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Erstkommunionlieder im Musikunterricht


Udalricus

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So viel ich weiß, gelten zumindest in unserer Gegend Kinder von Eltern, die einer Sekte angehören in der Schule als konfessionslos und müssen somit am Ethikunterricht teilnehmen.

 

Rollin

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Das Problem dabei ist, dass der Bohai Macher der selbe Vater sein dürfte, der 2011 vor ein Verfahren vor dem österreichischen Verfassungsgerichtshof, das er wegen Kreuzen in Kindergärten angestrengt hat, verloren hat.*) Die niederösterreichischen Schulbehörden sind offenbar völlig lernunfähig und haben nun dem Mann einen neuen Anlass zum Krawallmachen geliefert...und diesmal ist er m.E. im Recht. Offenbar sind die dortigen Obrigkeiten geistig im Jahr 1934 stecken geblieben.

 

*)Dieses Verfahren vergammelt z.Z in Straßburg.

 

Ich habe das jetzt mal etwas ausführlicher nachgelesen und bin nun doch ein bisschen erstaunt darüber, dass da anscheinend der Musikunterricht über das ganze Schuljahr hinweg für das Einüben von Erstkommunionliedlein mit Beschlag belegt wurde (gegen Ende wurden anscheinend auch noch die Stunden für den Rechenunterricht für die EK-Vorbereitung "umgewidmet"). Vor dem Hintergrund kann ich auch nachvollziehen, dass da mal einem konfessionsloser Vater, auch wenn der ein Streit- und Prozesshansel sein mag, der Geduldsfaden reißt. Das ganze Schuljahr über regelmäßig EK-Liedlein trällern zu lassen, erscheint mir ziemlich übertrieben, offensichtlich ging's hier eben nicht nur - wie ich zunächst angenommen hatte - um ein paar mickrige Stunden unmittelbar vor der Erstkommunion ...

Und dass ein rechtsgelehrter Beamter strafversetzt wird weil er die Rechtslage anders eingeschätzt hat als seine Vorgesetzten, verleiht der Story natürlich noch ein besonderes Gschmäckle.

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Gibt es denn in der Pfarrei keinen Kinderchor (bei uns heißt der angelehnt an berühmte Pfarr(oder Pfarrei)Spatzen.

Was hat die Schule mit der Erstkommunion zu tun? Ja, das sage ich als ehemalige Religionslehrerin. Bei uns hier mussten die Klassenlehrerinnen der 3. Klasse immer Aufsicht bei der Beichte halten (ich weiß nicht, ob es noch so ist). Das fand ich auch daneben. Es ist ein schönes Zeichen, wenn sich die Klassenleitung bei der Erstkommunionfeier sehen lässt, aber sicher keine Verpflichtung.

 

An "meinem" ehemaligen Gymnasium unterstützt der Schulchor bei großen Aufführungen den Kirchenchor, der vom selben Musiklehrer geleitet wird. Das ist keine Schulveranstaltung und deswegen sicher freiwillig (wenn natürlich auch der Dirigent schon begeistern kann :)).

 

Die Pfarreien (in unserem "Schulsprengel, etwas über 20) haben sich lange (jedenfalls solange ich im Dienst war) bei der Firmvorbereitung fast alle ganz auf die Schulen verlassen. Da gab es auch manche Auseinandersetzung. Der Lehrplan sah das Thema vor, aber eben nur als Teil vom Ganzen. Jetzt liest man immer wieder von den Aktivitäten einzelner Pfarreien in der Zeitung. Anscheinend hat sich da erfreulicherweise etwas geändert.

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Gibt es denn in der Pfarrei keinen Kinderchor (bei uns heißt der angelehnt an berühmte Pfarr(oder Pfarrei)Spatzen.

 

Warum muss denn gleich ein Kinderchor zur Feier der Erstkommunion aufgeboten werden? Gut, hier herum hat jede größere Gemeinde sowas, aber es gibt mindestens ebenso viele Gemeinden, die keine Kinderchöre unterhalten und den Erstkommuniongottesdienst trotzdem irgendwie feierlich hinkriegen, und das auch noch, ohne die Grundschulen dafür einzuspannen.

