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Täufling schreit "nein!"


kalinka

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Es war genauso wie das laute Brüllen meiner Schwester bei ihrer Taufe. Sie war einfach gegen das übergießen mit Wasser

 

nuja - vielleicht war das Wasser zu kalt.

 

als ich noch Mesner war, hatten wir in der Sakristei einen Tauschsieder, einen Wassertopf und eine Isolierkanne.

 

Also: Taufwasser mit Wassertopf warm-machen rechtzeitig vorher, mit Tauchsieder, aber nicht zu heiß. In die Isolierkanne umfüllen, Isolierkanne mit Taufwasser in den Taufstein stellen. Auf Taufgesellschaft und den Pfarrer warten, und wenn's dann soweit ist, allen assistieren, besonders darauf schauen, ob der Pate oder die Patin schon ein bißchen darin geübt ist, ein Kind zu halten (einmal ist es mir gerade noch gelungen, das Kind festzuhalten, damit das Kind nicht mit dem Kopf voraus auf den Steinfußboden knallt).

 

wichtig: Tuch reichen, damit Kopf abgetrocknet werden kann. Mützchen wieder aufsetzen lassen, ausgespuckten Schnuller aufheben, der Mutter den Schnuller geben, damit sie den von ihr gesäuberten Schnuller wieder reinstecken kann, falls gewünscht; Taufgesellschaft beruhigen, Danklied singen, ...

 

Davon kann man ausgehen, dass ihr das Wasser zu kalt war. Es ging bestimmt nicht um die Taufe. Angewärmtes Taufwasser kam später in Mode. So wurde meine beiden Töchter mit warmen Wasser Kindgetauft, in einem orthodoxen Taufbecken durch Eintauchen. Allerdings wurden sie nicht nach ihrem Taufwillen gefragt. Der spielt ja katholischerseits keine Rolle, sondern offensichtlich eher die Menge Wasser.

 

Beide Töchter haben sich dieses Jahr dann entschieden sich taufen lassen. Die eine im Atlantik, die andere in einem bayrischen See Ende September. Das Wasser war kalt, ich weiß das, denn auch ich habe mich am gleichen Tag taufen lassen. Man spürt die Kälte aber nicht, denn die spielt dabei keine Rolle mehr: Denn es ist keine Waschung, es ist Grab und Auferstehung.

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das fast dreijährige kind hat sich mit händen und füßen gewehrt, geweint und unablässig "nein! nein! nein!" geschrien.[/Quote]

 

"nein" heißt "nein". Damit hat das Kind sich klar artikuliert. -> Taufe nicht erlaubt.

 

schnell mit nassen, über die stirn den kindes wischenden fingern getauft.

 

-> Taufe nicht gültig.

 

 

 

Conclusio: Kind ist nicht getauft.

 

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Allerdings, das schrieb schon eingangs die Fragenstellerin, das 'Nein' galt nicht der Taufe, sondern der Störung. Eingewilligt hat das Kind in die Taufe nicht, aber das hat das Geschwisterchen ebenfalls nicht. Und zum Widerspruch bedarf es ja, siehe Edit, Vernunftgebrauch. In weder dem einen noch dem anderen Fall gegeben. Und gleichfalls nicht im Falle meiner Schwester.

 

Bleibt zur Unterscheidung lediglich die Wassermenge.

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mir ist schon klar, daß sich das kleine kind nicht gegen die taufe gewehrt hat, weil ihm noch nicht klar ist, was taufe ist.

Tja, wer weiß. Vielleicht machte ihm die fehlende Klarheit auch instinktiv deutlich, daß gerade etwas danebengeht.

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Allerdings, das schrieb schon eingangs die Fragenstellerin, das 'Nein' galt nicht der Taufe, sondern der Störung.

 

hat die Fragestellerin das Kind gefragt, ob dieses "Nein" der Taufe galt, oder der Störung? Oder vermutet die Fragestellerin das?

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Darf man geweihtes Wasser einfach so erhitzen? Nicht, dass da am Ende etwas wichtiges verdampft. Wenn sich beim Erhitzen am Tauchsieder Kalk aus dem Weihwasser absetzt, ist das dann geweihter Kalk?

 

Fragen über Fragen..

