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Evangelien vom Donnerstag


Monika

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Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel (der Tür) zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.

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Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung

Der ganze Epheserbrief ist in einer Atmosphäre des Ge­bets geschrieben. Mit einem feierlichen Gebet und mit Amen (3, 21) schließt der lehrhafte Teil dieses Briefs. Hier kommt das in Kapitel 1 be­gonnene Gebet erst zum Ende; die Ausführungen über Gottes ewigen Ge­schichtsplan und dessen Verwirklichung in Christus und in der Kirche münden in den Wunsch, dass durch die Kirche und durch Christus Jesus Gott verherrlicht werde. Kein anderes Ziel konnte Gott der geschaffenen Welt geben als „das Lob seiner Herrlichkeit“ (1, 6.12.14). Aber Lob setzt Wissen voraus; man lobt sinnvollerweise nur das, was man kennt. Darum bittet der Apostel für die Gemeinde um eine Erkenntnis, die bis in die Tie­fen der Gottheit reicht. Eine solche Erkenntnis ist Glaube und Liebe zu­gleich. Durch sie wohnt Christus im Herzen der Menschen, in jener tiefen Mitte, aus der alles Erkennen und Lieben hervorquillt. Mit der Erkenntnis wächst die Liebe und mit der Liebe die Erkenntnis. Nur eine lebendige Kirche, nur eine Gemeinde, die ständig im Glauben und in der Liebe wächst, kann der Welt die frohe Botschaft weitergeben. - Zu 3, 14-15: Röm 14, 11; Phil 2, 10-11. - Zu 3, 16-19: Röm 7, 22; 2 Kor 4, 16; Joh 14, 23; 2 Kor 7, 5; Röm 12, 9-21; Ez 40. - Zu 3, 20-21: Röm 16, 25-27; 2 Kor 3, 10; 9, 14; Phil 4, 7.

 

 

 

Lesung Eph 3, 14-21

 

In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt werden

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

 

14Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater,

15nach dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird,

16und bitte, er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass ihr in eurem Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt.

17Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet,

18sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen

19und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt.

20Er aber, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können,

21er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus in allen Generationen, für ewige Zeiten. Amen.

 

 

 

Zum Evangelium

„Feuer“ ist im Alten und Neuen Testament Bild­wort für das Gericht (vgl. Mal 3, 2.19; Lk 9, 54; Offb 8, 5). Jesus ist (seit Lk 9, 51) auf dem Weg nach Jerusalem, und er weiß, was dort geschehen wird. Es ist die Zeit der Entscheidung (Joh 12, 31), und Jesus sehnt die Stunde herbei (vgl. Lk 22, 15). Das Wort von der Taufe (12, 50) meint nichts anderes; es ist das Untertauchen im Meer des Leidens (vgl. Jer 38, 4-6.8-10). Feuer und Taufe: beides ist zugleich Gericht und Reinigung und Heil. Jesus, der Gekreuzigte, wird das Zeichen sein, an dem die Geister und Geschicke sich scheiden. Das Kreuz ist Angebot und Anspruch Gottes; wer sich ihm verschließt, ist schon gerichtet (Joh 3, 18). Feuer und Taufe können auch vom Heiligen Geist verstanden werden; das Endergebnis ist aber das Gleiche; der Geist Gottes ist das Feuer, in dem alles geprüft und geläutert und in Reinheit vollendet wird. - 2 Kön 1, 9-15; Jes 8, 12-15; Mt 10, 34-36; Joh 14, 27.

 

 

 

Evangelium Lk 12, 49-53

Ich bin nicht gekommen. um Frieden zu bringen, sondern Spaltung

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

49Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

50Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.

51Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.

52Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei,

53der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

 

 

(Quelle: Beuron)

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Donnerstag der 30. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung

In diesem ganzen Abschnitt ist vom Kampf die Rede, den der Christ bestehen muss. Was ist das für ein Kampf? Die Antwort in Vers 12 ist für uns nicht ohne weiteres verständlich. Gewalten und Mächte, Beherrscher dieser finsteren Welt, böse Geister des himmlischen Bereichs: was soll man sich darunter vorstellen? Auf jeden Fall ist es kein Kampf gegen Menschen („Fleisch und Blut“). Der Christ muss mit einer Reihe von Feinden rechnen, die kaum fassbar und daher auch schwer an­greifbar sind. Erscheinungsformen und Helfer jener Macht, die in der Schrift des Alten und Neuen Testaments den Namen Teufel oder Satan hat. In der Beschreibung des Kampfes und der Waffen fließen Bild und Wirk­lichkeit ineinander. Die Waffen sind, ohne Bild: Wahrheit, Gerechtigkeit, Friede, Glaube, Heil, Geist, Wort Gottes. Hier sind ungleiche Größen aneinander gereiht; aber „die Kraft und Macht des Herrn“ (6, 10) ist in ihnen allen. Standhalten ist die Losung (V. 14), von Sieg und Triumph ist nicht die Rede. Am Schluss steht die eindringliche Mahnung zum Gebet und zur Wachsamkeit. „Jederzeit beten“ setzt voraus, dass das Gebet für den Chri­sten nicht eine Sonderübung ist; es gibt keine gebetslose, profane Zeit, das wäre in Wahrheit verlorene Zeit. Beten sollen wir für alle Getauften („Heiligen“, V. 18), besonders aber für jene, die als Boten und Zeugen in vorderster Front stehen wie der Apostel. - Zu 6, 10-17: Jes 52, 17; Ps 35, 1-3; Jes 11, 5; 1 Thess 5, 8; Jes 49, 2. - Zu 6, 18-20: Phil ­4, 6; 1 Tim 2, 1; 5, 5; Kol 4, 2-4.

 

 

 

 

 

Lesung Eph 6,10-20

Legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten könnt

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

 

10Und schließlich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!

11Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt.

12Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.

13Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt.

14Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an

15und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen.

16Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen.

17Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes.

18Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen,

19auch für mich: dass Gott mir das rechte Wort schenkt, wenn es darauf ankommt, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden,

20als dessen Gesandter ich im Gefängnis bin. Bittet, dass ich in seiner Kraft freimütig zu reden vermag, wie es meine Pflicht ist.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium

Für Herodes war Jesus mehr als nur ein Frage­zeichen. Er hatte den Wunsch, ihn zu sehen, hieß es in Lk 9, 9; und jetzt: „Herodes will dich töten.“ Herodes wird Jesus sehen und verspotten (Lk 23, 6-12), töten werden ihn andere. Das Urteil Jesu über Herodes steht nur bei Lukas. „Fuchs“ war auch damals kein Schmeichelname. Herodes ist schlau, verschlagen, aber doch nur ein Fuchs, kein Löwe. - Sich selbst stellt Jesus in die Reihe der Propheten; in Jerusalem und durch Jerusalem wird er sterben, so ist es ihm und dieser Stadt bestimmt. Er geht seinen Weg zu Ende, nichts kann ihn daran hindern. Der Tod wird sein Werk nicht vernichten, sondern vollenden. Auch Jerusalem wird seinen Weg zu Ende gehen und den letzten der Propheten töten. Gott wird dem Tempel sein Wort und seine Gegenwart entziehen: „Euer Haus wird euch selbst überlassen“: nun kann es zerstört werden. Erst am Ende der Tage, wenn „die Zeit kommt“, wird das bekehrte Israel Jesus grüßen als den, „der im Namen des Herrn kommt“. - Zu 13, 31-33: Lk 12, 50; Mt 16, 21. - Zu 13, 34-35: Lk 11, 49-51; Mt 23, 37-39; Joh 2, 19-21; 7, 34; 8, 21; Jer 7, 12-15; 12, 7; 22, 5.

 

 

 

 

 

Evangelium Lk 13, 31-35

Ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

31Zu dieser Zeit kamen einige Pharisäer zu ihm und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten.

32Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden.

33Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen.

34Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt.

35Darum wird euer Haus (von Gott) verlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr ruft: Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!