In der österreichischen Marktgemeinde gibt es allerdings den besagten Volksschulchor, der ja auch für die EK-Feier eingeplant ist. Und es gibt einen Kirchenchor, in dem sich die Schulleiterin Jaksch engagiert und sich gelegentlich auch als Solistin hervortut. Die Dame scheint auf kulturellem Gebiet in der Marktgemeinde sehr rührig und auch in der Kirchengemeinde aktiv zu sein. Mir drängt sich beinahe der Eindruck auf, dass die gute Frau möglicherweise ihre privaten Interessen nicht so ganz von ihren dienstlichen Aufgaben trennen kann, und weil sich das lange Zeit anscheinend auch nicht als notwendig erwies, tut sie sich wohl schwer damit, dass das jetzt auf einmal anders sein soll, nur weil so ein dahergelaufener Konfessionsloser Stress macht und Einspruch dagegen erhebt, dass seine Tochter im Musikunterricht fromme Lieder für das Erstkommunionfest mitproben soll, an dem sie gar nicht teilnimmt ... Dass die Gute in ihrem Eifer als Schulleiterin möglicherweise etwas überzogen hat, wurde ihr ja anscheinend durch die Schulaufsicht klarzumachen versucht. Aber dabei blieb es ja dann nicht, weil es der überwiegenden Mehrheit der katholischen Eltern als nicht zumutbar erschien, ihre Sprößlinge ausserhalb der regulären Schulzeit zum Üben zu karren und wieder abzuholen. Wobei ich mich dann auch frage, was daran so unzumutbar sein soll. Und welche Chancen hätte da ein kirchlicher Kinderchor, zu dem man die Sprößlinge ja auch ausserhalb der Schulzeit transportieren müsste. :rolleyes:

Möglicherweise ist aber demnächst ein Verwaltungsgericht der vielseitigen Frau Schuldirektorin dabei behilflich, private Interessen und Dienstpflichten auseinanderzuklamüsern.

bearbeitet von Julius
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Gibt es denn in der Pfarrei keinen Kinderchor (bei uns heißt der angelehnt an berühmte Pfarr(oder Pfarrei)Spatzen.

 

Warum muss denn gleich ein Kinderchor zur Feier der Erstkommunion aufgeboten werden?

In der österreichischen Marktgemeinde gibt es wohl besagten Volksschulchor, der ja auch für die EK-Feier eingeplant ist. Und es gibt einen Kirchenchor, in dem sich die Schulleiterin Jaksch engagiert und sich gelegentlich auch als Solistin hervortut. Die Dame scheint auf kulturellem Gebiet in der Marktgemeinde sehr rührig und auch in der Kirchengemeinde aktiv zu sein. Mir drängt sich beinahe der Eindruck auf, dass die gute Frau möglicherweise ihre privaten Interessen nicht so ganz von ihren dienstlichen Aufgaben trennen kann, und weil sich das lange Zeit anscheinend auch nicht als notwendig erwies, tut sie sich wohl schwer damit, dass das jetzt auf einmal anders sein soll, nur weil so ein dahergelaufener Konfessionsloser Stress macht... :rolleyes:

 

Ich weiß ja nur, dass es hier diesen Kinderchor gibt. Ob er aufgetreten ist, ist eine andere Frage. Aber jedenfalls wäre er aus meiner Sicht, der passendere Ansprechpartner als der Schulchor. (Von allem persönlichen Engagement der betreffenden Lehrkraft abgesehen.)

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Ich weiß ja nur, dass es hier diesen Kinderchor gibt. Ob er aufgetreten ist, ist eine andere Frage. Aber jedenfalls wäre er aus meiner Sicht, der passendere Ansprechpartner als der Schulchor. (Von allem persönlichen Engagement der betreffenden Lehrkraft abgesehen.)