Das Taufwasser stammt üblicherweise aus der Wasserleitung. Trinkwasser statt Weihwasser ist vollkommen OK. Gesegnet/geweiht wird das Wasser dann im Rahmen der Taufzeremonie. Und es geht auch ganz ohne Wasserweihe oder Weihwasser. Reines Wasser, trinitarische Formel und die rechte Absicht reichen.

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ist das kind von meinen bekannten jetzt getauft oder nicht?[/Quote]

 

nicht getauft.

 

 

und: was würdet ihr tun, wenn ihr so einer taufe beiwohnt bzw. beigewohnt habt?

 

ich hätte versucht, dem Kind zu helfen, sich gegen die Taufe zu wehren. Keine Ahnung, wie - vermutlich spontan. Hoffentlich ohne körperliche Gewalt gegen den Priester.

 

und nun? Wo das Kind in den Brunnen gefallen nach mehrmaligen, letztendlich doch erfolglosen Fluchtversuchen (ist ja noch klein, kann sich noch nicht so gut wehren) mit nassen Fingern über die Stirn gewischt worden ist?

 

gute Frage.

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Ein Kind unter sieben Jahren? Ist da ein Widerstand beachtlich? (Vernunftgebrauch).

 

Über die Materie kann man auch streiten. Der CIC spricht allgemein von "Waschung mit wirklichem Wasser" und dann "Untertauchen oder Übergießen" - keine Ahnung was das vorgeht. "Waschung" ist der nasse Finger auch, ob die beiden Bestimmungen zueinander im engeren Sinn im Verhältnis lex generalis - lex specialis stehen (dann wäre es einfach), könnte man zumindest in Zweifel ziehen. Die speziellere Norm befasst sich nämlich nur mit dem "Drumherum" ("Feier der Taufe") nicht mit den Basics.

 

Der wahre, kirchenrechtliche Witz der Geschichte: die Gültigkeit wird nicht am Taufwillen den Täuflings, sondern an der korrekten Anwendung des Wassers festgemacht.

 

Über solches Denken lässt sich Jesus ziemlich heftig au, so heftig, dass die heute Verwendung des Namens seiner Kontrahenten nur mehr als Schimpfwort dient.

 

Nehmen wir mal an, Muttern hätte sich den Widerbostigen Fratz untern Arm geklemmt, damit der Pfarrer das mit dem Wasser richtig hinkiegt. Dann stünde weiterhin die Frage im Raum, obs gültig ist.

Ich rede über den CIC, und das mit Chryso. Danke für Dein Verständnis.

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Über die Materie kann man auch streiten.

 

und über die Taufformel auch.

 

meine persönliche Meinung ist, daß ich die Taufen (Ende 18./beginnendes 19.Jh.) in der Ära des sog. "protestantischen Rationalismus" eher ein bißchen kritisch sehen würde, als da anstatt mit Wasser mit über den Kopf gestreuten Rosenblättern "getauft" wurde, weil die damals ein bißchen sehr experimentierfreudig waren.

 

Und die Taufe "auf Führer, Volk und Vaterland", wie es bei den DC praktiziert wurde, auch.

Kalinka hat kein Wort davon gesagt, also sehe ich keinen Grund mir darüber den Kopf zu zerbrechen.

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Ein Kind unter sieben Jahren? Ist da ein Widerstand beachtlich? (Vernunftgebrauch).

 

Der Vernunftgebrauch wird ab 7 vorausgesetzt, er kann aber durchaus zuvor schon vorhanden sein. Für die Eucharistie wird zB verlangt, dass das Kind das eucharistische Brot von normalem Brot zu unterscheiden weiß - aber mehr auch nicht.

 

Wenn ich entscheiden sollte, dann würde ich das Pendel hier eher zum nein ausschlagen lassen.

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Was ich ein wenig erstaunt und auch etwas entsetzt feststelle, wie einig wir Christen über die Konfessionsgrenzen hinweg doch sind.

 

Bislang dachte ich das wir uns alle, die wir an Jesus Christus glauben, einig sind im Respekt vor bzw. in der Anerkennung der Taufe der jeweils anderen Konfession. Bislang dachte ich wenn uns auch alles trennt, die Taufe "im Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes" ist das verbindende Element.

 

Wie ich hier lerne alles falsch: Uns eint der Streit.

Nicht einmal darauf, die Taufe der getrennten Geschwister zu respektieren können wir uns einigen.

 

Bin mir grad nicht sicher ob mich das ärgert oder traurig macht

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Wie ich hier lerne alles falsch: Uns eint der Streit.

