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Wenn der Lehrer ausrastet...


Katta

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Ich habe kürzlich einen Kess-Kurs mitgemacht. Ein Thema war, Probleme bei dem zu lassen, dem sie gehören. Es gibt keineswegs eine Pflicht für Eltern oder Ausbilder, sich die Probleme von Lehrern mit Schülern zu eigen zu machen. Probleme in der Schule müssen grundsätzlich auch in der Schule gelöst werden. Eltern kommen sonst sehr schnell in einen Modus, in dem sie versuchen z.B. das Problem des Lehrers mit nicht gemachten Hausaufgaben für diesen zu lösen und lassen sich auf einen Konflikt mit dem Kind ein, der nicht ihrer ist.

 

Die beschriebenen Probleme scheinen ja weniger einzelne Schüler zu betreffen, sondern den Klassenverband. Da kann weder ein Elternteil noch ein Ausbilder irgendetwas ausrichten.

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"Ein Thema war, Probleme bei dem zu lassen, dem sie gehören."

 

Das sagte ich auch schon zu Anfang: Wer das Problem hat, hat die Lösung.

 

"Da kann weder ein Elternteil noch ein Ausbilder irgendetwas ausrichten".

 

Das sagte ich auch schon. Katta könnte darum bitten mit einer Abordnung ("Sprecher") der Klasse zu sprechen und so versuchen einen Konsens herbeizuführen. Wenn beide Seiten ihre Gründe offen darlegen und danach beide Seiten Lösungsvorschläge anbieten und gegenseitig akzeptieren kann man einen Vertrag machen, den alle unterschreiben ("Klassenregeln"). Sie kann sich dafür auch einen neutralen Moderator (Bufdi, Sozialarbeiter...keinen Lehrerkollegen) holen, wenn die Schule damit Erfahrung hat.

 

Katta könnte über ihre Emotionen sprechen ("ich bekomme davon starke Kopfschmerzen", "mich macht der Unterricht in der Klasse wütend", "ich bereite mich immer gut vor und versuche guten Unterricht zu machen und bin erschüttert, wenn so gestört wird, dass kein Unterricht möglich ist", "ich stehe vor einem Rätsel, warum mein Unterricht hier so negativ verläuft", "ich bin traurig über den Unterrichtsverlauf", usw....)

bearbeitet von Sonne
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"Das halte ich für Ideologie. Oder schlechte Sozialwissenschaft. Je nach Geschmack. Kein Mensch ist sein eigenes System. Menschen gibt es nur im Plural. Jeder Mensch ist existenziell drauf angewiesen, in Beziehungen mit anderen Menschen hineinzuwachsen, mit anderen Menschen Beziehungsmuster zu bilden, im Guten wie im Schlechten. Einen einzelnen Menschen zu betrachten, als sei er eine fensterlose Monade, ist in etwa so sinnvoll, wie aus einem einzelnen Luftmolekül einen Sturm erklären zu wollen. Zu den "guten Gründen" hat Frank schon etwas gesagt. Wenn jeder Grund ein "guter Grund" sein soll, kannst du das Attribut "gut" auch weglassen. Es ist ohne Bedeutung."

 

Das ist sehr schwer sich in diese Denkweise einzugrooven, das muss man üben, oder Seminare dazu besuchen. Man bekommt es nicht als Himmelsgabe, es ist schwere Arbeit an der eigenen Persönlichkeit (Selbstreflexion).

 

Ich kann gut akzeptieren, dass diese Art Reflexion in deinem System (zur Zeit) nicht geht.

 

Ja, ich glaub das schon. Realitätsverlust ist harte Arbeit. Da bleibt für Argumentieren natürlich kein Platz. :evil:

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Also eins habe ich gelernt: Eine "systemische Beratung" brauche ich mir nicht anzutun, wenn ich mal glaube, Beratung zu brauchen. Wer es ablehnt, Situationen zu vergleichen und vcergleichbare Muster herauszufiltern, hat letztllich keine Maßstäbe. Und wer keine Maßstäbe hat, der ist nur zur Willkür fähig.

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Eine Schulklasse ist keine Psychotherapiegruppe.

Für manche Kinder schon. Ich habe schon eine Klasse erlebt, die war als Therapiegruppe so gut und erfolgreich, wie es keine andere Gruppe hätte leisten können.

 

Das Problem ergibt sich, wenn die Klasse stofflich voran kommen muss und viel zu wenig Zeit für ihre soziale Funktion bleibt. Dann ist sie leider oftmals eine pathogene Psychotherapiegruppe. Der einzelne Schüler erhofft sich womöglich eine Aufmerksamkeit, die ihm im Rahmen einer Schulklasse einfach nicht gegeben werden kann.