 

Ja, sicher ist bzw. wäre das so. Im konkreten Fall ist allerdings das persönliche Engagement der Lehrkraft - wie ich bereits weiter oben vermutet habe - nicht auszublenden und wohl Teil des Problems: Die Dame erteilt lt. Homepage der Schule nicht nur Musikunterricht in den Klassen mit den EK-Jahrgängen, sie ist auch Leiterin des Schulchores, obendrein vor einiger Zeit zur Schuldirektorin aufgerückt und auch ausserhalb der Schule vielfältig im Leben der bürgerlichen und der Kirchengemeinde engagiert, wofür ihr von allen Seiten säckeweise öffentliches Lob gezollt wird. Und dann kommt da so ein konfessionsloser Unruhestifter daher und stellt das rundum lobenswerte und allüberall anerkannte verdienstvolle Tun der guten Frau mit seinen Sonderwünschen in Frage ... Sowas geht halt gar nicht, mindestens aber verursacht es wie in diesem österreichischen Flecken erst einmal heftigen Aufruhr - und "Bestürzung" und "Bangen" bei Leuten, die auch an anderen Orten von solchen eingeschliffenen Gewohnheiten, gelegentlich auch überhöht als "uralte Tradition" bezeichnet, profitieren. Mit der Idee, in der Kirchengemeinde einen Kinderchor für kirchliche Anlässe zu gründen, hätte man in besagtem und vermutlich auch noch in anderen Flecken wahrscheinlich wenig Erfolg: das käme ja beinahe einer Majestätsbeleidigung (der rührigen Volksschuldirektorin) gleich ...

bearbeitet von Julius
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Ich weiß ja nur, dass es hier diesen Kinderchor gibt. Ob er aufgetreten ist, ist eine andere Frage. Aber jedenfalls wäre er aus meiner Sicht, der passendere Ansprechpartner als der Schulchor. (Von allem persönlichen Engagement der betreffenden Lehrkraft abgesehen.)

 

Ja, sicher ist bzw. wäre das so. Im konkreten Fall ist allerdings das persönliche Engagement der Lehrkraft - wie ich bereits weiter oben vermutet habe - nicht auszublenden und wohl Teil des Problems: Die Dame erteilt lt. Homepage der Schule nicht nur Musikunterricht in den Klassen mit den EK-Jahrgängen, sie ist auch Leiterin des Schulchores, obendrein vor einiger Zeit zur Schuldirektorin aufgerückt und auch ausserhalb der Schule vielfältig im Leben der bürgerlichen und der Kirchengemeinde engagiert, wofür ihr von allen Seiten säckeweise öffentliches Lob gezollt wird. Und dann kommt da so ein konfessionsloser Unruhestifter daher und stellt das rundum lobenswerte und allüberall anerkannte verdienstvolle Tun der guten Frau mit seinen Sonderwünschen in Frage ... Sowas geht halt gar nicht, mindestens aber verursacht es wie in diesem österreichischen Flecken erst einmal heftigen Aufruhr - und "Bestürzung" und "Bangen" bei Leuten, die auch an anderen Orten von solchen eingeschliffenen Gewohnheiten, gelegentlich auch überhöht als "uralte Tradition" bezeichnet, profitieren. Mit der Idee, in der Kirchengemeinde einen Kinderchor für kirchliche Anlässe zu gründen, hätte man in besagtem und vermutlich auch noch in anderen Flecken wahrscheinlich wenig Erfolg: das käme ja beinahe einer Majestätsbeleidigung (der rührigen Volksschuldirektorin) gleich ...

 

Nur weil es einer einzigen Familie/Person nicht passt, muss jetzt die in vielen Jahren eingespielte und von den meisten als gut befundene Tradition weichen??

 

Schau dich mal um, in wie viel Gemeinden (sowohl kirchlich als auch politisch gesehen) es vergleichbar und zu aller Zufriedenheit so läuft. Ein Quertreiber - aus welcher Richtung auch immer er kommen mag - darf all das kaputt machen?

 

Ich wiederhole noch einmal: Im Schulalltag war längst die Möglichkeit geschaffen worden, dass dieses eine Kind an dem nicht teilnehmen muss, was alle anderen für gut befinden.

Evtl. sollte man auch mal bedenken, dass die Erstkommunion in vielen Familien und vor allem für fast alle Kinder zu einem ganz persönlichen Highlight im Leben geworden ist. Zu schulischen Aufgaben gehört auch, dieses außerschulische Umfeld der Kinder mit in den Unterricht einzubeziehen.

 

Nachdem dieser Beamte, der jetzt Schwierigkeiten hat, diesen Musikunterricht verboten hatte, haben sich all die anderen Eltern gegen dieses Vorgehen gewehrt und die alte Tradition wieder verlangt - zum Wohle aller!!!

