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Soll das Kind getauft werden?


Annegret

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Hallo ich habe mal eine Frage an alle.
Ich bin ein wenig in der Zwickmühle.
Mein Mann möchte unsere Tochter nicht taufen, ich selber finde es aber eigentlich ganz gut.
Meine Eltern sind auch dafür das getauft werden soll.
Mein Mann sagt das sie es selber entscheiden soll wenn sie alt genug ist. Aber ist es nicht so das man später wenn man in ein gewisses Alter gekommen ist einfach zu faul ist um sich taufen zu lassen?
Interessiert mich einfach mal wie die Mehrheit darüber denkt.

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Hallo ich habe mal eine Frage an alle.

Ich bin ein wenig in der Zwickmühle.

Mein Mann möchte unsere Tochter nicht taufen, ich selber finde es aber eigentlich ganz gut.

Meine Eltern sind auch dafür das getauft werden soll.

Mein Mann sagt das sie es selber entscheiden soll wenn sie alt genug ist. Aber ist es nicht so das man später wenn man in ein gewisses Alter gekommen ist einfach zu faul ist um sich taufen zu lassen?

Interessiert mich einfach mal wie die Mehrheit darüber denkt.

 

 

Da die Mehrheit hier christlich ist, wird sie dich dazu ermuntern, das Kind taufen zu lassen. Bist du der Meinung, dass eine spätere, oder womöglich überhaupt nicht stattfindende Taufe für das Kind schädlich oder gar gefährlich ist?

Wenn ja, warum.

 

einfach mal so nachfragend..................tribald

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Einsteinchen

Das erinnert mich an den "Idealisten", der mit dem Baby nicht redet, weil er sagt, mein Sohn soll einmal selbst entscheiden, welche Sprache er spricht.

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Hallo ich habe mal eine Frage an alle.

Ich bin ein wenig in der Zwickmühle.

Mein Mann möchte unsere Tochter nicht taufen, ich selber finde es aber eigentlich ganz gut.

Meine Eltern sind auch dafür das getauft werden soll.

Mein Mann sagt das sie es selber entscheiden soll wenn sie alt genug ist. Aber ist es nicht so das man später wenn man in ein gewisses Alter gekommen ist einfach zu faul ist um sich taufen zu lassen?

Interessiert mich einfach mal wie die Mehrheit darüber denkt.

 

 

Sieht so aus, als hätte dein Mann den Zweck der Säuglingstaufe erkannt ... und logischerweise bin ich da ganz seiner Meinung.

 

Freunde von mir gehen gerade auf eine ähnliche Situation zu ... sie wollen ihren kleinen Wurm eigentlich nicht taufen lassen, müssen aber.

1. Weil die Familie Druck macht und

2. Weil sie ihren Job nicht verlieren will ("kirchlicher" Arbeitgeber)

 

Jetzt lautet Plan B mich als Taufpaten "einzuschmuggeln" :-D

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Baumfaeller

Erste, oberflächliche Frage: Wie alt ist die Tochter? Ich weiss gar nicht, in welchen Alter ein katholisches Baby ueberlichweise getauft wird (an meine eigene Taufe kann ich nicht nicht erinnern, und eine Kopie des Taufscheins existiert anscheinend nicht mehr). Handelt es sich hierbei um einen Säugling, oder ist es ein Schulkind, oder eine Gymnasiastin? Das letztere ist eher unwahrscheinlich, da m.W. nach dem Kindesalter eine Mitwirkung des Täuflings notwendig ist, und dann hättest Du Deine Frage nicht so formuliert. Warum stelle ich diese Frage: Weil eine Säuglingstaufe etwas komplett normales ist, während die Taufe bei älteren Kindern irgendwo zwischen ungewöhnlich und sehr selten ist (genauso wie sie bei Erwachsenen sehr selten ist, nur ein ganz kleiner Teil aller Erwachsenen lässt sich taufen). Warum ist das wichtig? Weil es durchaus einen Unterschied macht, ob Du hier einen ganz normalen Ritus mitmachen möchtest, oder durch eine seltene und mutige Tat ein Zeichen setzen willst.

