigen Seligkeit führt. Das dafür notwendige Vehikel, die Kirche, ist mit allen Beulen und Schrammen, etwas, für dessen stetige Verbesserung man sich einsetzen soll, aber ohne übertriebene Erwartungen ob der unvermeidlichen Schwäche vieler Mitglieder und Vertreter.

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Ich habe mir vor 1-2 Monaten ein ganzes Wochenende um die Ohren geschlagen, um einen Ersatz für mykath zu finden. Was meint Ihr, warum ich immer wiederkomme (Mein nächstes Verschwinden ist übrigens auf den 31.12. datiert :a050: ).

Hmmm. Dann warten wir einfach bis zu Erscheinung des Herrn, dann kommste wieder :-)

 

Mach ich! :)

 

Ts, ts! Ich komm vom Sport, und da sind dann 3 Postings:

1. Julius - ok, muss ich mir nicht antun!

2. Ennasus - viel zu lang, kann nichts Gutes bedeuten; ein Indiz dafür, dass ich mich das nächste Mal gleich einloggen muss, damit meine Ignore-Einstellungen greifen (was ich denn auch getan habe, wie man sieht).

3. Du: ein überlegenswerter Vorschlag. Wenn man ihn von heute aus sieht.

 

@mbo: Ich bin seinerzeit natürlich davon ausgegangen, dass auch das Internet sich weiterentwickelt. An ein Diskussionsforum habe ich wirklich nicht gedacht.

Und freilich auch nicht an diesen Kraken, wo man die Leute, die man treffen möchte, eigentlich bereits aus dem RL kennen sollte (abgesehen von den "Freunden", die man schon kennenlernt, bevor irgendjemand von ihnen einen kennen kann, nämlich nach dem allerersten Schritt zur Anmeldung).

 

Die sakramentale Dimension halte ich auch in Gemeinden für gewährleistet, die so groß sind wie heute die Dekanate.

 

Von der katholischen Buntheit hier weiß ich, und weißt auch Du, aber...

... Lara hat geschrieben, sie hätte immer das Forum aus der Perspektive eines Neulings betrachtet. Ich habe v. a. den Thread über den Hl. Geist ebenfalls aus der Perspektive des Neulings betrachtet, weil der Threadersteller ein solcher war...

 

Frohe Feiertage!

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Ich frag jetzt nochmal: Wozu sollte man loslaufen und versuchen, Menschen "für die Kirche zu begeistern"?

Die Vorstellung, man müsse das tun, um ihre Seelen vor dem Höllenfeuer zu retten, ist ja wohl überholt, also warum?

 

mMn müsste die Frage sinnvoller lauten: Warum wirkt der Glaube auf so wenige Menschen überzeugend?

 

Hier liegt doch eigentlich der Hund begraben, denn würde der Glaube überzeugen, wären die Kirchen voll, völlig ohne Sonntagspflicht und Kirchenkaffee und so weiter.

 

Werner

Ich denke nicht, dass der Glaube fuer nur wenige Menschen ueberzeugend ist, es gibt wohl wesentlich mehr Menschen, die (irgendwie oder suchend oder auch fest) glaeubig sind, aber nicht in die Kirche gehen. Unter anderem, weil sie mit sich und ihrem Glauben oder ihrer Suche dort nicht heimisch werden koennen oder nicht heimisch sein koennen (aus verschiedensten Gruenden).