 

Meine Meinung

Rollin

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Nur weil es einer einzigen Familie/Person nicht passt, muss jetzt die in vielen Jahren eingespielte und von den meisten als gut befundene Tradition weichen??[/Quote]

So ist es. Manchmal bedarf es anscheinend des Anstosses durch solche einzelnen Personen oder Familien, um daran zu erinnern, dass es sich bei manchen sogenannten "Traditionen" ganz einfach um bisher unhinterfragten und bequemen alten Trott handelt, und dass alte Zöpfe auch mal abgeschnitten werden können/sollen.

 

Evtl. sollte man auch mal bedenken, dass die Erstkommunion in vielen Familien und vor allem für fast alle Kinder zu einem ganz persönlichen Highlight im Leben geworden ist. Zu schulischen Aufgaben gehört auch, dieses außerschulische Umfeld der Kinder mit in den Unterricht einzubeziehen.

Ich sehe nicht ein, weswegen es eine unabdingbare Voraussetzung für ein "persönliches Higlight" im Leben sein soll, dass die Kinder im Musikunterricht einer staatlichen Schule von einer ehrgeizigen Schuldirektorin über mindestens ein halbes Jahr hinweg auf das EK-Fest getrimmt werden (dem Vernehmen nach wurden schließlich auch einige Stunden Rechenunterricht "umgewidmet") - und weswegen es Eltern solcher Kinder nicht zumutbar sein soll, sie ein halbes Jahr lang ausserhalb des Schulunterrichts von eben dieser engagierten Schuldirektorin auf das Fest trimmen zu lassen - wenn es ihnen denn wichtig ist. Ohne das jetzt nachprüfen zu wollen, schätze ich, dass das bei der Mehrzahl der EK-Kinder heutzutage auch auf abgelegenen Dörfern ausserhalb des Schulunterrichts erfolgt (allein schon deswegen, weil es bei uns nicht einmal mehr in katholischen Grundschulen Klassen mit nur einem nichtkatholischen Kind gibt) und die Kinder deswegen nicht unglücklicher sind ...

 

Nachdem dieser Beamte, der jetzt Schwierigkeiten hat, diesen Musikunterricht verboten hatte, haben sich all die anderen Eltern gegen dieses Vorgehen gewehrt und die alte Tradition wieder verlangt - zum Wohle aller!!! [/Quote]

"Zum Wohle aller!!!" ??? Ach Du lieber Himmel, wie theatralisch! Und dass "alle" Beteiligten der Auffassung sind, der Protest der Elternmehrheit gereiche ihnen zum "Wohle", dürfte zumindest zweifelhaft sein. "Dieser Beamte", der in Wahrnehmung seiner Dienstpflicht als Leiter der angefragten Rechtsabteilung zu der Auffassung kam, dass der reguläre Musikunterricht an einer Grundschule nicht für die Vorbereitung der Erstkommunionfeier verzweckt werden solle, ist zum Beispiel deswegen ein Jahr vor seiner Pensionierung strafversetzt worden. Und ob das, was Du hier hochtrabend als "Wohl aller" bezeichnest, auch wirklich gesetzeskonform ist, wird jetzt halt ein Verwaltungsgericht entscheiden.

bearbeitet von Julius
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Schau dich mal um, in wie viel Gemeinden (sowohl kirchlich als auch politisch gesehen) es vergleichbar und zu aller Zufriedenheit so läuft. Ein Quertreiber - aus welcher Richtung auch immer er kommen mag - darf all das kaputt machen?

 

Manchmal ist das Wohl weniger oder eines Einzigen wichtiger als das Wohl vieler.

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Schau dich mal um, in wie viel Gemeinden (sowohl kirchlich als auch politisch gesehen) es vergleichbar und zu aller Zufriedenheit so läuft. Ein Quertreiber - aus welcher Richtung auch immer er kommen mag - darf all das kaputt machen?

 

Manchmal ist das Wohl weniger oder eines Einzigen wichtiger als das Wohl vieler.

Das kann so gut und richtig sein. In diesem Fall sehe ich das aber nicht.

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Schau dich mal um, in wie viel Gemeinden (sowohl kirchlich als auch politisch gesehen) es vergleichbar und zu aller Zufriedenheit so läuft. Ein Quertreiber - aus welcher Richtung auch immer er kommen mag - darf all das kaputt machen?

 

Manchmal ist das Wohl weniger oder eines Einzigen wichtiger als das Wohl vieler.