 

 

 

 

 

(Quelle: Beuron)

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bittet für alle Heiligen,

auch für mich:

dass Gott mir das rechte Wort schenkt,

wenn es darauf ankommt,

mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden

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4. November

 

Hl. Karl Borromäus

Bischof

 

 

 

Karl Borromäus, nach dem hl. Ambrosius der zweite große Bischof von Mailand, ist eine bedeutende Gestalt der Gegenreformation im 16. Jahrhundert. Als Sohn des Grafen Gilberto Borromeo und der Patrizierin Margherita Medici wurde er 1538 in der Burg Arona am Lago Maggiore geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Pavia wurde er Sekretär seines Onkels, des Papstes Pius IV. Medici. 1560 wurde er Kardinaldiakon und Administrator des Erzbistums Mailand. Die Priester- und die Bischofsweihe empfing er 1563. Er war ein Mann der unermüdlichen Arbeit und des Gebets, der sich vom Glanz seiner Karriere nicht blenden ließ. Seine Briefe füllen hundert Bände der Ambrosianischen Bibliothek. Der Abschluss des Konzils von Trient war zum guten Teil sein Verdienst. Von 1566 an ging er daran, in seiner Diözese die Konzilsbeschlüsse durchzuführen. Durch Synoden, Visitationen und Gründung von Seminaren reformierte er den Klerus und die Seelsorge; er stellte Missbräuche ab, sorgte für die Armen und Kranken, besonders im Pestjahr 1576. Im Oktober 1584 hielt er in Monte Varallo seine jährlichen Einkehrtage. Als er nach Mailand zurückkehrte, stellten die Ärzte fest, dass seine Kräfte völlig verbraucht waren. Er starb mit 46 Jahren am 3. November 1584.

 

 

 

Das Hirtenamt

 

Auf Wunsch des jungen Kardinals Borromeo schrieb der Erzbischof von Braga (in Portugal) ein Büchlein über die Pflichten des Bischofs. Darin steht: „Du beklagst dich, das Hirtenamt sei ein Hindernis deiner Frömmigkeit? Es ist in Wirklichkeit nichts anderes als die ständige Übung der höchsten Tugenden: der Liebe, der Gerechtigkeit und des Erbarmens.“ - Das ließ sich Karl Borromeo gesagt sein.

 

 

Zur Lesung

Die Mahnungen der Kapitel Röm 12-16 ergeben sich aus dem Erbarmen, das nicht nur Gottes Eigenschaft, sondern Gottes Tat ist. Das Wesentliche ist bereits in 12, 1-2 gesagt: Das Leben des Christen soll eine lebendige Opfergabe für Gott sein, ein Gottesdienst, der alle Schichten der menschlichen Person und alle Bereiche des Lebens einbezieht. Der Christ lebt nicht nur als Individuum; er steht in der Gemeinde, er lebt in der Kirche, ja er ist Kirche: „Wir, die vielen, sind ein Christus ...“ (12, 5). Jeder hat seine besondere Gabe und seine Aufgabe (12, 6-8). Die Mahnungen der Verse 9-13 (9-21) beginnen mit der Liebe, und alles Folgende ist nichts anderes als deren vielgestaltige Entfaltung: Achtung voreinander, Gastfreundschaft, Mitleid und Mitfreude; alles aber ist getragen von der Hoffnung und vom Gebet, ohne das alles andere nicht möglich ist. - Zu 12, 3-8: 1 Kor 12; 4, 7; 1 Petr 4, 10-11; 2 Kor 9, 7. - Zu 12, 9-13: 1 Tim 1, 5; Phi1 2, 3; 1 Thess 4, 9; Apg 18, 25; 1 Thess 5, 17; Hebr 13, 2; Mt 5, 44; Röm 15, 5; Spr 3, 7; Röm 11, 20.

 

 

Lesung Röm 12, 3-13

Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer

 

3Aufgrund der Gnade, die mir gegeben ist, sage ich einem jeden von euch: Strebt nicht über das hinaus, was euch zukommt, sondern strebt danach, besonnen zu sein, jeder nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm zugeteilt hat.

4Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten,

5so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als Einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören.

6Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade. Hat einer die Gabe prophetischer Rede, dann rede er in Übereinstimmung mit dem Glauben;

7hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er. Wer zum Lehren berufen ist, der lehre;

8wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken; wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein; wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig.

9Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten!

10Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung!

11Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn!

12Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet!

13Helft den Heiligen, wenn sie in Not sind; gewährt jederzeit Gastfreundschaft!

 

 

Zum Evangelium

„Hirten“ nannten sich in der alten Welt die Könige und Führer des Volkes (vgl. Ez 34). Jesus ist der wahre, der „gute Hirt“, er hält den Seinen die Treue bis zum Opfer des Lebens. Erst im Licht des Osterereignisses (Tod und Auferstehung) offenbart das Bildwort vom guten Hirten seine tiefe Wahrheit: die Einheit zwischen Jesus und dem Vater und die Gemeinschaft, die ihn mit seiner Jüngergemeinde verbindet: Zwei ernste Mahnungen enthält das Wort vom guten Hirten: an alle die Mahnung zur Einheit im Glauben und in der Liebe; an die Hirten, die Verantwortlichen in der Gemeinde, die Mahnung, es dem guten Hirten nachzutun und der anvertrauten „Herde“ zu dienen, nicht sie beherrschen zu wollen. Dienen heißt: für die anderen da sein, arbeiten, leben, leiden. - ­Hebr 13, 20-21; Jer 23, 1-2; Ez 34, 3-10; Joh 10, 26-27; Eph 2, 14-18.

 

 

Evangelium Joh 10, 11-16

Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

11Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.

12Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht,

13weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.

14Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,

15wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.

16Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.

 

(Quelle: Beuron)

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Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.

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Donnerstag der 32. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung

Wegen eines entlaufenen Sklaven schreibt Paulus diesen apostolischen Brief an den Christen Philemon in Kolossä. Der ist Christ geworden, Paulus hat ihn im Gefängnis getauft und wie einen Bruder lieb gewonnen. Als geliebten Bruder, nicht mehr als Sklaven soll auch Philemon ihn jetzt aufnehmen, in sein Haus und in die dortige Christengemeinde. Paulus verlangt nicht die Freilassung des Sklaven; er rüttelt nicht am sozialen Gefüge seiner Zeit. Offenbar ist er nicht davon überzeugt, dass ein anderes soziales System die Menschen ohne weiteres besser und glücklicher macht. Zuerst müssen die Menschen anders werden. Wenn wenigstens die Menschen, die an Christus und an die Tat seiner Liebe glauben, einander als Brüder annehmen, dann wird sich mit Notwendigkeit auch die rechte soziale Ordnung ergeben. - Eph 3, 1; 4, 1; Kol 4, 18; 1 Kor 4, 15; Kol 4, 9; 1 Thess 2, 11-12; Kol 3, 22 - 4, 1; Eph 6, 5-9; 1 Kor 6, 1-2.

 

 

Lesung Phlm 7-20

Nimm ihn auf, nicht mehr als Sklaven, sondern als geliebten Bruder

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an Philemon

 

7Es hat mir viel Freude und Trost bereitet, dass durch dich, Bruder, und durch deine Liebe die Heiligen ermutigt worden sind.

8Obwohl ich durch Christus volle Freiheit habe, dir zu befehlen, was du tun sollst,

9ziehe ich es um der Liebe willen vor, dich zu bitten. Ich, Paulus, ein alter Mann, der jetzt für Christus Jesus im Kerker liegt,

10ich bitte dich für mein Kind Onesimus, dem ich im Gefängnis zum Vater geworden bin.

11Früher konntest du ihn zu nichts gebrauchen, doch jetzt ist er dir und mir recht nützlich.

12Ich schicke ihn zu dir zurück, ihn, das bedeutet mein eigenes Herz.

13Ich würde ihn gern bei mir behalten, damit er mir an deiner Stelle dient, solange ich um des Evangeliums willen im Gefängnis bin.

14Aber ohne deine Zustimmung wollte ich nichts tun. Deine gute Tat soll nicht erzwungen, sondern freiwillig sein.

