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Täufling schreit "nein!"


kalinka

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Ein Kind unter sieben Jahren? Ist da ein Widerstand beachtlich? (Vernunftgebrauch).

 

Der Vernunftgebrauch wird ab 7 vorausgesetzt, er kann aber durchaus zuvor schon vorhanden sein.

Mit drei Jahren?

DA würde ich eher von Trotz-Aktion "aus Prinzip" ausgehen.

 

Als Eltern ausgerechnet bei der Taufe gegen eine "Trotz-Aktion" zu obsiegen, muss aber nicht unbedingt sein. Dafür ergeben sich sicher noch zahlreiche andere Gelegenheiten. Möglicherweise erinnert sich der Knabe aber auch später daran, wie er seinen taufgewillten Eltern, Paten und dem Priester nicht entkommen ist. Und ob er das dann, als frühe Erinnerung an seine Taufe, lustig findet?

Ich kann eigentlich auch die Eltern nicht verstehen, dass sie das Unternehmen Taufe nicht von sich aus abgebrochen und auf einen eventuellen späteren Zeitpunkt vertagt haben. War ja noch ein anderes Kind da, das getauft werden konnte ...

Ich habe mal kurz beim Priester unseres Vertrauens rückgefragt: Einem schon auf zwei flinken Beinchen davon laufen könnenden Täufling würde er keinesfalls mit nassgemachtem Finger hinterhersetzen, um das Zeremoniell doch noch irgendwie "erfolgreich" abschließen zu können.

Das stimme ich durchaus zu. Ich halte die Taufe für gültig, deren Spendung aber für falsch. Schon weil ich es als unwürdig empfinde, aus einer Sakramentsspendung eine Jagd auf den potentiellen Empfänger zu veranstalten.

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Es gibt eine Menge guter Zeitpunkte, die Taufe zu SPENDEN.

 

Das Alter zwischen zwei und fünf gehört nicht dazu.

 

Die Thessaloniker ließen sich seinerzeit für die Toten taufen, das ist übrigens biblisch. Im selben Brief steht auch das mit der Entrückung, by the way.

 

Das mit der Totentaufe wird im ersten Korinther erwähnt und bei der Stelle geht es nicht um die Taufe, sondern um die Auferstehung. Paulus nutzt die Totentaufe als Hinweis auf den Bruch in der Logik derer, die nicht an Auferstehung glauben. Denn wenn die Toten so tot sind und auch bleiben, was soll dann eine Taufe noch bringen, wenn es keine Auferstehung gibt. Das hat Paulus im Focus, nicht ein magisches Taufverständnis. Über Sinn oder Unsinn dieser Praxis verliert er kein Wort, denn das ist nicht Thema und er geht nicht OT.

 

Im Buch der Richter opfert Jiftach seine Tochter. Es ist nicht Gott, der das fordert, sondern ein Mensch, der das tut. Und glaubt dadurch sich seinen Sieg erkaufen zu können. So erklärte mir kürzlich jemand die Stelle. Menschenopfer hat sich aus den gleichen Gründen nicht durchgesetzt wie Totentaufe: Es ist magischer Blödsinn.

 

Ich würde, Higgs, ein bisschen vorsichtig sein. Ich finde es schon sehr hoch gegriffen, dass, wenn jemand deine Beiträge nicht so hoch schätzt, er Jesus selbst zur Seite schöbe.

 

Es ist nur immer wieder erstaunlich, dass die Diskussion um den CIC stets von Jesus abgekoppelt stattfindet. Das Kirchenrecht ist zunächst eine gute Idee. Man versucht die Quelle zu fassen, klare Regeln aufzustellen, das spart Zeit, weil man das Rad nicht immer wieder neu erfinden muss. Allerdings neigen gesetzestreue Menschen dann häufig dazu, an der Quelleinfassung solange weiterzubauen, bis da ein Deckel drauf ist. Dann fragt man sich, ob man ein widerspenstiges Kind gültig getauft hat und braucht einen Chryso, der mit dem Drillbohrer gegen das eigene Gesetz vorgeht und feststellt, dass, GottseiDank, nur mit einem feuchten Feudel, und daher nicht gültig getauft wurde. Ich schätze Chryso sehr. Er sucht aus pastoralen Gründen Gesetzeslücken.

 

Find ich sowohl faszinierend als auch verstörend.

 

Denn was würde Jesus dazu sagen, dass Menschen aufgrund geistiger dauerhafter Einschränkung nicht zur Taufe zugelassen werden bei euch?

 

Eine gute Frage. Ich glaube, ich habe Dir das schon mal beantwortet, ich glaube aber als PN.