 

Aber Alltagssorgen können in einer Klasse prima bearbeitet werden. Eine Stunde in der Beichtvorbereitung trägt den Titel "Angst vor der Beichte". Wenn ich die Frage stelle: "und ... wer von Euch hat Schiss? N' bisschen?", dann gehen erst wenige Finger hoch. Dann, nach einigem Zögern ganz viele. Und der einzelne Schüler merkt, dass er mit seinem Schiss nicht alleine ist. Das ist noch nicht die Bewältigung der Angst, aber eine prima Voraussetzung - besonders für gehemmte Kinder, die sich sonst nie getrauen, über Schwächen zu reden.

 

Ich habe auch schon von Mathelehrern der 4. Klasse gehört, wie Klassen ausgehend vor der Angst vor der nächsten Mathearbeit ganz hervorragende Arbeit geleistet haben und sich die Prüfungsangst bei einigen wenigstens ein bisschen beruhigt hat. Hut ab vor Lehrern, die ein solches Gespräch aufkommen lassen und es hilfreich gestalten. Am meisten haben leistungsfähige Streber davon - also Kinder, die trotz allen Fleißes und aller Kompetenz furchtbare Versagensängste haben. Mit 10 Jahren kann man da in einer guten Klasse vieles grundlegen, was das Leben sonst schwer und womöglich sogar neurotisch belastet herunterdrücken würde.

 

Nur kann man dies eben nicht wirklich machen. Mit manchen Klassen ist das möglich, mit anderen nicht. Und zwischendrin soll man sich ja auch noch dem Unterrichtsstoff zuwenden ... Da sind die Möglichkeiten begrenzt.

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"Ein Thema war, Probleme bei dem zu lassen, dem sie gehören."

 

Das sagte ich auch schon zu Anfang: Wer das Problem hat, hat die Lösung.

 

"Da kann weder ein Elternteil noch ein Ausbilder irgendetwas ausrichten".

 

Das sagte ich auch schon. Katta könnte darum bitten mit einer Abordnung ("Sprecher") der Klasse zu sprechen und so versuchen einen Konsens herbeizuführen. Wenn beide Seiten ihre Gründe offen darlegen und danach beide Seiten Lösungsvorschläge anbieten und gegenseitig akzeptieren kann man einen Vertrag machen, den alle unterschreiben ("Klassenregeln"). Sie kann sich dafür auch einen neutralen Moderator (Bufdi, Sozialarbeiter...keinen Lehrerkollegen) holen, wenn die Schule damit Erfahrung hat.

 

Katta könnte über ihre Emotionen sprechen ("ich bekomme davon starke Kopfschmerzen", "mich macht der Unterricht in der Klasse wütend", "ich bereite mich immer gut vor und versuche guten Unterricht zu machen und bin erschüttert, wenn so gestört wird, dass kein Unterricht möglich ist", "ich stehe vor einem Rätsel, warum mein Unterricht hier so negativ verläuft", "ich bin traurig über den Unterrichtsverlauf", usw....)

 

Sorry, solchen Mumpitz habe ich selten gelesen. Ein Lehrer ist nicht der Therapeut seiner Schueler. Das ist das eine. Die Folgen werden die Jugendlichen spueren, wenn es an die Beurteilung der Testergebnisse geht und an den Abschluss. Meistens sind solche Exzesse im zusammenhang mit bestimmten Cliquenbildungen (bei mir ist meistens so, dass diese Probleme von einzelnen Cliquen von Kurs zu Kurs geschleift werden wie ein Geschwuer). Manchmal hilft es, einzelne Cliquenmitglieder zu koedern und zu isolieren (Meinungsmacher), manchmal hilft einfach Aussitzen, denn (bei mir ist es so), dass ich diese Schueler im naechsten Jahr mit Sicherheit nicht mehr bei mir sehen werde, weil sie das Fach nicht weiter verfolgen.

 

Ueber meine Emotionen wuerde ich mit Schuelern niemals sprechen, das ist der groesste Fehler, diese Form von "Verbruederung" nehmen Schueler einerseits uebel, andererseits muss man sich dann nicht wundern, wenn man zum Spielball von ziemlich sadistischen Machenschaften von Schuelern wird, Selbstentbloessung ist also in no-go.

 

Ein Problem ist, dass man zu leicht dazu neigt oder dazu getrieben wird, Erfolgserlebnisse in solchen Kursen zu suchen und sich daran selbst bemessen. Ich habe mir das ziemlich rasch abgewoehnt, was meine Kollegen nicht schaffen in manchen Kursen, muss ich auch in ihnen nicht schaffen, solche Profilisierungswut ist sehr ungesund.

 

Meine Methode ist: Gespraeche mit einzelnen suchen, aber niemals ueber ihr unmoegliches Verhalten im Unterricht, sondern immer fachorieniert im Hinblick auf ihre Tests/Abschluesse und ihre Wuensche wegen Beruf/Studium, versuchen die Intelligenten in den Unterricht einzubinden als Mentoren, wo nichts geht, einfach aussitzen und das Ende des Semesters abwarten. Niemals vor dem Kurs ausflippen, notfalls unter einem Vorwand rausgehen oder sich umdrehen und die Tafel an meditieren. Alle Moeglichkeiten nutzen, welche die Regeln der Schule bieten, keine unnoetigen Machtkaempfe, weil das die eigenen Nerven zu sehr beansprucht. Selbst ein paar Gaenge herunterschalten und lockerer werden mit den eigenen Anspruechen und dem Helfersyndrom, Humor behalten, Dinge nicht persoenlich nehmen.

bearbeitet von Long John Silver
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Klasse innen aus sich heraus grundsätzlich gestört ist.