15Denn vielleicht wurde er nur deshalb eine Weile von dir getrennt, damit du ihn für ewig zurückerhältst,

16nicht mehr als Sklaven, sondern als weit mehr: als geliebten Bruder. Das ist er jedenfalls für mich, um wie viel mehr dann für dich, als Mensch und auch vor dem Herrn.

17Wenn du dich mir verbunden fühlst, dann nimm ihn also auf wie mich selbst!

18Wenn er dich aber geschädigt hat oder dir etwas schuldet, setz das auf meine Rechnung!

19Ich, Paulus, schreibe mit eigener Hand: Ich werde es bezahlen - um nicht davon zu reden, dass du dich selbst mir schuldest.

20Ja, Bruder, um des Herrn willen möchte ich von dir einen Nutzen haben. Erfreue mein Herz; wir gehören beide zu Christus.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium

Jesus spricht zu den Pharisäern vom Kommen des Gottesreiches (V. 20-21), zu den Jüngern von den Tagen des Menschensohnes (V. 22-37). Den Pharisäern gibt er auf die Frage nach dem Wann eine Antwort über das Wie: Nicht so, dass man es wissenschaftlich berechnen oder auch nur beobachten könnte. Wenn ihr Augen hättet, will Jesus sagen, müsstet ihr sehen, dass das Reich Gottes schon da ist, unter euch: ihr müsstet es spüren an den Worten und Taten dessen, der mit euch spricht. - Die Worte über das Kommen des Menschensohnes versteht Lukas als Mahnung an die Jünger, d. h. an die Gemeinde. „Tage des Menschensohnes“ heißt nichts anderes als „Kommen des Gottesreiches“. In der Heilsgeschichte, wie Lukas sie sieht, hat das Gottesreich seine Zeiten: Auf die Erdentage Jesu und die Tage der Aufnahme (9, 51) folgt die Zeit des Strafgerichts über Jerusalem (21, 6.22), die Zeiten der Heiden (21, 24) und das eigentliche Endgeschehen, das im „Tag“ des Menschensohnes gipfelt (17, 24). Eine Gemeinde, die ungeduldig auf das Kommen des Menschensohnes wartet (V. 22), wird zur Nüchternheit und zur Wachsamkeit gemahnt. Zur Nüchternheit: sie soll nicht jedem Propheten glauben, der mit genauen Angaben aufwartet (Dort! Hier!); das Ereignis wird so unübersehbar sein wie der Blitz, der das ganze Himmelsgewölbe erleuchtet. Zur Wachsamkeit mahnen die Verse 26-37 (Evangelium von morgen). - Zu 17, 20-21: Lk 11, 20; 19, 11; 21, 7; Dan 9, 2; 12, 11; Mk 4, 11; Lk 8, 10. - Zu 17, 22-25: Joh 8, 56; Mt 24, 23.26-27; Mk 13, 21-23; Mt 16, 21.

 

 

Evangelium Lk 17, 20-25

Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

20Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte.

21Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch.

22Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben.

23Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin, und lauft nicht hinterher!

24Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen.

25Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden.

 

(Quelle: Beuron)

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11. November

 

Hl. Martin

 

Bischof

 

 

Martin wurde um 316 in Sabaria, dem heutigen Steinamanger in Ungarn, geboren. Mit fünfzehn Jahren wurde er in die Gardereiterei eingereiht und wenig später in den Westen versetzt. Am Stadttor von Amiens teilte er seinen Soldatenmantel mit einem frierenden Bettler; in der Nacht darauf erschien ihm Christus, mit dem abgeschnittenen Mantelstück bekleidet. Mit achtzehn Jahren ließ sich Martin taufen, diente aber noch bis 356 in der kaiserlichen Garde. Nach seinem Ab­schied vom Heer (in der Nähe von Worms) ging er zum Bischof Hilarius von Poitiers, der ihn in die pannonische Heimat zurückschickte. ­Um 360 traf er wieder mit Hilarius zusammen. 361 gründete er Ligugé, das erste Kloster Galliens. 371 wurde er Bischof von Tours, 375 gründete er das Kloster Marmoutier an der Loire, das zu einem Mittelpunkt monastischer Kultur wurde und als Missionsseminar bezeichnet werden kann. Unermüdlich widmete er sich der Glaubenspredigt in den noch weithin heidnischen Gebieten. Er starb am 8. November 397 und wurde am 11. November in Tours begraben. Sein Grab wurde zum Nationalheiligtum der Franken. Martin ist der erste Nichtmärtyrer, der in der abendländischen Kirche als Heiliger verehrt wurde.