 

Eine meiner Töchter war genau wie Du schreibst dauerhaft geistig behindert. Und nicht nur das, sie hatte einen ganzen Sack voll neurologischer Probleme, vom ersten Tag ihres Lebens an. Meine Mutter bat mich, sie Notzutaufen und gab mir dazu das Reiseweihwasser meines Vaters mit. Eine rote Sprühflasche, in der früher eine ganz grässliche Halsmedizin drin war. Mit schwarzer Farbe ein PX draufgemalt. Ich habe das gemacht, was mein Vater jeden Abend gemacht hatte, ich habe meinem Kind ein Kreuzzeichen auf die Stirn gemacht, ihm Gottes Segen zugesprochen, aber ich habe es nicht notgetauft.

 

Kindgetauft wurde sie dann einige Wochen später. Keine Nottaufe, aber zusammen mit ihrer gesunden Zwillingsschwester. Es war ein großes Fest. Die Familie ist gekommen, viele Freunde sind gekommen, die ganze Kinderstation war da, die Taufe fand nämlich nicht in der Heimat statt, ihr Zustand erlaubte es nicht das Krankenhaus zu verlassen. Wir feierten im wunderschönen Aufenthaltsraum der Neurologie. Das Taufbecken hatte ich bei den Orthodoxen in München geholt, die haben mir dann vor lauter Begeisterung, dass Katholiken rechtgläubig taufen, für alle Kinder diese dünnen Kerzen mitgegeben, damit möglichst alle miteinbezogen werden konnten.

 

Alle waren aufgeregt und gespannt. Die Situation ist ja schon für ein gesundes Kind stressig, was in S. vorging konnten wir nur indirekt feststellen. Je schlechter es ihr ging, desto häufiger hatte sie Krampfanfälle, desto mehr Sauerstoff brauchte sie. Eine äußerst fragile Situation. Es ging ihr merklich schlecht, meine Sorge an diesem Tag war nur die, wie wird sie das möglichst störungsfrei überstehen. Hoffentlich krampft sie nicht ständig, hoffentlich hat sie während der Taufe keinen großen Anfall. Die Ärzte beruhigten mich und setzten eigens einen Pfleger neben die Taufpatin.

 

Für alle war es ein schönes Fest. Zwei verschiedene Taufformen in einem Gottesdienst. Einmal Eintauchen gesundes Kind, einmal Übergießen krankes Kind. Seht, es geht alles, wenn man nur will. Unvergesslich auch für die Kinder. Unvergesslich auch für die Erwachsenen, unvergesslich für den Krankenhausseelsorger, unvergesslich für den taufenden Pfarrer.

 

Und keiner, nicht einmal ich, hat eine Minute daran gedacht, was das ganze für das kranke Kind bedeutet. Das war Stress pur. Alle kamen auf ihre Kosten, außer sie. Für das gesunde Kind war das ein lustiger Badespass.

 

Was soll eine Zeremonie, die ein Mensch nicht für sich selber deuten kann? Es können nur andere Menschen dieses für sich deuten. Die Botschaft kann sein: In Gottes Reich sind auch geistig Behinderte gleichberechtigt. Aber diese Botschaft gilt nicht dem geistig behinderten Täufling, der das gar nicht versteht. Diese Botschaft gilt den anderen. Der Täufling wird hier vollkommen zum Objekt. Gerade am Beispiel meiner behinderten Tochter habe ich das begriffen.

 

Und was geschieht, wenn ich einen geistig behinderten nicht taufe? Fehlt IHM was?

Meiner Tochter hätte ein stressiger Tag gefehlt.

Mehr nicht.

bearbeitet von Higgs Boson
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Schon weil ich es als unwürdig empfinde, aus einer Sakramentsspendung eine Jagd auf den potentiellen Empfänger zu veranstalten.

 

Sorry, mir ging bereits bei der Eröffnungsfrage ein Bild durch den Kopf, wo der Pfarrer mit der Wasserpistole dem Kind nachschießt...

 

-/-bitte löschen, wenn es zu geschmacklos ist-/-

Ich habe ihn vor meinem inneren Auge mit dem Kübel hinterher rennen sehen :D

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Es ist nur immer wieder erstaunlich, dass die Diskussion um den CIC stets von Jesus abgekoppelt stattfindet.

 

Ich glaube, wir suchen zwei verschiedene Dinge. Mir ist die Frage, was würde Jesus tun, sehr fremd, und jede Antwort darauf steht in der Gefahr des Totalitären: Ich weiß was Jesus tun würde - also weiß ich auch, was du tun müsstest! Und dagegen gibt es dann kein Argument, kein berechtigtes sich-wehren, denn wer wollte Jesus widersprechen? Aber der Mensch Jesus von Nazareth ist mir fremd, er ist ein Mensch des . Jahrhunderts, so gefangen in seiner Welt wie ich in meiner. Und es ist so leicht, meine Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche auf ihn zu projizieren, und zugleich enthebt es mich der letzten Verantwortung: Denn wo ich frage, was Jesus tun würde, da frage ich nicht mehr, was mir mein Gewissen sagt, das ich tun soll. Er entscheidet, aber nicht ich - und wenn es schief geht, dann war ich es nicht.

