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Synoptische Harmonie


Evangelist Lukas

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Ausnahmen unterstreichen nur die Regeln, denn Bolschewismus lest sich grüssen...

Wie bitte?

Evangelium kennt auch das Phänomen der Mehrheitswirkung

Bolschewismus ist die Mehrheitswirkung!

 

Hm. Du vergleichst Dich mit Jesus? Die Juden schrien "Kreuzige ihn" und das mykath-Forum argumentiert mehrheitlich gegen deine Ideen? Die Juden vor 2000 Jahren waren bolschewistisch und das Forum ist es auch? Oder meintest du, dass die theologischen Fakultäten, die ich erwähnt habe, bolschewistisch seien? Wie auch immer - ich hoffe jetzt sehr, dass ich dich völlig missverstanden habe.

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
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Hm. Du vergleichst Dich mit Jesus? Die Juden schrien "Kreuzige ihn" und das mykath-Forum argumentiert mehrheitlich gegen deine Ideen? Die Juden vor 2000 Jahren waren bolschewistisch und das Forum ist es auch? Oder meintest du, dass die theologischen Fakultäten, die ich erwähnt habe, bolschewistisch seien? Wie auch immer - ich hoffe jetzt sehr, dass ich dich völlig missverstanden habe.

 

Alfons

 

Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir den Gedankengang und die angesprochene Verknüpfung von EvangelistLukas etwas erklären könntest. Meine Geisteskraft reicht nicht mehr aus, der Argumentation von ihm zu folgen.

 

DonGato.

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Ausnahmen unterstreichen nur die Regeln, denn Bolschewismus lest sich grüssen...

Wie bitte?

Evangelium kennt auch das Phänomen der Mehrheitswirkung

Bolschewismus ist die Mehrheitswirkung!

 

Hm. Du vergleichst Dich mit Jesus? Die Juden schrien "Kreuzige ihn" und das mykath-Forum argumentiert mehrheitlich gegen deine Ideen? Die Juden vor 2000 Jahren waren bolschewistisch und das Forum ist es auch? Oder meintest du, dass die theologischen Fakultäten, die ich erwähnt habe, bolschewistisch seien? Wie auch immer - ich hoffe jetzt sehr, dass ich dich völlig missverstanden habe.

 

Alfons

 

Ich habe den Eindruck, er meint, dass die Mehrheit nicht unbedingt recht haben muss.

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Dann hätte die gesamte katholische Kirche das Ziel, „Jesu Lehre zu umgehen“, und die evangelische Kirche gleich mit. Eine Verschwörungstheorie, ja? Was du Spätdatierung nennst, ist die weithin anerkannte „Normaldatierung“, so wie sie alle Theologiestudenten an allen Universitäten lernen, einige evangelikale Hochschulen in den USA vielleicht ausgenommen.

Ausnahmen unterstreichen nur die Regeln, denn Bolschewismus lest sich grüssen…

 

Evangelium kennt auch das Phänomen der Mehrheitswirkung

 

Übrigens, auch diese Episode eindeutig belegt, wie harmonisch die Synoptischen Evangelien zusammenpassen!

 

 

Dein Link verweist erst einmal zu einer Evangelienpraphrase (Szene: Pilatus diskutiert mit dem Volk) mit Nennung der Bezüge zu den Evangelien unter einer - wie ich finde - nicht sehr passenden Überschrift.

 

Nun ist gerade die Passion der wichtigste und älteste Teil der christlichen Überlieferung und es ist daher keine Kunst, hier das gemeinsame Gewebe der christlichen Erzählung zu finden. Niemand würde bestreiten, dass die Synoptiker hier weitgehend übereinstimmen. Aber auch hier gibt es Varianten.

Leider habe ich gerade nicht die Zeit, hier in die Details zu gehen, aber man findet schon auch Varianten.

Beispielsweise gibt es verschiedene Varianten der Abendmahlsschilderung, die nicht so einfach in eine Harmonie zu bringen sind.

 

Insgesamt legt gerade die Passionsgeschichte eher nahe, dass es eine Erzählung gibt, die zu sagen wir 80% von allen gleich erzählt wird, und die die Evangelisten in verschiedenen Varianten aufgeschrieben haben.