Das kann so gut und richtig sein. In diesem Fall sehe ich das aber nicht.

Was angesichts der Rechtslage völlig irrelevant ist.

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Die Posse zieht weitere Kreise. Jetzt wurden den Landeshauptmann und der Landesschulratspräsident wegen Amtsmissbrauch angezeigt:

 

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/3806812/Erstkommunion_Anzeige-gegen-Proll?_vl_backlink=/home/index.do

 

Der Anzeiger ist allerdings der sagenhafte Atheistenverein, der eine so fulminantes Volkbegehren zu Stande gebracht hat...

Es liegt allerding eine abgrundtiefe Instinktlosigkeit darin, diesen Leuten eine so hervorragende Plattform zu bieten.

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Ja, das sehe ich auch so. Der betroffene strafversetzte Beamte denkt sich wahrscheinlich, dass er sich wegen des einen Jahres, das ihm bis zur Pensionierung noch bleibt, dem Streß nicht mehr aussetzen mag, den eine Klage gegen die Versetzung bedeuten würde. Sehr vernünftig, der Mann ...

 

Ein Bekannter von uns, der Pfarrer einer Seelsorgeeinheit mit mehr als 10.000 Katholiken in der Diaspora ist, hat jedes Jahr 5 Erstkommuniontermine in den verschiedenen Gemeinden seines Zuständigkeitkeitsbereichs. Die Kinder kommen - ich habe vorhin mal nachgefragt - von 7 verschiedenen Grundschulen, an denen es zudem auch keine katholische Direktorin gibt, die die Lufthoheit über die Erstkommunionvorbereitung beanspruchen würde. Letztere findet - abgesehen vom Religionsunterricht - ausschließlich ausserhalb der Schule durch ehrenamtliche und hauptamtliche MitarbeiterInnen der einzelnen Kirchengemeinden statt.

Aus dem Ort, in dem ich wohne, der mehrheitlich aber nicht so erdrückend mehrheitlich katholisch wie der niederösterreichische Flecken ist, fahren einige Kinder in eine freie katholische Schule ein paar Dörfer weiter, deren Schüler aus dem gesamten Kreisgebiet kommen. Auch dort ist Erstkommunion ein Thema im Religionsunterricht der entsprechenden Jahrgangsklassen. Da die Kinder aber in ihren Heimatgemeinden zur Erstkommunion gehen und auch an deren Erstkommunionvorbereitung teilnehmen, ist Einüben irgendwelcher Lieder eh hinfällig, es werden ja nicht in jeder Gemeinde dieselben Lieder gesungen. Sofern es bei der Erstkommunion "traditionell" zugeht, marschiert halt am Erstkommuniontag wie eh und je die dörfliche Blaskapelle auf und begleitet die Erstkommunikanten vom Pfarrheim zur Kirche ... (Soviel zu Rollins freundlicher Anregung, mich doch mal umzuschauen - im weiten Umkreis meines Wohnortes gibt es wohl nicht eine einzige kirchliche und/oder politische Gemeinde, in der eine ehrgeizige Schuldirektorin das Szepter bei der Erstkommunionvorbereitung schwingt und für die Zweckentfremdung von Unterrichtsstunden Rückendeckung beim Schulamt fände.)

bearbeitet von Julius
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Schau dich mal um, in wie viel Gemeinden (sowohl kirchlich als auch politisch gesehen) es vergleichbar und zu aller Zufriedenheit so läuft. Ein Quertreiber - aus welcher Richtung auch immer er kommen mag - darf all das kaputt machen?

 

Manchmal ist das Wohl weniger oder eines Einzigen wichtiger als das Wohl vieler.

Das kann so gut und richtig sein. In diesem Fall sehe ich das aber nicht.

 

In diesem Fall ist wohl auch eher von der Bequemlichkeit einiger Eltern von Erstkommunionkindern und nicht vom "Wohl vieler" die Rede.

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Manchmal ist das Wohl weniger oder eines Einzigen wichtiger als das Wohl vieler.

Das kann so gut und richtig sein. In diesem Fall sehe ich das aber nicht.

 

In diesem Fall ist wohl auch eher von der Bequemlichkeit einiger Eltern von Erstkommunionkindern und nicht vom "Wohl vieler" die Rede.