 

Ausdrücklich möchte ich betonen, dass ich dir damit nichts unterstellen will, aber mir ist das zu unverbindlich!

 

Es liegt mir mehr, mir die Frage zu stellen, wie ich mich vor den Augen Gottes fühle, welche Erwartungen ich an mich hege und ob ich diese Erwartungen als die Erwartungen des Ewigen an mich begreifen kann. Dabei hilft es mir, Zeugen den Glaubens um mich herum zu wissen - lebende und mehr oder minder lang verstorbene. Dabei hilft es mir, dass ich nicht alleine da bin, sondern in einer Gemeinschaft der Glaubenden. Aber auch das ist die persönliche Ebene.

 

Der CIC ist nicht persönlich, er ist keine Offenbarungsschrift. und ich erwarte von ihm nicht, dass er mir den Willen Gottes offenbare oder Hinweise gebe, was Jesus tun würde. Auch die beste und sauberste Rechtsinterpretation kann nicht mehr heraus bringen als eine Anweisung "der Kirche", was erwartet diese, das ich oder jemand anders tun oder lassen soll. Und über das kann ich dann auch streiten, ich kann und ich muss fragen, ob diese Anweisung moralisch zulässig ist: Es reicht nicht, das Gesetzt zu befragen bevor ich handle, aber wo mein Gewissen nicht aufschreit, da kann und muss ich dem Gesetz Folge leisten, wo es aufschreit, da muss ich dann sehen, was ich mache.

 

Und ich suche hier keine Lücken, durch die ich meinen Wunsch hindurchzwängen kann, zumal die Frage der Gültigkeit erhebliche Folgewirkungen zeitigt. Wenn ich abschließend zu einer Konditionaltaufe geraten habe, dann auch weil ich hier eher als Skrupulant geurteilt habe. Einen Schaden für den Täufling befürchte ich dabei keineswegs - Gott sieht auf andere Dinge! Aber die Rechtsordnung baut auf formellen Kriterien auf, die eine gewisse Sicherheit geben: Es geht hier nicht darum, ob sich jemand in der Kirche geborgen fühlt (das kann ich nicht per Verordnung machen), es geht aber sehr wohl darum, ob jemand voll und ganz dazu gehört. Und Zweifel daran können meines Erachtens nach gefährlich sein, weil sie an der Basis nagen. Weil auf die Frage "Gehöre ich wirklich dazu?" "Vermutlich schon!" die falsche Antwort ist.

 

Ein geschätzter kanonistischer Kollege von mir aus den Staaten pflegt seine Beiträge in unserer eMail-Liste zu unterzeichnen mit "but again: what do I know?! Dem schließe ich mich heute an.

:daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch:

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Es ist nur immer wieder erstaunlich, dass die Diskussion um den CIC stets von Jesus abgekoppelt stattfindet.

 

Ich glaube, wir suchen zwei verschiedene Dinge. Mir ist die Frage, was würde Jesus tun, sehr fremd, und jede Antwort darauf steht in der Gefahr des Totalitären: Ich weiß was Jesus tun würde - also weiß ich auch, was du tun müsstest! Und dagegen gibt es dann kein Argument, kein berechtigtes sich-wehren, denn wer wollte Jesus widersprechen? Aber der Mensch Jesus von Nazareth ist mir fremd, er ist ein Mensch des . Jahrhunderts, so gefangen in seiner Welt wie ich in meiner. Und es ist so leicht, meine Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche auf ihn zu projizieren, und zugleich enthebt es mich der letzten Verantwortung: Denn wo ich frage, was Jesus tun würde, da frage ich nicht mehr, was mir mein Gewissen sagt, das ich tun soll. Er entscheidet, aber nicht ich - und wenn es schief geht, dann war ich es nicht.

 

Ausdrücklich möchte ich betonen, dass ich dir damit nichts unterstellen will, aber mir ist das zu unverbindlich!

 

Naja, ich vermute mal, die Bibel ist Dir nicht ganz so fremd. Jedenfalls fordert dieser Jesus uns auf, ihm nachzufolgen. So einiges hat er zu sagen, und manchmal sagt er ganz komische Sachen. Und es geht bei der Frage, was Jesus tun würde nicht darum, einfach ein neues Gesetz zu erfinden und das Jesus zu nennen und wehe dem, der ihm nicht folgt. Es geht in erster Linie um die Frage. Darum, die eigene, meist sehr menschliche Position, in Frage zu stellen: Soll ich zurückschlagen oder die Spirale der Gewalt durchbrechen? Soll ich Rache schwören, oder den Weg der Vergebung gehen? Bin ich ein ängstlicher Skrupelant, oder hat mich Jesu Botschaft frei gemacht? Diese Fragen sind alle sehr persönlich, die Antwort kann nur durch eine eigene Entscheidung erfolgen, ist nicht delegierbar.

 

Es entbindet mich nicht von der Auseinandersetzung, im Gegenteil. Und es entbindet auch nicht von der Verantwortung.