 

Natürlich passt da ganz viel zusammen, aber manches eben auch nicht und wenn man den griechischen Text liest, fallen einem auch unterschiedliche Stile und Wortwahlen auf, anders als bei einer Übersetzung, in der sich der Übersetzung um eine möglichst große Einheitlichkeit seines Textes bemüht.

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Ich habe den Eindruck, er meint, dass die Mehrheit nicht unbedingt recht haben muss.

 

Ah, so etwas hatte ich mir dann auch gedacht. Vielleicht, dass er irgendwem (Forum? Theologische Fakultäten?) "gleichgeschaltete Meinung" vorwerfen möchte und das mit "bolschewistisch" übersetzt.

Aber das hatte ich auch schon geschrieben, ein paar Postings zurück, dass es immer schwierig ist, mit einer eigenen neuen Idee allein gegen eine Mehrheit argumentieren zu müssen. Ich hatte Alfred Wegener und Ignaz Semmelweiß erwähnt: die Mehrheit muss nicht immer recht haben. Und es ist sicher frustrierend, wenn jemand meint, er habe "heureka!" als Erster und Einziger eine neue Lösung gefunden - und die Anhänger der alten, in seiner Sicht falschen Theorien machen sich über ihn lustig. (Aber was heißt schon "neue Idee"? In Zeiten des Modernisteneides, also nach katholischem Zeitmaß noch gar nicht so lange her, wären zwar nicht alle, aber doch einige der Ansichten des Evangelisten mehrheitsfähig gewesen.)

 

Allerdings macht sich hier niemand über den Evangelisten lustig, also jedenfalls nicht sehr. Im Gegenteil: er wird hier einigermaßen ernst genommen, man entgegnet ihm in sachlichem Ton mit umfangreichen Erläuterungen und Argumenten, die zu verfassen auch Einiges an Zeit und Hirnschmalz brauchen. Und selbst seinen pauschalen Herabwürdigungen von Katholiken/Christen/mykath-Usern wird mit Geduld und Nachsicht begegnet.

 

Alfons

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Und was hat "Mehrheit" mit "bolschewistisch" zu tun? :unsure:

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Zusammengefasst: Auf der einen Seite haben wir die Exegese, die immer komplexer wird und auf der anderen Seite gibt es das Bedürfnis nach Einfachheit und Unmittelbarkeit.

Ich persönlich habe allerdings Probleme, nachzuvollziehen, warum so viele diesen Spannungsbogen in seine beiden Pole dividieren wollen - und dann auf der ausschließlichen "Richtigkeit" eines der beiden Pole beharren (läßt sich hier im Forum in den unterschiedlichsten Schattierungen beobachten).

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Zusammengefasst: Auf der einen Seite haben wir die Exegese, die immer komplexer wird und auf der anderen Seite gibt es das Bedürfnis nach Einfachheit und Unmittelbarkeit.

Ich persönlich habe allerdings Probleme, nachzuvollziehen, warum so viele diesen Spannungsbogen in seine beiden Pole dividieren wollen - und dann auf der ausschließlichen "Richtigkeit" eines der beiden Pole beharren (läßt sich hier im Forum in den unterschiedlichsten Schattierungen beobachten).

 

Im Grunde müssen die Pole nicht auseinanderdividiert werden. Ich habe mich ja nicht deshalb um des Thema Exegese bemüht, weil ich nicht dem unmittelbaren Zugang zur Bibel traue.

Ich wende mich auch gegen jeden, der "weiß" welche Auffassung allein die Richtige ist.

 

Die Frage ist doch eher, zu welchem Zweck ich einen Text auswerte und welchen Anspruch ich meiner Auswertung gebe. Als existenzielle Mitteilung meines eigenen Glaubens und meiner Betroffenheit kann ich jeden Bibeltext lesen ohne jedwedes exegetisches Mittel. Es gibt hier ja auch viele z.T. kreative Methoden, Bibeltexte zu erschließen (z.B. Bibliodrama, Bibliolog). Dann geht es um das Eintauchen in die Vorgänge des Textes und existenzielle Anknüpfungspunkte. Nur würde niemand behaupten, dass die Dinge die mit solchen Methoden dargestellt werden irgendetwas zur Historie der Texte beitragen oder dogmatische Richtlinien zum Verständnis dieses Textes darstellen. Vielmehr verbinden sie die Texte mit dem eigenen Leben.