 

In der systemischen Beratung, unter Beachtung humanistischer Grundsätze, wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch (gefangen in seinem eigenen System) einen guten (!) Grund dafür hat, warum er ein bestimmtes Verhaltensmuster an den Tag legt. Dieser gute Grund muss, wenn man eine win-win-Lösung anstrebt, erschlossen werden (siehe unten).

 

Eher meine ich, dass natürlich gleiche Gruppen untereinander solidarisch sind (Gruppendynamik). Es wird nie passieren, dass sich Lehrer nicht gegenseitig in Schutz nehmen und Parallelerlebnisse austauschen.

Natürlich finden sich immer ähnliche Vorfälle dann auch bei anderen. Das ist doch auch in FIrmen so! Es solidarisieren sich nie die Teamleiter mit den eigenen Mitarbeitern, sondern immer die Teamleiter untereinander (und reden über ihr schreckliches Team). Da geht es doch gar nicht mehr um "die Sache", sondern um ganz etwas anderes. Wie ich oben schon gesagt habe: Bedürfnisse werden nicht befriedigt (auf beiden Konfliktseiten), Emotionen kochen hoch und am liebsten hat man es einfach: Urteil - Strafe. Hilft nur leider nicht. Hält nur den Deckel auf den brodelnden Topf, bis zum nächsten Mal.

 

Vielleicht würde Katta eine systemische Aufstellung helfen.

Das heißt ja auch, das ssich die Schüler/innen untereinander solidarisieren. und "win-win" bedutet auch, das seben die Lehrer nicht ihr Gesicht verlieren, sonst wäre es ja "win-lose", mit "lose" für die Lehrer. Die scheinen zwar erst mal in der stärkeren Position, sind es aber nicht unbedingt.

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Kein Mensch ist sein eigenes System.

 

Nun, man kann so ziemlich alles als System beschreiben und begreifen - ob das immer sinnvoll ist, ist eine andere Frage, aber es geht. Und den einzelnen Menschen wird man spätestens dann als System begreifen, wenn man Freud insofern folgt als man Ich - Es - Über-Ich wahrzunehmen meint - dann hat man ein System. auch die Interaktionen zwischen verschiedenen Organen sowie dem "Bewusstsein" und dem "Körper" kann man so beschreiben.

 

Dennoch mag ich Sonne nicht zustimmen - sie überschätzt die Macht des Lehrers und auch der Lehrer, wenn sie nur ihn bzw. sie in die Pflicht zu nehmen versucht. Jede Schule hat Klassen, die einfacher zu unterrichten sind und solche, die schwerer zu unterrichten sind - und Lehrerkollegien sind sich darüber oft ziemlich einig, was sogar die Lehrerzuweisung beeinflussen kann: Eine eher schwierige Klasse von lauter Referendaren unterrichten zu lassen ist eben keine gute Idee.

 

Berufsschule ist zudem ein Sonderkosmos im Universum Schule: Die Schüler sind ausgesprochen heterogen: Es kommt vor, dass in einer Klasse 15 jährige Hauptschulabsolventen neben gestandenen Familienvätern oder -müttern Anfang 30 sitzen, manche wollen dauerhaft in dem Lehrberuf bleiben, andere sehen ihn nur als Übergang auf dem Weg an die Uni, mit Elternhäusern und Ausbildungsbetriebe hat man zwei relevante "Heimatsysteme", die Schüler kommen oft aus einem großen Einzugsgebiet (Stadt und Land). Hinzu kommt noch: Sie sind nur einen, höchstens zwei Tage in der Woche in der Berufsschule, das dann aber gerne auch mal 10 Schulstunden lang.

 

Ich halte theos Weg für den einfachsten - mit einer kleinen Ergänzung: Die Lehrer der Klasse sollten sich zunächst abstimmen, was sie zu tun gedenken (klare und strikte Regeln - und nicht vergessen: Die Sanktion "zwei Tage Ausschluss vom Unterricht" heißt, dass die Betroffenen zwei Tage länger in den Betrieb müssen! Auch ein Abbruch des Unterrichts vor 13:00 bei Unterrichtung der Betreibe ist ziemlich doof für die Schüler) , und sich dann an die Ausbildungsbetriebe wenden. Das zweite klappt je nach Branche mal besser und mal schlechter (ich habe mal in Erlangen an der Berufsschule unterrichtet: die zuverlässigsten Schüler kamen von den Banken und von SIEMENS, wenn es bei einem mal Probleme gab, dann reichte meist ein Anruf beim zuständigen Ausbildungsleiter)