 

Ich nehme mal an, dass Du Christin bist, wahrscheinlich sogar katholisch. Und aus einer katholischen Familie. Das kann man alles aus Deinem Beitrag ableiten. Willst Du, dass eure Tochter katholisch erzogen wird, und den katholischen Glauben annimmt? Wie wichtig ist Dir das? Bist Du der Meinung, dass eure Tochter das selbst entscheiden kann oder soll? Wenn ja, in welchem Alter?

 

Und wir können aus Deinem Beitrag vielleicht auch vermuten, dass Dein Mann nicht katholisch ist. Vielleicht sogar ein erklärter Gegner der Kirche, oder vielleicht einfach nur neutral abwartend eingestellt. Will er, dass eure Tochter katholisch erzogen wird, oder den katholischen Glauben annimmt, oder vielleicht das Gegenteil? Wie wichtig ist ihm das? Geht es ihm gegen den Strich, ist es ihm egal?

 

Noch ein anderer Faktor. In manchem Familien, und in manchen Gegenden oder Gemeinschaften ist eine Säuglings-Taufe einfach eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Zum Beispiel bin ich getauft, obwohl sowohl meine Eltern als auch ich Atheisten sind, und nicht katholischer Abstammung; als ich geboren wurde, war in der Gegend eine Taufe einfach eine absolute Norm. Ein Baby nicht taufen zu lassen wäre für den Freundeskreis ein Affront gewesen. Gibt es in Deinem Freundeskreis oder Deiner Familie einen Beinahe-Zwang zur Taufe? Und wenn ja, wäre es eigentlich so schlimm, den nachzugeben? Die Tochter kann sich ja immer noch, wenn sie erwachsen(er) wird, aussuchen ob sie dem Glauben angehören will oder nicht (obwohl, als Vater eines 15-jährigen ist mir nicht klar, ob Kinder jemals erwachsen werden, und meine Frau ist sicher der Meinung, dass ich auch keine Vernunft habe). Im Grunde ist es meines Erachtens keine Katastrophe, wenn man ein Baby tauft, nur damit die Tanten und Omas aufhören zu quengeln. Es schadet dem Baby nicht, und es erwächst daraus keine Verpflichtung, später mal ein Katholik zu werden, aber es macht es einfacher.

 

Aber meines Erachtens das wichtigste ist: Du musst Die Fragen, die ich oben gestellt habe, hier gar nicht beantworten. Vor allem nicht öffentlich, wenn Dir das zu persönlich ist. Du musst sie aber mit Deinem Mann, und den anderen "Stakeholders" besprechen. Vor allem müssen Dein Mann und Du sich einigen, was ihr beide zusammen wollt.

 

Noch ein letzter Hinweis: Wir haben im Forum hier mehrere aktive Seelsorger und Pastoralreferenten. Die beantworten solche Fragen sicher oft in ihren eigenen Gemeinden. Wenn Du sie hier erreichen kannst, sind sie wahrscheinlich am besten dazu ausgerüstet, Dir den Weg zu zeigen, diese Frage zu beantworten.

 

P.S. So, jetzt trinke ich einen Cognac, und sehe mir die Tauf-Szene aus Don Camillo an (mitsamt Prügelei zwischen Peppone und Don Damillo). Will Dein Mann das Kind auf "Lenin Libero Antonio" taufen lassen?

Edited by Baumfaeller
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Die Frage ob und wann Kinder getauft werden sollen, irritiert mich immer, wenn sie zwischen Eheleuten diskutiert wird. Da kommen letztlich verschiedene Grundüberzeugungen zum Ausdruck, die eigentlich hätten schon anderswo auffallen müssen. - Mit der Taufe wäre es ja nicht getan, die Kirche erwartet das Bekenntnis der Eltern zu einer christlichen Erziehung. Ein getauftes Kind wird in der Schule in aller Regel Religionsunterricht haben, es wird zur Erstkommunion gehen, auch da ist eine Mitwirkung des Elternhauses unerläßlich. - Vielleicht wäre es gut, über diesen Themenkreis mal mit dem zuständigen Pfarrer zu sprechen.

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Vielleicht wäre es gut, über diesen Themenkreis mal mit dem zuständigen Pfarrer zu sprechen.