 

Und hier sollte man m.E. auch zwischen verschiedenen Dimensionen unterscheiden: ein im geistlichen Sinne "tieferes" Textverständnis kann es durchaus in der Weise geben, dass Menschen, die eine bestimmte Perspektive auf diesen Text teilen, auch ein gemeinsames spirituelle Verständnis dieses Textes haben. Und dieses Verständnis ist auch wahr und eine Ebene auf der der Text verstanden werden kann.

Ein Exeget fragt aus einer anderen Perspektive: wenn ich auf Basis der Texte Theologie treiben möchte, dann muss ich zumindest verstehen, welche Bedeutungsmöglichkeiten die Texte haben und welche nicht und dann kann theologische Argumente aufgrund dieser Ergebnisse mit dem Text abgleichen.

Ich kann als Exeget natürlich auch ganz andere Fragestellungen behandeln, beispielsweise geschichtliche Aspekte.

 

Wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang aber, dass man diese Ebenen auch trennt und beispielsweise nicht die spirituelle Dimension als maßgeblich für eine geschichtliche Darstellung beansprucht, wie wir das auch in diesem Fred schon mehrfach lesen konnten.

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Evangelist Lukas

Ausnahmen unterstreichen nur die Regeln, denn Bolschewismus lest sich grüssen…

 

Evangelium kennt auch das Phänomen der Mehrheitswirkung

 

Übrigens, auch diese Episode eindeutig belegt, wie harmonisch die Synoptischen Evangelien zusammenpassen!

 

Dein Link verweist erst einmal zu einer Evangelienpraphrase (Szene: Pilatus diskutiert mit dem Volk) mit Nennung der Bezüge zu den Evangelien unter einer - wie ich finde - nicht sehr passenden Überschrift.

 

(...)

Die angesprochene Episode ist keines Falls, als "Szene: Pilatus diskutiert mit dem Volk", zu betrachten. Im Gegenteil, die Episode sollte heiße: "So hetzten Höherpriestern die Menge gegen Jesus auf...". Gleiches Vorgehen brachte seine Zeit auch Bolschewiken zum Macht. Und eine fanatisierte Menschenmenge, ob auf Grund der "gleichgeschaltete Meinung", wie Ennasus sagt, oder durch fantastische Versprechungen ist das beste Werkzeug jeden Blödsinn durchzusetzen, um eigene Herrschaft zu erhalten …

 

Der Abschluss dieser Episode klärt deutlich auf, warum Pilatus Kreuzigung Jesu zugelassen hat:

Pilatus sah, dass er nichts erreichte. Im Gegenteil, der Tumult wurde immer schlimmer. Er ließ sich Wasser bringen, wusch sich vor den Augen der Menge die Hände und sagte: ‚Ich bin unschuldig am Tod dieses Mannes. Was jetzt geschieht, ist eure Sache.’ Da rief das ganze Volk: ‚Die Schuld an seinem Tod soll uns und unseren Kindern angerechnet werden!’ Daraufhin gab Pilatus ihnen Barabbas frei. Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn ´den Soldaten` zur Kreuzigung. Pilatus wollte die Menge zufrieden stellen. Darum gab er ihnen Barabbas frei; Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn den Soldaten zur Kreuzigung.

Hier sehe ich keinen "theologischen Grund", der diese Kreuzigung rechtfertigen kann, egal welche "gleichgeschaltete Meinung" ihr dafür ansetzen wollt.

 

So musst ihr sich doch "aus dem Haupt schlagen", um zu beweisen, dass eure "Theologische Notwendigkeiten" über das gegebene Text, über die Evangelien steht. Die Theologie verstehe ich als Lehre über den Inhalt der Glaubensdokumente und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens. Theologisch gelten, als inspirierte Schriften im eigenen Sinne, allein die Urschriften der biblischen Bücher. Daher wollt ihr wider mal alles verdrehen und die Ursache (die Evangelien) mit Folgen (die Theologie) zu ersetzen.