 

Was mich hier im Thread irritiert ist die von teilweise vermittelte Haltung - dann box dich halt durch, wenn du angenommen werden willst, wenn's nicht klappt, ist es deine Schuld, wir sind nicht verantwortlich dafuer, dass du dich ausgeschlossen fuehlst, sieh zu, wie du selbst klar kommst, was haben wir damit zu tun. Das erscheint mir in gewisser Weise ein unangenehmer Abklatsch einer insgesamten gesellschaftlichen Mentalitaet, wo es halt bestimmte Strategien braucht und die noetige Haerte, um sich zu durchzuboxen,entsprechend Gehoer zu verschaffen und die Elite (in dem Fall den harten Kern der Gemeinde) zu entern. Gemeindestrukturen sind immer (und das ist im freikirchlichen Bereich wie in den anderen Konfessionen dasselbe) Machtstrukturen und nach meiner Erfahrung gibt es viel Empfinden von Bedrohung der eigenen Macht durch hinzukommende. Haeufig nutzen Gemeindemitglieder (egal in welcher Konfession) die Gemeinde dazu,(wenn auch nur kleine) Macht zu erlangen, die sie ausserhalb der Gemeinde nie haetten, und halten an dieser Stellung fest. Im Gegensatz zur Aussenwelt wird in Gemeinden viel weniger transparent gemacht solche Strukturen, nirgends, das ist meine Meinung, wird so viel unter den Teppich gekehrt an Verletzungen, Kraenkungen und Machtgehabe, wie in christlichen Einrichtungen generell. Und es gibt immer noch zu wenig Gemeinden und Einrichtungen, die reflektiert versuchen mit diesen Strukturen umzugehen, durch Supervisionen etc. Fuer Aussenstehende sind solche Strukturen nur schwer zu durchschauen. Sie wundern sich irgendwann, warum sie auch nach Jahren von intensivem Engagement immer noch Aussenseiter sind. Dann bekommen sie, falls sie das thematisieren, gesagt, du bildest dir das nur ein, natuerlich gehoerst du dazu.

 

Ich denke, diese Strukturen beguenstigen sich dadurch, dass eben nicht der Glaube gegenseitig thematisiert wird und im Mittelpunkt der Beziehungen steht, sondern eine immense Geschaeftigkeit an diese Stelle tritt, Vereinsleben statt gemeinsam im Glauben zu leben. Da kann leicht Betriebsamkeit mit Begeisterung fuer den Glauben verwechselt werden.

 

Ich denke auch, dass die Frage falsch gestellt - wie begeistern wir Menschen wieder fuer die Kirche? Die Frage ist doch, was strahlen wir aus als die, die an das Evangelium glauben, ueberhaupt aus? In welchen Strukturen leben wir? Sind die so anziehend und transparent auch nach aussen, dass man hinter all den caritativen Taetigkeiten, Weihnachtsbasaren, Flohmaerkten, Frauenkreis und Chorgesang noch das sieht, warum wir ueberhaupt an der Stelle sind, wo wir uns befinden, mit unseren Fragen, Suchen, Zweifeln und Glauben?

 

Man kann natuerlich im einzelnen jetzt wieder hingehen und versuchen, das in freikirche und katholische Probleme aufzuspalten, aber ich halte das Grundproblem fuer das gleiche, naemlich die Frage, wie wir im kleinen Bereichen Macht ausueben, an Aemtern kleben etc. Sicher gibt es dann in den verschiedenen Konfessionen noch bestimmte eigene Strukturen, die darauf einwirken, wenn der Kern der Gemeinde wirkt wie eine Betonwand, an der alles abprallt oder Leute an ihren kleinen ehrenamtlichen Positionen kleben und niemanden hereinlassen.

 

Super. Da schlägt mein Herz wirklich mal mit Dir auch wenn wir sonst nicht gleicher Meinung sind.

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Du bist, wie alle Christen, Juden und Muslime durch den Glauben an Deinen oder ihren Gott, Vertreter Deines Gottes oder Ihres Gottes auf Erden.

 

Nö. Bin ich nicht. Ich bin ein Geschöpf, dass der Gnade und Barmherzigkeit Gottes bedarf. Könnte ich mich selbst erlösen, wäre die Kirche für mich überflüssig.

 

Das sehe ich nun wirklich ganz anders.

 

Darum zitierte ich auch Petrus oder den Petrusbriefschreiber:

 

 

 

Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht (1. Petrus 2,10).

 

Dass man das nicht hören will, habe ich bereits bei Julius mitbekommen.

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