 

Und es ist auch nicht unverbindlich.

Denn für das, was Jesus getan hat, ist er am Kreuz gelandet.

 

Das ist die Richtschnur, Christentum ist keine Wohlfühlreligion.

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Es entbindet mich nicht von der Auseinandersetzung, im Gegenteil. Und es entbindet auch nicht von der Verantwortung.

 

So fern sind wir uns auch nicht scheint mir. Solange es um die Frage geht, was ich tun soll.

 

Wenn ich in der Gesetzbuch schaue, dann steht da aber nie die Frage, was soll ich tun (klammern wir mal das Abfassen ein er Klageschrift aus, da schaue ich genau nach, was ich zu tun habe), sondern gefragt ist, was die (lateinische) Kirche da tut, sieht, macht.

 

Ein Beispiel:

Wenn da welche im Gedenken an die Erlösunggsgeschichte und in Erinnerung an den Auftrag des Herrn Gott loben und das Brot brechen, dann mag für die etwas geschehen. Wenn sie es ernsthaft tun, wird etwas geschehen. Wenn ich aber gefragt werde, was das aus katholischer Sicht war, dann kann ich kaum mehr sagen als: Das weiß man nicht. Messe war es aber sicher nicht.

 

Das ist die Richtschnur, Christentum ist keine Wohlfühlreligion.

 

Stimmt. Aber es ist ein Unterschied, ob ich über Christentum oder über Kirche rede. Die beiden größen widersprechen sich nicht, sie sind aber auch nicht einfach identisch.

bearbeitet von Chrysologus
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Es entbindet mich nicht von der Auseinandersetzung, im Gegenteil. Und es entbindet auch nicht von der Verantwortung.

 

So fern sind wir uns auch nicht scheint mir. Solange es um die Frage geht, was ich tun soll.

 

Wenn ich in der Gesetzbuch schaue, dann steht da aber nie die Frage, was soll ich tun (klammern wir mal das Abfassen ein er Klageschrift aus, da schaue ich genau nach, was ich zu tun habe), sondern gefragt ist, was die (lateinische) Kirche da tut, sieht, macht.

 

Ein Beispiel:

Wenn da welche im Gedenken an die Erlösunggsgeschichte und in Erinnerung an den Auftrag des Herrn Gott loben und das Brot brechen, dann mag für die etwas geschehen. Wenn sie es ernsthaft tun, wird etwas geschehen. Wenn ich aber gefragt werde, was das aus katholischer Sicht war, dann kann ich kaum mehr sagen als: Das weiß man nicht. Messe war es aber sicher nicht.

 

Natürlich ist das keine Messe. Und es will auch keine sein. Denn ist Messe das, was Jesus wollte, oder ist Messe das, was daraus geworden ist? Was Jesus wollte, darüber lässt er sich nur am Rande aus: Tut dies. Ende der Anweisung. Man kann da jetzt 2000 Jahre Kirchengeschichte und liturgischen Überbau reinpacken, inkulturieren oder eben nicht, Wildwuchs der in dieser Zeit notwendigerweise entsteht mit einem Wust aus Regeln entgegenstehen, bis man Katzen anbindet, oder man einfach sagen: Da stelle mer uns janz dumm, wat is'n Jottesdienst?

 

Freikirchen geben darauf eine völlig andere Antwort. Wir haben die Freiheit das zu tun. Denn es ist möglich.

 

Auch geben wir eine völlig andere Frage auch die Antwort 'Was ist Taufe?'. Während Katholiken in die Kirche hineingetauft werden, darum auch natürlich Behinderte dort hineintaufen müssen, ist das für uns nicht notwendigerweise so. Die Abgrenzungsfrage: "Wer ist drin und wer ist nicht drin?" stellt sich so für uns nicht. Ist Kirche für Jesus der exklusive Club der Getauften, dann wäre es sicher unfair, Behinderten damit die Aufnahme in diesen Club zu verweigern, weil sie eben nicht getauft werden. Aber das ist für uns nicht die Frage. Die Frage stellt sich nicht. Die stellt sich für Katholiken, nicht für uns. Daher setzt Nanny mit ihrer Frage nach WWJD mit dauerhaft geistig Behinderten ein Tauf-und Kirchenverständnis voraus, das wir so nicht haben.

 

Was meinte Jesus mit 'Ekklesia'? Ursprünglich ist das die Versammlung der (männlichen) Vollbürger. Das sind auch im übertragenen Sinn reife und erwachsene Menschen, die die Geschicke der Gesellschaft leiten und lenken, in jedem Fall aktiv mitgestalten. Wir haben in unserer Gemeinde ein Mitglied, er ist nun 21, gerade mal ein Jahr jünger als meine älteste Tochter. Ich kenne ihn seit 15 Jahren, er ist dauerhaft geistig behindert. Er ist Teil der Gemeinde, keiner zweifelt daran, dass er zu uns gehört. Und doch ist er nicht getauft. Das macht ihn nicht minderwertig, aber niemand mutet ihm ein Ritual zu, das er nicht versteht und begreift. Er kann nicht selbstbestimmt und gezielt, aktiv in der Gemeindeversammlung seine Stimme erheben, aber durch seine Fröhlichkeit und Echtheit ist er uns immer wieder Herausforderung und Bereicherung. Er gehört zu uns. Dazu muss er nicht getauft sein.