 

Sie können Gott doch nicht reinlegen. Auch dann nicht, wenn einfache Tatsachen

mit euren "Theologische Notwendigkeiten" überhaupt nicht passend scheinen…

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Evangelium kennt auch das Phänomen der Mehrheitswirkung

 

Übrigens, auch diese Episode eindeutig belegt, wie harmonisch die Synoptischen Evangelien zusammenpassen!

 

Dein Link verweist erst einmal zu einer Evangelienpraphrase (Szene: Pilatus diskutiert mit dem Volk) mit Nennung der Bezüge zu den Evangelien unter einer - wie ich finde - nicht sehr passenden Überschrift.

 

(...)

Die angesprochene Episode ist keines Falls, als "Szene: Pilatus diskutiert mit dem Volk", zu betrachten. Im Gegenteil, die Episode sollte heiße: "So hetzten Höherpriestern die Menge gegen Jesus auf...". Gleiches Vorgehen brachte seine Zeit auch Bolschewiken zum Macht. Und eine fanatisierte Menschenmenge, ob auf Grund der "gleichgeschaltete Meinung", wie Ennasus sagt, oder durch fantastische Versprechungen ist das beste Werkzeug jeden Blödsinn durchzusetzen, um eigene Herrschaft zu erhalten …

 

Der Abschluss dieser Episode klärt deutlich auf, warum Pilatus Kreuzigung Jesu zugelassen hat:

Pilatus sah, dass er nichts erreichte. Im Gegenteil, der Tumult wurde immer schlimmer. Er ließ sich Wasser bringen, wusch sich vor den Augen der Menge die Hände und sagte: ‚Ich bin unschuldig am Tod dieses Mannes. Was jetzt geschieht, ist eure Sache.’ Da rief das ganze Volk: ‚Die Schuld an seinem Tod soll uns und unseren Kindern angerechnet werden!’ Daraufhin gab Pilatus ihnen Barabbas frei. Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn ´den Soldaten` zur Kreuzigung. Pilatus wollte die Menge zufrieden stellen. Darum gab er ihnen Barabbas frei; Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn den Soldaten zur Kreuzigung.

Hier sehe ich keinen "theologischen Grund", der diese Kreuzigung rechtfertigen kann, egal welche "gleichgeschaltete Meinung" ihr dafür ansetzen wollt.

 

So musst ihr sich doch "aus dem Haupt schlagen", um zu beweisen, dass eure "Theologische Notwendigkeiten" über das gegebene Text, über die Evangelien steht. Die Theologie verstehe ich als Lehre über den Inhalt der Glaubensdokumente und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens. Theologisch gelten, als inspirierte Schriften im eigenen Sinne, allein die Urschriften der biblischen Bücher. Daher wollt ihr wider mal alles verdrehen und die Ursache (die Evangelien) mit Folgen (die Theologie) zu ersetzen.

 

Sie können Gott doch nicht reinlegen. Auch dann nicht, wenn einfache Tatsachen

mit euren "Theologische Notwendigkeiten" überhaupt nicht passend scheinen…

 

 

Zunächst einmal frage ich mich, um welche theologischen Schlussfolgerungen es hier geht.

 

Den einzigen Aspekt, den ich in Deinem Beitrag hier sehe ist, dass die Hohenpriester die Menge aufgehetzt haben. Was sollen wir daraus schließen: dass die jüdischen Priester am Tod Jesu schuld sind? Und was bedeutet das dann weiter? Genau mit solchen Begründungen haben Christen Juden verfolgt, gequält und abgeschlachtet.

Du weißt schon, dass Pilatus mit dem römischen Senat in Konflikt geraten ist, weil er dermaßen grausam war, dass es selbst den an Gewalt gegen die Kolonien gewöhnten Römer zu weit ging? Dieser brutale Pilatus soll sich von den von ihm verachteten Hohenpriester zu irgendetwas gezwungen sehen. Das ist sehr unwahrscheinlich: Viel wahrscheinlicher ist, dass die Römer mit Jesus als Unruhestifter kurzen Prozess gemacht haben. Sehr wahrscheinlich war das den jüdischen Autoritäten nicht unrecht, aber weniger aufgrund religiöser als vielmehr aufgrund politischer Erwägungen.