 

Oder es geht um den Wunsch einer einzigen sich zu profilieren. Ich kenne die Dame nicht, aber auszuschließen ist es wohl auch nicht.

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Schau dich mal um, in wie viel Gemeinden (sowohl kirchlich als auch politisch gesehen) es vergleichbar und zu aller Zufriedenheit so läuft. Ein Quertreiber - aus welcher Richtung auch immer er kommen mag - darf all das kaputt machen?

 

Manchmal ist das Wohl weniger oder eines Einzigen wichtiger als das Wohl vieler.

Das kann so gut und richtig sein. In diesem Fall sehe ich das aber nicht.

 

In diesem Fall ist wohl auch eher von der Bequemlichkeit einiger Eltern von Erstkommunionkindern und nicht vom "Wohl vieler" die Rede.

 

Oder es geht um den Wunsch einer einzigen sich zu profilieren. Ich kenne die Dame nicht, aber auszuschließen ist es wohl auch nicht.

 

Oder um beides. Profilierungswünsche einzelner fördern die Bequemlichkeit anderer, und beides zusammen kann in falsch verstandene "Tradition" ausarten.

bearbeitet von Julius
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Ich vermute mal, dass ich - wenn ich in der Haut des konfessionslosen Vaters gesteckt hätte - wegen der paar Liedlein (die werden doch nicht das ganze Jahr über EK geprobt haben) nicht einen derartigen Bohai losgetreten hätte und eher angenommen hätte, dass mein Sprößling das schon unbeschadet überstehen würde.

 

Das Problem dabei ist, dass der Bohai Macher der selbe Vater sein dürfte, der 2011 vor ein Verfahren vor dem österreichischen Verfassungsgerichtshof, das er wegen Kreuzen in Kindergärten angestrengt hat, verloren hat.*) Die niederösterreichischen Schulbehörden sind offenbar völlig lernunfähig und haben nun dem Mann einen neuen Anlass zum Krawallmachen geliefert...und diesmal ist er m.E. im Recht. Offenbar sind die dortigen Obrigkeiten geistig im Jahr 1934 stecken geblieben.

 

Ich habe inzwischen Zweifel daran, dass es sich um ein- und denselben Vater handelt. Dass derselbe Verein, der den Kreuzzügler gegen Kreuze unterstützt, die Steilvorlage von Landeshaupmann und Schulbehörde in dem jetzigen Schulkonflikt mit Wonne aufgreift und ausschlachtet, ist allerdings auch nicht anders zu erwarten. Hier ein Schreiben des Anwalts des Vaters vom April ds. Jahres:

 

http://www.religion-...oesterreich.PDF

 

 

Interessant im nachhinein ist, dass die Schuldirektorin, nachdem sie den Job seit Beginn des Schuljahres wohl kommissarisch versehen hat, erst mit Wirkung zum 1.2.2014 dann auch offiziell als Volksschuldirektorin eingesetzt wurde. Bis dahin scheint sie der Weisung, wenn auch zähneknirschend, Folge geleistet zu haben, keine normalen Unterrichtsstunden mehr auf die Erstkommunionvorbereitung zu verwenden. Die Kinder hätten sich stattdessen nachmittags getroffen, die Übungsstunden seien in den Pfarrhof verlegt worden. Kaum war die Dame als Direktorin bestätigt, wurden die durch die ausserschulische EK-Vorbereitung ach so geplagten Eltern rebellisch (die Kronenzeitung hat sich ihres Anliegens angenommen), und der Frau Direktorin wurde per E-Mail vom Landesschulrat erlaubt, die altgewohnte Praxis wieder aufzunehmen. Das riecht ja nun doch ein bisschen nach Gemauschel.

Der Groll gegen den Leiter der Rechtsabteilung ist wohl auch erst recht spät im Verlauf dieses Konflikts so laut geworden, dass er seine Strafversetzung zur Folge hatte (war mir als extreme Willkürmaßnahme erscheint) - und die wiederum jetzt erst recht Unmut bei der "Gegenseite" ausgelöst hat.

 

Die Erstkommunion in der Pfarre Heiligeneich ist übrigens heute über die Bühne gegangen, das Gerangel um das Einüben der Lieder wird wohl noch einige Zeit weiter anhalten und Gerichte beschäftigen.

bearbeitet von Julius
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