 

Wenn verschiedene Konfessionen miteinander sprechen, dann sollten sie immer zuerst die Begriffsdefinitionen absprechen und nicht davon ausgehen, dass die andere Seite darunter dasselbe versteht. Man darf Protestanten daher auch gerne darüber aufklären, was mit 'Kirche' im Sinne von Lumen Gentium und Dominus Jesus eigentlich gemeint ist. Die Reaktionen sind einheitlich entsetzt: Dieser Art Kirche will man gar nicht angehören.

 

Aber wir können uns im Tun immer wieder treffen. Auch wenn wir Dinge unterschiedlich begreifen, eint uns immer wieder - Jesus.

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Und warum sollte man bei der Taufe ein weißes T- Shirt anhaben, wenn man doch gerne sein Lieblings-T-Shirt anziehen will?

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Wozu also überhaupt taufen?

 

Taufe, ein magischer Akt, mit dem man in eine Kirche hineingeschwurbelt wird?

Tztztz, dau weisst doch, dass Christen es nicht gern haben, wenn man christliche Magie als Magie bezeichnet :ninja:

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Taufe, ein magischer Akt, mit dem man in eine Kirche hineingeschwurbelt wird?

 

Klingt auch nicht gut - wäre aber auch nicht meine Auffassung. Diese ist nämlich etwas verdorben durch meine freikirchliche Zeit (allerdings anders, als man denken könnte - ich bin ja im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte vom Freikirchler zum (Alt)Katholiken mutiert).

 

Aber erzähl mal: So recht schlau wurde ich aus der Taufe in meiner freikirchlichen Zeit auch nicht. Man ließ sich taufen, weil es die Tradition gebietet, als "christliche Wiedergeburt", bei der der "alte Adam ersäuft" wurde. Bisweilen hatte ich den Eindruck, dass das Symbol der Taufe gegenüber dem Symbol der Konfirmation im Hintergrund lag - sozusagen die Kindersegnung als Ersatz für die Kindstaufe (auf die man zwar aktiv verzichtete, für die man aber dennoch einen Ersatz haben musste) und die Taufe als Ersatz für die eigentlich wichtigere Konfirmation, bei welcher der persönliche Glaube bekannt und bestätigt wird.

 

Insofern würde mich interessieren, was Du als wichtigste Aussage der Taufe sehen würdest - natürlich jetzt im Zusammenhang mit der Aussage, dass Du die Taufe generell anscheinend nicht für "theologisch zwingend notwendig" hältst.

 

Ach ja - was denke ich über die Taufe? Da habe ich eine sehr materialistische - und sicherlich völlig unkatholische - Sicht: Die Taufe ist ein Zeichen dafür, dass sich Gott UND die Kirchengemeinde ohne jegliche Vorleistungen dem frischgebackenen Menschen zuwenden. Aus meiner Sicht bewirkt die Taufe aus sich heraus nichts, sondern symbolisiert die allemal bestehende Zusage in einem Ritus. Dass damit auch die Zugehörigkeit zur Kirche verbunden ist, dürfte trivial sein. Ob meine Vorstellung Magie ist? Ich glaub eher nicht.

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Auch geben wir eine völlig andere Frage auch die Antwort 'Was ist Taufe?'. Während Katholiken in die Kirche hineingetauft werden, darum auch natürlich Behinderte dort hineintaufen müssen, ist das für uns nicht notwendigerweise so. Die Abgrenzungsfrage: "Wer ist drin und wer ist nicht drin?" stellt sich so für uns nicht. Ist Kirche für Jesus der exklusive Club der Getauften, dann wäre es sicher unfair, Behinderten damit die Aufnahme in diesen Club zu verweigern, weil sie eben nicht getauft werden. Aber das ist für uns nicht die Frage. Die Frage stellt sich nicht. Die stellt sich für Katholiken, nicht für uns. Daher setzt Nanny mit ihrer Frage nach WWJD mit dauerhaft geistig Behinderten ein Tauf-und Kirchenverständnis voraus, das wir so nicht haben.

 

Der vorstehende Absatz erschließt mir nun unsere höchst unterschiedliche Sicht der Dinge.

 

Kirche ist für mich in der Tat kein Club der Getauften, ich für meinen Teil vermag zwischen Getauft-Sein und Kirchenglied-Sein nicht zu unterscheiden (wobei ich mich hier vor der Frage drücke, welches soziales Gebilde in der Welt denn nun genau und wie Kirche ist).