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Als ich den ersten Betrag von Katta eben nochmal gelesen habe, ist mir spontan der Mathe-und Physikunterricht meines Sohnes bei einem bestimmten Lehrer wieder eingefallen.Da haben sich die Schüler genauso verhalten (Deo, Musik, Handyspiele, rausgehen, reinkommen, wegleiben, rumschlagen, laut umfallen lassen mit Stuhl, jolen, zerstören ...). Ich habe jeden Tag von den neuen Taten berichtet bekommen, die sie wieder vollbracht hatten, 3 Jahre lang. Schreckensszenario. EInmal wurde heimlich ein Handyvideomitschnitt (mit Bild und Ton, verboten!) gemacht, den hab ich gesehen eine ganze Mathestunde lang, was sehr erschreckend war. Ich wollte als Mutter im Unterricht hospitieren, hat der Lehrer nicht gestattet. Für ihn und die Schüler ging es schrecklich weiter, die Schüler sind ihn turnusmäßig irgendwann losgeworden. Diese Lehrerbewertungsseite und die Abizeitung (nicht von meinem Sohn, anderer Jahrgang) haben die Schülermeinung bestätigt.

Sein Bruder hat den Lehrer jetzt "geerbt", alles nochmal auf Start und es geht genauso weiter. Nur ist der Bruder resilient, das gleitet an ihm ab.

 

Wer hat Schuld, wer ist böse, warum passiert das, lernt irgendwer was dazu? Kann man etwas tun? Wie verhält sich die Schulleitung (3 Affen)? Wer untersützt die Schüler, wer den Lehrer?

Wer sitzt am langen Hebel? Was können Eltern ausrichten? Wer therapiert die Schüler/die Lehrer danach? Die Kinder- und Jugendtherapeuten hier bei uns führen Listen aus welchen Schulen und von welchen Lehrern ihre Patienten kommen. ("Ach der, den kennen wir schon, ihr Sohn ist nicht der Erste".) Es gibt signifikante Häufungen sagen sie, leider konnte ich diese Liste nicht bekommen. Die Therapeuten der Lehrer kenne ich nicht.

bearbeitet von Sonne
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1. Als Lehrer auf keinen Fall die Schuld bei sich selber suchen. Denn das macht einen nur selbst kaputt und führt zu Unsicherheit, die alles noch verschlimmert.

Und wenn die Schuld nun mal beim Lehrer liegt? Soll doch auch schon mal vorkommen.

So ein bisschen Selbstkritik muss möglich sein.

 

Wichtiger ist, denke ich, dass ein Lehrer lernt, sich nicht selbst fertig zu machen. Gerade wenn er an einigem selber schuld ist.

Oder wenn er bemerkt, dass andere Lehrer das besser machen. Auch diese Wahrnehmung sollte man nicht ausblenden.

 

Also bleibt einem nur, mit den eigenen Fehlern leben zu lernen. Und sich nicht abzuwerten, auch wenn man selber Schuld ist.

Und auch die eigene Unsicherheit zu akzeptieren.

 

Problematisch wird es aber, wenn man erkennen muss, dass man als Lehrer schlichtweg ungeeignet ist - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

Es gibt ja auch Lehrer, die haben es einfach nicht drauf. Die Einsicht, dass man zu dieser Gruppe gehört, ist natürlich übel. Glücklich, wer denn gute Kollegen und gute Freunde hat, mit denen man beraten kann, wie es weiter geht.

 

Es gibt leider noch eine Steigerung. Wenn man nämlich erkennen muss, dass man nicht nur als Lehrer, sondern auch auf vielen anderen Gebieten schwach ist. Wenn jemand als Lehrer von den Schülern abgelehnt wird, seine Frau sich von ihm trennt, er im Kollegium zur Spottfigur wird und sein Fußballclub immer froh ist, wenn er beim Spiel nicht von der Reservebank muss.

 

Als Lehrer von einer Klasse dann fertig gemacht zu werden, reißt brutale Schäden, wenn das Selbstbewusstsein keinen Ausgleich bietet.

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Eine Frage halb polemisirend, halb als Verständnisfrage:

 

Wenn jeder für jedes Verhalten einen guten Grund hat, muss dieser Grund von jedem als "gut" nachvollziehbar sein?

 

Und wenn ja (Vorsicht hier kommt die Polemik ins Spiel) welcher gute Grund, der auch für die Opfer als gut nachvollziehbar wäre, könnte die Attentäter von Paris getrieben haben?

Das ist hier ja völlig OT.

In deren Weltbild könnte es so aussehen: Die Bevölkerung in Paris ist ungläubig, lebt entgegen der Vorgaben des Propheten , wogegen vorgegangen werden muss. Außerdem greift Frankreich uns an.

(Evtl hat der ein oder andere ja persölich da Angehöroige verloren).

Die westliche Welt nutz uns aus(Erdöl etc), versucht, uns ihre Werte/ihr Weltbild aufzudrängen und respektiert unsere Meinung nicht.