 

Zum Kreuzestod Jesu: Man sollte hier zwei Dinge unterscheiden: entschuldigen und erklären. Kein Christ sieht im Kreuzestod Jesu etwas, was man entschuldigen oder kleinreden müsste.

Die ersten Jünger Jesus hatten dazu noch weniger Grund als wir heutigen. Der Kreuzestod war entehrend und schändlich. Auf dem Hintergrund des Judentums bewies er sogar, dass Jesus definitv nicht im Namen Gottes gesprochen hat.

Gerade weil dies so war, mussten die Christen den Tod Jesu erst einmal sich selbst und dann auch der Welt deuten und erklären. Und das haben sie dann in vielfacher Weise gemacht. das kannst Du alles in den Urschriften des NT nachlesen und dazu reicht die Fähigkeit der Analyse. Das hat mit Theologie überhaupt nichts zu tun.

 

Es ging übrigens auch nie um theologische Notwendigkeiten, sondern es ging nur um Tatsachen (wie beispielsweise die Lesepsychologie und das Textverständnis). Kein Text - auch nicht der göttlich inspirierte - ist selbst erklärend, sondern entsteht im Kopf des Lesers. Auch in Deinem Kopf entsteht ein Text. Aber es ist Dein Text und nicht der Text aller und schon gar nicht der "objektive" Text Gottes. Gemeinsam können wir uns darüber verständigen, welche Interpretationsmöglichkeiten ein Text anbietet und welche nicht. Das erfordert aber zunächst einmal die Haltung, dem Anderen zu glauben, dass er genau wie man selbst sich um ein gutes Verständnis des Textes bemüht. Und wenn sich hier zwei Christen unterhalten, dann erfordert dies auch die Haltung, dem Anderen zu glauben, dass er genau wie man selbst die göttliche Inspiration in den Texten sucht. Das bedeutet nicht, dass man über alles ein Konsens erzielen muss, oder dass man sich selbst nicht irrt. So fand ich beispielsweise die Antwort von Alfons zur Quelle Q im Nachbarfred auf meine kritischen Bemerkungen sehr gut. Vermutlich wird das meine Meinung dazu teilweise korrigieren, weil seine Argumente einfach gut sind. Vermutlich werden Alfons und ich trotzdem nicht über alles dieselbe Meinung haben.

Wenn die Diskussion über eine Text aber dazu führt, sich gegenseitig des Un- oder Falschglaubens, ja des sich nicht in rechter ernsthafter Weise um die Texte Bemühens, des einem "falschen" ideologischen Vorbehaltes Unterliegens zu bezichtigen, ohne überhaupt ernsthaft die Argument des Anderen zu erwägen, dann führen sich diejenigen, die so argumentieren, selbst ad absurdum. Dann haben sie nichts von dem verstanden, was ein heiliger Text sagen kann.

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Der Abschluss dieser Episode klärt deutlich auf, warum Pilatus Kreuzigung Jesu zugelassen hat:

Pilatus sah, dass er nichts erreichte. Im Gegenteil, der Tumult wurde immer schlimmer. Er ließ sich Wasser bringen, wusch sich vor den Augen der Menge die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Tod dieses Mannes. Was jetzt geschieht, ist eure Sache. Da rief das ganze Volk: Die Schuld an seinem Tod soll uns und unseren Kindern angerechnet werden! Daraufhin gab Pilatus ihnen Barabbas frei. Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn ´den Soldaten` zur Kreuzigung. Pilatus wollte die Menge zufrieden stellen. Darum gab er ihnen Barabbas frei; Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn den Soldaten zur Kreuzigung.

 

Geschichten über Grausamkeit des Pilatus ändern dabei nichts. Pilatus hat drei Mal versucht, Jesum freizulassen.

 

Ich wusste es wirklich nicht, dass Mt. 27,24-26; Mr. 15,15 nur in meinem Kopf entstanden ist:

Kein Text - auch nicht der göttlich inspirierte - ist selbst erklärend, sondern entsteht im Kopf des Lesers. Auch in Deinem Kopf entsteht ein Text. Aber es ist Dein Text und nicht der Text aller und schon gar nicht der "objektive" Text Gottes.