 

Theologisch gesprochen ist die erste Antwort des Einzelnen auf den Anruf Gottes der Glaube. Die Antwort auf das Du-sollst sein! Gottes an den Menschen ist zuerst das "Ich bin!" und dann das "Ich bin vor Dir!". Da Gott in seinem Wesen Gemeinschaft ist, da mich eine Verschiedenheit Personen des einen Gottes anruft, ist es ein Ruf in Gemeinschaft, in Gemeinschaft mit Gott und damit in Gemeinschaft mit denen, die auf den Anruf Gottes geantwortet haben.

 

Gott wurde Mensch in Christus Jesus, er lebte unter uns, wurde gekreuzigt und begraben, erstand von den Toten und wirkt fort in der Kirche. Der Anruf dieses Gottes beruft mich in die Nachfolge Jesu Christi. Nachfolge bedeutet jedoch nicht, den Gedanken Jesu weiterzutragen, Nachfolge bedeutet, mit ihm durch Tod und Auferstehung hindurch Werkzeug zur Versöhnung der Welt mit sich und mit Gott zu werden. Der Ruf in die Kirche, die Versammlung, steht nicht neben anderen Rufen, er ist DER Ruf in die Nachfolge. "Christen kann es nur als Versammelte geben" - schrieb ein Theologe einmal.

 

Dies bedeutet für mich aber immer nur ein Mitwirken - ich sehe mich hier in der Tat als einfachen Knecht, der von dem, was sein Herr tut, nichts weiß (die Bibelstelle zu suchen, fehlt mir gerade die Ruhe). Alleine kann ich da nichts tun, ICH ohnehin nicht, WIR auch nicht, ER schon - aber ER durch UNS und damit durch MICH.

 

Man mag das jetzt für kollektivistisch halten - die Gefahr besteht, und deshalb muss man auch die Berufung und die Würde des Einzelnen betonen. Aber die freikirchliche Antwort scheint mir zu individualistisch zu sein, wenn ich es richtig verstehe, dann ist Taufe für euch ein wiederholbares Ritual, in der der Einzelne seinen Glauben bekennt und feiert. Für uns ist es die Antwort der Gemeinschaft der Glaubenden auf den Wunsch des Einzelnen (oder seiner Eltern), Christus nachzufolgen.

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Taufe, ein magischer Akt, mit dem man in eine Kirche hineingeschwurbelt wird?

 

Klingt auch nicht gut - wäre aber auch nicht meine Auffassung. Diese ist nämlich etwas verdorben durch meine freikirchliche Zeit (allerdings anders, als man denken könnte - ich bin ja im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte vom Freikirchler zum (Alt)Katholiken mutiert).

 

Aber erzähl mal: So recht schlau wurde ich aus der Taufe in meiner freikirchlichen Zeit auch nicht. Man ließ sich taufen, weil es die Tradition gebietet, als "christliche Wiedergeburt", bei der der "alte Adam ersäuft" wurde. Bisweilen hatte ich den Eindruck, dass das Symbol der Taufe gegenüber dem Symbol der Konfirmation im Hintergrund lag - sozusagen die Kindersegnung als Ersatz für die Kindstaufe (auf die man zwar aktiv verzichtete, für die man aber dennoch einen Ersatz haben musste) und die Taufe als Ersatz für die eigentlich wichtigere Konfirmation, bei welcher der persönliche Glaube bekannt und bestätigt wird.

 

Ein Zeichen und seine Geschichte...

 

Die Konfirmation wurde in der evangelischen Kirche in der Zeit der Täuferbewegung von Martin Bucer entwickelt, damit dem Bedürfnis nach einer eigenen Glaubensentscheidung Rechnung getragen werden kann. Also, die Glaubenstaufe war sozusagen der Pate der Konfirmation. Die Möglichkeit, sich aktiv zu entscheiden und seinen Glauben zu bekennen hat sich aber als derart dem menschlichen Bedürfnis herausgestellt, dass noch drei weitere Bekenntnis / Übergangsformen entstanden sind.

  • Der katholischen Firmung, welche von ihrem Selbstverständnis die Versiegelung er Taufgnade ist und rein garnichts mit persönlichem Glauben zu tun hat, genausowenig wie die Kindertaufe, bekam im Laufe der Zeit irrtümlich diese Bedeutung. Nicht für alle. Für Mecky zum Beispiel ja, für NannyOgg dagegen nicht.
  • Auch entstand für die nicht an Religion gebundenen Jugendlichen die Jugendweihe. Hier wird zwar nichts wirklich bekannt und man feiert in dieser Feierlichen Stunde einfach fröhlich den jungen Erwachsenen, was auch keine schlechte Idee ist.
  • Die Fest der Bar Mitzwa ist ebenfalls auf den Einfluss der Konfirmation zurückzuführen.

Dass die Kindersegnung in den Freikirchen hingegen die Lücke füllt, die der Verzicht auf Säuglingstaufe hinterlässt ist unbestritten. Es werden aber nicht alle Kinder gesegnet. Manche Eltern machen das halt nicht, das ist dann aber auch in Ordnung.