 

Ich möchte klarstellen, dass ICH das anders sehe und dass ICH Gewalt für kein legitimes Mittel halte, -es ging ja um die Frage, was die Täter evtl denken.

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Ich wollte als Mutter im Unterricht hospitieren, hat der Lehrer nicht gestattet.

Ist Dir klar, was für ein Autoritätsverlust das für den Lehrer bedeutet hätte?

 

Ich stelle mir die allerschlimmsten Szenen vor.

"Warum war Deine Mama heute da?" Was soll Dein Kind denn auf diese Frage antworten?

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"Ein Thema war, Probleme bei dem zu lassen, dem sie gehören."

 

Das sagte ich auch schon zu Anfang: Wer das Problem hat, hat die Lösung.

 

"Da kann weder ein Elternteil noch ein Ausbilder irgendetwas ausrichten".

 

Das sagte ich auch schon. Katta könnte darum bitten mit einer Abordnung ("Sprecher") der Klasse zu sprechen und so versuchen einen Konsens herbeizuführen. Wenn beide Seiten ihre Gründe offen darlegen und danach beide Seiten Lösungsvorschläge anbieten und gegenseitig akzeptieren kann man einen Vertrag machen, den alle unterschreiben ("Klassenregeln"). Sie kann sich dafür auch einen neutralen Moderator (Bufdi, Sozialarbeiter...keinen Lehrerkollegen) holen, wenn die Schule damit Erfahrung hat.

 

Katta könnte über ihre Emotionen sprechen ("ich bekomme davon starke Kopfschmerzen", "mich macht der Unterricht in der Klasse wütend", "ich bereite mich immer gut vor und versuche guten Unterricht zu machen und bin erschüttert, wenn so gestört wird, dass kein Unterricht möglich ist", "ich stehe vor einem Rätsel, warum mein Unterricht hier so negativ verläuft", "ich bin traurig über den Unterrichtsverlauf", usw....)

Der letzte Abschnitt funktioniert aber nur, wenn die Damen und Herrn Schüler/innen sich darauf einlassen.

Ansonsten besteht die Gefahr, dass ein so offener Lehrer zum Gespött der ganzen Schule wird.

Die Schüler/innen schrecken nicht unbedingt davor zurück, sowas mit dem Handy aufzunehmen und ins Netz zu stellen...

 

Ich habe ja auch meinen Kurs in Systemik und finde da Vieles sehr hilfreich. Beim Konstruktivismus mache ich allerdings spätestens da Schluss, wo vor Kopernikus die Welt tatsächlich noch eine Scheibe war- und bei Viabilität, für die bin ich zu moralisch und zu christlich.

 

Ich lese bei dir Voreingenommenheit gegenüber Lehrkräften. Du schreibst ja auch selbst, dass du da schlechte Erfahrungen gemacht hast, insofern ist es sicher richtig, dass du dich aus solchen Beratungen rausnimmst. Aber dass du solche Erfahrungen gemacht hast,bedeutet ja nicht, dass.bei keinem Kollegium oder keiner Lehrkraft Mediation möglich ist .

bearbeitet von mn1217
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Leider muss ich aus Zeitgründen länger weg.

 

Aber ich möchte dringend nochmal an Gerald Hüther erinnern, der haufenweise sehr eingängige Clips in youtube zu Schule hat.

 

Man muss mal die Persepktive wechseln, beide Seiten! Ich möchte Verständnis wecken, bin aber keine Lehrerin.

 

Gruß Sonne

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Ich halte Mediation für möglich - wenn beide Seiten sich vollständig darauf einlassen. Emotionen und die daraus resultierenden Bedürfnisse beider Parteien sind ein zentraler Bestandteil der Sitzungen und der Schlüssel zur Lösung.

 

Die meisten Mediationen scheitern am Schluß an der Fähigkeit die eigenen Interessen nicht mit Gewalt durchboxen zu wollen und an der Angst Zugeständnisse zu machen (und damit das Gesicht zu verlieren). Verschenkte Chancen.

 

In Schulen gibt es häufig sehr erfolgreiche Mediationen, wenn die Schulen diese Möglichkeit in ihrem Portfolio haben.

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Dennoch mag ich Sonne nicht zustimmen - sie überschätzt die Macht des Lehrers und auch der Lehrer,

Da habe ich den gleichen Eindruck.

 

Vom Machtverhältnis sind es 20 Schüler gegen einen Lehrer. Um dies auszugleichen, muss ein Lehrer selbst bei guten Klassen einiges drauf haben. Ich bin eher darüber überrascht, dass so viele Lehrer diesen Ausgleich bei den meisten Klassen schaffen. "Respekt" ist mir in diesem Zusammenhang noch nicht das rechte Wort. Es fängt nämlich erst mal mit "Vertrauen" an. Wenn es beim Vertrauen nicht stimmt, dann wird jeder wirkliche Respekt zum Hohlkörper oder sogar zur Gefahr. Hier liegen aber auch die Chancen. Wenn es einem Lehrer gelingt, ein belastungsfähiges Vertrauen der Schüler zu gewinnen, dann kommen sehr unterschiedliche, aber immer sehr produktive, Formen des Respektes als Ergebnis heraus. Dann ist die Machtfrage sogar ein Gewinn: Dann handelt es sich um eine "von den Schülern freiwillig zugebilligte Macht zur Förderung". Und das sind dann die Lehrer, von denen man noch sein ganzes Leben was hat.