Nicht einmal darauf, die Taufe der getrennten Geschwister zu respektieren können wir uns einigen.

 

 

hallo Frank,

 

woraus schließt Du das, hier in diesem Thread? ich habe das extra alles noch mal durchgelesen, aber ich komm nicht drauf.

 

Daß wir Christen uns im Streit einig sind, war schon immer so. Leider. Aber jetzt, so konkret, zum Thema Tauf-Anerkennung (Anerkennung ist für mich noch mehr als respektieren, in diesem Zusammenhang), hier in diesem Thread? Kann ich echt nicht sehen, momentan.

 

Klär mich bitte auf.

 

danke Dir,

Peter.

 

---------------------------

edit:

 

danke Dir für die pn, Frank. ist für mich geklärt, meine Antwort kommt gleich.

bearbeitet von Petrus
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Ein Kind unter sieben Jahren? Ist da ein Widerstand beachtlich? (Vernunftgebrauch).

 

Der Vernunftgebrauch wird ab 7 vorausgesetzt, er kann aber durchaus zuvor schon vorhanden sein.

Mit drei Jahren?

DA würde ich eher von Trotz-Aktion "aus Prinzip" ausgehen.

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und, zum Thema Kindertaufe, fällt mir noch was ein.

 

irgendwie drängen da vor allem die Eltern, meines Wissens nach, auf die Taufe des Kindes. Weiß nicht genau, warum - magisches Ritual? Schutz-Zauber? Kann nicht schaden, kann nützen? Oma will das? Schöne Feier?

 

nun ist ja das theologische Konstrukt der Kindertaufe dies: "Das Kind wird auf den Glauben der Eltern getauft". Gute Idee.

 

Mein früherer Pfarrer meiner früheren Pfarrei, bei dem Eltern (beide aus der Kirche ausgetreten) vorstellig wurden, um das Kind taufen zu lassen, denen hat er das gesagt. und daß er die Eltern mal wiedersehen möchte, bitte, nach einem halben Jahr, was denn aus dem Glauben der Eltern geworden sei, und hat das Kind getauft, "auf Hoffnung hin". Keiner dieser Eltern hat sich jemals wieder gemeldet. Dann hat er das nicht mehr gemacht.

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irgendwie drängen da vor allem die Eltern, meines Wissens nach, auf die Taufe des Kindes. Weiß nicht genau, warum

Warum andere Eltern das tun, kann ich nicht sagen. Wir haben um die Taufe unserer Kinder gebeten, weil wir das, was unser Leben trägt, unseren Kindern nicht vorenthalten wollten.

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Ein Kind unter sieben Jahren? Ist da ein Widerstand beachtlich? (Vernunftgebrauch).

 

Über die Materie kann man auch streiten. Der CIC spricht allgemein von "Waschung mit wirklichem Wasser" und dann "Untertauchen oder Übergießen" - keine Ahnung was das vorgeht. "Waschung" ist der nasse Finger auch, ob die beiden Bestimmungen zueinander im engeren Sinn im Verhältnis lex generalis - lex specialis stehen (dann wäre es einfach), könnte man zumindest in Zweifel ziehen. Die speziellere Norm befasst sich nämlich nur mit dem "Drumherum" ("Feier der Taufe") nicht mit den Basics.

 

Der wahre, kirchenrechtliche Witz der Geschichte: die Gültigkeit wird nicht am Taufwillen den Täuflings, sondern an der korrekten Anwendung des Wassers festgemacht.

 

Über solches Denken lässt sich Jesus ziemlich heftig au, so heftig, dass die heute Verwendung des Namens seiner Kontrahenten nur mehr als Schimpfwort dient.

 

Nehmen wir mal an, Muttern hätte sich den Widerbostigen Fratz untern Arm geklemmt, damit der Pfarrer das mit dem Wasser richtig hinkiegt. Dann stünde weiterhin die Frage im Raum, obs gültig ist.

Ich rede über den CIC, und das mit Chryso. Danke für Dein Verständnis.

 

Ich verstehe.

Jesus stört.

Das ist er gewöhnt.

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Ein Kind unter sieben Jahren? Ist da ein Widerstand beachtlich? (Vernunftgebrauch).

 

Der Vernunftgebrauch wird ab 7 vorausgesetzt, er kann aber durchaus zuvor schon vorhanden sein.