 

Insofern würde mich interessieren, was Du als wichtigste Aussage der Taufe sehen würdest - natürlich jetzt im Zusammenhang mit der Aussage, dass Du die Taufe generell anscheinend nicht für "theologisch zwingend notwendig" hältst.

 

Notwendig im Sinne von, wer nicht getauft wird kann nicht gerettet werden halte ich sie nicht. Doch glauben das heute auch die wenigsten Katholiken - das war nicht immer so. Wichtig ist mir, ich muss mich nicht taufen lassen, ich darf. Es ist meine Antwort auf das Geschenk der Erlösung. Es ist gleichzeitig mein öffentliches Bekenntnis, dass niemand außer Jesus Ansprüche an mich anmelden kann, weil er mich sozusagen eingekauft hat.

 

Jesus gibt den Taufbefehl gleichzeitig mit dem Missionsauftrag. Er selber hat sich nicht zur Bedeutung der Taufe geäußert, außer dass der Mensch aus Wasser und Geist wiedergeboren werden muss. Und er hat auch nicht selber getauft, das seinen Jüngern überlassen. Erst Paulus äußert sich zu Taufe, schreibt von Grab und Auferstehung. Einen weiteren Hinweis liefert die Geschichte vom Kämmerer. Nachdem Philippus ihm die gute Botschaft Jesus gebracht hat, möchte dieser getauft werden. Philippus folgt dem Jesuswort: "Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden" und meint, wenn der Kämmerer glaube wäre es erlaubt, ihn zu taufen. Daraufhin bekennt der Kämmerer, dass Jesus der Sohn Gottes ist, wird getauft und ist allein. Apg 8,26-39.

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Man mag das jetzt für kollektivistisch halten - die Gefahr besteht, und deshalb muss man auch die Berufung und die Würde des Einzelnen betonen. Aber die freikirchliche Antwort scheint mir zu individualistisch zu sein, wenn ich es richtig verstehe, dann ist Taufe für euch ein wiederholbares Ritual, in der der Einzelne seinen Glauben bekennt und feiert. Für uns ist es die Antwort der Gemeinschaft der Glaubenden auf den Wunsch des Einzelnen (oder seiner Eltern), Christus nachzufolgen.

 

Nein, es ist so unwiederholbar, wie im katholischen Verständnis. Weshalb wir auch nicht von Wiedertäufern, sondern von der Täuferbewegung sprechen. Wir taufen nicht wieder. Wer getauft wird, betrachtet sich als vorher als ungetauft. Wer bei uns seine Kindertaufe als gültig anerkennt kann daher nicht getauft werden. Denn er ist schon getauft.

 

Allerdings hast Du recht, die Täuferbewegung entsteht aus dem Bedürfnis heraus, nicht kollektiv geglaubt zu werden, sondern stellt die eigene Glaubensentscheidung in den Mittelpunkt. Da aber weder Jesus noch die Apostel sich mit dem Problem der kindgetaufter Christen herumschlagen mussten, hat dieses Problem keinen Eingang die Bibel gefunden. Allerdings, soweit besteht biblische Klarheit, die Taufe des Johannes (=Taufe zur Vergebung der Sünden) ist NICHT die Taufe der Apostel. Paulus lässt die nur Johannesgetauften nachtaufen.

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Notwendig im Sinne von, wer nicht getauft wird kann nicht gerettet werden halte ich sie nicht.

 

Gut - In Ordnung. Sehe ich auch so. Jetzt weiß ich aber noch immer nicht, was die Taufe für Dich ist.

Ist sie für Dich ein rituelles Symbol für bestimmte theologische Aussagen? Oder "bewirkt" sie direkt etwas - im ersten Falle fehlt nichts, im zweiten Falle fehlt was (falls Du das so siehst: Was fehlt denn dann?)

 

Weder die FEG's in Nürnberg und in Osterode, noch die in München konnten mit damals so richtig klarmachen, was "Taufe" nun eigentlich ist - außer, dass man das schon immer so gemacht habe, dass die Kindstaufe zwar anerkannt würde, aber eigentlich falsch sei und dass die Taufe die Voraussetzung für die Mitgliedschaft und damit die aktive Mitarbeit in den gemeindeleitenden Gremien wäre. Und dass das aktive Glaubensbekenntnis die Voraussetzung für die Taufe wäre.

 

Nachtrag: Die Bar Mitzwa ist seit ca. 1300 als religiöser Übergangsritus in das Erwachsenenleben bekannt. Bucer kam 150 Jahre später.

bearbeitet von Lothar1962
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Notwendig im Sinne von, wer nicht getauft wird kann nicht gerettet werden halte ich sie nicht.

 

Gut - In Ordnung. Sehe ich auch so. Jetzt weiß ich aber noch immer nicht, was die Taufe für Dich ist.