 

Aber zum Vertrauen gehören eben zwei. Ein Lehrer kann sich noch so sehr bemühen, er kann diese Bemühung noch so kompetent gestalten: Wenn ein Schüler nicht vertrauen will oder nicht vertrauen kann (z.B. wegen Trauma), dann kann man das vergessen.

 

Und wenn eine Klasse von mehreren Lehrern gefürchtet wird, dann steht die Wahrscheinlichkeit ganz gut, dass da ein Problem bei den Schülern liegt. Mindestens ein Problem, meistens aber eher ein ganzer Wagon von Problemen.

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Meine Klasse galt auch als schwierig. Aber nicht, weil es da irgendwelche Probleme gab, sondern weil wir uns einig waren, uns von bestimmten Lehrern nicht alles gefallen zu lassen. Und das hat viel Spaß gemacht. - Berufsschule hat aber Spezialitäten. Die Schüler sind häufig sehr inhomogen zusammengesetzt, aufgrund der geringen Stundenzahl hat sich noch keine Sozialstruktur in der Klasse gebildet und die allgemeine Unsicherheit löst sich gelegentlich in Destruktivität aus. Ich würde mal Kaffee und Kuchen ausgeben und eine Erzählstunde machen.

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Ich finde es immer wieder erschreckend, wie selbstverständlich das Miss-Benehmen von Schulklassen ggü. Lehrern akzeptiert wird.

 

Als ob ein Schüler dazu das ungeschriebene Recht hätte, sein Benehmen an der Lehrperson festzumachen.

 

Nein. Hat er nicht. Er hat die Schul- und Klassenregeln einzuhalten und das jederzeit und ungefragt.

 

Freiheit ist draußen, ist in der Diskussion und im Gesprächsinhalt. Aber die Form steht verdammt nochmal unverrückbar fest.

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Law and order.

 

Eine Klasse, die sich an das hält, was Du da schreibst, wäre für mich der Horror. Sind das denn überhaupt noch Menschen? Kein Aufmüpfen, keine Blasrohrgeschosse auf der Tafel, keine unqualifizierten, aber lustigen Bemerkungen, kein Zoff und keine Versöhnung, kein ÜberdieSträngeSchlagen? Totlangweilig! Keine Schüler, bei denen die Dramatik des Lebens die Masken fallen lässt? Leblos! Da wird Schule zur Wissensfabrik und das Lehren gleicht einem Datentransfer via USB-Kabel. Nö.

 

"Er hat die Schul- und Klassenregeln einzuhalten und das jederzeit und ungefragt."

Gott bewahre uns vor solchen Schülern! Lieber so jemanden wie Harry Potter oder die Weasley-Zwillinge, die endlos die Schulregeln brechen.

Und dem gegenüber lebendige Lehrer wie Remus Lupin oder Albus Dumbledore, die die Lebendigkeit schwieriger Schüler sogar zum Vorteil führen. Souverän und geradzu spielerisch. Aus einem solchen Unterricht gehen gestärkte Persönlichkeiten hervor, die mehr drauf haben, als nur Wissen und Disziplin.

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1. Als Lehrer auf keinen Fall die Schuld bei sich selber suchen. Denn das macht einen nur selbst kaputt und führt zu Unsicherheit, die alles noch verschlimmert.

Und wenn die Schuld nun mal beim Lehrer liegt? Soll doch auch schon mal vorkommen.

So ein bisschen Selbstkritik muss möglich sein.

 

Wichtiger ist, denke ich, dass ein Lehrer lernt, sich nicht selbst fertig zu machen. Gerade wenn er an einigem selber schuld ist.

Oder wenn er bemerkt, dass andere Lehrer das besser machen. Auch diese Wahrnehmung sollte man nicht ausblenden.

 

Also bleibt einem nur, mit den eigenen Fehlern leben zu lernen. Und sich nicht abzuwerten, auch wenn man selber Schuld ist.

Und auch die eigene Unsicherheit zu akzeptieren.

 

Problematisch wird es aber, wenn man erkennen muss, dass man als Lehrer schlichtweg ungeeignet ist - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

Es gibt ja auch Lehrer, die haben es einfach nicht drauf. Die Einsicht, dass man zu dieser Gruppe gehört, ist natürlich übel. Glücklich, wer denn gute Kollegen und gute Freunde hat, mit denen man beraten kann, wie es weiter geht.

 

Es gibt leider noch eine Steigerung. Wenn man nämlich erkennen muss, dass man nicht nur als Lehrer, sondern auch auf vielen anderen Gebieten schwach ist. Wenn jemand als Lehrer von den Schülern abgelehnt wird, seine Frau sich von ihm trennt, er im Kollegium zur Spottfigur wird und sein Fußballclub immer froh ist, wenn er beim Spiel nicht von der Reservebank muss.