Keine Modelle über Modelle werden jemanden helfen, wenn er nicht akzeptieren kann, dass er beim Lesen mit einem gegebenem Text was zu tun hat. Auch stundenlange psychoanalytische Referate, dabei ändern auch nichts!

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Evangelist Lukas

Interessieren würde mich aber schon, ob und wie Du in deiner selbst verfassten Evangelienharmonie die Unterschiede behandelst. Um es an einer konkreten Frage festzumachen: Wann zerriss der Vorhang im Tempel? Zerriss der Vorhang direkt nach Jesu Tod, wie Markus und auch Matthäus schreiben? Oder zerriss er schon vorher, bei der Finsternis um die sechste Stunde, während Jesus noch lebte? So berichtet es der Autor des Lukas-Evangeliums, und das tut er ja nicht ohne theologischen Grund. Lässt du in deiner Zusammenfassung beide Versionen nebeneinander stehen? Oder lässt Du eine der beiden Möglichkeiten einfach weg? Und welche?

Wann zerriss der Vorhang im Tempel?

 

Mit dem Einführungssatz in ziemlich abstraktem Absatz, der im Evangelium nach Lukas zu finden ist, eröffnet ein Erzähler das Thema wann und warum der Vorhang zerriss.Da saßen mehrere Erzähler zusammen, die das Urevangelium auslegten.

 

Es war um die sechste Stunde, und es ward eine Finsternis über das ganze Land bis an die neunte Stunde, und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels zerriss mitten entzwei. Jesus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt, verschied er.

Diese ziemlich abstrakte Erwähnung, in Verbindung mit Sterben Jesu, folgt mehr detaillierte Ergänzung des zweiten Erzählers, was wir bei Markus finden:

 

Nach der sechsten Stunde ward eine Finsternis über das ganze Land bis um die neunte Stunde. Um die neunte Stunde rief Jesus laut und sprach: "Eli, Eli lama asabthani? Das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und etliche, die dabeistanden, da sie es hörten, sprachen sie: Siehe er ruft den Elia. Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Halt, lasst sehen, ob Elia komme und ihn herab nehme. Aber Jesus schrie laut und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben bis unten.

Der dritter Erzähler bestätigt das Gesagte, dass nicht um einzelnen, sonder um mehrere Spötter es handelt, die angeblich sehen wollten, ob Elia kommen werde.

 

Und von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche aber, die dastanden, da sie das hörten, sprachen sie: Der ruft den Elia. Und alsbald lief einer unter ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn an ein Rohr und tränkte ihn. Die andern aber sprachen: Halt, lass sehen, ob Elia komme und ihm helfe. Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von obenan bis unten aus.

Diese Episode hat nicht und gar nichts zu tun, mit "gegeben theologische Vorausätzungen", vor der Entstehung der Evangelien. Die moderne Theologie hat dieser "gegeben theologische Vorausätzungen" erfunden.

 

Was deine Frage angeht, alle drei Absetze erzählen die gleiche Umstände (ohne Unterschiede, wie du behauptest), wann und warum der Vorhang im Tempel zerriss.

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Evangelist Lukas

 

wann und warum der Vorhang im Tempel zerriss.

von oben,

 

nach unten.

 

Der Wein war zu stark oder falschen Knopf geklickt?
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Franciscus non papa

er zitiert doch nur...

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Evangelist Lukas

 

er zitiert doch nur...

Die Frage ist, was zitiert Petrus, nur..?

 

Alfons fragte: Wann zerriss der Vorhang im Tempel? Ich habe dazu zugefügt auch warum zerriss der Vorhang. Das Thema aber ist (und erstmal bleibt), die Evangelienharmonie, was vorgelegter Text verdeutlichen sollte auch im Bezug zur Frage von Alfons.

 

P.S. Mein Wein ist eben gut. . .

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Franciscus non papa

ich fürchte, man bemerkt es allzusehr, wie gut Dein Wein ist. Aber wie man bei Shakespeare schon nachlesen kann, er beflügelt die Gedanken und verhindert die Tat.