Ist sie für Dich ein rituelles Symbol für bestimmte theologische Aussagen? Oder "bewirkt" sie direkt etwas - im ersten Falle fehlt nichts, im zweiten Falle fehlt was (falls Du das so siehst: Was fehlt denn dann?)

 

Weder die FEG's in Nürnberg und in Osterode, noch die in München konnten mit damals so richtig klarmachen, was "Taufe" nun eigentlich ist - außer, dass man das schon immer so gemacht habe, dass die Kindstaufe zwar anerkannt würde, aber eigentlich falsch sei und dass die Taufe die Voraussetzung für die Mitgliedschaft und damit die aktive Mitarbeit in den gemeindeleitenden Gremien wäre. Und dass das aktive Glaubensbekenntnis die Voraussetzung für die Taufe wäre.

 

Meine persönliche Aussage zu Taufe hast Du wegzitiert, aber ich sehe in der Taufe keine Wirkung im Sinne eines katholischen Sakraments.

 

Es ist meine Antwort auf das Geschenk der Erlösung. Es ist gleichzeitig mein öffentliches Bekenntnis, dass niemand außer Jesus Ansprüche an mich anmelden kann, weil er mich sozusagen eingekauft hat.

 

Von der FEG gibt es Leitsätze zur Taufe, diese haben allerdings keinen dogmatischen Charakter, sondern der Text ist eine "Orientierungshilfe in der gegenseitigen zwischenkirchlichen Situation".

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Es ist meine Antwort auf das Geschenk der Erlösung. Es ist gleichzeitig mein öffentliches Bekenntnis, dass niemand außer Jesus Ansprüche an mich anmelden kann, weil er mich sozusagen eingekauft hat.

Sorry, das habe ich übersehen, weil zuerst nicht verstanden.

 

Jetzt habe ich es nochmals gelesen - ja, jetzt verstehe ich das.

 

Danke.

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Bei ungültigen Eheschließungen (ich habe jetzt schon zwei evangelische Trauungen erlebt, bei denen 1 Partner katholisch ist und bei denen ich mir zu 99,99999 % sicher bin, daß keine Dispense eingeholt wurden) schweigt man ja in der Regel ...

 

Das interessiert mich jetzt. Ich habe meine katholische Frau evangelisch geheiratet, Dispens haben wir nicht eingeholt. Was hätte das geändert? Was wäre mit Dispens gültiger?

 

Thomas

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Bei ungültigen Eheschließungen (ich habe jetzt schon zwei evangelische Trauungen erlebt, bei denen 1 Partner katholisch ist und bei denen ich mir zu 99,99999 % sicher bin, daß keine Dispense eingeholt wurden) schweigt man ja in der Regel ...
Das interessiert mich jetzt. Ich habe meine katholische Frau evangelisch geheiratet, Dispens haben wir nicht eingeholt. Was hätte das geändert? Was wäre mit Dispens gültiger?
Deine Frau ist (soweit das aus Deinen Angaben fassbar ist) nach den Regeln der Katholischen Kirche nicht verheiratet und lebt daher in den gleichen Verhältnissen wie geschiedene Wiederverheiratete.

 

Anders formuliert: Aufgrund des Formfehlers könntet ihr beide mit anderen ledigen Partnern immer noch katholisch heiraten.

bearbeitet von Flo77
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Die Taufe des Äthiopiers ist vermutlich die Stelle, die paradigmatisch für die Taufpraxis der Freikirchen herangezogen wird. Wenn man bedenkt, dass es eine Erzählung ist, welche die Entstehung des Christentums schon früh in Äthiopien erklären wollte und durch diese Taufe diese Kirche in die apostolische Sukzession einbinden wollte - Lukas mal wieder -, dann finde ich das schon recht erstaunlich. Denn Tauftheologie selbst ist bei Lukas eher dünn gesät.

 

Nun gut, exegetisches Wissen ist obsolet, wenn man eine Bibel hat.

 

Aber dennoch - wusste der Äthiopier, dass er aus Wasser und Geist wieder geboren wurde (Johannes) oder mit Christus begraben und zu neuem Leben geboren (Paulus)? Wie lange war seine Katechese? Tauft ihr auch Leute spontan nach einem Gespräch im Auto, so nach geschätzt 20 Minuten - geht das bei euch?

 

Als Cornelius sein ganzes Haus taufen ließ, auch hier ist Lukas der Erzähler, wen schloss es ein, wen schloss es aus?

 

Gab es überhaupt Kinder in den Gemeinden der Urchristen? Es werden doch keine erwähnt, außer in den Haustafeln der Deuteropaulinen.

 

Sorry, du hast Recht, es ist der 1. Korintherbrief, der die Taufe der Toten erwähnt. Mein Fehler. Aber nichtsdestotrotz, würde ich es tun, keiner könnte es mir verbieten, weil es nicht biblisch sei.

 

Nunja, das Kirchenrecht vermutlich, aber das sind ja nur Leute, die Katzen anbinden.

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