Als Lehrer von einer Klasse dann fertig gemacht zu werden, reißt brutale Schäden, wenn das Selbstbewusstsein keinen Ausgleich bietet.

 

 

Stimme ich voll zu. Nur die Ausgangssituation (besonders schwierige Klasse) schließt eigentlich diese Problematik von vorne herein Lösungsansatz aus.

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Law and order.

 

Eine Klasse, die sich an das hält, was Du da schreibst, wäre für mich der Horror. Sind das denn überhaupt noch Menschen? Kein Aufmüpfen, keine Blasrohrgeschosse auf der Tafel, keine unqualifizierten, aber lustigen Bemerkungen, kein Zoff und keine Versöhnung, kein ÜberdieSträngeSchlagen? Totlangweilig! Keine Schüler, bei denen die Dramatik des Lebens die Masken fallen lässt? Leblos! Da wird Schule zur Wissensfabrik und das Lehren gleicht einem Datentransfer via USB-Kabel. Nö.

 

"Er hat die Schul- und Klassenregeln einzuhalten und das jederzeit und ungefragt."

Gott bewahre uns vor solchen Schülern! Lieber so jemanden wie Harry Potter oder die Weasley-Zwillinge, die endlos die Schulregeln brechen.

Und dem gegenüber lebendige Lehrer wie Remus Lupin oder Albus Dumbledore, die die Lebendigkeit schwieriger Schüler sogar zum Vorteil führen. Souverän und geradzu spielerisch. Aus einem solchen Unterricht gehen gestärkte Persönlichkeiten hervor, die mehr drauf haben, als nur Wissen und Disziplin.

Na ja, Ron und Harry hatten ihre eigenen Regeln. Aber in Kattas Klasse haben die Schüler ihren eigenen Käfig (und auf einem Smartphone ist echt wenig Platz um da Eier drauf zu legen)
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Stimme ich voll zu. Nur die Ausgangssituation (besonders schwierige Klasse) schließt eigentlich diese Problematik von vorne herein Lösungsansatz aus.

Ebenso, wie es unerziehbare Kinder gibt, so gibt es auch Klassen, bei denen man völlig vor dem Berg steht. Ich persönlich habe das Glück, nur Grundschule zu unterrichten. Früher habe ich aber auch Hauptschule unterrichtet - und da bin ich solchen Klassen begegnet. Wenn es einem gelingt dafür zu sorgen, dass die Schüler nicht dabei untergehen, die dummerweise in so einer Klasse sind und auf Unterricht und Erziehung angewiesen sind (und dies auch brauchen), dann hat man eine Großtat vollbracht, auf die man stolz sein kann. Auch das habe ich erlebt - ein Schüler mit Migrationshintergrund, der seinen Weg gefunden hat, auch wenn die ganze Klasse herumgesponnen hat. Und ja: Auf ihn bin ich stolz. Und auch auf mich, weil ich ihm das mal erklärt habe.

 

Ich habe übrigens das Gefühl, dass so manche Unerziehbaren einfach keine genormte Erziehung brauchen. Wieder kommen mir die Weasley-Zwillinge in den Sinn. Die kann man nicht wirklich erziehen. Aber trotzdem: Was für Prachtburschen! Es gibt leider auch andere, die später die Schule verlassen mit schlechten Noten, mit sozialer Unterentwicklung, ohne Fähigkeit zu Vertrauen und Respekt. Die gibt es auch. Man kann versuchen zu lindern - manchmal auch nur, das Schlimmste zu verhindern. Aber letztendlich steht man ohne Einflussmöglichkeiten da. Und dies muss man sich dann auch selbst zugestehen. Es ist so. Und es ist kein Anlass, sich dann selbst fertig zu machen oder sich selbst abzuwerten. Man hätte ja gerne ihnen mehr mitgegeben. "Aber mit den Möglichkeiten, die es in dieser Klasse gab, und mit den Fähigkeiten, die mir zu Gebote stehen, war eben nicht mehr drin. Traurig. Aber so ist es nun einmal. Andere Klassen haben mehr von meinen Fähigkeiten profitiert. So ist das nun einmal: Es hängt nicht alles von meinen Fähigkeiten ab. Ich tue, was ich kann. Und das muss genügen. Anderen hat es ja auch genügt."

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Ich bin eine wirklich extrem geduldige Lehrerin mit viel Humor. Aber im Moment habe ich eine Klasse, da ist Hopfen und Malz verloren. Kein Lehrer schafft es dort, den Unterricht durchzuziehen, jeder geht gefrustet raus, wir sind nur noch am Bestrafen.... Motivieren scheint nicht wirklich zu helfen. Sie sind in der Ausbildung zur Zahnarzthelferin und haben bei mir Gesundheit und Behandlungsassistenz.