... und mit dem Ehepartner.

 

Ich stolpere auch etwas über den Ausdruck "ich fände die Taufe eigentlich ganz gut" - was ist damit gemeint?

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GermanHeretic

Viele Leute sind auch zu bequem, zur Wahl zu gehen. Aus dem Grund sollte man sie schon als Säugling in eine Partei einschreiben. Sicher ist sicher.

 

(Für die Maus: Das war sarkastisch.)

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ich selber finde es aber eigentlich ganz gut.

Was meinst Du damit? Wozu möchtest Du deine Tochter taufen lassen? Was ist dein Interesse?
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Anlass für ein Treffen im Familienkreis, es gibt Geschenke, später Kuchen für alle, und man kann das Kind schick rausputzen und fotografieren, man steht wieder mal im Mittelpunkt in der Kirche, ausserdem umgeht man permanente nervende Diskussionen mit den Grosseltern, denen man sich nicht stellen mag.

 

Eigentlich ganz gut.

Edited by rince
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Die Taufe dient im Säuglingsalter dazu, das noch nicht mündige Kind von der Erbsünde zu befreien und es in die Kirche Christi aufzunehmen. Zudem sollten die Eltern bereit sein, samt Taufpaten, dem Kind christliche Werte zu vermitteln. Das kann dem unmündigen Kind nur gut tun, in keiner Weise schaden.Es kann sich später noch immer entscheiden die Firmung nicht mitzumachen, und im Erwachsenenalter kann es offiziell aus der Kirche austreten. Ganz offiziell und aus freier Entscheidung.

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... und mit dem Ehepartner.

 

 

Sich mit dem Ehepartner zu einigen, und zwar ohne Parteigänger von der einen oder anderen Seite ("meine Eltern sind auch dafür"; unsere Eltern haben bei der Frage, ob die Enkel getauft werden sollen, nichts zu melden gehabt und auch nicht mitzureden versucht).

 

Nicht nur hier am Ort, sondern in der ganzen Gegend - da gibt es wohl eine Absprache oder Order von der Landeskirche - verlangen die evangelischen Pfarrer bei der Taufe von Säuglingen und Kleinkindern übrigens die Zustimmung BEIDER Elternteile. Liegt die nicht vor, taufen sie nicht. Ob das bei katholischen Pfarrern auch so flächendeckend durchgehalten wird, weiss ich nicht, aber es soll schon vorgekommen sein. Das fände nun ich "ganz gut". In den letzten Jahren scheint es fast zur Regel geworden sein, dass in den Gemeinden hier herum auch Kinder während der Osternachtsfeier getauft werden, die in der Woche darauf zur Erstkommunion gehen. Da sind sie zwar noch nicht religionsmündig aber durchaus in der Lage, selber zu entscheiden, ob sie getauft werden wollen oder nicht. Ob dem Aufschub der Taufe bis zu diesem Alter nun unterschiedliche Haltungen der Eltern in dieser Frage oder andere Ursachen zugrunde liegen, weiss ich nicht.

Edited by Julius
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Die Taufe dient im Säuglingsalter dazu, das noch nicht mündige Kind von der Erbsünde zu befreien und es in die Kirche Christi aufzunehmen. Zudem sollten die Eltern bereit sein, samt Taufpaten, dem Kind christliche Werte zu vermitteln. Das kann dem unmündigen Kind nur gut tun, in keiner Weise schaden.Es kann sich später noch immer entscheiden die Firmung nicht mitzumachen, und im Erwachsenenalter kann es offiziell aus der Kirche austreten. Ganz offiziell und aus freier Entscheidung.

Und natürlich gegen Entgelt...

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Die Taufe dient im Säuglingsalter dazu, das noch nicht mündige Kind von der Erbsünde zu befreien und es in die Kirche Christi aufzunehmen. Zudem sollten die Eltern bereit sein, samt Taufpaten, dem Kind christliche Werte zu vermitteln. Das kann dem unmündigen Kind nur gut tun, in keiner Weise schaden.Es kann sich später noch immer entscheiden die Firmung nicht mitzumachen, und im Erwachsenenalter kann es offiziell aus der Kirche austreten. Ganz offiziell und aus freier Entscheidung.