 

Die Bemerkung von Petrus greift ein Angabe des Evangeliums auf - nun ist es an dir, da deine exegetischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

 

Was soll uns damit gesagt werden???

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Evangelist Lukas

Das ist das Wunderbare dabei, wenn man Texte aus Evangelien liest: man ist doch sich sicher, dass viel klüger ist, als die, die das Evangelium ausgelegt haben. Weil man etwa 2000 Jahre später lebt und "Aufklärungszeiten" hinter sich hat. . . Wie naiv!

 

Soweit es mir ist möglich, verzichte ich darauf, die gegeben Texte zu interpretieren. Deswegen ist ggf. mir egal, ob die zerrissene Markise welche Bedeutung hat oder nicht. Ich suche keinen Beweis, ob die Evangelien welche theologischen Erwartungen erfüllen. Ich interpretiere gegebenen Text so nicht, als wäre ich in der Lage, die Erzähler des Evangelium zu ergänzen. Mir reicht es aus, wenn ich folgen kann das Mindeste, was ich lese, was geschrieben steht.

 

So viel zur meinen "exegetischen Fähigkeiten". Ich halte mich nicht für Exegeten.

 

P.S. Ja, ja, hab gehört wie Christen den gegebenen Ereignis und viele, viele anderen Ereignisse aus Evangelien interpretieren. Wie naiv! So was ist nicht mein Thema.

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Das ist das Wunderbare dabei, wenn man Texte aus Evangelien liest: man ist doch sich sicher, dass viel klüger ist, als die, die das Evangelium ausgelegt haben. Weil man etwa 2000 Jahre später lebt und "Aufklärungszeiten" hinter sich hat. . . Wie naiv!

 

Soweit es mir ist möglich, verzichte ich darauf, die gegeben Texte zu interpretieren. Deswegen ist ggf. mir egal, ob die zerrissene Markise welche Bedeutung hat oder nicht. Ich suche keinen Beweis, ob die Evangelien welche theologischen Erwartungen erfüllen. Ich interpretiere gegebenen Text so nicht, als wäre ich in der Lage, die Erzähler des Evangelium zu ergänzen. Mir reicht es aus, wenn ich folgen kann das Mindeste, was ich lese, was geschrieben steht.

 

So viel zur meinen "exegetischen Fähigkeiten". Ich halte mich nicht für Exegeten.

 

P.S. Ja, ja, hab gehört wie Christen den gegebenen Ereignis und viele, viele anderen Ereignisse aus Evangelien interpretieren. Wie naiv! So was ist nicht mein Thema.

 

 

Ich habe in der Bibel noch keinen Satz gelesen, dass die synoptischen Evangelien ein Buch waren, das Paulus zerstört hat.

 

Wenn man Bibelzitate dahingehend anführt, dann ist das auch eine Interpretation der Bibel, eine Hinzufügung. Etwas, dass Du als naiv bewertest.

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Evangelist Lukas

So aufgeregt bist du nur, weil meine Sicht in deinen Kopf nicht passt?

 

Es tut mir leid, wenn es so ist mit Fragen. Ich bin nicht dein Lakai deine Fragen anzugehen, wann du es willst. Und bitte, höre auf, mich persönlich anzugreifen und deine eigen Phantasiegeschichten, als meine zu verkaufen. Und wie gerufen, so wird dir geantwortet!

 

Wenn du über meine sicht der Ereignisse (wie das Urevangelium entstand), erfahren willst, lese bitte, was ich darüber schreibe. In dem Artikel Das erste Buch unserer Zeit beschreibe ich nur das, was ich selbe gesehen und gehört habe, aber nur zur 0.1% davon was ich gesehen und gehört habe. Diese Geschichte ist war auch dann, wenn dein super klüger und genau so sturer Kopf so was für unmöglich hält.

 

Na mach jetzt weite wie gewöhnt, mit deiner Verspottungen oder schicke mich lieber nun sogar zum Psychiater. Auch solche deiner Verspottungen werde ich schon vertragen. Auch Jesum mit eure "Theologie" verspottet ihr tag täglich.

 

Übrigens, wie gefehlt dir meine persönliche Betrachtung über dich, die du stets gegen mich anwendest?

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