 

 

 

Nichts anderes als Christus

 

Sulpicius Severus, der das Leben des h1. Martin schrieb, berichtet: „Auch wenn er las oder sonst mit einer Arbeit beschäftigt war, ließ sein Geist doch nie vom Gebet ab. Wie ein Schmied bei seiner Arbeit immer wieder den Hammer auf den Amboss fallen lässt, so betete Martinus ohne Unterbrechung, auch wenn er anscheinend etwas anderes tat ... In seinem Mund war nichts anderes als Christus, in seinem Herzen wohnten nur Güte, nur Friede, nur Erbarmen.“

 

 

 

 

Zur Lesung. In Jerusalem herrscht nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil große Mutlosigkeit. Die Anfänge waren schwierig, und die Aussichten auf ein Gelingen des Wiederaufbaus waren gering. Damals berief Gott einen Propheten und erfüllte ihn mit seinem Geist, damit sein Wort die Kraft hatte, zu trösten und Mut zu wecken. Jesus hat die Worte des Propheten „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir ...“ auf sich bezogen, als er in der Synagoge von Nazaret die Stelle aus Jesaja 61 vorlas (Lk 4, 16-21). Die Jünger und Boten Jesu haben von ihrem Herrn nicht nur den Namen „Christen“ = „Gesalbte“; sie haben von ihm auch den Geist empfangen und den Auftrag, seine Sendung weiterzuführen. - Jes 11, 2; 42, 1; Lk 4, 18-19; Apg 10, 38; 2 Kor 1, 21-22; 1 Joh 2, 20.27.

 

 

 

Lesung

 

Jes 61, 1-3a

 

 

1 Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung,

2 damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste,

3a die Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Der Menschensohn wird als König, Hirt und Richter erscheinen und die Völker der Erde versammeln. Das Gericht wird die Guten ebenso überraschen wie die Bösen. Quer durch alle Völker und Gruppierungen hindurch geht die Scheidung. Nicht nach dem Glauben, auch nicht nach der Zugehörigkeit zu einer Kirche wird gefragt. Die Gerechten sagen ausdrücklich, dass sie in den Armen und Kranken Jesus nicht erkannt haben. Erstaunt fragen sie: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen ...?“ Und doch sagt ihnen der Herr: „... das habt ihr mir getan“, und stellt sie auf die rechte Seite. Er belohnt den Dienst derer, die nicht um des Lohnes willen gedient haben und die gerade mit ihrer Ahnungslosigkeit die Lauterkeit ihres Tuns beweisen. Manch einer, der fromme Reden geführt und vielleicht sogar Wunder getan hat, wird sich unter den Böcken wieder finden. Wie viele auf der einen und wie viele auf der anderen Seite stehen, darüber wird uns nichts gesagt. - Zu 25, 34-36: Jes 58, 6-8; Eph 1, 4; Tob 4, 16; Ez 18, 7; Hebr 13, 3. - Zu 25, 40: Mt 10, 40; 18, 5; Spr 19, 17; Lk 10, 16; Apg 9, 5.

 

 

Evangelium

 

Mt 25, 31-40

 

 

31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

32 Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

33 Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

34 Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

35 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;

36 ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

37 Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

38 Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

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Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

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Donnerstag der 33. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung

Mit dem Lobpreis auf die Macht des Schöpfergottes hat der erste Teil der Vision geendet (gestrige Lesung). Die heutige Lesung führt uns den zweiten Akt dieser Vision vor. Die Aufmerksamkeit wendet sich jetzt der versiegelten Buchrolle zu und dem einen, der würdig ist, die Buchrolle zu öffnen und zu lesen. Den Inhalt der Buchrolle erfahren wir erst von Kapitel 6 an: die Gerichte Gottes über alle feindlichen Mächte und die Aufrichtung des endzeitlichen Gottesreiches. Das Buch öffnen heißt die kommende Geschichte der Welt deutend offenbaren und zugleich sie mit Macht ihrem Ziel entgegenführen. Das kann nur einer, der „wür­dig“ ist: einer, der außer der Macht auch die innere Größe hat, um die Macht zu gebrauchen. Nur einer ist „würdig“: „der Löwe aus dem Stamm Juda“, „der Spross aus der Wurzel Davids“. Das sind messianische Titel aus dem Alten Testament (Gen 49, 9; Jes 11, 10). Als „Löwe“ hat er die Macht; als Lamm, das geschlachtet wurde, ist er „würdig“, das Buch zu öffnen und die Weltgeschichte mit Macht zu vollenden. Die Gemeinde der Jünger soll wissen: nicht erst am Ende der Geschichte wird Christus „mit Macht und Herrlichkeit“ erscheinen. Jetzt schon bestimmt er, nicht die großmäuligen Mächte dieser Welt, den Gang der Ereignisse. Dieses Wis­sen lässt auch in einer bedrängten, vielleicht wie das Lamm hingeschlach­teten Kirche den Lobpreis nicht verstummen. - Ez 2, 9-10; Jes 29, 11; 53, 7; Joh 1, 29.36; Ps 141, 2. - Zu 5, 9-10: Ps 149, 1; Ex 19, 6; Dtn 14, 2.

 

 

 

Lesung Offb 5, 1-10

Das Lamm wurde geschlachtet und hat mit seinem Blut Menschen aus allen Nationen für Gott erworben

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

1Und ich sah auf der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, eine Buchrolle; sie war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt.

2Und ich sah: Ein gewaltiger Engel rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?

3Aber niemand im Himmel, auf der Erde und unter der Erde konnte das Buch öffnen und es lesen.

4Da weinte ich sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und es zu lesen.

5Da sagte einer von den Ältesten zu mir: Weine nicht! Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen.

6Und ich sah: Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm; es sah aus wie geschlachtet und hatte sieben Hörner und sieben Augen; die Augen sind die sieben Geister Gottes, die über die ganze Erde ausgesandt sind.

7Das Lamm trat heran und empfing das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß.

8Als es das Buch empfangen hatte, fielen die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; alle trugen Harfen und goldene Schalen voll von Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen.

9Und sie sangen ein neues Lied : Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern,

10und du hast sie für unsern Gott zu Königen und Priestern gemacht; und sie werden auf der Erde herrschen.

 

 

 

Zum Evangelium

Zwischen die Erzählung vom Einzug Jesu in Jerusalem und die von der Tempelreinigung schaltet Lukas die Klage Jesu über Jerusalem ein. Die Zeit der Wunder ist abgelaufen (19, 37). Die Herrlichkeit des Herrn wird nicht aufgehen über dieser Stadt der Hohenpriester und Schriftgelehrten, die Jesus ablehnen. Der Tag des Friedens ist ungenützt vorbeigegangen; nun wird für Jerusalem der Tag des Krieges, des Gerichts kommen. Das Volk Israel hatte im Plan Gottes seine große Bestimmung, die es aber nur im ständig neu vollzogenen Gehorsam des Glaubens hätte erfüllen können. Die treue Beobachtung des Gesetzes kann den Glauben, die Offenheit für das, was von Gott her auf den Menschen zukommt, nicht ersetzen. Sie kann ihn sogar zu diesem Glauben unfähig machen. Das Beispiel Israels und der Fortbestand des jüdischen Volkes stellen die christliche Kirche in jedem Jahrhundert neu vor die Frage, ob sie die „Zeit der Gnade“ begriffen hat und zur Bekehrung bereit ist. Jede Zeit ist Zeit der Gnade und damit auch Zeit des Gerichts. - Lk 13, 34; 21, 6; Mt 24, 2.

 

 

 

Evangelium Lk 19, 41-44

Wenn doch auch du erkannt hättest, was dir Frieden bringt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

41Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie

42und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.

43Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen.

44Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt.

 

(Quelle: Beuron)

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