 

Beispiele heute: Gegenseitige Drohungen über das Handy, Androhung von Schlägereien, Zerreißen von fremden Arbeitsblättern, Arbeitsverweigerung, lautes Singen in der Klasse, Film auf dem Handy anschauen, einander als weibliche Körperteile bezeichnen, mit Deo rumsprühen, Nägel lackieren, einfach rausgehen.

 

In den anderen Klassen des Jahrgangs: Kein Problem. Natürlich sind manche etwas lauter, aber sonst wird gut und interessiert mitgearbeitet, zusammen gelacht, die Schüler haben Spaß und nehmen etwas mit.

 

Letzte Woche das Gleiche. Unsere Konsequenzen bislang waren die Schüler verwarnen, Eintrag, rauswerfen, zwei Seiten aus dem Kursbuch abschreiben lassen, Handy wegnehmen.

Heute habe ich eine rausgeschmissen, nach fünf Minuten wieder reingelassen und dann setzt sie sich hin und sprüht sich mit Deo voll. :blink:

Also werfe ich sie wieder raus...

 

An die Lehrer und Eltern: Was hilft in der Berufsschule bei so einem Sauhaufen? Wir sind inzwischen echt ratlos.

Offensichtlich wird in Berufsschulen nicht mehr unterrichtet bzw. Wissen vermittelt. Und niemanden scheint das zu kümmern.

 

Also natürlich werden schon Kompetenzen beigebracht: wie man effektiv stören kann, sich Vorgesetzten gegenüber respektlos benimmt und den Lernwilligen die Karriere verdirbt. Und das auf Staatskosten. Immerhin sind die Leute weg von der Straße.

bearbeitet von lara
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Offensichtlich wird in Berufsschulen nicht mehr unterrichtet bzw. Wissen vermittelt. Und niemanden scheint das zu kümmern.

 

Also natürlich werden schon Kompetenzen beigebracht: wie man effektiv stören kann, sich Vorgesetzten gegenüber respektlos benimmt und den Lernwilligen die Karriere verdirbt. Und das auf Staatskosten. Immerhin sind die Leute weg von der Straße.

Das kommt davon, wenn man sich nicht mehr darüber im Klaren ist, was die vorrangige Aufgabe von Schulen ist: Sollen sie Wissen vermitteln, oder Menschen aufbewahren. Eines von beidem geht nur.

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Law and order.

 

Eine Klasse, die sich an das hält, was Du da schreibst, wäre für mich der Horror. Sind das denn überhaupt noch Menschen? Kein Aufmüpfen, keine Blasrohrgeschosse auf der Tafel, keine unqualifizierten, aber lustigen Bemerkungen, kein Zoff und keine Versöhnung, kein ÜberdieSträngeSchlagen? Totlangweilig! Keine Schüler, bei denen die Dramatik des Lebens die Masken fallen lässt? Leblos! Da wird Schule zur Wissensfabrik und das Lehren gleicht einem Datentransfer via USB-Kabel. Nö.

 

"Er hat die Schul- und Klassenregeln einzuhalten und das jederzeit und ungefragt."

Gott bewahre uns vor solchen Schülern! Lieber so jemanden wie Harry Potter oder die Weasley-Zwillinge, die endlos die Schulregeln brechen.

Und dem gegenüber lebendige Lehrer wie Remus Lupin oder Albus Dumbledore, die die Lebendigkeit schwieriger Schüler sogar zum Vorteil führen. Souverän und geradzu spielerisch. Aus einem solchen Unterricht gehen gestärkte Persönlichkeiten hervor, die mehr drauf haben, als nur Wissen und Disziplin.

Na ja, Ron und Harry hatten ihre eigenen Regeln. Aber in Kattas Klasse haben die Schüler ihren eigenen Käfig (und auf einem Smartphone ist echt wenig Platz um da Eier drauf zu legen)

 

Das macht mir law-and-order-Pädagogik nicht sympathischer. Klassen, die sich allzu sehr an Regeln anpassen, fehlt es an Lebendigkeit und Impulsivität, an überschäumender Lust und an der Fähigkeit, starre Regelsysteme aufzuknacken und auf andere Regeln zu drängen.

 

Natürlich gibt es da Grade. 'N bisschen mehr Law and Order täte Kattas Klasse sicher gut. Ist aber nicht so. Ich befürchte: In Wirklichkeit gibt es überhaupt nichts, was dieser Klasse wirklich helfen würde. Aber Law and Order ist ganz sicher nicht die Lösung. Wahrscheinlich wird ein Law and Order Unterricht scheitern. Würde er gelingen, könnte das Ergebnis nur noch schlimmer sein. Stell Dir mal vor, die sehnen sich wirklich nach Law and Order und schließen sich aus lauter Law-and-Order-Lust einer islamistischen Scharia an.

 

Law and Order ist immer irgendwie totalitär. Und ich freue mich über jeden Schüler, der im 3. Reich den Rassekunde-Unterricht gestört hat. Und wenn es nur durch ausdauerndes Furzen war.

bearbeitet von Mecky
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