Und natürlich gegen Entgelt...

 

 

Das Entgelt kassiert der Staat und nennt sich Verwaltungsgebühr. Ich finde dieses "später kann es ja aus der Kirche austreten" ausserdem einen schwachen "Trost", zudem hat Vianney übersehen, dass dieser "ganz offizielle" Kirchenaustritt eine deutsche Spezialität darstellt (ich will hier aber keine erneute Debatte über Kirchensteuer und Kirchenaustritte in Deutschland oder den wenigen "Kirchensteuerländern" lostreten, die es gibt - darüber wurde sich schon in x früheren Threads ereifert). In Frankreich (Elsaß/Lothringen mal aussen vor gelassen) funktioniert das mit dem "ganz offiziell" austreten schon nicht mehr. Wer mit der Kirche nichts am Hut hat, geht eben nicht mehr hin, ich wüsste nicht, dass es irgendeine (auch kirchliche) Behörde dort gibt, die Austrittserklärungen entgegennimmt.

Edited by Julius
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GermanHeretic

und im Erwachsenenalter kann es offiziell aus der Kirche austreten. Ganz offiziell und aus freier Entscheidung.

Das ist nicht ganz korrekt. Bis 12 können die Eltern es wieder austreten lassen. Ab 14 kann es offiziell und aus freier Entscheidung auch gegen den Willen der Eltern austreten. Dazwischen kann es freier Entscheidung auch gegen den Willen der Eltern, wenn die es austreten lassen wollen, darin verbleiben.

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Marcellinus

Hallo ich habe mal eine Frage an alle. Ich bin ein wenig in der Zwickmühle. Mein Mann möchte unsere Tochter nicht taufen, ich selber finde es aber eigentlich ganz gut. Meine Eltern sind auch dafür das getauft werden soll. Mein Mann sagt das sie es selber entscheiden soll wenn sie alt genug ist.

Ich denke, ihr solltet euch vor allem unter einander einigen. Etwas zu tun, nur weil anderes es tun oder wollen, ist kaum je eine gute Sache. Oder wie mein Vater schon zu sagen pflegte: "Nur weil andere von einer Brücke springen, springst du ja auch nicht hinterher!" :lol:

 

Die Frage ob und wann Kinder getauft werden sollen, irritiert mich immer, wenn sie zwischen Eheleuten diskutiert wird. Da kommen letztlich verschiedene Grundüberzeugungen zum Ausdruck, die eigentlich hätten schon anderswo auffallen müssen.

Ja, du und ich, wir haben es da besser, wir entscheiden solche Fragen nicht aus Zweckmäßigkeit, sondern aus Überzeugung. ;)

 

Zudem sollten die Eltern bereit sein, samt Taufpaten, dem Kind christliche Werte zu vermitteln. Das kann dem unmündigen Kind nur gut tun, in keiner Weise schaden.

Das gilt aber nur, wenn man diese Werte und vor allem den Glauben für eine gute Sache hält.

 

In manchem Familien, und in manchen Gegenden oder Gemeinschaften ist eine Säuglings-Taufe einfach eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

Das läßt aber nach. Meine Kinder waren als Ungetaufte noch in der Minderheit und hatten daher die Hänseleien ihrer Mitschüler zu ertragen. Das hatten wir nicht vorhergesehen. Wir hatten Religiöse für toleranter gehalten als sie tatsächlich sind. Allerdings hat es dazu beigetragen, daß unsere Kinder von früh auf gelernt haben, ihre eigene Meinung zu vertreten. :) Heute sind Konfessionslose keine Einzelfälle mehr, in vielen Gegenden schon der Normalfall. Die Meinung anderer ist da immer weniger von Bedeutung.

Edited by Marcellinus
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Hallo ich habe mal eine Frage an alle. Ich bin ein wenig in der Zwickmühle. Mein Mann möchte unsere Tochter nicht taufen, ich selber finde es aber eigentlich ganz gut. Meine Eltern sind auch dafür das getauft werden soll. Mein Mann sagt das sie es selber entscheiden soll wenn sie alt genug ist.