Mit drei Jahren?

DA würde ich eher von Trotz-Aktion "aus Prinzip" ausgehen.

 

In der Tat ist mein Urteil eher von Vorsicht geprägt - ich kann eben nicht sicher sein.

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In der Tat ist mein Urteil eher von Vorsicht geprägt - ich kann eben nicht sicher sein.

Genau - zumal es Dreijährige gibt, die mehr Vernunft besitzen als sehr viel ältere mykath.de-Poster. :ninja:

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Für die Eucharistie wird zB verlangt, dass das Kind das eucharistische Brot von normalem Brot zu unterscheiden weiß

 

aber nur im lateinischen Ritus. oder?

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Ein Kind unter sieben Jahren? Ist da ein Widerstand beachtlich? (Vernunftgebrauch).

 

Der Vernunftgebrauch wird ab 7 vorausgesetzt, er kann aber durchaus zuvor schon vorhanden sein.

Mit drei Jahren?

DA würde ich eher von Trotz-Aktion "aus Prinzip" ausgehen.

 

Als Eltern ausgerechnet bei der Taufe gegen eine "Trotz-Aktion" zu obsiegen, muss aber nicht unbedingt sein. Dafür ergeben sich sicher noch zahlreiche andere Gelegenheiten. Möglicherweise erinnert sich der Knabe aber auch später daran, wie er seinen taufgewillten Eltern, Paten und dem Priester nicht entkommen ist. Und ob er das dann, als frühe Erinnerung an seine Taufe, lustig findet?

Ich kann eigentlich auch die Eltern nicht verstehen, dass sie das Unternehmen Taufe nicht von sich aus abgebrochen und auf einen eventuellen späteren Zeitpunkt vertagt haben. War ja noch ein anderes Kind da, das getauft werden konnte ...

Ich habe mal kurz beim Priester unseres Vertrauens rückgefragt: Einem schon auf zwei flinken Beinchen davon laufen könnenden Täufling würde er keinesfalls mit nassgemachtem Finger hinterhersetzen, um das Zeremoniell doch noch irgendwie "erfolgreich" abschließen zu können.

bearbeitet von Julius
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Für die Eucharistie wird zB verlangt, dass das Kind das eucharistische Brot von normalem Brot zu unterscheiden weiß

 

aber nur im lateinischen Ritus. oder?

Nein, im Geltungsbereich des CIC.

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Für die Eucharistie wird zB verlangt, dass das Kind das eucharistische Brot von normalem Brot zu unterscheiden weiß

 

aber nur im lateinischen Ritus. oder?

Nein, im Geltungsbereich des CIC.

 

danke, gouvernante. also NICHT im Geltungsbereich des CCEO. richtig?

bearbeitet von Petrus
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Für die Eucharistie wird zB verlangt, dass das Kind das eucharistische Brot von normalem Brot zu unterscheiden weiß

 

aber nur im lateinischen Ritus. oder?

Nein, im Geltungsbereich des CIC.

 

danke, gouvernante. also NICHT im Geltungsbereich des CCEO. richtig?

Seufz. Petrus, du weißt, wie die Eucharistie in der Ostkirche empfangen wird?

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Es gibt eine Menge guter Zeitpunkte, die Taufe zu SPENDEN.

 

Das Alter zwischen zwei und fünf gehört nicht dazu.

 

Die Thessaloniker ließen sich seinerzeit für die Toten taufen, das ist übrigens biblisch. Im selben Brief steht auch das mit der Entrückung, by the way.

 

In der Didache, welche ebenfalls in freikirchlichen Kreisen wenig Beachtung findet, da sie nicht im Kanon auftaucht, wird übrigens ausdrücklich gesagt, man könne auch warmes Wassser nehmen, Eintauchen oder Übergießen.

 

Salzwasser ist dagegen mal was komplett Neues.

 

Ich würde, Higgs, ein bisschen vorsichtig sein. Ich finde es schon sehr hoch gegriffen, dass, wenn jemand deine Beiträge nicht so hoch schätzt, er Jesus selbst zur Seite schöbe.

 

Denn was würde Jesus dazu sagen, dass Menschen aufgrund geistiger dauerhafter Einschränkung nicht zur Taufe zugelassen werden bei euch?

 

Wo gibt es dafür einen biblischen Beleg?

bearbeitet von nannyogg57
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