Ich denke, ihr solltet euch vor allem unter einander einigen. Etwas zu tun, nur weil anderes es tun oder wollen, ist kaum je eine gute Sache. Oder wie mein Vater schon zu sagen pflegte: "Nur weil andere von einer Brücke springen, springst du ja auch nicht hinterher!" :lol:

 

Die Frage ob und wann Kinder getauft werden sollen, irritiert mich immer, wenn sie zwischen Eheleuten diskutiert wird. Da kommen letztlich verschiedene Grundüberzeugungen zum Ausdruck, die eigentlich hätten schon anderswo auffallen müssen.

Ja, du und ich, wir haben es da besser, wir entscheiden solche Fragen nicht aus Zweckmäßigkeit, sondern aus Überzeugung. ;)

 

Zudem sollten die Eltern bereit sein, samt Taufpaten, dem Kind christliche Werte zu vermitteln. Das kann dem unmündigen Kind nur gut tun, in keiner Weise schaden.

Das gilt aber nur, wenn man diese Werte und vor allem den Glauben für eine gute Sache hält.

 

In manchem Familien, und in manchen Gegenden oder Gemeinschaften ist eine Säuglings-Taufe einfach eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

Das läßt aber nach. Meine Kinder waren als Ungetaufte noch in der Minderheit und hatten daher die Hänseleien ihrer Mitschüler zu ertragen. Das hatten wir nicht vorhergesehen. Wir hatten Religiöse für toleranter gehalten als sie tatsächlich sind. Allerdings hat es dazu beigetragen, daß unsere Kinder von früh auf gelernt haben, ihre eigene Meinung zu vertreten. :) Heute sind Konfessionslose keine Einzelfälle mehr, in vielen Gegenden schon der Normalfall. Die Meinung anderer ist da immer weniger von Bedeutung.

 

 

Dafür haben es heute junge Menschen, die ihren Glauben bewusst leben wollen, vielfach schwerer (einfach war es schon in meiner Jugend, also vor 60 Jahren, nicht). Allerdings halte ich es für eine Mogelpackung, wenn man behauptet, das Kind soll später selber entscheiden. Um Entscheidungen zu treffen, muss man informiert sein und diese Informationen werden den Kindern von Religionslosen vielfach vorenthalten (ich glaube nicht, dass das Ausnahmefälle in meinem Bekanntenkreis sind). Man soll sich ehrlich entscheiden und das auch zugeben (ohne diesen in meinen Augen unehrlichen Zusatz).

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Allerdings halte ich es für eine Mogelpackung, wenn man behauptet, das Kind soll später selber entscheiden.

Aus meiner Sicht gehört das Sammeln von Informationen über eine Weltanschauung zur eigenen Entscheidung dazu. Auch die meisten Kinder von dezidiert unpolitischen Menschen können irgendwann nicht nur verantwortungsvoll wählen, sondern eventuell auch einer politischen Partei beitreten.

 

Ich würde daher diese Aussage weder als unehrlich, noch als Mogelpackung bezeichnen - Informationen über das Christentum sind kein Geheimwissen, diese sind, bei entsprechendem Interesse, sehr leicht zu bekommen.

 

Es würde mich wundern, wenn man Religion bzw. Religiosität tatsächlich nur durch Vermittlung in der Kindheit weitergeben könnte.

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Marcellinus

Dafür haben es heute junge Menschen, die ihren Glauben bewusst leben wollen, vielfach schwerer (einfach war es schon in meiner Jugend, also vor 60 Jahren, nicht).

Hängt sicherlich von der Art des Glaubens ab, und wieweit er darauf angewiesen ist, daß er von möglichst vielen geteilt wird.

 

Allerdings halte ich es für eine Mogelpackung, wenn man behauptet, das Kind soll später selber entscheiden. Um Entscheidungen zu treffen, muss man informiert sein und diese Informationen werden den Kindern von Religionslosen vielfach vorenthalten (ich glaube nicht, dass das Ausnahmefälle in meinem Bekanntenkreis sind). Man soll sich ehrlich entscheiden und das auch zugeben (ohne diesen in meinen Augen unehrlichen Zusatz).

Nun, wenn ich möchte, daß meine Kinder nichtreligiös aufwachsen, so würde ich auch nie behaupten, ich wollte ihnen einfach nur eine spätere Entscheidung nicht vorwegnehmen.

 

Die Frage ist allerdings, wie das geht: Kinder zum "Nichtglauben" zu erziehen. ;) Ansonsten halte ich es mehr mit Lothar.

 

Ich würde daher diese Aussage weder als unehrlich, noch als Mogelpackung bezeichnen - Informationen über das Christentum sind kein Geheimwissen, diese sind, bei entsprechendem Interesse, sehr leicht zu bekommen.

 

Es würde mich wundern, wenn man Religion bzw. Religiosität tatsächlich nur durch Vermittlung in der Kindheit weitergeben könnte.

Nein, nicht nur durch Vermittlung in der Kindheit, aber hauptsächlich. Meine Erfahrung ist, daß es sich dabei auch weniger um eine reine Wissensfrage handelt, sondern um einen sozialen Habitus, eine bestimmte Art der Verbindung aus Vorstellungen und Gefühlen, in denen sich religiöse von nichtreligiösen Menschen unterscheiden. Wem ein solches religiöses Gestimmtsein in der Kindheit nicht vermittelt wird, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch als Erwachsener nicht mehr entwickeln (hohe Wahrscheinlichkeit heißt nicht 100%).

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Vielleicht wäre es gut, über diesen Themenkreis mal mit dem zuständigen Pfarrer zu sprechen.

... und mit dem Ehepartner.

 

Ich stolpere auch etwas über den Ausdruck "ich fände die Taufe eigentlich ganz gut" - was ist damit gemeint?

 

Freilich, da gibts wohl einigen Gesprächsbedarf. - Das mit dem "später selbst entscheiden" ist ja eine Ausflucht. Man drückt sich um die Frage ob und wie das Kind religiös erzogen werden soll. Auf welcher Grundlage soll das Kind dann später selbst entscheiden?

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GermanHeretic

Man drückt sich um die Frage ob und wie das Kind religiös erzogen werden soll. Auf welcher Grundlage soll das Kind dann später selbst entscheiden?

Witzig.

 

Man drückt sich um die Frage, ob das Kind sozialdemokratisch erzogen werden soll. Auf welcher Grundlage soll das Kind dann später selbst entscheiden, was es wählen soll? (Streiche Sozis, setze beliebige Partei.)

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Es würde mich wundern, wenn man Religion bzw. Religiosität tatsächlich nur durch Vermittlung in der Kindheit weitergeben könnte.

 

Ich bin überzeugt, dass in den meisten Fällen das genau so funktioniert.

Was aber auch zeigt, dass die Frage der Taufe an sich eigentlich nicht die wichtige ist. Man kann das Kind nicht taufen und es religiös erziehen, dann bestehen gute Aussichten, dass es sich aus eigener Entscheidung taufen lässt. Und man kann das Kind taufen, weil man das halt so macht, und anschließend nie wieder ein Wort über Religion verlieren, und das Kind tritt höchstwahrscheinlich spätestens beim ersten Lohnsteuerbescheid aus der Kirche aus.

 

Wichtig ist für Annegret also eher die Frage, ob das Kind religiös erzogen wird oder nicht, die Taufe ist da zweitrangig. Man kann sein Kind auch ohne Taufe in den katholischen Religionsunterricht schicken, wenn man das will.

 

Ach ja: Und du kannst dein Kind natürlich auch selbst taufen, ganz ohne Pfarrer, auf eigene Faust. Ist kirchenrechtlich strengstens verboten, aber trotzdem gültig und wirksam.

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Man drückt sich um die Frage ob und wie das Kind religiös erzogen werden soll. Auf welcher Grundlage soll das Kind dann später selbst entscheiden?

Witzig.

 

Man drückt sich um die Frage, ob das Kind sozialdemokratisch erzogen werden soll. Auf welcher Grundlage soll das Kind dann später selbst entscheiden, was es wählen soll? (Streiche Sozis, setze beliebige Partei.)

 

Gar nicht witzig. Bei politischen, ethischen und ästhetischen Grundsatzfragen sind grobe Differenzen zwischen den Eltern einem Erziehungserfolg nicht förderlich.

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